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gb-1837-03-06-01

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Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 6. März 1837 Das hat Euch der Himmel eingegeben, lieben Leutchen! mir diese unglaubliche Freude zu machen! Als ich heute den mit rother Dinte wie damals den Absagebrief überschriebenen erhielt, erschrak ich sehr: aber in welche Freude verwandelte Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 4. März 1837 Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Frankfurt a. M., 24. März 1837 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Transkription: FMB-C Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 32/23. Autograph Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 6. März 1837 Das hat Euch der Himmel eingegeben, lieben Leutchen! mir diese unglaubliche Freude zu machen! Als ich heute den mit rother Dinte wie damals den Absagebrief überschriebenen erhielt, erschrak ich sehr: aber in welche Freude verwandelte

1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [BERLIN 4-5 / 6/3], Siegel.

Lea Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

6. März 1837 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Herrn Musikdirector, Dr. Felix Mendelssohn BartholdyLeipzigfrei in Reichels Garten bei Mlle. Pensa
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin d. 6. März 1837.

Das hat Euch der Himmel eingegeben, lieben Leutchen! mir diese unglaubliche Freude zu machen! Als ich heute den mit rother Dinte wie damals den Absagebrief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1837-02-18-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 18. Februar 1837</name> überschriebenen erhielt, erschrak ich sehr: aber in welche Freude verwandelte er sich, nach dem ich ihn gelesen! Tausend und tausend Dank allen die beigetragen, mir dies unverhoffte Glück zu verschaffen! Gestern Abends trösteten mich alle meine Sonntagsgäste mit der Aussicht, daß die Damen gewiß bleiben, daß sie mich überraschen würden. Aber ich konnte es nicht glauben! Nun, Gott sei gelobt!

Liebe, gute Madame JeanrenaudJeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)! Können Sie mir den ungezogenen Brief verzeihen, den ich gestern im HerzensdépitHerzensdépit – Herzensaufwallung; frz. dépit, trotz. geschrieben, den ich bitter bereue, und den ich Ihnen wirklich fußfällig abbitten werde, was ich jetzt en effigieen effigie – frz., im Bilde. thue! Ich war sehr betrübt und verdrießlich und hätte freilich beßer und klüger gethan, meine Empfindung zurück zu drängen; aber der Pfeil ist fortgeflogen, und ich erflehe mir Ihre Nachsicht, Güte, Vergebung und Milde!

Mein Felix, den herzlichsten Dank für Deine freundliche Aufforderung,Deine freundliche Aufforderung – siehe Brief fmb-1837-02-25-01 (Brief Nr. 1584) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 25. Februar 1837, Z. 19 ff.: »Kommst Du denn zum Paulus, liebste Mutter?, Du hattest es mir ja versprochen! Und Montag über 14 Tage soll er sein, am 13ten März. Eigentlich wär mirs noch lieber, wenn Du nicht blos zum Oratorium, sondern auch zu mir herkämst, da müßtest Du aber wenigstens 8 Tage vorher schon da sein, damit wir doch auch recht ordentlich mit einander sein und plaudern können.« Du weißt durch den gestrigen Brief <name key="PSN0113260" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name> <name key="gb-1837-03-05-01" style="hidden" type="letter">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin 5. März 1837</name> , daß ich morgen nach Wittenberg reise. Es hat sehr stark geschneit, das Wetter ist aber nicht allzukalt, und der blaue Himmel erheitert uns. Die SchwesternHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) sind ziemlich, die Kinder ganz wohl; nur Einen Kelch muß ich bei so viel Freude austrinkn, nämlich den, daß es nun ziemlich bestimmt scheint, daß Rebecka ausziehen wird, da DirDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859). wie billig wünscht, mit seiner MutterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868) zusammen zu leben. Dadurch daß (eine andre Art von Sorge für mich) mein sehr braver Miether der obern étage, H. v. Walthern, zu Michaelis auszieht, habe ich Reb.Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) zwar die Aussicht eröffnet auch für die SchwiegermutterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868) Raum zu gewinnen; sie meynt aber, diese paße nicht für mich, und Du wirst wißen, die äußerste discretion |2| kann unser Beisammensein bloß angenehm machen, und so werde ich auf keine Weise insistiren. Das Schicksal meiner Vereinsamung! Doch weg heut mit Thränen, regrets und trauriger Perspektive, daß Freude und Erwartung nicht gestört werden!

Dr. Albert FrankFranck, Friedrich Albert (1809-1896) hat nicht mit mir reisen wollen; da er aber seiner Mutter in L.LeipzigDeutschland rendezvous gegeben hat, vermuthe ich, daß er dennoch kommen wird.

DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) „auf dem Turnplatz“ vielen Dank für Auskunft über H. BühringBierig, Wagenverleiher (?) in Berlin. Ich nehme den Wagen, welchen SteffensSteffens, Henrik (Henryk, Heinrich) (1773-1845) zu ihrer letzten Reise hatten, und den sie mir sehr empfohlen.

Faite ma paix avec Mde. Jeanrenaud, cher enfant!Faite ma paix avec Mde. Jeanrenaud, cher enfant! – frz., Mache meinen Frieden mit Mde. Jeanrenaud, liebes Kind! und sage CécilenJeanrenaud, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) und Mde. SchunkSchunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862) das Allerherlichste. Deine glückliche Mutter.
            Berlin d. 6. März 1837. Das hat Euch der Himmel eingegeben, lieben Leutchen! mir diese unglaubliche Freude zu machen! Als ich heute den mit rother Dinte wie damals den Absagebrief überschriebenen erhielt, erschrak ich sehr: aber in welche Freude verwandelte er sich, nach dem ich ihn gelesen! Tausend und tausend Dank allen die beigetragen, mir dies unverhoffte Glück zu verschaffen! Gestern Abends trösteten mich alle meine Sonntagsgäste mit der Aussicht, daß die Damen gewiß bleiben, daß sie mich überraschen würden. Aber ich konnte es nicht glauben! Nun, Gott sei gelobt!
Liebe, gute Madame Jeanrenaud! Können Sie mir den ungezogenen Brief verzeihen, den ich gestern im Herzensdépit geschrieben, den ich bitter bereue, und den ich Ihnen wirklich fußfällig abbitten werde, was ich jetzt en effigie thue! Ich war sehr betrübt und verdrießlich und hätte freilich beßer und klüger gethan, meine Empfindung zurück zu drängen; aber der Pfeil ist fortgeflogen, und ich erflehe mir Ihre Nachsicht, Güte, Vergebung und Milde!
Mein Felix, den herzlichsten Dank für Deine freundliche Aufforderung, Du weißt durch den gestrigen Brief, daß ich morgen nach Wittenberg reise. Es hat sehr stark geschneit, das Wetter ist aber nicht allzukalt, und der blaue Himmel erheitert uns. Die Schwestern sind ziemlich, die Kinder ganz wohl; nur Einen Kelch muß ich bei so viel Freude austrinkn, nämlich den, daß es nun ziemlich bestimmt scheint, daß Rebecka ausziehen wird, da Dir. wie billig wünscht, mit seiner Mutter zusammen zu leben. Dadurch daß (eine andre Art von Sorge für mich) mein sehr braver Miether der obern étage, H. v. Walthern, zu Michaelis auszieht, habe ich Reb. zwar die Aussicht eröffnet auch für die Schwiegermutter Raum zu gewinnen; sie meynt aber, diese paße nicht für mich, und Du wirst wißen, die äußerste discretion kann unser Beisammensein bloß angenehm machen, und so werde ich auf keine Weise insistiren. Das Schicksal meiner Vereinsamung! Doch weg heut mit Thränen, regrets und trauriger Perspektive, daß Freude und Erwartung nicht gestört werden!
Dr. Albert Frank hat nicht mit mir reisen wollen; da er aber seiner Mutter in L. rendezvous gegeben hat, vermuthe ich, daß er dennoch kommen wird.
David „auf dem Turnplatz“ vielen Dank für Auskunft über H. Bühring. Ich nehme den Wagen, welchen Steffens zu ihrer letzten Reise hatten, und den sie mir sehr empfohlen.
Faite ma paix avec Mde. Jeanrenaud, cher enfant! und sage Cécilen und Mde. Schunk das Allerherlichste. Deine glückliche Mutter.          
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Das <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> Schicksal meiner Vereinsamung! Doch weg heut mit Thränen, <hi rend="latintype">regrets</hi> und trauriger Perspektive, daß Freude und Erwartung nicht gestört werden!</p> <p><persName xml:id="persName_b68113d8-cc29-4226-b7be-91ed1576654a">Dr. Albert Frank<name key="PSN0111116" style="hidden" type="person">Franck, Friedrich Albert (1809-1896)</name></persName> hat nicht mit mir reisen wollen; da er aber seiner Mutter in <placeName xml:id="placeName_9c8358a6-e49b-447c-a0da-d80657f04dce">L.<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> rendezvous gegeben hat, vermuthe ich, daß er dennoch kommen wird.</p> <p><persName xml:id="persName_79643dfd-5e35-4ed1-8e00-9ee0777e4605">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> „auf dem Turnplatz“ vielen Dank für Auskunft über <persName xml:id="persName_2ec8b908-eb74-4ca9-ad53-299215b55e8c">H. Bühring<name key="PSN0109941" style="hidden" type="person">Bierig, Wagenverleiher (?) in Berlin</name></persName>. Ich nehme den Wagen, welchen <persName xml:id="persName_125e6904-7152-4e28-988d-4a855a815b16">Steffens<name key="PSN0115078" style="hidden" type="person">Steffens, Henrik (Henryk, Heinrich) (1773-1845)</name></persName> zu ihrer letzten Reise hatten, und den sie mir sehr empfohlen.</p> <closer rend="left"><hi rend="latintype">Faite ma paix avec Mde. Jeanrenaud, cher enfant</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_fc7d551a-be6f-40e1-a841-e45f2c93e37d" xml:lang="fr ">Faite ma paix avec Mde. Jeanrenaud, cher enfant! – frz., Mache meinen Frieden mit Mde. Jeanrenaud, liebes Kind!</note> und sage <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_618b1940-2eb9-4371-a111-59657347c467">Cécilen<name key="PSN0112225" style="hidden" type="person">Jeanrenaud, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName></hi> und <persName xml:id="persName_a9edd57e-78e7-4aa3-91e4-c1e647c982d5">Mde. Schunk<name key="PSN0114769" style="hidden" type="person">Schunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862)</name></persName> das Allerherlichste.</closer> <signed rend="right">Deine glückliche Mutter.</signed> </div> </body> </text></TEI>