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gb-1837-08-15-01

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Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> London, 15. August 1837 Gestern, lieber Freund, habe ich Deine drei Vorläufer-Zeilen erhalten, nach denen ich bereits ungeduldig aussah, und habe nun nichts weiter zu melden, als daß ich jetzt, Deiner gewiß, blos geduldig nach Dir aussehe. Am Mittwoch Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Koblenz, 9. August 1837 Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Düsseldorf, 18. August 1837 Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Transkription: FMB-C Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 32/61. Autograph Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; London, 15. August 1837 Gestern, lieber Freund, habe ich Deine drei Vorläufer-Zeilen erhalten, nach denen ich bereits ungeduldig aussah, und habe nun nichts weiter zu melden, als daß ich jetzt, Deiner gewiß, blos geduldig nach Dir aussehe. Am Mittwoch

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [LONDON / 15. / AUG / 1837], [Engeland / over Rotterdam], Siegel.

Carl Klingemann

Green Books

Klingemann, Briefwechsel, S. 218 (Teildruck).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

15. August 1837 Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)counter-resetKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) London Großbritannien Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland deutsch
Herrn Musikdirector Dr F. Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf. Poste restante. Rotterdam Steamboat.
Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)4. Hobart Place Eaton Square 15. Aug 1837.

Gestern, lieber Freund, habe ich Deine drei Vorläufer-Zeilen <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1837-08-09-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Koblenz, 9. August 1837</name> erhalten, nach denen ich bereits ungeduldig aussah, und habe nun nichts weiter zu melden, als daß ich jetzt, Deiner gewiß, blos geduldig nach Dir aussehe. Am Mittwoch über 8 TageAm Mittwoch über 8 Tage – Felix Mendelssohn Bartholdy begann am 26. August 1837 seine fünfte Englandreise, er kam am 27. August in England an, so dass dieser Zeitpunkt des Treffens nicht zustande kam. Siehe Brief fmb-1837-08-29-01 (Brief Nr. 1696) Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an Lea Mendelssohn Bartholdy und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, London, 29. August 1837, Z. 11 ff.: »Ich bin nach einer abscheulichen Seefahrt, 30 Stunden von Rotterdam bis zum Customhouse, vorgestern Nachmittag hier angekommen, Klingemann kam auf einem Kahn ans Dampfboot«. Vgl. Felix Mendelssohn Bartholdys Eintrag im Tagebuch am Sonntag, dem 27. August 1837: »am Customhouse um 1⁄2 1. Dort schien [recte: schrie] mir Klingemann aus einem kleinen Boot entgegen. Klingemann kommt an Bord, holt mich in seinen Kahn, und da wär ich wieder auf der Insel« (Ward Jones, Tagebuch der Hochzeitsreise, S. 107). also! Ich hoffe Dich in Customhouse zu treffen. Mich triffst Du trotz Zeitungen und Gerüchten, Fortgehen OmptedasOmpteda, Ludwig Carl Georg Freiherr von (1767-1854)Fortgehen Omptedas – Ludwig Carl Georg Freiherr von Ompteda war Abgesandter Hannovers in England, von 1830 bis 1837 Minister in der Königlich Deutschen Kanzlei in London und ein großer Gönner Klingemanns. Ompteda machte Klingemann auch zum Berater seines nur drei Jahre jüngeren Sohns. und Auflösung der deutschen Kanzlei,Auflösung der deutschen Kanzlei – Durch den Tod des englischen Königs Wilhelm IV. am 20. Juni 1837 und dem damit verbundenen Ende der Doppelherrschaft von England und Hannover wurde die Hannoversche Kanzlei in London, in der Carl Klingemann arbeitete, aufgelöst. sicher genug, ich werde nach allem, was darüber verlautet, wohl überhaupt hier bleiben, auf alle Fälle aber vorläufig und lange genug um Dich hier zu überleben, und zu sehen, wie lange Du es hier ohne Deine Frau aushälst. Daß Du bei mir wohnst, ist ausgemacht, volle Freiheit sollst Du haben und ein Schlafzimmer und Essen wenig genug, und mich in den Kauf. Dir zum Schreck erzähle ich, daß ich mir schon bis dahin viel Zeit mache, sinne also nur, wie Du mich amüsirst. Eins sage ich noch im Voraus: erwarte kein Mitleid von mir, wenn Du Dich nach allerhand abwesenden Personen sehnen wirst, – erstlich gerire ich mich als gänzlich herzversteinert, und zweitens läßt sich darauf nur bemerken:

Hättest sie mitbringen sollen!

|2| Je länger ichs überlege, je mehr finde ichs. Schade, daß es nicht geschieht.

Nun haben wir Beiden ganz LondonLondonGroßbritannien allein für uns und können uns darin herumtummeln und damit spielen nach Herzenslust. Zu BeneckesBenecke, Emmeline (1813-1877)Benecke, Victor (1809-1853) müssen wir an die See reisen, dahin sind sie, die hiesige und die BerlinerBenecke, Familie von → Friedrich Wilhelm B. heut abgereist. RosenRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837) will und muß auch nach DetmoldDetmoldDeutschland, – und darf aber nicht gehen bis Du kommst, – schiebe also nicht auf. Von MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) habe ich heute die erste Nachricht aus HamburgHamburgDeutschland, sie sind wohlauf, nach jämmerlicher Seefahrt. HorsleysHorsley, Familie von → William H. sind hier, und freuen sich herzlich auf Dich.

Du willst also Deinen Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_oplhovwv-eqgy-k647-wc1h-ihs65jbxku1l"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> hier aufführen?Deinen Paulus hier aufführen – Felix Mendelssohn Bartholdy hörte am 12. September 1837 in London die Aufführung seines Paulus op. 36 (MWV A 14) unter der Leitung von Joseph Surman. Der Himmel geb daß Dir das nicht zu viel Plackerei macht. Nimm Dir vor, die Sache en Grand Seigneuren Grand Seigneur – frz., als großer Herr. zu tractiren. Nach BirminghamThe Birmingham Triennial Music FestivalBirminghamGroßbritannienNach Birmingham – Felix Mendelssohn Bartholdy reiste zum Birmingham Triennial Music Festival, das vom 19. bis 22. September 1837 stattfand, dirigierte dort u. a. sein Oratorium Paulus op. 36 (MWV A 14), trat als Solist bei der Uraufführung seines 2. Klavierkonzerts d-Moll, op. 40, auf und spielte Johann Sebastian Bachs Präludium und Fuge Es-Dur, BWV 552. hoffe ich mit zu gehen; es scheint sich grade zwischen zwei Posttagen zu machen, – sonst bin ich für den Dienst ganz über die Maaßen unentbehrlich, wie Du sehen wirst wenn Du mich arbeiten siehst daß es nur so dröhnt.

In den Nebenstunden magst Du mich dann anhalten Dir ein Oratorium zu schreiben,Dir ein Oratorium zu schreiben – zu dem Plan des Oratoriums siehe Brief fmb-1837-07-13-01 (Brief Nr. 1668) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Bingen am Rhein, 13. Juli 1837, Z. 62 f.: »In diesen Tagen habe ich bestimmt beschlossen für das nächste Düsseldorfer Musikfest ein neues Oratorium fertig zu haben«. Für dieses Oratorium zog Felix Mendelssohn Bartholdy die Stoffe um Elias und Petrus in Betracht. Vgl. die Ersterwähnung im Brief fmb-1836-08-12-01 (Brief Nr. 1404) an Carl Klingemann vom 12. August 1836, Z. 43 f. |3| aus freien Stücken thue ich nichts mehr, das hab ich herausgekriegt.

Deine Präludien<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_yjetlz5b-luny-cgdg-nmrf-r6kdbdojhqea"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100630" style="hidden">Sechs Präludien und Fugen für Klavier, 1837; enthält MWV U 116 und U 66, U 129 und U 105, U 131 und U 91, U 122 und U 108, U 126 und U 106, U 135 und U 128<idno type="MWV">SD 14</idno><idno type="op">35</idno></name> und Deine neuen Lieder ohne Worte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_7orwikyg-orzh-bfio-661h-q0omd2ak7xdw"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100632" style="hidden">Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 3. Heft, 1837; enthält MWV U 121, U 115, U 107, U 120, U 137 und U 119<idno type="MWV">SD 16</idno><idno type="op">38</idno></name> habe ich kaum zu lernen die Ehre gehabt, – noble Gesellen! Das Lied aus e dur<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_37645a88-f422-44c0-af73-e1af9bd4e0ff"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100454" style="hidden">Lied ohne Worte E-Dur, 2. Januar 1835<idno type="MWV">U 107</idno><idno type="op">38/3</idno></name>Das Lied aus e dur – Felix Mendelssohn Bartholdy, Lied ohne Worte E-Dur, op. 38/3 (MWV U 107), in: Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 3. Heft, op. 38 (MWV SD 16), Druck: N. Simrock, 1837 (PN 3383). ist mein Liebling.

Grüße mir doch die Deinigen aufs Schönste, und alle die DüsseldorferDüsseldorfDeutschland Freunde, an die ich so oft und gern zurückdenke. Das Maifest war eine sehr particuläre Zeit, mir ist immer kurios sauersüß zu Muth, wenn ich mich daran erinnere.

Bringe viel Musik mit, neue, alte, gegenwärtige, zukünftige, komme, hab Nachsicht mit uns und sey nicht zu fidgitty (dafür fürchten wir uns etwas) – Solltest Du noch nicht mit dem Mittwochs BatavierBatavier – ein Dampfboot der Batavier Line, einem Paketdienst zwischen Rotterdam und London. hier ankommen, so lasse michs auf alle Fälle mit zwei Worten wißen.

Auf Wiedersehen! Dein CKl.
            4. Hobart Place Eaton Square 15. Aug 1837. Gestern, lieber Freund, habe ich Deine drei Vorläufer-Zeilen erhalten, nach denen ich bereits ungeduldig aussah, und habe nun nichts weiter zu melden, als daß ich jetzt, Deiner gewiß, blos geduldig nach Dir aussehe. Am Mittwoch über 8 Tage also! Ich hoffe Dich in Customhouse zu treffen. Mich triffst Du trotz Zeitungen und Gerüchten, Fortgehen Omptedas und Auflösung der deutschen Kanzlei, sicher genug, ich werde nach allem, was darüber verlautet, wohl überhaupt hier bleiben, auf alle Fälle aber vorläufig und lange genug um Dich hier zu überleben, und zu sehen, wie lange Du es hier ohne Deine Frau aushälst. Daß Du bei mir wohnst, ist ausgemacht, volle Freiheit sollst Du haben und ein Schlafzimmer und Essen wenig genug, und mich in den Kauf. Dir zum Schreck erzähle ich, daß ich mir schon bis dahin viel Zeit mache, sinne also nur, wie Du mich amüsirst. Eins sage ich noch im Voraus: erwarte kein Mitleid von mir, wenn Du Dich nach allerhand abwesenden Personen sehnen wirst, – erstlich gerire ich mich als gänzlich herzversteinert, und zweitens läßt sich darauf nur bemerken:
Hättest sie mitbringen sollen!
 Je länger ichs überlege, je mehr finde ichs. Schade, daß es nicht geschieht.
Nun haben wir Beiden ganz London allein für uns und können uns darin herumtummeln und damit spielen nach Herzenslust. Zu Beneckes müssen wir an die See reisen, dahin sind sie, die hiesige und die Berliner heut abgereist. Rosen will und muß auch nach Detmold, – und darf aber nicht gehen bis Du kommst, – schiebe also nicht auf. Von Moscheles habe ich heute die erste Nachricht aus Hamburg, sie sind wohlauf, nach jämmerlicher Seefahrt. Horsleys sind hier, und freuen sich herzlich auf Dich.
Du willst also Deinen Paulus hier aufführen? Der Himmel geb daß Dir das nicht zu viel Plackerei macht. Nimm Dir vor, die Sache en Grand Seigneur zu tractiren. Nach Birmingham hoffe ich mit zu gehen; es scheint sich grade zwischen zwei Posttagen zu machen, – sonst bin ich für den Dienst ganz über die Maaßen unentbehrlich, wie Du sehen wirst wenn Du mich arbeiten siehst daß es nur so dröhnt.
In den Nebenstunden magst Du mich dann anhalten Dir ein Oratorium zu schreiben, aus freien Stücken thue ich nichts mehr, das hab ich herausgekriegt.
Deine Präludien und Deine neuen Lieder ohne Worte habe ich kaum zu lernen die Ehre gehabt, – noble Gesellen! Das Lied aus e dur ist mein Liebling.
Grüße mir doch die Deinigen aufs Schönste, und alle die Düsseldorfer Freunde, an die ich so oft und gern zurückdenke. Das Maifest war eine sehr particuläre Zeit, mir ist immer kurios sauersüß zu Muth, wenn ich mich daran erinnere.
Bringe viel Musik mit, neue, alte, gegenwärtige, zukünftige, komme, hab Nachsicht mit uns und sey nicht zu fidgitty (dafür fürchten wir uns etwas) – Solltest Du noch nicht mit dem Mittwochs Batavier hier ankommen, so lasse michs auf alle Fälle mit zwei Worten wißen.
Auf Wiedersehen! Dein CKl.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1837-08-15-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1837-08-15-01" xml:id="title_53ccae8c-4a2b-43b7-a1fe-34e11d91327b">Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb> London, 15. August 1837</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_a7dd0bfa-a682-4718-aaa8-99617b1fc87e">Gestern, lieber Freund, habe ich Deine drei Vorläufer-Zeilen erhalten, nach denen ich bereits ungeduldig aussah, und habe nun nichts weiter zu melden, als daß ich jetzt, Deiner gewiß, blos geduldig nach Dir aussehe. 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Mendelssohn Bartholdy</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">in</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Düsseldorf</hi>.</addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">Poste restante</hi></hi>.</addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Rotterdam Steamboat</hi>.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_9833ef25-9321-4e44-8ec7-47c4184c71ee"> <docAuthor key="PSN0112434" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_7f24c04a-7e14-48f5-b762-df0be7670578">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0112434" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_578e82ff-2dd2-4cd0-bf3e-c9ba1b5f97c3">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor><dateline rend="right">4. <hi rend="latintype">Hobart Place Eaton Square</hi></dateline> <dateline rend="right"><date cert="high" when="1837-08-15" xml:id="date_4368d575-844f-4b20-a6b0-ddfaa072edba">15. <hi rend="latintype">Aug</hi> 1837</date>.</dateline> <p style="paragraph_without_indent">Gestern, <seg type="salute">lieber Freund</seg>, habe ich Deine <title xml:id="title_7c5c86c2-c7ee-4dd3-af50-4a2405e4ab83">drei Vorläufer-Zeilen <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1837-08-09-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Koblenz, 9. August 1837</name> </title> erhalten, nach denen ich bereits ungeduldig aussah, und habe nun nichts weiter zu melden, als daß ich jetzt, Deiner gewiß, blos geduldig nach Dir aussehe. Am <date cert="high" when="1837-08-23" xml:id="date_492be21b-5a43-4d18-b471-745e561ecea1">Mittwoch über 8 Tage</date><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_53338574-b655-4bb9-b8f1-0aff3826ba2d" xml:lang="de">Am Mittwoch über 8 Tage – Felix Mendelssohn Bartholdy begann am 26. August 1837 seine fünfte Englandreise, er kam am 27. August in England an, so dass dieser Zeitpunkt des Treffens nicht zustande kam. Siehe Brief fmb-1837-08-29-01 (Brief Nr. 1696) Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Klingemann an Lea Mendelssohn Bartholdy und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, London, 29. August 1837, Z. 11 ff.: »Ich bin nach einer abscheulichen Seefahrt, 30 Stunden von Rotterdam bis zum Customhouse, vorgestern Nachmittag hier angekommen, Klingemann kam auf einem Kahn ans Dampfboot«. Vgl. Felix Mendelssohn Bartholdys Eintrag im Tagebuch am Sonntag, dem 27. August 1837: »am Customhouse um 1⁄2 1. Dort schien [recte: schrie] mir Klingemann aus einem kleinen Boot entgegen. Klingemann kommt an Bord, holt mich in seinen Kahn, und da wär ich wieder auf der Insel« (Ward Jones, Tagebuch der Hochzeitsreise, S. 107).</note> also! Ich hoffe Dich in <hi rend="latintype">Customhouse</hi> zu treffen. <hi n="1" rend="underline">Mich</hi> triffst Du trotz Zeitungen und Gerüchten, Fortgehen <persName xml:id="persName_119b1122-65fe-41a5-97b9-7131983ef93e"><hi rend="latintype">Omptedas</hi><name key="PSN0113670" style="hidden" type="person">Ompteda, Ludwig Carl Georg Freiherr von (1767-1854)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e92be7f0-9cdf-4043-87e9-caeb4678ffb7" xml:lang="de">Fortgehen Omptedas – Ludwig Carl Georg Freiherr von Ompteda war Abgesandter Hannovers in England, von 1830 bis 1837 Minister in der Königlich Deutschen Kanzlei in London und ein großer Gönner Klingemanns. Ompteda machte Klingemann auch zum Berater seines nur drei Jahre jüngeren Sohns.</note> und Auflösung der deutschen Kanzlei,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6222e451-3a39-44e4-bb9b-feeac38e5394" xml:lang="de">Auflösung der deutschen Kanzlei – Durch den Tod des englischen Königs Wilhelm IV. am 20. Juni 1837 und dem damit verbundenen Ende der Doppelherrschaft von England und Hannover wurde die Hannoversche Kanzlei in London, in der Carl Klingemann arbeitete, aufgelöst. </note> sicher genug, ich werde nach allem, was darüber verlautet, wohl überhaupt hier bleiben, auf alle Fälle aber vorläufig und lange genug um Dich hier zu überleben, und zu sehen, wie lange Du es hier ohne Deine Frau aushälst. Daß Du bei mir wohnst, ist ausgemacht, volle Freiheit sollst Du haben und ein Schlafzimmer und Essen wenig genug, und mich in den Kauf. Dir zum Schreck erzähle ich, daß ich mir schon bis dahin viel Zeit mache, sinne also nur, wie Du mich amüsirst. Eins sage ich noch im Voraus: erwarte kein Mitleid von mir, wenn Du Dich nach allerhand abwesenden Personen sehnen wirst, – erstlich gerire ich mich als gänzlich herzversteinert, und zweitens läßt sich darauf nur bemerken: </p> <p>Hättest sie mitbringen sollen! </p> <p><seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Je länger ichs überlege, je mehr finde ichs. Schade, daß es nicht geschieht.</p> <p>Nun haben wir Beiden ganz <placeName xml:id="placeName_925ff294-8bb1-44c6-94ee-3dc1f37713d9"><hi rend="latintype">London</hi><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> allein für uns und können uns darin herumtummeln und damit spielen nach Herzenslust. Zu <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c59984b1-5227-4956-9e3a-01a058f4d68d">Beneckes<name key="PSN0109823" style="hidden" type="person">Benecke, Emmeline (1813-1877)</name><name key="PSN0109835" style="hidden" type="person">Benecke, Victor (1809-1853)</name></persName></hi> müssen wir an die See reisen, dahin sind sie, die hiesige und die <persName xml:id="persName_1b36a2be-fb42-4a66-ab80-d780bd9fe9ea">Berliner<name key="PSN0109818" style="hidden" type="person">Benecke, Familie von → Friedrich Wilhelm B.</name></persName> heut abgereist. <persName xml:id="persName_e973816a-881c-450a-a8b0-3884a0377199"><hi rend="latintype">Rosen</hi><name key="PSN0114283" style="hidden" type="person">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> will und muß auch nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_096a7c23-54db-4aa1-9c9c-c3063cd8e061">Detmold<settlement key="STM0100584" style="hidden" type="locality">Detmold</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi>, – und darf aber nicht gehen bis Du kommst, – schiebe also nicht auf. Von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_41542474-211d-48b7-a906-79fea06e3619">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName></hi> habe ich heute die erste Nachricht aus <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_923a70ca-35b8-4373-8d53-f47aac7c11c7">Hamburg<settlement key="STM0100127" style="hidden" type="locality">Hamburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi>, sie sind wohlauf, nach jämmerlicher Seefahrt. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_37d41f6d-2e93-460d-811f-229508fb34d3">Horsleys<name key="PSN0112100" style="hidden" type="person">Horsley, Familie von → William H.</name></persName></hi> sind hier, und freuen sich herzlich auf Dich.</p> <p>Du willst also Deinen <hi rend="latintype"><title xml:id="title_9b04f578-b7f8-4255-b06b-cc7f500d36b9">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_oplhovwv-eqgy-k647-wc1h-ihs65jbxku1l"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title></hi> hier aufführen?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6482f180-f70b-4c15-ac33-44f469a89475" xml:lang="de">Deinen Paulus hier aufführen – Felix Mendelssohn Bartholdy hörte am 12. September 1837 in London die Aufführung seines Paulus op. 36 (MWV A 14) unter der Leitung von Joseph Surman. </note> Der Himmel geb daß Dir das nicht zu viel Plackerei macht. Nimm Dir vor, die Sache <hi rend="latintype">en Grand Seigneur</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_453a2902-b58e-4b1f-9721-83d43ea4fcd6" xml:lang="fr ">en Grand Seigneur – frz., als großer Herr.</note> zu <hi rend="latintype">tractiren</hi>. Nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_53831cc3-84f6-4a41-b803-d8e56b413cb2">Birmingham<name key="NST0103557" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">The Birmingham Triennial Music Festival</name><settlement key="STM0100323" style="hidden" type="locality">Birmingham</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_03a22071-d4ed-4189-8cd0-cfc27f19ec3f" xml:lang="de">Nach Birmingham – Felix Mendelssohn Bartholdy reiste zum Birmingham Triennial Music Festival, das vom 19. bis 22. September 1837 stattfand, dirigierte dort u. a. sein Oratorium Paulus op. 36 (MWV A 14), trat als Solist bei der Uraufführung seines 2. Klavierkonzerts d-Moll, op. 40, auf und spielte Johann Sebastian Bachs Präludium und Fuge Es-Dur, BWV 552.</note> hoffe ich mit zu gehen; es scheint sich grade zwischen zwei Posttagen zu machen, – sonst bin ich für den Dienst ganz über die Maaßen unentbehrlich, wie Du sehen wirst wenn Du mich arbeiten siehst daß es nur so dröhnt.</p> <p>In den Nebenstunden magst Du mich dann anhalten Dir ein Oratorium zu schreiben,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_edb5c6db-5e33-4fc3-a45d-fa5b1946d939" xml:lang="de ">Dir ein Oratorium zu schreiben – zu dem Plan des Oratoriums siehe Brief fmb-1837-07-13-01 (Brief Nr. 1668) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Bingen am Rhein, 13. Juli 1837, Z. 62 f.: »In diesen Tagen habe ich bestimmt beschlossen für das nächste Düsseldorfer Musikfest ein neues Oratorium fertig zu haben«. Für dieses Oratorium zog Felix Mendelssohn Bartholdy die Stoffe um Elias und Petrus in Betracht. Vgl. die Ersterwähnung im Brief fmb-1836-08-12-01 (Brief Nr. 1404) an Carl Klingemann vom 12. August 1836, Z. 43 f.</note><seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> aus freien Stücken thue ich nichts mehr, das hab ich herausgekriegt.</p> <p>Deine <title xml:id="title_005db9da-d340-479a-8e83-e6635125c442">Präludien<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_yjetlz5b-luny-cgdg-nmrf-r6kdbdojhqea"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100630" style="hidden">Sechs Präludien und Fugen für Klavier, 1837; enthält MWV U 116 und U 66, U 129 und U 105, U 131 und U 91, U 122 und U 108, U 126 und U 106, U 135 und U 128<idno type="MWV">SD 14</idno><idno type="op">35</idno></name></title> und Deine <title xml:id="title_083ef902-7b01-4217-918f-7540eee23b42">neuen Lieder ohne Worte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_7orwikyg-orzh-bfio-661h-q0omd2ak7xdw"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100632" style="hidden">Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 3. Heft, 1837; enthält MWV U 121, U 115, U 107, U 120, U 137 und U 119<idno type="MWV">SD 16</idno><idno type="op">38</idno></name></title> habe ich kaum zu lernen die Ehre gehabt, – noble Gesellen! Das <title xml:id="title_7da629d4-f644-458f-bee0-71a618d65020">Lied aus e dur<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_37645a88-f422-44c0-af73-e1af9bd4e0ff"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100454" style="hidden">Lied ohne Worte E-Dur, 2. Januar 1835<idno type="MWV">U 107</idno><idno type="op">38/3</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9c95c708-0fba-4fc1-93f9-ceb3f9c2b554" xml:lang="de">Das Lied aus e dur – Felix Mendelssohn Bartholdy, Lied ohne Worte E-Dur, op. 38/3 (MWV U 107), in: Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 3. Heft, op. 38 (MWV SD 16), Druck: N. Simrock, 1837 (PN 3383).</note> ist mein Liebling.</p> <p><seg type="closer">Grüße mir doch die <hi n="1" rend="underline">Deinigen</hi> aufs Schönste, und alle die <placeName xml:id="placeName_c03e25b7-515e-4244-83d3-4b1b090981fa">Düsseldorfer<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Freunde, an die ich so oft und gern zurückdenke.</seg> Das Maifest war eine sehr particuläre Zeit, mir ist immer kurios sauersüß zu Muth, wenn ich mich daran erinnere.</p> <p><hi n="1" rend="underline">Bringe viel Musik mit</hi>, neue, alte, gegenwärtige, zukünftige, komme, hab Nachsicht mit uns und sey nicht zu <hi rend="latintype">fidgitty</hi> (dafür fürchten wir uns etwas) – Solltest Du noch nicht mit dem Mittwochs <hi rend="latintype">Batavier</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_c1957598-0e31-4340-b3e8-2808ca35c952" xml:lang="de">Batavier – ein Dampfboot der Batavier Line, einem Paketdienst zwischen Rotterdam und London.</note> hier ankommen, so lasse michs auf alle Fälle mit zwei Worten wißen.</p> <closer rend="left">Auf Wiedersehen!</closer> <signed rend="right">Dein <hi rend="latintype">CKl</hi>.</signed> </div> </body> </text></TEI>