]> Brief: gb-1836-04-19-02

gb-1836-04-19-02

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Wilhelm August Döring an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Zerbst, 19. April 1836 Meine Tochter, Allwine Döring, genießt die Ehre von Ihnen gekannt zu sein, indem Sie die Güte hatten, dieselbe als angehende Sängerin in den, in dem vergangenen Winter dort statt gehabten, von Ihnen geleiteten und rühmlichst Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt noch nicht ermittelt Döring, Wilhelm August (?-1857)Döring, Wilhelm August (?-1857) Transkription: FMB-C Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 31/79. Autograph Wilhelm August Döring an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Zerbst, 19. April 1836 Meine Tochter, Allwine Döring, genießt die Ehre von Ihnen gekannt zu sein, indem Sie die Güte hatten, dieselbe als angehende Sängerin in den, in dem vergangenen Winter dort statt gehabten, von Ihnen geleiteten und rühmlichst

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext, S. 1 oben rechts Datierung »19t April 36.« von fremder Hand; S. 4 leer.

Wilhelm August Döring

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

19. April 1836 Döring, Wilhelm August (?-1857)counter-resetDöring, Wilhelm August (?-1857) Deutschland ZerbstDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Döring, Wilhelm August (?-1857) Döring, Wilhelm August (?-1857) Wohlgebohrner, Hochzuverehrender Herr!

Meine Tochter, Allwine DöringDöring, Allwine (Alwine), genießt die Ehre von Ihnen gekannt zu sein, indem Sie die Güte hatten, dieselbe als angehende Sängerin in den, in dem vergangenen Winter dort statt gehabten, von Ihnen geleiteten und rühmlichst bekannten ConcertenGewandhausLeipzigDeutschland, in Ensembles Parthien zu beschäftigen.Allwine Döring … als angehende Sängerin … in Ensembles Parthien zu beschäftigen – Allwine Döring war am 4. Oktober 1835, 11. Oktober 1835 und 14.1.1836 in von Mendelssohn dirigierten Abonnementkonzerten im Gewandhaus aufgetreten (Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 920 und S. 933). Zudem war sie in Henriette Grabaus Konzert im Gewandhaus am 24. März 1836 solistisch hervorgetreten (ebenda, S. 941). Zu weiteren Engagements kam es nicht. Nachdem meine Tochter hier einige Zeit Unterricht im Singen bekommen hatte, entstand bei ihr der Wunsch sich ganz als Sängerin qualificiren und als solche die künstlerschekünstlerische Laufbahn betreten zu können. Hierzu zeigte sich nun bald eine Gelegenheit, indem im Anfange des vorigen Jahres ihr von einigen Mitgliedern des Vorstandes vom dasigen großen ConcerteGewandhausLeipzigDeutschland, welche sie zuvor dort gelegentlich hatten singen hören und denen ihre Stimme zugesagt hatte, proponirtproponirt – von lat. proponere, vorschlagen. wurde, dort, wenn sie vor dem Concert VorstandeGewandhausLeipzigDeutschland einige Singe Proben mit Beifall abgelegt haben würde, als angehende Sängerin beim dortigen Concerte einzutreten, jedoch ohne ein eigentliches bestimmtes Engagement.

|2| Ihre Stimme befriedigte den Vorstand und so wurde von ihr dort die neue Laufbahn betreten, wogegen ich, bei meiner großen Liebe zur Kunst, um so weniger etwas einzuwenden hatte. Ob es meiner TochterDöring, Allwine (Alwine) aber mit ihrem Vorhaben gelingen und sie das bezweckte Ziel erreichen werde, das ist die Frage. – Dieses, so wie den Umstand, ob ihre Stimme überhaupt so geeigenschaftetgeeigenschaftet – mit Eigenschaft; veraltete Sprachform mit Herkunft aus dem 16. Jahrhundert (vgl. Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm, Bd. IV, Leipzig 1878, Sp. 2057). ist, daß sie wenigstens den Haupterfordernissen, die an eine gute Stimme gemacht werden, entspricht, und ob bei einem annochannoch – noch (immer); veraltete Sprachform (vgl. Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm, Bd. I, Leipzig 1854, Sp. 419). fortzusetzenden guten Unterrichte, bei gehöriger Gelehrigkeit und ausdaurendemausdauerndem Fleiße der Schülerin ein erwünschter Erfolg zu erwarten ist; dieß alles sind Fragen, die unbedingt nur Sie am besten zu entscheiden vermögen; indem Ihnen meiner Tochter Eigenschaften als Sängerin und ihre Qualification oder Nichtqualification als solche E überdemDöring, Wilhelm August (?-1857) nicht unbekannt sind. Aus dieser Rücksicht und in dieser festen Überzeugung erlaube ich mir, Sie um eine unverholene und offenherzige Mittheilung Ihrer Ansicht und Ihres Urtheils in dieser meiner Tochter und mir so nahe gehenden, uns beiden so wichtigen Angelegenheit hierdurch ganz ergebenst zu ersuchen, erhoffend, daß Sie die Bitte eines Vaters, dem das Wohl seines Kindes so |3| nahe am Herzen liegt, nicht übel aufnehmen und mein Anliegen gütigst entschuldigen werden. Ich würde es freudig und mit dem aufrichtigsten Danke erkennen, wenn Sie mich kürzlich mit der gebetenen Auskunft erfreuen wollten. Sollte sich dazu ein ViertelStündchen Zeit für Sie vorfinden; so bitte ich das Briefchen an meine Tochter zur Weiterbeförderung an mich gefälligst zu übersenden.

Ich habe die Ehre mit vorzüglichster Hochachtung zu beharren Ew: Wohlgeboren ergebenster Döring Herzogl. Dessauischer Rath. Zerbst d. 19. April 1836
            Wohlgebohrner,
Hochzuverehrender Herr!
Meine Tochter, Allwine Döring, genießt die Ehre von Ihnen gekannt zu sein, indem Sie die Güte hatten, dieselbe als angehende Sängerin in den, in dem vergangenen Winter dort statt gehabten, von Ihnen geleiteten und rühmlichst bekannten Concerten, in Ensembles Parthien zu beschäftigen. Nachdem meine Tochter hier einige Zeit Unterricht im Singen bekommen hatte, entstand bei ihr der Wunsch sich ganz als Sängerin qualificiren und als solche die künstlersche Laufbahn betreten zu können. Hierzu zeigte sich nun bald eine Gelegenheit, indem im Anfange des vorigen Jahres ihr von einigen Mitgliedern des Vorstandes vom dasigen großen Concerte, welche sie zuvor dort gelegentlich hatten singen hören und denen ihre Stimme zugesagt hatte, proponirt wurde, dort, wenn sie vor dem Concert Vorstande einige Singe Proben mit Beifall abgelegt haben würde, als angehende Sängerin beim dortigen Concerte einzutreten, jedoch ohne ein eigentliches bestimmtes Engagement.
 Ihre Stimme befriedigte den Vorstand und so wurde von ihr dort die neue Laufbahn betreten, wogegen ich, bei meiner großen Liebe zur Kunst, um so weniger etwas einzuwenden hatte. Ob es meiner Tochter aber mit ihrem Vorhaben gelingen und sie das bezweckte Ziel erreichen werde, das ist die Frage. – Dieses, so wie den Umstand, ob ihre Stimme überhaupt so geeigenschaftet ist, daß sie wenigstens den Haupterfordernissen, die an eine gute Stimme gemacht werden, entspricht, und ob bei einem annoch fortzusetzenden guten Unterrichte, bei gehöriger Gelehrigkeit und ausdaurendem Fleiße der Schülerin ein erwünschter Erfolg zu erwarten ist; dieß alles sind Fragen, die unbedingt nur Sie am besten zu entscheiden vermögen; indem Ihnen meiner Tochter Eigenschaften als Sängerin und ihre Qualification oder Nichtqualification als solche E überdem nicht unbekannt sind. Aus dieser Rücksicht und in dieser festen Überzeugung erlaube ich mir, Sie um eine unverholene und offenherzige Mittheilung Ihrer Ansicht und Ihres Urtheils in dieser meiner Tochter und mir so nahe gehenden, uns beiden so wichtigen Angelegenheit hierdurch ganz ergebenst zu ersuchen, erhoffend, daß Sie die Bitte eines Vaters, dem das Wohl seines Kindes so nahe am Herzen liegt, nicht übel aufnehmen und mein Anliegen gütigst entschuldigen werden. Ich würde es freudig und mit dem aufrichtigsten Danke erkennen, wenn Sie mich kürzlich mit der gebetenen Auskunft erfreuen wollten. Sollte sich dazu ein ViertelStündchen Zeit für Sie vorfinden; so bitte ich das Briefchen an meine Tochter zur Weiterbeförderung an mich gefälligst zu übersenden.
Ich habe die Ehre mit vorzüglichster Hochachtung zu beharren Ew: Wohlgeboren
ergebenster
Döring
Herzogl. Dessauischer Rath.
Zerbst d. 19. April 1836          
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