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gb-1837-01-11-01

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Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 11. Januar 1837 In Fft. haben sie ja Schillersche Worte Deinen Liedern ohne Wort unterlegt. Etsch! Ungewiß, ob Dir beifolgender Brief Haydns bereits zu Gesicht gekommen, nun, sende ich ihn Dir, weil er mir gar zu gut gefällt, und Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 31. Dezember 1836 und 1. Januar 1837 Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 14. Januar 1837 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Transkription: FMB-C Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 32/4. Autograph Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 11. Januar 1837 In Fft. haben sie ja Schillersche Worte Deinen Liedern ohne Wort unterlegt. Etsch! Ungewiß, ob Dir beifolgender Brief Haydns bereits zu Gesicht gekommen, nun, sende ich ihn Dir, weil er mir gar zu gut gefällt, und

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [BERLIN 4-5 / 11 / 1] [R22 / 11 1 / No4].

Lea Mendelssohn Bartholdy

Brief Joseph Haydns: Wahrscheinlich handelt es sich um den heute in Oxford aufbewahrten italienischen Brief an die Sängerin Luigia Polzelli vom 20. Juni 1793 (GB-Ob, M.D.M. d. 5. Druck: Joseph Haydn. Unter Benutzung der von C. F. Pohl hinterlassenen Materialien weitergeführt von Hugo Botstiber, Bd. 3, Leipzig 1927, S. 70 f.).

Green Books

Druck: Bartsch, Cornelia: Fanny Hensel geb. Mendelssohn Bartholdy: Musik als Korrespondenz, Furore, 2007, S. 194.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

11. Januar 1837 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Herrn Musikdirektor Dr. Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig bei Mle. Pensa in Reichels Garten frei
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)

In Fft. haben sie ja Schillersche Worte Deinen Liedern ohne Wort unterlegt. Etsch!

Berlin 11 Januar 1837

Ungewiß, ob Dir beifolgender Brief HaydnsHaydn, Franz Joseph (1732-1809)beifolgender Brief Haydns – Wahrscheinlich handelt es sich um den heute in Oxford aufbewahrten italienischen Brief an die Sängerin Luigia Polzelli vom 20. Juni 1793 (GB-Ob, M.D.M. d. 5. Druck: Joseph Haydn. Unter Benutzung der von C. F. Pohl hinterlassenen Materialien weitergeführt von Hugo Botstiber, Bd. 3, Leipzig 1927, S. 70 f.). bereits zu Gesicht gekommen, nun, sende ich ihn Dir , weil er mir gar zu gut gefällt, und nicht nur wieder den lieben, reinen, frommen Künstler charakterisirt, aber auch das stets KantischeKant, Immanuel (1724-1804) Berlin. Hebe ihn auf, und schick ihn einmal gelegentlich zurück.

Wie viel Freude mir Dein Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1837-01-07-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 7. Januar 1837</name> an RebeckaDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) gemacht, kann ich Dir nicht sagen: er athmet durchweg so viel Heiterkeit und Glück, daß ich ebenfalls ganz von Vergnügen und Hoffnungen für Dein künftiges Leben durchdrungen bin. Gott erhalte die tiefe Stimmung und das innre Bewußtsein jedes Guten, das Dir der Himmel gönnt! – Dein Versprechen im Sommer einige Zeit bei uns zuzubringen, beglückt mich unendlich, Liebes Herz! Führe es nur ja aus und suche Deine liebe CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) dafür zu gewinnen. Wohl kann ich mir vorstellen, wie ihr kindliches Herz sich ganz für Fft.Frankfurt a. M.Deutschland hinneigt; gieb ihr aber zu bedenken, daß ihre gute MutterJeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871) jung ist und tausend Hoffnungen des Beisammenlebens und Wiedersehens hat; ich aber bin alt, und wenn ich sie in diesem Jahre nicht kennen lerne, wer weiß ob dann jemals? – Ich liebe sonst nicht weitaussehende Pläne früh zu besprechen; in jetzigem Falle möchte es aber wohlgerathen sein, damit wir die zerstreuten Häuser unsrer Lieben auch über daßselbe Dach zu vereinigen vermögen! HenselnHensel, Wilhelm (1794-1861) droht leider! eine Carlsbader Kur; er hat viel gearbeitet und in der letzten Zeit auch manchen Verdruß gehabt, namentlich mit einigen der neuen Schüler, von denen er auch 2 plötzlich entlaßen. FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) wird ihn begleiten, wenn er irgend Nutzen von der Kur haben soll – und diese ist ein so höchst wesentliches Mitglied und nothwendiger Bestandtheil unsers kleinen Familienkreises, und es würde sie und H. so ungemein betrüben, in der glücklichen Epoche nicht hier zu sein, daß wir die Sache nicht zeitig und überlegend genug besprechen und erwägen können, um so mehr, da alles schriftlich zwischen Berlin, Leipzig, Frankfurt, Hamburg abgeredet sein |2| muß, und folglich nicht so rasch in einem Gespräch abzuhandeln ist. Vorgestern war wieder eine Probe von Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_j9hphqnm-gqi4-fzrh-n3xk-gin4jbh1i4pk"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name>;Probe von Paulus – siehe Brief gb-1836-12-19-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Frankfurt a. M., Berlin, 19. Dezember 1836. Fanny Hensel veranstaltete mehrere Proben zu Felix Mendelssohn Bartholdys Paulus op. 36 (MWV A 14) für eine Aufführung unter ihrer Leitung am 22. Januar 1837. sehr schwach besucht, weil alle Menschen die grippe und 100 Singethee-AkademieProben und bös WetterAbhaltung hatten; aber BaderBader, Karl Adam (1789-1870)!! der allein ist alles werth! Es erfreut mich unendlich, ihn so mit Herz und Seele dabei zu sehen, der Vortrag ist gar so edel und würdig! Fanny hatte den Gedanken, es Sonntag d. 15. Vormittags, singen zu laßen; nun schwebt aber die unheilschwangere Musikhose Cortez<name key="PSN0115037" style="hidden" type="author">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774–1851)</name><name key="CRT0110966" style="hidden" type="music">Fernand Cortez ou La Conquête du Mexique</name>unheilschwangere Musikhose Cortez – Fernand Cortez, ou La conquête du Mexique (Fernand Cortez oder Die Eroberung von Mexiko) ist eine Oper in drei Akten von Gaspare Spontini. Sie wurde am 28. November 1809 an der Académie Royale de Musique uraufgeführt und für die Pariser Aufführung 1817 grundlegend umgearbeitet. über unsern Häuptern, wie Bader sagte und es war doch gar zu schön, daß er Fanny bat, sie möchte die Aufführung ja nicht ohne ihn machen! Berger kam nachdem er gesungen, und auf Fannys Bitte trug er alles nochmals vor, obgleich er sich so angestrengt hatte, daß ihm bei der Wiederholung die Stimme 2mal überschlug. Dafür singt er aber auch alle Chöre begeistert mit. – An Deiner Mde. MathieuMathieux, Johanna (1810-1858) erlebten wir ebenfalls Freude, sie ist tüchtig fest und brüllt es wie „a Löw“, sagte HauserHauser, Franz (František) (1794-1870): da sie der alleinige Alt und Beckchen die Stütze der paar piepigen Soprane, so sang FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847), die tüchtige Dirigentin, wo es Noth that auch den Alt. Mde. HeßeHesse, Mde. als Zuhörerin fehlt in keiner Probe, wenn Dir der Enthusiasmus einer Nichtverständigen, die aber Deine Mama ist, angenehm sein kann, so „genieße Deiner Tugend!“ Ich bin ganz von dieser lieben, lieben Musik<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_onyipjfh-p1c5-fhhx-k9tp-hvylgxrsufg8"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> beseligt, sie folgt mir auf Wegen und Schritten, ich bin innerlichst damit verwebt und verstrickt, so daß ich auch keinen Liebling aussondern kann, und nur immer mit gränzenloser Wehmuth bejammern, daß Vater solche Herrlichkeit nicht genoßen! – Fanny ist aber, ich muß es gestehen, mit Deinen Aenderungen nicht zufrieden;Fanny ist … mit Deinen Aenderungen nicht zufrieden – Nach der Uraufführung des Paulus op. 36 beim 18. Niederrheinischen Musikfest 1836 in Düsseldorf überarbeitete Felix Mendelssohn Bartholdy das Werk noch einmal für den Druck. der erste Eindruck ist gar so stark! eben so wenig Woringens, die im Verein mit Betrübniß die Entdeckung machten, daß sie die Stimmen, die sie 300 rt. gekostet, jetzt nicht brauchen können. In das „Schone doch Deiner selbst“„Schone doch Deiner selbst“ – Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus op. 36 (MWV A 14), 2. Teil, Nr. 42: Chor und Rezitativ »Schone doch deiner selbst«. verliebte ich mich das vorletztemal, wo es die DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882), TürrschmidtTürrschmidt, Auguste (1800-1866), BöttgerBöttger, Gustav (1818-1891) und Zurn (Baders Mutter) sangen, ganz unaussprechlich. Wie wird es wohl mit Bader klingen!

|3| Weißt Du denn, daß die MatthieuMathieux, Johanna (1810-1858) bei der ArnimArnim, Elisabeth (Bettina, Bettine) Catharina Ludovica Magdalena von (1785-1859) ist, wo sie den Töchternden Töchtern – Maximiliane Marie Catharine von Arnim, Armgart Catharina von Arnim und Ottilie Beate Gisela von Arnim. Unterricht giebt? sie fühlt sich da überglücklich, und wenns, wie zu vermuthen, auch nicht lang währt, so hat sie Zeit gewonnen, und mit der hats hier noch nie jemanden gefehlt.

Unser armer GansGans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839) hat uns eine rechten Schrecken verursacht; er bekam einen etwas bedenklichen Zufall, es geht ihm wieder gut, und die etwas rude Warnung wird ihn veranlaßen, ein Waßer- und Laufrégime einzuführen. DirichletsDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) Zärtlichkeit für ihn ist wirklich grotesk, sie können gar nicht ohne einander leben.

CurschmannsCurschmann, Carl Friedrich (1805-1841) Hochzeit mit dem obligatesten aller Polterabende ist schon seit 12 Tagen verschoben, weil die BrautCurschmann, Rosa Eleonore (1818-1842) krank geworden. FörsterFörster, Ernst Joachim (1800-1885) hatte dazu ein Stück geschrieben, die bezauberte Rose, und EckartEckert, Carl Anton Florian (1820-1879) quartettirte darin alle möglichen C.Lieder. Es muß recht hart sein, sich von der ParadiesesPforte ein bischen zurückgeschoben zu sehen! – Die grippe wüthet hier ganz arg, doch Gottlob gar nicht gefährlich; nur ists gar unangenehm, daß Familien, Eltern, Kinder, Domestiken plötzlich davon befallen werden. – Mein armer PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) hat sie auch, sein Schreiber ebenfalls, und so schreibt Albertine die täglichen Handelsbriefe.

Sag mir, welche Art Silberzeug Du bekommen, l’utile en l’agréable?l’utile en l’agréable – frz., das Nützliche mit dem Angenehmen. d. h., Eß- Thee-Vorleger, Milch- Setzlöffel oder Schönheiten die man entbehren kann? Bleibts bei Eurem Kommen, meine Kinder, so ists wohl am Gescheutesten, daß Deine Aussteuerdaß Deine Aussteuer – Die Verlobung von Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Sophie Charlotte Jeanrenaud (1817-1853) fand am 9. September 1836 in Kronthal und die Hochzeit am 28. März 1837 in Frankfurt a. M. statt. so lange hier bleibt und ich das Vergnügen habe, sie CécilenMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) zu zeigen; denn Männer sind doch Unthiere für Tischzeug und dergl. Vermuthlich miethest Du auch erst zum Juli eine Wohnung? – Es fällt eben wieder so dichter Schnee, daß ich kaum zum Schreiben sehen kann; dazu muß ich mich zu T. Levys jeudi der ein MekkerdiMekkerdi – ironische Anspielung auf frz. mercredi, Mittwoch. geworden, ankleiden und mit Fanny hinfahren. Lebewohl und grüße SchunksSchunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S..

            In Fft. haben sie ja Schillersche Worte Deinen Liedern ohne Wort unterlegt. Etsch!
Berlin 11 Januar 1837 Ungewiß, ob Dir beifolgender Brief Haydns bereits zu Gesicht gekommen, nun, sende ich ihn Dir, weil er mir gar zu gut gefällt, und nicht nur wieder den lieben, reinen, frommen Künstler charakterisirt, aber auch das stets Kantische Berlin. Hebe ihn auf, und schick ihn einmal gelegentlich zurück.
Wie viel Freude mir Dein Brief an Rebecka gemacht, kann ich Dir nicht sagen: er athmet durchweg so viel Heiterkeit und Glück, daß ich ebenfalls ganz von Vergnügen und Hoffnungen für Dein künftiges Leben durchdrungen bin. Gott erhalte die tiefe Stimmung und das innre Bewußtsein jedes Guten, das Dir der Himmel gönnt! – Dein Versprechen im Sommer einige Zeit bei uns zuzubringen, beglückt mich unendlich, Liebes Herz! Führe es nur ja aus und suche Deine liebe Cécile dafür zu gewinnen. Wohl kann ich mir vorstellen, wie ihr kindliches Herz sich ganz für Fft. hinneigt; gieb ihr aber zu bedenken, daß ihre gute Mutter jung ist und tausend Hoffnungen des Beisammenlebens und Wiedersehens hat; ich aber bin alt, und wenn ich sie in diesem Jahre nicht kennen lerne, wer weiß ob dann jemals? – Ich liebe sonst nicht weitaussehende Pläne früh zu besprechen; in jetzigem Falle möchte es aber wohlgerathen sein, damit wir die zerstreuten Häuser unsrer Lieben auch über daßselbe Dach zu vereinigen vermögen! Henseln droht leider! eine Carlsbader Kur; er hat viel gearbeitet und in der letzten Zeit auch manchen Verdruß gehabt, namentlich mit einigen der neuen Schüler, von denen er auch 2 plötzlich entlaßen. Fanny wird ihn begleiten, wenn er irgend Nutzen von der Kur haben soll – und diese ist ein so höchst wesentliches Mitglied und nothwendiger Bestandtheil unsers kleinen Familienkreises, und es würde sie und H. so ungemein betrüben, in der glücklichen Epoche nicht hier zu sein, daß wir die Sache nicht zeitig und überlegend genug besprechen und erwägen können, um so mehr, da alles schriftlich zwischen Berlin, Leipzig, Frankfurt, Hamburg abgeredet sein muß, und folglich nicht so rasch in einem Gespräch abzuhandeln ist. Vorgestern war wieder eine Probe von Paulus ; sehr schwach besucht, weil alle Menschen die grippe und 100 Singethee-AkademieProben und bös WetterAbhaltung hatten; aber Bader!! der allein ist alles werth! Es erfreut mich unendlich, ihn so mit Herz und Seele dabei zu sehen, der Vortrag ist gar so edel und würdig! Fanny hatte den Gedanken, es Sonntag d. 15. Vormittags, singen zu laßen; nun schwebt aber die unheilschwangere Musikhose Cortez über unsern Häuptern, wie Bader sagte und es war doch gar zu schön, daß er Fanny bat, sie möchte die Aufführung ja nicht ohne ihn machen! Berger kam nachdem er gesungen, und auf Fannys Bitte trug er alles nochmals vor, obgleich er sich so angestrengt hatte, daß ihm bei der Wiederholung die Stimme 2mal überschlug. Dafür singt er aber auch alle Chöre begeistert mit. – An Deiner Mde. Mathieu erlebten wir ebenfalls Freude, sie ist tüchtig fest und brüllt es wie „a Löw“, sagte Hauser: da sie der alleinige Alt und Beckchen die Stütze der paar piepigen Soprane, so sang Fanny, die tüchtige Dirigentin, wo es Noth that auch den Alt. Mde. Heße als Zuhörerin fehlt in keiner Probe, wenn Dir der Enthusiasmus einer Nichtverständigen, die aber Deine Mama ist, angenehm sein kann, so „genieße Deiner Tugend!“ Ich bin ganz von dieser lieben, lieben Musik beseligt, sie folgt mir auf Wegen und Schritten, ich bin innerlichst damit verwebt und verstrickt, so daß ich auch keinen Liebling aussondern kann, und nur immer mit gränzenloser Wehmuth bejammern, daß Vater solche Herrlichkeit nicht genoßen! – Fanny ist aber, ich muß es gestehen, mit Deinen Aenderungen nicht zufrieden; der erste Eindruck ist gar so stark! eben so wenig Woringens, die im Verein mit Betrübniß die Entdeckung machten, daß sie die Stimmen, die sie 300 rt. gekostet, jetzt nicht brauchen können. In das „Schone doch Deiner selbst“ verliebte ich mich das vorletztemal, wo es die Decker, Türrschmidt, Böttger und Zurn (Baders Mutter) sangen, ganz unaussprechlich. Wie wird es wohl mit Bader klingen!
 Weißt Du denn, daß die Matthieu bei der Arnim ist, wo sie den Töchtern Unterricht giebt? sie fühlt sich da überglücklich, und wenns, wie zu vermuthen, auch nicht lang währt, so hat sie Zeit gewonnen, und mit der hats hier noch nie jemanden gefehlt.
Unser armer Gans hat uns eine rechten Schrecken verursacht; er bekam einen etwas bedenklichen Zufall, es geht ihm wieder gut, und die etwas rude Warnung wird ihn veranlaßen, ein Waßer- und Laufrégime einzuführen. Dirichlets Zärtlichkeit für ihn ist wirklich grotesk, sie können gar nicht ohne einander leben.
Curschmanns Hochzeit mit dem obligatesten aller Polterabende ist schon seit 12 Tagen verschoben, weil die Braut krank geworden. Förster hatte dazu ein Stück geschrieben, die bezauberte Rose, und Eckart quartettirte darin alle möglichen C. Lieder. Es muß recht hart sein, sich von der ParadiesesPforte ein bischen zurückgeschoben zu sehen! – Die grippe wüthet hier ganz arg, doch Gottlob gar nicht gefährlich; nur ists gar unangenehm, daß Familien, Eltern, Kinder, Domestiken plötzlich davon befallen werden. – Mein armer Paul hat sie auch, sein Schreiber ebenfalls, und so schreibt Albertine die täglichen Handelsbriefe.
Sag mir, welche Art Silberzeug Du bekommen, l’utile en l’agréable? d. h., Eß- Thee-Vorleger, Milch- Setzlöffel oder Schönheiten die man entbehren kann? Bleibts bei Eurem Kommen, meine Kinder, so ists wohl am Gescheutesten, daß Deine Aussteuer so lange hier bleibt und ich das Vergnügen habe, sie Cécilen zu zeigen; denn Männer sind doch Unthiere für Tischzeug und dergl. Vermuthlich miethest Du auch erst zum Juli eine Wohnung? – Es fällt eben wieder so dichter Schnee, daß ich kaum zum Schreiben sehen kann; dazu muß ich mich zu T. Levys jeudi der ein Mekkerdi geworden, ankleiden und mit Fanny hinfahren. Lebewohl und grüße Schunks.          
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Pohl hinterlassenen Materialien weitergeführt von Hugo Botstiber, Bd. 3, Leipzig 1927, S. 70 f.).</bibl> </listBibl></accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Druck: Bartsch, Cornelia: Fanny Hensel geb. Mendelssohn Bartholdy: Musik als Korrespondenz, Furore, 2007, S. 194.</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1837-01-11" xml:id="date_b95a3606-f1cf-4278-a46e-d89c7ec4da14">11. Januar 1837</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_963b8620-96e1-4dc1-a8a9-b22fe04abcec">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_6b29de3b-53a8-453d-ac96-536c69bb0c93"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_f8fe1b38-009d-4b4b-8898-ef9cf261b6ab">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_c78f239b-2517-46ff-b157-b1309569b87b"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_5e7431ab-0e2c-419f-827a-69e0a07043c0"> <head> <address> <addrLine>Herrn Musikdirektor</addrLine> <addrLine>Dr. Felix Mendelssohn Bartholdy</addrLine> <addrLine>Leipzig</addrLine> <addrLine>bei <hi rend="latintype">Mle. Pensa</hi></addrLine> <addrLine>in Reichels Garten</addrLine> <addrLine>frei</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_4ba4d1ef-d626-46b6-b4f6-02bcfad1e5b8"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">In Fft. haben sie ja Schillersche Worte Deinen Liedern ohne Wort unterlegt. Etsch!</p> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_d089b6d7-4b56-4846-ab0e-be13d9f31fda"> <dateline rend="right">Berlin <date cert="high" when="1837-01-11" xml:id="date_6aacd013-e5e1-4c6f-9196-a7c5de72319e">11 Januar 1837</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent">Ungewiß, ob Dir beifolgender Brief <persName xml:id="persName_b5693cc1-55ea-4889-8d36-35597bbedc59">Haydns<name key="PSN0111789" style="hidden" type="person">Haydn, Franz Joseph (1732-1809)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c38a0507-2848-43e0-a581-7d83251f5101" xml:lang="de">beifolgender Brief Haydns – Wahrscheinlich handelt es sich um den heute in Oxford aufbewahrten italienischen Brief an die Sängerin Luigia Polzelli vom 20. Juni 1793 (GB-Ob, M.D.M. d. 5. Druck: Joseph Haydn. Unter Benutzung der von C. F. Pohl hinterlassenen Materialien weitergeführt von Hugo Botstiber, Bd. 3, Leipzig 1927, S. 70 f.). </note> bereits zu Gesicht gekommen, nun, sende ich ihn Dir , weil er mir gar zu gut gefällt, und nicht nur wieder den lieben, reinen, frommen Künstler charakterisirt, aber auch das stets <persName xml:id="persName_0757bcda-d208-4e65-b0c7-145c4b8be903">Kantische<name key="PSN0112309" style="hidden" type="person">Kant, Immanuel (1724-1804)</name></persName> Berlin. Hebe ihn auf, und schick ihn einmal gelegentlich zurück.</p> <p>Wie viel Freude mir <title xml:id="title_e3bf0471-284a-4343-af61-4a9c5c04d414">Dein Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1837-01-07-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 7. Januar 1837</name> </title>an <persName xml:id="persName_5ba1b3ae-85b4-4dbf-b60b-134301fbed90">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> gemacht, kann ich Dir nicht sagen: er athmet durchweg so viel Heiterkeit und Glück, daß ich ebenfalls ganz von Vergnügen und Hoffnungen für Dein künftiges Leben durchdrungen bin. Gott erhalte die tiefe Stimmung und das innre Bewußtsein jedes Guten, das Dir der Himmel gönnt! – Dein Versprechen im Sommer einige Zeit bei uns zuzubringen, beglückt mich unendlich, Liebes Herz! Führe es nur ja aus und suche Deine liebe <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c33c3308-bde4-4b14-8ebf-aa15338823d9">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName></hi> dafür zu gewinnen. Wohl kann ich mir vorstellen, wie ihr kindliches Herz sich ganz für <placeName xml:id="placeName_10577376-2002-4e2c-b214-ed27d529a648">Fft.<settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> hinneigt; gieb ihr aber zu bedenken, daß <persName xml:id="persName_fbb79009-59a9-46fc-b0f3-3fb7f5d0e546">ihre gute Mutter<name key="PSN0112228" style="hidden" type="person">Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)</name></persName> jung ist und tausend Hoffnungen des Beisammenlebens und Wiedersehens hat; ich aber bin alt, und wenn ich sie in diesem Jahre nicht kennen lerne, wer weiß ob dann jemals? – Ich liebe sonst nicht weitaussehende Pläne früh zu besprechen; in jetzigem Falle möchte es aber wohlgerathen sein, damit wir die zerstreuten Häuser unsrer Lieben auch über daßselbe Dach zu vereinigen vermögen! <persName xml:id="persName_f7c641fc-4541-42e9-90fd-53c2a310c98e">Henseln<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> droht leider! eine Carlsbader Kur; er hat viel gearbeitet und in der letzten Zeit auch manchen Verdruß gehabt, namentlich mit einigen der neuen Schüler, von denen er auch 2 plötzlich entlaßen. <persName xml:id="persName_bf62d948-31c0-4566-8c6e-f76d1d9b2623">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> wird ihn begleiten, wenn er irgend Nutzen von der Kur haben soll – und diese ist ein so höchst wesentliches Mitglied und nothwendiger Bestandtheil unsers kleinen Familienkreises, und es würde sie und H. so ungemein betrüben, in der glücklichen Epoche nicht hier zu sein, daß wir die Sache nicht zeitig und überlegend genug besprechen und erwägen können, um so mehr, da alles schriftlich zwischen Berlin, Leipzig, Frankfurt, Hamburg abgeredet sein<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>muß, und folglich nicht so rasch in einem Gespräch abzuhandeln ist. Vorgestern war wieder eine Probe von <title xml:id="title_74cf7b92-5c45-4785-92ef-fce35e37eca8">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_j9hphqnm-gqi4-fzrh-n3xk-gin4jbh1i4pk"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title>;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_be66d170-0cf0-4817-b210-70c659711edb" xml:lang="de">Probe von Paulus – siehe Brief gb-1836-12-19-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Frankfurt a. M., Berlin, 19. Dezember 1836. Fanny Hensel veranstaltete mehrere Proben zu Felix Mendelssohn Bartholdys Paulus op. 36 (MWV A 14) für eine Aufführung unter ihrer Leitung am 22. Januar 1837.</note> sehr schwach besucht, weil alle Menschen die grippe und 100 Singethee-AkademieProben und bös WetterAbhaltung hatten; aber <persName xml:id="persName_21a1e3df-e0f0-4510-9417-6824a8a08e01">Bader<name key="PSN0109627" style="hidden" type="person">Bader, Karl Adam (1789-1870)</name></persName>!! der allein ist alles werth! Es erfreut mich unendlich, ihn so mit Herz und Seele dabei zu sehen, der Vortrag ist gar so edel und würdig! Fanny hatte den Gedanken, es Sonntag d. 15. Vormittags, singen zu laßen; nun schwebt aber die <title xml:id="title_d350c388-8b21-4c8e-98d9-9ad4cb5d659f">unheilschwangere Musikhose Cortez<name key="PSN0115037" style="hidden" type="author">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774–1851)</name><name key="CRT0110966" style="hidden" type="music">Fernand Cortez ou La Conquête du Mexique</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d510139d-62a9-4770-a99c-725f07de0451" xml:lang="de">unheilschwangere Musikhose Cortez – Fernand Cortez, ou La conquête du Mexique (Fernand Cortez oder Die Eroberung von Mexiko) ist eine Oper in drei Akten von Gaspare Spontini. Sie wurde am 28. November 1809 an der Académie Royale de Musique uraufgeführt und für die Pariser Aufführung 1817 grundlegend umgearbeitet.</note> über unsern Häuptern, wie Bader sagte und es war doch gar zu schön, daß er Fanny bat, sie möchte die Aufführung <hi n="1" rend="underline">ja nicht</hi> ohne ihn machen! Berger kam nachdem er gesungen, und auf Fannys Bitte trug er alles nochmals vor, obgleich er sich so angestrengt hatte, daß ihm bei der Wiederholung die Stimme 2mal überschlug. Dafür singt er aber auch alle Chöre begeistert mit. – An Deiner <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a883f8d9-2590-4970-ac44-5c08bdb3714e">Mde. Mathieu<name key="PSN0113122" style="hidden" type="person">Mathieux, Johanna (1810-1858)</name></persName></hi> erlebten wir ebenfalls Freude, sie ist tüchtig fest und brüllt es wie „<hi n="1" rend="underline">a Löw</hi>“, sagte <persName xml:id="persName_49ab8a73-3723-41ed-9af9-cfad3b17ec4b">Hauser<name key="PSN0111775" style="hidden" type="person">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</name></persName>: da sie der alleinige Alt und Beckchen die Stütze der paar piepigen Soprane, so sang <persName xml:id="persName_7981f1d8-4f9f-4bd8-8010-0f3895c60c12">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, die tüchtige Dirigentin, wo es Noth that auch den Alt. <persName xml:id="persName_d17e3c6c-a302-4353-b3c2-a580bba5bdc2">Mde. Heße<name key="PSN0119102" style="hidden" type="person">Hesse, Mde.</name></persName> als Zuhörerin fehlt in keiner Probe, wenn Dir der Enthusiasmus einer Nichtverständigen, die aber Deine Mama ist, angenehm sein kann, so „genieße Deiner Tugend!“ Ich bin ganz von <title xml:id="title_d2502943-91ad-487d-841b-3d5cad80205e">dieser lieben, lieben Musik<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_onyipjfh-p1c5-fhhx-k9tp-hvylgxrsufg8"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> beseligt, sie folgt mir auf Wegen und Schritten, ich bin innerlichst damit verwebt und verstrickt, so daß ich auch keinen Liebling aussondern kann, und nur immer mit gränzenloser Wehmuth bejammern, daß Vater solche Herrlichkeit nicht genoßen! – Fanny ist aber, ich muß es gestehen, mit Deinen Aenderungen nicht zufrieden;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_dd5c91b7-d955-41fa-9949-53bfd301582b" xml:lang="de">Fanny ist … mit Deinen Aenderungen nicht zufrieden – Nach der Uraufführung des Paulus op. 36 beim 18. Niederrheinischen Musikfest 1836 in Düsseldorf überarbeitete Felix Mendelssohn Bartholdy das Werk noch einmal für den Druck.</note> der erste Eindruck ist gar so stark! eben so wenig Woringens, die im Verein mit Betrübniß die Entdeckung machten, daß sie die Stimmen, die sie 300 rt. gekostet, jetzt nicht brauchen können. In das „Schone doch Deiner selbst“<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e3772db4-8b63-480c-abb3-735f3db158af" xml:lang="de">„Schone doch Deiner selbst“ – Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus op. 36 (MWV A 14), 2. Teil, Nr. 42: Chor und Rezitativ »Schone doch deiner selbst«.</note> verliebte ich mich das vorletztemal, wo es die <persName xml:id="persName_c33e3032-9959-4975-b5cb-0860076761ad">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName>, <persName xml:id="persName_115f0c86-1b23-4417-976e-b20a2bba115c">Türrschmidt<name key="PSN0115410" style="hidden" type="person">Türrschmidt, Auguste (1800-1866)</name></persName>, <persName xml:id="persName_bab82568-c87d-449f-80ef-2bc087a6af1b">Böttger<name key="PSN0110050" style="hidden" type="person">Böttger, Gustav (1818-1891)</name></persName> und Zurn (Baders Mutter) sangen, ganz unaussprechlich. Wie wird es wohl mit Bader klingen!</p> <p><seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>Weißt Du denn, daß die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_da1dba03-c614-424a-947d-0abc41390a48">Matthieu<name key="PSN0113122" style="hidden" type="person">Mathieux, Johanna (1810-1858)</name></persName></hi> bei der <persName xml:id="persName_b7000934-3a62-4289-a73a-87d0e78c204f">Arnim<name key="PSN0109532" style="hidden" type="person">Arnim, Elisabeth (Bettina, Bettine) Catharina Ludovica Magdalena von (1785-1859)</name></persName> ist, wo sie den Töchtern<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_45c7b626-181c-4ac2-80c3-7a82f3d0c4aa" xml:lang="de">den Töchtern – Maximiliane Marie Catharine von Arnim, Armgart Catharina von Arnim und Ottilie Beate Gisela von Arnim.</note> Unterricht giebt? sie fühlt sich da überglücklich, und wenns, wie zu vermuthen, auch nicht lang währt, so hat sie Zeit gewonnen, und mit der hats hier noch nie jemanden gefehlt.</p> <p>Unser armer <persName xml:id="persName_9a57208e-57ac-4ee2-a14f-b6b96e0863fa">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> hat uns eine rechten Schrecken verursacht; er bekam einen etwas bedenklichen Zufall, es geht ihm wieder gut, und die etwas rude Warnung wird ihn veranlaßen, ein Waßer- und Lauf<hi rend="latintype">régime</hi> einzuführen. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2be3a928-ecea-4ec6-bfd2-c987149ee78b">Dirichlets<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName></hi> Zärtlichkeit für ihn ist wirklich grotesk, sie können gar nicht ohne einander leben.</p> <p><persName xml:id="persName_0f26b1b1-1e4b-420d-ac70-d9a68342deca">Curschmanns<name key="PSN0110519" style="hidden" type="person">Curschmann, Carl Friedrich (1805-1841)</name></persName> Hochzeit mit dem obligatesten aller Polterabende ist schon seit 12 Tagen verschoben, weil die <persName xml:id="persName_1bae3855-61f4-4e29-9848-7c03b2c0f23c">Braut<name key="PSN0110520" style="hidden" type="person">Curschmann, Rosa Eleonore (1818-1842)</name></persName> krank geworden. <persName xml:id="persName_6c0cae10-fdba-4e2c-ae0f-52fda0c43a6b">Förster<name key="PSN0111097" style="hidden" type="person">Förster, Ernst Joachim (1800-1885)</name></persName> hatte dazu ein Stück geschrieben, die bezauberte <hi n="1" rend="underline">Rose</hi>, und <persName xml:id="persName_0f42f818-8c36-409a-a1b5-9174e268bcd7">Eckart<name key="PSN0110825" style="hidden" type="person">Eckert, Carl Anton Florian (1820-1879)</name></persName> quartettirte darin alle möglichen C.Lieder. Es muß recht hart sein, sich von der ParadiesesPforte ein bischen zurückgeschoben zu sehen! – Die <hi rend="latintype">grippe</hi> wüthet hier ganz arg, doch Gottlob gar nicht gefährlich; nur ists gar unangenehm, daß Familien, Eltern, Kinder, Domestiken plötzlich davon befallen werden. – Mein armer <persName xml:id="persName_1adeb6f6-1789-4d2b-a61c-f505a13eab1b">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> hat sie auch, sein Schreiber ebenfalls, und so schreibt Albertine die täglichen Handelsbriefe.</p> <p>Sag mir, welche Art Silberzeug Du bekommen, l’utile en l’agréable?<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_b0d0c728-27cc-44b1-a5db-1a61bc7a2a8f" xml:lang="fr ">l’utile en l’agréable – frz., das Nützliche mit dem Angenehmen.</note> d. h., Eß- Thee-Vorleger, Milch- Setzlöffel oder Schönheiten die man entbehren kann? Bleibts bei Eurem Kommen, meine Kinder, so ists wohl am Gescheutesten, daß Deine Aussteuer<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_106db566-1783-46a7-923c-4c3b4dbc8ff5" xml:lang="de">daß Deine Aussteuer – Die Verlobung von Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Sophie Charlotte Jeanrenaud (1817-1853) fand am 9. September 1836 in Kronthal und die Hochzeit am 28. März 1837 in Frankfurt a. M. statt. </note> so lange hier bleibt und ich das Vergnügen habe, sie <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_198a9f1e-1570-4070-ae6b-c9c699aef6b0">Cécilen<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName></hi> zu zeigen; denn Männer sind doch Unthiere für Tischzeug und dergl. Vermuthlich miethest Du auch erst zum Juli eine Wohnung? – Es fällt eben wieder so dichter Schnee, daß ich kaum zum Schreiben sehen kann; dazu muß ich mich zu T. Levys <hi rend="latintype">jeudi</hi> der ein Mekkerdi<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_abed0384-927e-42cf-a553-dd5d200037b9" xml:lang="de">Mekkerdi – ironische Anspielung auf frz. mercredi, Mittwoch.</note> geworden, ankleiden und mit Fanny hinfahren. <seg type="closer">Lebewohl und grüße <persName xml:id="persName_ccc503c4-9d26-498f-b737-aa157bda88e5">Schunks<name key="PSN0114759" style="hidden" type="person">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name></persName></seg>.</p> </div> </body> </text></TEI>