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gb-1837-11-18-01

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Franz Hauser an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb> Breslau, 18. November 1837 Lieber Felix! Ich weiß nicht, ob ich Dir schon zu Deinem weimarschen Kapellmeister Posten kondolieren soll oder nicht – soviel weiß ich aber, daß ich eine große Sehnsucht nach Dir empfinde und nach einer guten Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Breslau; Leipzig, 9. Dezember 1837 Hauser, Franz (František) (1794-1870)Hauser, Franz (František) (1794-1870) Transkription: FMB-C Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 32/115. Autograph Franz Hauser an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Breslau, 18. November 1837 Lieber Felix! Ich weiß nicht, ob ich Dir schon zu Deinem weimarschen Kapellmeister Posten kondolieren soll oder nicht – soviel weiß ich aber, daß ich eine große Sehnsucht nach Dir empfinde und nach einer guten

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse, Siegel.

Franz Hauser

Green Books

Abschrift, D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 7,30/2,12. Abschrift, D-DS, Musikabteilung, Slg Anton A III, Mappe 31, S. 27-30.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

18. November 1837 Hauser, Franz (František) (1794-1870)counter-resetHauser, Franz (František) (1794–1870) Breslau Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Seine Wohlgeb Herrn Mendelssohn Bartholdy in Leipzig D. G.
Hauser, Franz (František) (1794–1870) Hauser, Franz (František) (1794–1870) Breslau d 18 Nov. 37.

Lieber Felix! Ich weiß nicht, ob ich Dir schon zu Deinem weimarschenWeimarDeutschland Kapellmeister PostenDeinem weimarschen Kapellmeister Posten – Felix Mendelssohn Bartholdy hatte die Nachfolge des verstorbenen Hofkapellmeisters Johann Nepomuk Hummel am Weimarer Hof angeboten bekommen, die er jedoch ablehnte. kondolieren soll oder nicht – soviel weiß ich aber, daß ich eine große Sehnsucht nach Dir empfinde und nach einer guten Anstellung – um mit dem Studenten in Tieks Gartendem Studenten in Tieks Garten – Gemeint ist vermutlich Ludwig Tiecks »Phantasus« (der ursprüngliche Titel »Gartenwochen«), dessen Schauplatz der Garten am Landsitz der Romanfigur Manfred ist. zu reden. Kannst Du diese beyden Sehnsuchten stillen?, oder wenigstens die eine oder die andere? Du mußt wissen daß ich noch eine dritte Sehnsucht habe, nemlich mich aus dem polnischen wieder ins reine kultivirte Deutsch zu übersetzen, und dieser Sehnsucht zu genügen, bin ich willens von Neujahr an zu wandern, denn ich bin in 6 Wochen recirend wie ein Schneidergeselle zu sagen pflegt wenn er von seinem Meister weg geht. – Mir ist ein ungeheurer Strich durch die Rechnung gemacht worden, nemlich von der preußischen Lotterie – ich rechnete nemlich ganz entschieden auf das große Loos – dann wäre ich mit Sack und Pack nach Leipzig gezogen, hätte als Vergangling im Leipziger ConcertGewandhausLeipzigDeutschland unter Deiner umsichtigen Direktion gesungen, Miss NovelloNovello, Clara Anastasia (1818-1908) zur ausgezeichneten Sängerin gebildet, und der Concert DirektionGewandhausLeipzigDeutschland noch sonstige Sangsubjekte zugeschnitten, hätte im Sommer einige Lustreisen in die sächsische Schweitz gemacht und nach GrimmaGrimmaDeutschland unternommen, und dabey in DresdenerDresdenDeutschland Leipziger-Eisenbahnakzien spekulirt, so ist eben alles zu nichte geworden, denn meine |2| Traumauslegerin hat schändlich gelogen. Mir träumte nämlich von Gold und Läusen – da meinte eine Traumkundige, eins davon müßte wahr werden, denn es bedeute Geld, da kaufte ich in aller Eile 6. preußische Lotterie Loose – und nun sitze ich da und weiß nicht wie ich mir rathen soll. – – Ich merke aus meinem überaus schlechtem Style daß ich Dir gar zu lange nicht geschrieben habe. Auch ist es absolut nothwendig, daß ich Dich bald sehe, wenn nicht der Respekt so überhand nehmen soll daß es nicht mehr auszuhalten ist – wir studiren nemlich am Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_i69ckuix-xcuc-ytwn-od23-prdvebllnur7"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name>wir studiren nemlich am Paulus – Felix Mendelssohn Bartholdys Paulus op. 36 (MWV A 14) wurde am 1. und am 13. Dezember 1837 in Breslau unter Johann Theodor Mosewius’ Leitung aufgeführt (siehe die Rezension in der AMZ 40, 1838, Sp. 391 f.). Mosewius übersandte Mendelssohn am 16. Dezember 1837 zusammen mit einem Brief (gb-1837-12-16-01) die von ihm verfasste Schrift Zur Aufführung des Oratoriums Paulus von Felix Mendelssohn-Bartholdy durch das königl. akademische Institut für Kirchenmusik und die Breslauer Sing-Akademie, Breslau [1837; das Erscheinungsdatum wird oft irrtümlich mit 1836 angegeben]. Nachweis von Mendelssohns Exemplar: Ward Jones, Library, S. 313, Nr. 178. /: unter wir verstehe ich – MoseviusMosewius, Johann Theodor (1788-1858)sche Verein,Moseviussche Verein – Johann Theodor Mosewius gründete mehrere Musikvereinigungen in Breslau, so 1817 die Quartettenvereinigung, 1823 die Liedertafel und 1825 mit Carl von Winterfeld nach Berliner Muster die Singakademie, mit der er sich für die Wiederbelebung der Werke Johann Sebastian Bachs einsetzte. dessen Mitglied ich die Ehre habe zu seyn:/ seit 14 Tagen mit Streich-Instrumenten – es geht schon sehr gut – denn ich bin Paulus, und entzücke jedesmal den ganzen Verein – und mich selber – Anfang Dezember ist eine solemne Aufführung für die Cholerawaisen d.h. die EinwohnerHauser, Franz (František) (1794–1870), und dann wahrscheinlich auf allgemeines Begehren für Mosevius. er handhabt die Sache recht gut, und gibt sich alle Mühe daß die Sache so vortrefflich als möglich gehe. Der Tenor ist auch sehr gut, er singt mit Verstand und Herz ohne Uiberschwenglichkeit. Die Recitative – manche – begleiten sich etwas schwer, weil die Harmonie liegen bleibt und mit dem Finger zugleich modulirt – sonst singt sich das ganze recht leicht und natürlich, ein Beweis daß es entsprungen und nicht gemacht ist – kurz mein Respekt ist enorm gewachsen, und Du mußt alles aufbiethen ihn etwas herunter zu bringen –. Es ist hier vor kurzem Deine KopieDeine Kopie – Die Kopie des Aufführungsmaterials von Felix Mendelssohn Bartholdys Paulus op. 36 (MWV A 14) angekommen: Mr Frank juniorFranck, Eduard (1817-1893) – der Junge rast recht sauber auf dem Klavier, macht auch recht hübsche Etudes<name key="PSN0111119" style="hidden" type="author">Franck, Eduard (1817–1893)</name><name key="CRT0108726" style="hidden" type="music">Zwölf Studien für das Pianoforte op. 1</name>, Studie – eigentlich Lieder ohne Worte, nur daß Mitte und Ende fehlen. Noch besser als das Komponiren hat er Dir Deinen halbseitigen Knixe ab |3| geguckt, und wenn er zu mir kommt, und ich ihn auffordere, etwas zu spielen, oder wenn Musiker gerade bey mir sind mit ihm etwas wenigs zu musiziren, so spricht er immer; er müsse nach Hause gehn und fleißig seyn. Das hast Du meines Wissens noch nie gethan und wenns hieß; Musik machen, warst Du immer frisch dabey – aber der Junge ist bey Dir recht gelehrt geworden, er hat mir eine Fuge vorgespielt/: fis moll oder h moll :/ die recht schön ist – wie hast Du es nur angefangen, der Du auf Gelehrsamkeit so wenig hältst, und im Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_3vsocknb-iizj-yaaq-hh0v-ieocynaftpr4"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> ist sie auch nicht übel angebracht. Meine JungensMeine Jungens – Moritz Hauser, Franciscus Maria Raymondus Hauser, Joseph Paul Hauser besonders MoritzHauser, Moritz Heinrich (1826-1857) spielt recht fleißig Klavier. er ist jetzt in der Quinta, wo er freylich viel zu thun hat, dessen ungeachtet, macht er in der Musik doch schöne Fortschritte – auch in der Harmonie zeigt er Talent und setzt leichte Basse recht sauber 4stimmig aus. Meine harmonischen oder Generalbaßkenntnisse werden bald nicht mehr ausreichen, und ich werde ihn müssen zum MendelssohnMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) oder HauptmannHauptmann, Carl Moritz (1792-1868) schicken – wenn sie ihn mir nur annehmen! – Von HenselsHensel, Wilhelm (1794-1861) SchwesterHensel, Wilhelmine (Minna) (1802-1893) die den Sommer bei GlutzGlutz, Herr zugebracht, hab ich erfahren daß Du Besuch gehabt hast von FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) – die wird mit recht böse auf mich seyn – ich hoffte diesen Sommer nach HamburgHamburgDeutschland, und wollte mündlich ausdrücken – wozu ich schriftlich – /: d.h. um es schriftlich zu thun :/ so schwer komme.

Grüße mir vor allem Deine liebe FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) – die arme mußte sich schon in den Flitterwochen eine Strohwittwenschaft gefallen lassen! Grüße DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873), ich wollte ihm heute schreiben, und ihn bitten mir doch meine Violine die noch Herr WinterWinter, Christian Eduard (1811-1839) hat, und der mir auf meinen Brief unartigerweise nicht antwortet, so bald als möglich zu schicken – wenn Du glaubst daß er es so thut, so bitte ihn in meinen Namen darum. Mr KistnerKistner, Carl Friedrich (1797-1844) ist mir auch der rechte Freund! aber die Freundschaft bey Seite antworten ist verfluchte Schuldigkeit. Grüße SchleinitzSchleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881) – ich habe auch ein Briefchen in der Feder an ihn – aber wenn Ihr beyden Füchse Euch darüber berathet, so brauche ich vielleicht gar nicht zu schreiben. Denn Schleinitz fällt gewiß was gutes ein. Behüte Dich Gott! Dein Hauser
Hauser, Franz (František) (1794–1870) Hauser, Franz (František) (1794–1870)

|4| Schreib mir doch was Du komponirt hast – wenn mir nicht manchmal Adolph Hesse was vorspielte (: so herunter bin ich :) erführe ich gar nichts, was vor sich geht. Aber Adolph HesseHesse, Adolph Friedrich (1809-1863) steht noch immer bey der H moll Caprice<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gs8wzmrl-e1eq-psgs-wvce-nalnnebofp9q"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100350" style="hidden">Capriccio brillant h-Moll für Klavier und Orchester, [Anfang Mai 1832] bis 18. Mai 1832<idno type="MWV">O 8</idno><idno type="op">22</idno></name>, an Deinen 6 <hi rend="latintype">Fugen</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vgrtfbxa-wh9s-9zl9-smop-ezlub7my3qlb"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100630" style="hidden">Sechs Präludien und Fugen für Klavier, 1837; enthält MWV U 116 und U 66, U 129 und U 105, U 131 und U 91, U 122 und U 108, U 126 und U 106, U 135 und U 128<idno type="MWV">SD 14</idno><idno type="op">35</idno></name> hat er mancherley auszusetzen – eigentlich gar nichts, ich habs wenigstens nicht erfahren – und so höre ich nichts – FrankFranck, Eduard (1817-1893) sagt mir Du wollest die Walpurgis<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pwisktdx-t0o2-xq3m-pozx-oflhze7nxct5"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_secular_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100172" style="hidden">Die erste Walpurgisnacht, Ballade für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1830] bis 13. Februar 1832; Herbst 1840 bis Dezember 1842; 15. Juli 1843<idno type="MWV">D 3</idno><idno type="op">60</idno></name> in L.LeipzigDeutschland aufführen, bedenke nur den Bass recht – d. h. mich. Wir haben neulich eine Oper von einem Leipziger Componisten zu Grabe getragen – Lorzings Grenadiere<name key="PSN0112933" style="hidden" type="author">Lortzing, Albert Gustav (1801–1851)</name><name key="CRT0111830" style="hidden" type="music">Die beiden Grenadiere (Die beiden Schützen) LoWV 35</name>! ein Caput mortuum.Caput mortuum – lat., Totenkopf im Sinne von wertloses Zeug, ein Begriff aus der Alchemie des 15. Jahrhunderts. Ich habe als Marquis von CorcyMarquis von Corcy – eine Figur aus der Komischen Oper Le postillon de Lonjumeau von Adolphe Adam ein Postillion<name key="PSN0109383" style="hidden" type="author">Adam, Adolphe-Charles (1803–1856)</name><name key="CRT0107620" style="hidden" type="music">Le Postillon de Lonjumeau</name> ausgezeichnet, eine Stelle, die gerade so gut wie Lord Kockburn<name key="PSN0109578" style="hidden" type="author">Auber, Daniel-François-Esprit (1782–1871)</name><name key="CRT0107674" style="hidden" type="music">Fra Diavolo ou L’Hôtellerie de Terracine AWV 18</name>.Lord Kockburn – Figur aus der Komischen Oper Fra Diavolo von Daniel-François-Esprit Auber Es ist leider darin nichts zu singen – und doch meinte ein hiesiger Recensent, ich hätte mich darin als gebildeter Sänger gezeigt. So gehts hier zu. Mr AnschützAnschütz, Alexander (1816-1868) wird nach hier versetzen, und zwar zur Zufriedenheit der Direktion, weil er nur 1/3 meiner Gage bekommt. Meine FrauHauser, Luise Georgine Henriette (1796-1867) grüßt Dich bestens und ich Deine GattinMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) unbekannter Weise aufs schönste. Leb wohl und stille bald meine Sehnsucht –. Addio addiissimo. tout à vous LordKcbLordKcb – Lord Kockburn

            Breslau d 18 Nov. 37. Lieber Felix! Ich weiß nicht, ob ich Dir schon zu Deinem weimarschen Kapellmeister Posten kondolieren soll oder nicht – soviel weiß ich aber, daß ich eine große Sehnsucht nach Dir empfinde und nach einer guten Anstellung – um mit dem Studenten in Tieks Garten zu reden. Kannst Du diese beyden Sehnsuchten stillen?, oder wenigstens die eine oder die andere? Du mußt wissen daß ich noch eine dritte Sehnsucht habe, nemlich mich aus dem polnischen wieder ins reine kultivirte Deutsch zu übersetzen, und dieser Sehnsucht zu genügen, bin ich willens von Neujahr an zu wandern, denn ich bin in 6 Wochen recirend wie ein Schneidergeselle zu sagen pflegt wenn er von seinem Meister weg geht. – Mir ist ein ungeheurer Strich durch die Rechnung gemacht worden, nemlich von der preußischen Lotterie – ich rechnete nemlich ganz entschieden auf das große Loos – dann wäre ich mit Sack und Pack nach Leipzig gezogen, hätte als Vergangling im Leipziger Concert unter Deiner umsichtigen Direktion gesungen, Miss Novello zur ausgezeichneten Sängerin gebildet, und der Concert Direktion noch sonstige Sangsubjekte zugeschnitten, hätte im Sommer einige Lustreisen in die sächsische Schweitz gemacht und nach Grimma unternommen, und dabey in Dresdener Leipziger-Eisenbahnakzien spekulirt, so ist eben alles zu nichte geworden, denn meine Traumauslegerin hat schändlich gelogen. Mir träumte nämlich von Gold und Läusen – da meinte eine Traumkundige, eins davon müßte wahr werden, denn es bedeute Geld, da kaufte ich in aller Eile 6. preußische Lotterie Loose – und nun sitze ich da und weiß nicht wie ich mir rathen soll. – – Ich merke aus meinem überaus schlechtem Style daß ich Dir gar zu lange nicht geschrieben habe. Auch ist es absolut nothwendig, daß ich Dich bald sehe, wenn nicht der Respekt so überhand nehmen soll daß es nicht mehr auszuhalten ist – wir studiren nemlich am Paulus /: unter wir verstehe ich – Moseviussche Verein, dessen Mitglied ich die Ehre habe zu seyn:/ seit 14 Tagen mit Streich-Instrumenten – es geht schon sehr gut – denn ich bin Paulus, und entzücke jedesmal den ganzen Verein – und mich selber – Anfang Dezember ist eine solemne Aufführung für die Cholerawaisen d. h. die Einwohner, und dann wahrscheinlich auf allgemeines Begehren für Mosevius. er handhabt die Sache recht gut, und gibt sich alle Mühe daß die Sache so vortrefflich als möglich gehe. Der Tenor ist auch sehr gut, er singt mit Verstand und Herz ohne Uiberschwenglichkeit. Die Recitative – manche – begleiten sich etwas schwer, weil die Harmonie liegen bleibt und mit dem Finger zugleich modulirt – sonst singt sich das ganze recht leicht und natürlich, ein Beweis daß es entsprungen und nicht gemacht ist – kurz mein Respekt ist enorm gewachsen, und Du mußt alles aufbiethen ihn etwas herunter zu bringen –. Es ist hier vor kurzem Deine Kopie angekommen: Mr Frank junior – der Junge rast recht sauber auf dem Klavier, macht auch recht hübsche Etudes, Studie – eigentlich Lieder ohne Worte, nur daß Mitte und Ende fehlen. Noch besser als das Komponiren hat er Dir Deinen halbseitigen Knixe ab geguckt, und wenn er zu mir kommt, und ich ihn auffordere, etwas zu spielen, oder wenn Musiker gerade bey mir sind mit ihm etwas wenigs zu musiziren, so spricht er immer; er müsse nach Hause gehn und fleißig seyn. Das hast Du meines Wissens noch nie gethan und wenns hieß; Musik machen, warst Du immer frisch dabey – aber der Junge ist bey Dir recht gelehrt geworden, er hat mir eine Fuge vorgespielt/: fis moll oder h moll :/ die recht schön ist – wie hast Du es nur angefangen, der Du auf Gelehrsamkeit so wenig hältst, und im Paulus ist sie auch nicht übel angebracht. Meine Jungens besonders Moritz spielt recht fleißig Klavier. er ist jetzt in der Quinta, wo er freylich viel zu thun hat, dessen ungeachtet, macht er in der Musik doch schöne Fortschritte – auch in der Harmonie zeigt er Talent und setzt leichte Basse recht sauber 4stimmig aus. Meine harmonischen oder Generalbaßkenntnisse werden bald nicht mehr ausreichen, und ich werde ihn müssen zum Mendelssohn oder Hauptmann schicken – wenn sie ihn mir nur annehmen! – Von Hensels Schwester die den Sommer bei Glutz zugebracht, hab ich erfahren daß Du Besuch gehabt hast von Fanny – die wird mit recht böse auf mich seyn – ich hoffte diesen Sommer nach Hamburg, und wollte mündlich ausdrücken – wozu ich schriftlich – /: d. h. um es schriftlich zu thun :/ so schwer komme.
Grüße mir vor allem Deine liebe Frau – die arme mußte sich schon in den Flitterwochen eine Strohwittwenschaft gefallen lassen! Grüße David, ich wollte ihm heute schreiben, und ihn bitten mir doch meine Violine die noch Herr Winter hat, und der mir auf meinen Brief unartigerweise nicht antwortet, so bald als möglich zu schicken – wenn Du glaubst daß er es so thut, so bitte ihn in meinen Namen darum. Mr Kistner ist mir auch der rechte Freund! aber die Freundschaft bey Seite antworten ist verfluchte Schuldigkeit. Grüße Schleinitz – ich habe auch ein Briefchen in der Feder an ihn – aber wenn Ihr beyden Füchse Euch darüber berathet, so brauche ich vielleicht gar nicht zu schreiben. Denn Schleinitz fällt gewiß was gutes ein. Behüte Dich Gott! Dein Hauser
 Schreib mir doch was Du komponirt hast – wenn mir nicht manchmal Adolph Hesse was vorspielte (: so herunter bin ich :) erführe ich gar nichts, was vor sich geht. Aber Adolph Hesse steht noch immer bey der H moll Caprice, an Deinen 6 Fugen hat er mancherley auszusetzen – eigentlich gar nichts, ich habs wenigstens nicht erfahren – und so höre ich nichts – Frank sagt mir Du wollest die Walpurgis in L. aufführen, bedenke nur den Bass recht – d. h. mich. Wir haben neulich eine Oper von einem Leipziger Componisten zu Grabe getragen – Lorzings Grenadiere! ein Caput mortuum. Ich habe als Marquis von Corcy ein Postillion ausgezeichnet, eine Stelle, die gerade so gut wie Lord Kockburn. Es ist leider darin nichts zu singen – und doch meinte ein hiesiger Recensent, ich hätte mich darin als gebildeter Sänger gezeigt. So gehts hier zu. Mr Anschütz wird nach hier versetzen, und zwar zur Zufriedenheit der Direktion, weil er nur 1/3 meiner Gage bekommt. Meine Frau grüßt Dich bestens und ich Deine Gattin unbekannter Weise aufs schönste. Leb wohl und stille bald meine Sehnsucht –. Addio addiissimo. tout à vous LordKcb          
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Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_b63752d7-9553-4aa4-b60e-b897564671fe"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_9d361a54-a728-4a20-b421-df80060b0b80"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 32/115. </idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1837-11-18-01" type="letter" xml:id="title_5642fa66-78b7-4b80-bc95-107304bc2535">Franz Hauser an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig;  Breslau, 18. November 1837</title> <incipit>Lieber Felix! Ich weiß nicht, ob ich Dir schon zu Deinem weimarschen Kapellmeister Posten kondolieren soll oder nicht – soviel weiß ich aber, daß ich eine große Sehnsucht nach Dir empfinde und nach einer guten</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse, Siegel. </p> <handDesc hands="1"> <p>Franz Hauser</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="copy_from_foreign_hand">Abschrift, D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 7,30/2,12. </bibl> <bibl type="copy_from_foreign_hand">Abschrift, D-DS, Musikabteilung, Slg Anton A III, Mappe 31, S. 27-30.</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1837-11-18" xml:id="date_a18f7a55-539e-4325-8231-7df9272bcebd">18. November 1837</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0111775" resp="author" xml:id="persName_b91d91fa-2ecc-45e0-9e73-f05b9f759397">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0111775" resp="writer">Hauser, Franz (František) (1794–1870)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_f80daec5-fd0d-477d-9c0a-f02a97d912d0"> <settlement key="STM0100136">Breslau</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_b8f10b15-166d-4d06-9e64-7e5050e8efc4">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_365121d0-7dfd-469b-851a-16a74d472915"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_e98b0113-4ce2-42cf-8de7-7e09010a2719"> <head> <address> <addrLine>Seine Wohlgeb</addrLine> <addrLine>Herrn Mendelssohn Bartholdy</addrLine> <addrLine>in</addrLine> <addrLine>Leipzig</addrLine> <addrLine>D. G.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_1223f4d8-4bce-4755-ae0d-f60996168bea"> <docAuthor key="PSN0111775" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_6646e8dd-258f-42eb-aeaa-d6d889b65626">Hauser, Franz (František) (1794–1870)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111775" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_bd0dae90-e542-48ac-8027-a0cc3a500dc3">Hauser, Franz (František) (1794–1870)</docAuthor> <dateline rend="right">Breslau d <date cert="high" when="1837-11-18" xml:id="date_12efa3dd-9888-4dee-b1ef-36d6982644ab">18 Nov.</date></dateline> <dateline rend="right"><date cert="high" when="1837-11-18" xml:id="date_352a0871-09ae-4723-9fbc-b7e7d54195c1">37</date>.</dateline> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="closer">Lieber Felix!</seg> Ich weiß nicht, ob ich Dir schon zu Deinem <placeName xml:id="placeName_56b176a0-6a1f-410b-8b37-b890e4949bf0">weimarschen<settlement key="STM0100134" style="hidden" type="locality">Weimar</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Kapellmeister Posten<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3d6fb704-f2cd-48b1-8779-459b2ce4e37a" xml:lang="de">Deinem weimarschen Kapellmeister Posten – Felix Mendelssohn Bartholdy hatte die Nachfolge des verstorbenen Hofkapellmeisters Johann Nepomuk Hummel am Weimarer Hof angeboten bekommen, die er jedoch ablehnte.</note> kondolieren soll oder nicht – soviel weiß ich aber, daß ich eine große Sehnsucht nach Dir empfinde und nach einer guten Anstellung – um mit dem Studenten in Tieks Garten<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_dcf25163-87b4-487d-88e9-677f27b49cb3" xml:lang="de">dem Studenten in Tieks Garten – Gemeint ist vermutlich Ludwig Tiecks »Phantasus« (der ursprüngliche Titel »Gartenwochen«), dessen Schauplatz der Garten am Landsitz der Romanfigur Manfred ist. </note> zu reden. Kannst Du diese beyden Sehnsuchten stillen?, oder wenigstens die eine oder die andere? Du mußt wissen daß ich noch eine dritte Sehnsucht habe, nemlich mich aus dem polnischen wieder ins reine kultivirte Deutsch zu übersetzen, und dieser Sehnsucht zu genügen, bin ich willens von Neujahr an zu wandern, denn ich bin in 6 Wochen recirend wie ein Schneidergeselle zu sagen pflegt wenn er von seinem Meister weg geht. – Mir ist ein ungeheurer Strich durch die Rechnung gemacht worden, nemlich von der preußischen Lotterie – ich rechnete nemlich ganz entschieden auf das große Loos – dann wäre ich mit Sack und Pack nach Leipzig gezogen, hätte als Vergangling im <placeName xml:id="placeName_a6aeea66-b165-489c-93f8-c92da05f47a3">Leipziger Concert<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="Abonnementkonzerte, Konzerte" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> unter Deiner umsichtigen Direktion gesungen, <hi rend="latintype">Miss <persName xml:id="persName_f1aebb86-a73c-43c6-9de6-8137fe758cea">Novello<name key="PSN0113621" style="hidden" type="person">Novello, Clara Anastasia (1818-1908)</name></persName></hi> zur ausgezeichneten Sängerin gebildet, und der <placeName xml:id="placeName_54cc6ffd-5141-414c-9d14-476881f78b9a"><hi rend="latintype">Concert</hi> Direktion<name key="NST0100328" style="hidden" subtype="Konzertdirektion" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> noch sonstige Sangsubjekte zugeschnitten, hätte im Sommer einige Lustreisen in die sächsische Schweitz gemacht und nach <placeName xml:id="placeName_2dfb215f-ddc6-4967-afd3-4f4066fd6adc">Grimma<settlement key="STM0104588" style="hidden" type="locality">Grimma</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> unternommen, und dabey in <placeName xml:id="placeName_b4bf6b2b-9a59-4185-931b-cadc3f6285e9">Dresdener<settlement key="STM0100142" style="hidden" type="locality">Dresden</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Leipziger-Eisenbahnakzien spekulirt, so ist eben alles zu nichte geworden, denn meine<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Traumauslegerin hat schändlich gelogen. Mir träumte nämlich von Gold und Läusen – da meinte eine Traumkundige, eins davon müßte wahr werden, denn es bedeute Geld, da kaufte ich in aller Eile 6. preußische Lotterie Loose – und nun sitze ich da und weiß nicht wie ich mir rathen soll. – – Ich merke aus meinem überaus schlechtem Style daß ich Dir gar zu lange nicht geschrieben habe. Auch ist es absolut nothwendig, daß ich Dich bald sehe, wenn nicht der Respekt so überhand nehmen soll daß es nicht mehr auszuhalten ist – wir studiren nemlich am <title xml:id="title_d556a9af-0e92-4ffb-a41b-73edca1538af">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_i69ckuix-xcuc-ytwn-od23-prdvebllnur7"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_62bbc6dd-7372-4811-8ec9-b5c8dddbe2d5" xml:lang="de">wir studiren nemlich am Paulus – Felix Mendelssohn Bartholdys Paulus op. 36 (MWV A 14) wurde am 1. und am 13. Dezember 1837 in Breslau unter Johann Theodor Mosewius’ Leitung aufgeführt (siehe die Rezension in der AMZ 40, 1838, Sp. 391 f.). Mosewius übersandte Mendelssohn am 16. Dezember 1837 zusammen mit einem Brief (gb-1837-12-16-01) die von ihm verfasste Schrift Zur Aufführung des Oratoriums Paulus von Felix Mendelssohn-Bartholdy durch das königl. akademische Institut für Kirchenmusik und die Breslauer Sing-Akademie, Breslau [1837; das Erscheinungsdatum wird oft irrtümlich mit 1836 angegeben]. Nachweis von Mendelssohns Exemplar: Ward Jones, Library, S. 313, Nr. 178.</note> /: unter wir verstehe ich – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a309cd01-b196-4b56-8160-88a8c28f0275">Mosevius<name key="PSN0113450" style="hidden" type="person">Mosewius, Johann Theodor (1788-1858)</name></persName></hi>sche Verein,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_89e1bfcf-be00-4b5f-9f2e-cc8a4333d208" xml:lang="de">Moseviussche Verein – Johann Theodor Mosewius gründete mehrere Musikvereinigungen in Breslau, so 1817 die Quartettenvereinigung, 1823 die Liedertafel und 1825 mit Carl von Winterfeld nach Berliner Muster die Singakademie, mit der er sich für die Wiederbelebung der Werke Johann Sebastian Bachs einsetzte.</note> dessen Mitglied ich die Ehre habe zu seyn:/ seit 14 Tagen mit Streich-Instrumenten – es geht schon sehr gut – denn ich bin <hi rend="latintype">Paulus</hi>, und entzücke jedesmal den ganzen Verein – und mich selber – Anfang Dezember ist eine solemne Aufführung für die <hi rend="latintype">Cholera</hi>waisen <add place="above">d.h. die Einwohner<name key="PSN0111775" resp="writers_hand" style="hidden">Hauser, Franz (František) (1794–1870)</name></add>, und dann wahrscheinlich auf allgemeines Begehren für <hi rend="latintype">Mosevius</hi>. er handhabt die Sache recht gut, und gibt sich alle Mühe daß die Sache so vortrefflich als möglich gehe. Der Tenor ist auch sehr gut, er singt mit Verstand und Herz ohne Uiberschwenglichkeit. Die Recitative – manche – begleiten sich etwas schwer, weil die Harmonie liegen bleibt und mit dem Finger <hi n="1" rend="underline">zugleich</hi> modulirt – sonst singt sich das ganze recht leicht und natürlich, ein Beweis daß es entsprungen und nicht gemacht ist – kurz mein Respekt ist enorm gewachsen, und Du mußt alles aufbiethen ihn etwas herunter zu bringen –. Es ist hier vor kurzem Deine Kopie<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_17514594-3fa8-4b49-b72c-78cac4284b27" xml:lang="de">Deine Kopie – Die Kopie des Aufführungsmaterials von Felix Mendelssohn Bartholdys Paulus op. 36 (MWV A 14)</note> angekommen: <hi rend="latintype">M<hi rend="superscript">r</hi> <persName xml:id="persName_7398aa82-7745-46e1-be9c-18547980deca">Frank junior<name key="PSN0111119" style="hidden" type="person">Franck, Eduard (1817-1893)</name></persName></hi> – der Junge rast recht sauber auf dem Klavier, macht auch recht hübsche <hi rend="latintype"><title xml:id="title_4f7b535c-50fa-44a5-b150-971d490fef60">Etudes<name key="PSN0111119" style="hidden" type="author">Franck, Eduard (1817–1893)</name><name key="CRT0108726" style="hidden" type="music">Zwölf Studien für das Pianoforte op. 1</name></title></hi>, Studie – eigentlich Lieder ohne Worte, nur daß Mitte und Ende fehlen. Noch besser als das Komponiren hat er Dir Deinen halbseitigen Knixe ab<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> geguckt, und wenn er zu mir kommt, und ich ihn auffordere, etwas zu spielen, oder wenn Musiker gerade bey mir sind mit ihm etwas wenigs zu musiziren, so spricht er immer; er müsse nach Hause gehn und fleißig seyn. Das hast Du meines Wissens noch nie gethan und wenns hieß; Musik machen, warst Du immer frisch dabey – aber der Junge ist bey Dir recht gelehrt geworden, er hat mir eine Fuge vorgespielt/: <hi rend="latintype">fis moll</hi> oder <hi rend="latintype">h moll</hi> :/ die recht schön ist – wie hast Du es nur angefangen, der Du auf Gelehrsamkeit so wenig hältst, und im <title xml:id="title_9043ac9d-e910-472f-a556-927d608f7768">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_3vsocknb-iizj-yaaq-hh0v-ieocynaftpr4"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> ist sie auch nicht übel angebracht. Meine Jungens<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_867c417a-3401-48d2-8f8e-c7b8c03aa8ac" xml:lang="de">Meine Jungens – Moritz Hauser, Franciscus Maria Raymondus Hauser, Joseph Paul Hauser </note> besonders <persName xml:id="persName_38a7d7a4-2d8d-4fd6-89d6-09c7337d43cc">Moritz<name key="PSN0111778" style="hidden" type="person">Hauser, Moritz Heinrich (1826-1857)</name></persName> spielt recht fleißig Klavier. er ist jetzt in der <hi rend="latintype">Quinta</hi>, wo er freylich viel zu thun hat, dessen ungeachtet, macht er in der Musik doch schöne Fortschritte – auch in der Harmonie zeigt er Talent und setzt leichte Basse recht sauber 4stimmig aus. Meine harmonischen oder Generalbaßkenntnisse werden bald nicht mehr ausreichen, und ich werde ihn müssen zum <persName xml:id="persName_bd945578-6041-4e48-aaca-611048ebe666">Mendelssohn<name key="PSN0000001" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name></persName> oder <persName xml:id="persName_dc6a7551-70ad-457d-988d-b9e2410f2024">Hauptmann<name key="PSN0111769" style="hidden" type="person">Hauptmann, Carl Moritz (1792-1868)</name></persName> schicken – wenn sie ihn mir nur annehmen! – Von <persName xml:id="persName_a2762b44-714b-44ea-9fb8-96e30a25e411">Hensels<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> <persName xml:id="persName_a7b24be5-1084-4417-b5fb-b0f3d1047f9f">Schwester<name key="PSN0111900" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelmine (Minna) (1802-1893)</name></persName> die den Sommer bei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d6733908-89cd-4302-8166-297b6bc95007">Glutz<name key="PSN0119627" style="hidden" type="person">Glutz, Herr</name></persName></hi> zugebracht, hab ich erfahren daß Du Besuch gehabt hast von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d5111127-efd2-43af-bcba-27dfc592e49c">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName></hi> – die wird mit recht böse auf mich seyn – ich hoffte diesen Sommer nach <placeName xml:id="placeName_afd909d0-ecac-4457-9914-6c391be562bc">Hamburg<settlement key="STM0100127" style="hidden" type="locality">Hamburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, und wollte mündlich ausdrücken – wozu ich schriftlich – /: d.h. um es schriftlich zu thun :/ so schwer komme.</p> <closer rend="left">Grüße mir vor allem Deine liebe <persName xml:id="persName_6d373029-56f1-4f2e-84d9-41b30274bab9">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> – die arme mußte sich schon in den Flitterwochen eine Strohwittwenschaft gefallen lassen! Grüße <persName xml:id="persName_fa04d93e-ed24-4b91-86ab-05ca1c94e44a">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName>, ich wollte ihm heute schreiben, und ihn bitten mir doch meine <hi rend="latintype">Violine</hi> die noch Herr <persName xml:id="persName_cf75242e-8733-477f-b060-c8cf214e6094">Winter<name key="PSN0115813" style="hidden" type="person">Winter, Christian Eduard (1811-1839)</name></persName> hat, und der mir auf meinen Brief unartigerweise nicht antwortet, so bald als möglich zu schicken – wenn Du glaubst daß er es so thut, so bitte ihn in meinen Namen darum. <hi rend="latintype">M<hi rend="superscript">r</hi></hi> <persName xml:id="persName_9cc79740-eed5-49ea-b77a-419747d627ed">Kistner<name key="PSN0112402" style="hidden" type="person">Kistner, Carl Friedrich (1797-1844)</name></persName> ist mir auch der rechte Freund! aber die Freundschaft bey Seite <hi n="1" rend="underline">antworten</hi> ist verfluchte Schuldigkeit. Grüße <persName xml:id="persName_7762039b-5d04-4ba0-ad3a-db17ec424d14">Schleinitz<name key="PSN0114567" style="hidden" type="person">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name></persName> – ich habe auch ein Briefchen in der Feder an ihn – aber wenn Ihr beyden Füchse Euch darüber berathet, so brauche ich vielleicht gar nicht zu schreiben. Denn Schleinitz fällt gewiß was gutes ein. Behüte Dich Gott!</closer> <signed rend="right">Dein <hi rend="latintype">Hauser</hi></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_f23a351f-f3bc-49ec-9774-63d18c595b6e"> <docAuthor key="PSN0111775" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_0f30c564-6771-448d-9044-0138288ea31d">Hauser, Franz (František) (1794–1870)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111775" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_9b899aeb-54c6-4176-922d-9e97819aebf3">Hauser, Franz (František) (1794–1870)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> Schreib mir doch was Du komponirt hast – wenn mir nicht manchmal <hi rend="latintype">Adolph Hesse</hi> was vorspielte (: so herunter bin ich :) erführe ich gar nichts, was vor sich geht. Aber <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c92633f6-1423-4161-8dfc-d71a5b1a0dd1">Adolph Hesse<name key="PSN0111947" style="hidden" type="person">Hesse, Adolph Friedrich (1809-1863)</name></persName></hi> steht noch immer bey der <hi rend="latintype"><title xml:id="title_c898c374-254d-4aae-bfe8-c42b3b8abd38">H moll Caprice<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gs8wzmrl-e1eq-psgs-wvce-nalnnebofp9q"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100350" style="hidden">Capriccio brillant h-Moll für Klavier und Orchester, [Anfang Mai 1832] bis 18. Mai 1832<idno type="MWV">O 8</idno><idno type="op">22</idno></name></title></hi>, an Deinen <title xml:id="title_c9f1b46e-707b-4969-be91-956d806fd2f7">6 <hi rend="latintype">Fugen</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vgrtfbxa-wh9s-9zl9-smop-ezlub7my3qlb"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100630" style="hidden">Sechs Präludien und Fugen für Klavier, 1837; enthält MWV U 116 und U 66, U 129 und U 105, U 131 und U 91, U 122 und U 108, U 126 und U 106, U 135 und U 128<idno type="MWV">SD 14</idno><idno type="op">35</idno></name></title> hat er mancherley auszusetzen – eigentlich gar nichts, ich habs wenigstens nicht erfahren – und so höre ich nichts – <persName xml:id="persName_6d80d097-efbf-4ba6-ac0b-73ff5a928513">Frank<name key="PSN0111119" style="hidden" type="person">Franck, Eduard (1817-1893)</name></persName> sagt mir Du wollest die <hi rend="latintype"><title xml:id="title_ff457486-96bc-486a-bb5e-1207ec84f89c">Walpurgis<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pwisktdx-t0o2-xq3m-pozx-oflhze7nxct5"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_secular_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100172" style="hidden">Die erste Walpurgisnacht, Ballade für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1830] bis 13. Februar 1832; Herbst 1840 bis Dezember 1842; 15. Juli 1843<idno type="MWV">D 3</idno><idno type="op">60</idno></name></title></hi> in <placeName xml:id="placeName_5dd62aa9-50b7-4c50-a1c2-0198580a1c72">L.<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> aufführen, bedenke nur den Bass recht – d. h. mich. Wir haben neulich eine Oper von einem Leipziger Componisten zu Grabe getragen – <hi rend="latintype"><title xml:id="title_09e04005-7f4a-42bc-a82c-5844414018fc">Lorzings Grenadiere<name key="PSN0112933" style="hidden" type="author">Lortzing, Albert Gustav (1801–1851)</name><name key="CRT0111830" style="hidden" type="music">Die beiden Grenadiere (Die beiden Schützen) LoWV 35</name></title></hi>! ein <hi rend="latintype">Caput mortuum</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_7f6552e4-8299-4b11-866b-697b12578322" xml:lang="la ">Caput mortuum – lat., Totenkopf im Sinne von wertloses Zeug, ein Begriff aus der Alchemie des 15. Jahrhunderts. </note> Ich habe als <hi rend="latintype">Marquis von Corcy</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3b57d2bf-8b21-461a-b881-80d11c86c20b" xml:lang="de">Marquis von Corcy – eine Figur aus der Komischen Oper Le postillon de Lonjumeau von Adolphe Adam</note> ein <hi rend="latintype"><title xml:id="title_e5caca36-795b-4ccd-a87e-1e09dc88c59f">Postillion<name key="PSN0109383" style="hidden" type="author">Adam, Adolphe-Charles (1803–1856)</name><name key="CRT0107620" style="hidden" type="music">Le Postillon de Lonjumeau</name></title></hi> ausgezeichnet, eine Stelle, die gerade so gut wie <hi rend="latintype"><title xml:id="title_c1810bd4-e62d-4382-a789-8935cfb20082">Lord Kockburn<name key="PSN0109578" style="hidden" type="author">Auber, Daniel-François-Esprit (1782–1871)</name><name key="CRT0107674" style="hidden" type="music">Fra Diavolo ou L’Hôtellerie de Terracine AWV 18</name></title></hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3c53adb2-33c7-407f-b075-fde1e5934237" xml:lang="de">Lord Kockburn – Figur aus der Komischen Oper Fra Diavolo von Daniel-François-Esprit Auber </note> Es ist leider darin nichts zu singen – und doch meinte ein hiesiger Recensent, ich hätte mich darin als gebildeter Sänger gezeigt. So gehts hier zu. <hi rend="latintype">M<hi rend="superscript">r</hi> <persName xml:id="persName_fd73030c-f75d-4e2d-9966-4ed465672927">Anschütz<name key="PSN0109504" style="hidden" type="person">Anschütz, Alexander (1816-1868)</name></persName></hi> wird nach hier versetzen, und zwar zur Zufriedenheit der Direktion, weil er nur 1/3 meiner Gage bekommt. Meine <persName xml:id="persName_9f3277f9-aa06-4f68-a931-540daa1766e6">Frau<name key="PSN0111777" style="hidden" type="person">Hauser, Luise Georgine Henriette (1796-1867)</name></persName> grüßt Dich bestens und ich Deine <persName xml:id="persName_32a140cc-168f-4397-81ff-e49a03d10a43">Gattin<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> unbekannter Weise aufs schönste. Leb wohl und stille bald meine Sehnsucht –. <seg type="salute">Addio addiissimo.</seg> <seg type="signed">tout à vous LordKcb</seg><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_9b1d846c-4529-4db0-bb59-a8edd16df672" xml:lang="de">LordKcb – Lord Kockburn </note></p> </div> </body> </text></TEI>