gb-1836-09-27-01
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Berlin, 27. September 1836
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. Adresse, 1 Poststempel [BERLIN 5-6 / 27/9], Siegel.
Lea Mendelssohn Bartholdy
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Dr. Felix Mendelssohn
Lejeune Dirichlet
Vorgestern Abend brachte Mariane Sali
Cécile gemacht, so daß ich sie mit meiner lebhaften Vorstellungsart zu sehen glaube. Mit der Zeichnung wird der faule Philipp sich aber wohl noch Zeit laßen, und doch wünschten wir sehr, eine in der Art wie er uns Peppi und Mariane abgebildet, zu besitzen. – Gestern früh erhielten wir höchst angenehme, liebe Briefe von Cécile und ihrer Mutter. Es hat mich aber so sehr gerührt als erfreut, daß letztre mir eine Art Lebensbeschreibung gemacht, die mich dieser, Myarnie als höchst liebenswürdig geschilderten Frau, ich möchte sagen, nah gebracht hat. Freilich kein Wunder, da wir in Liebe zu Felix schon so ganz Ein Herz und Eine Seele sind. Von der Satrappe-Verbindlichkeit sprach Mde. Jeanr. mich gleich los; früher hätte Papageno auch nicht geplaudert, obgleich es durch Prof. Panofka, der aus Fft. kam und mit Eugenie Beyer hergereist war, und durch Minister Nagler schon anfing Stadtkundig zu werden. Alle Leute sind höchst eingenommen von der Familie und finden die Heirath vollkommen paßend. Hensel hatte Sonnabend die Aufsicht in der Ausstellung und traf Naglers dort. Die Tochter der Gräfin Hernemont, geb. Nagler, sagte sehr naïf; welch glückliches Mädchen, die der berühmte Felix erwählte! – Cécilens Mutter hat mich aber dadurch beunruhigt, daß sie von einer Fußverrenkung erzählt, die Felix nicht beachte, so wie von Herzklopfen, Erhitzung, u. s. w. Liebes Beckchen, ich trage Dir auf, für den Fuß zu sorgen! sein Herzklopfen ängstigt mich nicht; j’en fait une chanson! nur um das Eine bitte ich Dich, Sohn! laß Dir auf keine Weise Blut abzapfen, das würde Dich ruiniren, wie es mir vor 2 1/2agitirendenertragen, daß ich ihm meine innre Organisation übertrug; nur muß er weise sein und aus Vorurtheil nicht den Rath verschmähen, der bei meiner festesten Ueberzeugung mit seinem Wohl eng zusammenhängt. Täglich lerne ich jetzt mehr, meinen und meiner Kinder Körperzustand erkennen. Für uns paßt BlutEntziehung nicht; ich gehe in alle meine Krankheiten, die fast immer aus solcher Behandlung entstanden und verschlimmert waren, zurück, und mir kann nichts diese Einsicht in unsre Organisation rauben. Ueber andre wage ich kein Urtheil, sage aber auch meine eignen Gedanken darüber!! (Fausse-couches sind an der Tagsordnung; auch Doris Beer war sehr krank daran.) Trink des Morgens frisches Waßer; wenig Wein und Kaffee. Befolge dies, und Du wirst Dich, trotz geistiger Anstrengung, wohl befinden. Nur müßen feine Nerven nicht durch Blutverlust heruntergebracht werden. Gesundheit ist Dir jetzt nöthiger als je, mein Felixchen! Der Gedanke, was Deine zartfühlende Cécile leiden mußte, ängstigte sie sich um Dich, wird Dich gelehriger, aufmerksamer, gehorsamer machen, als wenn die weißhaarige Mama Dir predigt. Aber Du wirst doch auch noch „in einem Winkel, wo? des Herzens“ den Platz am Ofen finden, den sogar Heine der Großmutter einräumen möchte. Jetzt bist Du unzurechnungsfähig; es wird aber noch ein Stündlein wieder für mich kommen. Monseigneur, j’attendrai. –
Cecile hat auch Fanny’n, auch an Paul geschrieben; heut werde ich wohl den Brief an letztern lesen; er war gestern nicht hier.
faire part billetweise geschrieben und Besuche abgestattet. Der erste heut erhaltne Glückwunschbesuch war Droysen, der so hoch erfreut und herzlich theilnehmen war, daß er mich in hohemDirichlet ist sehr brav und gut, seine armen Mutter die Freude seines Besuchs zu gönnen. Ich liebe diesen klugen, Tüchtigen täglich mehr. Der hat vom ächten Verstande, wie der gescheut gewordne Pervonte ihn bei den Iren bestellte. Der Florentiner Conticini, den wir fast täglich sehen, kennt und liebt ihn auch. – Was würdest Du sagen, Beckelinchen, wenn aus einer SturmVerliebtheit dieses ächten Italiäners eine Heirath mit Luise, nicht Hensel – aber Scherzer entstünde? Ich gab der Liphart vor 10 Tagen eine große Gesellschaft, da sah Cont. sie und fiel dermaßen in ihr wohlbekanntes Schultergrübchen, daß er Hensel rein toll macht, und dieser die ganze dicke Familie auf heut Abend einlud, damit die Eltern ihn sähen. Er hat ihm auch alle Beglaubigungen des Großherzogs, der ihn hier und in Bonn studiren läßt, vorgezeigt. Luise H. mit der bei dieser Gelegenheit fürchterlich gestritten ward, behauptete, die Eltern würden zu einem Katholen nie die Einwilligung geben, wären viel zu Philiströs, engherzig etc., aber der alte Sch. hat ihn (Hensel) gar nicht abgewiesen. Vedrun!
Solche attentionen, wie die Einrichtung v. F.s Stuben weiß er und ich zu schätzen! Sind das nicht Fibels für die Mutter ungedrehten Pantoffeln? God bless them, sage ihnen meinen freundlichsten Dank. Dr. Philipp hat mich eben, sant votre respect – abgehalten – die Jünglinge freuen sich alle unbändig.
Meine Horsalie das ist eine BrautMama v. Emilie eine Verliebte – sie reden und denken nichts als gestickte Schnupftücher, Kleider und solchen Quark! – Fanny sagt eben, Scherzers kämen nicht; also wird der Antrag wohl abgewiesen sein und Luise H. Recht behalten. It may be!
Grüße Schunks, Schleinitzens, David, alle, alle! Frl. Liphart, Antonie, Woringens und die Solmar, die morgen aus meiner Nachbarschaft
Laß Dir doch von Schleinitz ohngefähr den Lebenslauf des Paulus und wann er in Scene geht, erzählen. „Nein diesen Menschen kenn ich nicht“ und will ihn doch kennen lernen.
Berlin 27 September 1836 Vorgestern Abend brachte Mariane Saling uns die erwünschteste Kunde von Eurem Wohlergehen, geliebten Kinder! und der höchst willkomene Brief bestätigte gestern alles und gewährte uns eine sehr schöne Stunde. Gott segne Euch und gebe Euch das beste Gelingen in kleinen und großen Unternehmungen Mein Felixchen, wie freu ich mich Deiner! Munterkeit, Deines guten Aussehens; sie bürgen mir, daß Du noch beßer als verliebt bist, voll Sicherheit und Ruhe im bevorstehenden Glück. Ich muß aber auch gleich damit herausplatzen, daß Du nach allem was ich höre und lese, die vortrefflichste Wahl getroffen hast. Die Schlegel hat uns eine sehr genaue und liebenswürdige Beschreibung Deiner Cécile gemacht, so daß ich sie mit meiner lebhaften Vorstellungsart zu sehen glaube. Mit der Zeichnung wird der faule Philipp sich aber wohl noch Zeit laßen, und doch wünschten wir sehr, eine in der Art wie er uns Peppi und Mariane abgebildet, zu besitzen. – Gestern früh erhielten wir höchst angenehme, liebe Briefe von Cécile und ihrer Mutter. Es hat mich aber so sehr gerührt als erfreut, daß letztre mir eine Art Lebensbeschreibung gemacht, die mich dieser, Myarnie als höchst liebenswürdig geschilderten Frau, ich möchte sagen, nah gebracht hat. Freilich kein Wunder, da wir in Liebe zu Felix schon so ganz Ein Herz und Eine Seele sind. Von der Satrappe-Verbindlichkeit sprach Mde. Jeanr. mich gleich los; früher hätte Papageno auch nicht geplaudert, obgleich es durch Prof. Panofka, der aus Fft. kam und mit Eugenie Beyer hergereist war, und durch Minister Nagler schon anfing Stadtkundig zu werden. Alle Leute sind höchst eingenommen von der Familie und finden die Heirath vollkommen paßend. Hensel hatte Sonnabend die Aufsicht in der Ausstellung und traf Naglers dort. Die Tochter der Gräfin Hernemont, geb. Nagler, sagte sehr naïf; welch glückliches Mädchen, die der berühmte Felix erwählte! – Cécilens Mutter hat mich aber dadurch beunruhigt, daß sie von einer Fußverrenkung erzählt, die Felix nicht beachte, so wie von Herzklopfen, Erhitzung, u. s. w. Liebes Beckchen, ich trage Dir auf, für den Fuß zu sorgen! sein Herzklopfen ängstigt mich nicht; j’en fait une chanson! nur um das Eine bitte ich Dich, Sohn! laß Dir auf keine Weise Blut abzapfen, das würde Dich ruiniren, wie es mir vor 2 1/2 Jahren geschah! Jetzt bin ich gesund wie ein Fisch, obwohl ich bei allen agitirenden Vorfällen unbändiges Herzklopfen habe, mitunter kann auch Kopfweh und Schlaflosigkeit. Das geschieht mir in Leid und Freud; bei Bekchens Krankheit, bei Felixens Verliebung, wie auch immer, wenn ich aus der schafsmäßigsten Apathie in eine Wallung übergehe, die mir Zeichen eines noch warmen empfindungsvollen Daseins geben. Er, der Liebste, muß es nun einmal ertragen, daß ich ihm meine innre Organisation übertrug; nur muß er weise sein und aus Vorurtheil nicht den Rath verschmähen, der bei meiner festesten Ueberzeugung mit seinem Wohl eng zusammenhängt. Täglich lerne ich jetzt mehr, meinen und meiner Kinder Körperzustand erkennen. Für uns paßt BlutEntziehung nicht; ich gehe in alle meine Krankheiten, die fast immer aus solcher Behandlung entstanden und verschlimmert waren, zurück, und mir kann nichts diese Einsicht in unsre Organisation rauben. Ueber andre wage ich kein Urtheil, sage aber auch meine eignen Gedanken darüber!! (Fausse-couches sind an der Tagsordnung; auch Doris Beer war sehr krank daran. ) Trink des Morgens frisches Waßer; wenig Wein und Kaffee. Befolge dies, und Du wirst Dich, trotz geistiger Anstrengung, wohl befinden. Nur müßen feine Nerven nicht durch Blutverlust heruntergebracht werden. Gesundheit ist Dir jetzt nöthiger als je, mein Felixchen! Der Gedanke, was Deine zartfühlende Cécile leiden mußte, ängstigte sie sich um Dich, wird Dich gelehriger, aufmerksamer, gehorsamer machen, als wenn die weißhaarige Mama Dir predigt. Aber Du wirst doch auch noch „in einem Winkel, wo? des Herzens“ den Platz am Ofen finden, den sogar Heine der Großmutter einräumen möchte. Jetzt bist Du unzurechnungsfähig; es wird aber noch ein Stündlein wieder für mich kommen. Monseigneur, j’attendrai. – Cecile hat auch Fanny’n, auch an Paul geschrieben; heut werde ich wohl den Brief an letztern lesen; er war gestern nicht hier. Liebes Beckchen, mit den vermaledeiten hiesigen Arbeitern habe ich mich dieser Tagen recht abgezappelt, um in der Eil alles für Dich in Stand zu bringen; denn wir erwarteten Dich schon heut. Nun lob ich aber Deinen Plan, noch bei Felix zu bleiben und Dir alles haarklein erzählen zu laßen, um es bei mir anzuklatschen. Dem Murrkopf der immer Nein! brummt, hab ich auch die bequeme Zeitung geopfert und gestern alle nöthigen faire part billetweise geschrieben und Besuche abgestattet. Der erste heut erhaltne Glückwunschbesuch war Droysen, der so hoch erfreut und herzlich theilnehmen war, daß er mich in hohem Grade rührte und erquickte. – Dirichlet ist sehr brav und gut, seine armen Mutter die Freude seines Besuchs zu gönnen. Ich liebe diesen klugen, Tüchtigen täglich mehr. Der hat vom ächten Verstande, wie der gescheut gewordne Pervonte ihn bei den Iren bestellte. Der Florentiner Conticini, den wir fast täglich sehen, kennt und liebt ihn auch. – Was würdest Du sagen, Beckelinchen, wenn aus einer SturmVerliebtheit dieses ächten Italiäners eine Heirath mit Luise, nicht Hensel – aber Scherzer entstünde? Ich gab der Liphart vor 10 Tagen eine große Gesellschaft, da sah Cont. sie und fiel dermaßen in ihr wohlbekanntes Schultergrübchen, daß er Hensel rein toll macht, und dieser die ganze dicke Familie auf heut Abend einlud, damit die Eltern ihn sähen. Er hat ihm auch alle Beglaubigungen des Großherzogs, der ihn hier und in Bonn studiren läßt, vorgezeigt. Luise H. mit der bei dieser Gelegenheit fürchterlich gestritten ward, behauptete, die Eltern würden zu einem Katholen nie die Einwilligung geben, wären viel zu Philiströs, engherzig etc., aber der alte Sch. hat ihn (Hensel) gar nicht abgewiesen. Vedrun! Solche attentionen, wie die Einrichtung v. F. s Stuben weiß er und ich zu schätzen! Sind das nicht Fibels für die Mutter ungedrehten Pantoffeln? God bless them, sage ihnen meinen freundlichsten Dank. Dr. Philipp hat mich eben, sant votre respect – abgehalten – die Jünglinge freuen sich alle unbändig. Meine Horsalie das ist eine BrautMama v. Emilie eine Verliebte – sie reden und denken nichts als gestickte Schnupftücher, Kleider und solchen Quark! – Fanny sagt eben, Scherzers kämen nicht; also wird der Antrag wohl abgewiesen sein und Luise H. Recht behalten. It may be! Grüße Schunks, Schleinitzens, David, alle, alle! Frl. Liphart, Antonie, Woringens und die Solmar, die morgen aus meiner Nachbarschaft zieht und eben Abschied nahm, kommen diesen Abend. Lebt wohl, Kinderlein mein! laßt Euch gegrüßt und umarmt sein. Von meinem Walter erzählst Du gar nichts; und wenn er auch kein Bräutigam ist, so bleibt er doch ein intereßanter Mensch. Der arme Baumkuchen, den ich für Euch bestellte, wird nun alt und grau, wenn sich meine Gratualanten nicht des Verwaisten annehmen. Laß Dir doch von Schleinitz ohngefähr den Lebenslauf des Paulus und wann er in Scene geht, erzählen. „Nein diesen Menschen kenn ich nicht“ und will ihn doch kennen lernen.
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Gott segne Euch und gebe Euch das</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_8ff13db9-3c73-4387-a6ad-9adc60697281">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1836-09-25-02" type="precursor" xml:id="title_9a786b8b-7cf8-4ac0-934d-fcc73037c40e">Rebecka Lejeune Dirichlet und Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 25. September 1836</title> <title key="fmb-1836-10-02-01" type="successor" xml:id="title_c17d974c-b808-44fd-ad30-e63892577549">Rebecka Lejeune Dirichlet und Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 2. 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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1836-09-27" xml:id="date_06ba493b-e426-4b60-a8cf-deaeedb3182a">27. 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Es hat mich aber so sehr gerührt als erfreut, daß letztre mir eine Art Lebensbeschreibung gemacht, die mich dieser, <hi rend="latintype">Myar</hi>nie als höchst liebenswürdig geschilderten Frau, ich möchte sagen, nah gebracht hat. Freilich kein Wunder, da wir in Liebe zu Felix schon so ganz Ein Herz und Eine Seele sind. Von der <hi rend="latintype">Satrappe</hi>-Verbindlichkeit sprach <hi rend="latintype">Mde. Jeanr.</hi> mich gleich los; früher hätte Papageno auch nicht geplaudert, obgleich es durch Prof. Panofka, der aus Fft. kam und mit Eugenie Beyer hergereist war, und durch Minister Nagler schon anfing Stadtkundig zu werden. Alle Leute sind höchst eingenommen von der Familie und finden die Heirath vollkommen paßend. Hensel hatte Sonnabend die Aufsicht in der Ausstellung und traf Naglers dort. Die Tochter der Gräfin <hi rend="latintype">Hernemont</hi>, geb. 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Er, der Liebste, muß es nun einmal <hi n="1" rend="underline">ertragen</hi>, daß ich ihm meine innre Organisation über<hi n="1" rend="underline">trug</hi>; nur muß er <hi n="1" rend="underline">weise</hi> sein und aus Vorurtheil nicht den Rath verschmähen, der bei meiner festesten Ueberzeugung mit seinem Wohl eng zusammenhängt. <hi n="1" rend="underline">Täglich</hi> lerne ich jetzt mehr, <hi n="1" rend="underline">meinen</hi> und meiner Kinder Körperzustand erkennen. <hi n="1" rend="underline">Für uns</hi> paßt BlutEntziehung nicht; ich gehe in alle meine Krankheiten, die fast immer aus solcher Behandlung entstanden und verschlimmert waren, zurück, und <hi n="1" rend="underline">mir</hi> kann nichts diese Einsicht in <hi n="1" rend="underline">unsre</hi> Organisation rauben. Ueber andre wage ich kein Urtheil, sage aber auch meine eignen Gedanken darüber!! (<hi rend="latintype">Fausse-couches</hi> sind an der Tagsordnung; auch Doris Beer war <hi n="1" rend="underline">sehr</hi> krank daran.) Trink des Morgens frisches Waßer; wenig Wein und Kaffee. Befolge dies, und Du wirst Dich, trotz geistiger Anstrengung, wohl befinden. Nur müßen feine Nerven nicht durch Blutverlust heruntergebracht werden. Gesundheit ist Dir jetzt nöthiger als je, mein Felixchen! Der Gedanke, was Deine zartfühlende <hi rend="latintype">Cécile</hi> leiden mußte, ängstigte sie sich um Dich, wird Dich gelehriger, aufmerksamer, gehorsamer machen, als wenn die weißhaarige Mama Dir predigt. Aber Du wirst doch auch noch „in einem Winkel, wo? des Herzens“ den Platz am Ofen finden, den sogar Heine der Großmutter einräumen möchte. Jetzt bist Du unzurechnungsfähig; es wird aber noch ein Stündlein wieder für mich kommen. <hi rend="latintype">Monseigneur, j’attendrai</hi>. – </p> <p><hi rend="latintype">Cecile</hi> hat auch Fanny’n, auch an Paul geschrieben; heut werde ich wohl den Brief an letztern lesen; er war gestern nicht hier.</p> <p><seg type="salute">Liebes Beckchen</seg>, mit den vermaledeiten hiesigen Arbeitern habe ich mich dieser Tagen recht abgezappelt, um in der Eil alles für Dich in Stand zu bringen; denn wir erwarteten Dich schon heut. Nun lob ich aber Deinen Plan, noch bei Felix zu bleiben und Dir alles haarklein erzählen zu laßen, um es bei mir anzuklatschen. Dem Murrkopf der immer Nein! brummt, hab ich auch die bequeme Zeitung geopfert und gestern alle nöthigen <hi rend="latintype">faire part billet</hi>weise geschrieben und Besuche abgestattet. Der erste heut erhaltne Glückwunschbesuch war Droysen, der so hoch erfreut und herzlich theilnehmen war, daß er mich in hohem<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Grade rührte und erquickte. – <hi rend="latintype">Dirichlet</hi> ist sehr brav und gut, seine armen Mutter die Freude seines Besuchs zu gönnen. Ich liebe diesen klugen, Tüchtigen täglich mehr. Der hat vom <hi n="1" rend="underline">ächten</hi> Verstande, wie der gescheut gewordne Pervonte ihn bei den Iren bestellte. Der Florentiner <hi rend="latintype">Conticini</hi>, den wir fast täglich sehen, kennt und liebt ihn auch. – Was würdest Du sagen, Beckelinchen, wenn aus einer SturmVerliebtheit dieses ächten Italiäners eine Heirath mit Luise, nicht Hensel – aber Scherzer entstünde? Ich gab der Liphart vor 10 Tagen eine große Gesellschaft, da sah <hi rend="latintype">Cont</hi>. sie und fiel dermaßen in ihr wohlbekanntes Schultergrübchen, daß er Hensel rein toll macht, und dieser die ganze dicke Familie auf heut Abend einlud, damit die Eltern ihn sähen. Er hat ihm auch alle Beglaubigungen des Großherzogs, der ihn hier und in Bonn studiren läßt, vorgezeigt. Luise H. mit der bei dieser Gelegenheit fürchterlich gestritten ward, behauptete, die Eltern würden zu einem Katholen nie die Einwilligung geben, wären viel zu Philiströs, engherzig <hi rend="latintype">etc</hi>., aber der alte Sch. hat <hi n="1" rend="underline">ihn</hi> (Hensel) gar nicht abgewiesen. <hi rend="latintype">Vedrun</hi>!</p> <p>Solche <hi rend="latintype">attentionen</hi>, wie die Einrichtung v. F.s Stuben weiß er und ich zu schätzen! Sind das nicht Fibels für die Mutter ungedrehten Pantoffeln? God bless them, sage ihnen meinen freundlichsten Dank. <hi rend="latintype">Dr</hi>. Philipp hat mich eben, <hi rend="latintype">sant votre respect</hi> – abgehalten – die Jünglinge freuen sich alle unbändig.</p> <p>Meine Horsalie das ist eine BrautMama v. Emilie eine Verliebte – sie reden und denken nichts als gestickte Schnupftücher, Kleider und solchen Quark! – Fanny sagt eben, Scherzers kämen nicht; also wird der Antrag wohl abgewiesen sein und Luise H. Recht behalten. <hi rend="latintype">It may be</hi>!</p> <p>Grüße Schunks, Schleinitzens, David, alle, alle! Frl. Liphart, Antonie, Woringens und die Solmar, die morgen aus meiner Nachbarschaft <add place="above">zieht<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> und eben Abschied nahm, kommen diesen Abend. Lebt wohl, Kinderlein mein! laßt Euch gegrüßt und umarmt sein. Von meinem Walter erzählst Du gar nichts; und wenn er auch kein Bräutigam ist, so bleibt er doch ein intereßanter Mensch. Der arme Baumkuchen, den ich für Euch bestellte, wird nun alt und grau, wenn sich meine Gratualanten nicht des Verwaisten annehmen.</p> <p>Laß Dir doch von Schleinitz ohngefähr den Lebenslauf des Paulus und wann er <hi n="1" rend="underline">in Scene</hi> geht, erzählen. „Nein diesen Menschen kenn ich nicht“ und will ihn doch kennen lernen.</p> </div> </body> </text></TEI>