gb-1837-04-21-01

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy in Frankfurt a. M. <lb/> Berlin, 21. April 1837 Ich habe zwar unlängst Euch geschrieben, aber die Zeit vergeht so schnell, daß bald wieder nicht mehr unlängst ist, und Ihr Euch vielleicht wieder ängstigt. Über Höchst Fannys Wohlseyn werden keine Bülletins mehr ausgegeben, sie Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Strasbourg, 11. April 1837<a xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml" href="/brief-zwei-spalten/fmb-1837-04-11-01/gb-1837-04-21-01" target="_blank">Brief - fmb-1837-04-11-01</a> Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Frankfurt a. M., 29. Mai 1837<a xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml" href="/brief-zwei-spalten/gb-1837-04-21-01/fmb-1837-05-29-03" target="_blank">Brief - fmb-1837-05-29-03</a> Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Transkription: FMB-C Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 32/34. Autograph Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy in Frankfurt a. M.; Berlin, 21. April 1837 Ich habe zwar unlängst Euch geschrieben, aber die Zeit vergeht so schnell, daß bald wieder nicht mehr unlängst ist, und Ihr Euch vielleicht wieder ängstigt. Über Höchst Fannys Wohlseyn werden keine Bülletins mehr ausgegeben, sie

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [BERLIN / 22 / 4 / 5-6] [D.3 / 26/4].

Rebecka Lejeune Dirichlet

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

21. April 1837 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Frankfurt a. M. Deutschland deutsch
Herrn M. I. Herz für Herrn F. Mendelssohn Bartholdy. Frankfurt a/m. frei.
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Berlin den 21sten April.

Ich habe zwar unlängst Euch geschrieben, aber die Zeit vergeht so schnell, daß bald wieder nicht mehr unlängst ist, und Ihr Euch vielleicht wieder ängstigt. Über Höchst FannysHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Wohlseyn[→]Fannys Wohlseyn – Betrifft Fanny Hensels Genesungsphase nach ihrer Fehlgeburt. werden keine Bülletins mehr ausgegeben, sie übt, trinkt und schläft wie der König von DänemarkDänemark und Norwegen, Friedrich VI., dessen Schlafberichte sie immer in der Zeitung ennüjiren.

Ich danke Euch sehr, daß Ihr an meinen lumpigen Geburtstag[→]meinen lumpigen Geburtstag – Rebecka Lejeune Dirichlets Geburtstag ist der 11. April. gedacht habt, ich war gar nicht überzeugt davon, und hätte das Gegentheil doch übel genommen. Aber mir thuts leid, daß euch die Franzosen so mißfallen, und ich möchte doch ihre Partie nehmen, namentlich was das Unterdenhutsehn betrifft, und Felix erinnern, daß es anderswo auch junge Leute giebt, die in Jägerstroßen auf die Treppen laufen, um jungen Mädchen unter den Hut zu sehn, und nachher sehr disappointed sind, nur ihre Schwester zu finden, für die sie gar nicht solche unwiderstehliche Augen zu machen brauchten; ferner habe ich auf meinen langjährigen Reisen die Erfahrung gemacht, daß das gros der Menschen sich immer an table d`hôte[→]table d’hôte – frz., Tisch des Gastgebers. In Frankreich bezieht sich der Ausdruck table d’hôte meist auf das gastronomische Angebot des chambre d’hôte, was am besten mit Fremdenzimmer oder Bed and Breakfast übersetzt werden kann. sehr schlecht macht, und namentlich sehr |2| oft Deutsche getroffen, in deren Gegenwart DirDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859). und ich stillschweigend übereinkamen, Französisch zu sprechen, um nicht angeredet und festgehalten zu werden, und nachher etwa in der Kathedrale v. Genf zu hören, es sey doch unter ihrer Erwartung, und nicht so schön, wie die Werdersche Kirche. Wie artig die Engländer an table d`hôte die Füße auf den Tisch legen, und die Rheinländer sich betrinken, und immerfort die Kellner schelten, das mag eben so allbekannt seyn. Aber genug davon, Du denkst sonst, ich will die Franzosen ernsthaft vertheidigen, und kenne doch von Frankreich nichts als Belgien das ich freilich sehr in Affection genommen habe, und dann lebt man in BerlinBerlinDeutschland eigentlich nicht in Deutschland, eher in einem Theile von Rußland, und wird daher, wenn man eben Berlin nicht für die capitale du monde[→]capitale du monde – frz., Hauptstadt der Welt. hält, gar nicht sehr deutsch gesinnt. Das eigentlich Deutschland ist doch gerade, wo ihr seyd, könnt ich nur da seyn, ich würde viel dran denken, Zeitungen zu lesen, und mich über Alles zu ärgern, was man erfährt und nicht erfährt. Ein garstig Lied.

Vorgestern sind wir sehr überrascht worden plötzlich, als H. v. WoringenWoringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851) gemeldet wurde, ihrer 2 eintreten zu sehen, der andre war |3| AntonWoringen, Anton Wilhelm Jacob von (1802-1848), wir haben uns sehr über den FaselhansWoringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851) gefreut, gestern ist er wieder abgereiset. Durch die Schwestern hatte ich schon erfahren, daß BackhausensBackhausen, Malvina (1810-1880)Backhausen, Peter (1801-1869) das elend kranke, sehr verwahrlosete Kind des Dr. BeckerBecker, Ferdinand Wilhelm (1805-1834) zu sich genommen haben. Thäte einer hier so was, er würde heilig gesprochen. So kann ich auch nicht genug rühmen /od. habe ichs schon einmal gerühmt?/ wie hübsch sich WergifosseWergifosse, Cornelius Leonard Joseph (1797-1847) gegen meine SchwiegermutterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868) benehmen.

Deine Beschreibung v. ArendArendt, Wilhelm Amadeus August (Guillaume Amédée Auguste) (1808-1865) war sehr schön, und Du brauchst mir gar nicht nachzumachen, wie er den Weg nach StrasbStrasbourgFrankreich. beschrieb, ich habs aus dem Stegreif schon nachgemacht. So eloquent zu lügen, ist wirklich wieder da durch wahr. Als wir in AntwerpenAntwerpenBelgien zur Kathedrale kamen, bin ich expres noch einmal umgekehrt, um zu zählen ob auch, wie er gesagt, 7 Schiffe da wären, zufällig wars mehr. Wenn er nicht da ist, findet man ihn doch amüsant, namentlich ist die Krüpta wieder sehr schön. – ArmfeldArmfeld, Alexander Ossipowitsch von (1806-1868) reiset dieser Tage nach LondonLondonGroßbritannien, ich habe ihm einen Brief an KlingKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862). gegeben, dem er von mir einen sehr hübschen avant la lettre[→]avant la lettre – frz., buchstäblich. der Tochter Titionis zu übergeben hat. Adieu, liebe Eheleute. Ach ich muß noch eine Geschichte von WaltersDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) |4| Beobachtung erzählen, der hat vor 3/4 Jahren die kleine Nobiling nach Haus gebracht, und daselbst ihre hochschwangere MutterNobiling, Johanne Caroline (Jeanette) (1803-1880) gesehen; seit der Zeit aber zum Erstenmale gestern bei Tante LevyLevy, Sara (1761-1854), und sagte Folgendes (sagt FrankFranck, Eduard (1817-1893)): Wie ich im Sommer die kleine Nobiling zu Haus gebracht habe, da war ihre Mutter schrecklich dickDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858), gestern bei Tante Levy war sie nicht mehr so dick, das kommt wohl vom Schnürleib.

Darfst Du CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) solche Geschichte zeigen? es ist nur zu komisch, wie das Kind sich solche Bemerkungen einpökelt, gewöhnlich kommen erzählte od. gesehene Geschichten erst nach 8 – 14 Tagen zum Vorschein. Adieu, Adieu, Adieu, MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) grüßt, PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) wird nächste Woche erwartet. Sein Cellospiel[→]Sein Cellospiel – Paul Mendelssohn Bartholdy war ein sehr begabter Cellist. wird in HambHamburgDeutschland. sehr bewundert \und er ist sehr getheilt zwischen Stolz darauf, und Ärger, daß man ihn seines Talentes wegen einladen will. Ich bin wieder geschwätzig.Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)

            Berlin den 21sten April. Ich habe zwar unlängst Euch geschrieben, aber die Zeit vergeht so schnell, daß bald wieder nicht mehr unlängst ist, und Ihr Euch vielleicht wieder ängstigt. Über Höchst Fannys Wohlseyn werden keine Bülletins mehr ausgegeben, sie übt, trinkt und schläft wie der König von Dänemark, dessen Schlafberichte sie immer in der Zeitung ennüjiren.
Ich danke Euch sehr, daß Ihr an meinen lumpigen Geburtstag gedacht habt, ich war gar nicht überzeugt davon, und hätte das Gegentheil doch übel genommen. Aber mir thuts leid, daß euch die Franzosen so mißfallen, und ich möchte doch ihre Partie nehmen, namentlich was das Unterdenhutsehn betrifft, und Felix erinnern, daß es anderswo auch junge Leute giebt, die in Jägerstroßen auf die Treppen laufen, um jungen Mädchen unter den Hut zu sehn, und nachher sehr disappointed sind, nur ihre Schwester zu finden, für die sie gar nicht solche unwiderstehliche Augen zu machen brauchten; ferner habe ich auf meinen langjährigen Reisen die Erfahrung gemacht, daß das gros der Menschen sich immer an table d`hôte sehr schlecht macht, und namentlich sehr oft Deutsche getroffen, in deren Gegenwart Dir. und ich stillschweigend übereinkamen, Französisch zu sprechen, um nicht angeredet und festgehalten zu werden, und nachher etwa in der Kathedrale v. Genf zu hören, es sey doch unter ihrer Erwartung, und nicht so schön, wie die Werdersche Kirche. Wie artig die Engländer an table d`hôte die Füße auf den Tisch legen, und die Rheinländer sich betrinken, und immerfort die Kellner schelten, das mag eben so allbekannt seyn. Aber genug davon, Du denkst sonst, ich will die Franzosen ernsthaft vertheidigen, und kenne doch von Frankreich nichts als Belgien das ich freilich sehr in Affection genommen habe, und dann lebt man in Berlin eigentlich nicht in Deutschland, eher in einem Theile von Rußland, und wird daher, wenn man eben Berlin nicht für die capitale du monde hält, gar nicht sehr deutsch gesinnt. Das eigentlich Deutschland ist doch gerade, wo ihr seyd, könnt ich nur da seyn, ich würde viel dran denken, Zeitungen zu lesen, und mich über Alles zu ärgern, was man erfährt und nicht erfährt. Ein garstig Lied.
Vorgestern sind wir sehr überrascht worden plötzlich, als H. v. Woringen gemeldet wurde, ihrer 2 eintreten zu sehen, der andre war Anton, wir haben uns sehr über den Faselhans gefreut, gestern ist er wieder abgereiset. Durch die Schwestern hatte ich schon erfahren, daß Backhausens das elend kranke, sehr verwahrlosete Kind des Dr. Becker zu sich genommen haben. Thäte einer hier so was, er würde heilig gesprochen. So kann ich auch nicht genug rühmen /od. habe ichs schon einmal gerühmt?/ wie hübsch sich Wergifosse gegen meine Schwiegermutter benehmen.
Deine Beschreibung v. Arend war sehr schön, und Du brauchst mir gar nicht nachzumachen, wie er den Weg nach Strasb. beschrieb, ich habs aus dem Stegreif schon nachgemacht. So eloquent zu lügen, ist wirklich wieder da durch wahr. Als wir in Antwerpen zur Kathedrale kamen, bin ich expres noch einmal umgekehrt, um zu zählen ob auch, wie er gesagt, 7 Schiffe da wären, zufällig wars mehr. Wenn er nicht da ist, findet man ihn doch amüsant, namentlich ist die Krüpta wieder sehr schön. – Armfeld reiset dieser Tage nach London, ich habe ihm einen Brief an Kling. gegeben, dem er von mir einen sehr hübschen avant la lettre der Tochter Titionis zu übergeben hat. Adieu, liebe Eheleute. Ach ich muß noch eine Geschichte von Walters Beobachtung erzählen, der hat vor 3/4 Jahren die kleine Nobiling nach Haus gebracht, und daselbst ihre hochschwangere Mutter gesehen; seit der Zeit aber zum Erstenmale gestern bei Tante Levy, und sagte Folgendes (sagt Frank) : Wie ich im Sommer die kleine Nobiling zu Haus gebracht habe, da war ihre Mutter schrecklich dick, gestern bei Tante Levy war sie nicht mehr so dick, das kommt wohl vom Schnürleib.
Darfst Du Cécile solche Geschichte zeigen? es ist nur zu komisch, wie das Kind sich solche Bemerkungen einpökelt, gewöhnlich kommen erzählte od. gesehene Geschichten erst nach 8 – 14 Tagen zum Vorschein. Adieu, Adieu, Adieu, Mutter grüßt, Paul wird nächste Woche erwartet. Sein Cellospiel wird in Hamb. sehr bewundert \und er ist sehr getheilt zwischen Stolz darauf, und Ärger, daß man ihn seines Talentes wegen einladen will. Ich bin wieder geschwätzig.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1837-04-21-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1837-04-21-01" xml:id="title_ab2ca476-290b-473a-b66c-49f03c6e17d4">Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy in Frankfurt a. M. <lb></lb> Berlin, 21. April 1837</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_af2b514b-5296-4678-b201-a7b2a4a6d96d">Ich habe zwar unlängst Euch geschrieben, aber die Zeit vergeht so schnell, daß bald wieder nicht mehr unlängst ist, und Ihr Euch vielleicht wieder ängstigt. Über Höchst Fannys Wohlseyn werden keine Bülletins mehr ausgegeben, sie</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_83f13d37-b9b0-444f-8c81-5b50f245646b">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1837-04-11-01" type="precursor" xml:id="title_63e95170-3bc2-406a-9550-f54e1404426a">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Strasbourg, 11. April 1837</title> <title key="fmb-1837-05-29-03" type="successor" xml:id="title_cef44e63-7dcd-4ec4-a121-8a06f39bab96">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Frankfurt a. M., 29. Mai 1837</title> <author key="PSN0110673">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0110673" resp="writer">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">  </name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_6da01308-f80d-416a-86f3-b524bf89533e"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_4459a177-3ec9-4809-a224-9273a25bc5d4"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 32/34. </idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1837-04-21-01" type="letter" xml:id="title_2df66680-48b9-4388-919e-dfc3282f1c89">Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy in Frankfurt a. M.;  Berlin, 21. April 1837</title> <incipit>Ich habe zwar unlängst Euch geschrieben, aber die Zeit vergeht so schnell, daß bald wieder nicht mehr unlängst ist, und Ihr Euch vielleicht wieder ängstigt. Über Höchst Fannys Wohlseyn werden keine Bülletins mehr ausgegeben, sie</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [BERLIN / 22 / 4 / 5-6] [D.3 / 26/4].</p> <handDesc hands="1"> <p>Rebecka Lejeune Dirichlet</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1837-04-21" xml:id="date_b2ec33d3-2956-49a3-821c-e477082d3612">21. April 1837</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0110673" resp="author" xml:id="persName_54ab68ee-61b4-4035-9617-f499a5fa093d">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0110673" resp="writer">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_3635299b-9827-4348-a99d-c7e8e583a14f"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_316891c1-69c0-4c23-a0c2-fd0fc4ff0112">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <persName key="PSN0113252" resp="receiver" xml:id="persName_700f6ae8-c288-4c99-984b-3bbc8e36a63d">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_c6065de6-b7ec-4812-9055-03095ba7419a"> <settlement key="STM0100204">Frankfurt a. M.</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_ecbb3e05-1cbf-4eaf-b460-eafc87ff82a3"> <head> <address> <addrLine>Herrn <hi rend="latintype">M. I. Herz</hi></addrLine> <addrLine>für Herrn F. <hi rend="latintype">Mendelssohn</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Bartholdy</hi>.</addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Frankfurt a/m.</hi></addrLine> <addrLine>frei.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_1c968074-9fef-4cee-9905-90e1e1e05290"> <docAuthor key="PSN0110673" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_09df39c1-67be-4084-8d77-69133a611ab4">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_5a84ba05-4a75-4fd4-97f7-30e22802cf91">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin den <date cert="high" when="1837-04-21" xml:id="date_b9747bf9-2d19-43d1-8496-82d416c1dfed">21sten April</date>.</dateline> <p style="paragraph_without_indent">Ich habe zwar unlängst Euch geschrieben, aber die Zeit vergeht so schnell, daß bald wieder nicht mehr unlängst ist, und Ihr Euch vielleicht wieder ängstigt. Über Höchst <persName xml:id="persName_939ea13c-52b0-4d26-8862-c73124c40924">Fannys<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> Wohlseyn<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_46f9b7d9-5cf1-4e4d-8e98-2a83633f242d" xml:lang="de">Fannys Wohlseyn – Betrifft Fanny Hensels Genesungsphase nach ihrer Fehlgeburt.</note> werden keine Bülletins mehr ausgegeben, sie übt, trinkt und schläft wie der <persName xml:id="persName_e36721db-b6b5-4ebf-b519-38feae4d5dc5">König von Dänemark<name key="PSN0119591" style="hidden" type="person">Dänemark und Norwegen, Friedrich VI.</name></persName>, dessen Schlafberichte sie immer in der Zeitung ennüjiren. </p> <p>Ich danke Euch sehr, daß Ihr an meinen lumpigen Geburtstag<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8073a04f-8c78-4992-ba40-3e0f20004112" xml:lang="de">meinen lumpigen Geburtstag – Rebecka Lejeune Dirichlets Geburtstag ist der 11. April.</note> gedacht habt, ich war gar nicht überzeugt davon, und hätte das Gegentheil doch übel genommen. Aber mir thuts leid, daß euch die Franzosen so mißfallen, und ich möchte doch ihre Partie nehmen, namentlich was das Unterdenhutsehn betrifft, und Felix erinnern, daß es anderswo auch junge Leute giebt, die in Jägerstroßen auf die Treppen laufen, um jungen Mädchen unter den Hut zu sehn, und nachher sehr <hi rend="latintype">disappointed</hi> sind, nur ihre Schwester zu finden, für die sie gar nicht solche unwiderstehliche Augen zu machen brauchten; ferner habe ich auf meinen langjährigen Reisen die Erfahrung gemacht, daß das <hi rend="latintype">gros</hi> der Menschen sich immer an <hi rend="latintype">table d`hôte</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_6a56afd0-dabb-48d9-82f1-4b26effeff89" xml:lang="fr ">table d’hôte – frz., Tisch des Gastgebers. In Frankreich bezieht sich der Ausdruck table d’hôte meist auf das gastronomische Angebot des chambre d’hôte, was am besten mit Fremdenzimmer oder Bed and Breakfast übersetzt werden kann.</note> sehr schlecht macht, und namentlich sehr<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>oft Deutsche getroffen, in deren Gegenwart <persName xml:id="persName_e7a4c634-2171-46bc-9392-61458a2a39a8">Dir<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName>. und ich stillschweigend übereinkamen, Französisch zu sprechen, um nicht angeredet und festgehalten zu werden, und nachher etwa in der Kathedrale v. <hi rend="latintype">Genf</hi> zu hören, es sey doch unter ihrer Erwartung, und nicht so schön, wie die Werdersche Kirche. Wie artig die Engländer an <hi rend="latintype">table d`hôte</hi> die Füße auf den Tisch legen, und die Rheinländer sich betrinken, und immerfort die Kellner schelten, das mag eben so allbekannt seyn. Aber genug davon, Du denkst sonst, ich will die Franzosen ernsthaft vertheidigen, und kenne doch von Frankreich nichts als <hi rend="latintype">Belgien</hi> das ich freilich sehr in Affection genommen habe, und dann lebt man in <placeName xml:id="placeName_d7ebcdcf-9e4a-4257-92ab-eb0f90fd2555">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> eigentlich nicht in Deutschland, eher in einem Theile von Rußland, und wird daher, wenn man eben Berlin nicht für die <hi rend="latintype">capitale du monde</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_a6f58c14-e15a-4458-8aaf-e6ccd7479efa" xml:lang="fr ">capitale du monde – frz., Hauptstadt der Welt.</note> hält, gar nicht sehr deutsch gesinnt. Das eigentlich Deutschland ist doch gerade, wo ihr seyd, könnt ich nur da seyn, ich würde viel dran denken, Zeitungen zu lesen, und mich über Alles zu ärgern, was man erfährt und nicht erfährt. Ein garstig Lied.</p> <p>Vorgestern sind wir sehr überrascht worden plötzlich, als H. <persName xml:id="persName_73c6287e-2fef-49af-8c1b-f1f8f996bbed">v. <hi rend="latintype">Woringen</hi><name key="PSN0115884" style="hidden" type="person">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</name></persName> gemeldet wurde, ihrer 2 eintreten zu sehen, der andre war<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg><persName xml:id="persName_30bceb6f-29ff-4b4d-a3b1-41e2dfed3202">Anton<name key="PSN0115876" style="hidden" type="person">Woringen, Anton Wilhelm Jacob von (1802-1848)</name></persName>, wir haben uns sehr über den <persName xml:id="persName_c8f65f63-7f6d-4f4c-8bef-291d6320fa68">Faselhans<name key="PSN0115884" style="hidden" type="person">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</name></persName> gefreut, gestern ist er wieder abgereiset. Durch die Schwestern hatte ich schon erfahren, daß <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_87e473cd-fce3-42fe-be9e-bdb0ed897e44">Backhausens<name key="PSN0109623" style="hidden" type="person">Backhausen, Malvina (1810-1880)</name><name key="PSN0109624" style="hidden" type="person">Backhausen, Peter (1801-1869)</name></persName></hi> das elend kranke, sehr verwahrlosete Kind des Dr. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_5838f592-5b76-4267-a00e-0c7155c2206d">Becker<name key="PSN0109751" style="hidden" type="person">Becker, Ferdinand Wilhelm (1805-1834)</name></persName></hi> zu sich genommen haben. Thäte einer hier so was, er würde heilig gesprochen. So kann ich auch nicht genug rühmen /od. habe ichs schon einmal gerühmt?/ wie hübsch sich <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2ba272a6-2d2f-4ff5-b87a-b7035d7631dc">Wergifosse<name key="PSN0115708" style="hidden" type="person">Wergifosse, Cornelius Leonard Joseph (1797-1847)</name></persName></hi> gegen meine <persName xml:id="persName_2b36723e-59cb-4383-8897-b57a2feec345">Schwiegermutter<name key="PSN0110667" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868)</name></persName> benehmen. </p> <p>Deine Beschreibung v. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c67b6701-3622-45e1-9980-f3aabf7374a9">Arend<name key="PSN0109519" style="hidden" type="person">Arendt, Wilhelm Amadeus August (Guillaume Amédée Auguste) (1808-1865)</name></persName></hi> war sehr schön, und Du brauchst mir gar nicht nachzumachen, wie er den Weg nach <placeName xml:id="placeName_e96a52d7-bfa5-4e68-8870-0397e3933598">Strasb<settlement key="STM0100531" style="hidden" type="locality">Strasbourg</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName>. beschrieb, ich habs aus dem Stegreif schon nachgemacht. So <unclear reason="paper_destruction" resp="UT">elo</unclear>quent zu lügen, ist wirklich wieder <unclear reason="paper_destruction" resp="UT">da</unclear> durch wahr. Als wir in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_fe370a21-f11b-4882-97cc-8e24b554692e">Antwerpen<settlement key="STM0103504" style="hidden" type="area">Antwerpen</settlement><country style="hidden">Belgien</country></placeName></hi> zur Kathedrale kamen, bin ich expres noch einmal umgekehrt, um zu zählen ob auch, wie er gesagt, 7 Schiffe da wären, zufällig wars mehr. Wenn er nicht da ist, findet man ihn doch amüsant, namentlich ist die Krüpta wieder sehr schön. – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a7b8e850-1037-4fce-b47f-548059427873">Armfeld<name key="PSN0116067" style="hidden" type="person">Armfeld, Alexander Ossipowitsch von (1806-1868)</name></persName></hi> reiset dieser Tage nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_a62df58b-123c-4c73-aed9-0ab3b64ff131">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi>, ich habe ihm einen Brief an <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_18d9c4fc-3115-46f5-83cc-763975dfbc99">Kling<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName></hi>. gegeben, dem er von mir einen sehr hübschen <hi rend="latintype">avant la lettre</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_6602fb33-f8f2-4787-8b65-f780057f66f8" xml:lang="fr ">avant la lettre – frz., buchstäblich.</note> der Tochter Titionis zu übergeben hat. Adieu, liebe Eheleute. Ach ich muß noch eine Geschichte von <persName xml:id="persName_4a44610c-0567-4bb7-a30a-46da895d3837">Walters<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName><seg type="pagebreak"> |4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>Beobachtung erzählen, der hat vor <formula rend="fraction_slash"><hi rend="supslash">3</hi><hi rend="barslash">/</hi><hi rend="subslash">4</hi></formula> Jahren die kleine <hi rend="latintype">Nobiling</hi> nach Haus gebracht, und daselbst ihre hochschwangere <persName xml:id="persName_708d7cc6-3ce0-4467-a5dd-3f6e0d810de1">Mutter<name key="PSN0113608" style="hidden" type="person">Nobiling, Johanne Caroline (Jeanette) (1803-1880)</name></persName> gesehen; seit der Zeit aber zum Erstenmale gestern bei Tante <persName xml:id="persName_fafa6f8e-2bc0-46ca-9da9-8bf8c2a2169e">Levy<name key="PSN0112818" style="hidden" type="person">Levy, Sara (1761-1854)</name></persName>, und sagte Folgendes (sagt <persName xml:id="persName_c59cf89b-ea5d-4a30-9bed-9e73e9c4c24c">Frank<name key="PSN0111119" style="hidden" type="person">Franck, Eduard (1817-1893)</name></persName>): Wie ich im Sommer die kleine <hi rend="latintype">Nobiling</hi> zu Haus gebracht habe, da war ihre Mutter schrecklich <add place="above">dick<name key="PSN0110673" resp="writers_hand" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</name></add>, gestern bei Tante Levy war sie nicht mehr so dick, das kommt wohl vom Schnürleib. </p> <p>Darfst Du <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_afb4ab6d-409b-43f4-9e90-3b2cbe5229cf">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName></hi> solche Geschichte zeigen? es ist nur zu komisch, wie das Kind sich solche Bemerkungen einpökelt, gewöhnlich kommen erzählte od. gesehene Geschichten erst nach 8 – 14 Tagen zum Vorschein. Adieu, Adieu, Adieu, <persName xml:id="persName_d1ae334b-f701-4d53-bfc8-290dbbfc499a">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> grüßt, <persName xml:id="persName_d4d35e66-8ecf-4507-9637-48b17b6f7c44">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> wird nächste Woche erwartet. Sein Cellospiel<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_025112c8-b0ed-4327-a454-3e9e29cc5366" xml:lang="de">Sein Cellospiel – Paul Mendelssohn Bartholdy war ein sehr begabter Cellist.</note> wird in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_4236e97a-458b-4338-aa60-6dac968b023d">Hamb<settlement key="STM0100127" style="hidden" type="locality">Hamburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi>. sehr bewundert \<add place="opposite">und er ist sehr getheilt zwischen Stolz darauf, und Ärger, daß man ihn seines Talentes wegen einladen will. Ich bin wieder geschwätzig.<name key="PSN0110673" resp="writers_hand" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</name></add> </p> </div> </body> </text></TEI>