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gb-1837-01-10-01

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Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 10. Januar 1837 Du sollst und mußt gelobt werden, und die Cecile auch, daß Ihr jetzt so hübsch fleißig schreibt, und hättest Du nicht den gestern angekommenen Brief vorher angekündigt, so hätte ich schon vorher geschrieben. Zwischen Weihnachten Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 7. Januar 1837 Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 28. Januar 1837 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Transkription: FMB-C Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 32/3. Autograph Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 10. Januar 1837 Du sollst und mußt gelobt werden, und die Cecile auch, daß Ihr jetzt so hübsch fleißig schreibt, und hättest Du nicht den gestern angekommenen Brief vorher angekündigt, so hätte ich schon vorher geschrieben. Zwischen Weihnachten

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.

Rebecka Lejeune Dirichlet

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

10. Januar 1837 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)counter-resetDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Berlin den 10ten Januar.

Du sollst und mußt gelobt werden, und die CecileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) auch, daß Ihr jetzt so hübsch fleißig schreibt, und hättest Du nicht den gestern angekommenen Brief vorher angekündigt, so hätte ich schon vorher geschrieben. Zwischen Weihnachten und Neujahr hatte ich einen Anfall von Tugend, den ich gleich benutzte, und alle meine Briefschulden von einem Jahr her und länger abschrieb. Mir ist es fast nie passirt, daß Leute FremdeDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858), die bei uns in Berlin waren, mir nach ihrer Abreise geschrieben haben, und ich habe wirklich nicht gewußt, daß es Styl ist, nun bringt mir GanzGans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839), dem ich Grüße an alle meine bekannte in Brüssel auftrug, die Antwort, sie hätten sie alle nicht annehmen wollen, so böse wären sie gewesen, daß ich nicht geschrieben hätte, cela me pésait,cela me pésait – frz., es störte mich. und da mein schlummerndes Gewissen einmal wach war, schrieb ich 3 französische Brief, und an die 3000 deutsche. Eigentlich ist der Generalbaß der ganzen Geschichte, oder soll sein, eine Entschuldigung, daß ich nicht der |2| SchleinitzSchleinitz, Juliane Constanze (1807-1852) geschrieben habe. Ist nicht etwa ihr Geburtstag oder so was in der Nähe, Du thätest mir einen Gefallen, wenn Du michs wissen ließest.

Es ist sehr hübsch und recht von Dir, daß Du Dich in die Welt lancirst,lancirst – lancieren, gezielt in die Öffentlichkeit gelangen lassen. wegen Cécile, viel Gebrauch werdet ihr aber im Anfang nicht davon machen, so ein Ehepaar pflegt nicht allzubeweglich zu seyn. Unterdessen ist aber die ennüjantesteennüjanteste – langweiligste; von frz. ennuyer. Gesellschaft für einen Junggesellen besser als seine eigne, wenn er nicht grade zu arbeiten hat, und nach Deiner Beschreibung muß es ganz lustig zugehn. Die Weihnachtsbescherungen nachträglich sind mit einemmal Mode geworden, hier waren mehrere, und PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) schreibt auch von solchen, u.a. einer bei HeineHeine, Heinrich Carl (bis 1812: Henoch Calmon) (1775-1835) wo Dr. Maximilian HeineHeine, Maximilian Meyer (1807-1879), mein Bruder, die Verse lieferte. Ja freilich, auf solche Festtage, wie die Frankfurter mag Dir alles nicht recht behagen wollen. Nu April wird auch kommen.

Wäre nur Juli erst da, oder der Monat, den Du für uns bestimmt hast. Hast Du denn eine Wohnung? Über DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) im Verhältniß zu seiner Frau habe ich soviel Verschiedenes gehört, daß ich davon gar nichts glauben und meine Meinung von ihm, woran ihm sehr wenig gelegen seyn wird, |3| von dem Erfolge der Sache abhängig machen will. Auf jeden Fall hat er eine große Verantwortlichkeit auf sich genommen. – A propos all so was, ich erzählte Dir doch von Conticini’sConticini, Pietro (1805-1871) Sturmverliebung, in Luise ScherzensScherzer, Luise Schultern, die Sache nimmt ein klaterigesklaterig – heruntergekommen, schmutzig, jämmerlich. Ende; diesmal ist aber nicht die Berlinerin, sondern der Italiäner Schuld, der sich sehr gemein benommen. Mir thut das arme Mädchen Leid, sie wird sich zwar trösten, und das bald, aber sie grämt sich doch jetzt, und die ganze herzensgute, spießbürgerliche Familie ist aus ihrer Ruhe und Frieden aufgestört. HenselsHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Hensel, Wilhelm (1794-1861), die sich sehr für ihn interessirt haben, ist die Sache natürlich sehr unangenehm; ich bin froh daß ich nicht hier war, vielleicht hätte mich seine Persönlichkeit auch betrogen, und ich hätte auch für ihn geredet. Er muß es wirklich den Andern angethan haben, denn nach allen mir erzählten Äußerungen und Briefen von ihm, hat er mir schon lange nit gefallen.

Du willst wissen, wie ich leben. Ruhig, was ich treibe? Ich dilettire auf allerlei Dingen, und ärgere mich bisweilen, daß ich gar kein rechtes Talent zu irgend etwas habe, sondern allerhand Dinge bis zu einer gewissen Mittelmäßigkeit leicht lerne, dann aber nicht weiter komme. Wen ich sehe? Niemand, DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) steht alle Morgen um halb 7 auf, und arbeitet |4| hintereinander bis Abends um 10, wenn ich ihn dann dreimal gerufen habe, kommt er und spielt mit mir Dame, nachdem ich mit Hensel Mühle gespielt habe, welche Leidenschaft ich sehr bei ihm unterhalte, als Präservativ (jetzt heißt es προηυλαζιs)προηυλαζισ – griech., Vorhersage. gegen das Zeichnen Abends. Daß ich nun Dirichlets Fleiß nicht störe, und ihm gern das Opfer bringe, welches keins für mich ist, alle Einladungen abzusagen, kannst Du Dir vorstellen, was er zu Tage fördert wissen außer Gott, vielleicht 6 Menschen aber er ist guter Laune. Trotz unseres Einsiedlerlebens müssen wir aberDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) nächsten eine Professorenfete geben, wo es sehr gelehrt aber ziemlich ennüjantennüjant – langweilig. seyn wird. Musiker sind viel angenehmer in Gesellschaft. Bei Gelegenheit des Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_s7m3szh1-8jtx-brip-5dom-ejehebc8flvo"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> sehen wir BergerBerger, Carl Ludwig Heinrich (1777-1839) wieder zuweilen, gestern Abend blieb er nach einer Probe bei uns. BaderBader, Karl Adam (1789-1870) singt die Partie außerordentlich schön, das ist der deutsche Sänger wie er seyn soll. Wenn nun keine grippe die Aufführung stört, bis jetzt sollen nur 40000 dran krank seyn, bei uns war sie noch nicht. – Wie wird denn BenettBennett, (seit 1871) Sir William Sterndale (1816-1875), rechtfertigt er Deine Erwartungen? Schneider wird nächstens in der SingakademieSing-AkademieBerlinDeutschland sein Oratorium dirigiren. Von der Aufführung des <hi rend="latintype">Joseph</hi> in Egypten<name key="PSN0113186" style="hidden" type="author">Méhul, Etienne-Nicolas (1763–1817)</name><name key="CRT0109934" style="hidden" type="music">Joseph</name> sagten sie, die Solos wären sehr gut gegangen, die Chöre aber nicht. Wenn ich das von der Singakademie höre, und zugleich vom Israel<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0108989" style="hidden" type="music">Israel in Egypt HWV 54</name> in Leipzig, so empfinde ich das ärgerlichste Plaisir.Plaisir – frz., Vergnügen. Nu so Gott will, zu Ostern räche ich mich am Paulus für alle ungehörte Musik hier. Adieu, grüße alle die so freundlich meiner gedenken, und thu Du es auch.Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)

            Berlin den 10ten Januar. Du sollst und mußt gelobt werden, und die Cecile auch, daß Ihr jetzt so hübsch fleißig schreibt, und hättest Du nicht den gestern angekommenen Brief vorher angekündigt, so hätte ich schon vorher geschrieben. Zwischen Weihnachten und Neujahr hatte ich einen Anfall von Tugend, den ich gleich benutzte, und alle meine Briefschulden von einem Jahr her und länger abschrieb. Mir ist es fast nie passirt, daß Leute Fremde, die bei uns in Berlin waren, mir nach ihrer Abreise geschrieben haben, und ich habe wirklich nicht gewußt, daß es Styl ist, nun bringt mir Ganz, dem ich Grüße an alle meine bekannte in Brüssel auftrug, die Antwort, sie hätten sie alle nicht annehmen wollen, so böse wären sie gewesen, daß ich nicht geschrieben hätte, cela me pésait, und da mein schlummerndes Gewissen einmal wach war, schrieb ich 3 französische Brief, und an die 3000 deutsche. Eigentlich ist der Generalbaß der ganzen Geschichte, oder soll sein, eine Entschuldigung, daß ich nicht der Schleinitz geschrieben habe. Ist nicht etwa ihr Geburtstag oder so was in der Nähe, Du thätest mir einen Gefallen, wenn Du michs wissen ließest.
Es ist sehr hübsch und recht von Dir, daß Du Dich in die Welt lancirst, wegen Cécile, viel Gebrauch werdet ihr aber im Anfang nicht davon machen, so ein Ehepaar pflegt nicht allzubeweglich zu seyn. Unterdessen ist aber die ennüjanteste Gesellschaft für einen Junggesellen besser als seine eigne, wenn er nicht grade zu arbeiten hat, und nach Deiner Beschreibung muß es ganz lustig zugehn. Die Weihnachtsbescherungen nachträglich sind mit einemmal Mode geworden, hier waren mehrere, und Paul schreibt auch von solchen, u. a. einer bei Heine wo Dr. Maximilian Heine, mein Bruder, die Verse lieferte. Ja freilich, auf solche Festtage, wie die Frankfurter mag Dir alles nicht recht behagen wollen. Nu April wird auch kommen.
Wäre nur Juli erst da, oder der Monat, den Du für uns bestimmt hast. Hast Du denn eine Wohnung? Über David im Verhältniß zu seiner Frau habe ich soviel Verschiedenes gehört, daß ich davon gar nichts glauben und meine Meinung von ihm, woran ihm sehr wenig gelegen seyn wird, von dem Erfolge der Sache abhängig machen will. Auf jeden Fall hat er eine große Verantwortlichkeit auf sich genommen. – A propos all so was, ich erzählte Dir doch von Conticini’s Sturmverliebung, in Luise Scherzens Schultern, die Sache nimmt ein klateriges Ende; diesmal ist aber nicht die Berlinerin, sondern der Italiäner Schuld, der sich sehr gemein benommen. Mir thut das arme Mädchen Leid, sie wird sich zwar trösten, und das bald, aber sie grämt sich doch jetzt, und die ganze herzensgute, spießbürgerliche Familie ist aus ihrer Ruhe und Frieden aufgestört. Hensels, die sich sehr für ihn interessirt haben, ist die Sache natürlich sehr unangenehm; ich bin froh daß ich nicht hier war, vielleicht hätte mich seine Persönlichkeit auch betrogen, und ich hätte auch für ihn geredet. Er muß es wirklich den Andern angethan haben, denn nach allen mir erzählten Äußerungen und Briefen von ihm, hat er mir schon lange nit gefallen.
Du willst wissen, wie ich leben. Ruhig, was ich treibe? Ich dilettire auf allerlei Dingen, und ärgere mich bisweilen, daß ich gar kein rechtes Talent zu irgend etwas habe, sondern allerhand Dinge bis zu einer gewissen Mittelmäßigkeit leicht lerne, dann aber nicht weiter komme. Wen ich sehe? Niemand, Dirichlet steht alle Morgen um halb 7 auf, und arbeitet hintereinander bis Abends um 10, wenn ich ihn dann dreimal gerufen habe, kommt er und spielt mit mir Dame, nachdem ich mit Hensel Mühle gespielt habe, welche Leidenschaft ich sehr bei ihm unterhalte, als Präservativ (jetzt heißt es προηυλαζιs) gegen das Zeichnen Abends. Daß ich nun Dirichlets Fleiß nicht störe, und ihm gern das Opfer bringe, welches keins für mich ist, alle Einladungen abzusagen, kannst Du Dir vorstellen, was er zu Tage fördert wissen außer Gott, vielleicht 6 Menschen aber er ist guter Laune. Trotz unseres Einsiedlerlebens müssen wir aber nächsten eine Professorenfete geben, wo es sehr gelehrt aber ziemlich ennüjant seyn wird. Musiker sind viel angenehmer in Gesellschaft. Bei Gelegenheit des Paulus sehen wir Berger wieder zuweilen, gestern Abend blieb er nach einer Probe bei uns. Bader singt die Partie außerordentlich schön, das ist der deutsche Sänger wie er seyn soll. Wenn nun keine grippe die Aufführung stört, bis jetzt sollen nur 40000 dran krank seyn, bei uns war sie noch nicht. – Wie wird denn Benett, rechtfertigt er Deine Erwartungen? Schneider wird nächstens in der Singakademie sein Oratorium dirigiren. Von der Aufführung des Joseph in Egypten sagten sie, die Solos wären sehr gut gegangen, die Chöre aber nicht. Wenn ich das von der Singakademie höre, und zugleich vom IsraelHändel, Georg Friedrich (1685–1759) Israel in Egypt HWV 54 in Leipzig, so empfinde ich das ärgerlichste Plaisir. Nu so Gott will, zu Ostern räche ich mich am Paulus für alle ungehörte Musik hier. Adieu, grüße alle die so freundlich meiner gedenken, und thu Du es auch.          
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Ist nicht etwa ihr Geburtstag oder so was in der Nähe, Du thätest mir einen Gefallen, wenn Du michs wissen ließest.</p> <p>Es ist sehr hübsch und recht von Dir, daß Du Dich in die Welt <hi rend="latintype">lancirst</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_84f751f7-9b37-40ee-8171-3f851f25fbb9" xml:lang="de">lancirst – lancieren, gezielt in die Öffentlichkeit gelangen lassen.</note> wegen <hi rend="latintype">Cécile</hi>, viel Gebrauch werdet ihr aber im Anfang nicht davon <gap quantity="1" reason="deletion" unit="words"></gap> machen, so ein Ehepaar pflegt nicht allzubeweglich zu seyn. Unterdessen ist aber die ennüjanteste<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_709d7c7b-1441-43eb-9757-b86c71cb476f" xml:lang="fr ">ennüjanteste – langweiligste; von frz. ennuyer. </note> Gesellschaft für einen Junggesellen besser als seine eigne, wenn er nicht grade zu arbeiten hat, und nach Deiner Beschreibung muß es ganz lustig zugehn. Die Weihnachtsbescherungen nachträglich sind mit einemmal Mode geworden, hier waren mehrere, und <persName xml:id="persName_4ab0fb08-9569-4a44-b101-7a4aa9a40204">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> schreibt auch von solchen, u.a. einer bei <persName xml:id="persName_490a17e5-f0f9-4103-833f-d5644c9d34c5">Heine<name key="PSN0117007" style="hidden" type="person">Heine, Heinrich Carl (bis 1812: Henoch Calmon) (1775-1835)</name></persName> wo <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b80c2562-479a-4d34-954f-6939cd9e7597">Dr. Maximilian Heine<name key="PSN0117010" style="hidden" type="person">Heine, Maximilian Meyer (1807-1879)</name></persName></hi>, mein Bruder, die Verse lieferte. Ja freilich, auf solche Festtage, wie die Frankfurter mag Dir alles nicht recht behagen wollen. Nu April wird auch kommen.</p> <p>Wäre nur Juli erst da, oder der Monat, den Du für uns bestimmt hast. Hast Du denn eine Wohnung? Über <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_5113cff8-cdb9-4cb6-896b-52319be5872f">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName></hi> im Verhältniß zu seiner Frau habe ich soviel Verschiedenes gehört, daß ich davon gar nichts glauben und meine Meinung von ihm, woran ihm sehr wenig gelegen seyn wird,<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>von dem Erfolge der Sache abhängig machen will. Auf jeden Fall hat er eine große Verantwortlichkeit auf sich genommen. – A propos all so was, ich erzählte Dir doch von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_9f83463a-023e-4337-a42b-7b4326310ef3">Conticini’s<name key="PSN0118960" style="hidden" type="person">Conticini, Pietro (1805-1871)</name></persName></hi> Sturmverliebung, in <persName xml:id="persName_2f42d570-6bd1-475e-9814-5c47fb2a1889">Luise Scherzens<name key="PSN0119101" style="hidden" type="person">Scherzer, Luise</name></persName> Schultern, die Sache nimmt ein klateriges<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_56115b72-0156-4709-9e39-16a425c9acae" xml:lang="de">klaterig – heruntergekommen, schmutzig, jämmerlich.</note> Ende; diesmal ist aber nicht die Berlinerin, sondern der Italiäner Schuld, der sich sehr gemein benommen. Mir thut das arme Mädchen Leid, sie wird sich zwar trösten, und das bald, aber sie grämt sich doch jetzt, und die ganze herzensgute, spießbürgerliche Familie ist aus ihrer Ruhe und Frieden aufgestört. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_41fffb5a-a44c-4bc9-a903-6e6d3b210174">Hensels<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName></hi>, die sich sehr für ihn interessirt haben, ist die Sache natürlich sehr unangenehm; ich bin froh daß ich nicht hier war, vielleicht hätte mich seine Persönlichkeit auch betrogen, und ich hätte auch für ihn geredet. Er muß es wirklich den Andern angethan haben, denn nach allen mir erzählten Äußerungen und Briefen von ihm, hat er mir schon lange nit gefallen.</p> <p>Du willst wissen, wie ich lebe<del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_fbbd0172-4816-42e0-9bea-e3e0826dbf0b">n</del>. Ruhig, was ich treibe? Ich dilettire auf allerlei Dingen, und ärgere mich bisweilen, daß ich gar kein rechtes Talent zu irgend etwas habe, sondern allerhand Dinge bis zu einer gewissen Mittelmäßigkeit leicht lerne, dann aber nicht weiter komme. Wen ich sehe? Niemand, <persName xml:id="persName_becfa28d-273b-46ff-a774-443b685ab55f">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> steht alle Morgen um halb 7 auf, und arbeitet<seg type="pagebreak"> |4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>hintereinander bis Abends um 10, wenn i<unclear reason="covering" resp="UT">ch</unclear> ihn dann dreimal gerufen habe, kommt er und spielt mit mir Dame, nachdem ich mit Hens<unclear reason="covering" resp="UT">el</unclear> Mühle gespielt habe, welche Leidenschaft ich seh<unclear reason="covering" resp="UT">r</unclear> bei ihm unterhalte, als Präservativ (jetzt heißt es προηυλαζι<hi rend="latintype">s</hi>)<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_7bd8ce3c-315a-48f6-9841-0de4d8ca0e36" xml:lang="grc ">προηυλαζισ – griech., Vorhersage.</note> gegen das Zeichnen Abends. Daß ich nun <hi rend="latintype">Dirichlets</hi> Fleiß nicht störe, und ihm gern das Opfer bringe, welches keins für mich ist, alle Einladungen abzusagen, kannst Du Dir vorstellen, was er zu Tage fördert wissen außer Gott, vielleicht 6 Menschen aber er ist guter Laune. Trotz unseres Einsiedlerlebens müssen wir <add place="above">aber<name key="PSN0110673" resp="writers_hand" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</name></add> nächsten eine Professorenfete geben, wo es sehr gelehrt aber ziemlich ennüjant<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_2fff6829-5826-4f1f-9018-49730ee06198" xml:lang="de">ennüjant – langweilig.</note> seyn wird. Musiker sind viel angenehmer in Gesellschaft. Bei Gelegenheit des <hi rend="latintype"><title xml:id="title_295d186a-bb31-4bac-a70e-b7d56231b4d4">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_s7m3szh1-8jtx-brip-5dom-ejehebc8flvo"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title></hi> sehen wir <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2a783d6d-b7c0-4589-bb30-91d65f4256f4">Berger<name key="PSN0109868" style="hidden" type="person">Berger, Carl Ludwig Heinrich (1777-1839)</name></persName></hi> wieder zuweilen, gestern Abend blieb er nach einer Probe bei uns. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d517cfab-fe17-4dd6-aa77-de80a05f13f1">Bader<name key="PSN0109627" style="hidden" type="person">Bader, Karl Adam (1789-1870)</name></persName></hi> singt die Partie außerordentlich schön, das ist der deutsche Sänger wie er seyn soll. Wenn nun keine <hi rend="latintype">grippe</hi> die Aufführung stört, bis jetzt sollen nur 40000 dran krank seyn, bei uns w<unclear reason="covering" resp="UT">ar</unclear> sie noch nicht. – Wie wird denn <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_060201a1-4cbd-4d8b-bdb2-5e1032eb4e63">Benett<name key="PSN0109864" style="hidden" type="person">Bennett, (seit 1871) Sir William Sterndale (1816-1875)</name></persName></hi>, rechtfertigt er Deine Erwartungen? Schneid<unclear reason="covering" resp="UT">er</unclear> wird nächstens in der <placeName xml:id="placeName_f6db61bf-3026-4fea-a8f0-833ce4b0b2d0">Singakademie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> sein Oratorium dirigiren. Von der Aufführung des <title xml:id="title_551cd9e8-8d95-4945-ba67-8a78c635c34f"><hi rend="latintype">Joseph</hi> in Egypten<name key="PSN0113186" style="hidden" type="author">Méhul, Etienne-Nicolas (1763–1817)</name><name key="CRT0109934" style="hidden" type="music">Joseph</name></title> sagten sie, die Solos wären sehr gut gegangen, die Chöre aber nicht. Wenn ich das von der Singakademie höre, und zugleich <add place="above">vom <hi rend="latintype"><title xml:id="title_dc211705-73f6-41f5-96ac-f2ee2962ce93">Israel<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0108989" style="hidden" type="music">Israel in Egypt HWV 54</name></title></hi> in Leipzig, so empfinde ich das ärgerlichste <hi rend="latintype">Plaisir</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_09cae06a-5881-4c61-9916-f96dcfe84d0f" xml:lang="fr ">Plaisir – frz., Vergnügen.</note> Nu so Gott will, zu Ostern räche ich mich am <hi rend="latintype">Paulus</hi> für alle ungehörte Musik hier. <seg type="closer">Adieu, grüße alle die so freundlich meiner gedenken, und thu Du es auch.</seg><name key="PSN0110673" resp="writers_hand" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</name></add></p> </div> </body> </text></TEI>