]> Brief: gb-1837-11-18-02

gb-1837-11-18-02

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Elisabeth Jeanrenaud an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Frankfurt a. M., 18. November 1837Da mir nicht viel Zeit bleibt will ich alles seit vorgestern späth am Abend vorgefallene erzählen und Sie bitten es Cécile nach eignem Gutdünken mitzutheilen. Tante Becher, Ida Becher, die kleine Juliette und ich warenFelix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)Felix Mendelssohn Bartholdy an Elisabeth Jeanrenaud in Frankfurt a. M.; Leipzig, 4. November 1837Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy an Elisabeth Jeanrenaud in Frankfurt a. M., adressiert an Cornelius Carl Souchay; Leipzig, 22. November 1837 Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)Transkription: FMB-CEdition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 32/113. Autograph Elisabeth Jeanrenaud an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Frankfurt a. M., 18. November 1837 Da mir nicht viel Zeit bleibt will ich alles seit vorgestern späth am Abend vorgefallene erzählen und Sie bitten es Cécile nach eignem Gutdünken mitzutheilen. Tante Becher, Ida Becher, die kleine Juliette und ich waren

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse.

Elisabeth Jeanrenaud

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

18. November 1837 Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)counter-resetJeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796–1871) Frankfurt a. M.Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Herrn Felix Mendelssohn.
Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796–1871)Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796–1871)Ft den 18tenLieber Felix!

Da mir nicht viel Zeit bleibt will ich alles seit vorgestern späth am Abend vorgefallene erzählen und Sie bitten es CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) nach eignem Gutdünken mitzutheilen. Tante BecherBecher, Caroline Ernestine Adriane (1779-1870), Ida BecherBecher, Ida Helena Wilhelmine Maria (1804-1888), die kleine Juliette und ich waren ganz allein mit der MutterSouchay, Helene Elisabeth (1774-1851), die sich schon seit einigen Tagen über heftige Kopfschmerzen beklagte, an diesem Abend aber auch von Schwindel sprach. Übrigens schien sie wohl, war aber besonders zerstreut und schläfrig, was mich nicht afizirteaffizierte, weil es seit einiger Zeit öfter der Fall war und auch bei dem späten Schlafengehen |2| nicht zu verwundern ist. Als die TanteBecher, Caroline Ernestine Adriane (1779-1870) wegging, ließ sie mich ins Vorzimmer rufen und fragte ob mir denn die Sprache und das sonderbare Wesen meiner Mutter nicht aufgefallen sei, was ich um wahr zu sein verneinen mußte. Natürlich wurde ich aber dadurch aufmerksam und als sie dem VaterSouchay, Cornelius Carl (1768-1838) welcher aus dem TheaterStadttheater (bis 1841: Nationaltheater)Frankfurt a. M.Deutschland kam sagte, sie fühle Schwindel und eine eigne Schwierigkeit im Sprechen, ging IdaBecher, Ida Helena Wilhelmine Maria (1804-1888) gleich heimlich mit CarlJeanrenaud, Carl Cornelius (1814-1891) zu Herrn LejeuneLejeune, Adam Franz (1765-1854) und erzählte ihm alles umständlich. Er höhrtehörte gar sehr aufmerksam zu, sagte aber sie sollten nur ruhig gehen, es hätte nichts zu bedeuten und er würde gleich Morgen früh kommen. Er fand den Zustand nicht ungewöhnlich, verschrieb etwas und sagte sie müßte sich sehr schonen. Unglücklicher Weise kamen auch gerade PietschsPietsch, Caroline (Line) Helene (1796-1878)Pietsch, Jacob Arnold (1783-1839) |3| vor Tisch um einige Tage vor ihrem Zug nach MainzMainzDeutschland hierFrankfurt a. M.Deutschland zu bleiben. Die MutterSouchay, Helene Elisabeth (1774-1851) schien um 12 Uhr wieder so wohl und ging ohne zu bummeln, daß ich sehr hoffte wir hätten uns nur selbst geängstigt. Allein nach einer halben Stunde war sie so verändert und steif und ... konnte beim Eßen schon die Hand nicht mehrJeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871) bewegen, so daß ich gleich wieder zum Arzt schickte und späth am Abend, da wir fanden, daß es schlimmer wurde, nahmen wir einen zweiten Arzt. Es wurden Schröpfköpfe gesetzt, Senfumschläge aufgelegt und heute fanden wir sie nicht beßer, die Sprache aber eher schlimmer. Die Ärzte sagen daß, da die edleren Theile noch nicht angegriffen wären, sei es immer ein schwerer, aber doch |4| kein verzweifelter Fall. Es thut mir doppelt leid, lieber Felix, Ihnen einen so trüben Brief schreiben zu müßen, allein Sie theilen ja Leid treu mit uns und werden meiner CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) alles am besten sagen.

Ihre treue Mutter E. J.
Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)

|1| Ich schreibe bald wieder oder CarlJeanrenaud, Carl Cornelius (1814-1891) thut es.Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)

            Ft den 18tenLieber Felix!
Da mir nicht viel Zeit bleibt will ich alles seit vorgestern späth am Abend vorgefallene erzählen und Sie bitten es Cécile nach eignem Gutdünken mitzutheilen. Tante Becher, Ida Becher, die kleine Juliette und ich waren ganz allein mit der Mutter, die sich schon seit einigen Tagen über heftige Kopfschmerzen beklagte, an diesem Abend aber auch von Schwindel sprach. Übrigens schien sie wohl, war aber besonders zerstreut und schläfrig, was mich nicht afizirte, weil es seit einiger Zeit öfter der Fall war und auch bei dem späten Schlafengehen nicht zu verwundern ist. Als die Tante wegging, ließ sie mich ins Vorzimmer rufen und fragte ob mir denn die Sprache und das sonderbare Wesen meiner Mutter nicht aufgefallen sei, was ich um wahr zu sein verneinen mußte. Natürlich wurde ich aber dadurch aufmerksam und als sie dem Vater welcher aus dem Theater kam sagte, sie fühle Schwindel und eine eigne Schwierigkeit im Sprechen, ging Ida gleich heimlich mit Carl zu Herrn Lejeune und erzählte ihm alles umständlich. Er höhrte gar sehr aufmerksam zu, sagte aber sie sollten nur ruhig gehen, es hätte nichts zu bedeuten und er würde gleich Morgen früh kommen. Er fand den Zustand nicht ungewöhnlich, verschrieb etwas und sagte sie müßte sich sehr schonen. Unglücklicher Weise kamen auch gerade Pietschs vor Tisch um einige Tage vor ihrem Zug nach Mainz hier zu bleiben. Die Mutter schien um 12 Uhr wieder so wohl und ging ohne zu bummeln, daß ich sehr hoffte wir hätten uns nur selbst geängstigt. Allein nach einer halben Stunde war sie so verändert und steif und .. . konnte beim Eßen schon die Hand nicht mehr bewegen, so daß ich gleich wieder zum Arzt schickte und späth am Abend, da wir fanden, daß es schlimmer wurde, nahmen wir einen zweiten Arzt. Es wurden Schröpfköpfe gesetzt, Senfumschläge aufgelegt und heute fanden wir sie nicht beßer, die Sprache aber eher schlimmer. Die Ärzte sagen daß, da die edleren Theile noch nicht angegriffen wären, sei es immer ein schwerer, aber doch kein verzweifelter Fall. Es thut mir doppelt leid, lieber Felix, Ihnen einen so trüben Brief schreiben zu müßen, allein Sie theilen ja Leid treu mit uns und werden meiner Cécile alles am besten sagen.
Ihre treue Mutter E. J.
 Ich schreibe bald wieder oder CarlJeanrenaud, Carl Cornelius (1814-1891) thut es.          
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