gb-1836-09-29-02

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Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Lejeune Dirichlet und Walter Lejeune Dirichlet in Leipzig <lb/>Berlin, 29. September 1836 Betty brachte mir gestern einliegenden Brief, liebe Kinder! und ich kann ihn nicht abschicken, ohne Euch ein paar Worte zu sagen. Felice mio caro! io godo, wie der Italiäner sagt, der vollen Theilnahme und Freude, Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung MA Depos. 3,2,137. Autograph Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Lejeune Dirichlet und Walter Lejeune Dirichlet in Leipzig; Berlin, 29. September 1836 Betty brachte mir gestern einliegenden Brief, liebe Kinder! und ich kann ihn nicht abschicken, ohne Euch ein paar Worte zu sagen. Felice mio caro! io godo, wie der Italiäner sagt, der vollen Theilnahme und Freude,

1 Bl.: S. 1 Brieftext; S. 2 Adresse, 1 Poststempel [BERLIN 4-5 / 29/9], Siegel.

Lea Mendelssohn Bartholdy

Brief von Rebecka Beer an Felix Mendelssohn Bartholdy, geschrieben vor dem oder am 29. September 1836, erschlossen.

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

29. September 1836 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) LeipzigDeutschland deutsch
Herrn Musikdirektor, Dr. Felix Mendelssohn Bartholdy und Madame Lejeune Dirichlet in Reichels Garten Leipzig frei
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin 29 September 1836

Betty brachte mir gestern einliegenden Brief, liebe Kinder! und ich kann ihn nicht abschicken, ohne Euch ein paar Worte zu sagen. Felice mio caro! io godo, wie der Italiäner sagt, der vollen Theilnahme und Freude, die Deine Verlobung verbreitet! Lauter wahrhaft vergnügte Gesichter kommen mir entgegen, Paul sagt mir das Nämlich von der Börse her, Du hast wirklich viele Freunde und Wohlwoller, wenns auch nicht die sind, die an den hiesigen KunstInstituten stehen. Gestern früh waren Kortüms, die Uhden und der directeur des crimes z. B. zugleich bei mir, und es gab ein concert de louanges über Cécilens Familie, die mir das Herz erquickte. Jeder wußte etwas anders und Gutes und Beßres zu erzählen. Die Kortüm hatte eine herzliche Freude als es herauskam, daß Jeanrenauds von Souchay’s herstammten; Hitzig rühmte den Onkel Senator über die Maaßen, und die Uhden, die allen von Olims Zeiten her kannte, erzählte besonders von der Schönheit und Beredsamkeit von Cécilens Vater, von dem Hinströmen zu ihm in die Kirchen u. s. w. Ueber das Herrschertalent das die Schlegel der Mde. Souchay zuerkannt, sagte Hitzig noch, daß es eine Art tüchtiger, großartiger Frau gewesen, wie wir sonst die Oelrichs aus Bremen, die Uhden gekannt.

Gestern habe ich Mde. Jeanrenaud geschrieben; Paul hat einen wahrhaft liebenswürdigen Brief v. Cécile und einen dito von ihrem Bräutigam erhalten. God bless you all!

Lieber Walter, Großmutter hat Dir recht lange nicht geschrieben! wir haben jetzt heißes, helles Juliwetter, nachdem wir am 24. einheizen ließen. Auf dem Grasplatz im Garten weidet jetzt ein Bäschaf und eine Mekkerziege; es sieht niedlich aus und sie freßen den Rasen so rein und egal ab, als ob er mit der Scheere geschnitten wäre. Sebastian war gestern mit seinem Herrn Liebe und den Schulkindern auf einer Wiese vor dem Thor, wo sie einen großen Drachen steigen ließen. Er lernt sehr artige Gedichtchen, die er Dir alle vorsagen wird. Mein großer Pfirsichbaum hat 184 Früchte geliefert, und 65 Stück sind uns von bösen Leuten die über die Mauer stiegen, außerdem gestohlen worden, weßhalb wir einen großen Hund im Küchengarten halten. Trauben und Feigen giebts auch noch immer, aber unsre dicke Tortenfabrikantin zieht morgen fort! – Liebes Beckchen, Dein willkommner Brief kam mit der Post und nicht durch Beneke; grüße Mde. Schunck und wünsche Emmelinen gute Beßrung. Also deßhalb sagte Felix sonst, er möchte Mde. Sch. immer zu Füßen liegen! il a flairé la nièce Cécile. Lebt wohl, meine Geliebten und seid glücklich, wie ich es bin, so wie ich es ohne Vater nur sein kann.

            Berlin 29 September 1836 Betty brachte mir gestern einliegenden Brief, liebe Kinder! und ich kann ihn nicht abschicken, ohne Euch ein paar Worte zu sagen. Felice mio caro! io godo, wie der Italiäner sagt, der vollen Theilnahme und Freude, die Deine Verlobung verbreitet! Lauter wahrhaft vergnügte Gesichter kommen mir entgegen, Paul sagt mir das Nämlich von der Börse her, Du hast wirklich viele Freunde und Wohlwoller, wenns auch nicht die sind, die an den hiesigen KunstInstituten stehen. Gestern früh waren Kortüms, die Uhden und der directeur des crimes z. B. zugleich bei mir, und es gab ein concert de louanges über Cécilens Familie, die mir das Herz erquickte. Jeder wußte etwas anders und Gutes und Beßres zu erzählen. Die Kortüm hatte eine herzliche Freude als es herauskam, daß Jeanrenauds von Souchay’s herstammten; Hitzig rühmte den Onkel Senator über die Maaßen, und die Uhden, die allen von Olims Zeiten her kannte, erzählte besonders von der Schönheit und Beredsamkeit von Cécilens Vater, von dem Hinströmen zu ihm in die Kirchen u. s. w. Ueber das Herrschertalent das die Schlegel der Mde. Souchay zuerkannt, sagte Hitzig noch, daß es eine Art tüchtiger, großartiger Frau gewesen, wie wir sonst die Oelrichs aus Bremen, die Uhden gekannt.
Gestern habe ich Mde. Jeanrenaud geschrieben; Paul hat einen wahrhaft liebenswürdigen Brief v. Cécile und einen dito von ihrem Bräutigam erhalten. God bless you all!
Lieber Walter, Großmutter hat Dir recht lange nicht geschrieben! wir haben jetzt heißes, helles Juliwetter, nachdem wir am 24. einheizen ließen. Auf dem Grasplatz im Garten weidet jetzt ein Bäschaf und eine Mekkerziege; es sieht niedlich aus und sie freßen den Rasen so rein und egal ab, als ob er mit der Scheere geschnitten wäre. Sebastian war gestern mit seinem Herrn Liebe und den Schulkindern auf einer Wiese vor dem Thor, wo sie einen großen Drachen steigen ließen. Er lernt sehr artige Gedichtchen, die er Dir alle vorsagen wird. Mein großer Pfirsichbaum hat 184 Früchte geliefert, und 65 Stück sind uns von bösen Leuten die über die Mauer stiegen, außerdem gestohlen worden, weßhalb wir einen großen Hund im Küchengarten halten. Trauben und Feigen giebts auch noch immer, aber unsre dicke Tortenfabrikantin zieht morgen fort! – Liebes Beckchen, Dein willkommner Brief kam mit der Post und nicht durch Beneke; grüße Mde. Schunck und wünsche Emmelinen gute Beßrung. Also deßhalb sagte Felix sonst, er möchte Mde. Sch. immer zu Füßen liegen! il a flairé la nièce Cécile. Lebt wohl, meine Geliebten und seid glücklich, wie ich es bin, so wie ich es ohne Vater nur sein kann.          
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