]> Brief: gb-1836-10-21-01

gb-1836-10-21-01

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Friedrich Rosen an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>London, 21. Oktober 1836 Nur wenige Minuten sind mir heute vergönnt zum Schreiben an Dich, aber doch wohl genug um Dir mit meinen eignen Worten zu sagen wie herzlich ich mich Deines Glückes freue. Die Nachricht davon kam uns Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Friedrich Rosen in London; Leipzig, 6. Februar 1836 Felix Mendelssohn Bartholdy an Friedrich Rosen in London; Freiburg im Breisgau, 29. April 1837 Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 31/130. Autograph Friedrich Rosen an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; London, 21. Oktober 1836 Nur wenige Minuten sind mir heute vergönnt zum Schreiben an Dich, aber doch wohl genug um Dir mit meinen eignen Worten zu sagen wie herzlich ich mich Deines Glückes freue. Die Nachricht davon kam uns

1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse.

Friedrich Rosen

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

21. Oktober 1836 Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)counter-resetRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805–1837) LondonGroßbritannien Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805–1837) Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805–1837) London 21. Oct. 1836. 34 Maddox Street. Liebster Felix

Nur wenige Minuten sind mir heute vergönnt zum Schreiben an Dich, aber doch wohl genug um Dir mit meinen eignen Worten zu sagen wie herzlich ich mich Deines Glückes freue. Die Nachricht davon kam uns zuerst durch die heimgekehrten Beneckes zu; nun hat Dein Brief an Klingemann Alles noch bekraäftigt und aufs Schönste bestätigt. Im vorigen Sommer war ein Bruder Deiner Cäcilie auf ein Paar Tage hier; Klingemann kam einen Abend mit ihm zu mir; als ich nach seiner Wohnung ging um ihn aufzusuchen, hörte ich daß er eine Stunde vorher abgereist sei. Wie hätte ich damals ahnden können, daß der Stamm dem er angehört, mir und uns allen bald so lieb und bedeutend werden sollte! Wie wir Dich kennen brauchen wir Dich nun wohl nicht zu bitten, unser auch fortan manchmal zu gedenken, und uns der Alte zu bleiben. Aber hübsch wäre es, wenn Du dann und wann Deiner Cäcilie unsre Namen nennen wolltest, damit wir auch ihr nicht gänzlich fremd sind, wenn wir früher oder später einmal auf einer Pilgerfahrt in das Deutsche Land an Deiner Thür erscheinen.

Du weißt gewiß durch Klingemann daß mit mir so ziemlich derselbe Zustand fortdauert den Du kennst. Meine Hauptbeschäftigung ist jetzt im Brittischen Museum zu helfen an einem Catalog der Orientalischen Manuscripte. Das amusiert mich jetzt fast täglich von 10 bis 4 Uhr. Ich stehe früh auf, und widme die Morgen- und Abendstunden vorzugsweise Indischen Studien, namentlich der Herausgabe des unendlichen Veda-Buches: es sollte mich kaum wundern wenn das Letztere unter meinen Bekannten ordentlich zum Sprichwort würde als ein Ding das nie fertig wird.

Von einer überaus heiteren Unterbrechung meines im Ganzen einförmigen Lebens muß ich Dir doch erzählen. Das war eine Reise nach Irland, die mich im September auf drei Wochen von London weggeführt hat. Ich hatte oft meinem Dir schon genannten Irländischen Freunde DeVere versprochen, ihn dort so bald es anginge in dem Hause seiner Aeltern zu besuchen. Nach Deutschland zu reisen hatte ich diesen Herbst nicht Zeit genug, aber zu einer Tour nach Irland fanden sich |2| leicht die erforderlichen Ferien. Und so habe ich denn die glücklichsten vierzehn Tage in der grünen Insel verlebt, die letzte Hälfte in dem Haus meines Freundes, die erste in dem seines OheimsRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805–1837) des Schatzmeieters Spring Rice, am Shannon. Die schönste und reichste Natur, und der freundlichste Empfang bei Menschen, theils alten theils neuen Bekannten, die mir zu den liebsten gehören. Ich weiß mich kaum einer Reihe so vieler durchaus froher Tage zu erinnern. – Ich kehrte nach London zurück über Liverpool, wo ich nur eine Stunde etwa verweilen konnte. Das Musikfest zu Manchester stand noch bevor; und mir wars in der That als begegnete ich dem ersten Freunde wieder nach der Trennung von den Irländischen, wenn ich an den Ecken der Straßen ST. PAUL und MENDELSSOHN mit lebensgroßen Buchstaben las. Ich glaube

Ich muß schließen; der Glockenschlag ruft mich ab zum Museum. Lebewohl und bleib mir gut. Ever your F. Rosen.
            London 21. Oct. 1836. 34 Maddox Street. Liebster Felix
Nur wenige Minuten sind mir heute vergönnt zum Schreiben an Dich, aber doch wohl genug um Dir mit meinen eignen Worten zu sagen wie herzlich ich mich Deines Glückes freue. Die Nachricht davon kam uns zuerst durch die heimgekehrten Beneckes zu; nun hat Dein Brief an Klingemann Alles noch bekraäftigt und aufs Schönste bestätigt. Im vorigen Sommer war ein Bruder Deiner Cäcilie auf ein Paar Tage hier; Klingemann kam einen Abend mit ihm zu mir; als ich nach seiner Wohnung ging um ihn aufzusuchen, hörte ich daß er eine Stunde vorher abgereist sei. Wie hätte ich damals ahnden können, daß der Stamm dem er angehört, mir und uns allen bald so lieb und bedeutend werden sollte! Wie wir Dich kennen brauchen wir Dich nun wohl nicht zu bitten, unser auch fortan manchmal zu gedenken, und uns der Alte zu bleiben. Aber hübsch wäre es, wenn Du dann und wann Deiner Cäcilie unsre Namen nennen wolltest, damit wir auch ihr nicht gänzlich fremd sind, wenn wir früher oder später einmal auf einer Pilgerfahrt in das Deutsche Land an Deiner Thür erscheinen.
Du weißt gewiß durch Klingemann daß mit mir so ziemlich derselbe Zustand fortdauert den Du kennst. Meine Hauptbeschäftigung ist jetzt im Brittischen Museum zu helfen an einem Catalog der Orientalischen Manuscripte. Das amusiert mich jetzt fast täglich von 10 bis 4 Uhr. Ich stehe früh auf, und widme die Morgen- und Abendstunden vorzugsweise Indischen Studien, namentlich der Herausgabe des unendlichen Veda-Buches: es sollte mich kaum wundern wenn das Letztere unter meinen Bekannten ordentlich zum Sprichwort würde als ein Ding das nie fertig wird.
Von einer überaus heiteren Unterbrechung meines im Ganzen einförmigen Lebens muß ich Dir doch erzählen. Das war eine Reise nach Irland, die mich im September auf drei Wochen von London weggeführt hat. Ich hatte oft meinem Dir schon genannten Irländischen Freunde DeVere versprochen, ihn dort so bald es anginge in dem Hause seiner Aeltern zu besuchen. Nach Deutschland zu reisen hatte ich diesen Herbst nicht Zeit genug, aber zu einer Tour nach Irland fanden sich leicht die erforderlichen Ferien. Und so habe ich denn die glücklichsten vierzehn Tage in der grünen Insel verlebt, die letzte Hälfte in dem Haus meines Freundes, die erste in dem seines Oheims des Schatzmeieters Spring Rice, am Shannon. Die schönste und reichste Natur, und der freundlichste Empfang bei Menschen, theils alten theils neuen Bekannten, die mir zu den liebsten gehören. Ich weiß mich kaum einer Reihe so vieler durchaus froher Tage zu erinnern. – Ich kehrte nach London zurück über Liverpool, wo ich nur eine Stunde etwa verweilen konnte. Das Musikfest zu Manchester stand noch bevor; und mir wars in der That als begegnete ich dem ersten Freunde wieder nach der Trennung von den Irländischen, wenn ich an den Ecken der Straßen ST. PAUL und MENDELSSOHN mit lebensgroßen Buchstaben las. Ich glaube
Ich muß schließen; der Glockenschlag ruft mich ab zum Museum. Lebewohl und bleib mir gut. Ever your F. Rosen.          
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