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gb-1837-09-29-01

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Johann Anton André an Felix Mendelssohn Bartholdy in Frankfurt a. M. <lb></lb> Offenbach, 29. September 1837 So gern ich Ihnen auch sogleich das Finale aus Zaide gesandt hätte, so ist mir dies doch daher nicht gut möglich, indem durch ein vertheiltes Bekanntwerden der Oper das dringende Verlangen des Publikums, die ganze Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt unbekannt André, Johann Anton (1775-1842)André, Johann Anton (1775-1842) Transkription: FMB-C Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 32/73. Autograph Johann Anton André an Felix Mendelssohn Bartholdy in Frankfurt a. M.; Offenbach, 29. September 1837 So gern ich Ihnen auch sogleich das Finale aus Zaide gesandt hätte, so ist mir dies doch daher nicht gut möglich, indem durch ein vertheiltes Bekanntwerden der Oper das dringende Verlangen des Publikums, die ganze

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse.

Johann Anton André

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

29. September 1837 André, Johann Anton (1775-1842)counter-resetAndré, Johann Anton (1775–1842) Offenbach Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Frankfurt a. M. Deutschland deutsch
Sr Wohlgeboren Herrn Felix Mendelssohn Bartholdy Frankfurt a/m empfohlen!
André, Johann Anton (1775–1842) André, Johann Anton (1775–1842) Geehrtester Herr!

So gern ich Ihnen auch sogleich das Finale aus Zaide<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110154" style="hidden" type="music">Zaide KV 344</name>Finale aus Zaide – Wolfgang Amadeus Mozarts »Zaide«, KV 344; 336b ist ein deutsches Singspiel-Fragment in zwei Aufzügen nach einem verschollenen Libretto von Johann Andreas Schachtner und ein ein über lange Zeit kaum beachteter ernster Vorläufer des zwei Jahre später komponierten heiteren deutschen Singspiels »Die Entführung aus dem Serail«. Mozart widmete dieses Stück seinem Freund, dem Theaterdirektor Johann Heinrich Böhm. gesandt hätte,So gern ich Ihnen auch sogleich das Finale aus Zaide gesandt hätte – Felix Mendelssohn Bartholdy hatte in seiner Frankfurter Zeit mehrfach Kontakt zu Johann Anton André und wird ihn bei einem dieser Treffen um Mozarts Singspiel-Fragment gebeten haben. so ist mir dies doch daher nicht gut möglich, indem durch ein vertheiltes Bekanntwerden der Oper das dringende Verlangen des Publikums, die ganze Oper zu kennen getheilt oder geschmälert wird; was dem Kauf des Werkes beziehungsweise der Subscript. einigen Abbruch thun könnte. Übrigens kommt die Oper Ende Januar zur Veröffentlichung und ich werden Ihnen dann gern auf jede Art dienlich seyn. –

Sie werden mir gewiß nicht verübeln, daß ich mit dieser Oper ein möglich gutes Resultat zu erreichen suche, um dies auch in merkantischer Hinsicht, indem leider der Musikhandel der Art ist, daß jetzt ersprießliche Erfolge von Verlagsunternehmungen sehr selten sind.

Für Ihre Absicht und Gesinnung die Sie bey der Sache hatten, bin ich Ihnen übrigens sehr dankbar, und wünsche aufrichtig, Ihnen bey ähnlichen Fällen dienlich seyn zu können.

|2| Bey dieser Gelegenheit bin ich so frey, mich wiederum hinsichtlich v. Compositionen von Ihnen an Sie zu wenden; – und jetzt Zwar möchte ich gern ein Weihnachtsgeschenk von Ihrer Compositionein Weihnachtsgeschenk von Ihrer Composition – Offensichtlich hat Felix Mendelssohn Bartholdy nie schriftlich auf diese Anfrage geantwortet. Eine diesbezügliche Antwort ist jedenfalls nicht erhalten. verlegen. –

Ich erlaube mir, Ihnen in dieser Hinsicht einen Plan zu diesem Weihnachtsgeschenk zu entwerfen, der übrigens allerdings zu nichts wird, wenn er Ihre Gesinnung und Stimmung nicht für sich hat:

Das Weihnachtsgeschenk sollte nämlich betitelt werden. –

Der Sommersonntag

Ein musikalischer Spatziergang

Fel. Men. B.

Das erste Tonstück würde die Morgendämmerung vorstellen, das 2te das Geläute der Glöcken auf verschiedenen Dörfern,

Das 3te einen Kirchengesang

„ 4te die schwüle Hitze und ein Gewitter

|3| Das 5te einen feurigen, sehr ernsteren Characters

„ 6te Das Abnehmen des Tages

„ 7te als Schluß: ein Sommerlied ohne Worte.

Ich darf natürlich einen Vorschlag (Plan) wie vorsteht, nur unter der Bedingung wagen, daß er ganz Ihre Gesinnung und Disponien für sich hat, und daß Sie sich ganz dazu aufgelegt finden, so würde mir dies ausserordentlich erwünscht seyn, und Sie dürfen auf solide Behandlung der Sache meinerseits, als Verleger, in jeder Hinsicht rechnen. –

Indem ich einer werthen Antwort entgegensehe empfehle ich mich Ihnen mit aller Hochachtung als der Ihnen ergebne Joh: André Offenbach 29 Sept.1837
            Geehrtester Herr!
So gern ich Ihnen auch sogleich das Finale aus Zaide gesandt hätte, so ist mir dies doch daher nicht gut möglich, indem durch ein vertheiltes Bekanntwerden der Oper das dringende Verlangen des Publikums, die ganze Oper zu kennen getheilt oder geschmälert wird; was dem Kauf des Werkes beziehungsweise der Subscript. einigen Abbruch thun könnte. Übrigens kommt die Oper Ende Januar zur Veröffentlichung und ich werden Ihnen dann gern auf jede Art dienlich seyn. –
Sie werden mir gewiß nicht verübeln, daß ich mit dieser Oper ein möglich gutes Resultat zu erreichen suche, um dies auch in merkantischer Hinsicht, indem leider der Musikhandel der Art ist, daß jetzt ersprießliche Erfolge von Verlagsunternehmungen sehr selten sind.
Für Ihre Absicht und Gesinnung die Sie bey der Sache hatten, bin ich Ihnen übrigens sehr dankbar, und wünsche aufrichtig, Ihnen bey ähnlichen Fällen dienlich seyn zu können.
 Bey dieser Gelegenheit bin ich so frey, mich wiederum hinsichtlich v. Compositionen von Ihnen an Sie zu wenden; – und jetzt Zwar möchte ich gern ein Weihnachtsgeschenk von Ihrer Composition verlegen. –
Ich erlaube mir, Ihnen in dieser Hinsicht einen Plan zu diesem Weihnachtsgeschenk zu entwerfen, der übrigens allerdings zu nichts wird, wenn er Ihre Gesinnung und Stimmung nicht für sich hat:
Das Weihnachtsgeschenk sollte nämlich betitelt werden. –
Der Sommersonntag
Ein musikalischer Spatziergang
Fel. Men. B.
Das erste Tonstück würde die Morgendämmerung vorstellen, das 2te das Geläute der Glöcken auf verschiedenen Dörfern,
Das 3te einen Kirchengesang
„ 4te die schwüle Hitze und ein Gewitter
 Das 5te einen feurigen, sehr ernsteren Characters
„ 6te Das Abnehmen des Tages
„ 7te als Schluß: ein Sommerlied ohne Worte.
Ich darf natürlich einen Vorschlag (Plan) wie vorsteht, nur unter der Bedingung wagen, daß er ganz Ihre Gesinnung und Disponien für sich hat, und daß Sie sich ganz dazu aufgelegt finden, so würde mir dies ausserordentlich erwünscht seyn, und Sie dürfen auf solide Behandlung der Sache meinerseits, als Verleger, in jeder Hinsicht rechnen. –
Indem ich einer werthen Antwort entgegensehe empfehle ich mich Ihnen mit aller Hochachtung als der Ihnen ergebne Joh: André
Offenbach 29 Sept. 1837          
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