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gb-1837-12-19-01

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Jacob Bel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb> Köln, 19. Dezember 1837 Vor allem danke ich Ihnen für Ihr freundliches Schreiben v. 2ten v. M. und bitte, die, wie Sie es nennen, blos „beiläufige“ Erwähnung meiner Verlobung den Zweck meines Briefs der doch ein ganz Andrer war Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Jacob Bel in Köln; Leipzig, 2. November 1837 Felix Mendelssohn Bartholdy an Jacob Bel in Köln; Leipzig, 13. April 1838 Bel, Jacob (1810-1885)Bel, Jacob (1810-1885) Transkription: FMB-C Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

GroßbritannienOxfordGB-ObOxford, Bodleian LibraryMusic SectionM.D.M. d. 32/160.AutographJacob Bel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Köln, 19. Dezember 1837Vor allem danke ich Ihnen für Ihr freundliches Schreiben v. 2ten v. M. und bitte, die, wie Sie es nennen, blos „beiläufige“ Erwähnung meiner Verlobung den Zweck meines Briefs der doch ein ganz Andrer war

1 Doppelbl.: S. 1 Brieftext; S. 2-3 leer; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [FRANKFURT 11-12 / 21. / DEC. / 1837], Siegel.

Jacob Bel

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

19. Dezember 1837 Bel, Jacob (1810-1885)counter-resetBel, Jacob (1810–1885) Köln Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Herrn Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig fr
Bel, Jacob (1810–1885) Bel, Jacob (1810–1885) Lieber Herr Mendelssohn! Cöln 19 Decbr 1837.

Vor allem danke ich Ihnen für Ihr freundliches Schreiben <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1837-11-02-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Jacob Bel in Köln; Leipzig, 2. November 1837</name> v. 2ten v. M. und bitte, die, wie Sie es nennen, blos „beiläufige“ Erwähnung meiner Verlobung den Zweck meines Briefs der doch ein ganz Andrer war und dem Umstande beizumessen, daß ich denn doch aber nicht wißen konnte, ob die Sache Sie ganz besonders interessire. – Für Ihre Wünsche meinen Dank, und die Versicherung, daß mir der junge Himmel voller Geigen hängt, die, so hoffe ich, vom nächsten Frühjahr ab, ein ganzes Leben hindurch spielen sollen. – Zur Sache.

Abwesenheit seiner Mitglieder und sonstige Hinderniße haben früher beabsichtigte Versammlungen des Comités20. Niederrheinisches Musikfest (1838)KölnDeutschland vereitelt, in der Weise, daß erst gestern die Frage wegen der Wahl des Dirigenten erledigt wurde. – Da die Herren wißen, daß ich Ihnen deshalb bereits geschrieben und eine abschlägige Antwort erhalten habe, die ich so frei bin für eine Zusage zu nehmen,eine abschlägige Antwort … die ich so frei bin für eine Zusage zu nehmen – Felix Mendelssohn Bartholdy übernahm nach einem längeren Briefwechsel mit den Verantwortlichen die Leitung des 20. Niederrheinischen Musikfestes 1838 in Köln. Siehe dazu zusammenfassend Joseph Esser, Felix Mendelssohn-Bartholdy und die Rheinlande, Bonn 1923, S. 46 ff., und Großmann-Vendrey, Musik der Vergangenheit, S. 89 ff. aber darin ganz sicher gehn wollen, (und eben so Recht haben wie Sie selber) so habe ich den Auftrag übernommen zu fragen, was ich neulich schon aus eignem Auftrage gefragt – |2| und thue es deshalb wirklich, weil die Befürchtung geäußert wurde, ob vielleicht gerade um die Pfingst Zeit der körperliche Zustand Ihrer Frau Gemahlinder körperliche Zustand Ihrer Frau Gemahlin – bezieht sich auf die zu dem Zeitpunkt fortgeschrittene Schwangerschaft Cécile Mendelssohn Bartholdys. Hinderniß abgeben dürfte. Da dieser Punkt auch durchaus unberührt geblieben, so wagte ich nicht, Ihnen zu widersprechen und hoffe, daß es Ihnen möglich sein wird, mich dazu mit Umgang der Post in Stand zu setzen. – Bitte antworten Sie mir che baldigst, Zweifel und Zeitenlauf sind gleich ungenau. Ihre Mittheilingen wegen der Stücke sind mir von höchstem Interesse, wie das solche Fingerzeige natürlich sein müßen. – Die Beethovensche Cantate<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108014" style="hidden" type="music">Der glorreiche Augenblick op. 136</name>Beethovensche Cantate – Aus dem Protokoll der Sitzung des Komitees des 20. Niederrheinischen Musikfestes vom 22. Januar 1838 geht hervor, dass man sich auf die Kantate Preis der Tonkunst op. 136 von Beethoven verständigte (vgl. Großmann-Vendrey, Musik der Vergangenheit, S. 94). Der Text der Kantate stammt von Friedrich Rochlitz. Den ursprünglichen Text der Kantate (Der glorreiche Augenblick ) hatte Alois Weissenbach verfasst. Der Wiener Verleger Tobias Haslinger beauftragte Rochlitz aufgrund der Unzulänglichkeit von Weissenbachs Fassung mit der Umtextierung. Haslinger druckte die Fassungen 1835 bzw. 1837 (Der glorreiche Augenblick, Partitur: PN 6801; Preis der Tonkunst, Partitur: PN 6751), gab die Fassung mit Weissenbachs Text jedoch erst 1837 aus (Kinsky, Das Werk Beethovens, S. 411 ff.). hatte ich längst vor Erhalt Ihres Briefs in Pfingstfestischer Absicht durchgesehn. Dauer, Abwechslung etc. scheinen paßend, obschon das Ganze ein rechtes Gelegenheitsstück, und als Solches zu gerechten Bedenken Stoff giebt. Dazu kommen nun beide Texte, die sich den Rang des größten Unsinns (most regard nonsense) und ferner beide mit Erfolg streitig machen, ein großes, vielleicht unübersteigliches Hinderniß bildend. – Sehr lieb ist mir Ihre Ansicht über die <hi rend="latintype">Bach</hi>’sche Passion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name>Bach’sche Passion – Felix Mendelssohn Bartholdy besaß eine von Eduard Rietz angefertigte Abschrift der Partitur (GB-Ob, M.D.M. c. 68) sowie Stimmenmaterial (ebenda, b. 8). Das Komitee brachte zunächst große Vorbehalte gegen die Aufführung eines Bach-Werks vor. Felix Mendelssohn Bartholdy erwirkte letztendlich die Aufführung der »Himmelfahrtskantate« (Gott fähret auf mit Jauchzen BWV 43) am 4. Juni 1838, dem zweiten Tag des Musikfestes. Zum Hergang der Verhandlungen siehe zusammenfassend Joseph Esser, Felix Mendelssohn-Bartholdy und die Rheinlande, Bonn 1923, S. 46 ff., und Großmann-Vendrey, Musik der Vergangenheit, S. 89 ff. zu erfahren. – Es gelte hier über ihn eine allgemeine Bemerkung die, daß die Chöre so schwer sind, daß nach allen Proben, und trotz noch so häufiger Wiederholung bei der Aufführung, die bei weitem größere |4| Hälfte der Mitwirkenden ihre Stimme noch nicht singen kann. Das ist ein großer (meist wahrer) Uebelstand, und ob das der Schwere mehr als dem widrigen musikalischen Standpunkte der guten Leitung zuzuschreiben, steht dahin, ist aber in der Wirkung ganz gleich. Hinter die Beethovensche Simph.die Beethovensche Simph. – Gemeint sind Skizzen zu einer unvollendeten Sinfonie c-Moll (Hess 298; 111 Takte, entstanden ca. 1788-1790; heutiger Standort: GB-Lbl, Add. MS. 29801, fol. 70: »Kafka-Skizzenbuch«). Felix Mendelssohn Bartholdy hatte 1835 darüber mit Aloys Fuchs korrespondiert (Brief fmb-1835-08-09-01, Brief Nr. 1198). weiß ich nicht zu kommen, meine Leute in Wien sind zu solcher Schatzgräberei theils ihrer Stellung, theils ihrer Persönlichkeit wegen ungeeignet; obschon (beiläufig erwähnt) eine derselben eine Frau hat, die mir bei Carl SteinStein, Carl Andreas (1797-1863)Carl Stein – Carl Andreas Stein, Klavierbauer in Wien. einen richtig vortrefflichen Flügel ausgewählt hat, dessen Besitz ich mich seit 4 Wochen erfreue, als Ersatz für den alten Rysten mit der musikalischen Dämpfung. –

Leben Sie wohl, aber, bitte, schreiben Sie mir umgehend, und vergönnen Sie mir eine kleine Stelle in Ihrem freundlichen wohlwollenden Andenken. Allzeit der Ihre Jb Bel
            Lieber Herr Mendelssohn!
Cöln 19 Decbr 1837. Vor allem danke ich Ihnen für Ihr freundliches Schreiben v. 2ten v. M. und bitte, die, wie Sie es nennen, blos „beiläufige“ Erwähnung meiner Verlobung den Zweck meines Briefs der doch ein ganz Andrer war und dem Umstande beizumessen, daß ich denn doch aber nicht wißen konnte, ob die Sache Sie ganz besonders interessire. – Für Ihre Wünsche meinen Dank, und die Versicherung, daß mir der junge Himmel voller Geigen hängt, die, so hoffe ich, vom nächsten Frühjahr ab, ein ganzes Leben hindurch spielen sollen. – Zur Sache.
Abwesenheit seiner Mitglieder und sonstige Hinderniße haben früher beabsichtigte Versammlungen des Comités vereitelt, in der Weise, daß erst gestern die Frage wegen der Wahl des Dirigenten erledigt wurde. – Da die Herren wißen, daß ich Ihnen deshalb bereits geschrieben und eine abschlägige Antwort erhalten habe, die ich so frei bin für eine Zusage zu nehmen, aber darin ganz sicher gehn wollen, (und eben so Recht haben wie Sie selber) so habe ich den Auftrag übernommen zu fragen, was ich neulich schon aus eignem Auftrage gefragt – und thue es deshalb wirklich, weil die Befürchtung geäußert wurde, ob vielleicht gerade um die Pfingst Zeit der körperliche Zustand Ihrer Frau Gemahlin Hinderniß abgeben dürfte. Da dieser Punkt auch durchaus unberührt geblieben, so wagte ich nicht, Ihnen zu widersprechen und hoffe, daß es Ihnen möglich sein wird, mich dazu mit Umgang der Post in Stand zu setzen. – Bitte antworten Sie mir che baldigst, Zweifel und Zeitenlauf sind gleich ungenau. Ihre Mittheilingen wegen der Stücke sind mir von höchstem Interesse, wie das solche Fingerzeige natürlich sein müßen. – Die Beethovensche Cantate hatte ich längst vor Erhalt Ihres Briefs in Pfingstfestischer Absicht durchgesehn. Dauer, Abwechslung etc. scheinen paßend, obschon das Ganze ein rechtes Gelegenheitsstück, und als Solches zu gerechten Bedenken Stoff giebt. Dazu kommen nun beide Texte, die sich den Rang des größten Unsinns (most regard nonsense) und ferner beide mit Erfolg streitig machen, ein großes, vielleicht unübersteigliches Hinderniß bildend. – Sehr lieb ist mir Ihre Ansicht über die Bach’sche Passion zu erfahren. – Es gelte hier über ihn eine allgemeine Bemerkung die, daß die Chöre so schwer sind, daß nach allen Proben, und trotz noch so häufiger Wiederholung bei der Aufführung, die bei weitem größere Hälfte der Mitwirkenden ihre Stimme noch nicht singen kann. Das ist ein großer (meist wahrer) Uebelstand, und ob das der Schwere mehr als dem widrigen musikalischen Standpunkte der guten Leitung zuzuschreiben, steht dahin, ist aber in der Wirkung ganz gleich. Hinter die Beethovensche Simph. weiß ich nicht zu kommen, meine Leute in Wien sind zu solcher Schatzgräberei theils ihrer Stellung, theils ihrer Persönlichkeit wegen ungeeignet; obschon (beiläufig erwähnt) eine derselben eine Frau hat, die mir bei Carl Stein einen richtig vortrefflichen Flügel ausgewählt hat, dessen Besitz ich mich seit 4 Wochen erfreue, als Ersatz für den alten Rysten mit der musikalischen Dämpfung. –
Leben Sie wohl, aber, bitte, schreiben Sie mir umgehend, und vergönnen Sie mir eine kleine Stelle in Ihrem freundlichen wohlwollenden Andenken. Allzeit der Ihre Jb Bel          
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1837-12-19" xml:id="date_872aaa23-f75d-4a5a-94ee-c1617d7a9862">19. 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Siehe dazu zusammenfassend Joseph Esser, Felix Mendelssohn-Bartholdy und die Rheinlande, Bonn 1923, S. 46 ff., und Großmann-Vendrey, Musik der Vergangenheit, S. 89 ff. </note> aber darin ganz sicher gehn wollen, (und eben so Recht haben wie Sie selber) so habe ich den Auftrag übernommen zu fragen, was ich neulich schon aus eignem Auftrage gefragt –<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> und thue es deshalb wirklich, weil die Befürchtung geäußert wurde, ob vielleicht gerade um die Pfingst Zeit der körperliche Zustand Ihrer Frau Gemahlin<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f3d7de51-0321-49b8-b187-42bbd7324f6a" xml:lang="de">der körperliche Zustand Ihrer Frau Gemahlin – bezieht sich auf die zu dem Zeitpunkt fortgeschrittene Schwangerschaft Cécile Mendelssohn Bartholdys.</note> Hinderniß abgeben dürfte. 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Den ursprünglichen Text der Kantate (Der glorreiche Augenblick ) hatte Alois Weissenbach verfasst. Der Wiener Verleger Tobias Haslinger beauftragte Rochlitz aufgrund der Unzulänglichkeit von Weissenbachs Fassung mit der Umtextierung. Haslinger druckte die Fassungen 1835 bzw. 1837 (Der glorreiche Augenblick, Partitur: PN 6801; Preis der Tonkunst, Partitur: PN 6751), gab die Fassung mit Weissenbachs Text jedoch erst 1837 aus (Kinsky, Das Werk Beethovens, S. 411 ff.).</note> hatte ich längst vor Erhalt Ihres Briefs in Pfingstfestischer Absicht durchgesehn. Dauer, Abwechslung etc. scheinen paßend, obschon das Ganze ein rechtes Gelegenheitsstück, und als Solches zu gerechten Bedenken Stoff giebt. Dazu kommen nun beide Texte, die sich den Rang des größten Unsinns (<hi rend="latintype">most regard nonsense</hi>) und ferner <hi n="1" rend="underline">beide</hi> mit Erfolg streitig machen, ein großes, vielleicht unübersteigliches Hinderniß bildend. – Sehr lieb ist mir Ihre Ansicht über die <title xml:id="title_f43d524f-8b38-4231-92fd-5143a2a94c8b"><hi rend="latintype">Bach</hi>’sche Passion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_15421b98-f7ea-4a82-a1a5-b3c7b8f50776" xml:lang="de">Bach’sche Passion – Felix Mendelssohn Bartholdy besaß eine von Eduard Rietz angefertigte Abschrift der Partitur (GB-Ob, M.D.M. c. 68) sowie Stimmenmaterial (ebenda, b. 8). Das Komitee brachte zunächst große Vorbehalte gegen die Aufführung eines Bach-Werks vor. Felix Mendelssohn Bartholdy erwirkte letztendlich die Aufführung der »Himmelfahrtskantate« (Gott fähret auf mit Jauchzen BWV 43) am 4. Juni 1838, dem zweiten Tag des Musikfestes. Zum Hergang der Verhandlungen siehe zusammenfassend Joseph Esser, Felix Mendelssohn-Bartholdy und die Rheinlande, Bonn 1923, S. 46 ff., und Großmann-Vendrey, Musik der Vergangenheit, S. 89 ff.</note> zu erfahren. – Es gelte hier über ihn eine allgemeine Bemerkung die, daß die Chöre so schwer sind, daß <hi n="1" rend="underline">nach allen Proben</hi>, und trotz noch so häufiger Wiederholung bei der Aufführung, die bei weitem größere<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> Hälfte der Mitwirkenden ihre Stimme noch nicht singen kann. Das ist ein großer (meist wahrer) Uebelstand, und ob das der Schwere mehr als dem widrigen musikalischen Standpunkte <hi n="1" rend="underline">der</hi> guten Leitung zuzuschreiben, steht dahin, ist aber in der Wirkung ganz gleich. Hinter die <hi rend="latintype">Beethoven</hi>sche <hi rend="latintype">Simph</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a8de0338-210a-460f-84e9-545290e8c4b7" xml:lang="de">die Beethovensche Simph. – Gemeint sind Skizzen zu einer unvollendeten Sinfonie c-Moll (Hess 298; 111 Takte, entstanden ca. 1788-1790; heutiger Standort: GB-Lbl, Add. MS. 29801, fol. 70: »Kafka-Skizzenbuch«). Felix Mendelssohn Bartholdy hatte 1835 darüber mit Aloys Fuchs korrespondiert (Brief fmb-1835-08-09-01, Brief Nr. 1198). </note> weiß ich nicht zu kommen, meine Leute in Wien sind zu solcher Schatzgräberei theils ihrer Stellung, theils ihrer Persönlichkeit wegen ungeeignet; obschon (beiläufig erwähnt) eine derselben eine Frau hat, die mir bei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_aa3bed9f-b99e-455d-98f9-498b4d69198c">Carl Stein<name key="PSN0119175" style="hidden" type="person">Stein, Carl Andreas (1797-1863)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_066d2a59-c70b-41b1-ac45-12d88f473bb3" xml:lang="de">Carl Stein – Carl Andreas Stein, Klavierbauer in Wien.</note> einen richtig vortrefflichen Flügel ausgewählt hat, dessen Besitz ich mich seit 4 Wochen erfreue, als Ersatz für den alten Rysten mit der musikalischen Dämpfung. –</p> <closer rend="left">Leben Sie wohl, aber, bitte, schreiben Sie mir umgehend, und vergönnen Sie mir eine kleine Stelle in Ihrem freundlichen wohlwollenden Andenken.</closer> <closer rend="right">Allzeit der Ihre</closer> <signed rend="right"><hi rend="latintype">J<hi rend="superscript">b</hi> Bel</hi></signed> </div> </body> </text></TEI>