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gb-1836-04-29-02

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Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 29. April 1836 Deinem Wunsch gemäß, schreibe ich Dir noch vor Deiner Abreise, liebes Herz! und gebe Dir alle Segnungen mit auf den Weg! Gesundheit, Kraft, Heiterkeit, gute Reise, angenehme Proben, reine Stimmen, was Kehlen und Bögen und Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 21. April 1836 Felix Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel und Carl Klingemann an Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 25. Mai 1836 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Transkription: FMB-C Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 31/92. Autograph Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 29. April 1836 Deinem Wunsch gemäß, schreibe ich Dir noch vor Deiner Abreise, liebes Herz! und gebe Dir alle Segnungen mit auf den Weg! Gesundheit, Kraft, Heiterkeit, gute Reise, angenehme Proben, reine Stimmen, was Kehlen und Bögen und

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [BERLIN 4-5 / 29 / 4], Siegel.

Lea Mendelssohn Bartholdy

Brief gb-1836-04-29-03 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 29. April 1836 (?); heutiger Standort: D-LEsm, Musik- und Theatergeschichte, MT/2011/128.Brief gb-1836-04-29-04 Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 29. April 1836 (?); heutiger Standort: D-DÜhh, HHI.AUT.2017.5001.15.

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

29. April 1836 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Herrn Musikdirektor, Dr. Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig frei.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin 29 April

Deinem Wunsch gemäß, schreibe ich Dir noch vor Deiner Abreise,Deinem Wunsch gemäß, schreibe ich Dir noch vor Deiner Abreise – Felix Mendelssohn Bartholdy reiste am 1. Mai 1836 von Leipzig nach Düsseldorf ab, um dort das 18. Niederrheinische Musikfest vorzubereiten, das er am 22. und 23. Mai 1836 leitete. In Brief fmb-1836-04-25-01 (Brief Nr. 1348) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin, Leipzig, 25. April 1836, hatte er gebeten (Z. 17 ff.): »In jedem Fall bitte ich Dich und Mutter mir nächsten Freitag noch ein Paar Zeilen zu schreiben, damit ich noch Sonnabend vor meiner Abreise von hier Nachricht von Euch habe.« liebes Herz! und gebe Dir alle Segnungen mit auf den Weg! Gesundheit, Kraft, Heiterkeit, gute Reise, angenehme Proben, reine Stimmen, was Kehlen und Bögen und Mundstücke betrifft: – gute Aufnahme, freundliche Willkommen, aufrichtigen Enthusiasmus schaffst Du Dir selbst an, pauvre homme!pauvre homme! – frz., armer Mensch! und ich werde mich an schriftlichen und mündlichen Beschreibungen in der Ferne ergötzen.ich werde mich an schriftlichen und mündlichen Beschreibungen in der Ferne ergötzen – Mendelssohn hatte der Mutter dringend vom Besuch des Düsseldorfer Musikfestes zu Pfingsten abgeraten. Siehe Brief fmb-1836-04-21-01 (Brief Nr. 1343) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 21. April 1836. Lea Mendelssohn Bartholdy beugte sich dem Willen des Sohnes. Vor ein paar Tagen bekam ich so herzliche, gütige, freudige Briefe von WoringensWoringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-),Briefe von Woringens – Briefe der Familie von Otto von Woringen an Lea Mendelssohn Bartholdy aus der betreffenden Zeit sind nicht bekannt. daß ich höchlich gerührt war; es ist nicht möglich liebevoller und gastfreier zu sein, als diese vortrefflichen, unserer FamilieMendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy so ganz anhänglichen Menschen. – Laß mich, geliebter Sohn, die mütterliche Sorge nicht umsonst thun, all Deine wollnen Sachen mitzunehmen, und vorzüglich Strümpfe und die graue Leibbinde gleich zu tragen. Das Wetter ist dies Frühjahr perfider als je; wir haben trotz des frischen Grüns eine wahre Kälte, und ich ging gestern im Pelz aus, wobei ich doch noch fror. Die armen Blütebeschneiten Bäume im Garten dauern mich; der Mandelbaum und die Pfirsiche haben sogar schon abgeblüht, wir konnten schon im Freien sitzen, jetzt mag ich nicht einmal im FreinFreien gehen. Unser PaulchenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) muß sich auch erkältet haben, er war an dem heftigen Kopfweh, das er schon seit Jahren verloren, recht ernstlich leidend, und lag einige Tage im Bett. Jetzt ist er an homöopathischer Behandlung bloß krank; denn man hat dem Schelm nurMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Brechmittel, BlutigelBlutigel – Blutegel., lavemenslavemens – frz. lavements, Einläufe; hier: Ohrspülungen., SenfpflasterSenfpflaster – Hausmittel, das bis zum 19. Jahrhundert zur Linderung von Kopf-, Zahn-, Rücken und anderen Schmerzen sowie bei Krämpfen eingesetzt wurde. Dabei wurde ein Brei aus Senfsamen, Sauerteig ggf. unter Zusatz von Meerrettich oder Essig auf ein Tuch gestrichen und auf die betroffenen Stellen aufgelegt. und so angenehme Arznei gegeben, daß er sie regelmäßig wegbrach, und zur Stärkung seiner so sehr angegriffenen Konstitution bestand sein ganzes gestriges diner aus 2 Spargeln! (Vorschriftsmäßig!) AlbertineMendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879) schreibt aber im heutigen bulletinbulletin – frz., Bericht; hier: Krankenbericht. „fieberlos, appetitvoll“ und bittet mich, in dem sibirischen Wetter nicht hinzukommen. Ich zweifle nicht, daß die Reisedie Reise – Paul Mendelssohn Bartholdy und dessen Ehefrau Albertine reisten gemeinsam mit Fanny Hensel zum Düsseldorfer Musikfest. dennoch unternommen wird, da ich vermuthe, Dr. PhilippPhilipp, Prosper Johann (urspr. Philipp Israel) (1811-1869) hat doch auch einmal Luxus mit Mitteln treiben wollen. FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) freut sich sehr aufs Musikfest18. Niederrheinisches Musikfest (1836)DüsseldorfDeutschland! – Was lese ich aber in der heutigen Zeitung im Programm des 2. Tags<hi rend="latintype">ouv</hi>. zu Olympia<name key="PSN0115037" style="hidden" type="author">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851)</name><name key="CRT0110969" style="hidden" type="music">Olimpie</name>!im Programm des 2. Tags – ouv. zu Olympia! – Gaspare Spontinis Ouvertüre zu Olimpie stand letztendlich nicht auf dem Programm des zweiten Musikfestages, dem 23. Mai 1836. Aufgeführt wurden Georg Friedrich Händels Psalm Es-Dur O preise den Herrn (O praise the Lord with one consent; Nr. 9 aus den Chandos Anthems) HWV 254, Ludwig van Beethoven, Ouvertüre Nr. 1 zu Leonore op. 138, Wolfgang Amadeus Mozarts Kantate Davidde penitente KV 469, sowie Beethovens 9. Sinfonie d-Moll, op. 125 (Hauchecorne, Musikfeste, Anhang, S. 19). je l’ai vu, mais je ne le crois.je l’ai vu, mais je ne le crois – frz., ich habe es gesehen, aber ich glaube es nicht.

Ich glaube, sie muß sich da sehr pomposo ausnehmen. FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) hörte Mittwoch die Schöpfung<name key="PSN0111789" style="hidden" type="author">Haydn, Franz Joseph (1732-1809)</name><name key="CRT0109080" style="hidden" type="music">Die Schöpfung Hob. XXI : 2</name> für d. SpontinifondSpontinifondsBerlinDeutschland,Mittwoch die Schöpfung für d. Spontinifond – Joseph Haydns Oratorium Die Schöpfung Hob. XXI : 2 erklang am Bußtag, dem 27. April 1836, unter Gaspare Sponinis Leitung für dessen 1826 gegründete Unterstützungskasse für Mitglieder der Königlichen Hofkapelle und des Chorpersonals (AMZ 38, Nr. 22, 1. Juni 1836, Sp. 363). versteht sich, mit aller Mitten |2| vollgestopft und gepfropft; Jul. SchneiderSchneider, Johann Julius (1805-1885) giebt sie nächstens in d. KircheGarnisonkircheBerlinDeutschland für WadzeckWadzeck-AnstaltBerlinDeutschlandJul. Schneider giebt sie nächstens in d. Kirche für Wadzeck – Die Schöpfung wurde am 4. Mai 1836 unter Johann Julius Schneiders Leitung in der Garnisonkirche zugunsten der Wadzeck-Anstalt aufgeführt (AMZ 38, Nr. 26, 29. Juni 1836, Sp. 431 f.). Das gemeinnützige Institut war 1819 von Franz Daniel Friedrich Wadzeck (1762-1823) gegründet worden, es besteht bis heute. und da die LöweLoewe, Sophie (Sofia) Johanna Christine (1812-1866) aus WienWienÖsterreich wieder darin singt, und das Wetter so schön kalt ist, will ich auch hinein gehen. – FrankFranck, Friedrich Albert (1809-1896) hat an PaulsMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879) einen von Dir sehr entzückten Brief geschrieben; ich freue mich, daß Du so liebenswürdig gegen ihn warst,Frank … daß Du so liebenswürdig gegen ihn warst – Albert Franck hatte Mendelssohn am 19. April 1836 in Leipzig besucht (vgl. Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 34: »Morg. Vis. Frank«. Druck: Klein / Ward Jones, Schreibkalender, S. 28, hier irrt. als Eduard Franck identifiziert). um so mehr als doch eine Art Entfremdung zwischen Dir und der Familie Fr.Franck, Familie von → Friederike (Frida) F. eingetreten war. Ein freundliches Gesicht behagt und bekömmt einem stets beßer als zehn brummige. Dafür schreib ich Dir auch sehr was Schönes! Kürzlich war ein ungeheurer Fettochse hier für 1 Sbg. zum Besten der KleinkinderwarteanstaltKleinkinderbewahranstaltBerlinDeutschlandKleinkinderwarteanstalt – Im Jahr 1836 bestanden in Berlin 17 Kleinkinderbewahranstalten (auch: Warteschulen) mit ca. 1800 Kindern (es ist nicht klar, welche der Einrichtungen Lea Mendelssohn Bartholdy meinte): »Hier werden 2 bis 6jährige Kinder solcher unbemittelter Eltern, die am Tage durch Arbeit ausser dem Hause verhindert sind, dieselben zu beaufsichtigen, frei aufgenommen, mit Spielen, auch nach ihren Fähigkeiten unterrichtlich oder mit kleinen Arbeiten beschäftigt, und so vor geistiger und leiblicher Verwahrlosung geschützt« (Chronik der Königl: Haupt- und Residenz-Stadt Berlin für das Jahr 1837, hrsg. von George Gropius, Berlin 1840, S. 63). zu sehen, und man erfindet, daß der Jean Jacques RousseauRousseau, Jean-Jacques (1712-1778) dieses edlen Ungethüms zum KronprinzenPreußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861) gesagt habe „sehen Sie mal Herr Kronprinz! das ist doch ’ne Majestät!“ – Folgender Schluß eines Briefs v. GansensGans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839) FeigeFeige, HerrFeige – ein Herr Feige, Eduard Gans’ Bediensteter. an einen andern Bedienten dem er Geld geborgt hatte, ist auch nicht so übel: „ich verbleibe mit Beharrung, je eher je lieber“ u.s.w. – Neues giebts, wie gewöhnlich, gar nicht, außer daß alle Menschen v. d. bevorstehenden Ankunft der Herzöge v. Orléans und NemoursOrléans, Ferdinand-Philippe-Louis-Charles-Henri d’O. Duc de Chartres (1810-1842)Orléans, Louis-Charles-Philippe-Raphael d’O. Duc de Nemours (1814-1896)d. bevorstehenden Ankunft der Herzöge v. Orléans und Nemours – Die Prinzen Ferdinand-Philippe-Louis-Charles-Henri d’Orléans und Louis-Charles-Philippe-Raphael d’Orléans Duc de Nemours (Söhne des französischen Königs Louis Philippe I. von Frankreich) bereisten 1836 Preußen und die Stadt Wien. Am 12. Mai Mai 1836 kamen sie nach Berlin (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung Nr. 133, 13. Mai 1836, S. 543). reden. Der KönigPreußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840), sagt man, habe allen Prinzen empfohlen, sehr artig und zuvorkommend zu sein, was wohl Noth thut, denn die Deutschheit will sich bei dieser noch nicht da gewesenen Gelegenheit recht breit machen. Die Gemächer Friedrichs des GroßenPreußen, Friedrich II. von (der Große) (1712-1786) werden eiligst in Stand gesetzt, und zwar will der König selbst sie besichtigen, wenn sie fertig sind; das schönste amusement de rigueuramusement de rigueur – frz., Spaß. werden manœuvres sein, zu denen schon Truppen aus den Provinzen beordert sind. Zum Glück ist HumboldtHumboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859) beauftragt, den CiceroneCicerone – ital., Fremdenführer. und Begleiter zu machen. – Gestern stellte Prof. TrendelenburgTrendelenburg, Friedrich Adolf (1802-1872) uns seine junge FrauTrendelenburg, Ferdinande Elisabeth Dorothea Wilhelmine (1811-1893) vor,Gestern stellte Prof. Trendelenburg uns seine junge Frau vor – Friedrich Adolf Trendelenburg war seit dem 4. April 1836 mit Ferdinande Elisabeth Becker verheiratet. die uns allen einen höchst angenehmen Eindruck machte. Eine schlanke, große Gestalt, ein rundes, sehr freundliches Gesicht, und ein hübsches, ungezwungenes Benehmen gewinnen gleich bei der flüchtigsten Bekanntschaft. Das nette Ehepaar hat ih die Reise hieher über NürnbergNürnbergDeutschland und DresdenDresdenDeutschland ausgedehnt; sie scheinen herzlich froh – ich wollte, Du nähmst ein Exempel! Daß die junge Frau nicht so piepigpiepig – berlinisch, kränklich (vgl. Hans Brendicke, Berliner Wortschatz zu den Zeiten Kaiser Wilhelms I., in: Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins, H. 33, Berlin 1897, S. 161). und winzig aussieht, wie jetzt so viele Mädchen, gefällt mir besonders an ihr.

BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) grüßt sehr, und aus WaltersDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) Andenken kömmst Du nicht, da Du mit Peitsche, Postillon und Posthorn ganz identisch in seinem Kopfe bist. |3| Er lernt jetzt nicht nur la vachela vache – frz., die Kuh. und und le corbeaule corbeau – frz., der Rabe. v. SebastianHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898), sondern auch Gedichte, die er mit der komischsten Tapferkeit seiner Senatorstimme herdeklamirt. Sehr grotesk nimmt sich „Leise zieht durch mein Gemüth“<name key="PSN0111816" style="hidden" type="author">Heine, Christian Johann Heinrich (bis 1825: Harry) (1797-1856)</name><name key="CRT0109124" style="hidden" type="literature">Leise zieht durch mein Gemüt</name> aus, so wie die uralte Fabel „Thier und Menschen schliefen feste“<name key="PSN0112829" style="hidden" type="author">Lichtwer, Magnus Gottfried d. J. (1719-1783)</name><name key="CRT0111914" style="hidden" type="literature">Die Katzen und der Hausherr (»Thier’ und Menschen schliefen feste«)</name>,die uralte Fabel „Thier und Menschen schliefen feste“ – Die erste Strophe von Magnus Gottfried Lichtwers Fabelgedicht Die Katzen und der Hausherr lautet: »Thier’ und Menschen schliefen feste, / Selbst der Hausprophete schwieg, / Als ein Schwarm geschwänzter Gäste / Von den nächsten Dächern stieg.« wobei er nie den Kommentar vergißt, „weißt Du, was der Hausprophete ist? Der Hahn!“ Sebastian ist aber auch seine unumstößliche Autorität, und bei der großen Ehrfurcht liebt er ihn auch aufs Zärtlichste und küßt ihm so wie GroßmamaMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) die Hand. DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) erzählt ihm von der Fußreise die er mit ihm machen will, und die betrachtet WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) wie ein Fußbad, denn er will die Fußreise nehmen. Die Aufzählung der Viktualien im Ränzel gefällt ihm freilich am Besten.

Ich hoffe, mein Briefchen an DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)mein Briefchen an David – Der Brief an Ferdinand David lässt sich nicht nachweisen. ist noch zeitig genug gekommen, um Dir eine wunderschöne Weste machen zu laßen, nach gentleman SchlemmersSchlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803-1890) höchst eigenem Geschmack: funkelnagelneu von der MeßeMesseLeipzigDeutschland,der Meße – die Leipziger Ostermesse vom 17. April bis 7. Mai 1836 (vgl. Leipziger Adreßbuch auf das Jahr 1836, I. Abtheilung, Leipzig [1836], S. II). und höchst kleidend durch LeipzigsLeipzigDeutschland ersten Schneider Fips<name key="PSN0112511" style="hidden" type="author">Kotzebue, August Friedrich Ferdinand (seit 1785) von (1761-1819)</name><name key="CRT0113143" style="hidden" type="dramatic_work">Schneider Fips oder Die gefährliche Nachbarschaft</name>Leipzigs ersten Schneider Fips – Lea Mendelssohn Bartholdy meinte Leipzigs besten Schneider indem sie auf August von Kotzebues Lustspiel Schneider Fips oder Die gefährliche Nachbarschaft (1805) anspielte. verfertigt. Du mußt ein schöner Jung’ zum Musikfest18. Niederrheinisches Musikfest (1836)DüsseldorfDeutschland sein, und der alten Frau hinterm Ofen die Satisfaktion gönnen, Dich ein bischen zu schmücken. – Solltest Du mit DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) reisen, so hat der gewiß die Güte für mich, v. Euren Wohlergehen zu berichten; in Düß.DüsseldorfDeutschland finden sich schon mehrere freundliche Seelen: Du solltest Dich damit nicht quälen. Gott geleite und erfreue Dich, und dadurch auch

Deine Mutter.
            Berlin 29 April Deinem Wunsch gemäß, schreibe ich Dir noch vor Deiner Abreise, liebes Herz! und gebe Dir alle Segnungen mit auf den Weg! Gesundheit, Kraft, Heiterkeit, gute Reise, angenehme Proben, reine Stimmen, was Kehlen und Bögen und Mundstücke betrifft: – gute Aufnahme, freundliche Willkommen, aufrichtigen Enthusiasmus schaffst Du Dir selbst an, pauvre homme! und ich werde mich an schriftlichen und mündlichen Beschreibungen in der Ferne ergötzen. Vor ein paar Tagen bekam ich so herzliche, gütige, freudige Briefe von Woringens, daß ich höchlich gerührt war; es ist nicht möglich liebevoller und gastfreier zu sein, als diese vortrefflichen, unserer Familie so ganz anhänglichen Menschen. – Laß mich, geliebter Sohn, die mütterliche Sorge nicht umsonst thun, all Deine wollnen Sachen mitzunehmen, und vorzüglich Strümpfe und die graue Leibbinde gleich zu tragen. Das Wetter ist dies Frühjahr perfider als je; wir haben trotz des frischen Grüns eine wahre Kälte, und ich ging gestern im Pelz aus, wobei ich doch noch fror. Die armen Blütebeschneiten Bäume im Garten dauern mich; der Mandelbaum und die Pfirsiche haben sogar schon abgeblüht, wir konnten schon im Freien sitzen, jetzt mag ich nicht einmal im Frein gehen. Unser Paulchen muß sich auch erkältet haben, er war an dem heftigen Kopfweh, das er schon seit Jahren verloren, recht ernstlich leidend, und lag einige Tage im Bett. Jetzt ist er an homöopathischer Behandlung bloß krank; denn man hat dem Schelm nur Brechmittel, Blutigel, lavemens, Senfpflaster und so angenehme Arznei gegeben, daß er sie regelmäßig wegbrach, und zur Stärkung seiner so sehr angegriffenen Konstitution bestand sein ganzes gestriges diner aus 2 Spargeln! (Vorschriftsmäßig!) Albertine schreibt aber im heutigen bulletin „fieberlos, appetitvoll“ und bittet mich, in dem sibirischen Wetter nicht hinzukommen. Ich zweifle nicht, daß die Reise dennoch unternommen wird, da ich vermuthe, Dr. Philipp hat doch auch einmal Luxus mit Mitteln treiben wollen. Fanny freut sich sehr aufs Musikfest! – Was lese ich aber in der heutigen Zeitung im Programm des 2. Tags – ouv. zu Olympia! je l’ai vu, mais je ne le crois.
Ich glaube, sie muß sich da sehr pomposo ausnehmen. Fanny hörte Mittwoch die Schöpfung für d. Spontinifond, versteht sich, mit aller Mitten vollgestopft und gepfropft; Jul. Schneider giebt sie nächstens in d. Kirche für Wadzeck und da die Löwe aus Wien wieder darin singt, und das Wetter so schön kalt ist, will ich auch hinein gehen. – Frank hat an Pauls einen von Dir sehr entzückten Brief geschrieben; ich freue mich, daß Du so liebenswürdig gegen ihn warst, um so mehr als doch eine Art Entfremdung zwischen Dir und der Familie Fr. eingetreten war. Ein freundliches Gesicht behagt und bekömmt einem stets beßer als zehn brummige. Dafür schreib ich Dir auch sehr was Schönes! Kürzlich war ein ungeheurer Fettochse hier für 1 Sbg. zum Besten der Kleinkinderwarteanstalt zu sehen, und man erfindet, daß der Jean Jacques Rousseau dieses edlen Ungethüms zum Kronprinzen gesagt habe „sehen Sie mal Herr Kronprinz! das ist doch ’ne Majestät!“ – Folgender Schluß eines Briefs v. Gansens Feige an einen andern Bedienten dem er Geld geborgt hatte, ist auch nicht so übel: „ich verbleibe mit Beharrung, je eher je lieber“ u. s. w. – Neues giebts, wie gewöhnlich, gar nicht, außer daß alle Menschen v. d. bevorstehenden Ankunft der Herzöge v. Orléans und Nemours reden. Der König, sagt man, habe allen Prinzen empfohlen, sehr artig und zuvorkommend zu sein, was wohl Noth thut, denn die Deutschheit will sich bei dieser noch nicht da gewesenen Gelegenheit recht breit machen. Die Gemächer Friedrichs des Großen werden eiligst in Stand gesetzt, und zwar will der König selbst sie besichtigen, wenn sie fertig sind; das schönste amusement de rigueur werden manœuvres sein, zu denen schon Truppen aus den Provinzen beordert sind. Zum Glück ist Humboldt beauftragt, den Cicerone und Begleiter zu machen. – Gestern stellte Prof. Trendelenburg uns seine junge Frau vor, die uns allen einen höchst angenehmen Eindruck machte. Eine schlanke, große Gestalt, ein rundes, sehr freundliches Gesicht, und ein hübsches, ungezwungenes Benehmen gewinnen gleich bei der flüchtigsten Bekanntschaft. Das nette Ehepaar hat ih die Reise hieher über Nürnberg und Dresden ausgedehnt; sie scheinen herzlich froh – ich wollte, Du nähmst ein Exempel! Daß die junge Frau nicht so piepig und winzig aussieht, wie jetzt so viele Mädchen, gefällt mir besonders an ihr.
Beckchen grüßt sehr, und aus Walters Andenken kömmst Du nicht, da Du mit Peitsche, Postillon und Posthorn ganz identisch in seinem Kopfe bist. Er lernt jetzt nicht nur la vache und und le corbeau v. Sebastian, sondern auch Gedichte, die er mit der komischsten Tapferkeit seiner Senatorstimme herdeklamirt. Sehr grotesk nimmt sich „Leise zieht durch mein Gemüth“ aus, so wie die uralte Fabel „Thier und Menschen schliefen feste“, wobei er nie den Kommentar vergißt, „weißt Du, was der Hausprophete ist? Der Hahn!“ Sebastian ist aber auch seine unumstößliche Autorität, und bei der großen Ehrfurcht liebt er ihn auch aufs Zärtlichste und küßt ihm so wie Großmama die Hand. Dirichlet erzählt ihm von der Fußreise die er mit ihm machen will, und die betrachtet Walter wie ein Fußbad, denn er will die Fußreise nehmen. Die Aufzählung der Viktualien im Ränzel gefällt ihm freilich am Besten.
Ich hoffe, mein Briefchen an David ist noch zeitig genug gekommen, um Dir eine wunderschöne Weste machen zu laßen, nach gentleman Schlemmers höchst eigenem Geschmack: funkelnagelneu von der Meße, und höchst kleidend durch Leipzigs ersten Schneider Fips verfertigt. Du mußt ein schöner Jung’ zum Musikfest sein, und der alten Frau hinterm Ofen die Satisfaktion gönnen, Dich ein bischen zu schmücken. – Solltest Du mit David reisen, so hat der gewiß die Güte für mich, v. Euren Wohlergehen zu berichten; in Düß. finden sich schon mehrere freundliche Seelen: Du solltest Dich damit nicht quälen. Gott geleite und erfreue Dich, und dadurch auch
Deine Mutter.          
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Gesundheit, Kraft, Heiterkeit, gute Reise, angenehme Proben, reine Stimmen, was Kehlen und Bögen und</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_d745b87f-c85e-4dd3-aab9-847e8a9fdfc0">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1836-04-21-01" type="precursor" xml:id="title_2f8e988c-a9c1-4977-a11a-89c4bfa6e6e3">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 21. April 1836</title> <title key="fmb-1836-05-25-01" type="successor" xml:id="title_0d81493f-267b-4b11-a0e4-988076eec5cf">Felix Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel und Carl Klingemann an Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 25. Mai 1836</title> <author key="PSN0113260">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"><resp resp="edition">Edition: </resp><name resp="edition">FMB-</name></respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_25de9afb-8807-4738-8a92-f37cc89bfc3c"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_be115513-a71b-4965-beb4-f6f4a682e3a4"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 31/92.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1836-04-29-02" type="letter" xml:id="title_996cf918-9742-47e7-9f5b-cdb3b8bb818c">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 29. April 1836</title> <incipit>Deinem Wunsch gemäß, schreibe ich Dir noch vor Deiner Abreise, liebes Herz! und gebe Dir alle Segnungen mit auf den Weg! Gesundheit, Kraft, Heiterkeit, gute Reise, angenehme Proben, reine Stimmen, was Kehlen und Bögen und</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc><p>1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [BERLIN 4-5 / 29 / 4], Siegel.</p><handDesc hands="1"><p>Lea Mendelssohn Bartholdy</p></handDesc><accMat><listBibl><bibl type="letter">Brief gb-1836-04-29-03 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 29. April 1836 (?); heutiger Standort: D-LEsm, Musik- und Theatergeschichte, MT/2011/128.</bibl><bibl type="letter">Brief gb-1836-04-29-04 Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 29. April 1836 (?); heutiger Standort: D-DÜhh, HHI.AUT.2017.5001.15.</bibl></listBibl></accMat></physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1836-04-29" xml:id="date_a8265e85-85a8-40f2-af62-c26a231d2f19">29. April 1836</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_9c1d757a-a02d-4297-bc89-197c64c6aaa7">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_1f40baf0-4182-4e9a-8d33-1dba0cc2aee0"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_0e27fe05-4617-4de9-b509-d6e4cdbecc17">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_2280e04e-b0eb-4225-b02c-3bbcfef717e1"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"></revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_1b600d2f-39f5-47ee-8f4d-d2a553430e5f"> <head> <address> <addrLine>Herrn Musikdirektor, <hi rend="latintype">Dr</hi>. Felix Mendelssohn</addrLine> <addrLine>Bartholdy</addrLine> <addrLine>Leipzig</addrLine> <addrLine>frei.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_bd861a74-7e54-4e21-9b14-23a49b3a46e2"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_e42a0aa8-35dc-4a4f-a6fd-f28e3b6406a8">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_5f9fa50d-ca80-4756-a20b-a12cd6c1feea">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin <date cert="high" when="1836-04-29" xml:id="date_106e9954-672c-4dcf-9b48-81bc9b33b7a0">29 April</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent">Deinem Wunsch gemäß, schreibe ich Dir noch vor Deiner Abreise,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_556c53d7-524e-4bc1-9a66-fc455aa2613b" xml:lang="de ">Deinem Wunsch gemäß, schreibe ich Dir noch vor Deiner Abreise – Felix Mendelssohn Bartholdy reiste am 1. Mai 1836 von Leipzig nach Düsseldorf ab, um dort das 18. Niederrheinische Musikfest vorzubereiten, das er am 22. und 23. Mai 1836 leitete. In Brief fmb-1836-04-25-01 (Brief Nr. 1348) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin, Leipzig, 25. April 1836, hatte er gebeten (Z. 17 ff.): »In jedem Fall bitte ich Dich und Mutter mir nächsten Freitag noch ein Paar Zeilen zu schreiben, damit ich noch Sonnabend vor meiner Abreise von hier Nachricht von Euch habe.«</note> liebes Herz! und gebe Dir alle Segnungen mit auf den Weg! Gesundheit, Kraft, Heiterkeit, gute Reise, angenehme Proben, reine Stimmen, was Kehlen und Bögen und Mundstücke betrifft: – gute Aufnahme, freundliche Willkommen, aufrichtigen Enthusiasmus schaffst Du Dir selbst an, <hi rend="latintype">pauvre homme</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_d95af2ca-1321-4c6a-9355-6d3b889bdfb7" xml:lang="fr ">pauvre homme! – frz., armer Mensch!</note> und ich werde mich an schriftlichen und mündlichen Beschreibungen in der Ferne ergötzen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c56f771d-1148-42ec-9ff7-1fee3b308224" xml:lang="de ">ich werde mich an schriftlichen und mündlichen Beschreibungen in der Ferne ergötzen – Mendelssohn hatte der Mutter dringend vom Besuch des Düsseldorfer Musikfestes zu Pfingsten abgeraten. Siehe Brief fmb-1836-04-21-01 (Brief Nr. 1343) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 21. April 1836. Lea Mendelssohn Bartholdy beugte sich dem Willen des Sohnes.</note> Vor ein paar Tagen bekam ich so herzliche, gütige, freudige Briefe von <persName xml:id="persName_3cd5b6fc-6e47-496e-8d2a-56e1d2268142">Woringens<name key="PSN0115873" style="hidden" type="person">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-)</name></persName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_01f0c807-fcb7-48ce-b624-e7d991f2a86d" xml:lang="de ">Briefe von Woringens – Briefe der Familie von Otto von Woringen an Lea Mendelssohn Bartholdy aus der betreffenden Zeit sind nicht bekannt.</note> daß ich höchlich gerührt war; es ist nicht möglich liebevoller und gastfreier zu sein, als diese vortrefflichen, unserer <persName xml:id="persName_675eb725-2f77-4b73-9e61-e2a1fac67bcc">Familie<name key="PSN0113241" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName> so ganz anhänglichen Menschen. – Laß mich, geliebter Sohn, die mütterliche Sorge nicht umsonst thun, all Deine wollnen Sachen mitzunehmen, und vorzüglich Strümpfe und die graue Leibbinde gleich zu tragen. Das Wetter ist dies Frühjahr <hi rend="latintype">perfider</hi> als je; wir haben trotz des frischen Grüns eine wahre Kälte, und ich ging gestern im Pelz aus, wobei ich doch noch fror. Die armen Blütebeschneiten Bäume im Garten dauern mich; der Mandelbaum und die Pfirsiche haben sogar schon abgeblüht, wir konnten schon im Freien sitzen, jetzt mag ich nicht einmal im <choice resp="Editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_527ce689-8799-4950-bfef-fb92e7f1c914"><sic resp="writer">Frein</sic><corr resp="editor">Freien</corr></choice> gehen. Unser <persName xml:id="persName_8eca66f3-8ff8-4a4e-b98a-f4785eecd783">Paulchen<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> muß sich auch erkältet haben, er war an dem heftigen Kopfweh, das er schon seit Jahren verloren, recht ernstlich leidend, und lag einige Tage im Bett. Jetzt ist er an homöopathischer Behandlung bloß krank; denn man hat dem Schelm <gap quantity="1" reason="deletion" unit="words"></gap> <add place="above">nur<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> Brechmittel, Blutigel<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_9f415806-4b76-4213-b97e-78713b13d133" xml:lang="de ">Blutigel – Blutegel.</note>, <hi rend="latintype">lavemens</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_873b1f07-5c5e-4278-8803-2753a4733464" xml:lang="fr ">lavemens – frz. lavements, Einläufe; hier: Ohrspülungen.</note>, Senfpflaster<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_0dce44c3-2030-4054-99f6-64b06bba5eea" xml:lang="de ">Senfpflaster – Hausmittel, das bis zum 19. Jahrhundert zur Linderung von Kopf-, Zahn-, Rücken und anderen Schmerzen sowie bei Krämpfen eingesetzt wurde. Dabei wurde ein Brei aus Senfsamen, Sauerteig ggf. unter Zusatz von Meerrettich oder Essig auf ein Tuch gestrichen und auf die betroffenen Stellen aufgelegt.</note> und so angenehme Arznei gegeben, daß er sie regelmäßig wegbrach, und zur Stärkung seiner so sehr angegriffenen Konstitution bestand sein ganzes <date cert="high" when="1836-04-28" xml:id="date_3ec632ed-fe59-4408-9f5c-a715488080ed">gestriges</date> <hi rend="latintype">diner</hi> aus 2 Spargeln! (Vorschriftsmäßig!) <persName xml:id="persName_fe3c249b-4982-4b65-a438-c3091fe98819">Albertine<name key="PSN0113264" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> schreibt aber im heutigen <hi rend="latintype">bulletin</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_f9cd44ca-409a-4841-8d40-53cb4c26adba" xml:lang="fr ">bulletin – frz., Bericht; hier: Krankenbericht.</note> „fieberlos, appetitvoll“ und bittet mich, in dem sibirischen Wetter nicht hinzukommen. Ich zweifle nicht, daß die Reise<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c24165a6-e9f7-4df0-bd5e-2d7aaaafb388" xml:lang="de ">die Reise – Paul Mendelssohn Bartholdy und dessen Ehefrau Albertine reisten gemeinsam mit Fanny Hensel zum Düsseldorfer Musikfest.</note> dennoch unternommen wird, da ich vermuthe, <persName xml:id="persName_1755c9f0-2465-4e50-ae84-d0236fa81831"><hi rend="latintype">Dr</hi>. Philipp<name key="PSN0113861" style="hidden" type="person">Philipp, Prosper Johann (urspr. Philipp Israel) (1811-1869)</name></persName> hat doch auch einmal Luxus mit Mitteln treiben wollen. <persName xml:id="persName_4f659ffa-4ac1-40ff-bae7-b64cd61180f9">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> freut sich sehr aufs <placeName xml:id="placeName_04878859-a563-4739-a80a-51f1c288a92d">Musikfest<name key="NST0100342" style="hidden" subtype="" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>! – Was lese ich aber in der heutigen Zeitung im Programm des <date cert="high" when="1836-05-23" xml:id="date_130d88d5-7775-46bf-84ff-043efd118dac">2. Tags</date> – <title xml:id="title_4afdd59f-d05c-473f-9a61-b51191117945"><hi rend="latintype">ouv</hi>. zu Olympia<name key="PSN0115037" style="hidden" type="author">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851)</name><name key="CRT0110969" style="hidden" type="music">Olimpie</name></title>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_437a94d7-a689-4bda-a4d2-4332462eeee8" xml:lang="de ">im Programm des 2. Tags – ouv. zu Olympia! – Gaspare Spontinis Ouvertüre zu Olimpie stand letztendlich nicht auf dem Programm des zweiten Musikfestages, dem 23. Mai 1836. Aufgeführt wurden Georg Friedrich Händels Psalm Es-Dur O preise den Herrn (O praise the Lord with one consent; Nr. 9 aus den Chandos Anthems) HWV 254, Ludwig van Beethoven, Ouvertüre Nr. 1 zu Leonore op. 138, Wolfgang Amadeus Mozarts Kantate Davidde penitente KV 469, sowie Beethovens 9. Sinfonie d-Moll, op. 125 (Hauchecorne, Musikfeste, Anhang, S. 19).</note> <hi rend="latintype">je l’ai vu, mais je ne le crois</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_9db7e251-5e08-4a8a-856b-76b9d308a3ca" xml:lang="fr ">je l’ai vu, mais je ne le crois – frz., ich habe es gesehen, aber ich glaube es nicht.</note></p> <p>Ich glaube, sie muß sich da sehr <hi rend="latintype">pomposo</hi> ausnehmen. <persName xml:id="persName_f901b8af-cce4-4837-8362-1473721721c3">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> hörte <date cert="high" when="1836-04-27" xml:id="date_303b61b1-6740-4749-b4d3-e001c5cb7303">Mittwoch</date> die <title xml:id="title_2993507c-6212-4cc7-a62f-45a3d1c398a2">Schöpfung<name key="PSN0111789" style="hidden" type="author">Haydn, Franz Joseph (1732-1809)</name><name key="CRT0109080" style="hidden" type="music">Die Schöpfung Hob. XXI : 2</name></title> für d. <placeName xml:id="placeName_61a16aea-c2a4-48b4-abbb-cf65134c6c13">Spontini<hi rend="latintype">fond</hi><name key="NST0103275" style="hidden" subtype="" type="institution">Spontinifonds</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b3a9b094-bb3e-4418-8710-416b4925181a" xml:lang="de ">Mittwoch die Schöpfung für d. Spontinifond – Joseph Haydns Oratorium Die Schöpfung Hob. XXI : 2 erklang am Bußtag, dem 27. April 1836, unter Gaspare Sponinis Leitung für dessen 1826 gegründete Unterstützungskasse für Mitglieder der Königlichen Hofkapelle und des Chorpersonals (AMZ 38, Nr. 22, 1. Juni 1836, Sp. 363).</note> versteht sich, mit aller Mitten<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> vollgestopft und gepfropft; <persName xml:id="persName_5ce67be7-d7b6-4d47-9a70-b95da969f879">Jul. Schneider<name key="PSN0114648" style="hidden" type="person">Schneider, Johann Julius (1805-1885)</name></persName> giebt sie nächstens in d. <placeName xml:id="placeName_ec18499c-dba0-436a-9091-a5ca749b52c7">Kirche<name key="SGH0100346" style="hidden" subtype="" type="sight">Garnisonkirche</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> für <placeName xml:id="placeName_7e0117b0-a589-4bd1-a783-60c07f4a126f">Wadzeck<name key="NST0103239" style="hidden" subtype="" type="institution">Wadzeck-Anstalt</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d36ea191-36cd-4901-ac0e-5a2a82cf0d28" xml:lang="de ">Jul. Schneider giebt sie nächstens in d. Kirche für Wadzeck – Die Schöpfung wurde am 4. Mai 1836 unter Johann Julius Schneiders Leitung in der Garnisonkirche zugunsten der Wadzeck-Anstalt aufgeführt (AMZ 38, Nr. 26, 29. Juni 1836, Sp. 431 f.). Das gemeinnützige Institut war 1819 von Franz Daniel Friedrich Wadzeck (1762-1823) gegründet worden, es besteht bis heute.</note> und da <persName xml:id="persName_df3c6d2b-0a6e-4fc3-91a7-bd3293644e32">die Löwe<name key="PSN0112915" style="hidden" type="person">Loewe, Sophie (Sofia) Johanna Christine (1812-1866)</name></persName> aus <placeName xml:id="placeName_0ba97dc9-a70b-4f2f-be29-c88d1768de99">Wien<settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName> wieder darin singt, und das Wetter so schön kalt ist, will ich auch hinein gehen. – <persName xml:id="persName_1a418300-17cb-4074-ab40-0308da726131">Frank<name key="PSN0111116" style="hidden" type="person">Franck, Friedrich Albert (1809-1896)</name></persName> hat an <persName xml:id="persName_0aeedfb8-48fa-48da-b1dd-a5870c9142ab">Pauls<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name><name key="PSN0113264" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> einen von Dir sehr entzückten Brief geschrieben; ich freue mich, daß Du so liebenswürdig gegen ihn warst,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_dcc2424d-b89a-467e-87c3-296adab7ae9f" xml:lang="de ">Frank … daß Du so liebenswürdig gegen ihn warst – Albert Franck hatte Mendelssohn am 19. April 1836 in Leipzig besucht (vgl. Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 34: »Morg. Vis. Frank«. Druck: Klein / Ward Jones, Schreibkalender, S. 28, hier irrt. als Eduard Franck identifiziert).</note> um so mehr als doch eine Art Entfremdung zwischen Dir und der <persName xml:id="persName_3771a873-9ac4-4912-811a-52331f63a129">Familie Fr.<name key="PSN0118909" style="hidden" type="person">Franck, Familie von → Friederike (Frida) F.</name></persName> eingetreten war. Ein freundliches Gesicht behagt und bekömmt einem stets beßer als zehn brummige. Dafür schreib ich Dir auch sehr was Schönes! Kürzlich war ein ungeheurer Fettochse hier für 1 Sbg. zum Besten der <placeName xml:id="placeName_3e4cfd8e-f9a1-44b1-8e93-62f14be0ad6c">Kleinkinderwarteanstalt<name key="NST0105366" style="hidden" subtype="" type="institution">Kleinkinderbewahranstalt</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7106b46a-df65-4ef9-a3b9-18fb54734b9a" xml:lang="de ">Kleinkinderwarteanstalt – Im Jahr 1836 bestanden in Berlin 17 Kleinkinderbewahranstalten (auch: Warteschulen) mit ca. 1800 Kindern (es ist nicht klar, welche der Einrichtungen Lea Mendelssohn Bartholdy meinte): »Hier werden 2 bis 6jährige Kinder solcher unbemittelter Eltern, die am Tage durch Arbeit ausser dem Hause verhindert sind, dieselben zu beaufsichtigen, frei aufgenommen, mit Spielen, auch nach ihren Fähigkeiten unterrichtlich oder mit kleinen Arbeiten beschäftigt, und so vor geistiger und leiblicher Verwahrlosung geschützt« (Chronik der Königl: Haupt- und Residenz-Stadt Berlin für das Jahr 1837, hrsg. von George Gropius, Berlin 1840, S. 63).</note> zu sehen, und man erfindet, daß der <persName xml:id="persName_6805f2ec-27d0-4c52-afb0-bc9e4c54a99a"><hi rend="latintype">Jean Jacques Rousseau</hi><name key="PSN0114332" style="hidden" type="person">Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778)</name></persName> dieses edlen Ungethüms zum <persName xml:id="persName_68e11b7f-ff14-4f63-992b-1fe3addbdb5c">Kronprinzen<name key="PSN0113990" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861)</name></persName> gesagt habe „sehen Sie mal Herr Kronprinz! <hi n="1" rend="underline">das</hi> ist doch ’ne Majestät!“ – Folgender Schluß eines Briefs v. <persName xml:id="persName_f339330b-3146-46c9-bbd7-0e4d36059fc0">Gansens<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> <hi n="1" rend="underline"><persName xml:id="persName_0511159c-a7e1-423d-9048-ad9aadbc32ae">Feige<name key="PSN0116686" style="hidden" type="person">Feige, Herr</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c56a4ba8-f65b-42e0-947a-94397370b115" xml:lang="de ">Feige – ein Herr Feige, Eduard Gans’ Bediensteter.</note> an einen andern Bedienten dem er Geld geborgt hatte, ist auch nicht so übel: „ich verbleibe mit Beharrung, je eher je lieber“ u.s.w. – Neues giebts, wie gewöhnlich, gar nicht, außer daß alle Menschen v. d. bevorstehenden Ankunft der <persName xml:id="persName_eb3e3dd9-a672-4521-b224-877d2b768a7b">Herzöge v. <hi rend="latintype">Orléans</hi> und <hi rend="latintype">Nemours</hi><name key="PSN0113690" style="hidden" type="person">Orléans, Ferdinand-Philippe-Louis-Charles-Henri d’O. Duc de Chartres (1810-1842)</name><name key="PSN0118910" style="hidden" type="person">Orléans, Louis-Charles-Philippe-Raphael d’O. Duc de Nemours (1814-1896)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5ed63525-3d93-4022-b9c6-5ee0723d03e1" xml:lang="de ">d. bevorstehenden Ankunft der Herzöge v. Orléans und Nemours – Die Prinzen Ferdinand-Philippe-Louis-Charles-Henri d’Orléans und Louis-Charles-Philippe-Raphael d’Orléans Duc de Nemours (Söhne des französischen Königs Louis Philippe I. von Frankreich) bereisten 1836 Preußen und die Stadt Wien. Am 12. Mai Mai 1836 kamen sie nach Berlin (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung Nr. 133, 13. Mai 1836, S. 543).</note> reden. Der <persName xml:id="persName_4ea480b2-1ac7-4fd3-a9e2-21c184d0ff71">König<name key="PSN0113989" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName>, <hi n="1" rend="underline">sagt man</hi>, habe allen Prinzen empfohlen, <hi n="1" rend="underline">sehr</hi> <hi n="1" rend="underline">artig</hi> und zuvorkommend zu sein, was wohl Noth thut, denn die Deutschheit will sich bei dieser noch nicht da gewesenen Gelegenheit recht breit machen. Die Gemächer <persName xml:id="persName_a1ecf889-efe8-4cc8-93d7-cf843a4e7f9c">Friedrichs des Großen<name key="PSN0113984" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich II. von (der Große) (1712-1786)</name></persName> werden eiligst in Stand gesetzt, und zwar will der König selbst sie besichtigen, wenn sie fertig sind; das schönste <hi rend="latintype">amusement de rigueur</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_aaa68b2c-166b-4d5f-9c98-f0d51b8c4a48" xml:lang="fr ">amusement de rigueur – frz., Spaß.</note> werden <hi rend="latintype">manœuvres</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_6dbfacb9-741e-465d-9bdc-c6038d1a8184" xml:lang="fr "></note> sein, zu denen schon Truppen aus den Provinzen beordert sind. Zum Glück ist <persName xml:id="persName_7934b2c5-a05b-4a62-a905-dc7d48daa528">Humboldt<name key="PSN0112143" style="hidden" type="person">Humboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859)</name></persName> beauftragt, den <hi rend="latintype">Cicerone</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_3cc3717e-f44c-4667-ad66-a558a0275bec" xml:lang="it ">Cicerone – ital., Fremdenführer.</note> und Begleiter zu machen. – <date cert="high" when="1836-04-28" xml:id="date_1a6300f6-8530-41ea-97b0-fff27173bbe2">Gestern</date> stellte <persName xml:id="persName_c6d00a85-4249-484f-8bcd-f3aff0597b4d">Prof. Trendelenburg<name key="PSN0115379" style="hidden" type="person">Trendelenburg, Friedrich Adolf (1802-1872)</name></persName> uns seine junge <persName xml:id="persName_68e7d4f7-1b1c-44fd-ae95-8fb9fba89fd5">Frau<name key="PSN0118911" style="hidden" type="person">Trendelenburg, Ferdinande Elisabeth Dorothea Wilhelmine (1811-1893)</name></persName> vor,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c04030e1-c55c-4391-95db-2e180ba27a6e" xml:lang="de ">Gestern stellte Prof. Trendelenburg uns seine junge Frau vor – Friedrich Adolf Trendelenburg war seit dem 4. April 1836 mit Ferdinande Elisabeth Becker verheiratet.</note> die uns allen einen höchst angenehmen Eindruck machte. Eine schlanke, große Gestalt, ein rundes, sehr freundliches Gesicht, und ein hübsches, ungezwungenes Benehmen gewinnen gleich bei der flüchtigsten Bekanntschaft. Das nette Ehepaar hat <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_2b4f2927-5c75-42d8-bf9e-4e532a062deb">ih</del> die Reise hieher über <placeName xml:id="placeName_f70a61f0-fb72-44fe-88bd-dfc869527bec">Nürnberg<settlement key="STM0100171" style="hidden" type="locality">Nürnberg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und <placeName xml:id="placeName_03bb8183-502a-4986-9b1d-fe421550f2d8">Dresden<settlement key="STM0100142" style="hidden" type="locality">Dresden</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ausgedehnt; sie scheinen herzlich froh – ich wollte, Du nähmst ein Exempel! Daß die junge Frau nicht so piepig<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_4e301424-dffc-4096-87f4-d7224e2c6adc" xml:lang="de ">piepig – berlinisch, kränklich (vgl. Hans Brendicke, Berliner Wortschatz zu den Zeiten Kaiser Wilhelms I., in: Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins, H. 33, Berlin 1897, S. 161).</note> und winzig aussieht, wie jetzt so viele Mädchen, gefällt mir besonders an ihr.</p> <p><persName xml:id="persName_6a8676ce-9292-4b35-a24c-d282551de874">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> grüßt sehr, und aus <persName xml:id="persName_54dc556b-76f9-4b99-8dae-274d5d821519">Walters<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> Andenken kömmst Du nicht, da Du mit Peitsche, Postillon und Posthorn ganz identisch in seinem Kopfe bist.<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Er lernt jetzt nicht nur <hi rend="latintype">la vache</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_9958f9a9-4af5-4d41-8731-5237a61d13de" xml:lang="fr ">la vache – frz., die Kuh.</note> und und <hi rend="latintype">le corbeau</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_8b4084de-60d8-4e9b-b5e1-f3d4af2c1c2b" xml:lang="fr ">le corbeau – frz., der Rabe.</note> v. <persName xml:id="persName_c7dcdb0a-c0bb-4f1a-8f7e-a632ae255b1f">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName>, sondern auch Gedichte, die er mit der komischsten Tapferkeit seiner Senatorstimme herdeklamirt. Sehr grotesk nimmt sich <title xml:id="title_e0105e9b-3e54-42ee-9950-0f1eb6ab2257">„Leise zieht durch mein Gemüth“<name key="PSN0111816" style="hidden" type="author">Heine, Christian Johann Heinrich (bis 1825: Harry) (1797-1856)</name><name key="CRT0109124" style="hidden" type="literature">Leise zieht durch mein Gemüt</name></title> aus, so wie die uralte Fabel <title xml:id="title_26468116-be6b-45f1-9b86-bedc3784b319">„Thier und Menschen schliefen feste“<name key="PSN0112829" style="hidden" type="author">Lichtwer, Magnus Gottfried d. J. (1719-1783)</name><name key="CRT0111914" style="hidden" type="literature">Die Katzen und der Hausherr (»Thier’ und Menschen schliefen feste«)</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_54d2bd16-421e-4740-b979-6b26c389e69a" xml:lang="de ">die uralte Fabel „Thier und Menschen schliefen feste“ – Die erste Strophe von Magnus Gottfried Lichtwers Fabelgedicht Die Katzen und der Hausherr lautet: »Thier’ und Menschen schliefen feste, / Selbst der Hausprophete schwieg, / Als ein Schwarm geschwänzter Gäste / Von den nächsten Dächern stieg.«</note> wobei er nie den Kommentar vergißt, „weißt Du, was der Hausprophete ist? Der <hi n="1" rend="underline">Hahn</hi>!“ Sebastian ist aber auch seine unumstößliche Autorität, und bei der großen Ehrfurcht liebt er ihn auch aufs Zärtlichste und küßt ihm so wie <persName xml:id="persName_50ab15b3-3b2a-4c9a-b49c-e04073033a38">Großmama<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> die Hand. <persName xml:id="persName_9ab068e8-c813-4491-b7bf-33298ab6ddf1"><hi rend="latintype">Dirichlet</hi><name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> erzählt ihm von der Fußreise die er mit ihm machen will, und die betrachtet <persName xml:id="persName_a14855f9-f36b-415c-96b2-ab1e5773a1ef">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> wie ein Fuß<hi n="1" rend="underline">bad</hi>, denn er will die Fußreise <hi n="1" rend="underline">nehmen</hi>. Die Aufzählung der Viktualien im Ränzel gefällt ihm freilich am Besten.</p> <p>Ich hoffe, mein Briefchen an <persName xml:id="persName_77e5e492-4a9d-401e-8207-6b800179b10a">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a7ac9527-359b-48e0-ad5a-4426bee47baa" xml:lang="de ">mein Briefchen an David – Der Brief an Ferdinand David lässt sich nicht nachweisen.</note> ist noch zeitig genug gekommen, um Dir eine wunderschöne Weste machen zu laßen, nach <hi rend="latintype">gentleman</hi> <persName xml:id="persName_c6ba33fa-79a9-4cb6-9d31-de1a60202bfc">Schlemmers<name key="PSN0114573" style="hidden" type="person">Schlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803-1890)</name></persName> höchst eigenem Geschmack: funkelnagelneu von der <placeName xml:id="placeName_542ba7a3-0c8e-409a-bed2-bf98a9a8b013">Meße<name key="NST0100509" style="hidden" subtype="" type="institution">Messe</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_931493b5-e6d6-47fe-98f0-464b3b522f6d" xml:lang="de ">der Meße – die Leipziger Ostermesse vom 17. April bis 7. Mai 1836 (vgl. Leipziger Adreßbuch auf das Jahr 1836, I. Abtheilung, Leipzig [1836], S. II).</note> und höchst kleidend durch <placeName xml:id="placeName_d271a98c-a249-4db1-87f2-e1fa5d038d39">Leipzigs<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ersten <title xml:id="title_31766ed9-cd38-4e65-bb9e-d56e0fa589ec">Schneider Fips<name key="PSN0112511" style="hidden" type="author">Kotzebue, August Friedrich Ferdinand (seit 1785) von (1761-1819)</name><name key="CRT0113143" style="hidden" type="dramatic_work">Schneider Fips oder Die gefährliche Nachbarschaft</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_16e5408d-e9f7-44d9-9988-5113fe940660" xml:lang="de ">Leipzigs ersten Schneider Fips – Lea Mendelssohn Bartholdy meinte Leipzigs besten Schneider indem sie auf August von Kotzebues Lustspiel Schneider Fips oder Die gefährliche Nachbarschaft (1805) anspielte.</note> verfertigt. Du mußt ein schöner Jung’ zum <placeName xml:id="placeName_6c274fc6-bf82-4fe4-9d71-b1194f93eb55">Musikfest<name key="NST0100342" style="hidden" subtype="" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> sein, und der alten Frau hinterm Ofen <hi n="1" rend="underline">die</hi> Satisfaktion gönnen, Dich ein bischen zu schmücken. – Solltest Du mit <persName xml:id="persName_25085641-e543-4c0e-83bf-a77ee9d96b47">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> reisen, so hat der gewiß die Güte für mich, v. Euren Wohlergehen zu berichten; in <placeName xml:id="placeName_15ee0312-4598-43f5-98ad-55a4523b60fb">Düß.<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> finden sich schon mehrere freundliche Seelen: <hi n="1" rend="underline">Du</hi> solltest Dich damit nicht quälen. Gott geleite und erfreue Dich, und dadurch auch</p> <signed rend="right">Deine Mutter.</signed> </div> </body> </text></TEI>