gb-1837-02-01-04
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Berlin, 1. Februar 1837
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.
Albert Gustav Heydemann
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Es hat eine Zeit gegeben, wo kein Geb. Einen von uns etwas bedeutsames Ereigniß eintrat, ohne daß wir uns gegenseitig unsere Empfindungen mitgetheilt und die Theilnahme zu erkennen gegeben hätten, mit der ein Jeder von uns das ansah, was den Andern betraf. Ich kann wohl sagen, daß diese Zeit, wenn sie auch schon ziemlich weit hinter uns liegt, selbst noch in der Erinnerung die schönste meines Lebens ist, und ich glaube hoffen zu dürfen, daß auch Du sie Dir gern in das Gedächtniß zurückrufst. Warum sollen nun veränderte Verhältnisse und der Aufenthalt an verschiedenen Orten so viel Macht über uns haben, daß wir nicht die Gesinnung, die wir gegen einander hegen, freie Äußerung gewähren, und auf diese Weise eine Gewohnheit wieder aufnehmen sollten, die in früherer Zeit uns so manche Stunden verschönert hat? Ich glaube, es kommt mir zu, den Anfang zudazu den Auftrag und die Erlaubniß gegeben hat, Dir diesen Gruß auszusprechen, so kann ich mich nur auf ein Gefühl in meinem Innern berufen, das mich heißt, Dir noch einmal alles Schöne und Gute zu wünschen, ein Gefühl, das auch in Dir gewiß einen Anklang findet.
Soviel für diesmal;
Liebster Felix. Es hat eine Zeit gegeben, wo kein Geb. Einen von uns etwas bedeutsames Ereigniß eintrat, ohne daß wir uns gegenseitig unsere Empfindungen mitgetheilt und die Theilnahme zu erkennen gegeben hätten, mit der ein Jeder von uns das ansah, was den Andern betraf. Ich kann wohl sagen, daß diese Zeit, wenn sie auch schon ziemlich weit hinter uns liegt, selbst noch in der Erinnerung die schönste meines Lebens ist, und ich glaube hoffen zu dürfen, daß auch Du sie Dir gern in das Gedächtniß zurückrufst. Warum sollen nun veränderte Verhältnisse und der Aufenthalt an verschiedenen Orten so viel Macht über uns haben, daß wir nicht die Gesinnung, die wir gegen einander hegen, freie Äußerung gewähren, und auf diese Weise eine Gewohnheit wieder aufnehmen sollten, die in früherer Zeit uns so manche Stunden verschönert hat? Ich glaube, es kommt mir zu, den Anfang zu machen, da Du Dich ja beinahe zu beeifern scheinst, Deinen Freunden Gelegenheit zu geben, sich über Dich zu freuen. Du bist gewiß überzeugt, mit wie großer Freude und Theilnahme ich von Deiner Verlobung gehört habe, und wenn ich mich bis jetzt noch nicht schriftlich gegen Dich darüber geäußert und Dir meine aufrichtigen Glückwünsche zu einem so sehr erfreulichen Ereigniß ausgesprochen habe, so suchst Du hoffentlich den Grund hiervon in einer gewissen Trägheit, die mich so oft vom Briefschreiben entfernt, und in der gewöhnlichen Entschuldigung wegen versäumter Briefe, nämlich daß ich mir zu oft vorgenommen habe zu schreiben, als daß ich es wirklich ausführen können. Heute nun kommt aber ein wichtiger Grund hinzu, der mich unabweislich nöthigt, Dir Glück zu wünschen. Beginnst Du nicht heute ein Jahr, das vielleicht das wichtigste Deines Lebens zu werden verspricht, und das bestimmt ist, Dich einem Glücke entgegen zu führen, wie es Dir nur Deine auf richtigsten Freunde wünschen können? Wem möchte es aber wohl mehr zukommen, Dich heute feierlichst anzureden, als mir, der ich mich jetzt bisweilen als eine „letzte Rose des Sommers“ ansehe, so sehr haben mich alle meine Gleichaltrigen verlassen, und mich dadurch, daß sie sich in die süßen Bande der Ehe schmiegten, zu einem frühen Junggesellen gemacht. Sieh diesen Brief nicht als gewöhnliches Schreiben an; es ist gleichsam der Scheidegruß, den Dir Dein bisheriges Junggesellenleben zuschickt, und fragst Du mich, wer mir dazu den Auftrag und die Erlaubniß gegeben hat, Dir diesen Gruß auszusprechen, so kann ich mich nur auf ein Gefühl in meinem Innern berufen, das mich heißt, Dir noch einmal alles Schöne und Gute zu wünschen, ein Gefühl, das auch in Dir gewiß einen Anklang findet. Soviel für diesmal; ich hoffe, da nun ein gegenseitiger Austausch von Mittheilungen wieder angeknüpft ist, wir finden wohl bald einmal Gelegenheit, uns über Gegenstände weiter zu unterhalten, die uns an frühere Zeiten erinnern können, wo wir denn freilich werden gestehen müssen, das sich manches mit denen, die uns damals umgeben haben, anders gestaltet hat, als wir erwarteten. Laß mich von Dir hören; denn wenn ich auch durch die Deinigen von Allem benachrichtigt werde, was Dich betrifft, so ist doch die eigene Mittheilung wirksamer als Nachrichten, die uns Andere geben. So will ich denn nunmehr mit den freundlichsten Grüßen und Glückwünschen schließen Der Deinige Alb. Heydemann Brl. 1. 2. 37.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1837-02-01" xml:id="date_00a36680-519d-4b1a-bbd0-f1035acba882">1. 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Du bist gewiß überzeugt, mit wie großer Freude und Theilnahme ich von Deiner Verlobung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_eddc2c8d-fdb8-4e17-be83-813867469e90" xml:lang="de">von Deiner Verlobung – Die Verlobung von Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Sophie Charlotte Jeanrenaud (1817-1853) fand am 9. September 1836 in Kronthal statt.</note> gehört habe, und wenn ich mich bis jetzt noch nicht schriftlich gegen Dich darüber geäußert und Dir meine aufrichtigen Glückwünsche zu einem so sehr erfreulichen Ereigniß ausgesprochen habe, so suchst Du hoffentlich den Grund hiervon in einer gewissen Trägheit, die mich so oft vom Briefschreiben entfernt, und in der gewöhnlichen Entschuldigung wegen versäumter Briefe, nämlich daß ich mir zu oft vorgenommen habe zu schreiben, als daß ich es wirklich ausführen können. Heute nun kommt aber ein wichtiger Grund hinzu, der mich unabweislich nöthigt, Dir Glück zu wünschen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_536e032a-a24a-424b-8be5-30fa347ea6c5" xml:lang="de">ein wichtiger Grund … Dir Glück zu wünschen – Felix Mendelssohn Bartholdys Geburtstag war der 3. Februar 1809.</note> Beginnst Du nicht heute ein Jahr, das vielleicht das wichtigste Deines Lebens zu werden verspricht, und das bestimmt ist, Dich einem Glücke entgegen zu führen, wie es Dir nur Deine auf<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>richtigsten Freunde wünschen können? 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