gb-1837-07-04-01
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Stockholm, 4. Juli 1837
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 2-3 Noten; S. 4 Adresse, 5 Poststempel [LEIPZIG / 13 Jul. 37], [GREIFSWALD / 11/7], [D. 2 / 15/7], [NORRKÖPING / ? / 18 7 37], [frco ?], Siegel. – Der Brief ist vollständig in lateinischen Buchstaben geschrieben.
Adolph Fredrik Lindblad
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Vergangenen Herbst schrieb ich Dir
Man sagt Du seist in England gewesen und habe den Paulus (den ich von
Mir geht es gut und wenn ich hinzufüge daß es in Schweden sehr viel regnet und daß folglich die Sonne wenig scheint so wüßte ich außerdem das ich 3 Kinder habe, und daß der König von England todt
Lindblad.
P:S: Ich schicke das
Noten: GB-Ob, M.D.M. d. 32/55, fol. 1v.
Noten: GB-Ob, M.D.M. d. 32/55, fol. 2r.
Vergangenen Herbst schrieb ich Dir ein paar Worte zu, womit ich mich für die schönen Tage in Frankfurt bedankte, weiß aber nicht ob Du den Brief bekommen. Seitdem habe ich von Deiner Verlobung und später von Deiner Verheirathung gehört, habe mich über beydes gefreut und über letzters ein Lied componirt was ich Dir auch schicken werde. Du denkst wohl wunder was mir einfällt da ich wegen Deiner Heirath Lieder schreibe. Mit der Sache aber verhielt es sich so: Erstens liebe ich Dich sehr und habe in der Nordischen Wüste nicht Zerstreuung genug, um mich dieser Liebe zu entwenden. Zweytens kam gerade zur Zeit meiner Heirath ein Lied von Dir aus A dur an, welches sich mit djener Zeit so einwebte, daß ich jene Zeit niemals ohne dem Lied und jene Zeit das Lied niemals ohne jene Zeit mir denken kann. So bin ich darauf gekommen auch für Dich ein Lied zu schreiben und obgleich dasselbe nicht zu einem solchen Leben wie das Deine mochte berufen seyn so kann es doch Zeuge sein davon, daß ich an Dir gedacht. Für die schlechten Verse in einer fremden Sprache hoffe ich Nachsicht wie für das ganze Lied überhaupt. Man sagt Du seist in England gewesen und habe den Paulus (den ich von Breitk: & Härtel verlangt und den sie mir aber nicht schicken) dort aufgeführt. – Ach! Warum bin ich nicht in England gebohren? So habe ich nur den Spleen von einem Engländer, ohne nicht die Beefsteeks und nicht das Glück Dich dann und wann an sahen sehen und auch zu hören. Schreiben konntest Du mir doch? jedes zweite Jahr ein paar Zeilen die mir sagten Du seyst glücklich, seyest groß d. h. schreibest große Sachen die viel Aufsehen machten und die Welt in Erstaunen setzten: Du bist der Mann dazu. Mir geht es gut und wenn ich hinzufüge daß es in Schweden sehr viel regnet und daß folglich die Sonne wenig scheint so wüßte ich außerdem das ich 3 Kinder habe, und daß der König von England todt ist, nichts vom allgemeinerem oder engerem Interesse, wenn nicht diess, was eigentlich nur mich berührt: Felix! In diesem Augenblick liebe ich Dich sehr, erstens, wegen der Musik und zweytens wegen der Erinnerung himmlischer Stunden. Grüße Deine Frau von jemanden der nicht auf die Berge von Nova Zembla oder in den Thälern von Ceylon, aber in der Schwedischen Haupt und ResidenzStadt Stockholm wohnt, und sag Ihr, falls sie eine Prediger Tochter sey, meine Frau sey diess auch, aber viel, viel, schrecklich viel älter und, – wie ich hoffe, hässlicher. Leb wohl!Dein Freund AdFr. Lindblad. P:S: Ich schicke das Lied sogleich hin. Es ist an die Person Deiner geliebten Gemahlin gerichtet. Sie wird das entschuldigen. Die Überschrift ist:
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1837-07-04" xml:id="date_9fb5423c-fa0a-485a-88bb-1ea9d2e60982">4. 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August 1836</name> </title> zu, womit ich mich für die schönen Tage in <placeName xml:id="placeName_706f5e91-bfaf-49d0-9573-4c371fd8b772">Frankfurt<settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ec53c718-7c99-4b9d-ab80-b7f81324f471" xml:lang="de">die schönen Tage in Frankfurt – Lindblad hatte sich spätestens seit dem 8. Juli 1836 in Frankfurt a. M. aufgehalten. Danach reiste er nach Berlin weiter (vgl. dazu Brief gb-1836-07-19-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Frankfurt a. M., Berlin, 19. Juli 1836. In Leipzig machte er ebenfalls Station. Siehe Brief fmb-1836-07-20-01 (Brief Nr. 1386) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London, Frankfurt a. M., 20. Juli 1836, Z. 79 f.: »und der schwedische Componist Lindblad […] hier durchgekommen sind«. Siehe Brief fmb-1836-07-21-01 (Brief Nr. 1387) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Frankfurt a. M., 20. und 21. Juli 1836, Z. 49 ff.: »unter andern kam eines Abends plötzlich Lindblad – der alte Lindblad ins Zimmer; blühend, munter aussehend, viel harmonischer und behaglicher als sonst, mit dem wurden 4 vergnügte Tage verlebt, aber es brachte mich herunter so den ganzen Tag in Gesellschaft, und mit so curiosen Erinnerungen zu sein, er kam Morgens früh zum Frühstück, und wir trennten uns erst um Mitternacht. Dann ging er nach Schweden zurück, und ich weiß kaum zu sagen, ob er mir einen angenehmen Eindruck gemacht hat; es war gar zu viel unselbstständiges, und kränkliches immer noch in ihm, aber das machte mir Freude, jemand nach 10 Jahren so viel jünger, und muntrer und hübscher wieder zu finden, und das ist auch wohl ein großes Lob.«</note> bedankte, weiß aber nicht ob Du den Brief bekommen. Seitdem habe ich von Deiner Verlobung und später von Deiner <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_d29f4493-f666-4c10-8f08-c177e0a73734"><sic resp="writer">Verheirathung</sic><corr resp="editor">Verheiratung</corr></choice> gehört,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c60fe689-ece4-48e9-bd5e-f1d0c1c066b2" xml:lang="de ">von Deiner Verlobung und später von Deiner Verheirathung gehört – Die Verlobung von Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Sophie Charlotte Jeanrenaud (1817-1853) fand am 9. September 1836 in Kronthal und die Hochzeit am 28. März 1837 in Frankfurt a. M. statt.</note> habe mich über beydes gefreut und über letzters ein Lied componirt was ich Dir auch schicken werde. Du denkst wohl wunder was mir einfällt da ich wegen Deiner Heirath Lieder schreibe. Mit der Sache aber verhielt es sich so: Erstens liebe ich Dich sehr und habe in der Nordischen Wüste<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_f2302569-c626-43ce-b9a6-b6fb6ff02899" xml:lang="de">Nordischen Wüste – Schweden.</note> nicht Zerstreuung genug, um mich dieser Liebe zu entwenden. Zweytens kam gerade zur Zeit meiner Heirath<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_aaf43aef-e8d6-4b0d-bd3e-857a3b369bc2" xml:lang="de">zur Zeit meiner Heirath – Lindblad hatte sich im Herbst 1827 mit Sophia Carolina Kernell verlobt. Die Hochzeit fand am 15. Mai 1828 in Törnevalla statt.</note> ein Lied von Dir aus A dur <figure rend="inline_big_size" style="center" subtype="quarter_page" type="notated_Music" xml:id="figure_138dac46-866c-44bc-bfd4-8c3d178e7382"><graphic url="https://www.felix-mendelssohn-bartholdy.org/_api/letters/letter_image/Noten/gb-1837-07-04-01-N-001.jpg"></graphic><head style="display_none">Noten: GB-Ob, M.D.M. d. 32/55, fol. 1r.</head><figDesc style="display_none">Notennotat eines nicht ermittelbaren Liedes von Felix Mendelssohn Bartholdy in A-Dur.</figDesc></figure> an, welches sich mit <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_d1825372-8d53-4afa-a165-dda677131ce9">d</del>jener Zeit so einwebte, daß ich jene Zeit niemals ohne dem Lied und <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_5eb20fef-98e4-4d39-a67e-c2e0ebb56a2d">jene Zeit</del> das Lied niemals ohne jene Zeit mir denken kann. So bin ich darauf gekommen auch für Dich ein <title xml:id="title_80cf83a0-318c-4a8b-ab40-41cf2ef7d828">Lied zu schreiben<name key="PSN0112854" style="hidden" type="author">Lindblad, Adolf Fredrik (1801–1878)</name><name key="CRT0109741" style="hidden" type="music">Für ewig (»Auf der Wellen Spiegel weite«)</name></title> und obgleich dasselbe nicht zu einem solchen Leben wie das Deine mochte berufen seyn so kann es doch Zeuge sein davon, daß ich an Dir gedacht. Für die schlechten Verse in einer fremden Sprache hoffe ich Nachsicht wie für das ganze Lied überhaupt.</p><p>Man sagt Du seist in England gewesen und habe den <hi n="1" rend="underline"><title xml:id="title_10d9818d-ec32-45eb-a2cf-bb6fd2a7a431">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_u02rtmb9-mxy9-mtek-llkr-rsdkediqcqqe"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title></hi> (den ich von <persName xml:id="persName_75a490e9-8757-4ec9-b484-9d88a0510e9c">Breitk: & Härtel<name key="PSN0110112" style="hidden" type="person">Breitkopf & Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name></persName> verlangt und den sie mir aber nicht schicken) dort aufgeführt. – Ach! Warum bin ich nicht in England gebohren? So habe ich nur den Spleen von einem Engländer, <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_bb49e44d-79db-4d13-abd0-68af17452aeb">ohne</del> nicht die Beefsteeks<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> und nicht das Glück Dich dann und wann an <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_1888e6e9-f0db-4e9b-a03d-3f83f2458ee2">sahen</del> sehen und auch zu hören. Schreiben konntest Du mir doch? jedes zweite Jahr ein paar Zeilen die mir sagten Du seyst glücklich, seyest groß d.h. schreibest große Sachen die viel Aufsehen machten und die Welt in Erstaunen setzten: Du bist der Mann dazu.</p><p>Mir geht es gut und wenn ich hinzufüge daß es in Schweden sehr viel regnet und daß folglich die Sonne wenig scheint so wüßte ich außerdem das ich 3 Kinder habe, und daß der König von England todt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c779934e-1be2-450a-9a3c-25500adef220" xml:lang="de">der König von England todt – Am 20. Juni 1837 starb König Wilhelm IV. von England.</note> ist, nichts vom allgemeinerem oder engerem Interesse, wenn nicht diess, was eigentlich nur mich berührt: Felix! In diesem Augenblick liebe ich Dich sehr, erstens, wegen der Musik und zweytens wegen der Erinnerung himmlischer Stunden. Grüße Deine <persName xml:id="persName_8caea972-a587-4e74-8722-3f876c5558f1">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> von jemanden der nicht auf die Berge von Nova Zembla<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_10e43767-02e4-4e5b-95b8-ef205907bf29" xml:lang="de">Nova Zembla – alternative Schreibweise für Nowaja Semlja, eine Doppelinsel in Russland.</note> oder in den Thälern von Ceylon, aber in der Schwedischen Haupt und ResidenzStadt <add place="above"><placeName xml:id="placeName_67ad3714-363b-45cf-a497-1b19460cac5f">Stockholm<settlement key="STM0100147" style="hidden" type="locality">Stockholm</settlement><country style="hidden">Schweden</country></placeName><name key="PSN0112854" resp="writers_hand" style="hidden">Lindblad, Adolf Fredrik (1801–1878)</name></add> wohnt, und sag Ihr, falls sie eine Prediger Tochter sey, meine <persName xml:id="persName_f771ce76-b556-41a3-b49f-950d35cc573c">Frau<name key="PSN0112857" style="hidden" type="person">Lindblad, Sophia (Sophie) Carolina (1802-1886)</name></persName> sey diess auch, aber viel, viel, schrecklich viel älter und , – wie ich hoffe, hässlicher. </p><closer rend="right">Leb wohl!</closer><signed rend="right">Dein Freund</signed><signed rend="right">AdFr. <hi n="1" rend="underline">Lindblad</hi>.</signed></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_ac0aafa3-6c8f-4b10-8104-e948469cb7a0"><docAuthor key="PSN0112854" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_af81d9ed-e061-4f7a-8836-312a828c6a82">Lindblad, Adolf Fredrik (1801–1878)</docAuthor><docAuthor key="PSN0112854" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_8cbb200f-5719-4b72-a526-67d526ab9583">Lindblad, Adolf Fredrik (1801–1878)</docAuthor><p style="paragraph_without_indent">P:S: Ich schicke das <title xml:id="title_f0464b69-a954-4754-8fd9-0c6f9c5e908b">Lied<name key="PSN0112854" style="hidden" type="author">Lindblad, Adolf Fredrik (1801–1878)</name><name key="CRT0109741" style="hidden" type="music">Für ewig (»Auf der Wellen Spiegel weite«)</name></title> sogleich hin. Es ist an die Person Deiner geliebten Gemahlin gerichtet. Sie wird das entschuldigen. Die Überschrift ist:</p><p style="paragraph_centered"><figure rend="below" style="center" subtype="full_page" type="notated_Music" xml:id="figure_2f891a65-c81f-4463-8eb3-39a9229c1ed3"><graphic url="https://www.felix-mendelssohn-bartholdy.org/_api/letters/letter_image/Noten/gb-1837-07-04-01-N-002.jpg"></graphic><head style="display_none">Noten: GB-Ob, M.D.M. d. 32/55, fol. 1v. </head><figDesc style="display_none">Adolf Fredrik Lindblad , Für ewig (»Auf der Wellen Spiegel weite«).</figDesc></figure></p><p><seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> </p><p style="paragraph_centered"><figure rend="below" style="center" subtype="full_page" type="notated_Music" xml:id="figure_e59177d6-a03e-436b-ac21-67b77efbd4c7"><graphic url="https://www.felix-mendelssohn-bartholdy.org/_api/letters/letter_image/Noten/gb-1837-07-04-01-N-003.jpg"></graphic><head style="display_none">Noten: GB-Ob, M.D.M. d. 32/55, fol. 2r. </head><figDesc style="display_none">Adolf Fredrik Lindblad , Für ewig (»Auf der Wellen Spiegel weite«).</figDesc></figure></p></div></body></text></TEI>