]> Brief: gb-1836-10-28-01

gb-1836-10-28-01

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Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 28. Oktober 1836 Habe Dank, bester Felix für Deinen lieben Brief. Aber entschuldigen auf drei Seiten hättest Du Dich nicht sollen, so war es nicht gemeint, und zwischen uns soll und wird es ja wohl nicht zu Mißverständnissen Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 23. Oktober 1836 Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 14. November 1836 Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 31/132. Autograph Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 28. Oktober 1836 Habe Dank, bester Felix für Deinen lieben Brief. Aber entschuldigen auf drei Seiten hättest Du Dich nicht sollen, so war es nicht gemeint, und zwischen uns soll und wird es ja wohl nicht zu Mißverständnissen

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [BERLIN 5-6 / 28/10], [R18 / 28 10 / No5], Siegel.

Fanny Hensel

Green Books

Citron, Letters, S. 516-518 (mit Textauslassungen). Weissweiler, Briefwechsel, S. 231-233 (Teildruck).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

28. Oktober 1836 Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)counter-resetHensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Berlin, 28sten Oktbr. 1836.

Habe Dank, bester Felix für Deinen lieben Brief. Aber entschuldigen auf drei Seiten hättest Du Dich nicht sollen, so war es nicht gemeint, und zwischen uns soll und wird es ja wohl nicht zu Mißverständnissen kommen. Und da Du so ein ehrlicher Mann bist, und Briefe wiedergiebst, so sollst Du auch die beiden lieben von Cecile haben. Herr Schunk bringt sie Dir mit, und Du kannst sie mir durch Paul wiederschicken. Den kannst Du zum Israel erwarten; Alexanders kommen Sonntag, und dann wird er sich aufmachen, sobald er Alles übergeben hat. Der Israel wird prachtvoll werden, Orgel und Kirche zusammen hat man seit Menschengedenken nicht zu Händel gehört. Wollt ich könnt es hören. Noch etwas gutes Herbstwetter könnten wir auch brauchen. Seit Hensels Bild auf der Ausstellung ist, war keine Stunde Sonnenschein, und den könnte es doch brauchen. Denn da sie 12 neue Säle gebaut haben, so ist fehltHensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) es natürlich an Platz, ein Bild gehörig zu hängen, da die besten Plätze an den Fenstern durch beide Thüren eingenommen, sind, drei Viertel des Raumes ganz unbrauchbar, und das letzte Viertel mäßig dunkel ist. Ueber diese Geschichte von dem Neubau, den der alte Schadow ganz im Stillen mit dem Architekten der prinzlichen Ställe verübt hat, darf ich gar nicht reden, sonst fange |2| ich jedesmal an zu wüthen, und Du sagst: eine wüthende Gere. Es ist aber das Aergste, was wir hier in langer Zeit vollbracht haben, und das will was sagen. Uebrigens können wir mit der Aufnahme die das Bild findet, nicht anders als zufrieden seyn.

Du frägst, was ich komponirt habe, und ich antworte, Deiner Aufgabe gemäß, ein halb Dutzend Clavierstücke. Ich werde sie Dir durch Paul schicken, hast Du Zeit so spiele sie einmal durch, oder laß sie durch einen Deiner Schüler spielen, und laß mir was drüber sagen. Ich habe so viel Deiner von der Natur Deines Schülers, das es mir immer am Besten gelingt, wenn Du mir sagst: mache doch das oder das. Ich bin in der letzten Zeit wieder viel angegangen worden, etwas heraus zu geben, soll ichs thun?

Nächste Woche müssen wir eine förmliche musikalische Sauerei geben wovor mir schon heut (verzeih) mies ist. Es ist uns nämlich eine italiän. Sängerin empfohlen, die an Schönheit und Stimme ein wahres Meerwunder seyn soll, dazu will ich dann Deckers bitten, und Curschmann und Röschen, die jetzt überall herum singen, und dann mögen sie trillern. Dazwischen spiele ich ein zartes Lied, wo möglich so zart wie Curschmann, oder soll ich die 33 Variat. von Beethoven spielen? Bei Deckers fangen auch die Opern wieder an.

|3| Ich muß doch noch einmal auf die Ausstellung zurückkommen. Ich habe noch keine gesehn, bei der das Interesse so gespalten, so wenig ein allgemeines gewesen wäre. Das alleinige Düsseldorfer Regiment hat aufgehört, sie haben mir Recht ihr Publicum, und werden es behalten, und Hildebrandt ist diesmal ihr vorzüglichster Vertreter. Dann haben die Franzosen den größten Beifall, von hier sind auch einige bedeutende Sachen da, herrliche Landschaften von Rom, Mehreres von Deutschen, die in Paris studiren, eine herrliche Landschaft von Conckonck, die ich Dir wol zu sehn wünschte, ein Wald im Winter, Roberts Erndte, und ein prächtiges Bild seines Bruders, so daß von allen Seiten her Schönes und Interessantes in Menge vorhanden ist und man durchaus nicht sagen kann, die Ausstellung habe einen Mittelpunkt, das macht sie aber vielleicht nur noch interessanter.

Lebe wohl o Felix und habe weniger zu thun. Komponirst Du denn jetzt etwas? und was? werden denn Deine Symphonieen nie vor Tageslicht kommen? Wann wird sichs entscheiden, ob Du in Leipzig bleibst, oder nicht? Grüße Cecile, jetzt werde ich ihr in diesen Tagen schreiben.

Deine F.
            Berlin, 28sten Oktbr. 1836. Habe Dank, bester Felix für Deinen lieben Brief. Aber entschuldigen auf drei Seiten hättest Du Dich nicht sollen, so war es nicht gemeint, und zwischen uns soll und wird es ja wohl nicht zu Mißverständnissen kommen. Und da Du so ein ehrlicher Mann bist, und Briefe wiedergiebst, so sollst Du auch die beiden lieben von Cecile haben. Herr Schunk bringt sie Dir mit, und Du kannst sie mir durch Paul wiederschicken. Den kannst Du zum Israel erwarten; Alexanders kommen Sonntag, und dann wird er sich aufmachen, sobald er Alles übergeben hat. Der Israel wird prachtvoll werden, Orgel und Kirche zusammen hat man seit Menschengedenken nicht zu Händel gehört. Wollt ich könnt es hören. Noch etwas gutes Herbstwetter könnten wir auch brauchen. Seit Hensels Bild auf der Ausstellung ist, war keine Stunde Sonnenschein, und den könnte es doch brauchen. Denn da sie 12 neue Säle gebaut haben, so ist fehlt es natürlich an Platz, ein Bild gehörig zu hängen, da die besten Plätze an den Fenstern durch beide Thüren eingenommen, sind, drei Viertel des Raumes ganz unbrauchbar, und das letzte Viertel mäßig dunkel ist. Ueber diese Geschichte von dem Neubau, den der alte Schadow ganz im Stillen mit dem Architekten der prinzlichen Ställe verübt hat, darf ich gar nicht reden, sonst fange ich jedesmal an zu wüthen, und Du sagst: eine wüthende Gere. Es ist aber das Aergste, was wir hier in langer Zeit vollbracht haben, und das will was sagen. Uebrigens können wir mit der Aufnahme die das Bild findet, nicht anders als zufrieden seyn.
Du frägst, was ich komponirt habe, und ich antworte, Deiner Aufgabe gemäß, ein halb Dutzend Clavierstücke. Ich werde sie Dir durch Paul schicken, hast Du Zeit so spiele sie einmal durch, oder laß sie durch einen Deiner Schüler spielen, und laß mir was drüber sagen. Ich habe so viel Deiner von der Natur Deines Schülers, das es mir immer am Besten gelingt, wenn Du mir sagst: mache doch das oder das. Ich bin in der letzten Zeit wieder viel angegangen worden, etwas heraus zu geben, soll ichs thun?
Nächste Woche müssen wir eine förmliche musikalische Sauerei geben wovor mir schon heut (verzeih) mies ist. Es ist uns nämlich eine italiän. Sängerin empfohlen, die an Schönheit und Stimme ein wahres Meerwunder seyn soll, dazu will ich dann Deckers bitten, und Curschmann und Röschen, die jetzt überall herum singen, und dann mögen sie trillern. Dazwischen spiele ich ein zartes Lied, wo möglich so zart wie Curschmann, oder soll ich die 33 Variat. von Beethoven spielen? Bei Deckers fangen auch die Opern wieder an.
 Ich muß doch noch einmal auf die Ausstellung zurückkommen. Ich habe noch keine gesehn, bei der das Interesse so gespalten, so wenig ein allgemeines gewesen wäre. Das alleinige Düsseldorfer Regiment hat aufgehört, sie haben mir Recht ihr Publicum, und werden es behalten, und Hildebrandt ist diesmal ihr vorzüglichster Vertreter. Dann haben die Franzosen den größten Beifall, von hier sind auch einige bedeutende Sachen da, herrliche Landschaften von Rom, Mehreres von Deutschen, die in Paris studiren, eine herrliche Landschaft von Conckonck, die ich Dir wol zu sehn wünschte, ein Wald im Winter, Roberts Erndte, und ein prächtiges Bild seines Bruders, so daß von allen Seiten her Schönes und Interessantes in Menge vorhanden ist und man durchaus nicht sagen kann, die Ausstellung habe einen Mittelpunkt, das macht sie aber vielleicht nur noch interessanter.
Lebe wohl o Felix und habe weniger zu thun. Komponirst Du denn jetzt etwas? und was? werden denn Deine Symphonieen nie vor Tageslicht kommen? Wann wird sichs entscheiden, ob Du in Leipzig bleibst, oder nicht? Grüße Cecile, jetzt werde ich ihr in diesen Tagen schreiben.
Deine F.          
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Uebrigens können wir mit der Aufnahme die das Bild findet, nicht anders als zufrieden seyn.</p> <p>Du frägst, was ich komponirt habe, und ich antworte, Deiner Aufgabe gemäß, ein halb Dutzend Clavierstücke. Ich werde sie Dir durch Paul schicken, hast Du Zeit so spiele sie einmal durch, oder laß sie durch einen Deiner Schüler spielen, und laß mir was drüber sagen. Ich habe so viel <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_e0f2c83d-916d-491b-a32a-ffdee44d4e98">Deiner</del> von der Natur Deines Schülers, das es mir immer am Besten gelingt, wenn Du mir sagst: mache doch das oder das. Ich bin in der letzten Zeit wieder viel angegangen worden, etwas heraus zu geben, soll ichs thun?</p> <p>Nächste Woche müssen wir eine förmliche musikalische Sauerei geben wovor mir schon heut (verzeih) mies ist. Es ist uns nämlich eine italiän. Sängerin empfohlen, die an Schönheit und Stimme ein wahres Meerwunder seyn soll, dazu will ich dann Deckers bitten, und Curschmann und Röschen, die jetzt überall herum singen, und dann mögen sie trillern. Dazwischen spiele ich ein zartes Lied, wo möglich so zart wie Curschmann, oder soll ich die 33 Variat. von Beethoven spielen? Bei Deckers fangen auch die Opern wieder an.</p> <p><seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Ich muß doch noch einmal auf die Ausstellung zurückkommen. Ich habe noch keine gesehn, bei der das Interesse so gespalten, so wenig ein allgemeines gewesen wäre. Das alleinige Düsseldorfer Regiment hat aufgehört, sie haben mir Recht ihr Publicum, und werden es behalten, und Hildebrandt ist diesmal ihr vorzüglichster Vertreter. Dann haben die Franzosen den größten Beifall, von hier sind auch einige bedeutende Sachen da, herrliche Landschaften von Rom, Mehreres von Deutschen, die in Paris studiren, eine herrliche Landschaft von Conckonck, die ich Dir wol zu sehn wünschte, ein Wald im Winter, Roberts Erndte, und ein prächtiges Bild seines Bruders, so daß von allen Seiten her Schönes und Interessantes in Menge vorhanden <unclear reason="covering" resp="UW">ist</unclear> und man durchaus nicht sagen kann, die Ausstellung habe einen Mittelpunkt, das macht sie aber vielleicht nur noch interessanter.</p> <p><seg type="closer">Lebe wohl o Felix und habe weniger zu thun.</seg> Komponirst Du denn jetzt etwas? und was? werden denn Deine Symphonieen nie vor Tageslicht kommen? Wann wird sichs entscheiden, ob Du in Leipzig bleibst, oder nicht? <seg type="closer">Grüße Cecile, jetzt werde ich ihr in diesen Tagen schreiben.</seg></p> <signed rend="right">Deine F.</signed> </div> </body> </text></TEI>