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gb-1837-01-22-01

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Eduard Devrient an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 22. Januar 1837 Obschon Du ein Kameel, Rhinozeros und Krokodill bist – Dein Bewußtsein wird Dir aus Buffon’s Naturgeschichte noch mehr zu eigen machen – so muß ich Dir doch heut schreiben, weil ich heut Morgen bei Deiner Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt Felix Mendelssohn Bartholdy an Eduard Devrient in Berlin; Lörrach, 3. Mai, und Frankfurt a. M., 15. Mai 1837 Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)Devrient, Philipp Eduard (1801-1877) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 32/7. Autograph Eduard Devrient an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 22. Januar 1837 Obschon Du ein Kameel, Rhinozeros und Krokodill bist – Dein Bewußtsein wird Dir aus Buffon’s Naturgeschichte noch mehr zu eigen machen – so muß ich Dir doch heut schreiben, weil ich heut Morgen bei Deiner

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.

Eduard Devrient

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

22. Januar 1837 Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)counter-resetDevrient, Philipp Eduard (1801–1877) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Devrient, Philipp Eduard (1801–1877) Devrient, Philipp Eduard (1801–1877) Berlin d 22t Jan 1837 Lieber Felix!

Obschon Du ein Kameel, Rhinozeros und Krokodill bist – Dein Bewußtsein wird Dir aus <hi rend="latintype">Buffon’s</hi> Naturgeschichte<name key="PSN0110178" style="hidden" type="author">Buffon, Georges-Louis Leclerc Comte de (1707–1788)</name><name key="CRT0111867" style="hidden" type="literature">Herrn von Buffons allgemeine Naturgeschichte</name>Buffon’s Naturgeschichte – Georges-Louis Leclerc de Buffon, Herrn von Buffons allgemeine Naturgeschichte. Eine freye mit einigen Zusätzen vermehrte Übersetzung nach der neuesten französ. Außgabe von 1769, von F. H. W. Martini. 7 Bände, Joachim Pauli Buchhändler, Berlin 1771–1774. noch mehr zu eigen machen – so muß ich Dir doch heut schreiben, weil ich heut Morgen bei Deiner SchwesterHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) den Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_dxi8havl-scfr-uvwr-7fyi-cvmg3ezitlv6"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> vollständig gehört habe. Der Hofrath EsperstedtEsperstedt, Johann Friedrich von (1783-1861) und ich, wir beide haben es immer gesagt; es steke doch etwas in Dir; große Männer haben einen scharfen Blick; wir beide täuschen uns so leicht nicht; deshalb können wir uns auch gegenwärtig nicht leiden. Nun ernsthaft, Paulus hat mich sehr ergriffen und erquickt, mir strömt eine Fülle der Kraft, Inbrunst und weichem Gefühl daraus entgegen, daß die Musik mir wahrhaft zur Erbauung gereicht. Was soll ich Dir nun noch sagen? ich bin gerührt, Felix! von der Musik und daß Du sie gemacht hast. Dem alten SchlesingerSchlesinger, Adolph Martin (bis 1812: Abraham Moses) (1769-1838) feuchtete auch ein Auge – wie gewöhnlich – und er sagte: es ist doch ein großes Werk, kurzum mein Junge

Und nur die allerschönste BrautJeanrenaud, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)

Kann Dich dafür bezahlen.

Dies Honorar hast Du schon in der Tasche, wie alle Leute sagen, also ist die Welt mit Dir quitt.

Es wurde recht gut gesungen, die Chöre |2| deutlich, präcis, FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) hatte sehr gut einstudirt und spielte prächtig orchgestermäßig. Ein junger Bassist BötticherBötticher (Böttcher), Louis Carl Friedrich (1813-1867) sang den Paulus recht gut und kann ihn noch viel besser singen, Bader erregte Entzücken aber das Entzücken Stephani „Siehe, ich sehe den Himmel offen“ das hatte es er nicht begriffen. Wozu ist er ein Katholik wenn er heilige Verzückung gar nicht merkt? –

Deine Juden sind prächtig, eifrig, zanksüchtig, grimmig, wie wir sie kenne kennen , die beiden Arien „Jerusalem, Jerusalem“ und gar „Gott sei mir gnädig“beiden Arien „Jerusalem, Jerusalem“ und gar „Gott sei mir gnädig“ – Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus op. 36 (MWV A 14), Arie »Jerusalem, Jerusalem« und gar »Gott sei mir gnädig«. sind von unsaussprechlicher währender Schönheit. – Den ersten Theil kannte ich schon ziemlich, Du hattest ihn mir ja selbst vorgespielt, vielleicht um deswillen verstand und faßte ich ihn lieberbesser auf, aber im zweiten Theileim zweiten Theile – Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus op. 36 (MWV A 14), 2. Teil ist man schon immer matter, darum macht er mir keinen gleichen Eindruck.

Freilich liegt auch viel im Stoffe, gegen Momente wie die Steinigung und Blendung hat der zweite Theil nichts. – Die Anbetung der Heiden kann sich nicht damit messen. Hier kam mir vor, als hätte mit den Heiden auch eine ganz andre, besondre Farbe auftreten müssen, das Orchester hat sie schon eher, aber der Erste und „Die |3| Götter sind den Menschen gleich usw. war mir nicht charakteristisch genug, er klingt nicht viel anders als die Judenchöre. Vielleicht färbt die Instrumentirung diese Charakter noch lebendiger aber es ist mir auch dann noch nicht genug. Es fehlt dem 2t Theil2t Theil – Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus op. 36 (MWV A 14), 2. Teil etwas Interessantes. das hätte sich vielleicht hier finden lassen, auch ohne der Würde und Harmonie des Ganzen zu schaden. Ließe sich der zweite Theil für die Aufführung nicht abkürzen? Erwäge das einmal bei Deinem jetzigen Einstudiren in Leipzig. Du hast schon mancherlei gethan diesen Theil lebhafter zu gestalten, wenn ich das Düsseldorfer Textbuch damit vergleiche, daß die beiden Apostel zusammen singen bringt Mannichfaltigkeit hinein, wie so manche andre Zügen erkenne ich, daß Du den Musikstücken neuen Reitz zu geben gesucht, aber der Stoff ist spröde auch habe ich bei Oratorien meistens die Empfindung gehabt, daß der kleine Kreislauf religiöser Empfindungen und Anschauungen, d.h. die Musikalischen, sich bald abnutzte. Ich muß auf meine alte Klage kommen, daß das Oratorium eine, für den großen allgemein Eindruck, unhaltbare Zwittergattung ist. – Das Mattwerden im Antheil habe ich bei allen Händelschen Oratorien<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0109001" style="hidden" type="music">Oratorien</name> bemerkt, die große Passion macht eine Ausnahme von Allen. Durch den ganz einig großen Stoff und dessen |4| natürlicher Weigerung bis zu Ende. In den Recitativen declamirst Du oft so schön, wie man es gar nicht erwarten konnte, hin und wieder bin ich mit den Einschnitten in den Reden nicht ganz einverstanden; auch macht es mir etwas zu viel Getöse, wenn dem Paulus die Schuppen von den Augen fallen, den Moment hätte ich geistiger gefaßt gewünscht. – Da hast Du eine ganze Recension für die Vossische Zeitung<name key="PSN0118536" style="hidden" type="author">Voß, Christian Friedrich</name><name key="CRT0111868" style="hidden" type="periodical">Vossische Zeitung (Königlich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen)</name>, – in Summa Du hast ein wunderprächtiges Werk geliefert, von dem ich nur wünsche es mit Chormassen und Orchester zu hören. Das wird ja nun wol im andren Winter hier geschehn, da die Musik nun durch den Stich gewinnt oder so wird Dich die allgemeine Stimme hieherbringen und DuDevrient, Philipp Eduard (1801–1877) giebts uns dann ordentlich zu hören. Nun leb wohl und laß in der alten neuenDevrient, Philipp Eduard (1801–1877) Liebe die alte Freundschaft nicht vergessen sein. Unter den 60 000 Kranken in Berlin60 000 Kranken in Berlin – 1837 grassierte in Berlin eine Cholera-Epidemie. Laut statistischen Zählungen kam es bei einer Zahl von 283.722 Einwohnern Berlins zu insgesamt 3.580 Cholerafällen. Vgl. W. Schütz, Vergleichende statistische Uebersicht der in Berlin in den vier Epidemien 1831, 1832, 1837 und 1848 vorgekommenen Cholerafälle, 1849. waren und sind wir zum Theil noch.

Dein Eduard Devrient
Devrient, Philipp Eduard (1801–1877) Devrient, Philipp Eduard (1801–1877)

Beim Ueberlesen des Blattes kommt mir alles was ich über das Werk gesagt so matt vor gegen den Eindruck, den es auf mich gemacht, glaube nur gerade hin, ich habe es ganz gefaßt.

            Berlin d 22t Jan 1837 Lieber Felix!
Obschon Du ein Kameel, Rhinozeros und Krokodill bist – Dein Bewußtsein wird Dir aus Buffon’s Naturgeschichte noch mehr zu eigen machen – so muß ich Dir doch heut schreiben, weil ich heut Morgen bei Deiner Schwester den Paulus vollständig gehört habe. Der Hofrath Esperstedt und ich, wir beide haben es immer gesagt; es steke doch etwas in Dir; große Männer haben einen scharfen Blick; wir beide täuschen uns so leicht nicht; deshalb können wir uns auch gegenwärtig nicht leiden. Nun ernsthaft, Paulus hat mich sehr ergriffen und erquickt, mir strömt eine Fülle der Kraft, Inbrunst und weichem Gefühl daraus entgegen, daß die Musik mir wahrhaft zur Erbauung gereicht. Was soll ich Dir nun noch sagen? ich bin gerührt, Felix! von der Musik und daß Du sie gemacht hast. Dem alten Schlesinger feuchtete auch ein Auge – wie gewöhnlich – und er sagte: es ist doch ein großes Werk, kurzum mein Junge
Und nur die allerschönste Braut
Kann Dich dafür bezahlen.
Dies Honorar hast Du schon in der Tasche, wie alle Leute sagen, also ist die Welt mit Dir quitt.
Es wurde recht gut gesungen, die Chöre deutlich, präcis, Fanny hatte sehr gut einstudirt und spielte prächtig orchgestermäßig. Ein junger Bassist Bötticher sang den Paulus recht gut und kann ihn noch viel besser singen, Bader erregte Entzücken aber das Entzücken Stephani „Siehe, ich sehe den Himmel offen“ das hatte es nicht begriffen. Wozu ist er ein Katholik wenn er heilige Verzückung gar nicht merkt? –
Deine Juden sind prächtig, eifrig, zanksüchtig, grimmig, wie wir sie kenne, die beiden Arien „Jerusalem, Jerusalem“ und gar „Gott sei mir gnädig“ sind von unsaussprechlicher währender Schönheit. – Den ersten Theil kannte ich schon ziemlich, Du hattest ihn mir ja selbst vorgespielt, vielleicht um deswillen verstand und faßte ich ihn lieberbesser auf, aber im zweiten Theile ist man schon immer matter, darum macht er mir keinen gleichen Eindruck.
Freilich liegt auch viel im Stoffe, gegen Momente wie die Steinigung und Blendung hat der zweite Theil nichts. – Die Anbetung der Heiden kann sich nicht damit messen. Hier kam mir vor, als hätte mit den Heiden auch eine ganz andre, besondre Farbe auftreten müssen, das Orchester hat sie schon eher, aber der Erste und „Die Götter sind den Menschen gleich usw. war mir nicht charakteristisch genug, er klingt nicht viel anders als die Judenchöre. Vielleicht färbt die Instrumentirung diese Charakter noch lebendiger aber es ist mir auch dann noch nicht genug. Es fehlt dem 2t Theil etwas Interessantes. das hätte sich vielleicht hier finden lassen, auch ohne der Würde und Harmonie des Ganzen zu schaden. Ließe sich der zweite Theil für die Aufführung nicht abkürzen? Erwäge das einmal bei Deinem jetzigen Einstudiren in Leipzig. Du hast schon mancherlei gethan diesen Theil lebhafter zu gestalten, wenn ich das Düsseldorfer Textbuch damit vergleiche, daß die beiden Apostel zusammen singen bringt Mannichfaltigkeit hinein, wie so manche andre Zügen erkenne ich, daß Du den Musikstücken neuen Reitz zu geben gesucht, aber der Stoff ist spröde auch habe ich bei Oratorien meistens die Empfindung gehabt, daß der kleine Kreislauf religiöser Empfindungen und Anschauungen, d. h. die Musikalischen, sich bald abnutzte. Ich muß auf meine alte Klage kommen, daß das Oratorium eine, für den großen allgemein Eindruck, unhaltbare Zwittergattung ist. – Das Mattwerden im Antheil habe ich bei allen Händelschen Oratorien bemerkt, die große Passion macht eine Ausnahme von Allen. Durch den ganz einig großen Stoff und dessen natürlicher Weigerung bis zu Ende. In den Recitativen declamirst Du oft so schön, wie man es gar nicht erwarten konnte, hin und wieder bin ich mit den Einschnitten in den Reden nicht ganz einverstanden; auch macht es mir etwas zu viel Getöse, wenn dem Paulus die Schuppen von den Augen fallen, den Moment hätte ich geistiger gefaßt gewünscht. – Da hast Du eine ganze Recension für die Vossische Zeitung, – in Summa Du hast ein wunderprächtiges Werk geliefert, von dem ich nur wünsche es mit Chormassen und Orchester zu hören. Das wird ja nun wol im andren Winter hier geschehn, da die Musik nun durch den Stich gewinnt oder so wird Dich die allgemeine Stimme hieherbringen und Du giebts uns dann ordentlich zu hören. Nun leb wohl und laß in der alten neuen Liebe die alte Freundschaft nicht vergessen sein. Unter den 60 000 Kranken in Berlin waren und sind wir zum Theil noch.
Dein Eduard Devrient
Beim Ueberlesen des Blattes kommt mir alles was ich über das Werk gesagt so matt vor gegen den Eindruck, den es auf mich gemacht, glaube nur gerade hin, ich habe es ganz gefaßt.          
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Dem alten <persName xml:id="persName_2ec12be6-4a53-4754-ba9d-300f75527808">Schlesinger<name key="PSN0114576" style="hidden" type="person">Schlesinger, Adolph Martin (bis 1812: Abraham Moses) (1769-1838)</name></persName> feuchtete auch ein Auge – wie gewöhnlich – und er sagte: es ist doch ein großes Werk, kurzum mein Junge</p> <p>Und nur die <persName xml:id="persName_10a2e076-5da6-4a68-a414-acb75a513355">allerschönste Braut<name key="PSN0112225" style="hidden" type="person">Jeanrenaud, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName></p> <p>Kann Dich dafür bezahlen.</p> <p style="paragraph_without_indent">Dies Honorar hast Du schon in der Tasche, wie alle Leute sagen, also ist die Welt mit Dir quitt.</p> <p>Es wurde recht gut gesungen, die Chöre<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>deutlich, präcis, <persName xml:id="persName_e622ba1c-241c-4ba5-b6e9-f118242fca99">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> hatte sehr gut einstudirt und spielte prächtig orchgestermäßig. Ein junger Bassist <persName xml:id="persName_33d8793f-5764-461c-b48a-bc11f35e95ac">Bötticher<name key="PSN0110053" style="hidden" type="person">Bötticher (Böttcher), Louis Carl Friedrich (1813-1867)</name></persName> sang den Paulus recht gut und kann ihn noch viel besser singen, Bader erregte Entzücken aber das Entzücken Stephani „Siehe, ich sehe den Himmel offen“ das hatte <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_3ba8c099-8727-44c6-ae1f-6e7004cafa78"> <sic resp="writer">es</sic> <corr resp="editor">er</corr> </choice> nicht begriffen. Wozu ist er ein Katholik wenn er heilige Verzückung gar nicht merkt? – </p> <p>Deine Juden sind prächtig, eifrig, zanksüchtig, grimmig, wie wir sie <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_66935525-2a63-4135-a504-44c16817fd4c"> <sic resp="writer">kenne</sic> <corr resp="editor">kennen</corr> </choice>, die beiden Arien „Jerusalem, Jerusalem“ und gar „Gott sei mir gnädig“<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cd9fb3a1-c667-4517-a474-13eac65ae9c3" xml:lang="de">beiden Arien „Jerusalem, Jerusalem“ und gar „Gott sei mir gnädig“ – Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus op. 36 (MWV A 14), Arie »Jerusalem, Jerusalem« und gar »Gott sei mir gnädig«.</note> sind von unsaussprechlich<del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_1ed3b4db-1519-4b89-81f9-800a31df5fd6">er</del> währender Schönheit. – Den ersten Theil kannte ich schon ziemlich, Du hattest ihn mir ja selbst vorgespielt, vielleicht um deswillen verstand und faßte ich ihn <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_b327e691-1ff0-41fa-96b0-063bcdd6a140">lieber</del>besser auf, aber im zweiten Theile<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_99b299ac-6838-484c-86dd-69d65d395972" xml:lang="de">im zweiten Theile – Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus op. 36 (MWV A 14), 2. Teil</note> ist man schon immer matter, darum macht er mir keinen gleichen Eindruck.</p> <p>Freilich liegt auch viel im Stoffe, gegen Momente wie die Steinigung und Blendung hat der zweite Theil nichts. – Die Anbetung der Heiden kann sich nicht damit messen. Hier kam mir vor, als hätte mit den Heiden auch eine ganz andre, besondre Farbe auftreten müssen, das Orchester hat sie schon eher, aber der Erste und „Die<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>Götter sind den Menschen gleich usw. war mir nicht charakteristisch genug, er klingt nicht viel anders als die Judenchöre. Vielleicht färbt die Instrumentirung diese Charakter noch lebendiger aber es ist mir auch dann noch nicht genug. Es fehlt dem 2<hi rend="superscript">t</hi> Theil<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0dc983a9-85ed-4640-bb5c-e8ab73b52a1f" xml:lang="de">2t Theil – Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus op. 36 (MWV A 14), 2. Teil</note> etwas Interessantes. das hätte sich vielleicht hier finden lassen, auch ohne der Würde und Harmonie des Ganzen zu schaden. Ließe sich der zweite Theil für die Aufführung nicht abkürzen? Erwäge das einmal bei Deinem jetzigen Einstudiren in Leipzig. Du hast schon mancherlei gethan diesen Theil lebhafter zu gestalten, wenn ich das Düsseldorfer Textbuch damit vergleiche, daß die beiden Apostel zusammen singen bringt Mannichfaltigkeit hinein, wie so manche andre Zügen erkenne ich, daß Du den Musikstücken neuen Reitz zu geben gesucht, aber der Stoff ist spröde auch habe ich bei Oratorien meistens die Empfindung gehabt, daß der kleine Kreislauf religiöser Empfindungen und Anschauungen, d.h. die Musikalischen, sich bald abnutzt<del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_65c94e7e-f43f-4cd8-b458-3b3e629144f5">e</del>. Ich muß auf meine alte Klage kommen, daß das Oratorium eine, für den großen allgemein Eindruck, unhaltbare Zwittergattung ist. – Das Mattwerden im Antheil habe ich bei allen <title xml:id="title_ff294fee-d10f-4dac-9bc1-6b45edb0586f">Händelschen Oratorien<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0109001" style="hidden" type="music">Oratorien</name></title> bemerkt, die große Passion macht eine Ausnahme von Allen. Durch den ganz einig großen Stoff und dessen<seg type="pagebreak"> |4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>natürlicher Weigerung bis zu Ende. In den Recitativen declamirst Du oft so schön, wie man es gar nicht erwarten konnte, hin und wieder bin ich mit den Einschnitten in den Reden nicht ganz einverstanden; auch macht es mir etwas zu viel Getöse, wenn dem Paulus die Schuppen von den Augen fallen, den Moment hätte ich geistiger gefaßt gewünscht. – Da hast Du eine ganze Recension für die <title xml:id="title_d41e7685-b28b-47ea-8efb-bd29cb3c623c">Vossische Zeitung<name key="PSN0118536" style="hidden" type="author">Voß, Christian Friedrich</name><name key="CRT0111868" style="hidden" type="periodical">Vossische Zeitung (Königlich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen)</name></title>, – in Summa Du hast ein wunderprächtiges Werk geliefert, von dem ich nur wünsche es mit Chormassen und Orchester zu hören. Das wird ja nun wol im andren Winter hier geschehn, da die Musik nun durch den Stich gewinnt oder so wird Dich die allgemeine Stimme hieherbringen und <add place="above">Du<name key="PSN0110637" resp="writers_hand" style="hidden">Devrient, Philipp Eduard (1801–1877)</name></add> giebts <gap quantity="1" reason="deletion" unit="words"></gap> uns dann ordentlich zu hören. <seg type="closer">Nun leb wohl und laß in der <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_5d153f47-b93f-4fbc-b7a8-af62922acc8e">alten</del> <add place="above">neuen<name key="PSN0110637" resp="writers_hand" style="hidden">Devrient, Philipp Eduard (1801–1877)</name></add> Liebe die alte Freundschaft nicht vergessen sein.</seg> Unter den 60 000 Kranken in Berlin<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c1282bcb-aa7c-4fb7-9eb2-9ebb08f9aaf6" xml:lang="de">60 000 Kranken in Berlin – 1837 grassierte in Berlin eine Cholera-Epidemie. Laut statistischen Zählungen kam es bei einer Zahl von 283.722 Einwohnern Berlins zu insgesamt 3.580 Cholerafällen. Vgl. W. Schütz, Vergleichende statistische Uebersicht der in Berlin in den vier Epidemien 1831, 1832, 1837 und 1848 vorgekommenen Cholerafälle, 1849. </note> waren und sind wir zum Theil noch. </p> <closer rend="right">Dein</closer> <signed rend="right">Eduard Devrient</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_1648f8d3-2a9e-4557-9e09-60b657fc6e16"> <docAuthor key="PSN0110637" resp="author" style="hidden">Devrient, Philipp Eduard (1801–1877)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110637" resp="writer" style="hidden">Devrient, Philipp Eduard (1801–1877)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Beim Ueberlesen des Blattes kommt mir alles was ich über das Werk gesagt so matt vor gegen den Eindruck, den es auf mich gemacht, glaube nur gerade hin, ich habe es ganz gefaßt.</p> </div> </body> </text></TEI>