gb-1836-08-14-01
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Ramsgate, 14. August 1836
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse von Carl Klingemanns Hand, 4 Poststempel [LONDON. / 16 /AUG / 1836], [Engeland / over Rotterdam], [St JAMESS St], [s GRAVENHAGE / 18 (?) / AUG], Siegel.
Ignaz Moscheles, Charlotte Moscheles, Carl Klingemann
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Monsieur
Monsieur Felix Mendelssohn Bartholdy
celebre Compositeur
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D
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Poste restante.
Via RotterdamRamsgate14.
Wellington
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August1836
Die gewöhnlichen brieflichen Ausdrücke des Dankes für einen von Dir erhaltenen
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July
Freundschaftnicht hinreichend andeutet wie ich mich an Dich gebunden fühle.
Aber auch mir thut es wohl wenn Du sagst daß Du meiner oft gedenkst, erwägend daß Du überall von Enthusiasten, freundlichen Umgang-Suchenden, Wißbegierigen und Bewunderern umgeben bist. Mir ist es als seyen wir uns seit einigen Tagen viel näher, indem ich mit meinem ganzen Haushalte der Bäder wegen hier bin, und Du sicher schon in Scheveningen
Ich habe zwar ein tafelförmiges Klavier mit hier aber zum schreiben bin ich noch nicht gekommen. Ich finde daß in meinem Alter die Finger die sorgfältigsten recapituliren müssen um Schritt mit dem Zeitgeiste halten zu können; ich will sie wohl geschmeidig und elastisch erhalten aber länger machen kann ich sie nicht machen, und gerade diesen Weg haben die jüngsten Klavierspieler ChopinThalbergetc:Exècution eingeschlagen. Deinen Sachen zu lieb muß ich zwar auch die Finger strecken, aber sie strecken sich natürlicher weil der Mechan mechanische Bau Deiner Passagen Nebensache, und der Geist der sie beseelt Hauptsache ist.
Oratoriums
Novello
Sir G. Smart
Professionsehen ihm mit Liebe und Zuversicht entgegen. Den Neid hast Du gleich
Herculesin der Wiege erdrosselt.
Smartund
Novelloden Uebersetzer
W. Ball
superintendiren. Ich habe meine Dienste angeboten Probeblätter zu revidiren, habe aber bis jetzt noch keine erhalten.
LiverpoolOctober entgegen und muß ihn nebst dem Conductor erst glücklich angelangt wissen, ehe ich andern Genüssen entgegen sehe. – Du bist so gütig gesonnen mir den Klavierauszug des
Orat
London
Requisitionsetzen um etwas Musikalisches für die nächste
Saisonzu fördern. Schon habe ich als Mit-Direktor die Tage der
Saisonwie folgt fest gesetzt:
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Vielleicht magst Du auch wißen daß die andern Sir G. SmartF. CramerAyrtonT. CookePotterDanceA propos der stets geschäftige Importer of foreign Genius and puffer to his Excellency the ChapellMaster Spohr E. T. hat
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Requiem
Times
The form assumed in that of an “Oratorio” whichMr T. has called “Redemption” By way of Introduction, he has taken the Andante of the Overture to Don Giovanni (ist es erhört
dieseMusik die das Ende eines gottlosen Wüstlings mahlt, dem
Requiemvorangehen zu lassen!)
which in point of Style assimilated well with the design after which the movements of the Requiem follow as far as the “Lacrimosa” which he connects with the two succeeding movements by a Recitative, also the Composition ofMozart . Between these and the “Benedictus” were placed a Recitative by Spohr (!!),
a Choral from the celebrated“Passione” of S. Bach , and the Air from Mozarts’ “Tito” “se altro che lagrime”.
etc: Diese Verunstaltung regt mir die Galle auf, und ich hätte Lust ein Feder Held zu seyn, um
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cheerfulund glücklich. Ich gönne es den
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öfteresSchreiben ihre Stunden versüßest. Ich spreche aus Erfahrung und
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Concertinstrumentirt habe. Es schwebte mir vor daß so zarte harmonische Verbindungen wie sie
Mozartdem Messias durch BlasInstrumente beyfügte, auch dem
Bachschen
Concerteeinen neuen Firniß geben könnte. nur stockte mein Entschluß wenn die Geringfügigkeit meiner Feder im Vergleich mit jener betrachtete. Doch mit diesem Ideal im Sinne, würde ich im schlimmsten Fall ein schlechter Nachahmer geheißen werden, und setzte 1
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Fagotteund 2
Horndazu. Meistens dachte ich mir diese blasende Harmonie wie eine Orgelbegleitung zu einer Messe.
Hauser war endlich sehr pünktlich mit seinem Versprechen und sandte mir noch 2 Concerte für 3 Klav: und 2 für 1 Kl: v Bach. Bach’s Concert Musik besitze. Vielleicht kannst Du mir behülflich werden, meine Sammlung zu ergänzen, mein Hunger danach ist nicht zu stillen.
Ries mit Frau und 2 Töchtern habe ich noch in London gesehen. Er sagt er habe Klavierspielen ganz an den Nagel gehangen, und spricht von einem Sextett für Streicher welches er mir nächstens
chit Chat. D. Schlesinger findet hier nicht das erwünschte Fortkommen (woran er sicher selbst schuld ist durch manche Sonderlichkeiten.) Er sagte mir daß er London aufgiebt, und nach America gehen wollte; aber nun heißt es will er wieder nach Hamburg. Auch Neukomm entschloß sich in Liverpool anders, und dreht America wieder den Rüken. Den Winter will er in Frankreich zubringen.
I. Moscheles
Erfreue uns nur bald wieder mit Nachrichten
Ramsgater Library die Worte des inlieg Liedes die mir hübsch schienen. ich schrieb sie für snares vorkömmt scheint mir des Componisten unwürdig – nach meiner geringen Meinung ist es
– er meint nicht und Sie sollen entscheiden, thun Sie’s aber bald.
drawlingSnares ten TakteLicenz.
Liverpool zu spediren, bis dahin schaffe ich mir ein paar hübsche Pantoffeln an und stelle ihn fest drunter, so daß er muß wie ich will.
Ch. M.
Stamfordhill so lebhaft und deutlich Du trätest herein und wärest gekommen um selbst hier nach dem Rechten zu sehen, daß ich beinah daran glaubte, obgleich mir vorher im Wachen dergleichen gar nicht in die Gedanken gekommen war, und in dem Glauben in mein Zimmer trat. Ich fand aber Deinen Brief, – auch ein Stück Persönlichkeit, und von der besten Art. Du kannst nicht im Ernst fürchten, daß solche Worte aus dem Innern, Deine Worte, mich ordentlich machen können. Im Gegentheil, ich habe mich im Verlauf des Tages in den Besitz von Büchern versetzt die mir einen volleren Ueberblick über Elias und seine Zeit geben, damit man ehe weiß was man mit den schönen Elementen anfangen mag, was man dem Ganzen, und den einzelnen Gruppen, für einen Character geben muß. Kurz ich bin […]; – im nächsten Briefe denke ich Dir auf alle Fälle ein Schema zu schicken, zur Critik und für Rath. – Dein Standpunct, das Gemachte hinter Dich lassend, vorwärts zu schauen, was Neues zu schaffen und Dich ums Alte nicht weiter zu kümmern, ist tüchtig und recht und erfreulich. Wohl Dir, daß Du das so klar siehst. Aber wir, die Mitlebenden, haben eine andere Aufgabe, wir eben müßen das pflegen und predigen, was einer der Begabten hingestellt hat. Es mag Dich betrüben, daß meine Zeit und Muse dem fertigen, Dir abgethanen Werke, für den Augenblick gegeben wird, – aber es muß doch geschehen, das ist auch eine Aufgabe, und die gute Sache wird dadurch auch gefördert. Und wem liegt es mehr ob wie mir? Und wenn man das Verständniß und die Freude an diesem Werke weckt, so thut man auch schon was fürs nächste. Kurz ich betrachte das Alles wie eine Pflicht; – neben der freundschaftlichen auch rein für die Sache. Und so weiter. – Du wirst Novello gesehn haben, oder grade sehen wenn dieser Brief ankommt – und das erledigt alles was Du mir über die Aufführung aufträgst, für alle Deine Vollmachten aber den schönsten Dank. Die Uebersetzung geht jetzt ganz gut vor sich, – nachdem ich dem Ball eine Hauptschlacht geliefert und mich mit ihm verständigt habe, macht er seine Sache recht löblich und angemeßen; ich denke, der Hauptpunct, daß es die klaren einfachen Arien behält und doch vollkommen biblisch ausfällt, wäre erreicht.
Rosen und ich sind die einzigen Leute in der Stadt, – wir lesen des Abends fleißig Alyßen. Ich treibe ihn aber zu einer kleinen Reise nach Irland, – sein Freund de Vere, ein Spring Ricescher Neffe, ladet ihn dringend ein, und er hat große Lust und wird wohl Ende des Monats auf 14. Tage gehen, mir ist seiner Erholung wegen daran gelegen, – er ist munter, aber doch angegriffen. – Du schreibst nichts vom Seebaden, – ich hoffe Du hast doch trotz allen Geschäften Zeit dazu?
Novellos Schwager, Clark, schreibt mir gestern Abend, daß “the Pianoforte Score” des Paulus angekommen sey, – es scheint ja, ganz. Unter der Umständen muß es ja sicher möglich seyn Alles zur Aufführung vorzubereiten. Wir werden ja hören was Novello für Nachricht bringt. CKl.
Ramsgate 14. Wellington House d. 14ten August 1836 Liebster Freund Die gewöhnlichen brieflichen Ausdrücke des Dankes für einen von Dir erhaltenen Brief wie der vom 20ten July, scheinen mir zu verbraucht um das auszudrücken was ich beym Empfang und noch jetzt empfand und empfinde. Ich sehe Deine Schriftzüge mit einer solchen Vorliebe, Deine Gedanken und Ansichten haben für mich so vielen Reitz (wenn ich sie auch zuweilen für jugendlich und nicht ganz reif halte) und Deiner Persönlichkeit bin ich so zugethan und Deinem Geist so anerkennend, daß das Wort Freundschaft nicht hinreichend andeutet wie ich mich an Dich gebunden fühle. Aber auch mir thut es wohl wenn Du sagst daß Du meiner oft gedenkst, erwägend daß Du überall von Enthusiasten, freundlichen Umgang-Suchenden, Wißbegierigen und Bewunderern umgeben bist. Mir ist es als seyen wir uns seit einigen Tagen viel näher, indem ich mit meinem ganzen Haushalte der Bäder wegen hier bin, und Du sicher schon in Scheveningen Erholung findest. Ich habe zwar ein tafelförmiges Klavier mit hier aber zum schreiben bin ich noch nicht gekommen. Ich finde daß in meinem Alter die Finger die sorgfältigsten Schulübigungen jährlich einmahl recapituliren müssen um Schritt mit dem Zeitgeiste halten zu können; ich will sie wohl geschmeidig und elastisch erhalten aber länger machen kann ich sie nicht machen, und gerade diesen Weg haben die jüngsten Klavierspieler Chopin Thalberg etc: zur Erweiterung der Exècution eingeschlagen. Deinen Sachen zu lieb muß ich zwar auch die Finger strecken, aber sie strecken sich natürlicher weil der Mechan mechanische Bau Deiner Passagen Nebensache, und der Geist der sie beseelt Hauptsache ist. Es freut mich zu sehen daß Alles zu Gunsten der Erscheinung Deines Oratoriums in England steht. Novello, Sir G. Smart und die ganze Profession sehen ihm mit Liebe und Zuversicht entgegen. Den Neid hast Du gleich Hercules in der Wiege erdrosselt. Klingemann ist emsig beschäftigt mit Smart und Novello den Uebersetzer W. Ball zu leiten und zu superintendiren. Ich habe meine Dienste angeboten Probeblätter zu revidiren, habe aber bis jetzt noch keine erhalten. Klingemann ist ganz entschloßen der Aufführung in Liverpool beyzuwohnen und möchte mich gern zur Seite haben – aber meinen eigenen Wunsch habe ich bis jetzt unterdrückt und nicht aufkeimen lassen, obschon meine Frau ihren Zustand gar nicht berücksichtigend immer davon spricht wie sie mich trotz meiner fortschicken will. Einem AnkömlingMoscheles, Clara (Clarisse) Maria (1836-1884) sehe ich im October entgegen und muß ihn nebst dem Conductor erst glücklich angelangt wissen, ehe ich andern Genüssen entgegen sehe. – Du bist so gütig gesonnen mir den Klavierauszug des Orat: schicken zu wollen, und fragst wo ich um die Zeit seyn mag! nirgend als in England, und wahrscheinlichst in London – dort werde ich ihn dankbar empfangen. Um diese Zeit werde ich wohl auch meine Feder in Requisition setzen um etwas Musikalisches für die nächste Saison zu fördern. Schon habe ich als Mit-Direktor die Tage der Philharm: Concerte für nächste Saison wie folgt fest gesetzt: 27ten Febr: 13ten März, 3ten und 17ten April 1ten 15ten und 29ten May 12ten Juny. Vielleicht magst Du auch wißen daß die andern Direktoren sind: Sir G. Smart, F. Cramer, Ayrton T. Cooke, Potter, und Dance. A propos der stets geschäftige Importer of foreign Genius and puffer to his Excellency the ChapellMaster Spohr E. T. hat Mozarts Requiem anglisirt. Ueber eine Probe die vorige Woche davon in London gemacht wurde sagt die Times: The form assumed in that of an “Oratorio” which Mr T. has called “Redemption” By way of Introduction, he has taken the Andante of the Overture to Don Giovanni (ist es erhört diese Musik die das Ende eines gottlosen Wüstlings mahlt, dem Requiem vorangehen zu lassen!) which in point of Style assimilated well with the design after which the movements of the Requiem follow as far as the “Lacrimosa” which he connects with the two succeeding movements by a Recitative, also the Composition of Mozart. Between these and the “Benedictus” were placed a Recitative by Spohr (!!), a Choral from the celebrated “Passione” of S. Bach, and the Air from Mozarts’ “Tito” “se altro che lagrime”. etc: Diese Verunstaltung regt mir die Galle auf, und ich hätte Lust ein Feder Held zu seyn, um solchem Unfug öffentlich zu steuern. Ehe wir aus der Stadt gingen speisten wir bey Horsleys. Die nun verheyrathete Tochter Mrs Brunel erschien sehr cheerful und glücklich. Ich gönne es den Alten. Sophie spielt fleißig Klavier und macht Fortschritte. Du warst viel der Topic unserer Unterhaltung. Sie spielte mir eine Etude von Dir vor mit dem Gesang als Mittelstimme, die mir sehr gefiel. Die Figur derselben schien mir grade verkehrt mit der aus einer Deiner neuen Capricen in A moll die Du mir in Leipzig spieltest. Die Gesangführung in den Mittelstimmen scheint Thalbergs Steckenpferd zu seyn, so wie auch C. M. v Weber es liebte; wir wollen es alle ferner lieben, so lange noch Mannigfaltigkeit der Figuren zu finden ist. – Deine 3 Capricen haben mich hieher begleitet und sind mir angenehme Gäste. Auch ein Paar Capricen die Composition Deiner Schwester spielte mir die Horsley vor. Ich fand sie genialisch, und was ich noch von deren Compositionen je gehört habe, am interessantesten am männlichsten. Eine eben so vortheilhafte Meinung erhielt ich von den mehrstimmigen Vocal Sachen und selbst einer Ouverture die sie mir in Berlin zeigte. Durch Klingemann erfahre ich wie sie jetzt in Berlin die Privatproben Deines Oratoriums leitet; obschon Smart ein patentirter Conductor ist, möchte ich doch sie vorzugsweise das DirectorAmt begleiten sehen – eine so begeisterte Schwester! eines so begabten Bruders! Klingemann theilte uns außer jenen noch andere uns höchst interessirende Nachrichten von und über Deine liebe Mutter l mit, und wie sie sich weise in alle Verhältniße fügt und auch Ruhe und Zufriedenheit erlangt ist uns wohlthuend zu erfahren. Daß Du die Sonne bist die Ihnen gleich Planeten durch Dein Wirken Wärme giebst, wirst Du nicht für eine bloße Schmeicheley halten. Sie hatte eben sehnsüchtig Nachrichten von Dir erwartet. Du frägst mich zuweilen um einen belehrenden Wink – nehme einen – Du bist der bravste Sohn und Niemand könnte Dir dieses Epithet streitig machen wenn Du durch öfteres Schreiben ihre Stunden versüßest. Ich spreche aus Erfahrung und weis was ich meiner Mutter damit thue. Grade Deinen letzten Brief hatte ich mir kaum gegönnt als ich dieses durch K. erfuhr. Laße diese freundschaftliche Rüge ohne bitteren Nachgeschmack vorüber gehen, und nehme an, daß ich Deinem Wunsche bishieher nicht Genüge leisten konnte, Dir musikalisch-kritische Bemerkungen über Deine Arbeiten mit zu theilen, daher mußte ich eine Schattenseite an Deinem Gemüth suchen – in der Wirklichkeit habe ich aber keine gefunden. Ich habe eine Frage Deines Briefes zu beantworten: wie ich das Bachsche Concert instrumentirt habe. Es schwebte mir vor daß so zarte harmonische Verbindungen wie sie Mozart dem Messias durch BlasInstrumente beyfügte, auch dem Bachschen Concerte einen neuen Firniß geben könnte. nur stockte mein Entschluß wenn die Geringfügigkeit meiner Feder im Vergleich mit jener betrachtete. Doch mit diesem Ideal im Sinne, würde ich im schlimmsten Fall ein schlechter Nachahmer geheißen werden, und setzte 1 Flote 2 Clarinetten 2 Fagotte und 2 Horn dazu. Meistens dachte ich mir diese blasende Harmonie wie eine Orgelbegleitung zu einer Messe. Hauser war endlich sehr pünktlich mit seinem Versprechen und sandte mir noch 2 Concerte für 3 Klav: und 2 für 1 Kl: v Bach. nächstens will ich Dir anzeigen, was ich bereits von Bach’s Concert Musik besitze. Vielleicht kannst Du mir behülflich werden, meine Sammlung zu ergänzen, mein Hunger danach ist nicht zu stillen. Ries mit Frau und 2 Töchtern habe ich noch in London gesehen. Er sagt er habe Klavierspielen ganz an den Nagel gehangen, und spricht von einem Sextett für Streicher welches er mir nächstens chit Chat. D. Schlesinger findet hier nicht das erwünschte Fortkommen (woran er sicher selbst schuld ist durch manche Sonderlichkeiten. ) Er sagte mir daß er London aufgiebt, und nach America gehen wollte; aber nun heißt es will er wieder nach Hamburg. Auch Neukomm entschloß sich in Liverpool anders, und dreht America wieder den Rüken. Den Winter will er in Frankreich zubringen. Es thut mir leid wenn ich mein langes Geschwätz auf diesem Blatte betrachte. Es hält Dich gewiß von nützlicherer angenehmerer Beschäftigung ab Verzeihe Deinem wahren Freunde I. Moscheles Erfreue uns nur bald wieder mit Nachrichten Es bleibt mir nur Platz Ihnen lieber Freund herzliche Grüße zu schicken und Sie zugleich zum Schiedsrichter zu bestellen. Ich fand vorgestern in der ziemlich trockenen Ramsgater Library die Worte des inlieg Liedes die mir hübsch schienen. ich schrieb sie für Moscheles ab und zu meiner großen Freude waren sie 1 Stunde später, wie ich meine, sehr hübsch componirt. nur der Tact worin das erstemal snares vorkömmt scheint mir des Componisten unwürdig – nach meiner geringen Meinung ist es drawling – er meint nicht und Sie sollen entscheiden, thun Sie’s aber bald. Charlotte Moscheles Ich wußte nicht wie ich dem Geschmacke meiner Frau Genüge leisten sollte und nicht 3 Töne auf dem Worte Snares im 4ten Takte gehen zu lassen, ich hielt es für eine unschuldige Licenz. Ignaz Moscheles Ich hoffe Moscheles richtig nach Liverpool zu spediren, bis dahin schaffe ich mir ein paar hübsche Pantoffeln an und stelle ihn fest drunter, so daß er muß wie ich will. Leben Sie wohl. Mit Freundschaft Ihre Ch. M. Wo finde ich Platz? Sei gegrüßt! Ich träumte letzten Sonntag in Stamfordhill so lebhaft und deutlich Du trätest herein und wärest gekommen um selbst hier nach dem Rechten zu sehen, daß ich beinah daran glaubte, obgleich mir vorher im Wachen dergleichen gar nicht in die Gedanken gekommen war, und in dem Glauben in mein Zimmer trat. Ich fand aber Deinen Brief, – auch ein Stück Persönlichkeit, und von der besten Art. Du kannst nicht im Ernst fürchten, daß solche Worte aus dem Innern, Deine Worte, mich ordentlich machen können. Im Gegentheil, ich habe mich im Verlauf des Tages in den Besitz von Büchern versetzt die mir einen volleren Ueberblick über Elias und seine Zeit geben, damit man ehe weiß was man mit den schönen Elementen anfangen mag, was man dem Ganzen, und den einzelnen Gruppen, für einen Character geben muß. Kurz ich bin …; – im nächsten Briefe denke ich Dir auf alle Fälle ein Schema zu schicken, zur Critik und für Rath. – Dein Standpunct, das Gemachte hinter Dich lassend, vorwärts zu schauen, was Neues zu schaffen und Dich ums Alte nicht weiter zu kümmern, ist tüchtig und recht und erfreulich. Wohl Dir, daß Du das so klar siehst. Aber wir, die Mitlebenden, haben eine andere Aufgabe, wir eben müßen das pflegen und predigen, was einer der Begabten hingestellt hat. Es mag Dich betrüben, daß meine Zeit und Muse dem fertigen, Dir abgethanen Werke, für den Augenblick gegeben wird, – aber es muß doch geschehen, das ist auch eine Aufgabe, und die gute Sache wird dadurch auch gefördert. Und wem liegt es mehr ob wie mir? Und wenn man das Verständniß und die Freude an diesem Werke weckt, so thut man auch schon was fürs nächste. Kurz ich betrachte das Alles wie eine Pflicht; – neben der freundschaftlichen auch rein für die Sache. Und so weiter. – Du wirst Novello gesehn haben, oder grade sehen wenn dieser Brief ankommt – und das erledigt alles was Du mir über die Aufführung aufträgst, für alle Deine Vollmachten aber den schönsten Dank. Die Uebersetzung geht jetzt ganz gut vor sich, – nachdem ich dem Ball eine Hauptschlacht geliefert und mich mit ihm verständigt habe, macht er seine Sache recht löblich und angemeßen; ich denke, der Hauptpunct, daß es die klaren einfachen Arien behält und doch vollkommen biblisch ausfällt, wäre erreicht. Wenn Du diesen Brief liesest wirst Du Dich gemahnen wie der im Irrgarten der liebe herumtaumelnde Cavalier, – find Dich zurecht. Hier ist Alles jezt gewaltig still – Rosen und ich sind die einzigen Leute in der Stadt, – wir lesen des Abends fleißig Alyßen. Ich treibe ihn aber zu einer kleinen Reise nach Irland, – sein Freund de Vere, ein Spring Ricescher Neffe, ladet ihn dringend ein, und er hat große Lust und wird wohl Ende des Monats auf 14. Tage gehen, mir ist seiner Erholung wegen daran gelegen, – er ist munter, aber doch angegriffen. – Du schreibst nichts vom Seebaden, – ich hoffe Du hast doch trotz allen Geschäften Zeit dazu? Novellos Schwager, Clark, schreibt mir gestern Abend, daß “the Pianoforte Score” des Paulus angekommen sey, – es scheint ja, ganz. Unter der Umständen muß es ja sicher möglich seyn Alles zur Aufführung vorzubereiten. Wir werden ja hören was Novello für Nachricht bringt. Dein CKl.
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1836-08-14-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1836-08-14-01" xml:id="title_f4c028b1-3ebb-45c4-b6b6-bac36065d12d">Ignaz Moscheles, Charlotte Moscheles und Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in ’s-Gravenhage, adressiert an Anna Gertrude Elizabeth van den Bergh <lb></lb>Ramsgate, 14. August 1836</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_2f615ad0-fdc9-473e-8b05-9f9763af1b3d">Die gewöhnlichen brieflichen Ausdrücke des Dankes für einen von Dir erhaltenen Brief wie der vom 20ten July, scheinen mir zu verbraucht um das auszudrücken was ich beym Empfang und noch jetzt empfand und empfinde. 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Ich</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc><p>1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse von Carl Klingemanns Hand, 4 Poststempel [LONDON. / 16 /AUG / 1836], [Engeland / over Rotterdam], [St JAMESS St], [s GRAVENHAGE / 18 (?) / AUG], Siegel.</p><handDesc hands="3"><p>Ignaz Moscheles, Charlotte Moscheles, Carl Klingemann</p></handDesc><accMat><listBibl><bibl type="none"></bibl></listBibl></accMat></physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history><additional><listBibl><bibl type="printed_letter">Moscheles, Briefe, S. 138-140 (Teildruck).</bibl><bibl type="printed_letter">Moscheles, Letters, S. 152-155 (Teildruck).</bibl></listBibl></additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1836-08-14" xml:id="date_e69f65ff-fa8a-4d5d-a893-7317ebd56920">14. August 1836</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113441" resp="author" xml:id="persName_5863cef3-4a7d-40ad-9262-20939d43be71">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</persName> <persName key="PSN0113436" resp="author" xml:id="persName_d09f7c2c-a1a2-4fc5-9082-135731654847">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</persName> <persName key="PSN0112434" resp="author" xml:id="persName_33e2c72d-86ac-4299-bef5-b90175f06e1c">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0113441" resp="writer">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</persName><persName key="PSN0113441" resp="writer">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</persName><persName key="PSN0113436" resp="writer">Moscheles, Charlotte (1805–1889)</persName><persName key="PSN0113441" resp="writer">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_8bbef2a8-d752-43a5-9668-750c93dae75c"> <settlement key="STM0103246">Ramsgate</settlement><country>Großbritannien</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_bf3e0eee-9de5-42cb-9855-165414afb95b">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_b00930f1-ebbc-4727-bf52-e3d03a740123"> <settlement key="STM0100516">’s-Gravenhage</settlement><country>Niederlande</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"></revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_a18fe70b-1a05-49e9-9812-1e2e0e987626"> <head> <address> <addrLine><hi rend="latintype">Monsieur</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Monsieur Felix Mendelssohn Bartholdy</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">celebre Compositeur</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">à</hi></addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">La Haye</hi></hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Adresse</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">D<hi rend="superscript">lle</hi> Van der Bergh</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">ou, <hi n="1" rend="underline">Poste restante</hi></hi>.</addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">Via Rotterdam</hi></hi>.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_cd971b89-c6a4-48a7-8d5c-ffffd2679772"> <docAuthor key="PSN0113441" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_35e9f9f4-a1a7-499f-822e-e9db67469a56">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113441" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_6f9385ca-6bd1-4c33-836e-0d6330fc300a">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</docAuthor> <dateline rend="right"><hi rend="latintype">Ramsgate</hi> 14. <hi rend="latintype">Wellington</hi></dateline> <dateline rend="right"><hi rend="latintype">House</hi></dateline> <dateline rend="right">d. <date cert="high" when="1836-08-14" xml:id="date_8713a4f5-a87a-40b8-a43d-08bc87b60acd">14<hi rend="superscript">ten</hi> <hi rend="latintype">August</hi> 1836</date></dateline> <salute rend="left">Liebster Freund</salute> <p style="paragraph_without_indent">Die gewöhnlichen brieflichen Ausdrücke des Dankes für einen von Dir erhaltenen <title xml:id="title_b11340f0-999b-4c48-8ec7-c53b31b113c3">Brief wie der vom 20<hi rend="superscript">ten</hi> <hi rend="latintype">July</hi><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1836-07-20-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Frankfurt a. M., 20. Juli 1836</name></title>, scheinen mir zu verbraucht um das auszudrücken was ich beym Empfang und noch jetzt empfand und empfinde. Ich sehe Deine Schriftzüge mit einer solchen Vorliebe, Deine Gedanken und Ansichten haben für mich so vielen Reitz (wenn ich sie auch zuweilen für jugendlich und nicht ganz reif halte) und Deiner Persönlichkeit bin ich so zugethan und Deinem Geist so anerkennend, daß das Wort <hi n="1" rend="underline">Freundschaft</hi> nicht hinreichend andeutet wie ich mich an Dich gebunden fühle.</p> <p>Aber auch <hi n="1" rend="underline">mir</hi> thut es wohl wenn Du sagst daß Du meiner oft gedenkst, erwägend daß Du überall von Enthusiasten, freundlichen Umgang-Suchenden, Wißbegierigen und Bewunderern umgeben bist. Mir ist es als seyen wir uns seit einigen Tagen viel näher, indem ich mit meinem ganzen Haushalte der Bäder wegen hier bin, und Du sicher schon in <placeName xml:id="placeName_ce2ca43c-7e35-4d3f-a8c8-84ca1913b69e"><hi rend="latintype">Scheveningen</hi><settlement key="STM0104937" style="hidden" type="locality">Scheveningen</settlement><country style="hidden">Niederlande</country></placeName> Erholung findest.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_db2f99bb-ce17-4d65-b200-3120eee32d7c" xml:lang="de ">Du sicher schon in Scheveningen Erholung findest – Mendelssohn reiste vom 1. bis zum 22. August 1836 nach ’s-Gravenhage (Den Haag) bzw. in das benachbarte Seebad Scheveningen.</note></p> <p>Ich habe zwar ein tafelförmiges Klavier mit hier aber zum schreiben bin ich noch nicht gekommen. Ich finde daß in meinem Alter die Finger die sorgfältigsten <choice resp="Editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_1f92cf64-da44-4a08-ad53-0f228dc3b9b1"><sic resp="writer">Schulübigungen</sic><corr resp="editor">Schulübungen</corr></choice> jährlich einmahl <hi rend="latintype">recapituliren</hi> müssen um Schritt mit dem Zeitgeiste halten zu können; ich will sie wohl geschmeidig und elastisch erhalten aber länger <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_11a5dd81-6cc1-4357-8669-ccc4c4db96ae">machen</del> kann ich sie nicht machen, und gerade diesen Weg haben die jüngsten Klavierspieler <persName xml:id="persName_121be852-3433-403f-a680-b49c657ada08"><hi rend="latintype">Chopin</hi><name key="PSN0110374" style="hidden" type="person">Chopin, Fryderyk Franciszek (Frédéric François) (1810-1849)</name></persName> <persName xml:id="persName_9183fb89-f400-4387-bc76-05cadebe2268"><hi rend="latintype">Thalberg</hi><name key="PSN0115297" style="hidden" type="person">Thalberg, Sigismund (1812-1871)</name></persName> <add place="above"><hi rend="latintype">etc:</hi><name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name></add> zur Erweiterung der <hi rend="latintype">Exècution</hi> eingeschlagen. Deinen Sachen zu lieb muß ich zwar auch die Finger strecken, aber sie strecken sich natürlicher weil der <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_8d172cf8-bc80-4bed-8119-ec409789c50d">Mechan</del> mechanische Bau Deiner Passagen Nebensache, und der Geist der sie beseelt Hauptsache ist.</p> <p><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Es freut mich zu sehen daß Alles zu Gunsten der Erscheinung Deines <title xml:id="title_6aad0123-8527-4140-9242-00261b02883a"><hi rend="latintype">Oratoriums</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_c505fde6-dcff-48b2-a06f-1b9aaf87894e"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> in <placeName xml:id="placeName_b68d8129-3fce-440f-b8e1-6dbd151239cc">England<settlement key="STM0104824" style="hidden" type="country">England</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3c4bb4de-4957-4ce6-810a-67396a59b82e" xml:lang="de ">der Erscheinung Deines Oratoriums in England – Das Publikationsangebot für den Paulus hatte Alfred Novello in einem vor dem 5. Juli 1836 geschriebenen, nicht erhaltenen Brief unterbreitet (Brief gb-1836-07-04-01). Die Drucklegung begann unmittelbar nach der Revision des Oratoriums: Am 15. Oktober 1836 erwarb Alfred Novello für die Summe von 30 Guineen das Copyright für England (letzter Nachweis: Sotheby’s, London, Auktion 15. Mai 1996, Nr. 98, mit Faksimile, S. 31. Wiedergabe des Wortlauts in Paulus op. 36. Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift, Partitur, Kritische Ausgabe, hrsg. von R. Larry Todd, Stuttgart 2002, S. 422). Im November / Dezember 1836 erfolgte der Druck der Chorstimmen und des Klavierauszugs bei N. Simrock in Bonn, bereits im Oktober in England bei Novello (hier nach von N. Simrock erhaltenen Stichvorlagen). Der Klavierauszug erschien bei Novello zusätzlich mit der englischen Textunterlegung von William Ball. Die Partitur mit zweisprachig unterlegtem Text (deutsch/englisch) folgte im Januar 1837. Sie wurde nur bei N. Simrock gedruckt, Novello vertrieb sie exklusiv in England. Siehe dazu Ward Jones, English publishers, S. 245 ff.</note> steht. <persName xml:id="persName_2319816a-15c6-4c3a-b466-8f13c840481a"><hi rend="latintype">Novello</hi><name key="PSN0113624" style="hidden" type="person">Novello, Joseph Alfred (1810-1896)</name></persName>, <persName xml:id="persName_43603fc8-6e57-44aa-9331-3eb4c45b1d17"><hi rend="latintype">Sir G. Smart</hi><name key="PSN0114944" style="hidden" type="person">Smart, Sir George Thomas (1776-1867)</name></persName> und die ganze <hi rend="latintype">Profession</hi> sehen ihm mit Liebe und Zuversicht entgegen. Den Neid hast Du gleich <hi rend="latintype">Hercules</hi> in der Wiege erdrosselt. <persName xml:id="persName_19c9b285-6cac-4673-9191-9f6037b97aeb">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> ist emsig beschäftigt mit <hi rend="latintype">Smart</hi> und <hi rend="latintype">Novello</hi> den Uebersetzer <persName xml:id="persName_67f776fa-8f00-4aa2-aa99-d9b8a8bc6382"><hi rend="latintype">W. Ball</hi><name key="PSN0109647" style="hidden" type="person">Ball, William (1784-1869)</name></persName> zu leiten<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5866c034-bb96-4150-b711-98510cc3dea0" xml:lang="de ">den Uebersetzer W. Ball zu leiten – William Ball übersetzte den Text des Oratoriums Paulus ins Englische. Carl Klingemann beriet ihn dabei.</note> und zu <hi rend="latintype">superintendiren</hi>. Ich habe meine Dienste angeboten Probeblätter zu revidiren, habe aber bis jetzt noch keine erhalten.</p> <p><persName xml:id="persName_350638e7-ecdf-41db-8f36-a1028da86d59">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> ist ganz entschloßen der Aufführung in <placeName xml:id="placeName_0444e148-7194-4a93-b6e7-9c515d6dcf87"><hi rend="latintype">Liverpool</hi><settlement key="STM0100512" style="hidden" type="locality">Liverpool</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_980f8557-d98c-4e65-ba29-e3d0b7ad6e59" xml:lang="de ">der Aufführung in Liverpool – Die englische Erstaufführung des Paulus op. 36 mit der englischen Übersetzung von William Ball fand am 7. Oktober 1836 im Rahmen des Liverpool Musical Festivals unter Sir George Smarts Leitung statt. Zunächst war nur eine teilweise Aufführung geplant gewesen.</note> beyzuwohnen und möchte mich gern zur Seite haben – aber meinen eigenen Wunsch habe ich bis jetzt unterdrückt und nicht aufkeimen lassen, obschon meine <persName xml:id="persName_ef23d9dc-75ce-4c85-94ca-a8280a762b25">Frau<name key="PSN0113436" style="hidden" type="person">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName> ihren Zustand gar nicht berücksichtigend immer davon spricht wie sie mich trotz meiner fortschicken will. Einem <choice resp="Editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_104fb7eb-2fdb-41e7-bf7b-460315a33bb8"><sic resp="writer"><persName xml:id="persName_7176f167-661e-499c-a053-a6d2893d8aba">Ankömling<name key="PSN0113437" style="hidden" type="person">Moscheles, Clara (Clarisse) Maria (1836-1884)</name></persName></sic><corr resp="editor">Ankömmling</corr></choice> sehe ich im <hi rend="latintype">October</hi> entgegen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c477473a-d0c7-4fa7-9698-31850f823091" xml:lang="de ">Einem Ankömling sehe ich im October entgegen – Am 3. Oktober 1836 kam die Tochter Clara Moscheles zur Welt.</note> und muß ihn nebst dem <hi rend="latintype">Conductor</hi> erst glücklich angelangt wissen, ehe ich andern Genüssen entgegen sehe. – Du bist so gütig gesonnen mir den Klavierauszug des <title xml:id="title_08357b10-d711-47d5-b841-00e63423c3db"><hi rend="latintype">Orat</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_c8027d41-8de8-47ff-9dd9-3cbaed37e1aa"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title>: schicken zu wollen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c16433f4-7e45-40da-864c-4a248baa418b" xml:lang="de ">mir den Klavierauszug des Orat: schicken zu wollen – In Brief fmb-1836-07-20-01 (Brief Nr. 1386) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London, Frankfurt a. M., 20. Juli 1836, Z. 23 f., hatte Mendelssohn zum Oratorium Paulus mitgeteilt: »Indeß hoffe ich doch spätestens in zwei Monaten Dir den fertigen Clavier-Auszug zuschicken zu können.« Dieser erschien im November / Dezember 1836 bei N. Simrock in Bonn, im Oktober in England bei Novello nach von N. Simrock erhaltenen Stichvorlagen (vgl. Kommentar zu Z.: der Erscheinung Deines Oratoriums in England).</note> und fragst wo ich um die Zeit seyn mag! nirgend als in <placeName xml:id="placeName_e3d74868-25f7-47c5-b379-8af249452d95">England<settlement key="STM0104802" style="hidden" type="country">Großbritannien</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>, und wahrscheinlichst in <placeName xml:id="placeName_e29da88d-038f-4641-9720-fc310a8ffbdd"><hi rend="latintype">London</hi><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> – dort werde ich ihn dankbar empfangen. Um diese Zeit werde ich wohl auch meine Feder in <hi rend="latintype">Requisition</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_aa6b56e4-2d18-4acc-8703-4c89e94a476b" xml:lang="de ">Requisition – veralteter Begriff für Nachforschung, Untersuchung (von lat. requirere, untersuchen, aufsuchen), auch: Beschlagnahme; hier wohl im Sinne von »in Beschlag nehmen« bzw. »gebrauchen«.</note> setzen um etwas Musikalisches für die nächste <hi rend="latintype">Saison</hi> zu fördern.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9999b1c5-af80-451c-a9e5-51524a1b303a" xml:lang="de ">etwas Musikalisches für die nächste Saison zu fördern – Moscheles komponierte nichts Neues für die Saison 1837 der Philharmonic Society.</note> Schon habe ich als Mit-Direktor die Tage der <placeName xml:id="placeName_a95f91ae-1e87-48a7-81e3-02feffd70b6f">Philharm: Concerte<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> für nächste <hi rend="latintype">Saison</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ee9a5357-fa51-41f3-a958-65dd0ce4e566" xml:lang="de ">die Tage der Philharm: Concerte für nächste Saison – zu den Programmen der Konzertsaison 1837 siehe Foster, Philharmonic Society, S. 141-147.</note> wie folgt fest gesetzt: <date cert="high" when="1837-02-27" xml:id="date_954b051e-bf55-4ffe-b5db-7df9a8b77486">27<hi rend="superscript">ten</hi> <hi rend="latintype">Febr</hi>:</date> <date cert="high" when="1837-03-13" xml:id="date_91c408e6-0339-4957-8a46-249329b9d3aa">13<hi rend="superscript">ten</hi> <hi rend="latintype">März</hi></date>, <date cert="high" when="1837-04-03" xml:id="date_033faea4-faf1-4b9e-b3c4-e44d729c0eef">3<hi rend="superscript">ten</hi></date> und <date cert="high" when="1837-04-17" xml:id="date_15242add-6c10-458b-8d81-89b187a41212">17<hi rend="superscript">ten</hi> <hi rend="latintype">April</hi></date> <date cert="high" when="1837-05-01" xml:id="date_6af6ecb1-83ef-484b-8563-ae9766b1558c">1<hi rend="superscript">ten</hi></date> <date cert="high" when="1837-05-15" xml:id="date_8954bb09-4ff3-4124-8270-7e25da9ebf72">15<hi rend="superscript">ten</hi></date> und <date cert="high" when="1837-05-29" xml:id="date_2af39eb8-c25f-441f-bf0a-be3b91857f9c">29<hi rend="superscript">ten</hi> <hi rend="latintype">May</hi></date> <date cert="high" when="1837-06-12" xml:id="date_e28a7d55-49ec-48f3-a5c8-d9e556222236">12<hi rend="superscript">ten</hi> <hi rend="latintype">Juny</hi></date>.</p> <p>Vielleicht magst Du auch wißen daß die andern <placeName xml:id="placeName_1aff77ab-b718-4220-9f5c-c0a9416f7d37">Direktoren<name key="NST0100412" style="hidden" subtype="Direktion" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> sind: <persName xml:id="persName_312354f5-f3ac-4837-b27d-26d037fc0157"><hi rend="latintype">Sir G. Smart</hi><name key="PSN0114944" style="hidden" type="person">Smart, Sir George Thomas (1776-1867)</name></persName>, <persName xml:id="persName_10a3b49c-7840-426b-aae3-b629f852aae2"><hi rend="latintype">F. Cramer</hi><name key="PSN0110486" style="hidden" type="person">Cramer, Franz (François) Anton Dortheus (1772-1848)</name></persName>, <persName xml:id="persName_1d18a6f8-bf1c-463e-9290-eb6805a2ee9e"><hi rend="latintype">Ayrton</hi><name key="PSN0109595" style="hidden" type="person">Ayrton, William (1777-1858)</name></persName> <persName xml:id="persName_0905c6d8-84e4-4b99-8fa1-8e877e1b3866"><hi rend="latintype">T. Cooke</hi><name key="PSN0116441" style="hidden" type="person">Cooke, Thomas Simpson (1782-1848)</name></persName>, <persName xml:id="persName_42838eb2-384b-4447-94d7-cce7f335a237"><hi rend="latintype">Potter</hi><name key="PSN0113968" style="hidden" type="person">Potter, Philip Cipriani Hambly (1792-1871)</name></persName>, und <persName xml:id="persName_566d3aeb-1b77-4f25-85bc-a200acf215e7"><hi rend="latintype">Dance</hi><name key="PSN0110546" style="hidden" type="person">Dance, William (1755-1840)</name></persName>. <hi rend="latintype">A propos</hi> der stets geschäftige <hi rend="latintype">Importer of foreign Genius and puffer to his Excellency the <persName xml:id="persName_2f64f0e6-f3f1-4cbf-9012-dacd18a983b9">ChapellMaster Spohr<name key="PSN0115032" style="hidden" type="person">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name></persName> <persName xml:id="persName_c334a57d-da0c-4759-b787-3911ffc8f404">E. T.<name key="PSN0115268" style="hidden" type="person">Taylor, Edward (1784-1863)</name></persName></hi> hat <title xml:id="title_bd3ddb37-fed4-4b00-af21-c08e50ae7fdf"><hi rend="latintype">Mozarts</hi> <hi rend="latintype">Requiem</hi><name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110129" style="hidden" type="music">Requiem d-Moll, KV 626</name></title> <title xml:id="title_fc22c7cf-2a67-4b46-82a1-431f9be29a3d">anglisirt<name key="PSN0115268" style="hidden" type="author">Taylor, Edward (1784-1863)</name><name key="CRT0113183" style="hidden" type="literature">Wolfgang Amadeus Mozart, Requiem d-Moll, KV 626 (engl. Übersetzung)</name></title>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1a85fdba-4eac-4112-b8bb-ae07e826da02" xml:lang="de ">E. T. hat Mozarts Requiem anglisirt – Die Bearbeitung von Wolfgang Amadeus Mozarts Requiem d-Moll, KV 626, mit Edward Taylors englischer Textunterlegung erklang am 20. September 1836, dem ersten der drei Festtage des Norwich Grand Musical Festivals (<ref target="https://www.concertprogrammes.org.uk/html/search/verb/GetRecord/5052/" xml:id="ref_2e4290f9-85d2-4af3-a9e2-690dc08746d2">Link Konzertprogramm</ref>).</note> Ueber eine Probe die vorige Woche davon in <placeName xml:id="placeName_99f32f57-cd89-45ee-a85f-3276805d3240">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> gemacht wurde sagt die <title xml:id="title_23afc2bf-6223-45e7-a153-f08fecb02e25"><hi rend="latintype">Times</hi><name key="PSN0120522" style="hidden" type="author">Walter, John d. J. (1776-1847)</name><name key="CRT0113201" style="hidden" type="periodical">The Times</name></title>:<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ae052741-2218-42ec-b6a5-0ef15e3fb380" xml:lang="de ">die Times – die in London seit 1785 erscheinende Tageszeitung The Times (bis 1788 unter dem Titel The Daily Universal Register).</note> <hi rend="latintype">The form assumed in that of an “Oratorio” which <persName xml:id="persName_164fc890-376b-46c3-8b95-82ab3ad958d8">Mr T.<name key="PSN0115268" style="hidden" type="person">Taylor, Edward (1784-1863)</name></persName> has called “Redemption” By way of Introduction, he has taken the Andante of the Overture to <title xml:id="title_a3089ee4-8104-4c20-88e1-bf290f30f425">Don Giovanni<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110089" style="hidden" type="music">Don Giovanni KV 527</name></title></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_641be66d-12cb-42a3-bf85-71dd622e9f24" xml:lang="de ">the Andante of the Overture to Don Giovanni – der Beginn der Ouvertüre zur Oper Don Giovanni KV 527.</note> (ist es erhört <hi n="1" rend="underline">diese</hi> Musik die das Ende eines gottlosen Wüstlings mahlt, dem <hi rend="latintype">Requiem</hi> vorangehen zu lassen!) <hi rend="latintype">which in point of Style assimilated well with the design after which the movements of the Requiem follow as far as the “Lacrimosa” which he connects with the two succeeding movements by a Recitative, also the Composition of <persName xml:id="persName_5e58291c-1a2c-4b4b-8dcf-072474f4798c">Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden" type="person">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName>. Between these and the “Benedictus” were placed a Recitative by <persName xml:id="persName_8871ccc4-46a4-4fae-b43a-cb92365dc94f">Spohr<name key="PSN0115032" style="hidden" type="person">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name></persName></hi> (!!), <hi rend="latintype">a Choral from the celebrated <title xml:id="title_42646d12-8436-47a8-94a4-cce0fb04b932">“Passione” of S. Bach<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name></title>, and the Air from <title xml:id="title_d0e3e802-49a3-4441-b480-39ef91f53883">Mozarts’ “Tito”<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110085" style="hidden" type="music">La clemenza di Tito KV 621</name></title> “se altro che lagrime”</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_28d40cc8-ac83-4826-af07-052d29ce7013" xml:lang="de ">the Air from Mozarts’ “Tito” “se altro che lagrime” – Arie der Servilia »S’altro che lacrime«, 2. Akt, 14. Szene aus Wolfgang Amadeus Mozarts Oper La clemenza di Tito KV 621.</note> <hi rend="latintype">etc</hi>: Diese Verunstaltung regt mir die Galle auf, und ich hätte Lust ein Feder Held zu seyn, um <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_75b3b00d-b6cd-4484-9086-1610f0c2d4b8"><corr resp="writer">solchen</corr><sic resp="writer">solchem</sic></choice> Unfug öffentlich zu steuern.</p> <p><seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Ehe wir aus der Stadt gingen speisten wir bey <persName xml:id="persName_d7881fad-5a88-4c70-a845-24c571cc892d"><hi rend="latintype">Horsleys</hi><name key="PSN0112100" style="hidden" type="person">Horsley, Familie von → William H.</name></persName>. Die nun verheyrathete Tochter <persName xml:id="persName_7a66b10b-a4c2-4eab-8e94-79855dd4fdba"><hi rend="latintype">M<hi rend="superscript">rs</hi> Brunel</hi><name key="PSN0112107" style="hidden" type="person">Horsley, Mary Elizabeth (1813-1881)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a250a019-0ee8-42d2-80d8-980684c9f0cf" xml:lang="de ">Die nun verheyrathete Tochter Mrs Brunel – Mary Elizabeth Horsley war seit dem 5. Juli 1836 mit dem Architekten Isambard Kingdom Brunel verheiratet.</note> erschien sehr <hi rend="latintype">cheerful</hi> und glücklich. Ich gönne es den <persName xml:id="persName_ce1e816d-8ad3-4988-bf06-fa54d2e82730">Alten<name key="PSN0112109" style="hidden" type="person">Horsley, William (1774-1858)</name><name key="PSN0112103" style="hidden" type="person">Horsley, Elizabeth Hutchins (1793-1875)</name></persName>. <persName xml:id="persName_79f46cf4-e797-4efd-8613-6677de0c2098"><hi rend="latintype">Sophie</hi><name key="PSN0112108" style="hidden" type="person">Horsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894)</name></persName> spielt fleißig Klavier und macht Fortschritte. Du warst viel der <hi rend="latintype">Topic</hi> unserer Unterhaltung. Sie spielte mir eine <title xml:id="title_385c9f1d-d706-41dc-be89-a92089413dfb"><hi rend="latintype">Etude</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_377ad193-4b4d-4ed0-bd1e-4caf5c14ed9f"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100463" style="hidden">Präludium (Etude) e-Moll, [Juni 1836]<idno type="MWV">U 116</idno><idno type="op">35/1a</idno></name></title> von Dir vor mit dem Gesang als Mittelstimme, die mir sehr gefiel. Die Figur derselben schien mir grade verkehrt mit der aus einer Deiner neuen <title xml:id="title_fb4300fd-ab05-4e13-bec1-e646ee443fdb"><hi rend="latintype">Capricen</hi> in A <hi rend="latintype">moll</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_e0cd516d-79d7-4b33-bcb4-bf28c136ae98"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100459" style="hidden">Caprice / Capriccio E-Dur, 12. September 1835<idno type="MWV">U 112</idno><idno type="op">33/2</idno></name></title> die Du mir in <placeName xml:id="placeName_49a40bfe-64ee-45fa-ac1e-8200b6accc7c">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> spieltest.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ea41b857-49f9-43d8-a2a2-d74d71c412db" xml:lang="de ">einer Deiner neuen Capricen in A moll die Du mir in Leipzig spieltest – Ignaz Moscheles war Ende September 1835 nach Leipzig gekommen, er blieb fast zwei Wochen dort. Vorgespielt hat Mendelssohn in dieser Zeit die am 12. September 1835 entstandene Caprice / Capriccio E-Dur, op. 33/2 (MWV U 112).</note> Die Gesangführung in den Mittelstimmen scheint <persName xml:id="persName_9c581b92-328c-44d8-8012-8d1f28891b1a">Thalbergs<name key="PSN0115297" style="hidden" type="person">Thalberg, Sigismund (1812-1871)</name></persName> Steckenpferd zu seyn, so wie auch <persName xml:id="persName_9078a6db-6e31-441e-887b-e99edd62f7a2"><hi rend="latintype">C. M. v Weber</hi><name key="PSN0115645" style="hidden" type="person">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name></persName> es liebte; wir wollen es alle ferner lieben, so lange noch Mannigfaltigkeit der Figuren zu finden ist. – Deine <title xml:id="title_136ad4fa-4235-47d7-bc24-108ced531f4e">3 <hi rend="latintype">Capricen</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_2a4e444e-2578-42a8-adf3-a09ce1f2e542"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100627" style="hidden">Trois Caprices für Klavier, 1836; enthält MWV U 99, U 112 und U 95<idno type="MWV">SD 11</idno><idno type="op">33</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a9d4e97e-0e2d-45be-8ce7-d5c2fed82bf7" xml:lang="de ">Deine 3 Capricen – Mendelssohns Trois Caprices für Klavier op. 33 (MWV SD 11), waren im April / Mai 1836 im Verlag Breitkopf & Härtel erschienen (PN 5668a-c). Paralleldrucke kamen für England bei Mori & Lavenu (PN 3737 für Nr. 1) und für Frankreich im Verlag M. Schlesinger (PN 1952.1, 1953.2 und 1954.3) heraus.</note> haben mich hieher begleitet und sind mir angenehme Gäste. Auch ein Paar <title xml:id="title_e98c1779-168c-464f-ae14-8aa9545ee5e4"><hi rend="latintype">Capricen</hi><name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="CRT0111496" style="hidden" type="music">Klavierkompositionen</name></title> die <hi rend="latintype">Composition</hi> Deiner <persName xml:id="persName_ee313f59-5a88-4232-8dd4-7d5161e1d18e">Schwester<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> spielte mir <persName xml:id="persName_61f1dd18-e7d6-4611-942a-b6f1f24f7da9">die <hi rend="latintype">Horsley</hi><name key="PSN0112108" style="hidden" type="person">Horsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894)</name></persName> vor. Ich fand sie genialisch, und was ich noch von deren <hi rend="latintype">Compositionen</hi> je gehört habe, am interessantesten am männlichsten. Eine eben so vortheilhafte Meinung erhielt ich von den <title xml:id="title_cc443664-b514-42a7-9c31-9f4a909b98fa">mehrstimmigen <hi rend="latintype">Vocal</hi> Sachen<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="CRT0113203" style="hidden" type="music">Vokalkompositionen</name></title> und selbst einer <title xml:id="title_75c0c630-ea07-4ee5-a39c-85b362130d9a"><hi rend="latintype">Ouverture</hi><name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="CRT0112350" style="hidden" type="music">Ouvertüre für Orchester C-Dur, HU 265 (29. März bis April oder Mai 1832)</name></title> die sie mir in <placeName xml:id="placeName_e1a4eb86-f280-470a-ab29-e576f883d72f">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zeigte.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a5fad078-9d6c-47ca-ac04-77476d9a78ab" xml:lang="de ">einer Ouverture die sie mir in Berlin zeigte – Bei welchem Berlin-Aufenthalt Moscheles Fanny Hensels im Zeitraum 29. März bis April oder Mai 1832 entstandene Ouvertüre für Orchester C-Dur, HU 265, hörte, ist nicht belegt. Zuletzt hatte sich Moscheles im Oktober 1835 in Berlin aufgehalten. Er war am 13. Oktober 1835 nach dem o. g. Leipziger Aufenthalt gemeinsamen mit Mendelssohn und der von Ihrer Sommerreise angekommenen Familie Dirichlet nach Berlin gereist, wo sie am Folgetag nachts ankamen. Moscheles verließ Berlin am 14. Oktober abends Richtung Hamburg (Hensel, Tagebücher, S. 73).</note> Durch <persName xml:id="persName_b8914219-3b0c-4cfa-8fb9-f1488ff6ff02">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> erfahre ich wie sie jetzt in <placeName xml:id="placeName_16ec4d91-8c6f-46b1-aa6d-38b850d93b2a">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> die Privatproben Deines <title xml:id="title_cb2f9d19-33fe-4fef-bded-c800efc3650f"><hi rend="latintype">Oratoriums</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_af0ad788-ed08-44b0-8f9b-a29949e911c9"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> leitet;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2381cac3-7b53-49e3-bb25-e7bb14bf904c" xml:lang="de ">wie sie jetzt in Berlin die Privatproben Deines Oratoriums leitet – Nachdem Fanny Hensel den ersten Teil des Paulus op. 36 (MWV A 14) in ihrer Sonntagsmusik am 19. Juni 1836 aufgeführt hatte (dieses Datum nannte die Mutter Lea in Brief gb-1836-06-21-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Frankfurt a. M., Berlin, 21. Juni 1836), probte sie zweimal den zweiten Teil des Oratoriums, am 4. Juli 1836 (vgl. Brief gb-1836-07-02-01 Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Frankfurt a. M., Berlin, 2. Juli 1836) und am Sonntag, dem 17. Juli 1836. Aufgeführt wurde der Teil im Sommer 1836 nicht. Vgl. Klein, Fanny Hensels Sonntagsmusiken, S. 43 f.</note> obschon <persName xml:id="persName_b5324d54-7b4c-45f5-863c-80ea87894d2c"><hi rend="latintype">Smart</hi><name key="PSN0114944" style="hidden" type="person">Smart, Sir George Thomas (1776-1867)</name></persName> ein <hi rend="latintype">patentirter Conductor</hi> ist, möchte ich doch <hi n="1" rend="underline">sie</hi> vorzugsweise das <hi rend="latintype">Director</hi>Amt begleiten sehen – eine so begeisterte Schwester! eines so begabten Bruders! Klingemann theilte uns außer jenen noch andere uns höchst interessirende Nachrichten von und über Deine liebe <persName xml:id="persName_4ed41632-1fb0-4d23-be90-bf51af7f47be">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_4f1a1525-74b2-4e6a-b654-59f237987718">l</del> mit, und wie sie sich weise in alle Verhältniße fügt und auch Ruhe und Zufriedenheit erlangt ist uns wohlthuend zu erfahren. Daß Du die Sonne bist die Ihnen gleich Planeten durch Dein Wirken Wärme giebst, wirst Du nicht für eine bloße Schmeicheley halten. Sie hatte eben sehnsüchtig Nachrichten von Dir erwartet. Du frägst mich zuweilen um einen belehrenden Wink – nehme einen – Du bist der bravste Sohn und Niemand könnte Dir dieses Epithet streitig machen wenn Du durch <hi n="1" rend="underline">öfteres</hi> Schreiben ihre Stunden versüßest. Ich spreche aus Erfahrung und <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_d9e132f7-6340-4581-83a5-ab932478254b"><corr resp="writer">weiß</corr><sic resp="writer">weis</sic></choice> was ich meiner <persName xml:id="persName_ad03435c-0fd4-4d8e-8032-0c0528ad7c1a">Mutter<name key="PSN0113438" style="hidden" type="person">Moscheles, Clarissa (Klara) Popper (um 1765-1842)</name></persName> damit thue. Grade <title xml:id="title_5a7a1881-a6e6-4bfc-8d61-95c82c48eca2">Deinen letzten Brief<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1836-07-20-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Frankfurt a. M., 20. Juli 1836</name></title> hatte ich mir kaum gegönnt als ich dieses <add place="above">durch <persName xml:id="persName_40ac3fa8-23f2-4091-9b04-b06ded5c46db">K.<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName><name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name></add> erfuhr. Laße diese freundschaftliche Rüge ohne bitteren Nachgeschmack vorüber gehen, und nehme an, daß ich Deinem Wunsche bishieher nicht Genüge leisten konnte, Dir musikalisch-kritische Bemerkungen über Deine Arbeiten mit zu theilen, daher mußte ich eine Schattenseite an Deinem Gemüth suchen – in der Wirklichkeit habe ich aber keine gefunden.</p> <p>Ich habe eine Frage Deines <title xml:id="title_03ebeed5-8a95-451d-9c71-703795977b9f">Briefes<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1836-07-20-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Frankfurt a. M., 20. Juli 1836</name></title> zu beantworten: wie ich das <hi rend="latintype">Bach</hi>sche <hi rend="latintype">Concert</hi> instrumentirt habe. Es schwebte mir vor daß so zarte harmonische Verbindungen wie sie <hi rend="latintype">Mozart</hi> dem Messias durch BlasInstrumente beyfügte, auch dem <hi rend="latintype">Bach</hi>schen <hi rend="latintype">Concerte</hi> einen neuen Firniß geben könnte. nur stockte mein Entschluß wenn die Geringfügigkeit meiner Feder im Vergleich mit jener betrachtete. Doch mit diesem Ideal im Sinne, würde ich im schlimmsten Fall ein schlechter Nachahmer geheißen werden, und setzte 1 <hi rend="latintype">Flote</hi> 2 <hi rend="latintype">Clarinetten</hi> 2 <hi rend="latintype">Fagotte</hi> und 2 <hi rend="latintype">Horn</hi> dazu. Meistens dachte ich mir diese blasende Harmonie wie eine Orgelbegleitung zu einer Messe. </p> <p><hi rend="latintype">Hauser</hi> war endlich sehr pünktlich mit seinem Versprechen und sandte mir noch 2 <hi rend="latintype">Concerte</hi> für 3 Klav: und 2 für 1 Kl: v Bach. <add place="margin">nächstens will ich Dir anzeigen, was ich bereits von <hi rend="latintype">Bach’s</hi> Concert Musik besitze. Vielleicht kannst Du mir behülflich werden, meine Sammlung zu ergänzen, mein Hunger danach ist nicht zu stillen.<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name></add></p> <p><seg type="pagebreak">|1|<pb n="1" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="margin"><hi rend="latintype">Ries</hi> mit Frau und 2 Töchtern habe ich noch in London gesehen. Er sagt er habe Klavierspielen ganz an den Nagel gehangen, und spricht von einem <hi rend="latintype">Sextett</hi> für Streicher welches er mir nächstens<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name></add> <gap quantity="1" reason="covering" unit="lines"></gap></p><p><add place="margin"><hi rend="latintype">chit Chat.</hi> D. Schlesinger findet hier nicht das erwünschte Fortkommen (woran er sicher selbst schuld ist durch manche Sonderlichkeiten.) Er sagte mir daß er London aufgiebt, und nach <hi rend="latintype">America</hi> gehen wollte; aber nun heißt es will er wieder nach <hi rend="latintype">Hamburg</hi>. Auch <hi rend="latintype">Neukomm</hi> entschloß sich in <hi rend="latintype">Liverpool</hi> anders, und dreht <hi rend="latintype">America</hi> wieder den Rüken. Den Winter will er in Frankreich zubringen.<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name></add> </p> <p><seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="bottom">Es thut mir leid wenn ich mein langes Geschwätz auf diesem Blatte betrachte. Es hält Dich gewiß von nützlicherer angenehmerer Beschäftigung ab Verzeihe Deinem wahren Freunde<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name></add></p> <signed rend="right"><hi rend="latintype">I. Moscheles</hi></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_fc217f60-dd12-45fb-b9bb-e91a5c137e17"> <docAuthor key="PSN0113441" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_1b347f4a-2a33-4640-b54e-b8e84cd28a29">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113441" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_b3d483d3-586e-4ba8-a9e5-4a70de1ce008">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Erfreue uns nur bald wieder mit Nachrichten</p> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_678ef36b-9bf0-477e-a97c-6dd8e241aa88"> <docAuthor key="PSN0113436" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_d4c41851-2397-4c83-a9bc-46cf76c0100d">Moscheles, Charlotte (1805–1889)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113436" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_9ee22054-6ac9-4218-85ed-ace72ab73a1f">Moscheles, Charlotte (1805–1889)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="top">Es bleibt mir nur Platz Ihnen lieber Freund herzliche Grüße zu schicken und Sie zugleich zum Schiedsrichter zu bestellen. Ich fand vorgestern in der ziemlich trockenen <hi rend="latintype">Ramsgater Library</hi> die Worte des inlieg Liedes die mir hübsch schienen. ich schrieb sie für <persName xml:id="persName_a5ecc7dd-c937-4827-8f1d-47b9150c6c52">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> ab und zu meiner großen Freude waren sie 1 Stunde später, wie ich meine, sehr hübsch componirt. nur der Tact worin das erstemal <hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline">snares</hi></hi> vorkömmt scheint mir des Componisten unwürdig – nach meiner geringen Meinung ist es <hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline">drawling</hi></hi> – er meint nicht und Sie sollen entscheiden, thun Sie’s aber bald.<name key="PSN0113436" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Charlotte (1805–1889)</name></add></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Charlotte Moscheles</add></signed> </div> <div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_f75814a7-06b5-465c-9d15-30f4104b7d42"> <docAuthor key="PSN0113441" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_a59bbf48-c3f9-46d4-a126-84e0eaa7f0c3">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113441" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_d864bb03-7e9f-42ab-92ac-c37cbed2e716">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><add place="top">Ich wußte nicht wie ich dem Geschmacke meiner Frau Genüge leisten sollte und nicht 3 Töne auf dem Worte <hi rend="latintype">Snares</hi> <add place="above">im 4<hi rend="superscript">ten</hi> Takte<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name></add> gehen zu lassen, ich hielt es für eine unschuldige <hi rend="latintype">Licenz</hi>.<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name></add></p> <signed rend="right"><add place="top"><add resp="UT" type="editors_addition">Ignaz Moscheles</add><name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name></add></signed> </div> <div n="5" type="act_of_writing" xml:id="div_9dbe6db5-d861-4ec7-ba9f-42e107d473a9"> <docAuthor key="PSN0113436" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_49e9399a-ef88-4291-aa89-4ad8fb7cab51">Moscheles, Charlotte (1805–1889)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113436" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_6499b5a7-886e-4ffc-8684-90d6e6465dcd">Moscheles, Charlotte (1805–1889)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak">|1|<pb n="1" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="top">Ich hoffe Moscheles richtig nach <hi rend="latintype">Liverpool</hi> zu spediren, bis dahin schaffe ich mir ein paar hübsche Pantoffeln an und stelle ihn fest drunter, so daß er muß wie ich will.<name key="PSN0113436" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Charlotte (1805–1889)</name></add></p> <closer rend="left"><add place="top">Leben Sie wohl. Mit Freundschaft Ihre<name key="PSN0113435" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Adolf (1825–1829)</name></add></closer> <signed rend="right"><add place="top"><hi rend="latintype">Ch. M.</hi><name key="PSN0113436" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Charlotte (1805–1889)</name></add></signed> </div> <div n="6" type="act_of_writing" xml:id="div_86887c70-6bb8-4f09-b85e-e128aa34e16b"> <docAuthor key="PSN0112434" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_c2aabd46-9392-4015-89ad-82ea2c8296d2">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0112434" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_244c5c37-082c-4d19-b188-3be2b3bc3d28">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="bottom">Wo finde ich Platz? <seg type="salute">Sei gegrüßt!</seg> Ich träumte letzten Sonntag in <hi rend="latintype">Stamfordhill</hi> so lebhaft und deutlich Du trätest herein und wärest gekommen um selbst hier nach dem Rechten zu sehen, daß ich beinah daran glaubte, obgleich mir vorher im Wachen dergleichen gar nicht in die Gedanken gekommen war, und in dem Glauben in mein Zimmer trat. Ich fand aber Deinen Brief, – auch ein Stück Persönlichkeit, und von der besten Art. Du kannst nicht im Ernst fürchten, daß solche Worte aus dem Innern, <hi n="1" rend="underline">Deine</hi> Worte, mich ordentlich machen können. Im Gegentheil, ich habe mich im Verlauf des Tages in den Besitz von Büchern versetzt die mir einen volleren Ueberblick über <hi rend="latintype">Elias</hi> und seine Zeit geben, damit man ehe weiß was man mit den schönen Elementen anfangen mag, was man dem Ganzen, und den einzelnen Gruppen, für einen Character geben muß. Kurz ich bin […]; – im nächsten Briefe denke ich Dir auf alle Fälle ein Schema zu schicken, zur Critik und für Rath. – Dein Standpunct, das Gemachte hinter Dich lassend, vorwärts zu schauen, was Neues zu schaffen und Dich ums Alte nicht weiter zu kümmern, ist tüchtig und recht und erfreulich. Wohl Dir, daß Du das so klar siehst. Aber wir, die Mitlebenden, haben eine andere Aufgabe, <hi n="1" rend="underline">wir</hi> eben müßen das pflegen und predigen, was einer der Begabten hingestellt hat. Es mag Dich betrüben, daß meine Zeit und Muse dem fertigen, Dir abgethanen Werke, für den Augenblick gegeben wird, – aber es muß doch geschehen, das ist auch eine Aufgabe, und die gute Sache wird <hi n="1" rend="underline">dadurch</hi> auch gefördert. Und wem liegt es mehr ob wie mir? Und wenn man das Verständniß und die Freude an <hi n="1" rend="underline">diesem</hi> Werke weckt, so thut man auch schon was fürs nächste. Kurz ich betrachte das Alles wie eine Pflicht; – neben der freundschaftlichen auch rein für die Sache. Und so weiter. – Du wirst <hi rend="latintype">Novello</hi> gesehn haben, oder grade sehen wenn dieser Brief ankommt – und das erledigt alles was Du mir über die Aufführung aufträgst, für alle Deine Vollmachten aber den schönsten Dank. Die Uebersetzung geht jetzt ganz gut vor sich, – nachdem ich dem <hi rend="latintype">Ball</hi> eine Hauptschlacht geliefert und mich mit ihm verständigt habe, macht er seine Sache recht löblich und angemeßen; ich denke, der Hauptpunct, daß es die klaren einfachen Arien behält und doch vollkommen biblisch ausfällt, wäre erreicht.<name key="PSN0112434" resp="writers_hand" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name></add></p> <p><seg type="pagebreak">|1|<pb n="1" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="top">Wenn Du diesen Brief liesest wirst Du Dich gemahnen wie der im Irrgarten der liebe herumtaumelnde Cavalier, – find Dich zurecht. Hier ist Alles jezt gewaltig still – <hi rend="latintype">Rosen</hi> und ich sind die einzigen Leute in der Stadt, – wir lesen des Abends fleißig Alyßen. Ich treibe ihn aber zu einer kleinen Reise nach Irland, – sein Freund <hi rend="latintype">de Vere</hi>, ein <hi rend="latintype">Spring Rice</hi>scher Neffe, ladet ihn dringend ein, und er hat große Lust und wird wohl Ende des Monats auf 14. Tage gehen, mir ist seiner Erholung wegen daran gelegen, – er ist munter, aber doch angegriffen. – Du schreibst nichts vom Seebaden, – ich hoffe Du hast doch trotz allen Geschäften Zeit dazu?<name key="PSN0112434" resp="writers_hand" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name></add></p> <p> <seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="top"><hi rend="latintype">Novellos</hi> Schwager, <hi rend="latintype">Clark</hi>, schreibt mir gestern Abend, daß “<hi rend="latintype">the Pianoforte Score</hi>” des <hi rend="latintype">Paulus</hi> angekommen sey, – es scheint ja, <hi n="1" rend="underline">ganz</hi>. Unter der Umständen muß es ja sicher möglich seyn Alles zur Aufführung vorzubereiten. Wir werden ja hören was <hi rend="latintype">Novello</hi> für Nachricht bringt. <seg type="signed">Dein <hi rend="latintype">CKl</hi>.</seg><name key="PSN0112434" resp="writers_hand" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name></add></p> </div> </body> </text></TEI>