]> Brief: gb-1836-05-10-01

gb-1836-05-10-01

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Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb>London, 10. Mai 1836 Ich will nur das Wiedersehen melden – sans phrase – denn ich komme würklich. Mit Collegen und Chef ist Alles abgeredet und von Letzterem so eben der nöthige Urlaub ver- und erlangt – am Mittwoch Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Leipzig, 22. März 1836 Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Frankfurt a. M., 20. Juni 1836 Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Transkription: FMB-C Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 31/93. Autograph Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; London, 10. Mai 1836 Ich will nur das Wiedersehen melden – sans phrase – denn ich komme würklich. Mit Collegen und Chef ist Alles abgeredet und von Letzterem so eben der nöthige Urlaub ver- und erlangt – am Mittwoch

1 Bl.: S. 1 Brieftext; S. 2 Adresse, 5 Poststempel [PAID ? 10 / 1836], [ST James Street (?)], [N I / 11 5], [Engeland / over Rotterdam], [F 36 / 5 8], Siegel.

Carl Klingemann

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

10. Mai 1836 Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)counter-resetKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) LondonGroßbritannien Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) DüsseldorfDeutschland deutsch
Herrn Musikdirector F. Mendelssohn-Bartholdy in Düsseldorf Paid Rotterdam Steamboat.
Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) 37. BuryStr. d. 10. May 1836. Mein alter Felix!

Ich will nur das Wiedersehen melden – sans phrasesans phrase – frz., ohne Umschweife, direkt. – denn ich komme würklich.das Wiedersehen … ich komme würklich – Klingemann reiste zum 18. Niederrheinischen Musikfest zu Pfingsten (22. und 23. Mai) 1836 nach Düsseldorf, das Felix Mendelssohn Bartholdy leitete (vgl. Hensel, Tagebücher, S. 82). Mit CollegenCollegen – die Mitarbeiter der Deutschen Kanzlei in London. und ChefGoltermann, Johann Heinrich Gerhard (1759-1836) ist Alles abgeredet und von Letzterem so eben der nöthige Urlaub ver- und erlangt – am Mittwoch über 8 Tage den 18ten früh gehe ich nach RotterdamRotterdamNiederlande und denke wenns Glück gut geht am Freitag Abend spät oder Nachts in DüsseldorfDüsseldorfDeutschland anzukommen,Freitag Abend … in Düsseldorf anzukommen – Klingemann traf nicht, wie geplant, am Freitag, dem 20. Mai 1836, sondern erst einen Tag später dort ein (vgl. Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 43. Druck: Klein / Ward Jones, Schreibkalender, S. 34). spätestens aber am Sonnabend Vormittag. Halte nur die letzte Probedie letzte Probe – Die Generalprobe des Oratoriums Paulus op. 36 (MWV A 14) fand am 21. Mai 1836 um 16 Uhr statt (vgl. ebenda). nicht zu früh, und laß den <hi rend="latintype">Paulus</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_7055bc28-38e9-44af-8cf1-fc57c4f935cf"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> bis zu guter letzt, damit ich den Zweimal höre. Mir klopft das Herz wenn ich ans Plaisir denke, und dabei ist mir doch etwas übernächtigübernächtig – österreichisch (veraltet), übernächtigt. als wärs nicht wahr oder es käme noch was dazwischen; das giebt sich aber.

Vom treflichen WoringenWoringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851) habe ich gestern einen Brief erhalten,Vom treflichen Woringen habe ich gestern einen Brief erhalten – Brief von Ferdinand von Woringen aus Düsseldorf vom 5. Mai 1836 (D-B, Handschriftenabteilung, Autogr. I/262/2). und schicke seine ankündigende Einlage heute an den <hi rend="latintype">Morning Chronicle</hi><name key="PSN0120416" style="hidden" type="author">Doyle, Andrew (1809-1888)</name><name key="CRT0113066" style="hidden" type="periodical">The Morning Chronicle</name>schicke seine ankündigende Einlage heute an den Morning Chronicle – betrifft eine Ankündigung des Düsseldorfer Musikfestes, die in einer englischen Zeitung abgedruckt werden sollte. Siehe die Notiz auf der mit dem 8. April 1836 datierten zweiseitigen gedruckten Einladungen des Komitees des 18. Niederrheinischen Musikfestes, die Ferdinand von Woringen nach dem 21. April 1836 an Carl Klingemann in London gesandt hatte: »Ich sende Ihnen diese Einladung mit der Anfrage, ob ich an Sie unsere für eine der gelesenen englischen Zeitungen bestimmte öffentliche Ankündigung des Musikfestes senden darf. Jedenfalls hoffe ich, Sie beim Feste zu begrüßen. Ihr ganz ergebener vWoringen« (D-B, Handschriftenabteilung, Autogr. I/262/1).Morning Chronicle – The Morning Cronicle, eine von 1769 bis 1862 in London erscheinende Tageszeitung. Klingemann bezog sie seit dem 2. Januar 1835 (siehe Brief gb-1835-01-02-02 Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, London, 2. Januar 1835). HogarthHogarth, George (1783-1870) der hoffentlich verbreitenden Gebrauch davon macht. Es fehlt mir Zeit WWoringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851). noch zu antworten, und darum steht hier für ihn mein Dank und herzliche Grüße für alles Freundliche was er mir schon erzeigt und noch aufhebt. Ich verlaße mich also auf ihn und Dich, – auf ihn aber zu 3/4theils, daß mir Wohnung, Zutritt zu der Probe, und billet zu den Aufführungen, in möglichst günstiger Weise, dh so daß ich mit den DeinigenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) nach Kräften zusammenhalten kann,daß ich mit den Deinigen nach Kräften zusammenhalten kann – Paul Mendelssohn Bartholdy, dessen Ehefrau Albertine und Fanny Hensel reisten gemeinsam zum Musikfest. versichert worden. Komme ich bei Tage an, so bin ich wohl gewiß Bescheid und Auskunft im WoringenWoringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-)schen Hauseim Woringenschen Hause – Das Haus der Familie des Regierungspräsidenten Otto von Woringen befand sich in der Düsseldorfer Breitestraße Nr. 8 (Heinrich Ferber, Historische Wanderung durch die alte Stadt Düsseldorf, hrsg. vom Düsseldorfer Geschichtsverein, 2. Lieferung, Düsseldorf 1889, S. 97). zu finden, da es aber auch tiefe Nacht seyn könnte, so bitte ich, auf jeden Fall Bescheid für mich im Breidenbacher HofeBreidenbacher Hof (Hotel)DüsseldorfDeutschland zurückzulassen, wo ich absteigen werde. – Ich spekulire nämlich, früh von RotterdamRotterdamNiederlande so zu gehn, daß ich die Post treffe, die von AmsterdamAmsterdamNiederlande nach D.DüsseldorfDeutschland und CöllnKölnDeutschland läuft, und die, glaube ich fast, kommt Nachts in D. an.

Die DeinigenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) dort zu treffen, ist noch eine unglaublich glückliche Zugabe. Mich soll wundern wie wir uns Alle wundern werden, ich hoffe wir haben zum Freuen Platz trotz aller Zeiteile.

Das bringt mich auf mein hastvoll Schicksal, – zum 1. Juny habe ich fest versprochen wieder hier zu seyn, – es bleiben uns also nach dem Fest18. Niederrheinisches Musikfest (1836)DüsseldorfDeutschland noch ein paar Tage, die wir in ungestörter Unruhe mit einander verbringen können. Darüber wollen wir uns denn nicht weiter plagen, und ruhig vorlieb nehmen mit dem was sich pflücken läßt. – Ich wollte Dir schon in besondrer Zärtlichkeit die schönsten Lieder dichten und mitbringen, – aber auch hier werde ich jetzt grausam ins Plaisir gesetzt – mein morgender Tag ist so voll, daß ich zwischen all den tollen Dingen, Frühstück in RichmondRichmondGroßbritannien, MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) Concert,Moscheles Concert – zu Ignaz Moscheles’ Morgenkonzert am 11. Mai 1836 siehe die Rezension in The Musical World 2, Nr. 9 (13. Mai 1836), S. 142. Malibran de BeriotMalibran, María Felicità (1808-1836) <hi rend="latintype">Sonnambula</hi><name key="PSN0109794" style="hidden" type="author">Bellini, Vincenzo Salvatore Carmelo Francesco (1801-1835)</name><name key="CRT0108119" style="hidden" type="music">La sonnambula</name> mit Mrs JamiesonJameson, Anna (1794-1860) und Frl Ulrike v PogwischPogwisch, Ulrike Henriette Adele Eleonore Freiin von (1798-1875) (noch kenne ich sie nicht) und einer Conversazione bei Mrs AustinAustin, Sarah (1793-1867), nicht weiß wo ich Zeit zum Mittageßen hernehmen soll. – ThalbergThalberg, Sigismund (1812-1871) hat gestern mit großem Succeß im Philh.Philharmonic SocietyLondonGroßbritannien gespielt,Thalberg hat gestern mit großem Succeß im Philh. gespielt – Klingemann hörte das sechste Konzert der Philharmonic Society am 9. Mai 1836, in dem Sigismund Thalberg eine eigene (nicht identifizierbare) »Grand Fantasia« für Klavier vortrug (Foster, Philharmonic Society, S. 140). glänzend und neu, erfreulich. Scheint eine hübsche Natur. – RosenRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837) gedeiht und grüßt.

Hier ists aus – Alles drängt – grüße die DeinenMendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy, WoringensWoringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-) und die anderen Freunde: Noch eins: betitelt mich nicht in dortige Listen oder sonstige Publicationen, wenn die illustren Fremden etwa genannt werden. Ich bin nichts, und reise incognito als simpler H. Kl.

Mein Gott, und ich soll Dir noch danken für die Zueignung Deiner drei neusten Stücke<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_3a062ee9-6bbd-43e8-b3bd-8104f2105f7d"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100627" style="hidden">Trois Caprices für Klavier, 1836; enthält MWV U 99, U 112 und U 95<idno type="MWV">SD 11</idno><idno type="op">33</idno></name>!die Zueignung Deiner drei neusten Stücke – Die Carl Klingemann gewidmeten Trois Caprices für Klavier op. 33 (MWV SD 11) erschienen im April / Mai 1836 im Verlag Breitkopf & Härtel (PN 5668a-c). Paralleldrucke kamen für England bei Mori & Lavenu (PN 3737 für Nr. 1) und für Frankreich im Verlag M. Schlesinger (PN 1952.1, 1953.2 und 1954.3) heraus. Wie lieb ist mirs aber, daß ichs jetzt mündlich thun kann. Du hast mich sehr geehrt und erfreut – das ungekannte aus <hi rend="latintype">e dur</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_bef5fa96-5969-4672-8b99-8deaecf308c8"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100459" style="hidden">Caprice / Capriccio E-Dur, 12. September 1835<idno type="MWV">U 112</idno><idno type="op">33/2</idno></name> spiele ich in eins fort – die süßeste Jugenderinnerung, – ich glaube ich verstehe Dich. Ich bin neugierig zu wißen wann Du das gemacht hast.

Auf Wiedersehen! Dein CKl.
            37. BuryStr. d. 10. May 1836. Mein alter Felix!
Ich will nur das Wiedersehen melden – sans phrase – denn ich komme würklich. Mit Collegen und Chef ist Alles abgeredet und von Letzterem so eben der nöthige Urlaub ver- und erlangt – am Mittwoch über 8 Tage den 18ten früh gehe ich nach Rotterdam und denke wenns Glück gut geht am Freitag Abend spät oder Nachts in Düsseldorf anzukommen, spätestens aber am Sonnabend Vormittag. Halte nur die letzte Probe nicht zu früh, und laß den Paulus bis zu guter letzt, damit ich den Zweimal höre. Mir klopft das Herz wenn ich ans Plaisir denke, und dabei ist mir doch etwas übernächtig als wärs nicht wahr oder es käme noch was dazwischen; das giebt sich aber.
Vom treflichen Woringen habe ich gestern einen Brief erhalten, und schicke seine ankündigende Einlage heute an den Morning Chronicle Hogarth der hoffentlich verbreitenden Gebrauch davon macht. Es fehlt mir Zeit W. noch zu antworten, und darum steht hier für ihn mein Dank und herzliche Grüße für alles Freundliche was er mir schon erzeigt und noch aufhebt. Ich verlaße mich also auf ihn und Dich, – auf ihn aber zu 3/4theils, daß mir Wohnung, Zutritt zu der Probe, und billet zu den Aufführungen, in möglichst günstiger Weise, dh so daß ich mit den Deinigen nach Kräften zusammenhalten kann, versichert worden. Komme ich bei Tage an, so bin ich wohl gewiß Bescheid und Auskunft im Woringenschen Hause zu finden, da es aber auch tiefe Nacht seyn könnte, so bitte ich, auf jeden Fall Bescheid für mich im Breidenbacher Hofe zurückzulassen, wo ich absteigen werde. – Ich spekulire nämlich, früh von Rotterdam so zu gehn, daß ich die Post treffe, die von Amsterdam nach D. und Cölln läuft, und die, glaube ich fast, kommt Nachts in D. an.
Die Deinigen dort zu treffen, ist noch eine unglaublich glückliche Zugabe. Mich soll wundern wie wir uns Alle wundern werden, ich hoffe wir haben zum Freuen Platz trotz aller Zeiteile.
Das bringt mich auf mein hastvoll Schicksal, – zum 1. Juny habe ich fest versprochen wieder hier zu seyn, – es bleiben uns also nach dem Fest noch ein paar Tage, die wir in ungestörter Unruhe mit einander verbringen können. Darüber wollen wir uns denn nicht weiter plagen, und ruhig vorlieb nehmen mit dem was sich pflücken läßt. – Ich wollte Dir schon in besondrer Zärtlichkeit die schönsten Lieder dichten und mitbringen, – aber auch hier werde ich jetzt grausam ins Plaisir gesetzt – mein morgender Tag ist so voll, daß ich zwischen all den tollen Dingen, Frühstück in Richmond, Moscheles Concert, Malibran de Beriot Sonnambula mit Mrs Jamieson und Frl Ulrike v Pogwisch (noch kenne ich sie nicht) und einer Conversazione bei Mrs Austin, nicht weiß wo ich Zeit zum Mittageßen hernehmen soll. – Thalberg hat gestern mit großem Succeß im Philh. gespielt, glänzend und neu, erfreulich. Scheint eine hübsche Natur. – Rosen gedeiht und grüßt.
Hier ists aus – Alles drängt – grüße die Deinen, Woringens und die anderen Freunde: Noch eins: betitelt mich nicht in dortige Listen oder sonstige Publicationen, wenn die illustren Fremden etwa genannt werden. Ich bin nichts, und reise incognito als simpler H. Kl.
Mein Gott, und ich soll Dir noch danken für die Zueignung Deiner drei neusten Stücke! Wie lieb ist mirs aber, daß ichs jetzt mündlich thun kann. Du hast mich sehr geehrt und erfreut – das ungekannte aus e dur spiele ich in eins fort – die süßeste Jugenderinnerung, – ich glaube ich verstehe Dich. Ich bin neugierig zu wißen wann Du das gemacht hast.
Auf Wiedersehen! Dein CKl.          
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Mai 1836</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0112434" resp="author" xml:id="persName_04aba926-18ac-4c9f-9fc1-800bcf5e0dcd">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0112434" resp="writer">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_9787b2a8-25f3-457c-9267-e7e358247260"> <settlement key="STM0100126">London</settlement><country>Großbritannien</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_e00b1e59-4c0f-4716-bf36-d7322b14333a">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_e22b2e40-3532-4aa4-95ef-a67d9150d9b0"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"></revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_82d91503-f077-41eb-be5c-e123417bd779"> <head> <address> <addrLine>Herrn Musikdirector</addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">F. Mendelssohn-Bartholdy</hi></addrLine> <addrLine>in</addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Düsseldorf</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Paid</hi></addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">Rotterdam Steamboat</hi></hi>.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_f261ee13-c079-4aee-8b9b-d927a86fd219"> <docAuthor key="PSN0112434" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_e64ee98a-8ba7-4d82-ad0f-59d73a83643c">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0112434" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_b222db65-e9d6-4ded-95d9-114be191a3b6">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor> <dateline rend="right">37. <hi rend="latintype">BuryStr</hi>. d. <date cert="high" when="1836-05-10" xml:id="date_3457e774-146c-4db8-a606-a7ceb4958d91">10. <hi rend="latintype">May</hi> 1836</date>.</dateline> <salute rend="left">Mein alter Felix!</salute> <p style="paragraph_without_indent">Ich will nur das Wiedersehen melden – <hi rend="latintype">sans phrase</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_cde7257c-1fa3-4dee-9e15-e9086ec53998" xml:lang="fr ">sans phrase – frz., ohne Umschweife, direkt.</note> – denn ich komme würklich.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_35dfd3d0-582b-4ad2-857b-f485ae3f4e8a" xml:lang="de ">das Wiedersehen … ich komme würklich – Klingemann reiste zum 18. Niederrheinischen Musikfest zu Pfingsten (22. und 23. Mai) 1836 nach Düsseldorf, das Felix Mendelssohn Bartholdy leitete (vgl. Hensel, Tagebücher, S. 82).</note> Mit Collegen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ff2e990c-90fc-4fc7-bb73-c05a3625cda2" xml:lang="de ">Collegen – die Mitarbeiter der Deutschen Kanzlei in London.</note> und <persName xml:id="persName_e763ddce-fde3-4797-91b0-7a48b72821e0"><hi rend="latintype">Chef</hi><name key="PSN0111463" style="hidden" type="person">Goltermann, Johann Heinrich Gerhard (1759-1836)</name></persName> ist Alles abgeredet und von Letzterem so eben der nöthige Urlaub ver- und erlangt – am Mittwoch über 8 Tage <date cert="high" when="1836-05-18" xml:id="date_cfb346de-5b4c-405e-98b0-c08efe13d157">den 18<hi rend="superscript">ten</hi> früh</date> gehe ich nach <placeName xml:id="placeName_849d3f74-e056-44c9-990d-3b9babc158c2"><hi rend="latintype">Rotterdam</hi><settlement key="STM0100166" style="hidden" type="locality">Rotterdam</settlement><country style="hidden">Niederlande</country></placeName> und denke wenns Glück gut geht am <date cert="high" when="1836-05-20" xml:id="date_17f6fd8e-03c3-41c2-8a95-f71f6891ae84">Freitag Abend</date> spät oder Nachts in <placeName xml:id="placeName_b16bf80d-af0d-476f-bf8c-6a2aed9f8cb3"><hi rend="latintype">Düsseldorf</hi><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> anzukommen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_be1e0d62-c474-4bae-ab6d-52337b1e2f3b" xml:lang="de ">Freitag Abend … in Düsseldorf anzukommen – Klingemann traf nicht, wie geplant, am Freitag, dem 20. Mai 1836, sondern erst einen Tag später dort ein (vgl. Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 43. Druck: Klein / Ward Jones, Schreibkalender, S. 34).</note> spätestens aber am <date cert="high" when="1836-05-21" xml:id="date_5c089144-888a-463b-a6ea-403c617a936b">Sonnabend</date> Vormittag. Halte nur die letzte Probe<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4134420e-d1aa-427d-a626-5a6bbdd3acd9" xml:lang="de ">die letzte Probe – Die Generalprobe des Oratoriums Paulus op. 36 (MWV A 14) fand am 21. Mai 1836 um 16 Uhr statt (vgl. ebenda).</note> nicht zu früh, und laß den <title xml:id="title_5cd8d35f-dc57-456e-bd9b-d13aaeba0d74"><hi rend="latintype">Paulus</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_7055bc28-38e9-44af-8cf1-fc57c4f935cf"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> bis zu guter letzt, damit ich den Zweimal höre. Mir klopft das Herz wenn ich ans Plaisir denke, und dabei ist mir doch etwas übernächtig<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_f4b965fa-6551-4e57-b08d-074f53d004ac" xml:lang="de ">übernächtig – österreichisch (veraltet), übernächtigt.</note> als wärs nicht wahr oder es käme noch was dazwischen; das giebt sich aber.</p> <p>Vom treflichen <persName xml:id="persName_2740f23a-f351-4f46-b10c-0476f1fd598a"><hi rend="latintype">Woringen</hi><name key="PSN0115884" style="hidden" type="person">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</name></persName> habe ich <date cert="high" when="1836-05-09" xml:id="date_914c6931-6fa1-484e-a729-9c4acc3298d3">gestern</date> einen Brief erhalten,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5fe6adfe-ffa9-46e2-ae41-da87a5e7546a" xml:lang="de ">Vom treflichen Woringen habe ich gestern einen Brief erhalten – Brief von Ferdinand von Woringen aus Düsseldorf vom 5. Mai 1836 (D-B, Handschriftenabteilung, Autogr. I/262/2).</note> und schicke seine ankündigende Einlage heute an den <title xml:id="title_fd446ac7-8999-488b-9a76-55f02e8fa71a"><hi rend="latintype">Morning Chronicle</hi><name key="PSN0120416" style="hidden" type="author">Doyle, Andrew (1809-1888)</name><name key="CRT0113066" style="hidden" type="periodical">The Morning Chronicle</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_95d3adcc-abe7-419b-a0c1-fdae01c9daf8" xml:lang="de ">schicke seine ankündigende Einlage heute an den Morning Chronicle – betrifft eine Ankündigung des Düsseldorfer Musikfestes, die in einer englischen Zeitung abgedruckt werden sollte. Siehe die Notiz auf der mit dem 8. April 1836 datierten zweiseitigen gedruckten Einladungen des Komitees des 18. Niederrheinischen Musikfestes, die Ferdinand von Woringen nach dem 21. April 1836 an Carl Klingemann in London gesandt hatte: »Ich sende Ihnen diese Einladung mit der Anfrage, ob ich an Sie unsere für eine der gelesenen englischen Zeitungen bestimmte öffentliche Ankündigung des Musikfestes senden darf. Jedenfalls hoffe ich, Sie beim Feste zu begrüßen. Ihr ganz ergebener vWoringen« (D-B, Handschriftenabteilung, Autogr. I/262/1).</note><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a2119101-e5d2-47a9-b184-dc4ecbb2d416" xml:lang="de ">Morning Chronicle – The Morning Cronicle, eine von 1769 bis 1862 in London erscheinende Tageszeitung. Klingemann bezog sie seit dem 2. Januar 1835 (siehe Brief gb-1835-01-02-02 Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, London, 2. Januar 1835).</note> <persName xml:id="persName_713e0903-13bb-405e-98a6-f7174a55150a"><hi rend="latintype">Hogarth</hi><name key="PSN0112048" style="hidden" type="person">Hogarth, George (1783-1870)</name></persName> der hoffentlich verbreitenden Gebrauch davon macht. Es fehlt mir Zeit <persName xml:id="persName_c22fa726-2eea-4530-a3cd-0fb78e4ee729"><hi rend="latintype">W</hi><name key="PSN0115884" style="hidden" type="person">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</name></persName>. noch zu antworten, und darum steht hier für ihn mein Dank und herzliche Grüße für alles Freundliche was er mir schon erzeigt und noch aufhebt. Ich verlaße mich also auf ihn und Dich, – auf <hi n="1" rend="underline">ihn</hi> aber zu <formula rend="fraction_slash"><hi rend="supslash">3</hi><hi rend="barslash">/</hi><hi rend="subslash">4</hi></formula>theils, daß mir Wohnung, Zutritt zu der Probe, und <hi rend="latintype">billet</hi> zu den Aufführungen, in möglichst günstiger Weise, dh so daß ich mit den <persName xml:id="persName_b4a896f2-5095-434a-88ae-c6d575ecd82d">Deinigen<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name><name key="PSN0113264" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name><name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> nach Kräften zusammenhalten kann,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_950e08e0-9b05-4334-b4ee-b21f5b2d59e5" xml:lang="de ">daß ich mit den Deinigen nach Kräften zusammenhalten kann – Paul Mendelssohn Bartholdy, dessen Ehefrau Albertine und Fanny Hensel reisten gemeinsam zum Musikfest.</note> versichert worden. Komme ich bei Tage an, so bin ich wohl gewiß Bescheid und Auskunft im <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_72f53627-b3bf-4ba8-b1c7-dbd7b03ffcf6">Woringen<name key="PSN0115873" style="hidden" type="person">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-)</name></persName></hi>schen Hause<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f0ea725b-b717-47ec-af73-346df4fdcc3d" xml:lang="de ">im Woringenschen Hause – Das Haus der Familie des Regierungspräsidenten Otto von Woringen befand sich in der Düsseldorfer Breitestraße Nr. 8 (Heinrich Ferber, Historische Wanderung durch die alte Stadt Düsseldorf, hrsg. vom Düsseldorfer Geschichtsverein, 2. Lieferung, Düsseldorf 1889, S. 97).</note> zu finden, da es aber auch tiefe Nacht seyn könnte, so bitte ich, auf jeden Fall Bescheid für mich im <placeName xml:id="placeName_c80d6481-60d2-4d85-a65b-7860b4bcf18b"><hi rend="latintype">Breidenbacher</hi> Hofe<name key="NST0100309" style="hidden" subtype="" type="institution">Breidenbacher Hof (Hotel)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zurückzulassen, wo ich absteigen werde. – Ich spekulire nämlich, früh von <placeName xml:id="placeName_91ea6e46-1eb7-4f70-8ce5-e202278d5129"><hi rend="latintype">Rotterdam</hi><settlement key="STM0100166" style="hidden" type="locality">Rotterdam</settlement><country style="hidden">Niederlande</country></placeName> so zu gehn, daß ich die Post treffe, die von <placeName xml:id="placeName_515cd901-d1ac-4b08-ad87-e172492eeb2b"><hi rend="latintype">Amsterdam</hi><settlement key="STM0100369" style="hidden" type="locality">Amsterdam</settlement><country style="hidden">Niederlande</country></placeName> nach <placeName xml:id="placeName_3a4cbd8c-fd72-4c22-9c0a-d710cba70d25"><hi rend="latintype">D</hi>.<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und <placeName xml:id="placeName_7a664d4e-0bdb-4308-923a-b234b5656202"><hi rend="latintype">Cölln</hi><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> läuft, und die, glaube ich fast, kommt Nachts in <hi rend="latintype">D</hi>. an.</p> <p>Die <persName xml:id="persName_8344d30f-d3f9-4db8-a58a-fe3857f3f61f">Deinigen<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name><name key="PSN0113264" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name><name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> dort zu treffen, ist noch eine unglaublich glückliche Zugabe. Mich soll wundern wie wir uns Alle wundern werden, ich hoffe wir haben zum Freuen Platz trotz aller Zeiteile.</p> <p>Das bringt mich auf mein hastvoll Schicksal, – zum <date cert="high" when="1836-06-01" xml:id="date_e4155fdd-1d0c-4c4c-8b58-001c92ea1f63">1. <hi rend="latintype">Juny</hi></date> habe ich fest versprochen wieder hier zu seyn, – es bleiben uns also nach dem <placeName xml:id="placeName_79d18417-f082-47c1-a692-00162dbbea3a">Fest<name key="NST0100342" style="hidden" subtype="" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> noch ein paar Tage, die wir in ungestörter Unruhe mit einander verbringen können. Darüber wollen wir uns denn nicht weiter plagen, und ruhig vorlieb nehmen mit dem was sich pflücken läßt. – Ich wollte Dir schon in besondrer Zärtlichkeit die schönsten Lieder dichten und mitbringen, – aber auch hier werde ich jetzt grausam ins Plaisir gesetzt – mein <date cert="high" when="1836-05-11" xml:id="date_3616ee36-1bfc-4478-8106-ba5313ff1959">morgender Tag</date> ist so voll, daß ich zwischen all den tollen Dingen, Frühstück in <placeName xml:id="placeName_12406d08-f8f2-4c6c-a47d-6b7edc78aea6"><hi rend="latintype">Richmond</hi><settlement key="STM0103415" style="hidden" type="locality">Richmond</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>, <persName xml:id="persName_f777014c-a745-47da-91a5-0f6de770a1fc"><hi rend="latintype">Moscheles</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> Concert,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_82c60c1c-6f25-4894-9af4-228a348e94b5" xml:lang="de ">Moscheles Concert – zu Ignaz Moscheles’ Morgenkonzert am 11. Mai 1836 siehe die Rezension in The Musical World 2, Nr. 9 (13. Mai 1836), S. 142.</note> <persName xml:id="persName_a386300d-4221-4169-bcb9-1db12acebcd0"><hi rend="latintype">Malibran de Beriot</hi><name key="PSN0113047" style="hidden" type="person">Malibran, María Felicità (1808-1836)</name></persName> <title xml:id="title_571ae095-7d9c-4d2b-a4e9-ac75e5effc5f"><hi rend="latintype">Sonnambula</hi><name key="PSN0109794" style="hidden" type="author">Bellini, Vincenzo Salvatore Carmelo Francesco (1801-1835)</name><name key="CRT0108119" style="hidden" type="music">La sonnambula</name></title> mit <persName xml:id="persName_d96ae3c2-8cdb-4222-bdeb-00869dd2e633"><hi rend="latintype">Mrs Jamieson</hi><name key="PSN0112209" style="hidden" type="person">Jameson, Anna (1794-1860)</name></persName> und <persName xml:id="persName_8fca32d2-55fc-4d6b-8ef9-ae6c9b3551f6">Frl <hi rend="latintype">Ulrike v Pogwisch</hi><name key="PSN0113923" style="hidden" type="person">Pogwisch, Ulrike Henriette Adele Eleonore Freiin von (1798-1875)</name></persName> (noch kenne ich sie nicht) und einer <hi rend="latintype">Conversazione</hi> bei <persName xml:id="persName_5718a5e5-bdd4-4634-8d12-e990c1d65996"><hi rend="latintype">Mrs Austin</hi><name key="PSN0109592" style="hidden" type="person">Austin, Sarah (1793-1867)</name></persName>, nicht weiß wo ich Zeit zum Mittageßen hernehmen soll. – <persName xml:id="persName_cc93cbae-18f1-48f4-b9b1-b4498c0309bb"><hi rend="latintype">Thalberg</hi><name key="PSN0115297" style="hidden" type="person">Thalberg, Sigismund (1812-1871)</name></persName> hat <date cert="high" when="1836-05-09" xml:id="date_4ef45814-0851-49f2-8689-78895b08fc99">gestern</date> mit großem Succeß im <placeName xml:id="placeName_3d86caf1-76d4-4c5a-b737-1efe72fa34dc"><hi rend="latintype">Philh</hi>.<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> gespielt,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_10862a67-44fb-460f-8dbd-deb697b8c5f3" xml:lang="de ">Thalberg hat gestern mit großem Succeß im Philh. gespielt – Klingemann hörte das sechste Konzert der Philharmonic Society am 9. Mai 1836, in dem Sigismund Thalberg eine eigene (nicht identifizierbare) »Grand Fantasia« für Klavier vortrug (Foster, Philharmonic Society, S. 140).</note> glänzend und neu, erfreulich. Scheint eine hübsche Natur. – <persName xml:id="persName_aa93b1b8-a829-4d1f-a664-c79d2faa3d8c"><hi rend="latintype">Rosen</hi><name key="PSN0114283" style="hidden" type="person">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> gedeiht und grüßt.</p> <p>Hier ists aus – Alles drängt – grüße die <persName xml:id="persName_c2c8f6e8-bd42-4318-8e00-87fa3c75e99b">Deinen<name key="PSN0113241" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName>, <persName xml:id="persName_1467f857-5c0a-4694-bc9c-f34bea9cb273"><hi rend="latintype">Woringens</hi><name key="PSN0115873" style="hidden" type="person">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-)</name></persName> und die anderen Freunde: Noch eins: betitelt mich nicht in dortige Listen oder sonstige Publicationen, wenn die illustren Fremden etwa genannt werden. Ich bin nichts, und reise <hi rend="latintype">incognito</hi> als simpler H. <hi rend="latintype">Kl</hi>.</p> <p>Mein Gott, und ich soll Dir noch danken für die Zueignung Deiner <title xml:id="title_4bd26534-6741-416a-ab18-978102e53973">drei neusten Stücke<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_3a062ee9-6bbd-43e8-b3bd-8104f2105f7d"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100627" style="hidden">Trois Caprices für Klavier, 1836; enthält MWV U 99, U 112 und U 95<idno type="MWV">SD 11</idno><idno type="op">33</idno></name></title>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4ba7b286-e037-46c8-ad26-cb861ea8a022" xml:lang="de ">die Zueignung Deiner drei neusten Stücke – Die Carl Klingemann gewidmeten Trois Caprices für Klavier op. 33 (MWV SD 11) erschienen im April / Mai 1836 im Verlag Breitkopf &amp; Härtel (PN 5668a-c). Paralleldrucke kamen für England bei Mori &amp; Lavenu (PN 3737 für Nr. 1) und für Frankreich im Verlag M. Schlesinger (PN 1952.1, 1953.2 und 1954.3) heraus.</note> Wie lieb ist mirs aber, daß ichs jetzt mündlich thun kann. Du hast mich sehr geehrt und erfreut – <title xml:id="title_d31a093e-6a09-4629-a026-dfba2215a597">das ungekannte aus <hi rend="latintype">e dur</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_bef5fa96-5969-4672-8b99-8deaecf308c8"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100459" style="hidden">Caprice / Capriccio E-Dur, 12. September 1835<idno type="MWV">U 112</idno><idno type="op">33/2</idno></name></title> spiele ich in eins fort – die süßeste Jugenderinnerung, – ich glaube ich verstehe Dich. Ich bin neugierig zu wißen wann Du das gemacht hast.</p> <closer rend="left">Auf Wiedersehen!</closer> <signed rend="center">Dein <hi rend="latintype">CKl</hi>.</signed> </div> </body> </text></TEI>