]> Brief: gb-1837-11-29-02

gb-1837-11-29-02

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Adolf Heinrich Sponholtz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb> Rostock, 29. November 1837 Durch meinen Bruder, welcher seit längerer Zeit bei Herrn S. G. Schletter als Reisender engagirt steht, und sich Ew: Wohlgeboren bei seiner im December erfolgenden Rückkehr nach Leipzig sofort vorzustellen die Ehre geben wird, bin Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt Felix Mendelssohn Bartholdy an Friedrich Hieronymus Truhn in Berlin; Leipzig, vor dem 19. Januar 1839 Sponholtz, Adolf Heinrich (1803-1851)Sponholtz, Adolf Heinrich (1803-1851) Transkription: FMB-C Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 32/131. Autograph Adolf Heinrich Sponholtz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Rostock, 29. November 1837 Durch meinen Bruder, welcher seit längerer Zeit bei Herrn S. G. Schletter als Reisender engagirt steht, und sich Ew: Wohlgeboren bei seiner im December erfolgenden Rückkehr nach Leipzig sofort vorzustellen die Ehre geben wird, bin

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [ROSTOCK / 29 11], Siegel.

Adolf Heinrich Sponholtz

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

29. November 1837 Sponholtz, Adolf Heinrich (1803-1851)counter-resetSponholtz, Adolf Heinrich (1803–1851) Rostock Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Sr. Wohlgeboren den Herrn Mendelssohn-Bartholdy zu Leipzig frei.
Sponholtz, Adolf Heinrich (1803–1851) Sponholtz, Adolf Heinrich (1803–1851) Rostock d 29ten Nombr 1837.

Durch meinen BruderSponholtz, Carl Julius Leopold (1814-1864), welcher seit längerer Zeit bei Herrn S. G. SchletterSchletter, Salomon Gotthold (1750-1807) als Reisender engagirt steht, und sich Ew: Wohlgeboren bei seiner im December erfolgenden Rückkehr nach LeipzigLeipzigDeutschland sofort vorzustellen die Ehre geben wird, bin ich so frei, Ihnen eine Komposition fürs Piano<name key="PSN0115035" style="hidden" type="author">Sponholtz, Adolf Heinrich (1803–1851)</name><name key="CRT0110962" style="hidden" type="music">6 Etudes characteristiques, Nocturnes romantiques pour le piano op. 9</name> von mir vorzulegen. –

In meiner früheren Stellung als Hauslehrer bei dem verstorbenen Geheimrath v. PlessenPlessen, Geheimrath von hatte ich Gelegenheit, auf einer Reise durch den größten Theil Deutschlands den verstorbenen HummelHummel, Johann Nepomuk (1778-1837), KalkbrennerKalkbrenner, Friedrich Wilhelm Michael (1785-1849), MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870), MarschnerMarschner, Heinrich August (1795-1861), ReissigerReißiger (Reissiger), Carl Gottlieb (1798-1859), CzernyCzerny, Carl (1791-1857) u. a. persönlich kennen zu lernen und oft und viel mit ihnen zu spielen. Dies sowohl als überhaupt meine schon in frühester Jugend gefaßte Neigung zur Tonkunst – ich spielte bereits vom 8ten Jahre an in öffentlichen Konzerten – bestimmte mich, mein eigentliches Brodstudium, die Theologie, zu quittiren, und mich gänzlich der Musik zu widmen. Seit 8 Jahren bin ich jetzt |2| Musiklehrer und Organist an der Hauptkirche St: MariaSt. MarienRostockDeutschland, habe eine der schönsten Orgeln Deutschlandseine der schönsten Orgeln Deutschlands – Die ursprüngliche Orgel wurde 1766 durch den Rostocker Orgelbauer Paul Schmidt ersetzt und in den Folgejahren, insbesondere durch Ernst Julius Marx von 1790 bis 1793 weitestgehend umgebaut und ersetzt. Die prachtvolle Orgel war berühmt für ihren reichen Klang, aber auch für ihre Windsüchtigkeit. von 72 Stimmen mit 4 Clavieren, und fühle mich glücklich. Gewiß verzeihlich werden Ew: Wohlgeboren es nun finden, wenn ich mich sehne von dem ziemlich bedeutenden Vorrathe meiner Manuscripte das eine oder das andre gedruckt zu sehen. –

Hier im Lande existirt eine eigentliche musikalische Verlags-Handlung überall garnicht, und da auswärtige Verleger nie oder doch selten um Manuscripte verlegen sind, so stellen sich dem Mecklenburger Komponisten bei seinem Bestreben, Kompositionen durch den Druck zu veröffentlich, Hindernisse entgegen, welche ihn veranlassen, lieber auf die Erfüllung seiner Wünsche zu renonciren, als sich zur Übernahme unbilliger Verpflichtungen zu verstehen. – Meine gehorsamste Bitte geht demnach dahin, daß Ew: Wohlgeboren geneigen wol[len] die durch meinen Bruder zu empfangende Piece, „6 Etuden<name key="PSN0115035" style="hidden" type="author">Sponholtz, Adolf Heinrich (1803–1851)</name><name key="CRT0110962" style="hidden" type="music">6 Etudes characteristiques, Nocturnes romantiques pour le piano op. 9</name>“ gütigst anzusehen, und, im Falle einer nicht ganz ungünstigen Beurtheilung meines Talents und meiner Manier |3| die Augen des musikal. Publikums durch wenige Zeilen in der musikalischen Zeitung auf mich zu lenken. Ew: Wohlgeboren so ungemein vielgeltendes Wort dürfte dann vielleicht irgend einen bedeutenderen Verleger veranlassen, meine Manuscripte zu beachten und des Druckes nicht unwerth zu finden. –

Mit ganz besondrer Liebe habe ich seit längerer Zeit Ew: Wohlgeboren, Bertini’sBertini, Henri-Jérôme (1798-1876) und ThalbergsThalberg, Sigismund (1812-1871) Werke studirt. Chopin’sChopin, Fryderyk Franciszek (Frédéric François) (1810-1849) Fantasie ist mir, trotz vieler Schönheiten, zu barock und unklar, und seine Manier scheint mir in seinen größeren Werken fast in eine Manie auszuarten, Schwierigkeiten zu erfinden, welche dem fertigsten Spieler fast unausführbar sind. – Doch schon habe ich Ew: Wohlgeboren überlange belästigt, und deshalb ende ich mit der ergebensten Bitte, daß Ew: Wohlgeboren die Güte haben mögen, nicht allzustrenge über das Ihrem Urtheile übergebne Produkt meines Geistes zu richten, jedenfalls aber mir zu gestatten, mich mit der aufrichtigsten Hochachtung zu nennen

Ew: Wohlgeboren innigster Verehrer A. H. Sponholtz
            Rostock d 29ten Nombr 1837. Durch meinen Bruder, welcher seit längerer Zeit bei Herrn S. G. Schletter als Reisender engagirt steht, und sich Ew: Wohlgeboren bei seiner im December erfolgenden Rückkehr nach Leipzig sofort vorzustellen die Ehre geben wird, bin ich so frei, Ihnen eine Komposition fürs Piano von mir vorzulegen. –
In meiner früheren Stellung als Hauslehrer bei dem verstorbenen Geheimrath v. Plessen hatte ich Gelegenheit, auf einer Reise durch den größten Theil Deutschlands den verstorbenen Hummel, Kalkbrenner, Moscheles, Marschner, Reissiger, Czerny u. a. persönlich kennen zu lernen und oft und viel mit ihnen zu spielen. Dies sowohl als überhaupt meine schon in frühester Jugend gefaßte Neigung zur Tonkunst – ich spielte bereits vom 8ten Jahre an in öffentlichen Konzerten – bestimmte mich, mein eigentliches Brodstudium, die Theologie, zu quittiren, und mich gänzlich der Musik zu widmen. Seit 8 Jahren bin ich jetzt Musiklehrer und Organist an der Hauptkirche St: Maria, habe eine der schönsten Orgeln Deutschlands von 72 Stimmen mit 4 Clavieren, und fühle mich glücklich. Gewiß verzeihlich werden Ew: Wohlgeboren es nun finden, wenn ich mich sehne von dem ziemlich bedeutenden Vorrathe meiner Manuscripte das eine oder das andre gedruckt zu sehen. –
Hier im Lande existirt eine eigentliche musikalische Verlags-Handlung überall garnicht, und da auswärtige Verleger nie oder doch selten um Manuscripte verlegen sind, so stellen sich dem Mecklenburger Komponisten bei seinem Bestreben, Kompositionen durch den Druck zu veröffentlich, Hindernisse entgegen, welche ihn veranlassen, lieber auf die Erfüllung seiner Wünsche zu renonciren, als sich zur Übernahme unbilliger Verpflichtungen zu verstehen. – Meine gehorsamste Bitte geht demnach dahin, daß Ew: Wohlgeboren geneigen wollen die durch meinen Bruder zu empfangende Piece, „6 Etuden“ gütigst anzusehen, und, im Falle einer nicht ganz ungünstigen Beurtheilung meines Talents und meiner Manier die Augen des musikal. Publikums durch wenige Zeilen in der musikalischen Zeitung auf mich zu lenken. Ew: Wohlgeboren so ungemein vielgeltendes Wort dürfte dann vielleicht irgend einen bedeutenderen Verleger veranlassen, meine Manuscripte zu beachten und des Druckes nicht unwerth zu finden. –
Mit ganz besondrer Liebe habe ich seit längerer Zeit Ew: Wohlgeboren, Bertini’s und Thalbergs Werke studirt. Chopin’s Fantasie ist mir, trotz vieler Schönheiten, zu barock und unklar, und seine Manier scheint mir in seinen größeren Werken fast in eine Manie auszuarten, Schwierigkeiten zu erfinden, welche dem fertigsten Spieler fast unausführbar sind. – Doch schon habe ich Ew: Wohlgeboren überlange belästigt, und deshalb ende ich mit der ergebensten Bitte, daß Ew: Wohlgeboren die Güte haben mögen, nicht allzustrenge über das Ihrem Urtheile übergebne Produkt meines Geistes zu richten, jedenfalls aber mir zu gestatten, mich mit der aufrichtigsten Hochachtung zu nennen
Ew: Wohlgeboren
innigster Verehrer
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