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gb-1836-11-30-01

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Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, adressiert an Maria Catharina Pensa <lb></lb>Berlin, 30. November 1836 Lieber Felix, dem Mann kann geholfen werden, nämlich dem Stammbuchdeckel, dazu sey aber so gut, und schreibe umgehend Antwort auf einem Papiere, das grade die Größe des Albums hat. Umgehend, sonst wirds zu spät, und Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 26. und 27. November 1836 Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 1. Dezember 1836 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 31/143. Autograph Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, adressiert an Maria Catharina Pensa; Berlin, 30. November 1836 Lieber Felix, dem Mann kann geholfen werden, nämlich dem Stammbuchdeckel, dazu sey aber so gut, und schreibe umgehend Antwort auf einem Papiere, das grade die Größe des Albums hat. Umgehend, sonst wirds zu spät, und

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse von Lea Mendelssohn Bartholdys Hand, 1 Poststempel [BERLIN 4-5 / 30/11], Siegel.

Rebecka Lejeune Dirichlet, Lea Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

30. November 1836 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Herrn Musikdirektor Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig in Reichels Garten bei Mde. Pensa. frei
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Berlin den 30 November.

Lieber Felix, dem Mann kann geholfen werden, nämlich dem Stammbuchdeckel, dazu sey aber so gut, und schreibe umgehend Antwort auf einem Papiere, das grade die Größe des Albums hat. Umgehend, sonst wirds zu spät, und ist es beinahe schon, weswegen ich nur ein Lederwesen, in der Art, wie die Flegeljahre, leisten kann. Die Bestimmung mit dem Briefe, einen halben Zoll länger, ist mir zu ungenau.

Und nun läßt sich mein Herr sehr freuen, daß Du in Leipzig verbleibst, und daß die Leute dort wißen was sie an Dir haben, und es sagen. Cecile hat mir kürzlich geschrieben, aber kein Wort von im Winter nach Leipzig kommen, in dem Briefe lag einer an Julie Schunk, darin schreibt sie, sie hoffte sie noch im Laufe des Winters zu sehen. Sieh doch zu, daß Du es dahin bringst Dein Schade wärs nicht.

|2| Außerdem befinden wir uns den Umständen nach wohl, Dirichlet ist sehr fleißig und steht um 6 auf, ich bin sehr faul und stehe um 9 auf, lachen thun wir bisweilen über Minna Hensel, die allein die 7 thörichten Jungfrauen ist, und sich Locken à l’enfant angeschafft hat, wenn sie in Gesellschaft ist.

Pauls amüsiren sich sehr gut in Hamburg als grands seigneurs, wenn sie nur nicht dort bleiben

Und adieu, es scheint heut beinahe erträglich Wetter zu seyn, ich will ausgehen, u.a. zu Bendemanns die ich noch gar nicht gesehen habe. Für Deinen Sack, d. h. for your sake, schick das Format Deiner R.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)

Es ist ein nicht genug zu schätzendes Glück, lieber Felix! daß Du uns Mde. Mathieu zugeschickt; denn es könnte doch auch umgekehrt sein, und dann hättest Du uns ewigen Haß geschworen. Sie muß wohl an einiger Unliebenswürdigkeit leiden, da sie all ihren Enthusiasmus bei mir entladen, mir erzählend, wie Du in Fft. abgegöttert wirst, und doch, Herr Amtmann, doch! – Nun, ich wünsche ihr Stunden und mir Minuten! – Wir waren gestern Abend bei Fanny mit ihr, sie hatte |3| paßenderweise nur noch 25 andre nicht angenehme Leute eingeladen. Aber es war dennoch animirt und hübsch, wie immer bei dieser Erzvortrefflichen, deren Herzensgüte ich täglich mehr liebe und mich daran erfreue.

Löwenstein hat sein Bild, nach der Ausstellung, für 50 louis verkauft, worüber Hensel eine wahrhaft rührende Freude hat: wär er, wie andre seines Handwerks, egoistisch, so würde er die Schüler, die ihn nach 6jähr. Bemühung Ehre bringen, nicht so leicht zu ihrem Nutzen entlaßen; er hat der Zahl nach mehr als Ersatz, schwerlich aber den Talenten nach. –

Dein Br. an Holtei ist pünktlich besorgt, und ich erbiete mich zu allen ähnlichen Dienstleistungen. Beschreibe mir gelegentlich doch Dein Album, in dem Du gewiß alle Niedlichkeiten und Anspielungen erschöpft hast. Laß mich wenigstens in der Ferne Vergnügen daran haben.

Beckchen hat Recht und Minna giebt uns jetzt die einzige Gelegenheit, so zu lachen, wie es über die abgeschmacktesten bêtisen einer Haupthörin in welcher Stimmung es sei, nur möglich ist. Das Schönste ist nur, das Dir. ihr ungeheuer die cour macht, ihr nachläuft sie zu küßen, sie auf die amusanteste Weise gegen alle verteidigt die sie lächerlich machen, ein Hauptspaß, der unwiderstehlich ist: ich habe nie eine Person gesehen, die so wie sie aus einem schlechten empfindsamen Roman gesprungen scheint. Alle ihre Freundinnen sind v. eben dem Kaliber, und die prächtigsten Gegenstände zu Spott und Spaß. – Wir hatten gestern Abend einen ganz fürchterlichen Sturm, der auch unser Hauptdach stark beschädigte; heut ists noch vollkommen finster. Ich mußte immer an unsern guten Naumann denken, der sich gestern in Hamb. nach Rio einschiffen wollte. Ich danke Gott, daß ich Dich nur in einer Sänfte, nicht auf dem Meer geschaukelt weiß! Am Jungfernstieg wo Pauls wohnen, klingt solche Sturmflut auch gräßlich! – Die nette Julie Sch. meldet sich eben zum Mittagbrot; es ist stockfinster! erhalte Dich gesund aber sei kein Hypochondrist, was Vater immer von Dir befürchtete! – Ewig Dein.

Lea Mendelssohn Bartholdy
            Berlin den 30 November. Lieber Felix, dem Mann kann geholfen werden, nämlich dem Stammbuchdeckel, dazu sey aber so gut, und schreibe umgehend Antwort auf einem Papiere, das grade die Größe des Albums hat. Umgehend, sonst wirds zu spät, und ist es beinahe schon, weswegen ich nur ein Lederwesen, in der Art, wie die Flegeljahre, leisten kann. Die Bestimmung mit dem Briefe, einen halben Zoll länger, ist mir zu ungenau.
Und nun läßt sich mein Herr sehr freuen, daß Du in Leipzig verbleibst, und daß die Leute dort wißen was sie an Dir haben, und es sagen. Cecile hat mir kürzlich geschrieben, aber kein Wort von im Winter nach Leipzig kommen, in dem Briefe lag einer an Julie Schunk, darin schreibt sie, sie hoffte sie noch im Laufe des Winters zu sehen. Sieh doch zu, daß Du es dahin bringst Dein Schade wärs nicht.
 Außerdem befinden wir uns den Umständen nach wohl, Dirichlet ist sehr fleißig und steht um 6 auf, ich bin sehr faul und stehe um 9 auf, lachen thun wir bisweilen über Minna Hensel, die allein die 7 thörichten Jungfrauen ist, und sich Locken à l’enfant angeschafft hat, wenn sie in Gesellschaft ist.
Pauls amüsiren sich sehr gut in Hamburg als grands seigneurs, wenn sie nur nicht dort bleiben
Und adieu, es scheint heut beinahe erträglich Wetter zu seyn, ich will ausgehen, u. a. zu Bendemanns die ich noch gar nicht gesehen habe. Für Deinen Sack, d. h. for your sake, schick das Format Deiner R.
Es ist ein nicht genug zu schätzendes Glück, lieber Felix! daß Du uns Mde. Mathieu zugeschickt; denn es könnte doch auch umgekehrt sein, und dann hättest Du uns ewigen Haß geschworen. Sie muß wohl an einiger Unliebenswürdigkeit leiden, da sie all ihren Enthusiasmus bei mir entladen, mir erzählend, wie Du in Fft. abgegöttert wirst, und doch, Herr Amtmann, doch! – Nun, ich wünsche ihr Stunden und mir Minuten! – Wir waren gestern Abend bei Fanny mit ihr, sie hatte paßenderweise nur noch 25 andre nicht angenehme Leute eingeladen. Aber es war dennoch animirt und hübsch, wie immer bei dieser Erzvortrefflichen, deren Herzensgüte ich täglich mehr liebe und mich daran erfreue.
Löwenstein hat sein Bild, nach der Ausstellung, für 50 louis verkauft, worüber Hensel eine wahrhaft rührende Freude hat: wär er, wie andre seines Handwerks, egoistisch, so würde er die Schüler, die ihn nach 6jähr. Bemühung Ehre bringen, nicht so leicht zu ihrem Nutzen entlaßen; er hat der Zahl nach mehr als Ersatz, schwerlich aber den Talenten nach. –
Dein Br. an Holtei ist pünktlich besorgt, und ich erbiete mich zu allen ähnlichen Dienstleistungen. Beschreibe mir gelegentlich doch Dein Album, in dem Du gewiß alle Niedlichkeiten und Anspielungen erschöpft hast. Laß mich wenigstens in der Ferne Vergnügen daran haben.
Beckchen hat Recht und Minna giebt uns jetzt die einzige Gelegenheit, so zu lachen, wie es über die abgeschmacktesten bêtisen einer Haupthörin in welcher Stimmung es sei, nur möglich ist. Das Schönste ist nur, das Dir. ihr ungeheuer die cour macht, ihr nachläuft sie zu küßen, sie auf die amusanteste Weise gegen alle verteidigt die sie lächerlich machen, ein Hauptspaß, der unwiderstehlich ist: ich habe nie eine Person gesehen, die so wie sie aus einem schlechten empfindsamen Roman gesprungen scheint. Alle ihre Freundinnen sind v. eben dem Kaliber, und die prächtigsten Gegenstände zu Spott und Spaß. – Wir hatten gestern Abend einen ganz fürchterlichen Sturm, der auch unser Hauptdach stark beschädigte; heut ists noch vollkommen finster. Ich mußte immer an unsern guten Naumann denken, der sich gestern in Hamb. nach Rio einschiffen wollte. Ich danke Gott, daß ich Dich nur in einer Sänfte, nicht auf dem Meer geschaukelt weiß! Am Jungfernstieg wo Pauls wohnen, klingt solche Sturmflut auch gräßlich! – Die nette Julie Sch. meldet sich eben zum Mittagbrot; es ist stockfinster! erhalte Dich gesund aber sei kein Hypochondrist, was Vater immer von Dir befürchtete! – Ewig Dein.
Lea Mendelssohn Bartholdy          
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