]> Brief: gb-1837-11-16-01

gb-1837-11-16-01

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Ferdinand Deyks an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb> Koblenz, 16. November 1837 Ihnen den jungen Lenz zu empfehlen, ist nach dem, was hier vorging, wohl durchaus unnöthig. Nicht so überflüssig dünkt mir ein angelegentlicher Gruß, welchen dieses Blatt von mir bringen soll, und Sie, hoffe ich theilen Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt unbekannt Deyks, Ferdinand (1802-1867)Deyks, Ferdinand (1802-1867) Transkription: FMB-C Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 32/111. Autograph Ferdinand Deyks an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Koblenz, 16. November 1837 Ihnen den jungen Lenz zu empfehlen, ist nach dem, was hier vorging, wohl durchaus unnöthig. Nicht so überflüssig dünkt mir ein angelegentlicher Gruß, welchen dieses Blatt von mir bringen soll, und Sie, hoffe ich theilen

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, Siegel.

Ferdinand Deyks

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

16. November 1837 Deyks, Ferdinand (1802-1867)counter-resetDeyks, Ferdinand (1802–1867) Koblenz Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Herrn Musikdirector Dr. F. Mendelssohn-Bartholdy Wohlgeboren zu Leipzig. D. G.
Deyks, Ferdinand (1802–1867) Deyks, Ferdinand (1802–1867) Koblenz, 16. Nov. 1837. Lieber Freund!

Ihnen den jungen LenzLenz, Leopold (1804-1862) zu empfehlen, ist nach dem, was hier vorging, wohl durchaus unnöthig. Nicht so überflüssig dünkt mir ein angelegentlicher Gruß, welchen dieses Blatt von mir bringen soll, und Sie, hoffe ich theilen diese Meinung.

Ihrer brittischen ErfolgeIhrer brittischen Erfolge – Felix Mendelssohn Bartholdy unternahm am 26. August 1837 seine fünfte, sehr erfolgreiche Englandreise, hörte am 12. September 1837 in London die Aufführung seines Paulus unter der Leitung von Joseph Surman, reiste zum Birmingham Triennial Music Festival, das vom 19. bis 22. September 1837 stattfand, dirigierte dort u. a. sein Oratorium Paulus, trat als Solist bei der Uraufführung seines 2. Klavierkonzerts d-Moll, op. 40, auf und spielte Johann Sebastian Bachs Präludium und Fuge Es-Dur, BWV 552. haben mich herzlich erfreut. Es ist etwas Begeisterndes in dem Gedanken, durch die Länder der Erde zu ziehen mit der Wundergabe, die Herzen zu rühren und die Seelen zu heben. Wie glücklich muß diese Erfahrung Sie machen! Doch Sie sind ja längst – nomine et ominenomine et omine – lat., im Namen und im Vorzeichen. – dem Glück vertraut.

Cäcilia’s<name key="PSN0115654" style="hidden" type="author">Weber, Jacob Gottfried (1779–1839)</name><name key="CRT0112268" style="hidden" type="dramatic_work">Cäcilia, eine Zeitschrift für die musikalische Welt</name> Sprachlosigkeit über Sie und Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_iacglwqs-ybu6-9rse-hpna-thdvtbtjyg0f"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> habe ich neuerdings geheilt. Im 76. Heft S. 201-216,Im 76. Heft S. 201-216 – Cäcilia, eine Zeitschrift für die musikalische Welt, 76. Heft S. 201-216: Ferdinand Deyks, Über Mendelssohn’s Paulus |2| das in diesen Tagen ausgegeben wird, finden Sie eine detaillirte Anzeige von mir, die (leider!) schon vor längerer Zeit niedergeschrieben wurde. Solch ein Werk lernt man stets besser erkennen mit der Zeit. Doch auch so hoffe ich, an dem Rechten nicht ganz vorbeigegangen zu seyn. Lieb soll es mir sagen, wenn Sie damit nicht unzufrieden sind. –

Was Mäkelei dem Künstler sei, wissen die Leute im Großen und Ganzen zu wenig. Sie würden nicht so viele Worte um Nichts, ein Texteswort so oder so, eine harmonische Wendung dieser oder jener Art – post festum!post festum – lat., nach dem Fest. – machen, wenn Sie’s wüßten. Aber den wirklichen Eindruck, die Geltung des Werkes seiner Hand, die Art der Auffassung – sollte ihm unverholen bleiben von den wahren Freunden der Kunst. Davon ließe sich, scheint mir, immer etwas erproben: ob Welt und |3| Genius im geraden oder umgekehrten Verhältniß stehen, gewiß, und vielleicht auch die Kraft dieses innern Besitzes selbst. Hier haben Sie dann im Voraus das Urtheil der Zeit und Nachwelt. Sie, glücklicher Meister! haben es nicht zu fürchten.

Unsern SchadowSchadow, Friedrich Wilhelm (seit 1843) von Godenhaus (1788-1862) habe ich mit den Seinen in DüsseldorfDüsseldorfDeutschland wohl und munter verlassen. Ruhig sieht er die Aernten reifen, die seine Hand gestreut, und fragt nicht nach Spatzen und Krähen, die ihr leidiges Geschrei links und rechts verbreiten. Auch HübnerHübner, Rudolph Julius Benno (1806-1882) (abermals Vater!), LessingLessing, Carl Friedrich (1808-1880), HildebrandHildebrandt, Ferdinand Theodor (1804-1874) sah ich, fleißig und behaglich. Hier geht es auf die gewohnte Weise. AnschützAnschütz, Joseph Andreas (1772-1855) will den Paulus einstudiren. Ihre Verwandten sind wohl, nicht minder Schreiber dieses, der sich Ihrer täglich und stündlich erinnert.

Mit den besten Grüßen an Sie und Ihre verehrte Frau GemahlinMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Ihr F. Deyks.
            Koblenz, 16. Nov. 1837. Lieber Freund!
Ihnen den jungen Lenz zu empfehlen, ist nach dem, was hier vorging, wohl durchaus unnöthig. Nicht so überflüssig dünkt mir ein angelegentlicher Gruß, welchen dieses Blatt von mir bringen soll, und Sie, hoffe ich theilen diese Meinung.
Ihrer brittischen Erfolge haben mich herzlich erfreut. Es ist etwas Begeisterndes in dem Gedanken, durch die Länder der Erde zu ziehen mit der Wundergabe, die Herzen zu rühren und die Seelen zu heben. Wie glücklich muß diese Erfahrung Sie machen! Doch Sie sind ja längst – nomine et omine – dem Glück vertraut.
Cäcilia’s Sprachlosigkeit über Sie und Paulus habe ich neuerdings geheilt. Im 76. Heft S. 201-216, das in diesen Tagen ausgegeben wird, finden Sie eine detaillirte Anzeige von mir, die (leider!) schon vor längerer Zeit niedergeschrieben wurde. Solch ein Werk lernt man stets besser erkennen mit der Zeit. Doch auch so hoffe ich, an dem Rechten nicht ganz vorbeigegangen zu seyn. Lieb soll es mir sagen, wenn Sie damit nicht unzufrieden sind. –
Was Mäkelei dem Künstler sei, wissen die Leute im Großen und Ganzen zu wenig. Sie würden nicht so viele Worte um Nichts, ein Texteswort so oder so, eine harmonische Wendung dieser oder jener Art – post festum! – machen, wenn Sie’s wüßten. Aber den wirklichen Eindruck, die Geltung des Werkes seiner Hand, die Art der Auffassung – sollte ihm unverholen bleiben von den wahren Freunden der Kunst. Davon ließe sich, scheint mir, immer etwas erproben: ob Welt und Genius im geraden oder umgekehrten Verhältniß stehen, gewiß, und vielleicht auch die Kraft dieses innern Besitzes selbst. Hier haben Sie dann im Voraus das Urtheil der Zeit und Nachwelt. Sie, glücklicher Meister! haben es nicht zu fürchten.
Unsern Schadow habe ich mit den Seinen in Düsseldorf wohl und munter verlassen. Ruhig sieht er die Aernten reifen, die seine Hand gestreut, und fragt nicht nach Spatzen und Krähen, die ihr leidiges Geschrei links und rechts verbreiten. Auch Hübner (abermals Vater!), Lessing, Hildebrand sah ich, fleißig und behaglich. Hier geht es auf die gewohnte Weise. Anschütz will den Paulus einstudiren. Ihre Verwandten sind wohl, nicht minder Schreiber dieses, der sich Ihrer täglich und stündlich erinnert.
Mit den besten Grüßen an Sie und Ihre verehrte Frau Gemahlin Ihr
F. Deyks.          
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September 1837 in London die Aufführung seines Paulus unter der Leitung von Joseph Surman, reiste zum Birmingham Triennial Music Festival, das vom 19. bis 22. September 1837 stattfand, dirigierte dort u. a. sein Oratorium Paulus, trat als Solist bei der Uraufführung seines 2. Klavierkonzerts d-Moll, op. 40, auf und spielte Johann Sebastian Bachs Präludium und Fuge Es-Dur, BWV 552.</note> haben mich herzlich erfreut. Es ist etwas Begeisterndes in dem Gedanken, durch die Länder der Erde zu ziehen mit der Wundergabe, die Herzen zu rühren und die Seelen zu heben. Wie glücklich muß diese Erfahrung Sie machen! 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