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gb-1836-06-01-01

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Rebecka Lejeune Dirichlet und Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb>Berlin, 1. Juni 1836 Guten Tag, lieber Felix, da bin ich wieder, seit ein paar Tagen viel wohler, als ich mich seit einem halben Jahre gefühlt habe, und somit soll denn der ganze Unfall als eine beendigte Krankheit angesehn Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 25. April 1836 Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Frankfurt a. M., 14. und 15. Juni 1836 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Transkription: FMB-C Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 31/95. Autograph Rebecka Lejeune Dirichlet und Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Berlin, 1. Juni 1836 Guten Tag, lieber Felix, da bin ich wieder, seit ein paar Tagen viel wohler, als ich mich seit einem halben Jahre gefühlt habe, und somit soll denn der ganze Unfall als eine beendigte Krankheit angesehn

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse ausgeschnitten (zugleich damit große Teile von S. 3, auf der vermutlich kein weiterer Brieftext stand). – Der Brief wurde zusammen mit Brief gb-1836-06-01-02 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Frankfurt a. M., Berlin, 1. Juni 1836, versandt.

Rebecka Lejeune Dirichlet, Fanny Hensel

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

1. Juni 1836 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)counter-resetDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) DüsseldorfDeutschland deutsch
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Berlin den 1sten Juny.

Guten Tag, lieber Felix, da bin ich wieder, seit ein paar Tagen viel wohler, als ich mich seit einem halben Jahre gefühlt habe, und somit soll denn der ganze Unfallder ganze Unfall – Rebecka Lejeune Dirichlet hatte Mitte Mai 1836 eine Fehlgeburt erlitten (Hensel, Tagebücher, S. 82). als eine beendigte Krankheit angesehn und verschmerzt seyn. Ihr habt unterdessen frohe Zeit gehabt, wir erleben sie noch aus den ergiebigen Berichten der GeschwisterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847);frohe Zeit … den ergiebigen Berichten der Geschwister – Mendelssohn leitete das 18. Niederrheinische Musikfest zu Pfingsten (22. und 23. Mai) 1836 in Düsseldorf. Am ersten Festtag dirigierte er die Uraufführung seines Oratoriums Paulus op. 36 (MWV A 14). Paul Mendelssohn Bartholdy, dessen Ehefrau Albertine und Fanny Hensel waren gemeinsam zum Musikfest gereist. Fanny Hensel wirkte am Fest im Alt mit (Niederrheinisches Musik-Fest unter Leitung des Herrn Dr. Felix Mendelssohn-Bartholdy zu Düsseldorf. Pfingsten 22. und 23. Mai 1836, Düsseldorf [1836], S. 27). Sie hatte am 23. Mai und am 26. Mai 1836 allein an die Schwester und Mutter in Berlin geschrieben (D-B, Musikabteilung, MA Depos. 3,2,65 und MA Depos. 3,2,69) sowie am 25. Mai 1836 gemeinsam mit dem Bruder Felix und Carl Klingemann: Brief fmb-1836-05-25-01 (Brief Nr. 1358) Felix Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel und Carl Klingemann an Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 25. Mai 1836. leider kann ich noch nicht dabei seyn, wenn sie Abends einander die Geschichten vom Munde wegnehmen, doch macht es ihnen wieder Vergnügen, wenn sie im SaaleBeckerscher Saal (Geislerscher Saal)DüsseldorfDeutschland alles ausgekramt haben, es mir als einem neuen und nicht wenig empfänglichen Publikum, dieselben Geschichten noch einmal zu erzählen. Wenn Gott will, höre ich nun aber den <hi rend="latintype">Paulus</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_af207936-253d-4605-baa9-48acdeedca65"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> nächsten Winter in LeipzigLeipzigDeutschlandhöre ich nun aber den Paulus nächsten Winter in Leipzig – Die Leipziger Erstaufführung des Oratoriums Paulus op. 36 (MWV A 14) erfolgte am 16. März 1837 (AMZ 39, Nr. 13, 29. März 1837, Sp. 209 f.). Rebecka Lejeune Dirichlet konnte nicht anwesend sein. mit Proben und dem anderen Federvieh. Und wie freue ich mich drauf, wenn ich ihn erst hier nur am Klavier hören werde; hoffentlich werde kannDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) ich mich bis zum Winter recht genau damit bekannt machen, dann werde ich erst die wahre Freude in Leipzig dran haben.

Dazwischen liegt aber noch vielerlei. Daß Du ins SeebadScheveningenNiederlande gehst,Daß Du ins Seebad gehst – Mendelssohn hielt sich vom 1. bis zum 22. August 1836 in ’s-Gravenhage bzw. im Seebad Scheveningen auf. freut mich sehr, es muß Dir wohlthätig seyn, nach allen Strapazen. Ich falle schon um, wenn ich dran denke, daß Du 11 Stunden hast stehen müssen, Alles andre |2| ungerechnet. Leider werde ich auch wahrscheinlich an eine Badereise glauben müssen,Leider werde ich auch wahrscheinlich an eine Badereise glauben müssen – Nach ihrer Fehlgeburt verordnete Rebecka Lejeunes Dirichlets Arzt eine Kur, die sie vom 8. Juli bis zum 18. August 1836 mit dem Sohn Walter in Franzensbad bei Eger absolvierte. Eger (heute Cheb) liegt im äußersten Westen der heutigen Tschechischen Republik. die Weisen streiten noch über PyrmontPyrmontDeutschland und EgerEger (Böhmen)Böhmen, es wird aber wohl das Letztere werden. DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) hat mir schon die Rückreise über MünchenMünchenDeutschland versprochen, um mich über die Langeweile der Badekur ein wenig zu trösten. Am Ende wirst Du mich da noch mit Empfehlungsbriefen versehen müssen, auf die ich zwar sonst nicht viel halte. Unterdessen thut mir die Luft im Garten, die ich gestern zum Erstenmale gekostet habe, und die Freude, die GeschwisterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) wieder zu sehen und erzählen zu hören wenigstens eben so gut, als eine Badekur, seit gestern bin ich wie neugeboren, Damit es aber dabei bleibe, will ich aufhören, so lange mir das Schreiben noch recht gut schmeckt, und den schönen grauen Tag wieder im Garten zubringen. Leb wohl, schreib bald und grüße mir alle VeitsVeit, Familie von → Philipp V., und wenn sich SchelbleSchelble, Johann Nepomuk (1789-1837) noch der, Felix so ähnlich sehenden Schwester erinnern will,wenn sich Schelble noch der … Schwester erinnern will – Die Familie Mendelssohn Bartholdy hatte den Leiter des Cäcilienvereins Johann Nepomuk Schelble auf ihrer Rückreise von der Schweiz am 2. Oktober 1822 in Frankfurt a. M. besucht (»… über jeden Ausdruck erhaben und schön«. Die Schweizer Reise der Familie Mendelssohn 1822, hrsg. von Hans-Günter Klein, Wiesbaden 2012, S. 127). auch ihn, dem ich von Herzen gänzliche WiederherstellungSchelble … gänzliche Wiederherstellung – Johann Nepomuk Schelble war seit 1835 schwer krank und ließ sich häufig im Chor vertreten. Mendelssohn übernahm auf dessen Wunsch ab Juni 1836 für sechs Wochen die Leitung des Chors. Schelble erholte sich damals in seinem Heimatort Hüfingen in Baden. wünsche. Wär er nur 25 Jahr alt, da würden die Nerven sich schon wieder haben, exempli gratia.exempli gratia – lat., zum Beispiel, um eines Beispiels willen.

Die Liebende kann schon wieder nicht enden<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name><name key="CRT0108837" style="hidden" type="literature">Die Liebende schreibt (»Ein Blick von deinen Augen in die meinen«)</name><name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name><name key="CRT0108848" style="hidden" type="literature">Sie kann nicht enden (»Wenn ich nun gleich das weiße Blatt dir schickte«)</name>.Die Liebende kann schon wieder nicht enden – Anspielung auf Johann Wolfgang von Goethes Gedichte Die Liebende schreibt (»Ein Blick von deinen Augen in die meinen«) und Sie kann nicht enden (»Wenn ich nun gleich das weiße Blatt dir schickte«).

Rebecka Lejeune Dirichlet
Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)

Hier sind wir, lieber Felix! So geschwind zurückgereist,So geschwind zurückgereist – Fanny Hensel hatte sich mit dem Bruder Paul und dessen Ehefrau Albertine seit dem 19. Mai 1836 in Düsseldorf aufgehalten. Die Rückreise erfolgte am 27. Mai, sie führte über Kassel (vgl. Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 43-45, und Hensel, Tagebücher, S. 81-83). daß sie hier geglaubt haben, wir wären unser Geist, Montag 1/2 9 Abends waren wirHensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) hier und haben 2 Nächte geschlafen. BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) hab ich, Gottlob, quite charming gefunden, sie wird nicht müde, erzählen zu hören. Wie schön war es in DüsseldorfDüsseldorfDeutschland und wie höre ich noch immer Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_e80928c5-9254-4179-aa24-139a9e7e45da"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> vor Ohren. Sobald Reb. wohl genug ist, daran |3| Theil nehmen zu können, lasse ich singen, zu meinem Vergnügen und denen im Haus. Dieser Brief trifft wohl mit Dir zugleich in FfurtFrankfurt a. M.Deutschland ein,Dieser Brief trifft wohl mit Dir zugleich in Ffurt ein – Mendelssohn kam am 7. Juni 1836 nach Frankfurt a. M. (vgl. dessen Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 48. Druck: Klein / Ward Jones, Schreibkalender, S. 35). grüße alle lieben Bekannten, und laß bald von Dir hören. Auch was Du noch am Paulus thust, möchte ich wohl wissen.

Fanny Hensel
            Berlin den 1sten Juny. Guten Tag, lieber Felix, da bin ich wieder, seit ein paar Tagen viel wohler, als ich mich seit einem halben Jahre gefühlt habe, und somit soll denn der ganze Unfall als eine beendigte Krankheit angesehn und verschmerzt seyn. Ihr habt unterdessen frohe Zeit gehabt, wir erleben sie noch aus den ergiebigen Berichten der Geschwister; leider kann ich noch nicht dabei seyn, wenn sie Abends einander die Geschichten vom Munde wegnehmen, doch macht es ihnen wieder Vergnügen, wenn sie im Saale alles ausgekramt haben, es mir als einem neuen und nicht wenig empfänglichen Publikum, dieselben Geschichten noch einmal zu erzählen. Wenn Gott will, höre ich nun aber den Paulus nächsten Winter in Leipzig mit Proben und dem anderen Federvieh. Und wie freue ich mich drauf, wenn ich ihn erst hier nur am Klavier hören werde; hoffentlich werde kann ich mich bis zum Winter recht genau damit bekannt machen, dann werde ich erst die wahre Freude in Leipzig dran haben.
Dazwischen liegt aber noch vielerlei. Daß Du ins Seebad gehst, freut mich sehr, es muß Dir wohlthätig seyn, nach allen Strapazen. Ich falle schon um, wenn ich dran denke, daß Du 11 Stunden hast stehen müssen, Alles andre ungerechnet. Leider werde ich auch wahrscheinlich an eine Badereise glauben müssen, die Weisen streiten noch über Pyrmont und Eger, es wird aber wohl das Letztere werden. Dirichlet hat mir schon die Rückreise über München versprochen, um mich über die Langeweile der Badekur ein wenig zu trösten. Am Ende wirst Du mich da noch mit Empfehlungsbriefen versehen müssen, auf die ich zwar sonst nicht viel halte. Unterdessen thut mir die Luft im Garten, die ich gestern zum Erstenmale gekostet habe, und die Freude, die Geschwister wieder zu sehen und erzählen zu hören wenigstens eben so gut, als eine Badekur, seit gestern bin ich wie neugeboren, Damit es aber dabei bleibe, will ich aufhören, so lange mir das Schreiben noch recht gut schmeckt, und den schönen grauen Tag wieder im Garten zubringen. Leb wohl, schreib bald und grüße mir alle Veits, und wenn sich Schelble noch der, Felix so ähnlich sehenden Schwester erinnern will, auch ihn, dem ich von Herzen gänzliche Wiederherstellung wünsche. Wär er nur 25 Jahr alt, da würden die Nerven sich schon wieder haben, exempli gratia.
Die Liebende kann schon wieder nicht enden.
Rebecka Lejeune Dirichlet
Hier sind wir, lieber Felix! So geschwind zurückgereist, daß sie hier geglaubt haben, wir wären unser Geist, Montag 1/2 9 Abends waren wir hier und haben 2 Nächte geschlafen. Beckchen hab ich, Gottlob, quite charming gefunden, sie wird nicht müde, erzählen zu hören. Wie schön war es in Düsseldorf und wie höre ich noch immer Paulus vor Ohren. Sobald Reb. wohl genug ist, daran Theil nehmen zu können, lasse ich singen, zu meinem Vergnügen und denen im Haus. Dieser Brief trifft wohl mit Dir zugleich in Ffurt ein, grüße alle lieben Bekannten, und laß bald von Dir hören. Auch was Du noch am Paulus thust, möchte ich wohl wissen.
Fanny Hensel          
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Juni 1836</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0110673" resp="author" xml:id="persName_a393b3fb-5364-4b7d-b3c3-746833c42ee4">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <persName key="PSN0111893" resp="author" xml:id="persName_3b75d5a5-232d-41cb-bf4d-c2079ff56a99">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0110673" resp="writer">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</persName><persName key="PSN0111893" resp="writer">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_2c2746c0-cd6f-4b75-b59c-e7d6eb4ab11d"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_2715d3d9-e482-47ea-a7dd-8ed56217d0b0">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_b1042a00-1688-4ffc-af64-ebafbe43574a"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"></revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_1b3e7acf-85ee-4ee7-a3f3-f11265717a2a"> <docAuthor key="PSN0110673" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_1e88ee9b-c1c8-4919-b1a4-eb637b7c7070">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_3d1c92e3-27f8-4795-99df-37646aeb45dd">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin den <date cert="high" when="1836-06-01" xml:id="date_f77be62e-d8d6-41f8-b93b-95d823100133">1sten Juny</date>.</dateline> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Guten Tag, lieber Felix</seg>, da bin ich wieder, seit ein paar Tagen viel wohler, als ich mich seit einem halben Jahre gefühlt habe, und somit soll denn der ganze Unfall<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_219b4916-fb6c-4034-bdaf-fecff223e878" xml:lang="de ">der ganze Unfall – Rebecka Lejeune Dirichlet hatte Mitte Mai 1836 eine Fehlgeburt erlitten (Hensel, Tagebücher, S. 82).</note> als eine beendigte Krankheit angesehn und verschmerzt seyn. Ihr habt unterdessen frohe Zeit gehabt, wir erleben sie noch aus den ergiebigen Berichten der <persName xml:id="persName_6bced5f8-f06e-4c08-92e9-04c05d50b532">Geschwister<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name><name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_506664f4-8629-4225-82f6-96a9d98935f0" xml:lang="de ">frohe Zeit … den ergiebigen Berichten der Geschwister – Mendelssohn leitete das 18. Niederrheinische Musikfest zu Pfingsten (22. und 23. Mai) 1836 in Düsseldorf. Am ersten Festtag dirigierte er die Uraufführung seines Oratoriums Paulus op. 36 (MWV A 14). Paul Mendelssohn Bartholdy, dessen Ehefrau Albertine und Fanny Hensel waren gemeinsam zum Musikfest gereist. Fanny Hensel wirkte am Fest im Alt mit (Niederrheinisches Musik-Fest unter Leitung des Herrn Dr. Felix Mendelssohn-Bartholdy zu Düsseldorf. Pfingsten 22. und 23. Mai 1836, Düsseldorf [1836], S. 27). Sie hatte am 23. Mai und am 26. Mai 1836 allein an die Schwester und Mutter in Berlin geschrieben (D-B, Musikabteilung, MA Depos. 3,2,65 und MA Depos. 3,2,69) sowie am 25. Mai 1836 gemeinsam mit dem Bruder Felix und Carl Klingemann: Brief fmb-1836-05-25-01 (Brief Nr. 1358) Felix Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel und Carl Klingemann an Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Düsseldorf, 25. Mai 1836.</note> leider kann ich noch nicht dabei seyn, wenn sie Abends einander die Geschichten vom Munde wegnehmen, doch macht es ihnen wieder Vergnügen, wenn sie im <placeName xml:id="placeName_6f28119b-5481-440a-bce2-bb77c0de3183">Saale<name key="NST0100301" style="hidden" subtype="" type="institution">Beckerscher Saal (Geislerscher Saal)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> alles ausgekramt haben, <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_f2002f81-25ad-4004-9414-f6c7b3b992bb">es</del> mir als einem neuen und nicht wenig empfänglichen Publikum, dieselben Geschichten noch einmal zu erzählen. Wenn Gott will, höre ich nun aber den <title xml:id="title_66c1ce83-7785-4120-98fa-fd587656f507"><hi rend="latintype">Paulus</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_af207936-253d-4605-baa9-48acdeedca65"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> nächsten Winter in <placeName xml:id="placeName_bb06e2a1-d671-4bd9-bb26-291d74d49b8a">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0a66e905-76ec-4af6-9433-679ede8d9025" xml:lang="de ">höre ich nun aber den Paulus nächsten Winter in Leipzig – Die Leipziger Erstaufführung des Oratoriums Paulus op. 36 (MWV A 14) erfolgte am 16. März 1837 (AMZ 39, Nr. 13, 29. März 1837, Sp. 209 f.). Rebecka Lejeune Dirichlet konnte nicht anwesend sein.</note> mit Proben und dem anderen Federvieh. Und wie freue ich mich drauf, wenn ich ihn erst hier nur am Klavier hören werde; hoffentlich <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_157a7e6f-e397-42aa-aed6-6738469337a8">werde</del> <add place="above">kann<name key="PSN0110673" resp="writers_hand" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</name></add> ich mich bis zum Winter recht genau damit bekannt machen, dann werde ich erst die wahre Freude in Leipzig dran haben.</p> <p>Dazwischen liegt aber noch vielerlei. Daß Du ins <placeName xml:id="placeName_e0a13c3c-b97d-4273-be05-cfbc792fb45c">Seebad<settlement key="STM0104937" style="hidden" type="locality">Scheveningen</settlement><country style="hidden">Niederlande</country></placeName> gehst,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cd492256-f186-4956-9ff7-61d61082c895" xml:lang="de ">Daß Du ins Seebad gehst – Mendelssohn hielt sich vom 1. bis zum 22. August 1836 in ’s-Gravenhage bzw. im Seebad Scheveningen auf.</note> freut mich sehr, es muß Dir wohlthätig seyn, nach allen Strapazen. Ich falle schon um, wenn ich dran denke, daß Du 11 Stunden hast stehen müssen, Alles andre<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> ungerechnet. Leider werde ich auch wahrscheinlich an eine Badereise glauben müssen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_85ad41d5-fef3-4700-9a55-2b2a92363b82" xml:lang="de ">Leider werde ich auch wahrscheinlich an eine Badereise glauben müssen – Nach ihrer Fehlgeburt verordnete Rebecka Lejeunes Dirichlets Arzt eine Kur, die sie vom 8. Juli bis zum 18. August 1836 mit dem Sohn Walter in Franzensbad bei Eger absolvierte. Eger (heute Cheb) liegt im äußersten Westen der heutigen Tschechischen Republik.</note> die Weisen streiten noch über <placeName xml:id="placeName_3941522e-afe6-4d99-9a34-c42e0cd73a16"><hi rend="latintype">Pyrmont</hi><settlement key="STM0104941" style="hidden" type="locality">Pyrmont</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und <placeName xml:id="placeName_67460d69-0d2c-416b-99e4-eade6d516ce6"><hi rend="latintype">Eger</hi><settlement key="STM0104299" style="hidden" type="locality">Eger (Böhmen)</settlement><country style="hidden">Böhmen</country></placeName>, es wird aber wohl das Letztere werden. <persName xml:id="persName_c5f68873-d589-44a3-a8d0-19388c6709e7"><hi rend="latintype">Dirichlet</hi><name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> hat mir schon die Rückreise über <placeName xml:id="placeName_02bb1f6e-b351-4fb6-b5f5-9c9119128e2b"><hi rend="latintype">München</hi><settlement key="STM0100169" style="hidden" type="locality">München</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> versprochen, um mich über die Langeweile der Badekur ein wenig zu trösten. Am Ende wirst Du mich da noch mit Empfehlungsbriefen versehen müssen, auf die ich zwar sonst nicht viel halte. Unterdessen thut mir die Luft im Garten, die ich <date cert="high" when="1836-05-31" xml:id="date_946121f9-a55a-402a-a27d-c936284418a7">gestern</date> zum Erstenmale gekostet habe, und die Freude, die <persName xml:id="persName_0fb127bb-6eba-4af6-9c6a-1d68c3897e5b">Geschwister<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name><name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> wieder zu sehen und erzählen zu hören wenigstens eben so gut, als eine Badekur, seit gestern bin ich wie neugeboren, Damit es aber dabei bleibe, will ich aufhören, so lange mir das Schreiben noch recht gut schmeckt, und den schönen grauen Tag wieder im Garten zubringen. Leb wohl, schreib bald und grüße mir alle <persName xml:id="persName_3abd46c4-f3b2-4fc9-84b6-1a94caee0d82">Veits<name key="PSN0115462" style="hidden" type="person">Veit, Familie von → Philipp V.</name></persName>, und wenn sich <persName xml:id="persName_4dc06c86-48c2-429c-849d-957d31b22146"><hi rend="latintype">Schelble</hi><name key="PSN0114524" style="hidden" type="person">Schelble, Johann Nepomuk (1789-1837)</name></persName> noch der, Felix so ähnlich sehenden Schwester erinnern will,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5aa58672-ee1d-4690-b474-892af6606d96" xml:lang="de ">wenn sich Schelble noch der … Schwester erinnern will – Die Familie Mendelssohn Bartholdy hatte den Leiter des Cäcilienvereins Johann Nepomuk Schelble auf ihrer Rückreise von der Schweiz am 2. Oktober 1822 in Frankfurt a. M. besucht (»… über jeden Ausdruck erhaben und schön«. Die Schweizer Reise der Familie Mendelssohn 1822, hrsg. von Hans-Günter Klein, Wiesbaden 2012, S. 127).</note> auch ihn, dem ich von Herzen gänzliche Wiederherstellung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b868cfa9-4bf2-4d65-af0a-c84c34ea5d4e" xml:lang="de ">Schelble … gänzliche Wiederherstellung – Johann Nepomuk Schelble war seit 1835 schwer krank und ließ sich häufig im Chor vertreten. Mendelssohn übernahm auf dessen Wunsch ab Juni 1836 für sechs Wochen die Leitung des Chors. Schelble erholte sich damals in seinem Heimatort Hüfingen in Baden.</note> wünsche. Wär er nur 25 Jahr alt, da würden die Nerven sich schon wieder haben, <hi rend="latintype">exempli gratia</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_46d9a2bd-c4fd-40d4-8aa6-b6dd72fbd40f" xml:lang="la ">exempli gratia – lat., zum Beispiel, um eines Beispiels willen.</note></p> <p><title xml:id="title_13182d22-3e42-46ca-a4c5-3a6b43a5cd08">Die Liebende kann schon wieder nicht enden<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name><name key="CRT0108837" style="hidden" type="literature">Die Liebende schreibt (»Ein Blick von deinen Augen in die meinen«)</name><name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name><name key="CRT0108848" style="hidden" type="literature">Sie kann nicht enden (»Wenn ich nun gleich das weiße Blatt dir schickte«)</name></title>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_810cc662-3bec-4693-883c-f258711299a2" xml:lang="de ">Die Liebende kann schon wieder nicht enden – Anspielung auf Johann Wolfgang von Goethes Gedichte Die Liebende schreibt (»Ein Blick von deinen Augen in die meinen«) und Sie kann nicht enden (»Wenn ich nun gleich das weiße Blatt dir schickte«).</note></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Rebecka Lejeune Dirichlet</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_86999fd0-3c6e-478c-bb8a-154003e61095"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_6ea4400d-8e36-4bb0-8f6c-9a150a6dcf5d">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_7fe6808b-07b8-4069-ac92-bc1e91ebd5d6">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Hier sind wir, lieber Felix! So geschwind zurückgereist,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d5f9403f-31b3-45cd-a7e9-dad980cc1265" xml:lang="de ">So geschwind zurückgereist – Fanny Hensel hatte sich mit dem Bruder Paul und dessen Ehefrau Albertine seit dem 19. Mai 1836 in Düsseldorf aufgehalten. Die Rückreise erfolgte am 27. Mai, sie führte über Kassel (vgl. Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 43-45, und Hensel, Tagebücher, S. 81-83).</note> daß sie hier geglaubt haben, wir wären unser Geist, <date cert="high" when="1836-05-30" xml:id="date_ec20a3cc-34b4-491b-b173-2bc4939fd545">Montag</date> <formula rend="fraction_slash"><hi rend="supslash">1</hi><hi rend="barslash">/</hi><hi rend="subslash">2</hi></formula> 9 Abends waren <add place="above">wir<name key="PSN0111893" resp="writers_hand" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name></add> hier und haben 2 Nächte geschlafen. <persName xml:id="persName_5114f6f4-141c-4894-a20d-1f1cd04e537d">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> hab ich, Gottlob, <hi rend="latintype">quite charming</hi> gefunden, sie wird nicht müde, erzählen zu hören. Wie schön war es in <placeName xml:id="placeName_909dd06f-0849-42b5-960a-e38c7d214694">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und wie höre ich noch immer <title xml:id="title_8d2cb362-c134-4bee-b78c-3ab6c14bb555">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_e80928c5-9254-4179-aa24-139a9e7e45da"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> vor Ohren. Sobald Reb. wohl genug ist, daran<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Theil nehmen zu können, lasse ich singen, zu meinem Vergnügen und denen im Haus. Dieser Brief trifft wohl mit Dir zugleich in <placeName xml:id="placeName_1ea79746-881b-42d8-8144-fdb8f51a1d57">Ffurt<settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ein,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_31c4c47f-3988-4c7c-ab8f-b5e986232b10" xml:lang="de ">Dieser Brief trifft wohl mit Dir zugleich in Ffurt ein – Mendelssohn kam am 7. Juni 1836 nach Frankfurt a. M. (vgl. dessen Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 48. Druck: Klein / Ward Jones, Schreibkalender, S. 35).</note> grüße alle lieben Bekannten, und laß bald von Dir hören. Auch was Du noch am Paulus thust, möchte ich wohl wissen.</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Fanny Hensel</add></signed> </div> </body> </text></TEI>