gb-1837-12-13-01
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Berlin, 12. und 13. Dezember 1837
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
2 Doppelbl.: S. 1-5 Brieftext; S. 6-7 Adresse, 1 Poststempel [BERLIN 6-7 / 13/12], 3 Siegel; S. 8 leer.
Music Section
Lea Mendelssohn Bartholdy
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Dr. Felix Mendelssohn Bartholdy
Recht herzlich dank ich Dir, mein geliebter Sohn! mir zu Cécile vor dem zu hüten, was ihr unbequem und schädlich ist: eines jeden Natur muß erprobt werden, und ich behaupte immer eines jeden bester Arzt sei nur er selbst, Falls er sich zu beobachten versteht und ehrlich mit seiner Natur zu Werke gehe. So viel Individuen, so viel Konstitutionen! Möge sie nur für ihr, und ihres Kindes und Dein Wohl leben und streben! ich mache keine weitern Ansprüche an sie, und wenn Du mir sie
und ihn ein süßes Wörtchen Sirachvon ihr bestellen willst, so erfreut es mich, und ich will durchaus kein Vergnügen durch Ihre Anstrengung rufen. Könnten fromme Wünsche fehlen, so pränumerirte ich bei Göttin Juno Lucira und bestellte an deren Altar eine
Meisterwirthschaftvon Entbindung, Wochenbett und Gedeihen des
fausse couchenicht zu Ader ließ) vollkommen gute Nerven,
enfin, elle se porte comme le pont neuf. Der 2 Monat alte
wollte) durchgesetzt hat, daß er weder Carl, noch Leo, noch Constantin, nur Felix genannt wird, obschon er in der Taufe alle diese Namen erhalten. Aber eine rechte Schwachheit Deiner Mama muß ich Dir bekennen! so lieb ich das Söhnchen habe, so oft ichs auf dem Schooß halte und ihm schöne
Liedervon Kuküken und Suse, liebe Suse vorsinge, so hab ichs noch nicht
einmal Felix genannt! Alle Umschreibungen der
dorloteriewie Schäfchen, Hühnchen, Püppchen, Männchen fließen zuckersüß
puissancean, aber ich bediene mich des Zauberworts noch nicht. Sagen die Andern, es ist eine so schöne Erinnerung, denke ich,
derenbedarfs bei
mirnicht. Findest Du das kindisch? Du wirst noch allerlei
nuancendes Herzens als Papa kennen lernen, von denen Deine Mendelssohnsche Philosophie sich nicht träumen läßt. Und
àproposder Kindheit, schick ich Dir 2 Briefchen, die
garzu interessant, das Pflänzchen zu sehen aus dem der Baum sich entwickelte! Freilich ruft es
mirauch weit mehr Erinnerungen durch diese Kinder Anklänge zurück, als es bei Euch geschehen kann. Auch einen dicken Brief des dicken
gutenhäuslichen Gewohnheiten einmal aus Noth genommen, so wird der Eindruck wohl dauernd sein. Die lieben Mädchen sprechen noch immer von den angenehmen Erinnerungen die sie jetzt verarbeiten.
la quale? geben.
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d. Kanzler, den wir den Kanzler Oexenstirn zu nennen pflegten, so wie der arme
Mde.Jeanrenaud geht mir recht nah, und ich kann ihr
nächstesPflichtgefühl, das sie bei der kranken
alles geschickt und gut macht, wird sie gewiß exemplarisch in die Wochen kommen. Meiner Erfahrung nach, ist auch alles, was nicht Sachverständiger ist, überflüssig bei der Katastrophe, und ich habe nie jemand anders um mich gehabt oder haben wollen, als die nöthigen Leute vom Fach. Leider glaub ich nicht, daß der Zustand der armenCécile
Mde. Souchaysich bald ändern kann: die ähnliche Lage des
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Vieuxtemps KoncertGeschäfte rücken so wenig vorwärts, daß auch heut noch keine Anzeige gemacht ist, und wenn es ganz in die Weihnachtszeit fällt, fürchte ich sehr für seine Kaße, da alsdann jeder mit Einkäufen und Festen den Kopf voll und den Beutel leer hat. Der
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Vergleichder beiden nicht die Rede sein kann. Die
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(wie der unausstehliche Herr Levin hier heißt,) gewesen. Die beiden ersten sind durch die abgeschmacktesten Zeitungs
Lord Floh annoncenbekannt, so daß ich sie keiner Aufnahme in meine Sammlung würdige. –
Prampirengeblieben, und selbst bei Vornehmen und sonstigen Anfängern verbreitete sich die Sage, es wäre unausstehlich langweilig: auch soll beim Klatschen große Opposition geherrscht haben. – Was hilft mir aber alles, wenn Du nicht hier den
ehen! – nun komm nur im Frühjahr mit Frau und Kind und genieße den schönen Garten und bring Dir Arbeit mit und mach es Dir wöhnlich und häuslich. Ich will Dir einen Schleier vorhalten, Du sollst
, ehemaliger Violinist, tritt hier plötzlich als Weinhändler auf, da er eigene Weinberge beiTroplong
Bordeauxzu haben behauptet. Sein Wein kostet die Flasche 10 Sbg. und ist, wie meine Tischkenner
Troplongbat mich bei seiner bevorstehenden Reise nach
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Schicksal! Fanny hat eine brillantißime Cadenz gemacht! wie die Mutter der cidevant Schmalz sagte: die Höchde, die Diefste, un den Driller! –
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Berlin 12 December Recht herzlich dank ich Dir, mein geliebter Sohn! mir zu Vaters Geburtstag geschrieben und mich dadurch sehr erfreut, erheitert, sogar von meinen traurigen Gedanken und RückErinnerungen auf eine Weile abgezogen zu haben. Du thust sehr wohl, Cécile vor dem zu hüten, was ihr unbequem und schädlich ist: eines jeden Natur muß erprobt werden, und ich behaupte immer eines jeden bester Arzt sei nur er selbst, Falls er sich zu beobachten versteht und ehrlich mit seiner Natur zu Werke gehe. So viel Individuen, so viel Konstitutionen! Möge sie nur für ihr, und ihres Kindes und Dein Wohl leben und streben! ich mache keine weitern Ansprüche an sie, und wenn Du mir sie und ihn ein süßes Wörtchen Sirach von ihr bestellen willst, so erfreut es mich, und ich will durchaus kein Vergnügen durch Ihre Anstrengung rufen. Könnten fromme Wünsche fehlen, so pränumerirte ich bei Göttin Juno Lucira und bestellte an deren Altar eine Meisterwirthschaft von Entbindung, Wochenbett und Gedeihen des Kindes, wie wir sie, Gott sei Dank, bei Beckchen erleben. Sie wird dick und breit beim Nähren, hat (meiner Meinung nach, da sie seit ihrer fausse couche nicht zu Ader ließ) vollkommen gute Nerven, enfin, elle se porte comme le pont neuf. Der 2 Monat alte Junge ist merkwürdig lang, dick, ruhig und soviel man in diesem Alter schließen kann, entwickelt; er fängt schon an, seinem Namen Felix Ehre zu machen. (Du weißt, daß Walter der in dieser Sache allein etwas betimmt wollte) durchgesetzt hat, daß er weder Carl, noch Leo, noch Constantin, nur Felix genannt wird, obschon er in der Taufe alle diese Namen erhalten. Aber eine rechte Schwachheit Deiner Mama muß ich Dir bekennen! so lieb ich das Söhnchen habe, so oft ichs auf dem Schooß halte und ihm schöne Lieder von Kuküken und Suse, liebe Suse vorsinge, so hab ichs noch nicht einmal Felix genannt! Alle Umschreibungen der dorloterie wie Schäfchen, Hühnchen, Püppchen, Männchen fließen zuckersüß von meinen Lippen; zur Nennung Felix konnt ich mich bisher schlechterdings nicht entschließen, obgleich ich ihm eine goldene Tasse mit Felix II. graviren laße. Ich erkenne also die puissance an, aber ich bediene mich des Zauberworts noch nicht. Sagen die Andern, es ist eine so schöne Erinnerung, denke ich, deren bedarfs bei mir nicht. Findest Du das kindisch? Du wirst noch allerlei nuancen des Herzens als Papa kennen lernen, von denen Deine Mendelssohnsche Philosophie sich nicht träumen läßt. Und àpropos der Kindheit, schick ich Dir 2 Briefchen, die Fanny im Jahre 1814 an Betty und deren Großvater Meyer schrieb und die mich und Hensel sehr amusirten. Es ist doch gar zu interessant, das Pflänzchen zu sehen aus dem der Baum sich entwickelte! Freilich ruft es mir auch weit mehr Erinnerungen durch diese Kinder Anklänge zurück, als es bei Euch geschehen kann. Auch einen dicken Brief des dicken Ferdinand schick ich insofern Dich die Paulus Aufführung in Breslau intereßiren möchte. Es ist recht treu und hübsch von ihm, gegen die Paulus Großmama so weitläufig sich auszusprechen. – Woringens schreiben daß der excellente Papa ihm mit dem Vater der Braut vereint Reisegeld schicken, damit er zu Weihnachten nach Düß. kommen und sie nach der Hochzeit mit nach B. nehmen könne. Ich meyne, für den etwas Unbeständigen und für seine Franciska können die schlesische Langeweile gute Folgen haben, und sind die guten häuslichen Gewohnheiten einmal aus Noth genommen, so wird der Eindruck wohl dauernd sein. Die lieben Mädchen sprechen noch immer von den angenehmen Erinnerungen die sie jetzt verarbeiten. Malwine Backhausen hat ihr junges Kind verloren; Pauline Hübner muß in Folge einer Unvorsichtigkeit in den Wochen noch das Bett hüten, Ritz wollte eine Deiner Simphonien (Manuskript, la quale? geben. Ecco Düßeldorf! d. 13. Es ward gestern so finster, daß ich aufhören mußte; die Nacht entlud sich viel Schnee aus den dunkeln Wolken; heut sieht sehr winterlich-melancholisch aus, und dazu ist Papas Geburtstag! Mit wahrer Wehmut denk ich an den unglücklichen Wilhelm! Du weißt, daß er auch seine 17jährige Flora begraben, und daß seinen ältern Bruder jetzt ein gleiches Schicksal getroffen, indem er eine Tochter, die vor 2 Jahren einen H. v. Holst. Adjutanten des Kronprinzen geheirathet, verloren. Jettchen Okermann wird das kleine Kind der Verstorbenen zu sich nehmen. Benediks Verwandter Kanzler, den wir den Kanzler Oexenstirn zu nennen pflegten, so wie der arme Adolph B. sind auch in Jahresfrist hingegangen, und da ich mich so gern in die Kreise der Entfernten zu versetzen pflege, ist mir die traurige Vorstellung der Vereinsamten gar sehr schwermuthsvoll. Auch die gute Mde. Jeanrenaud geht mir recht nah, und ich kann ihr nächstes Pflichtgefühl, das sie bei der kranken Mutter hält, nur loben und billigen. Die Jugend hat wahrlich genug an ihrer Jugend, und da Cécile alles geschickt und gut macht, wird sie gewiß exemplarisch in die Wochen kommen. Meiner Erfahrung nach, ist auch alles, was nicht Sachverständiger ist, überflüssig bei der Katastrophe, und ich habe nie jemand anders um mich gehabt oder haben wollen, als die nöthigen Leute vom Fach. Leider glaub ich nicht, daß der Zustand der armen Mde. Souchay sich bald ändern kann: die ähnliche Lage des Adolph M. Schlesinger ist auch ganz dieselbe wie wie vor 1/2Jahre, und es ist nur ein schrecklicher Gedanke, daß es noch längste Zeit währen könne. Gottlob, Vaters Wunsch, um ein schnelles, schmerzloses Ende ward erfüllt, nur leider viel zu früh! Auch meine Mutter verstarb schnell; ich erflehe daßselbe vom Himmel, um niemanden lästig oder widrig zu werden. – – Vieuxtemps KoncertGeschäfte rücken so wenig vorwärts, daß auch heut noch keine Anzeige gemacht ist, und wenn es ganz in die Weihnachtszeit fällt, fürchte ich sehr für seine Kaße, da alsdann jeder mit Einkäufen und Festen den Kopf voll und den Beutel leer hat. Der Vater war neulich schon so ärgerlich daß er gleich abreisen wollte. Seines Sohns Talent ist nun bekannt genug, da er vom Kronprinzen bis zu Fanny, von Magnus bis Jaques und Rubens aus Gefälligkeit gespielt hat: die Vorsteher des Fridrichstifts haben ihm in d. Zeitung das Lob seiner Uneigennützigkeit ertheilt: möge es ihm zu Gute kommen! – Da Möser nicht mehr als Solospieler auftritt, kabalirt er für seinen Sohn; erst that er das Mögliche, zu hindern, daß V. im Friedr. st. Konc. aufträte; dann spielte der kleine M. sowohl als V., und die Kaße befand sich um so beßer, obschon v. Vergleich der beiden nicht die Rede sein kann. Die Löwe hatte Mösern früher abgeschlagen bei ihm zu singen, und nun that er im Koncert alles Mögliche, um sie umwerfen zu laßen, eben so mit V., der selbst erzählte, hätte er nicht seine eigne Komposition gespielt, er hätte herauskommen müßen. Ich habe V. gerathen, entweder den Heinrich, oder Ries oder Ganz zum Dirigiren zu nehmen. Ueber Spontinis Agnes und deren Aufnahme erzählt man die schönsten Berlinereien. Madame Sp. hat unter andern zu Neithard geschickt um ihn zu bitten, den Abend nach der Aufführung ein Ständchen zu bringen, wozu der Kommandant nur 8 Mann bewilligte, da schon Spektakel genug in der Oper sei. – Als Sp. ins (wohlbekannte) Haus trat, waren Fackeln angezündet, standen Jungfrauen mit Blumen u. s. w. Ein Kammermusiker fragte eines der kleinen Mädchen, wer bist Du denn, mein Kind? „ick bin die Dochter v. Mde. Sp. s Köchin. “ Ferner hätten 3 ehrenwerthe Männer ihm den Dank der Stadt Berlin gebracht; und diese wären der PfefferPächter Kasimir, Louis Drucker, und Lord Floh (wie der unausstehliche Herr Levin hier heißt, ) gewesen. Die beiden ersten sind durch die abgeschmacktesten Zeitungsannoncen bekannt, so daß ich sie keiner Aufnahme in meine Sammlung würdige. – Rellstab ist bei seinen alten Prampiren geblieben, und selbst bei Vornehmen und sonstigen Anfängern verbreitete sich die Sage, es wäre unausstehlich langweilig: auch soll beim Klatschen große Opposition geherrscht haben. – Was hilft mir aber alles, wenn Du nicht hier den Paulus einstudirst? – ehen! – nun komm nur im Frühjahr mit Frau und Kind und genieße den schönen Garten und bring Dir Arbeit mit und mach es Dir wöhnlich und häuslich. Ich will Dir einen Schleier vorhalten, Du sollst Berlin gar nicht sehen, den ollen Wald vor lauter Bäumen nicht! – Aber sehr dankbar bin ich für Deine Einladung, mein Herz! – Du erwähntst des Weins! ein H. Troplong, ehemaliger Violinist, tritt hier plötzlich als Weinhändler auf, da er eigene Weinberge bei Bordeaux zu haben behauptet. Sein Wein kostet die Flasche 10 Sbg. und ist, wie meine Tischkenner sagen, sehr trinkbar Gewöhnliche. Eben so viel kostet auch mein Tischwein v. Gerold. Ich nehme natürlich jetzt keine Oxhofte, weil dies viel umständlicher für mich wäre, und unsre Herren befinden sich bei diesen Einkäufen à 100 Flaschen ganz zufrieden. Troplong bat mich bei seiner bevorstehenden Reise nach Leipzig und Dresden um eine Empfehlung für Dich; Du klagst aber so oft über alle Störungen, daß ich ihm etwas vorgeflunkert habe; Du müßtest denn in Weingeschäften mit ihm eingehen wollen. Der 10 Sbg. Wein ist natürlich nur die wohlfeile Sorte, er hat auch Bordeaux zu 1 rt. und darüber. Fannys MusikMorgen werden ganz famos und geben in der That was hier am Besten vorhanden; besonders durch die Decker, welche man so selten, außer in ihrem eignen Hause hört. Die zum Theil etwas schwierigen Chöre gingen sehr gut und das Schätzchen hat sich übertroffen! Welch schöne liebliche Musik und wie ganz unbekannt hier! auch Kompositionen, auch Bücher der größten Menschen haben also ihr Schicksal! Fanny hat eine brillantißime Cadenz gemacht! wie die Mutter der cidevant Schmalz sagte: die Höchde, die Diefste, un den Driller! – - Nächsten Sonntag hören wir Dein neues Quartett! – Fannys 3 Zimmer sind immer vollgepropft mit most elegant people. – Aber auch Beckchen hat ein paar sehr hübsche Festchen gegeben; erst ein déjeuner dinatoire mit, nur Familie, zur Taufe; dann eine soirée, dem jungen Plantamour aus Genf zu Ehren, der auf 2 Jahre zu Beßel nach Königsberg geht, und den Humboldt Dirichlet’n zugeschickt. Ein sehr hübscher, äußerst gut deutsch redender Jüngling, coëffé à la Jésus. Louis Saling würde sagen, ein Astrouspogel! Ihm zu ehren waren Eckes, Mitscherlichs, Müllers (Anatom) Gans, Varnh., Fribert (Herzsens Jüngling) Kortums, Benekes eingeladen; das Ganze höchst animirt. An erzbischöflichen Streitigkeiten fehlte es nicht. – Prediger Jonas hat das Kind getauft; ich zeigte ihm Cécilens Zeichnung die ihm, wie natürlich, sehr gefiel; er sprach mit vieler Herzlichkeit von Dir. Nun lebt wohl geliebten Kinder und laßt bald von Euch hören, d. h. Du, mein Felix! Wann ist denn Cécilens Rechnung zu Ende? und hat Mama Jeanrenaud schon das allerliebste trousseauchen geschickt?
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1837-12-12" xml:id="date_76ecfec1-49f2-4612-af65-635d002fcf65">12.</date> und <date cert="high" when="1837-12-13" xml:id="date_d92885fd-dfbe-49e2-9f94-ea71dfe8264f">13. 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Dezember 1776. </note> geschrieben und mich dadurch sehr erfreut, erheitert, sogar von meinen traurigen Gedanken und RückErinnerungen auf eine Weile abgezogen zu haben. Du thust sehr wohl, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_e96bac41-1900-4917-89c1-1bd4a557d3a8">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName></hi> vor dem zu hüten, was ihr unbequem und schädlich ist: eines jeden Natur muß erprobt werden, und ich behaupte immer eines jeden bester Arzt sei nur er selbst, Falls er sich zu beobachten versteht und ehrlich mit seiner Natur zu Werke gehe. So viel Individuen, so viel Konstitutionen! Möge sie nur für ihr, und ihres Kindes und Dein Wohl leben und streben! ich mache keine weitern Ansprüche an sie, und wenn Du mir sie <hi n="1" rend="underline">und ihn ein süßes Wörtchen Sirach</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0a1e321a-e82d-44ec-bf4d-4945b2316dad" xml:lang="de">und ihn ein süßes Wörtchen Sirach – Das nach seinem Autor benannte hebräische Buch Jesus Sirach (um 190/180 v. Chr.) gehört zu den Spätschriften des Alten Testaments.</note> von ihr bestellen willst, so erfreut es mich, und ich will durchaus kein Vergnügen durch Ihre Anstrengung rufen. Könnten fromme Wünsche fehlen, so pränumerirte ich bei Göttin Juno Lucira<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0c179a4f-baaf-4fc2-a887-4e548af40371" xml:lang="de">Göttin Juno Lucira – Lucina war in der römischen Mythologie eine bei der Geburt helfende Göttin, die funktional völlig mit der Göttin Juno verschmolz und so zum Beinamen der Juno wurde. </note> und bestellte an deren Altar eine <hi n="1" rend="underline">Meisterwirthschaft</hi> von Entbindung,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_435c8996-d35a-4402-bb55-64c0ac178c82" xml:lang="de">eine Meisterwirthschaft von Entbindung – bezieht sich auf die bevorstehende Entbindung Cécile Mendelssohn Bartholdys.</note> Wochenbett und Gedeihen des <persName xml:id="persName_da54f8f9-61d2-4604-b422-18b3650d2dd6">Kindes<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName>, wie wir sie, Gott sei Dank, bei <persName xml:id="persName_244ab24a-ce63-4076-b50d-f092a78047c8">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> erleben. Sie wird dick und breit beim Nähren, hat (meiner Meinung nach, da sie seit ihrer <hi rend="latintype">fausse couche</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_d2e48f4d-b298-4bb4-8fdc-5f85e897c732" xml:lang="fr ">fausse couche – frz., Fehlgeburt.</note> nicht zu Ader ließ) vollkommen gute Nerven, <hi rend="latintype">enfin, elle se porte comme le pont neuf</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_6bb608c0-c882-4f43-a003-378a98145893" xml:lang="fr ">enfin, elle se porte comme le pont neuf – frz., Ich meine, sie ist so gut wie neu.</note> Der 2 Monat alte <persName xml:id="persName_f47ab3a5-43d9-4674-bdaa-5527de633838">Junge<name key="PSN0110669" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Felix Arnold Constantin (1837-1838)</name></persName> ist merkwürdig lang, dick, ruhig und soviel man in diesem Alter schließen kann, entwickelt; er fängt schon an, seinem Namen Felix Ehre zu machen. (Du weißt, daß <persName xml:id="persName_81d46b27-552b-423e-a306-54aa54eb067d">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> der in dieser Sache allein etwas betimmt <hi n="1" rend="underline">wollte</hi>) durchgesetzt hat, daß er weder Carl, noch Leo, noch Constantin, nur Felix genannt wird, obschon er in der Taufe alle diese Namen erhalten. Aber eine rechte Schwachheit Deiner Mama muß ich Dir bekennen! so lieb ich das Söhnchen habe, so oft ichs auf dem Schooß halte und ihm schöne <hi n="1" rend="underline">Lieder</hi> von Kuküken und Suse, liebe Suse<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a3bad522-c41a-4dac-afcb-005ad6187bb0" xml:lang="de">Suse, liebe Suse – Suse, liebe Suse, ein altdeutsches Kinderlied, dessen Melodie bereits im 14. Jahrhundert als Wiegenlied bekannt war. Erstmalig aufgezeichnet wurde der Text 1808 von Clemens Bretano. Im selben Jahr erfolgte die erste Publikation in Des Knaben Wunderhorn. Der Urheber von Text und Melodie ist unbekannt. </note> vorsinge, so hab ichs noch nicht <hi n="1" rend="underline">ein</hi>mal Felix genannt! Alle Umschreibungen der <hi rend="latintype">dorloterie</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_1e583dea-8dcb-4223-9861-740ea4203e2f" xml:lang="fr ">dorloterie – frz., Verwöhnen.</note> wie Schäfchen, Hühnchen, Püppchen, Männchen fließen zuckersüß<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> von meinen Lippen; zur Nennung Felix konnt ich mich bisher schlechterdings nicht entschließen, obgleich ich ihm eine goldene Tasse mit Felix II. graviren laße. Ich erkenne also die <hi rend="latintype">puissance</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_7ab528f8-3856-4500-b794-b0868ed479f0" xml:lang="fr ">puissance – frz., Macht.</note> an, aber ich bediene mich des Zauberworts noch nicht. Sagen die Andern, es ist eine so schöne Erinnerung, denke ich, <hi n="1" rend="underline">deren</hi> bedarfs bei <hi n="1" rend="underline">mir</hi> nicht. Findest Du das kindisch? Du wirst noch allerlei <hi rend="latintype">nuancen</hi> des Herzens als Papa kennen lernen, von denen Deine Mendelssohnsche Philosophie sich nicht träumen läßt. Und <hi rend="latintype">àpropos</hi> der Kindheit, schick ich Dir 2 Briefchen, die <persName xml:id="persName_d2604235-d6f7-490f-aaaa-edc10c3a1ad4">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> im Jahre 1814 an Betty und deren Großvater Meyer schrieb und die mich und Hensel sehr amusirten. Es ist doch <hi n="1" rend="underline">gar</hi> zu interessant, das Pflänzchen zu sehen aus dem der Baum sich entwickelte! Freilich ruft es <hi n="1" rend="underline">mir</hi> auch weit mehr Erinnerungen durch diese Kinder Anklänge zurück, als es bei Euch geschehen kann. Auch einen dicken Brief des dicken <persName xml:id="persName_ef6f3a90-b3ff-45a2-9ac5-f78639322ca3">Ferdinand<name key="PSN0115884" style="hidden" type="person">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</name></persName> schick ich insofern Dich die <title xml:id="title_be0ffdb7-9d7b-499e-bf68-2b618e026161">Paulus <list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mhb4bifk-itbv-xpvw-gkdl-jl2alu3p4ivg"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title>Aufführung in <placeName xml:id="placeName_57022a98-8127-485a-87b7-38832fc54909">Breslau<settlement key="STM0100136" style="hidden" type="locality">Breslau</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7fbcc997-4916-4355-b337-cff89ceb3926" xml:lang="de">PaulusAufführung in Breslau – Felix Mendelssohn-Bartholdys Paulus op. 36 (MWV A 14) wurde am 1. und am 13. Dezember 1837 in Breslau unter Johann Theodor Mosewius’ Leitung aufgeführt (siehe die Rezension in der AMZ 40, 1838, Sp. 391 f.). Mosewius übersandte Felix Mendelssohn-Bartholdy am 16. Dezember 1837 zusammen mit einem Brief (gb-1837-12-16-01) die von ihm verfasste Schrift Zur Aufführung des Oratoriums Paulus von Felix Mendelssohn-Bartholdy durch das königl. akademische Institut für Kirchenmusik und die Breslauer Sing-Akademie, Breslau [1837; das Erscheinungsdatum wird oft irrtümlich mit 1836 angegeben]. Nachweis von Felix Mendelssohn-Bartholdys Exemplar: Ward Jones, Library, S. 313, Nr. 178. </note> intereßiren möchte. Es ist recht treu und hübsch von ihm, gegen die Paulus <persName xml:id="persName_df0364d4-e48a-4ad6-af37-c620ab662839">Großmama<name key="PSN0114443" style="hidden" type="person">Salomon (seit 1812) Bartholdy, Bilka (Bella) (1749-1824)</name></persName> so weitläufig sich auszusprechen. – <persName xml:id="persName_c6ec72b9-7ab7-4806-8264-c2d84a8ce6bd">Woringens<name key="PSN0115873" style="hidden" type="person">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-)</name></persName> schreiben daß der excellente <persName xml:id="persName_0c9c0392-da36-4b20-bf44-50fb20bdd5ce">Papa<name key="PSN0115880" style="hidden" type="person">Woringen, Georgius Otto Philippus von (1760-1838)</name></persName> ihm mit dem Vater der Braut vereint Reisegeld schicken, damit er zu Weihnachten nach <placeName xml:id="placeName_0ab5f95f-529f-4ec1-97a4-9e9e4b55a973">Düß<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. kommen und sie nach der Hochzeit mit nach <placeName xml:id="placeName_59487e28-1144-415f-ba03-2eadda801afc">B.<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nehmen könne. Ich meyne, für den etwas Unbeständigen und für seine <persName xml:id="persName_a3f48ba9-11c6-4ca1-98f4-86ba5cbf3f4f">Franciska<name key="PSN0115881" style="hidden" type="person">Woringen, Maria Francisca Berendina von (1815-1888)</name></persName> können die schlesische Langeweile gute Folgen haben, und sind die <hi n="1" rend="underline">guten</hi> häuslichen Gewohnheiten einmal aus Noth genommen, so wird der Eindruck wohl dauernd sein. Die lieben Mädchen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c2ad6a38-c731-43f4-9619-72c409bc5c86" xml:lang="de">Die lieben Mädchen – Rosa Clementina und Elisa von Woringen.</note> sprechen noch immer von den angenehmen Erinnerungen die sie jetzt verarbeiten. <persName xml:id="persName_b481e508-9088-4ab2-9b8f-e009acf4bd26">Malwine Backhausen<name key="PSN0109623" style="hidden" type="person">Backhausen, Malvina (1810-1880)</name></persName> hat ihr junges Kind verloren; <persName xml:id="persName_a186b3e0-5da7-4e8e-ac62-6a7154ffeed8">Pauline Hübner<name key="PSN0112129" style="hidden" type="person">Hübner, Pauline Charlotte (1809-1895)</name></persName> muß in Folge einer Unvorsichtigkeit in den Wochen noch das Bett hüten, <persName xml:id="persName_8fdf05f9-3e90-406c-b50d-a1388d1d9aca">Ritz<name key="PSN0114200" style="hidden" type="person">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name></persName> wollte eine Deiner Simphonien (Manuskript, <hi rend="latintype">la quale</hi>?<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_6be472cc-ce3f-470e-b532-293430f0a2c5" xml:lang="fr ">la quale – frz., welche.</note> geben. <hi rend="latintype">Ecco</hi> <placeName xml:id="placeName_dc4cbd77-4900-4689-a519-9b76115d3a91">Düßeldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>!</p> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_1f746a0f-aa80-497c-a22d-fe2879975f63"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_f682d64a-a7ed-4c47-af15-5fcdd2025bde">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_5a04a3e0-3cd4-46fc-8dbe-0132c83ba0e4">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">d. <date cert="high" when="1837-12-13" xml:id="date_1463413e-f98e-42d3-8e4e-080f95298434">13.</date> Es ward <date cert="high" when="1837-12-12" xml:id="date_cfab439e-a07f-41f7-a200-c980916da20d">gestern</date> so finster, daß ich aufhören mußte; die Nacht entlud sich viel Schnee aus den dunkeln Wolken; heut<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> sieht sehr winterlich-melancholisch aus, und dazu ist <persName xml:id="persName_00f47f72-e5cc-4368-82a4-4caf9fc08bfa">Papas<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> Geburtstag! Mit wahrer Wehmut denk ich an den unglücklichen Wilhelm! Du weißt, daß er auch seine 17jährige Flora begraben, und daß seinen ältern Bruder jetzt ein gleiches Schicksal getroffen, indem er eine Tochter, die vor 2 Jahren einen H. v. Holst. Adjutanten des Kronprinzen geheirathet, verloren. <persName xml:id="persName_786e6f16-9ba1-4472-8d87-ba7b65ca4750">Jettchen Okermann<name key="PSN0119641" style="hidden" type="person">Okermann, Jettchen</name></persName> wird das kleine Kind der Verstorbenen zu sich nehmen. <persName xml:id="persName_c166a3b9-023d-47d2-aea9-c652154d372c">Benediks<name key="PSN0109840" style="hidden" type="person">Benedicks, Adolph (Adolphe) (1805-1836)</name></persName> Verwandter <hi n="1" rend="underline"><persName xml:id="persName_1d8c441a-8fd2-4c0c-80a3-fceee3ba70cf">Kanzler<name key="PSN0118943" style="hidden" type="person">Kanzler, Herr</name></persName></hi>, den wir den Kanzler Oexenstirn zu nennen pflegten, so wie der arme <persName xml:id="persName_4f26d97f-a381-4667-9eb8-d89b6cc7fc6f">Adolph B.<name key="PSN0109840" style="hidden" type="person">Benedicks, Adolph (Adolphe) (1805-1836)</name></persName> sind auch in Jahresfrist hingegangen, und da ich mich so gern in die Kreise der Entfernten zu versetzen pflege, ist mir die traurige Vorstellung der Vereinsamten gar sehr schwermuthsvoll. Auch die gute <hi rend="latintype">Mde. <persName xml:id="persName_9d83806a-b385-4a0d-8c98-5b87208d2650">Jeanrenaud<name key="PSN0112228" style="hidden" type="person">Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)</name></persName></hi> geht mir recht nah, und ich kann ihr <hi n="1" rend="underline">nächstes</hi> Pflichtgefühl, das sie bei der kranken <persName xml:id="persName_36c4f7c1-fc73-4fe6-afef-2abeae0eb9e4">Mutter<name key="PSN0114987" style="hidden" type="person">Souchay, Helene Elisabeth (1774-1851)</name></persName> hält, nur loben und billigen. Die Jugend hat wahrlich genug an ihrer Jugend, und da <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8f460a45-d422-4260-867d-6d2c3bc4a70c">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName></hi> alles geschickt und gut macht, wird sie gewiß exemplarisch in die Wochen kommen. Meiner Erfahrung nach, ist auch alles, was nicht Sachverständiger ist, überflüssig bei der Katastrophe, und ich habe nie jemand anders um mich gehabt oder haben wollen, als die nöthigen Leute vom Fach. Leider glaub ich nicht, daß der Zustand der armen <hi rend="latintype">Mde. Souchay</hi> sich bald ändern kann: die ähnliche Lage des <persName xml:id="persName_20b93b3e-b47e-427a-ab7f-2d86c6bf2d97">Adolph M. Schlesinger<name key="PSN0114576" style="hidden" type="person">Schlesinger, Adolph Martin (bis 1812: Abraham Moses) (1769-1838)</name></persName> ist auch ganz dieselbe wie wie vor <formula rend="fraction_slash"><hi rend="supslash">1</hi><hi rend="barslash">/</hi><hi rend="subslash">2</hi></formula>Jahre, und es ist nur ein schrecklicher Gedanke, daß es noch längste Zeit währen könne. Gottlob, Vaters Wunsch, um ein schnelles, schmerzloses Ende ward erfüllt, nur leider viel zu früh! Auch meine <persName xml:id="persName_bdef5971-2014-4be6-b188-be89f9860033">Mutter<name key="PSN0114443" style="hidden" type="person">Salomon (seit 1812) Bartholdy, Bilka (Bella) (1749-1824)</name></persName> verstarb schnell; ich erflehe daßselbe vom Himmel, um niemanden lästig oder widrig zu werden. – –</p> <p><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_cc19a981-5f78-4f5a-8143-8b06f823e6e6">Vieuxtemps<name key="PSN0115516" style="hidden" type="person">Vieuxtemps, Henry François Joseph (1820-1881)</name></persName></hi> KoncertGeschäfte rücken so wenig vorwärts, daß auch heut noch keine Anzeige gemacht ist, und wenn es ganz in die Weihnachtszeit fällt, fürchte ich sehr für seine Kaße, da alsdann jeder mit Einkäufen und Festen den Kopf voll und den Beutel leer hat. Der <persName xml:id="persName_0aa83bf6-8de5-4ad5-951d-f180ce7a74b4">Vater<name key="PSN0119145" style="hidden" type="person">Vieuxtemps, Jean-François</name></persName> war neulich schon so ärgerlich daß er gleich abreisen wollte. Seines Sohns Talent ist nun bekannt genug, da er vom <persName xml:id="persName_b5c6cbe3-615c-4a68-8bdd-65f3be104bc4">Kronprinzen<name key="PSN0113992" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm Heinrich August Prinz von (1779-1843)</name></persName> bis zu <persName xml:id="persName_f853fa91-eab6-4ac1-bacd-33f54e86c91b">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, von <persName xml:id="persName_593649b9-2306-46d2-b52e-290f7fc2a898">Magnus<name key="PSN0113037" style="hidden" type="person">Magnus, Heinrich Gustav (bis 1807: Joseph) (seit 1842) von (1802-1870)</name></persName> bis <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b6be440d-dbc5-4cdc-82d8-410849f00cc6">Jaques<name key="PSN0112215" style="hidden" type="person">Jaques (Jacques), Friedrich Joseph (1796-1871)</name></persName></hi> und <persName xml:id="persName_36d8dfce-cda9-427d-8c2c-91cf31176253">Rubens<name key="PSN0114341" style="hidden" type="person">Rubens, Heinrich (bis 1812: Hirsch) (1775-1855)</name></persName> aus Gefälligkeit gespielt hat: die Vorsteher des <placeName xml:id="placeName_8e8fb11c-6a74-4808-a80c-6805634cbf3f">Fridrichstifts<name key="NST0103524" style="hidden" subtype="" type="institution">Friedrichstift</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5affaf24-f35a-4fd8-a350-910ca096526c" xml:lang="de">Vorsteher des Fridrichstifts – 1807 wurde von dem Juristen Adolph Friedrich von Scheve das Friedrichstift, eine Anstalt zur Verpflegung und Erziehung armer, verlassener Kinder, gegründet. </note> haben ihm in d. Zeitung das Lob seiner Uneigennützigkeit ertheilt: möge es ihm zu Gute kommen! – Da <persName xml:id="persName_8489c7a9-0d43-4651-8ac1-47339bc28311">Möser<name key="PSN0113371" style="hidden" type="person">Moeser (Möser), Carl Heinrich Ludwig Joachim Wilhelm (1774-1851)</name></persName> nicht mehr als Solospieler auftritt, kabalirt er für seinen <persName xml:id="persName_5cff4efd-ad06-4fad-88ba-7653cc7e35f4">Sohn<name key="PSN0113370" style="hidden" type="person">Moeser (Möser), August (1825-1859)</name></persName>; erst that er das<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> Mögliche, zu hindern, daß <persName xml:id="persName_3e29190c-795a-4849-9bba-9ebe8043b531">V.<name key="PSN0115516" style="hidden" type="person">Vieuxtemps, Henry François Joseph (1820-1881)</name></persName> im <placeName xml:id="placeName_b59ebefe-719b-43b7-adc4-4e13587109e2">Friedr.st.<name key="NST0103524" style="hidden" subtype="" type="institution">Friedrichstift</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Konc.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_09bff9d8-dc25-4503-a64e-ffc2236e72b4" xml:lang="de">Konc. – Konzert.</note> aufträte; dann spielte der kleine <persName xml:id="persName_1be73824-f84c-428d-ba13-39297dd0b196">M.<name key="PSN0113370" style="hidden" type="person">Moeser (Möser), August (1825-1859)</name></persName> sowohl als V., und die Kaße befand sich um so beßer, obschon v. <hi n="1" rend="underline">Vergleich</hi> der beiden nicht die Rede sein kann. Die <persName xml:id="persName_1d275a26-2762-4166-ab42-86848e8a327e">Löw<unclear reason="covering" resp="UT">e</unclear><name key="PSN0112915" style="hidden" type="person">Loewe, Sophie (Sofia) Johanna Christine (1812-1866)</name></persName> hatte Mösern früher abgeschlagen bei ihm zu singen, und nun that er im Koncert alles Mögliche, um sie umwerfen zu laßen, eben so mit V., der selbst erzählte, hätte er nicht seine eigne Komposition gespielt, er hätte herauskommen <hi n="1" rend="underline">müßen</hi>. Ich habe V. gerathen, entweder den <persName xml:id="persName_d7c75533-0332-4e49-badf-ac0985cc01d2">Heinrich<name key="PSN0110712" style="hidden" type="person">Dorn, Heinrich Ludwig Egmont (1804-1892)</name></persName>, oder <persName xml:id="persName_8ecfeae8-08d9-48ed-8120-7c33b08f9abf">Ries<name key="PSN0114192" style="hidden" type="person">Ries, Johann Peter Joseph Hubert (1802-1886)</name></persName> oder <persName xml:id="persName_0456d70d-da62-4280-8a2b-41d09103c418">Ganz<name key="PSN0111285" style="hidden" type="person">Ganz, Moritz Eduard (vor 1808: Moises Salomon) (1802-1868)</name></persName> zum Dirigiren zu nehmen. Ueber <title xml:id="title_a5dee488-93b3-4a0c-b95c-088966073d62"><hi rend="latintype">Spontinis</hi> Agnes<name key="PSN0115037" style="hidden" type="author">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774–1851)</name><name key="CRT0110963" style="hidden" type="music">Agnes von Hohenstaufen</name></title> und deren Aufnahme erzählt man die schönsten <placeName xml:id="placeName_41532ece-3eb3-4af6-bada-1c5c131995ae">Berlinereien<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. <hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline">Madame</hi><persName xml:id="persName_9a7c7a2b-c3fb-47d7-a51c-3d937df4579b"> <hi rend="latintype">Sp</hi><name key="PSN0115038" style="hidden" type="person">Spontini, Maria Caterina Celeste (1790-1878)</name></persName></hi>. hat unter andern zu <persName xml:id="persName_844a55e8-d4f2-47ca-84c5-9323801ab93f">Neithard<name key="PSN0113566" style="hidden" type="person">Neithardt, Heinrich August (1793-1861)</name></persName> geschickt um ihn zu bitten, den Abend nach der Aufführung ein Ständchen zu bringen, wozu der Kommandant nur 8 Mann bewilligte, da schon Spektakel genug in der <placeName xml:id="placeName_730d71b4-3592-4e78-a0ba-c9aa2578b960">Oper<name key="NST0100293" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Opernhaus</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> sei. – Als <persName xml:id="persName_1809f6d0-bb39-4830-9209-69c621ff986b"><hi rend="latintype">Sp</hi>.<name key="PSN0115037" style="hidden" type="person">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851)</name></persName> ins (wohlbekannte) Haus trat, waren Fackeln angezündet, standen Jungfrauen mit Blumen u.s.w. Ein Kammermusiker fragte eines der kleinen Mädchen, wer bist Du denn, mein Kind? „ick bin die Dochter v. <hi rend="latintype">Mde. Sp</hi>.s Köchin.“ Ferner hätten 3 ehrenwerthe Männer ihm den Dank der Stadt <placeName xml:id="placeName_9664f75e-75bd-4d13-8556-fdd0277b17c4">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gebracht; und diese wären der PfefferPächter Kasimir, <persName xml:id="persName_af6e72fc-d13f-4fdc-a5a4-5dcb68893c7e"><hi rend="latintype">Louis</hi> Drucker<name key="PSN0110755" style="hidden" type="person">Drucker, Louis</name></persName>, und <hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline"><persName xml:id="persName_fff9945b-6695-4b32-b378-a7fdc4857fb9">Lord Floh<name key="PSN0120220" style="hidden" type="person">Levin (gen. Lord Floh), Herr</name></persName></hi></hi> (wie der unausstehliche Herr Levin hier heißt,) gewesen. Die beiden ersten sind durch die abgeschmacktesten Zeitungs<hi rend="latintype">annoncen</hi> bekannt, so daß ich sie keiner Aufnahme in meine Sammlung würdige. – <persName xml:id="persName_09e9d32f-3b95-4052-8b20-395711e7328f">Rellstab<name key="PSN0114136" style="hidden" type="person">Rellstab, Heinrich Friedrich Ludwig (Louis) (1799-1860)</name></persName> ist bei seinen alten <hi n="1" rend="underline">Prampiren</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_ff49e06b-e2ff-4894-b1a9-d3e6929527db" xml:lang="de">Prampiren – berlinerisch: Lärmen, Prahlen, Zanken.</note> geblieben, und selbst bei Vornehmen und sonstigen Anfängern verbreitete sich die Sage, es wäre unausstehlich langweilig: auch soll beim Klatschen große Opposition geherrscht haben. – Was hilft mir aber alles, wenn Du nicht hier den <title xml:id="title_f90a65e0-5799-4962-b70d-dd2f111e1af6">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_bn0agu0r-mvdk-kvtz-t0yy-5yw88wsinx0s"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> einstudirst?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f96fd82d-dcdc-44a5-9269-1b3bb5d49574" xml:lang="de">wenn Du nicht hier den Paulus einstudirst – Felix Mendelssohn Bartholdy hatte die Leitung der Aufführung seines Oratoriums Paulus op. 36 abgelehnt, da ihm Berlin und die Berliner Musikszene verhasst waren. Siehe Brief fmb-1837-11-30-01 (Brief Nr. 1790) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Vorsteherschaft der Sing-Akademie in Berlin, Leipzig, 30. November 1837, und Brief gb-1837-12-12-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 12. Dezember 1837. </note> – <hi rend="latintype">ehen</hi>! – nun komm nur im Frühjahr mit Frau und Kind und genieße den schönen Garten und bring Dir Arbeit mit und mach es Dir wöhnlich und häuslich. Ich will Dir einen Schleier vorhalten, Du sollst <placeName xml:id="placeName_d6f39c70-fcfd-4a29-8b2d-1062f67915c8">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gar nicht sehen, den ollen Wald vor lauter Bäumen nicht! – Aber sehr dankbar bin ich für Deine Einladung, mein Herz! – Du erwähntst des Weins! ein H. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_5ef74db7-7851-40bd-b61d-278b35b3e071">Troplong<name key="PSN0119155" style="hidden" type="person">Troplong, Herr</name></persName></hi>, ehemaliger Violinist, tritt hier plötzlich als Weinhändler auf, da er eigene Weinberge bei <hi rend="latintype">Bordeaux</hi> zu haben behauptet. Sein Wein kostet die Flasche 10 Sbg. und ist, wie meine Tischkenner<seg type="pagebreak"> |5|<pb n="5" type="pagebreak"></pb></seg><unclear reason="paper_destruction" resp="UT">sa</unclear>gen, sehr trinkbar <gap quantity="1" reason="paper_destruction" unit="words"></gap> Gewöhnliche. Eben so viel kostet auch mein Tischwein v. Gerold. Ich nehme natürlich jetzt keine Oxhofte,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_fbc3b8e8-1582-47dc-9557-0e53fbf28903" xml:lang="de">Oxhofte – Das Oxhoft ist ein altes Volumenmaß für Flüssigkeiten wie Wein, Bier und Branntwein.</note> weil dies viel umständlicher für mich wäre, und unsre Herren befinden sich bei diesen Einkäufen à 100 Flaschen ganz zufrieden. <hi rend="latintype">Troplong</hi> bat mich bei seiner bevorstehenden Reise nach <placeName xml:id="placeName_e7a534b4-fd81-484c-bf0d-5150fea891ab">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und <placeName xml:id="placeName_e4cf8e3e-674a-4e15-b13e-7cd1fc7090fa">Dresden<settlement key="STM0100142" style="hidden" type="locality">Dresden</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> um eine Empfehlung für Dich; Du klagst aber so oft über alle Störungen, daß ich ihm etwas vorgeflunkert habe; Du müßtest denn in Weingeschäften mit ihm eingehen wollen. Der 10 Sbg. Wein ist natürlich nur die wohlfeile Sorte, er hat auch <hi rend="latintype">Bordeaux</hi> zu 1 rt. und darüber.</p> <p><persName xml:id="persName_3bcf94df-d560-40c3-ae13-0d17fcf9cff1">Fannys<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName><placeName xml:id="placeName_c6f5765c-bcaa-401e-828b-755ecc0a08f6"> <date cert="high" when="1837-12-10" xml:id="date_cdc9341c-4286-4b91-88da-44f72011d5da">MusikMorgen</date><name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> werden ganz famos und geben in der That was hier am Besten vorhanden; besonders durch die <persName xml:id="persName_2c6236c4-a0cc-47b3-90a9-8ea7d915e6b5">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName>, welche man so selten, außer in ihrem eignen Hause hört. Die zum Theil etwas schwierigen Chöre gingen sehr gut und das Schätzchen hat sich übertroffen! Welch schöne liebliche Musik und wie ganz unbekannt hier! auch Kompositionen, auch Bücher der größten Menschen haben also ihr <hi n="1" rend="underline">Schicksal</hi>! Fanny hat eine <hi rend="latintype">brillant</hi>ißime Cadenz gemacht! wie die Mutter der <hi rend="latintype">cidevant</hi> Schmalz sagte: die Höchde, die Diefste, un den Driller! –</p> <p>- <date cert="high" when="1837-12-17" xml:id="date_b8b8548b-193f-4ebc-a36e-b10c467793ef">Nächsten</date> <placeName xml:id="placeName_e2cba64d-20df-435a-b88d-7cee3d625d3b">Sonntag<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> hören wir Dein neues <title xml:id="title_908322ad-4425-4f9f-987e-df52a9ec8f99">Quartett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_i5385q6o-ycmp-zokn-yfge-orv92qwic0dm"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100395" style="hidden">Quartett e-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [April 1837] bis 18. Juni 1837<idno type="MWV">R 26</idno><idno type="op">44/2</idno></name></title>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6a334304-5b77-41d7-9f82-a30989a1248a" xml:lang="de">Dein neues Quartett – Felix Mendelssohn Bartholdy vollendete das Streichquartett e-Moll, op. 44/2 (MWV R 26), am 18. Juni 1837 in Frankfurt a. M. (autographe Partitur: D-B, Musikabteilung, Mus. ms. autogr. F. Mendelssohn Bartholdy 29, S. 151-191). Nach einer Überarbeitung erschien es 1839 als zweites der Drei Streichquartette op. 44 (MWV SD 19) bei Breitkopf & Härtel im Druck. </note> – Fannys 3 Zimmer sind immer vollgepropft mit <hi rend="latintype">most elegant people</hi>. – Aber auch <persName xml:id="persName_60be6d2e-b023-4ab5-95d2-03236ef14301">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> hat ein paar sehr hübsche Festchen gegeben; erst ein <hi rend="latintype">déjeuner dinatoire</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_ca082406-fab1-471c-b071-87039bb342e1" xml:lang="fr ">déjeuner dinatoire – frz., Abendessen und Mittagessen.</note> mit, nur Familie, zur Taufe; dann eine <hi rend="latintype">soirée</hi>, dem jungen <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_9b87fadf-1499-45e6-bc2b-c9675dfee847">Plantamour<name key="PSN0119156" style="hidden" type="person">Plantamour, Emile (1815-1882)</name></persName></hi></hi> aus <placeName xml:id="placeName_5b22bdb3-2e9c-410d-b70d-e3a42d36f0fe">Genf<settlement key="STM0100138" style="hidden" type="locality">Genf</settlement><country style="hidden">Schweiz</country></placeName> zu Ehren, der auf 2 Jahre zu <persName xml:id="persName_5ccc882a-cf96-438e-9ee8-65e061d8ad08">Beßel<name key="PSN0116215" style="hidden" type="person">Bessel, Friedrich Wilhelm (1784-1846)</name></persName> nach <placeName xml:id="placeName_6e99f948-70c7-43a6-ac98-7d4bdd48363e">Königsberg<settlement key="STM0100370" style="hidden" type="locality">Königsberg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> geht, und den <persName xml:id="persName_3a974d4a-d4b1-4f63-a624-aced7df1a277">Humboldt<name key="PSN0112143" style="hidden" type="person">Humboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859)</name></persName><hi rend="latintype"> <persName xml:id="persName_abada893-0500-4f5d-b101-b564ee8a7dca">Dirichlet’n<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName></hi> zugeschickt. Ein sehr hübscher, äußerst gut deutsch redender Jüngling, <hi rend="latintype">coëffé à la Jésus</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_6cc035f5-53e4-4a0b-8377-eba3bea34e26" xml:lang="fr ">coiffé à la Jésus – frz., Frisur à la Jesus.</note> <persName xml:id="persName_986d039e-f197-4e08-91f5-6e41671b4e05"><hi rend="latintype">Louis</hi> Saling<name key="PSN0114386" style="hidden" type="person">Saaling (vorh. Salomon), Ferdinand Louis (eigtl. Löb) (1783-1867)</name></persName> würde sagen, ein <hi rend="latintype">Astrous</hi>pogel! Ihm zu ehren waren Eckes, <persName xml:id="persName_a4d28eab-38c5-4984-83d1-64d2602ff3be">Mitscherlichs<name key="PSN0117622" style="hidden" type="person">Mitscherlich, Eilhard Alfred (1794-1863)</name></persName>, <persName xml:id="persName_da471822-f1c3-4e9f-9584-4ad01b0bf884">Müllers<name key="PSN0117671" style="hidden" type="person">Müller, Johannes (1801-1858)</name></persName> (Anatom) <persName xml:id="persName_a76471e1-c8bd-45a4-a084-331208f976ca">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName>, <add place="above">Varnh.,<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> <hi rend="latintype">Fribert</hi> (Herzsens Jüngling) <persName xml:id="persName_a893c99f-6f29-44a0-8590-6a18fe57cdb7">Kortums<name key="PSN0112497" style="hidden" type="person">Kortüm, Karl Wilhelm Christian (1787-1859)</name></persName>, <persName xml:id="persName_e3b4cee5-1d7e-4176-8a16-0d545fe1aed8">Benekes<name key="PSN0109823" style="hidden" type="person">Benecke, Emmeline (1813-1877)</name><name key="PSN0109835" style="hidden" type="person">Benecke, Victor (1809-1853)</name></persName> eingeladen; das Ganze höchst animirt. An erzbischöflichen Streitigkeiten fehlte es nicht.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2524bd88-6cad-4df7-b876-f7681b396d90" xml:lang="de">An erzbischöflichen Streitigkeiten fehlte es nicht – Der sich 1837 an der Mischehenfrage entzündende Streit zwischen dem Erzbischof von Köln, Clemens August Freiherr Droste zu Vischering und Preußen mündete in dessen Verhaftung, die Droste zu Vischering zu einer bedeutsamen Symbolgestalt für die Freiheit der Kirche machte und eine nachhaltige Sensibilisierung und Politisierung des Katholizismus in Deutschland zur Folge hatte. Der Streitfall war in Deutschland in aller Munde.</note> – Prediger <persName xml:id="persName_0b00d79d-04fd-4b61-9b23-616c962beab0">Jonas<name key="PSN0112268" style="hidden" type="person">Jonas, Ludwig (1797-1859)</name></persName> hat das <persName xml:id="persName_6b866790-698c-4dbc-bd66-8a90453fc049">Kind<name key="PSN0110669" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Felix Arnold Constantin (1837-1838)</name></persName> getauft; ich zeigte ihm <title xml:id="title_f7a27d2d-b530-4bc8-ab1e-6340fb7c6d21"><hi rend="latintype">Cécilens</hi> Zeichnung<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109162" style="hidden" type="art">Cécile Mendelssohn Bartholdy (Zeichnung 1837)</name></title> die ihm, wie natürlich, sehr gefiel; er sprach mit vieler Herzlichkeit von Dir. <seg type="closer">Nun lebt wohl geliebten Kinder und laßt bald von Euch hören, d.h. Du, mein Felix!</seg> Wann ist denn <hi rend="latintype">Cécilens</hi> Rechnung zu Ende? und hat <hi rend="latintype">Mama <persName xml:id="persName_4d194a14-5a03-403c-b68b-d32925c4982f">Jeanrenaud<name key="PSN0112228" style="hidden" type="person">Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)</name></persName></hi> schon das allerliebste <hi rend="latintype">trousseau</hi>chen<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_24f1f351-1da1-45cb-9697-3ba2802abc67" xml:lang="de">das allerliebste trousseauchen – Trousseau ist eine im Jura beheimatete Rotweinsorte. </note> geschickt?</p> </div> </body> </text></TEI>