gb-1836-08-04-01
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
London, 4. August 1836
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse, 4 Poststempel [LONDON / 5 / AUG / 1836], [LONDON / 5 / AUG / 1836], [Engeland / over Rotterdam], [s GRAVENHAGE / 8 / AUG.], Siegel.
Carl Klingemann
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Monsieur
Monsieur Felix Mendelssohn-Bartholdy
à
a Haye.
.
Poste restante
RotterdamSteamboat
SingleBuryStr.
Aug36
Felix,
Dieser Brief handelt fast nur von Geschäften, und von der Unsterblichkeit. Ich mache mich dabei anheischig, würklich so ledern zu seyn, wie Du in
Du weißt nun was man hier Alles mit Deinem
Paulus
Novello
Sir George Smart
Liverpool
Selectionhatte ich von Anfang an entschieden viel – es schien mir ganz unstatthaft damit anzufangen, wenn man ein solches Werk hier mit Erfolg einführen wollte. Das sagte ich
Novellos
Novelloeine wörtliche Uebersetzung versprochen. Da meldete er mir, nicht ohne meinen großen Schrecken, daß es bis zum
Sept
Liverpool
Ball
Ballschen Arbeit wünschenswerth sey, beschwur sie, dem
Ballzwei Dinge ans Herz zu legen: keine Aenderungen in Deiner Musik, und soviel wie möglich nur Englischen Bibelausdruck, und fand sie zu alle dem löglichst bereit. Dann schickte
Sir George
Soloswißen, für was für Stimmen sie geschrieben, für welche hiesigen Sänger sie geeignet, – kurz mehr Dinge als ich ihm Auskunft über geben konnte; wir gingen den Text mit einander durch, um mit den Hauptpuncten bekannt zu werden.
Derhat nun den allerbesten Willen, und hofft seine Sache sehr gut zu machen; wenn ich ihn hörte, verlor sich mein Schreck, obgleich ich immer wieder an Deine DirectorenArbeit und Proben denken muß, und dann von Neuem anfange zu fürchten. Zuerst hofft er, zwei GeneralProben halten zu können, – es ist ein Abend frei, wo die Musiker gewöhnlich ein
Dinerzusammen haben, statt deßen oder nach diesem denkt er Einfluß genug zu haben sie zu einer Probe zu
Lindley
Dragonetti
ppschon verlaßen. Dann seyen die Chöre sehr gut, und die
Choral Societies
Liverpool
L. ein sehr fähiger Musiker. – Von
Manchester
M
rsWoodPaton– (
Lady Lennox),
M
rsKnyvettMiss Birch
Academy
M
rsShawPasta
Braham
Bennett
Philipps
Edw Taylor
Philippsals
Pauluszu haben ist wichtig – überhaupt kann man sich bei der Besetzung wohl beruhigen. Wie er nun die
Solivertheilen solle, wiße er noch nicht. – irgend Winke von Dir sind erwünscht. Namentlich ob
Brahamden
Stephanussingen soll und dergl. Ueberhaupt und dringend: er,
Sir George
Tempinach dem
Mälzel
Tempileicht vergreifen, und dem ist so leicht vorzubeugen!
Smartwünscht es selbst.
Novello
Ballopus
Sir George
Novellound ich, hingesetzt, und ohne
eineNote zu verändern, den Text, mit einigen ConstructionsVersetzungen und mäßigen passenden Rezitativ-Worten,
Accentgemäß untergelegt –
Smartwird es noch sehen und beurtheilen, und Du demnächst hoffentlich es billigen. Desgleichen haben wir das
Ballblos die Arien und Choräle überlaßen – wobei ich ihm unerbittlich auf die Finger sehen und ihm allenfalls den
Sir Georgeauf den Leib schicken werde. Dein ganzes hiesiges Personal, sey also überzeugt, ist mit dem besten Eifer beseelt.
Moscheles
EineBesorgniß hat
Smart, und die ist nicht ungegründet: daß die noch fehlenden Stücke nicht zeitig genug ankommen. Ich habe versprochen, Dich daran aus allen Kräften zu erinnern. Denn die Sänger, namentlich
Philipps,
October
Haag
Director
London
Warum die Leute den Taylor
Ave Maria
Almighty Godsetzt, und das
Mozartsche
Requiem
Norwich
Redemption” aufführen will, gräme ich mich wegen der Sache selbst weniger.
Ob ich dem Drange werde widerstehen können, zur Aufführung nach LiverpoolMoschelesSir GLLeipzig
Vielleicht kommt auch gar Malibran
So bleiben noch zwei Minuten für die Freundschaft. Ich hoffe es geht Dir gut und Du habest viel Lust und Behagen ein reinlichen Meere. Mir gehts leidlich, bis aufs Leerwerden der Stadt – ich verliere abermals alle die Meinigen. Rosen
Vedas
d Vere
Moscheles
Ramsgate
Das Versprechen?Felix, es ist schwer zu halten! Wenn ich nicht das Gräfisch und Angelsächsisch was ich treibe, und Tagebücher, und die wörtl Uebersetzung und Arbeiten behuf Deines
Learund seinen drei Töchtern
Moscheles
Malibran
M.
Für Dich liegt hier ein Dutzend
HB
Capricen
per
Haag
Düsseldorf
Cölln
Woringen
Becher
Frankfurt
HBs
Keynoch eine kurze Andeutung der Momente bei. –
Ferd. Ries
Worlds
Clarke
Novello
Mary Horsley
Brunel
SchadowVarnhagenRothschildtsSchlemmer
Noch zu bemerken: In den
sehr spärlichanwenden. Schreibe darüber einen Wink.
Unsere Politik ist ledern, – die CommonsLords
CKl.
37. BuryStr. 4 Aug 36. Liebster Felix, Dieser Brief handelt fast nur von Geschäften, und von der Unsterblichkeit. Ich mache mich dabei anheischig, würklich so ledern zu seyn, wie Du in Deinem letzten Briefe vorgiebst. Aber für den sey vorerst bedankt, kurz war er zwar, aber doch ein Lebenszeichen, und mit allerlei guten Hintergründen. Du weißt nun was man hier Alles mit Deinem Paulus vorhat, wenigstens denk ich, Novello hat Dir geschrieben, daß ihn Sir George Smart ganz in Liverpool aufführen will. Gegen die Selection hatte ich von Anfang an entschieden viel – es schien mir ganz unstatthaft damit anzufangen, wenn man ein solches Werk hier mit Erfolg einführen wollte. Das sagte ich Novellos, und hatte ich mir vorgenommen Dir zu schreiben. Vorläufig hatte ich zu gutem Glück, mein Textbuch von theologischer Hand mit allen Bibelstellen versehen lassen, um danach vorkommenden Falles, auf die Englische Bibelübersetzung zurückgehen zu können. Ich hatte dem Novello eine wörtliche Uebersetzung versprochen. Da meldete er mir, nicht ohne meinen großen Schrecken, daß es bis zum 19. Sept im Druck erscheinen und in Liverpool aufgeführt werden solle. Ein anderer Schreck: Ball solle den Text unterlegen. Ich bot natürlich gleich alle meine Dienste an, soweit eine Durchsicht und Controlle der Ballschen Arbeit wünschenswerth sey, beschwur sie, dem Ball zwei Dinge ans Herz zu legen: keine Aenderungen in Deiner Musik, und soviel wie möglich nur Englischen Bibelausdruck, und fand sie zu alle dem löglichst bereit. Dann schickte Sir George, der frisch aus dem Lande angekommen war, und wollte mit mir berathen, – er wollte von den Solos wißen, für was für Stimmen sie geschrieben, für welche hiesigen Sänger sie geeignet, – kurz mehr Dinge als ich ihm Auskunft über geben konnte; wir gingen den Text mit einander durch, um mit den Hauptpuncten bekannt zu werden. Der hat nun den allerbesten Willen, und hofft seine Sache sehr gut zu machen; wenn ich ihn hörte, verlor sich mein Schreck, obgleich ich immer wieder an Deine DirectorenArbeit und Proben denken muß, und dann von Neuem anfange zu fürchten. Zuerst hofft er, zwei GeneralProben halten zu können, – es ist ein Abend frei, wo die Musiker gewöhnlich ein Diner zusammen haben, statt deßen oder nach diesem denkt er Einfluß genug zu haben sie zu einer Probe zu bermögen. Ferner, meint er, könne er sich auf sein Orchester, mit Lindley und Dragonetti pp schon verlaßen. Dann seyen die Chöre sehr gut, und die Choral Societies jener Gegend, namentlich in Liverpool selber, sehr tüchtig und eifrig, – der Director in L. ein sehr fähiger Musiker. – Von Manchester muß ich das selber bestätigen, ich habe sie im vergangenen Herbst Neukommsche Sachen recht gut vom Blatt singen hören. Und alle diese Gesellschaften kriegen diese Stimmen vorher zugeschickt. Seine Solosänger behauptet er, seyen sehr gut: Mrs Wood – die gewesene Paton – (Lady Lennox), Mrs Knyvett, Miss Birch, eine Schülerinn der hiesigen Academy, die eine recht gute Stimme hat, und wie er versichert, im Einstudiren und vom Blatt lesen, höchst zuverlässig sey, – und endlich Mrs Shaw, eine /so sage ich mit!/ ganz vortrefliche Altsängerinn, – Schülerinn von der Pasta. Die Männer: Braham, und Bennett, Tenoristen, letzterer ein weicherer Tenor, – und Philipps und Edw Taylor als Bässe. Philipps als Paulus zu haben ist wichtig – überhaupt kann man sich bei der Besetzung wohl beruhigen. Wie er nun die Soli vertheilen solle, wiße er noch nicht. – irgend Winke von Dir sind erwünscht. Namentlich ob Braham den Stephanus singen soll und dergl. Ueberhaupt und dringend: er, Sir George, läßt Dich aufs Angelegentlichste grüßen, und wird Dir sehr dankbar seyn für Alles was Du ihm über die Aufführung bemerken und ans Herz legen willst. Thu das also baldigst. Namentlich schick die Tempi nach dem Mälzel – Du glaubst nicht was die Leute Deine Tempi leicht vergreifen, und dem ist so leicht vorzubeugen! Smart wünscht es selbst. Heute Morgen nun kam Novello mit den ersten Ballopus, (dem Chor: Mache Dich auf) zu mir – Sir George hatte ihn schon gesehen und gesagt es ginge nicht, – und ich sagte das noch viel mehr – der Mann hatte sich allerdings strict an den Engl Bibeltext gehalten, aber rechts und links in den Noten geändert, Viertel in halbe, halbe in viertel, unglaublich. Da haben wir uns, der Novello und ich, hingesetzt, und ohne eine Note zu verändern, den Text, mit einigen ConstructionsVersetzungen und mäßigen passenden Rezitativ-Worten, Accentgemäß untergelegt – Smart wird es noch sehen und beurtheilen, und Du demnächst hoffentlich es billigen. Desgleichen haben wir das Duett: Wie lieblich sind die Boten, – was er heute erhalten hatte, fertig gemacht, und werden zusammen mit den Chören fortfahren, und dem Ball blos die Arien und Choräle überlaßen – wobei ich ihm unerbittlich auf die Finger sehen und ihm allenfalls den Sir George auf den Leib schicken werde. Dein ganzes hiesiges Personal, sey also überzeugt, ist mit dem besten Eifer beseelt. Moscheles hat sich erboten, die zweite Correctur zu übernehmen. Eine Besorgniß hat Smart, und die ist nicht ungegründet: daß die noch fehlenden Stücke nicht zeitig genug ankommen. Ich habe versprochen, Dich daran aus allen Kräften zu erinnern. Denn die Sänger, namentlich Philipps, brauchen ihren Part ein gut Stück im voraus – am 3. October ist schon die Aufführung, und dabei sitzt der Componist im Haag, der Verleger und Director in London, und das übrige Personal allerwärts! – Regiere also mit Nachdruck! Warum die Leute den Taylor nicht ans Uebersetzen gesetzt haben, weiß ich nicht – mir wars erst nicht recht – wäre er nicht Dein guter Freund, könnts dem Werk schaden. Aber ich weiß würklich nicht was er mit dem H. Geist angefangen hätte, der doch einige Male vorkommt. Da er unter Dein Ave Maria – Almighty God setzt, und das Mozartsche Requiem in Norwich mit Englischem Text, Versetzung der Musikstücke und dem Namen: “Redemption” aufführen will, gräme ich mich wegen der Sache selbst weniger. Ob ich dem Drange werde widerstehen können, zur Aufführung nach Liverpool hinunter zu gehn, weiß ich noch nicht – wir, Moscheles und ich, haben es uns schon halb und halb überlegt. – Du selber müßtest dabei seyn! – So meinte auch Sir G. – “nur würden sich die Leute in L. schwerlich zu den Kosten Deiner Herberufung entschließen können”. Ich sagte, Du würdest schwer aus Leipzig fort können. Vielleicht kommt auch gar die Malibran hin. Dann würde es drauf ankommen, etwa für sie ein Orat. auszufinden, – wäre es auch nur des bloßen Namens willen. – So bleiben noch zwei Minuten für die Freundschaft. Ich hoffe es geht Dir gut und Du habest viel Lust und Behagen ein reinlichen Meere. Mir gehts leidlich, bis aufs Leerwerden der Stadt – ich verliere abermals alle die Meinigen. Rosen bleibt wohl – er will nicht nach Deutschland, weil die Vedas erst fertig seyn sollen; ich rede ihm aber tapfer zu; – er soll sich pflegen. Wo nicht, berede ich ihn nach Irland – zu seinem Freund d Vere –, er hat nicht übel Lust. Moscheles’ gehen am nächsten Sonntag auf 4 Wochen nach Ramsgate, dann wird sie sich wohl zu wichtigen Geschäften niederlegen. Munter sind sie, – und sehr erfreut über Deinen letzten Brief. – Das Versprechen? – O Felix, es ist schwer zu halten! Wenn ich nicht das Gräfisch und Angelsächsisch was ich treibe, und Tagebücher, und die wörtl Uebersetzung und Arbeiten behuf Deines Oratoriums und jede andere Kleinigkeit mit in Anschlag bringe, reichts nimmer hin. Es kommt immer wieder auf die leidige Productivität hinaus. Aus Verzweiflung übersetze ich die älteste Geschichte von König Lear und seinen drei Töchtern aus dem Angelsächsischen; darin ist freilich mehr Philologie als Poesie, obgleich auch von letzterer Manches hübsche durchbricht. Für Moscheles habe ich ein Lied gedichtet, weil die Malibran eines von ihm componirt haben wollte, – aber ich bin mit meinem Theil gar nicht zufrieden – M. auch nicht, aber schon eher mit seinem; und für mich componirt er zu sehr durch. Ich dachte ihn zu einem ordentlichen Deutschen Liede zu vermögen, aber es geht mit ihm durch. – Habe Du Nachsicht! Für Dich liegt hier ein Dutzend HB, und die Capricen zur Absendung bereit – es fehlt nur an der Gelegenheit. Vielleicht finde ich eine in diesen Tagen per Preuß Gesandtschaft nach dem Haag, – oder sonst eine nach Düsseldorf oder Cölln, wo ichs an Woringen oder Becher adreßiren werde – oder nach Frankfurt. Ich lege dann für die HBs neben dem Key noch eine kurze Andeutung der Momente bei. – Ferd. Ries ist jetzt hier, ich habe ihn noch nicht gesehen, – In dem Paket werden auch noch eine Menge musicalischer Worlds seyn – o bitte, schreibe Du hättest sie gekriegt, wenn Du an Clarke oder Novello schreibst – sie hätten lange fort sollen. Desgl die Hochzeitskarten von Mary Horsley und Brunel – zierlich an Dich eingeschlagen. – Dann muß ich immer drauf zurückkommen: Schreibe denen. Dem Alten namentlich, der ist betrübt, daß Du ihm nie geantwortet hast seit letztem Jahre. Nicht für ungut! Grüße Schadow – der jetzt mit Dir ist – auch Varnhagen, – ist er nicht auch noch da? Rothschildts Tod wird wohl Dein LeipziggLeipzigDeutschland Leben, soweit es Schlemmer angeht, verstören. Noch zu bemerken: In den Recitativen, und an Stellen, wo das Wort eine große Rolle spielt, wird, meines Dafürhaltens, eine Aenderung in den Noten nach Umständen erlaubt seyn. Ich werde sie aber nur sehr spärlich anwenden. Schreibe darüber einen Wink. Unsere Politik ist ledern, – die Commons machen wenig, und die Lords verwerfen. Die Minister hätten längst das Haus auflösen müßen. Sie verlieren Stimmen eins bei eins – bei alle den einzelnen Wahlen. Sonst ist hier alles still Rede Du, schreibe Du – viel und Alles – behalte lieb Deinen CKl.
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1836-08-04-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1836-08-04-01" xml:id="title_9b56440a-95f7-4f26-82e3-d609d75a0933">Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in ’s-Gravenhage <lb></lb>London, 4. August 1836</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_70e3d667-d61b-448c-98f7-31474706df60">Dieser Brief handelt fast nur von Geschäften, und von der Unsterblichkeit. Ich mache mich dabei anheischig, würklich so ledern zu seyn, wie Du in Deinem letzten Briefe vorgiebst. Aber für den sey vorerst bedankt, kurz</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_46200dd4-80b8-4e30-94df-6e37743e4f43">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1836-07-21-01" type="precursor" xml:id="title_322d8e18-d928-4008-a494-8579c194e710">Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Frankfurt a. M., 20. und 21. Juli 1836</title> <title key="fmb-1836-08-12-01" type="successor" xml:id="title_4a33776e-e5b4-4052-a91a-4070459c7d70">Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; ’s-Gravenhage, 12. August 1836</title> <author key="PSN0112434">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0112434" resp="writer">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"><resp resp="edition">Edition: </resp><name resp="edition">FMB-</name></respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_f733e934-7594-487b-9a06-1ed28c8f8eda"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_75b11965-13e1-4238-8373-4c531f848667"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 31/113.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1836-08-04-01" type="letter" xml:id="title_67984b65-cc92-4f61-84aa-0ec6bb0ace09">Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in ’s-Gravenhage; London, 4. August 1836</title> <incipit>Dieser Brief handelt fast nur von Geschäften, und von der Unsterblichkeit. Ich mache mich dabei anheischig, würklich so ledern zu seyn, wie Du in Deinem letzten Briefe vorgiebst. Aber für den sey vorerst bedankt, kurz</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc><p>1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse, 4 Poststempel [LONDON / 5 / AUG / 1836], [LONDON / 5 / AUG / 1836], [Engeland / over Rotterdam], [s GRAVENHAGE / 8 / AUG.], Siegel.</p><handDesc hands="1"><p>Carl Klingemann</p></handDesc><accMat><listBibl><bibl type="none"></bibl></listBibl></accMat></physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1836-08-04" xml:id="date_b5275861-31d9-4d3b-92f9-5f098dbbe369">4. August 1836</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0112434" resp="author" xml:id="persName_aa5828c8-3a01-43ee-973f-894beffa7548">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0112434" resp="writer">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_89a0a278-706a-40fc-9a51-8d01df50ce3e"> <settlement key="STM0100126">London</settlement><country>Großbritannien</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_401d37c3-eb7f-4e4f-b510-0bcf3b8588dd">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_84251abe-8636-4338-8433-bf720071456b"> <settlement key="STM0100516">’s-Gravenhage</settlement><country>Niederlande</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"></revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_75a3c4b0-2f6a-47aa-b894-9405782815e5"> <head> <address> <addrLine><hi rend="latintype">Monsieur</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Monsieur Felix Mendelssohn-Bartholdy</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">à</hi></addrLine> <addrLine>l<hi rend="latintype">a Haye.</hi></addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">Poste restante</hi></hi>.</addrLine> <addrLine><hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline">Rotterdam</hi> <hi n="1" rend="underline">Steamboat</hi></hi></addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">Single</hi></hi></addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_faa57d25-6ebd-4b3c-9b0a-6ef4e6fc3940"> <docAuthor key="PSN0112434" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_a4fdd1df-a555-4f76-ad42-300cd7f4a212">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0112434" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_978e07a2-6d61-470f-8f62-611eed2462cf">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor> <dateline rend="right">37. <hi rend="latintype">BuryStr</hi>. <date cert="high" when="1836-08-04" xml:id="date_0fe02980-1c6e-4def-bdda-46b66e713383">4 <hi rend="latintype">Aug</hi> 36</date>.</dateline> <salute rend="left">Liebster <hi rend="latintype">Felix</hi>,</salute> <p style="paragraph_without_indent">Dieser Brief handelt fast nur von Geschäften, und von der Unsterblichkeit. Ich mache mich dabei anheischig, würklich so ledern zu seyn, wie Du in <title xml:id="title_f11eecc9-01b1-4b53-95a2-2b18f8b2f79f">Deinem letzten Briefe<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1836-07-21-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Frankfurt a. M., 20. und 21. Juli 1836</name></title> vorgiebst. Aber für den sey vorerst bedankt, kurz war er zwar, aber doch ein Lebenszeichen, und mit allerlei guten Hintergründen.</p> <p>Du weißt nun was man hier Alles mit Deinem <title xml:id="title_050cab02-938f-4ab0-aea4-504b075484ef"><hi rend="latintype">Paulus</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_a2f6a35c-50cf-4786-a9e4-d534be67d2f3"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> vorhat, wenigstens denk ich, <persName xml:id="persName_ba3bb96a-484a-46e6-a109-80bb578d3c66"><hi rend="latintype">Novello</hi><name key="PSN0113624" style="hidden" type="person">Novello, Joseph Alfred (1810-1896)</name></persName> hat Dir geschrieben,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a337aef2-208f-48a2-a5dd-5ce9764676a0" xml:lang="de ">Novello hat Dir geschrieben – Der Brief ist nicht erhalten: Brief gb-1836-08-01-01 Alfred Novello an Felix Mendelssohn Bartholdy in Frankfurt a. M. oder ’s-Gravenhage, London, vor dem 2. August 1836.</note> daß ihn <persName xml:id="persName_6ea3efd0-f3d5-4cdf-9f52-ee09c8ef2a56"><hi rend="latintype">Sir George Smart</hi><name key="PSN0114944" style="hidden" type="person">Smart, Sir George Thomas (1776-1867)</name></persName> ganz in <placeName xml:id="placeName_9b866427-88c2-4c75-8e79-9f15d3b13c0a"><hi rend="latintype">Liverpool</hi><settlement key="STM0100512" style="hidden" type="locality">Liverpool</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> aufführen will.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f10dd56a-644b-490b-bbb2-1cde1d42eb9a" xml:lang="de ">Deinem Paulus … Novello hat Dir geschrieben, daß ihn Sir George Smart ganz in Liverpool aufführen will – Die englische Erstaufführung des Paulus op. 36 (MWV A 14) mit einer englischen Übersetzung von William Ball fand am 7. Oktober 1836 im Rahmen des Liverpool Musical Festivals unter Sir George Smarts Leitung statt. Zunächst war eine teilweise Aufführung geplant. Durch Brief gb-1836-08-01-01 Alfred Novello an Felix Mendelssohn Bartholdy in Frankfurt a. M. oder ’s-Gravenhage, London, vor dem 2. August 1836, und das vorliegende Schreiben erfuhr Mendelssohn, dass das Werk vollständig gegeben werde.</note> Gegen die <hi rend="latintype">Selection</hi> hatte ich von Anfang an entschieden viel – es schien mir ganz unstatthaft damit anzufangen, wenn man ein solches Werk hier mit Erfolg einführen wollte. Das sagte ich <persName xml:id="persName_683d88a4-f4bf-4b57-886b-112caf332205"><hi rend="latintype">Novellos</hi><name key="PSN0113628" style="hidden" type="person">Novello & Co., Musikverlag in London</name></persName>, und hatte ich mir vorgenommen Dir zu schreiben. Vorläufig hatte ich zu gutem Glück, mein Textbuch<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e203e708-3db8-4505-86dd-844ffe90228c" xml:lang="de ">mein Textbuch – Carl Klingemann war zum 18. Niederrheinischen Musikfest zu Pfingsten (22. und 23. Mai) 1836 gereist, er hatte sich vom 21. bis zum 28. Mai 1836 in Düsseldorf aufgehalten (vgl. Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 43-45. Druck: Klein / Ward Jones, Schreibkalender, S. 34). Am ersten Festtag dirigierte Mendelssohn die Uraufführung seines Oratoriums Paulus. Der Text des Werks ist im Programmbuch abgedruckt: Niederrheinisches Musik-Fest unter Leitung des Herrn Dr. Felix Mendelssohn-Bartholdy zu Düsseldorf. Pfingsten 22. und 23. Mai 1836, Düsseldorf [1836], S. 5-18.</note> von theologischer Hand mit allen Bibelstellen versehen lassen, um danach vorkommenden Falles, auf die Englische Bibelübersetzung zurückgehen zu können. Ich hatte dem <hi rend="latintype">Novello</hi> eine wörtliche Uebersetzung versprochen. Da meldete er mir, nicht ohne meinen großen Schrecken, daß es bis zum <date cert="high" when="1836-09-19" xml:id="date_b83ca34c-8929-4846-9027-d70fa20d3ed6">19. <hi rend="latintype">Sept</hi></date> im Druck erscheinen und in <placeName xml:id="placeName_c634abec-c181-4a63-925d-22dbb728d52c"><hi rend="latintype">Liverpool</hi><settlement key="STM0100512" style="hidden" type="locality">Liverpool</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> aufgeführt werden solle.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ae0c7d28-5fcf-4bfb-b1c7-f4266167aedf" xml:lang="de ">daß es bis zum 19. Sept im Druck erscheinen … solle – Das Publikationsangebot für den Paulus hatte Alfred Novello in einem vor dem 5. Juli 1836 geschriebenen, nicht erhaltenen Brief unterbreitet (Brief gb-1836-07-04-01). Die Drucklegung begann unmittelbar nach der Revision des Oratoriums: Am 15. Oktober 1836 erwarb Alfred Novello für die Summe von 30 Guineen das Copyright für England (letzter Nachweis: Sotheby’s, London, Auktion 15. Mai 1996, Nr. 98, mit Faksimile, S. 31. Wiedergabe des Wortlauts in Paulus op. 36. Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift, Partitur, Kritische Ausgabe, hrsg. von R. Larry Todd, Stuttgart 2002, S. 422). Im November / Dezember 1836 erfolgte der Druck der Chorstimmen und des Klavierauszugs bei N. Simrock in Bonn, bereits im Oktober in England bei Novello (hier nach von N. Simrock erhaltenen Stichvorlagen). Der Klavierauszug erschien bei Novello zusätzlich mit der englischen Textunterlegung von William Ball. Die Partitur mit zweisprachig unterlegtem Text (deutsch/englisch) folgte im Januar 1837. Sie wurde nur bei N. Simrock gedruckt, Novello vertrieb sie exklusiv in England. Siehe dazu Ward Jones, English publishers, S. 245 ff.</note> Ein anderer Schreck: <persName xml:id="persName_74aa7dae-f6bd-4546-8491-44db1249a8c4"><hi rend="latintype">Ball</hi><name key="PSN0109647" style="hidden" type="person">Ball, William (1784-1869)</name></persName> solle den <title xml:id="title_5965abde-6172-4c84-ba1b-d7e599c3b675">Text unterlegen<name key="PSN0109647" style="hidden" type="author">Ball, William (1784-1869)</name><name key="CRT0107935" style="hidden" type="literature">Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus op. 36 (MWV A 14) (engl. Übersetzung)</name></title>. Ich bot natürlich gleich alle meine Dienste an, soweit eine Durchsicht und Controlle der <hi rend="latintype">Ball</hi>schen Arbeit wünschenswerth sey, beschwur sie, dem <hi rend="latintype">Ball</hi> zwei Dinge ans Herz zu legen: keine Aenderungen in Deiner Musik, und soviel wie möglich nur Englischen Bibelausdruck, und fand sie zu alle dem löglichst bereit. Dann schickte <persName xml:id="persName_28f9520e-11e8-45c8-83b3-98a5267f6160"><hi rend="latintype">Sir George</hi><name key="PSN0114944" style="hidden" type="person">Smart, Sir George Thomas (1776-1867)</name></persName>, der frisch aus dem Lande angekommen war, und wollte mit mir berathen, – er wollte von den <hi rend="latintype">Solos</hi> wißen, für was für Stimmen sie geschrieben, für welche hiesigen Sänger sie geeignet, – kurz mehr Dinge als ich ihm Auskunft über geben konnte; wir gingen den Text mit einander durch, um mit den Hauptpuncten bekannt zu werden. <hi n="1" rend="underline">Der</hi> hat nun den allerbesten Willen, und hofft seine Sache sehr gut zu machen; wenn ich ihn hörte, verlor sich mein Schreck, obgleich ich immer wieder an Deine DirectorenArbeit und Proben denken muß, und dann von Neuem anfange zu fürchten. Zuerst hofft er, zwei GeneralProben halten zu können, – es ist ein Abend frei, wo die Musiker gewöhnlich ein <hi rend="latintype">Diner</hi> zusammen haben, statt deßen oder nach diesem denkt er Einfluß genug zu haben sie zu einer Probe zu <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_8ce7a1b0-61a5-49c5-95b0-6553925bab95"><corr resp="writer">v</corr><sic resp="writer">b</sic></choice>ermögen. Ferner, meint er, könne er sich auf sein <placeName xml:id="placeName_f59f494b-74af-424a-9149-3d7e6ef426e3">Orchester<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>, mit <persName xml:id="persName_26113f25-782c-4e61-bd27-db6ace43c6fa"><hi rend="latintype">Lindley</hi><name key="PSN0112865" style="hidden" type="person">Lindley, Robert (1776-1855)</name></persName> und <persName xml:id="persName_a5fbf337-3674-4e38-85e6-e9a10b7f1325"><hi rend="latintype">Dragonetti</hi><name key="PSN0110731" style="hidden" type="person">Dragonetti, Domenico Carlo Maria (1763-1846)</name></persName> <hi rend="latintype">pp</hi> schon verlaßen. Dann seyen die Chöre sehr gut, und die <placeName xml:id="placeName_3e81b617-c042-4a65-a98f-978e85b8abf4"><hi rend="latintype">Choral Societies</hi><name key="NST0105402" style="hidden" subtype="" type="institution">Liverpool Choral Society</name><settlement key="STM0100512" style="hidden" type="locality">Liverpool</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> jener Gegend, namentlich in <placeName xml:id="placeName_e734b8a0-c8a1-4cfc-ac84-e058a715d5c8"><hi rend="latintype">Liverpool</hi><settlement key="STM0100512" style="hidden" type="locality">Liverpool</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> selber, sehr tüchtig und eifrig, – der Director in <hi rend="latintype">L</hi>. ein sehr fähiger Musiker. – Von <placeName xml:id="placeName_ece21e76-3533-4ef5-8c1a-238f13a3f9f7"><hi rend="latintype">Manchester</hi><settlement key="STM0100186" style="hidden" type="locality">Manchester</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName><seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> muß ich das selber bestätigen, ich habe sie im vergangenen Herbst <title xml:id="title_0a22b5f6-8a6e-43bc-9bd0-07c6eb996528">Neukommsche Sachen<name key="PSN0113580" style="hidden" type="author">Neukomm, Sigismund (seit 1815) Ritter von (1778-1858)</name><name key="CRT0113176" style="hidden" type="music">Vokalkompositionen</name></title> recht gut vom Blatt singen hören. Und alle diese Gesellschaften kriegen diese Stimmen vorher zugeschickt. Seine Solosänger behauptet er, seyen sehr gut: <persName xml:id="persName_c932cf1c-e83e-425b-b89f-29d0c69d9642"><hi rend="latintype">M<hi rend="superscript">rs</hi> Wood</hi><name key="PSN0113765" style="hidden" type="person">Wood, Mary Ann (1802-1864)</name></persName> – die gewesene <hi rend="latintype">Paton</hi> – (<hi rend="latintype">Lady Lennox</hi>),<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_94366133-07b6-485e-aab5-8d95d509036b" xml:lang="de ">Mrs Wood – die gewesene Paton – (Lady Lennox) – die schottische Sopranistin Mary Ann Wood, geb. Paton, gesch. Lennox.</note> <persName xml:id="persName_1dcf62b3-388b-466a-8de6-512c2ce4fec0"><hi rend="latintype">M<hi rend="superscript">rs</hi> Knyvett</hi><name key="PSN0118953" style="hidden" type="person">Knyvett, Deborah (1790-1876)</name></persName>, <persName xml:id="persName_0bf90d42-8345-4c04-b571-7a0325395f25"><hi rend="latintype">Miss Birch</hi><name key="PSN0109957" style="hidden" type="person">Birch, Charlotte Ann (1817-1901)</name></persName>, eine Schülerinn der hiesigen <placeName xml:id="placeName_1dcc79e4-98cc-42ee-a7bf-ab6e8b2c0aa6"><hi rend="latintype">Academy</hi><name key="NST0100563" style="hidden" subtype="" type="institution">Royal Academy of Music</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5a1b878b-4dd9-48ae-857c-e408601784b9" xml:lang="de ">Miss Birch, eine Schülerinn der hiesigen Academy – Die Sopranistin Charlotte Ann Birch hatte in den Jahren 1831 bis 1834 eine Ausbildung an der Royal Academy of Music in London erhalten.</note> die eine recht gute Stimme hat, und wie er versichert, im Einstudiren und vom Blatt lesen, höchst zuverlässig sey, – und endlich <persName xml:id="persName_e305228e-f7a6-4441-82de-ff201b7a247c"><hi rend="latintype">M<hi rend="superscript">rs</hi> Shaw</hi><name key="PSN0114893" style="hidden" type="person">Shaw, Mary (1814-1876)</name></persName>, eine /so sage ich mit!/ ganz <choice resp="Editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_a1e36a37-901f-4cc9-b2bc-48aacc993d90"><sic resp="writer">vortrefliche</sic><corr resp="editor">vortreffliche</corr></choice> Altsängerinn, – Schülerinn von der <persName xml:id="persName_f8fbf1bf-69e9-4bc8-8195-6140b5da25b8"><hi rend="latintype">Pasta</hi><name key="PSN0113764" style="hidden" type="person">Pasta, Angiola Maria Costanza Giuditta (1797-1865)</name></persName>. Die Männer: <persName xml:id="persName_bb5c3579-5245-425a-90d1-698300100e59"><hi rend="latintype">Braham</hi><name key="PSN0110071" style="hidden" type="person">Braham, John (eigtl. John Abraham) (1774-1856)</name></persName>, und <persName xml:id="persName_0e60758a-3578-42c6-9253-0527e2a6fa88"><hi rend="latintype">Bennett</hi><name key="PSN0109864" style="hidden" type="person">Bennett, (seit 1871) Sir William Sterndale (1816-1875)</name></persName>, Tenoristen, letzterer ein weicherer Tenor, – und <persName xml:id="persName_13e3b38b-1e1f-45b1-8639-bc00e54a3a95"><hi rend="latintype">Philipps</hi><name key="PSN0113864" style="hidden" type="person">Phillips (Phillipps), Henry (1801-1876)</name></persName> und <persName xml:id="persName_36fade65-8200-430a-8bd1-6b666d1e2adf"><hi rend="latintype">Edw Taylor</hi><name key="PSN0115268" style="hidden" type="person">Taylor, Edward (1784-1863)</name></persName> als Bässe. <hi rend="latintype">Philipps</hi> als <hi rend="latintype">Paulus</hi> zu haben ist wichtig – überhaupt kann man sich bei der Besetzung wohl beruhigen. Wie er nun die <hi rend="latintype">Soli</hi> vertheilen solle, wiße er noch nicht. – irgend Winke von Dir sind erwünscht. Namentlich ob <hi rend="latintype">Braham</hi> den <hi rend="latintype">Stephanus</hi> singen soll und dergl. Ueberhaupt und dringend: er, <persName xml:id="persName_2271d8ab-e369-409f-a2d9-18efa9e59c28"><hi rend="latintype">Sir George</hi><name key="PSN0114944" style="hidden" type="person">Smart, Sir George Thomas (1776-1867)</name></persName>, läßt Dich aufs Angelegentlichste grüßen, und wird Dir sehr dankbar seyn für Alles was Du ihm über die Aufführung bemerken und ans Herz legen willst. Thu das also baldigst. Namentlich schick die <hi rend="latintype">Tempi</hi> nach dem <persName xml:id="persName_7c75aae6-be24-4976-ad2f-eb982966f293"><hi rend="latintype">Mälzel</hi><name key="PSN0113051" style="hidden" type="person">Mälzel, Johann Nepomuk (1772-1838)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3232ce2c-7ded-46b4-913e-ef9bc121cdea" xml:lang="de ">schick die Tempi nach dem Mälzel – nach Johann Nepomuk. – Ein separater Brief an George Smart aus dieser Zeit mit den Tempoangaben der einzelnen Nummern des Paulus nach dem Metronom Johann Nepomuk Mälzels lässt sich nicht nachweisen. Brief fmb-1836-09-27-03 (Brief Nr. 1430) Felix Mendelssohn Bartholdy an Alfred Novello in London, Leipzig, 27. September 1836, enthält Metronombezeichnungen zum Paulus, die vielleicht auch für Smart bestimmt gewesen waren. Vgl. Mendelssohns Metronomangaben, die dem englischen Erstdruck des Oratoriums beigefügt wurden in Siegwart Reichwald, Mendelssohn’s Tempo Indications, in: Mendelssohn in Performance, hrsg. von dems., Bloomington und Indianapolis 2008, S. 199.</note> – Du glaubst nicht was die Leute Deine <hi rend="latintype">Tempi</hi> leicht vergreifen, und dem ist so leicht vorzubeugen! <hi rend="latintype">Smart</hi> wünscht es selbst.</p> <p><date cert="high" when="1836-08-04" xml:id="date_0f0286e6-349d-4bb7-80f5-5f132f8adc71">Heute Morgen</date> nun kam <persName xml:id="persName_a9843b83-dac4-4714-a336-76cbceef4628"><hi rend="latintype">Novello</hi><name key="PSN0113624" style="hidden" type="person">Novello, Joseph Alfred (1810-1896)</name></persName> mit den ersten <title xml:id="title_4835adb2-e6fe-462c-9426-8e92ecf32f6d"><hi rend="latintype">Ballopus</hi><name key="PSN0109647" style="hidden" type="author">Ball, William (1784-1869)</name><name key="CRT0107935" style="hidden" type="literature">Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus op. 36 (MWV A 14) (engl. Übersetzung)</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_353f8677-c908-4e04-92c2-27097e57497c" xml:lang="de ">dem ersten Ballopus – der erste Teil der oben erwähnten Übersetzung des Paulus von William Ball.</note> (dem <title xml:id="title_1dc3d3d8-1598-40e7-9611-18824e428e85">Chor: Mache Dich auf<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_51575815-8fae-455d-b774-b3ebd0c4cfc3"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title>)<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c052a0ee-565c-4c65-9175-676d0926ec00" xml:lang="de ">dem Chor: Mache Dich auf – Paulus op. 36, Nr. 15.</note> zu mir – <persName xml:id="persName_b6e28075-17ba-4676-9be6-4dc725d6971d"><hi rend="latintype">Sir George</hi><name key="PSN0114944" style="hidden" type="person">Smart, Sir George Thomas (1776-1867)</name></persName> hatte ihn schon gesehen und gesagt es ginge nicht, – und ich sagte das noch viel mehr – der <persName xml:id="persName_2500d82d-3c03-4342-adca-69975edb998e">Mann<name key="PSN0109647" style="hidden" type="person">Ball, William (1784-1869)</name></persName> hatte sich allerdings strict an den Engl Bibeltext gehalten, aber rechts und links in den Noten geändert, Viertel in halbe, halbe in viertel, unglaublich. Da haben wir uns, der <hi rend="latintype">Novello</hi> und ich, hingesetzt, und ohne <hi n="1" rend="underline">eine</hi> Note zu verändern, den Text, mit einigen ConstructionsVersetzungen und mäßigen passenden Rezitativ-Worten, <hi rend="latintype">Accent</hi>gemäß untergelegt – <hi rend="latintype">Smart</hi> wird es noch sehen und beurtheilen, und Du demnächst hoffentlich es billigen. Desgleichen haben wir das <title xml:id="title_58ec2b96-4a43-408b-be1a-c21a5f2dddd1">Duett: Wie lieblich sind die Boten<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_04e15d6b-f987-47c7-800c-05fd41bc9a87"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b6259f47-878a-40bc-a8cb-6d7a6664250a" xml:lang="de ">das Duett: Wie lieblich sind die Boten – Paulus, Nr. 26.</note> – was er heute erhalten hatte, fertig gemacht, und werden zusammen mit den Chören fortfahren, und dem <hi rend="latintype">Ball</hi> blos die Arien und Choräle überlaßen – wobei ich ihm unerbittlich auf die Finger sehen und ihm allenfalls den <hi rend="latintype">Sir George</hi> auf den Leib schicken werde. Dein ganzes hiesiges Personal, sey also überzeugt, ist mit dem besten Eifer beseelt. <persName xml:id="persName_fe5b4936-0934-4680-88fe-172ec9b3e5d1"><hi rend="latintype">Moscheles</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> hat sich erboten, die zweite Correctur zu übernehmen. <hi n="1" rend="underline">Eine</hi> Besorgniß hat <hi rend="latintype">Smart</hi>, und die ist nicht ungegründet: daß die noch fehlenden Stücke nicht zeitig genug ankommen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_298d77e3-4cdc-4aaf-821b-c5ecf7da723c" xml:lang="de ">daß die noch fehlenden Stücke nicht zeitig genug ankommen – Der Verleger Alfred Novello hatte bereits den ersten Teil des Paulus von dem Verlag Nr. Simrock erhalten. Nach der Entscheidung, das gesamte Werk während des Liverpool Musical Festivals im Oktober 1836 aufzuführen, reiste Novello Mitte August 1836 nach Bonn, um die Partitur des zweiten Teils des Paulus sowie weitere Stichvorlagen persönlich beim Verlag N. Simrock abzuholen. Siehe dazu Brief fmb-1836-09-27-03 (Brief Nr. 1430) Felix Mendelssohn Bartholdy an Alfred Novello in London, Leipzig, 27. September 1836. Auf seiner Rückreise von Bonn machte Novello kurz vor dem 21. August 1836 einen Zwischenhalt in ’s-Gravenhage bei Mendelssohn und nahm den gerade beendeten revidierten Schlusschor »Nicht aber ihm allein« mit. Vgl. Brief fmb-1836-08-21-01 (Brief Nr. 1410) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, ’s-Gravenhage, 21. August 1836, Z. 24 ff.</note> Ich habe versprochen, Dich daran aus allen Kräften zu erinnern. Denn die Sänger, namentlich <hi rend="latintype">Philipps</hi>,<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> brauchen ihren Part ein gut Stück im voraus – am <date cert="high" when="1836-10-03" xml:id="date_39ce3e9a-dde0-4fb1-921e-05ca5b86df47">3. <hi rend="latintype">October</hi></date> ist schon die Aufführung,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_88c8c220-3ae6-4ac6-aa8d-7e05b302c05a" xml:lang="de ">am 3. October ist schon die Aufführung – Gemeint ist der 7. Oktober 1836; siehe Kommentar zu Z.: Deinem Paulus … Novello hat Dir geschrieben, daß ihn Sir George Smart ganz in Liverpool aufführen will.</note> und dabei sitzt der Componist im <placeName xml:id="placeName_2c9dbd83-ed85-4b02-af9d-45014fa0f4aa"><hi rend="latintype">Haag</hi><settlement key="STM0100516" style="hidden" type="locality">’s-Gravenhage</settlement><country style="hidden">Niederlande</country></placeName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_761c93b0-f0fb-456d-96c1-06faf42526f7" xml:lang="de ">dabei sitzt der Componist im Haag – Mendelssohn reiste vom 1. bis zum 22. August 1836 nach ’s-Gravenhage (Den Haag) bzw. in das benachbarte Seebad Scheveningen.</note> der <persName xml:id="persName_94b9d4c3-7d36-468e-b372-ba68d9bb6c9b">Verleger<name key="PSN0113624" style="hidden" type="person">Novello, Joseph Alfred (1810-1896)</name></persName> und <persName xml:id="persName_7e025685-4ce9-4755-8b5f-974aadfc92f7"><hi rend="latintype">Director</hi><name key="PSN0114944" style="hidden" type="person">Smart, Sir George Thomas (1776-1867)</name></persName> in <placeName xml:id="placeName_cbf918dd-bbcb-41b1-8d6d-1470f8f66edc"><hi rend="latintype">London</hi><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>, und das übrige Personal allerwärts! – Regiere also mit Nachdruck!</p> <p>Warum die Leute den <persName xml:id="persName_4b405700-83e1-4b9b-a477-eb56e64ccd84"><hi rend="latintype">Taylor</hi><name key="PSN0115268" style="hidden" type="person">Taylor, Edward (1784-1863)</name></persName> nicht ans Uebersetzen gesetzt haben, weiß ich nicht – mir wars erst nicht recht – wäre er nicht Dein guter Freund, könnts dem Werk schaden. Aber ich weiß würklich nicht was er mit dem H. Geist angefangen hätte, der doch einige Male vorkommt. Da er unter Dein <title xml:id="title_1823d270-73d5-4638-a10a-4c5d2d4cae12"><hi rend="latintype">Ave Maria</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_59805283-ddfa-4856-83c9-cf56d178a8f6"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100129" style="hidden">Ave Maria (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung, 30. September 1830; 16. Oktober 1830<idno type="MWV">B 19</idno><idno type="op">23/2</idno></name></title> – <hi rend="latintype">Almighty God</hi> setzt, und das <title xml:id="title_d67d7ff0-29bf-43ca-a39f-6fb435c1897e"><hi rend="latintype">Mozart</hi>sche <hi rend="latintype">Requiem</hi><name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110129" style="hidden" type="music">Requiem d-Moll, KV 626</name></title> in <placeName xml:id="placeName_7da18ba7-9150-4f9f-a6bb-668819c9b4b7"><hi rend="latintype">Norwich</hi><settlement key="STM0100443" style="hidden" type="locality">Norwich</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> mit <title xml:id="title_11a60110-f99b-4b2e-8efa-7b26a08ad47a">Englischem Text<name key="PSN0115268" style="hidden" type="author">Taylor, Edward (1784-1863)</name><name key="CRT0113183" style="hidden" type="literature">Wolfgang Amadeus Mozart, Requiem d-Moll, KV 626 (engl. Übersetzung)</name></title>, Versetzung der Musikstücke und dem Namen: “<hi rend="latintype">Redemption</hi>” aufführen will,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3a3ad24c-0a3a-4c0e-b1a7-87935078a457" xml:lang="de ">das Mozartsche Requiem in Norwich mit Englischem Text, Versetzung der Musikstücke und dem Namen: “Redemption” aufführen will – Die Bearbeitung von Wolfgang Amadeus Mozarts Requiem d-Moll, KV 626, mit Edward Taylors englischer Textunterlegung erklang am 20. September 1836, dem ersten der drei Festtage des Norwich Grand Musical Festivals (<ref target="https://www.concertprogrammes.org.uk/html/search/verb/GetRecord/5052/" xml:id="ref_4a89e487-20d7-4a14-8e1c-a4895a406ce6">Link Konzertprogramm</ref>).</note> gräme ich mich wegen der Sache selbst weniger.</p> <p>Ob ich dem Drange werde widerstehen können, zur Aufführung nach <placeName xml:id="placeName_45d8ac49-b564-4451-ae3c-8effab73ab05"><hi rend="latintype">Liverpool</hi><settlement key="STM0100512" style="hidden" type="locality">Liverpool</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> hinunter zu gehn, weiß ich noch nicht – wir, <persName xml:id="persName_aeee2f8a-1c6c-4f41-8bac-921c6d8b7818"><hi rend="latintype">Moscheles</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> und ich, haben es uns schon halb und halb überlegt. – Du selber müßtest dabei seyn! – So meinte auch <persName xml:id="persName_8f2e077f-6b80-4e53-9e60-d8a4b4383aea"><hi rend="latintype">Sir G</hi><name key="PSN0114944" style="hidden" type="person">Smart, Sir George Thomas (1776-1867)</name></persName>. – “nur würden sich die Leute in <placeName xml:id="placeName_59a142b9-217d-4ee3-83f0-1cc38385496b"><hi rend="latintype">L</hi><settlement key="STM0100512" style="hidden" type="locality">Liverpool</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>. schwerlich zu den Kosten Deiner Herberufung entschließen können”. Ich sagte, Du würdest schwer aus <placeName xml:id="placeName_bcd33f6f-d3ba-4d1d-8fb6-3b7901e3477c"><hi rend="latintype">Leipzig</hi><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> fort können.</p> <p>Vielleicht kommt auch gar <persName xml:id="persName_3d945a2b-e691-4453-9e6d-615cbf353883">die <hi rend="latintype">Malibran</hi><name key="PSN0113047" style="hidden" type="person">Malibran, María Felicità (1808-1836)</name></persName> hin. Dann würde es drauf ankommen, etwa für sie ein Orat. auszufinden, – wäre es auch nur des bloßen Namens willen. –</p> <p>So bleiben noch zwei Minuten für die Freundschaft. Ich hoffe es geht Dir gut und Du habest viel Lust und Behagen ein reinlichen Meere. Mir gehts leidlich, bis aufs Leerwerden der Stadt – ich verliere abermals alle die Meinigen. <persName xml:id="persName_e5d64515-ec9d-4ce7-a1a9-7a432bfe75e1"><hi rend="latintype">Rosen</hi><name key="PSN0114283" style="hidden" type="person">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> bleibt wohl – er will nicht nach <placeName xml:id="placeName_58655968-7a29-4375-b55f-c0cc37622a0a">Deutschland<settlement key="STM0104839" style="hidden" type="locality">Deutschland</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, weil die <title xml:id="title_f81acae6-925f-499d-8b80-0ad13b838599"><hi rend="latintype">Vedas</hi><name key="PSN0114283" style="hidden" type="author">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name><name key="CRT0110561" style="hidden" type="science">Rigveda-Sanhita, liber primus, sanscritè et latinè</name></title> erst fertig seyn sollen;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2453a5e8-33bc-4c44-83b4-bdbdc8afae66" xml:lang="de ">weil die Vedas erst fertig seyn sollen – Die Veden (Veda: altind., Wissen) sind die heiligen Schriften der Hindus. Friedrich Rosen arbeitete an der Herausgabe des Rigveda-Sanhita, des ältesten Teils der Veden. Dieser erschien postum 1838 in London als Rigveda-Sanhita, liber primus, sanscritè et latinè.</note> ich rede ihm aber tapfer zu; – er soll sich pflegen. Wo nicht, berede ich ihn nach <placeName xml:id="placeName_1336fb53-adb8-48fe-9668-34de5165b8d3">Irland<settlement key="STM0104815" style="hidden" type="locality">Irland</settlement><country style="hidden">Irland</country></placeName> – zu seinem Freund <persName xml:id="persName_00b8fae4-c80f-4f14-a67f-b5d8fdf15eb5"><hi rend="latintype">d Vere</hi><name key="PSN0118894" style="hidden" type="person">De Vere, Sir Stephen Edward (seit 1880) 4th Baronet of Curragh (1812-1904)</name></persName> –, er hat nicht übel Lust. <persName xml:id="persName_9ddc32aa-dfa2-4ea4-98cc-0b24667489da"><hi rend="latintype">Moscheles</hi><name key="PSN0113434" style="hidden" type="person">Moscheles, Familie von → Ignaz M.</name></persName>’ gehen am <date cert="high" when="1836-08-07" xml:id="date_d8fa781a-bdf3-4f30-bd5c-aad12f42c2eb">nächsten Sonntag</date> auf 4 Wochen nach <placeName xml:id="placeName_ada0120c-533a-47b5-a4e3-c7b62b35b904"><hi rend="latintype">Ramsgate</hi><settlement key="STM0103246" style="hidden" type="locality">Ramsgate</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1f86c95c-0e20-46d2-b05c-2258826d1d09" xml:lang="de ">Moscheles’ gehen am nächsten Sonntag auf 4 Wochen nach Ramsgate – Die Reise der Familie von Ignaz Moscheles wird kurz erwähnt in Moscheles, Aus Moscheles’ Leben, Bd. 2, S. 12. Vgl. auch den Beginn von Brief gb-1836-08-14-01 Ignaz Moscheles, Charlotte Moscheles und Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in ’s-Gravenhage, Ramsgate, 14. August 1836.</note> dann wird <persName xml:id="persName_61ba22b1-0ec4-45d6-9386-a06828648612">sie<name key="PSN0113436" style="hidden" type="person">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName> sich wohl zu wichtigen Geschäften niederlegen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fd5181ee-f3e7-46de-a7c1-3880c74bd4ab" xml:lang="de ">dann wird sie sich wohl zu wichtigen Geschäften niederlegen – Charlotte Moscheles brachte am 3. Oktober 1836 ihre Tochter Clara zur Welt.</note> Munter sind sie, – und sehr erfreut über <title xml:id="title_e590f6ac-7305-4189-bbdf-d75dfbacf679">Deinen letzten Brief<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1836-07-20-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Frankfurt a. M., 20. Juli 1836</name></title>. –</p> <p>Das Versprechen?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_40bece57-7baa-4480-8732-e1559e5cfa41" xml:lang="de ">Das Versprechen? – Am Beginn von Brief fmb-1836-07-21-01 (Brief Nr. 1387) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Frankfurt a. M., 20. und 21. Juli 1836, erinnerte Mendelssohn den Freund, die vereinbarten Schreibtage einzuhalten und auch seine Tätigkeiten an den »Vormittagstunden« zu beschreiben.</note> – O <hi rend="latintype">Felix</hi>, es ist schwer zu halten! Wenn ich nicht das Gräfisch und Angelsächsisch was ich treibe, und Tagebücher, und die wörtl Uebersetzung und Arbeiten behuf Deines <title xml:id="title_f226327f-0e7f-499f-878f-9a818ab2fb82">Oratoriums<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_11851ad5-7597-4ec6-9ff7-44de3467b0fc"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> und jede andere Kleinigkeit mit in Anschlag bringe, reichts nimmer hin. Es kommt immer wieder auf die leidige Productivität hinaus. Aus Verzweiflung übersetze ich die <title xml:id="title_60c4533d-f85d-4974-b2e3-2f922dfa0f93">älteste Geschichte von König <hi rend="latintype">Lear</hi> und seinen drei Töchtern<name key="PSN0120505" style="hidden" type="author">Geoffrey of Monmouth</name><name key="CRT0113178" style="hidden" type="literature">Historia Regum Britanniae</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4e384e10-c33c-4a67-a35c-218f928f9d65" xml:lang="de ">die älteste Geschichte von König Lear und seinen drei Töchtern – Die Historia Regum Britanniae von Geoffrey of Monmouth (um 1136) war zusammen mit den Holinsheds Chronicles of England (1587) die Vorlage für William Shakespeares Drama König Lear (The Tragedy of King Lear) (um 1606).</note> aus dem Angelsächsischen; darin ist freilich mehr Philologie als Poesie, obgleich auch von letzterer Manches hübsche durchbricht. Für <persName xml:id="persName_b746809b-f300-4be4-9e33-0bf68cf221d0"><hi rend="latintype">Moscheles</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> habe ich ein <title xml:id="title_5099b854-370e-45ff-9a7b-65de8bc185bd">Lied<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name><name key="CRT0113179" style="hidden" type="literature">Gedicht für María Felicità Malibran</name></title> gedichtet, weil <persName xml:id="persName_ea3dee58-9a4d-4057-9e87-94bbf42d927b">die <hi rend="latintype">Malibran</hi><name key="PSN0113047" style="hidden" type="person">Malibran, María Felicità (1808-1836)</name></persName> eines von ihm <title xml:id="title_df9ab840-22aa-4244-8886-5ea082cfc231">componirt<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0113180" style="hidden" type="music">Lied für María Felicità Malibran</name></title> haben wollte,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f34a3210-ec6d-46e7-ba5a-293700e21dd4" xml:lang="de ">Für Moscheles habe ich ein Lied gedichtet, weil die Malibran eines von ihm componirt haben wollte – Klingemanns Gedicht und Ignaz Moscheles’ Komposition für María Felicità de Bériot, gesch. Malibran, lassen sich nicht ermitteln. Aus dem Jahr 1836 ist nur Moscheles’ für die Sängerin entstandene Vertonung von Michael William Balfes Gedicht The Maid of Artois bekannt. Siehe Moscheles, Aus Moscheles’ Leben, Bd. 2, S. 4.</note> – aber ich bin mit meinem Theil gar nicht zufrieden – <persName xml:id="persName_fe0e80bc-abd1-41a3-b9e6-be1bdd7b4625"><hi rend="latintype">M</hi>.<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> auch nicht, aber schon eher mit seinem; und für mich componirt er zu sehr durch. Ich dachte ihn zu einem ordentlichen Deutschen Liede zu vermögen, aber es geht mit ihm durch. – Habe Du Nachsicht!</p> <p>Für Dich liegt hier ein Dutzend <title xml:id="title_6eced463-1c44-458b-b181-8f9ed710f7d0"><choice resp="Editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_534c9fbd-4a7a-4758-a96a-b9201c69d934"><sic resp="writer">Carricaturen</sic><corr resp="editor">Caricaturen</corr></choice> <hi rend="latintype">HB</hi><name key="PSN0110730" style="hidden" type="author">Doyle, John (1797-1868)</name><name key="CRT0108603" style="hidden" type="art">Political Sketches</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_02a92d8a-ea2e-4fd2-8d5b-ce29f2edc45c" xml:lang="de ">ein Dutzend Carricaturen HB – »HB« war die Chiffre des englischen Karikaturisten (irischer Herkunft) John Doyle. Wahrscheinlich ist hier die Rede von Karikaturen aus Doyles Serie Political Sketches. Vgl. Mark Bryant und Simon Heneage, Dictionary of British Cartoonists and Caricaturists 1730-1980, Aldershot 1994, S. 63.</note> und die <title xml:id="title_8a15ec2d-68b1-4234-bf93-03475cebfeee"><hi rend="latintype">Capricen</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_1737e173-eb6d-47a4-af82-9ba5e2cd002d"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100627" style="hidden">Trois Caprices für Klavier, 1836; enthält MWV U 99, U 112 und U 95<idno type="MWV">SD 11</idno><idno type="op">33</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_64e6c943-d298-4b63-9418-08475198e169" xml:lang="de ">die Capricen – Druckexemplare der Trois Caprices für Klavier op. 33 (MWV SD 11), die 1836 in London bei Mori & Lavenu veröffentlicht worden waren (PN 3737, nur für Nr. 1).</note> zur Absendung bereit – es fehlt nur an der Gelegenheit. Vielleicht finde ich eine in diesen Tagen <hi rend="latintype">per</hi> <placeName xml:id="placeName_3170eb33-4b95-4a38-b660-0b7adf52b8ac">Preuß Gesandtschaft<name key="NST0105403" style="hidden" subtype="" type="institution">Königlich Preußische Gesandtschaft</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> nach dem <placeName xml:id="placeName_4b07ca4b-60e4-4918-8857-034a923c7e72"><hi rend="latintype">Haag</hi><settlement key="STM0100516" style="hidden" type="locality">’s-Gravenhage</settlement><country style="hidden">Niederlande</country></placeName>, – oder sonst eine nach <placeName xml:id="placeName_bf7d9a94-0059-4a84-a05c-57eedbc198af"><hi rend="latintype">Düsseldorf</hi><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> oder <placeName xml:id="placeName_b6960679-18f2-43dc-bb9e-7d74bfebf6b8"><hi rend="latintype">Cölln</hi><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, wo ichs an <persName xml:id="persName_d4e5fe5d-6b42-4a04-b4a2-f690081820ea"><hi rend="latintype">Woringen</hi><name key="PSN0115884" style="hidden" type="person">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</name></persName> oder <persName xml:id="persName_6881a9d6-ec75-4e5b-baef-671da59cef55"><hi rend="latintype">Becher</hi><name key="PSN0109738" style="hidden" type="person">Becher, Alfred Julius (Pseud.: Proteus ambulans) (1803-1848)</name></persName> adreßiren werde – oder nach <placeName xml:id="placeName_ac47174c-dc3d-42c6-b457-8b99494dfec2"><hi rend="latintype">Frankfurt</hi><settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. Ich lege dann für die <title xml:id="title_b08eff99-e2c4-4673-98e3-fca604ce79f0"><hi rend="latintype">HBs</hi><name key="PSN0110730" style="hidden" type="author">Doyle, John (1797-1868)</name><name key="CRT0108603" style="hidden" type="art">Political Sketches</name></title> neben dem <hi rend="latintype">Key</hi> noch eine kurze Andeutung der Momente bei. –</p> <p><persName xml:id="persName_f544032d-4693-478a-9b91-6bd120ed6e07"><hi rend="latintype">Ferd. Ries</hi><name key="PSN0114191" style="hidden" type="person">Ries, Ferdinand (1784-1838)</name></persName> ist jetzt hier, ich habe ihn noch nicht gesehen, – In dem Paket werden auch noch eine Menge <title xml:id="title_c6c2b398-6cd2-46b7-8a92-5dfd20f9df4a">musicalischer <hi rend="latintype">Worlds</hi><name key="PSN0113624" style="hidden" type="author">Novello, Joseph Alfred (1810-1896)</name><name key="CRT0112084" style="hidden" type="science">The Musical World, a Weekly Record of Musical Science, Literature, and Intelligence</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b4c21f98-e9d2-4c01-a8c0-8c40a4574c4d" xml:lang="de ">eine Menge musicalischer Worlds – Exemplare der seit 1836 von Joseph Alfred Novello herausgegebenen Zeitschrift The Musical World: a Weekly Record of Musical Science, Literature, and Intelligence.</note> seyn – o bitte, schreibe Du hättest sie gekriegt, wenn Du an <persName xml:id="persName_fc62aab4-33c4-4eee-a213-20ea412ce2df"><hi rend="latintype">Clarke</hi><name key="PSN0110401" style="hidden" type="person">Clarke, Charles Cowden (1787-1877)</name></persName> oder <persName xml:id="persName_ac0825c5-95d9-46f3-a270-ff683eb9d098"><hi rend="latintype">Novello</hi><name key="PSN0113624" style="hidden" type="person">Novello, Joseph Alfred (1810-1896)</name></persName> schreibst – sie hätten lange fort sollen. Desgl die Hochzeitskarten von <persName xml:id="persName_afec1bb1-dc96-483a-a8b1-91897426d5e8"><hi rend="latintype">Mary Horsley</hi><name key="PSN0112107" style="hidden" type="person">Horsley, Mary Elizabeth (1813-1881)</name></persName> und <persName xml:id="persName_2a72d235-77d7-4749-961f-9ba7e5d0023f"><hi rend="latintype">Brunel</hi><name key="PSN0110160" style="hidden" type="person">Brunel, Isambard Kingdom (1806-1859)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_16176480-625e-4a17-83b5-265a55b2ea4c" xml:lang="de ">die Hochzeitskarten von Mary Horsley und Brunel – Mary Elizabeth und Isambard Kingdom Brunel hatten am 5. Juli 1836 geheiratet. Deren Karte ist nicht bekannt.</note> – zierlich an Dich eingeschlagen. – Dann muß ich immer drauf zurückkommen: Schreibe denen. Dem <persName xml:id="persName_fc08b842-acc3-48c0-9c44-e7ea38b63831">Alten<name key="PSN0112109" style="hidden" type="person">Horsley, William (1774-1858)</name></persName> namentlich, der ist betrübt, daß Du ihm nie geantwortet hast seit letztem Jahre.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_29102429-0dfe-43ca-9424-dc32e7c6cf26" xml:lang="de ">Dem Alten … daß Du ihm nie geantwortet hast seit letztem Jahre – William Horsley hatte zuletzt vor dem oder am 1. Januar 1836 an Mendelssohn geschrieben (Brief gb-1836-01-01-02).</note> Nicht für ungut!</p> <p><seg type="pagebreak">|4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>Grüße <persName xml:id="persName_19984457-bdaf-4d1d-86bc-f0abe55d020a"><hi rend="latintype">Schadow</hi><name key="PSN0114494" style="hidden" type="person">Schadow, Friedrich Wilhelm (seit 1843) von Godenhaus (1788-1862)</name></persName> – der jetzt mit Dir ist – auch <persName xml:id="persName_a768b11a-6d23-490e-9a8d-dd806a954887"><hi rend="latintype">Varnhagen</hi><name key="PSN0115453" style="hidden" type="person">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858)</name></persName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8b810422-2c90-48fa-90df-f31bf079ffe5" xml:lang="de ">Grüße Schadow – der jetzt mit Dir ist – auch Varnhagen – Friedrich Wilhelm Schadow und dessen zehnjähriger Sohn Rudolf Johann Gottfried verbrachten einige Tage mit Mendelssohn an den holländischen Küste. Die Schadows fuhren am 15. August 1836 ab (vgl. Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 64-68. Druck: Klein / Ward Jones, Schreibkalender, S. 41). Karl August Ludwig Varnhagen von Ense fand Mendelssohn nicht in Scheveningen vor. Bei Mendelssohns Ankunft dort war dieser bereits abgereist. Vgl. Brief fmb-1836-08-09-01 (Brief Nr. 1400) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel und Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin, ’s-Gravenhage, 9. August 1836, Z. 94 ff., und Z. 77 ff.: »Herrn v. Varnhagen habe ich natürlich Deinem Wunsch gemäß aufgesucht, und da er nirgend zu finden war, endlich auf der Polizei nachgefragt, dort aber erfahren, er sei bereits abgereis’t.«</note> – ist er nicht auch noch da? <persName xml:id="persName_a80b83c1-c0c8-4ce2-9b8a-490e55d91a71"><hi rend="latintype">Rothschildts</hi><name key="PSN0114323" style="hidden" type="person">Rothschild, Nathan Mayer (seit 1817) de, (seit 1822) Baron de (1777-1836)</name></persName> Tod<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e457f598-6e0e-43f5-a775-8a2644ffd1a6" xml:lang="de ">Rothschildts Tod – Der Londoner Bankier Nathan Mayer de Rothschild war am 28. Juli 1836 in Frankfurt a. M. gestorben.</note> wird wohl Dein <choice resp="Editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_98688305-ba54-4915-b5f5-241e910b30c2"><sic resp="writer"><placeName xml:id="placeName_2974ce84-96cc-4d72-8d4d-7c09327d403d">Leipzigg<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></sic><corr resp="editor">Leipzig</corr></choice> Leben, soweit es <persName xml:id="persName_333761cd-e109-47bd-8f89-dcdf640551f8"><hi rend="latintype">Schlemmer</hi><name key="PSN0114573" style="hidden" type="person">Schlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803-1890)</name></persName> angeht, verstören.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_af155d34-4af0-4e74-8d0e-3ee8afd4c453" xml:lang="de ">Rothschildts Tod wird wohl Dein Leipzigg Leben, soweit es Schlemmer angeht, verstören – Der Frankfurter Jurist und Hauslehrer Johann Friedrich (Fritz) Schlemmer war durch seine erzieherische Tätigkeit mit dem Haus Rothschild verbunden. Er hatte Nathan Mayer de Rothschilds Sohn Mayer Amschel de Rothschild, der in Leipzig studierte, als Mentor begleitet. Mendelssohn erwähnte ihn mehrfach in seinem Briefen aus der Leipziger Anfangszeit.</note></p> <p>Noch zu bemerken: In den <title xml:id="title_68d36d93-f25b-4909-8e11-a05fc9cc5dc2">Recitativen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_8f8db2a3-3a3d-466b-b723-ea1a199dadc9"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title>, und an Stellen, wo das Wort eine große Rolle spielt, wird, meines Dafürhaltens, eine Aenderung in den Noten nach Umständen erlaubt seyn. Ich werde sie aber nur <hi n="1" rend="underline">sehr spärlich</hi> anwenden. Schreibe darüber einen Wink.</p> <p>Unsere Politik ist ledern, – die <placeName xml:id="placeName_ac7e30b3-0eda-456b-a2db-bcdd178e7069"><hi rend="latintype">Commons</hi><name key="NST0100416" style="hidden" subtype="" type="institution">House of Commons</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> machen wenig, und die <placeName xml:id="placeName_2ff28098-024c-44e8-a031-cf50c04d1210"><hi rend="latintype">Lords</hi><name key="NST0100431" style="hidden" subtype="" type="institution">House of Lords</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> verwerfen. Die Minister hätten längst das <placeName xml:id="placeName_6ec4a2fd-09ab-4670-82e1-a32e299e3a13">Haus<name key="NST0103878" style="hidden" subtype="" type="institution">Parlament des Vereinigten Königreichs</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> auflösen müßen. Sie verlieren Stimmen eins bei eins – bei alle den einzelnen Wahlen. Sonst ist hier alles still</p> <closer rend="left">Rede Du, schreibe Du – viel und Alles – behalte lieb</closer> <signed rend="right">Deinen <hi rend="latintype">CKl</hi>.</signed> </div> </body> </text></TEI>