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gb-1836-04-18-01

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Dorothea von Schlegel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Frankfurt a. M., 18. April 1836 Mein sehr lieber Neffe Felix, erhält dieses Blatt durch Herrn Oldenbourg, einem uns Bekannten jungen Mann aus der Schmerberschen Buchhandlung hier, der zur Messe nach Leipzig reißt, und mich um eine Empfehlung an Dich angegangen Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel an Dorothea von Schlegel in Frankfurt a. M.; Berlin, 25. November 1835 unbekannt Schlegel, gesch. Veit, Dorothea Friederike (bis 1815 Brendel) (seit 1815) von (1764-1839)Schlegel, gesch. Veit, Dorothea Friederike (bis 1815 Brendel) (seit 1815) von (1764-1839) Transkription: FMB-C Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 31/78. Autograph Dorothea von Schlegel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Frankfurt a. M., 18. April 1836 Mein sehr lieber Neffe Felix, erhält dieses Blatt durch Herrn Oldenbourg, einem uns Bekannten jungen Mann aus der Schmerberschen Buchhandlung hier, der zur Messe nach Leipzig reißt, und mich um eine Empfehlung an Dich angegangen

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.

Dorothea von Schlegel

Brief von Dorothea von Schlegel an Joseph Mendelssohn in Berlin, 18. April 1836; heutiger Standort: D-B, Handschriftenabteilung, Nachl. Familie Mendelssohn, Kasten 4,6, Bl. 1-2.

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

18. April 1836 Schlegel, gesch. Veit, Dorothea Friederike (bis 1815 Brendel) (seit 1815) von (1764-1839)counter-resetSchlegel, gesch. Veit, Dorothea Friederike (bis 1815 Brendel) (seit 1815) von (1764–1839) Frankfurt a. M.Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Schlegel, gesch. Veit, Dorothea Friederike (bis 1815 Brendel) (seit 1815) von (1764–1839) Schlegel, gesch. Veit, Dorothea Friederike (bis 1815 Brendel) (seit 1815) von (1764–1839) Frankf: a/M 18ten April 36

Mein sehr lieber Neffe Felix, erhält dieses Blatt durch Herrn OldenbourgOldenbourg, Rudolf (1811-1903), einem uns Bekannten jungen Mann aus der Schmerberschen BuchhandlungS. Schmerber’sche Buchhandlung, in Frankfurt a. M. hier, der zur MesseMesseLeipzigDeutschland nach LeipzigLeipzigDeutschlandMesse nach Leipzig – Leipziger Ostermesse vom 17. April bis 7. Mai 1836 (Leipziger Adreßbuch auf das Jahr 1836, I. Abtheilung, Leipzig [1836], S. II). reißt, und mich um eine Empfehlung an Dich angegangen hat, die ich ihn sehr gern, und mit bestem Gewissen gebe. Außerdem dem daß er ein sehr wohlgesinnter, unterrichteter und guter Mann ist, so ist er auch noch ein großer Musik Freund, und besonders ein Verehrer der Werke und des Geistes meines theuern Neffen. Laß ihn Dir daher bestens empfohlen seyn. Herr OldenbourgOldenbourg, Rudolf (1811-1903) bringt Dir unsre besten herzlichsten Grüße, und Berichte unsers sämmtlichen Wohlbefindens, nächstdem auch unsre Wünsche und Erwartung Dich bald hier zu sehen, als woran alle Gerüchte uns Hoffnung machen. Wir denken nicht daß Du grausam genug seyn möchtest an den RheinRheinlandDeutschland zu gehen, und eine andre Reiseroute zu wählen als die über FrankfurthFrankfurt a. M.Deutschland,an den Rhein zu gehen … über Frankfurth – Felix Mendelssohn Bartholdy reiste am 1. Mai 1836 von Leipzig nach Düsseldorf ab, um dort das 18. Niederrheinische Musikfest vorzubereiten, das er am 22. und 23. Mai 1836 leitete. Auf dem Weg hielt er sich vom 4. bis zum 6. Mai in Frankfurt a. M. auf und besuchte dort auch die Familie seines Cousins Philipp Veit, bei der Dorothea von Schlegel wohnte. Vgl. Mendelssohns Schreibkalender von 1836 (GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 38 f. Druck: Klein / Ward Jones, Schreibkalender, S. 30). wäre es auch nur um sich DichSchlegel, gesch. Veit, Dorothea Friederike (bis 1815 Brendel) (seit 1815) von (1764–1839) Deine kleinenseine kleine MuhmenVeit, Maria Dorothea Aloisia (1822-1897)Veit, Maria Theresia (1824-1870)Veit, Maria Franziska (1826-1912)Veit, Maria Benedicta Domitilla (1828-1838)Deine kleinen Muhmen – Gemeint sind Philipp Veits Töchter Dorothea (geb. 1822), Theresia (geb. 1824), Franziska (geb. 1826) und Benedicta (geb. 1828), Mendelssohns Nichten zweiten Grades. wieder vorstellen zu lassen, und zu sehen, daß sie /dank sey es der SchelbelschenSchelble, Johann Nepomuk (1789-1837) Methode/ jetzt mehr, als drey zählen können. Daß dieser gute SchelbleSchelble, Johann Nepomuk (1789-1837) wieder auf dem Wege der Besserung ist,Daß dieser gute Schelble wieder auf dem Wege der Besserung ist – Aufgrund seiner Erkrankung konnte Johann Nepomuk Schelble den Cäcilienvereins nicht wieder dirigieren. Nach Mendelssohn übernahm Ferdinand Hiller interimistisch die Leitung des Chores. Ihm folgte nach Schelbles Tod am 6. August 1837 Ferdinand Ries bis zu seinem eignen frühen Tod am 13. Januar 1838. Danach wurde Carl Voigt in den Jahren 1838-1840 provisorischer Direktor. und man sich der Hoffnung überläßt ihn völlig |2| wieder hergestellt zu sehen, wird Dich gewiß, so wie uns insgesammt erfreuen. Seine Krankheit war eine ganz allgemeine Calamitaet. Ob aber auch das Interdikt des Arztes, gar sich nicht mit Musik zu beschäftigen, nicht einmal welche zu hören, wie viel weniger welche zu machen, schon wieder aufgehoben ward, weiß man noch nicht. Im Sing VereinCäcilienvereinFrankfurt a. M.Deutschland ist eres bis jetzt noch nicht erschienen. Es sind Vorbereitungen getroffen, daß, wenn Du her kommst, und etwa Lust bekömmst die neue OrgelPaulskircheFrankfurt a. M.Deutschland in der PaulskirchePaulskircheFrankfurt a. M.Deutschland zu probiren,die neue Orgel in der Paulskirche zu probiren – Es lässt sich kein Spiel Mendelssohns auf der 1833 von Eberhard Friedrich Walcker fertiggestellten Orgel nachweisen (vgl. Little, Mendelssohn and the Organ). Zu dem Instrument siehe Kurze Beschreibung der in der St. Paulskirche zu Frankfurt a. M. von Eberhard Friedrich Walcker aus Ludwigsburg neu erbauten grossen Orgel, in: AMZ 35, Nr. 41 (9. Oktober 1833), Sp. 679-682. Du nicht etwa, wie das Erste Mal, missverständlich daran verhindert wirst. Ein Herr VoglerVogel, Friedrich Wilhelm Ferdinand (1807-1892) aus BerlinBerlinDeutschland hat sich in der vergangnen Woche auf dieser Orgel hören lassen, den hiesigen Kennern und Liebhabern aber nicht gefallen. Du hast den Besuch Deiner lieben MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) und SchwesterHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) kürzlichden Besuch Deiner lieben Mutter und Schwester kürzlich – Lea Mendelssohn Bartholdy und die Schwester Fanny Hensel waren vom 14. bis 21. März 1836 nach Leipzig gereist (zu dem Aufenthalt vgl. Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 24-26. Druck: Klein / Ward Jones, Schreibkalender, S. 23 f., sowie Hensel, Tagebücher, S. 81). gehabt; ich habe mich recht mit diesem Entschluß gefreut, er zeugt von guter Gesundheit, und muthiger Entschlossenheit, wozu ich viel Glück wünsche; Dich muß dieser Besuch doch sehr erfreut haben! Wären nur erst die Eisen bahnen von denen so viel in den Zeitungen steht, auch wirklich schon auf Wegen und Stegen zu sehen; ich würde gewiß nicht die Letzte seyn mich ihnen zu überlassen, und rasche Besuche nach allen Seiten hin zu machen! —

Ich nehme mir die Freyheit Dir ein paar Pantoffeln |3| mitzuschicken, mit der Bitte daß Du sie von Deinem Schuhmacher nach dem Maaße Deines Fußes verfertigen läßt, damit es nicht mit diesem geht, wie mit einem frühern Paar; ich hatte es sieSchlegel, gesch. Veit, Dorothea Friederike (bis 1815 Brendel) (seit 1815) von (1764–1839) für Deinen lieben VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) genäht, ließ siees in MainzMainzDeutschland bey einem eleganten Schuhkünstler verfertigen, und der aus Vorliebe für kleine Füße, machte sie zu klein für Deinen seeligen Vater. Ich überschickte sie ihm demungeachtet, fing aber gleich die hier folgenden nach einem viel größern Maßstabe an, die Dein lieber Vater nicht mehr erwartete! Lass sie nun nach Deinem Fuße richten, und trage sie zu meinem Andenken auf, als ein Dir zukommendes Erbtheil, und halte mir die Kinderey einer alten Tante zu Gute, eben so den obrigen Tintenfleck,den obrigen Tintenfleck – unter der Textstelle »demungeachtet, fing«. der, ich weiß nicht wie, hier her fiel. – PhilippVeit, Philipp (1793-1877) läßt Dich herzlich grüßen, eben so die übrigen tutti quantiMendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdytutti quanti – ital., alle zusammen., und wir gratuliren auch zur ernsten Doctor Würde.Doctor Würde – Die philosophische Fakultät der Universität Leipzig hatte Mendelssohn zum Doctor der Philosophie und Magister der freien Künste ernannt und ihm am Morgen des 20. März 1836 das Doktordiplom überreicht (siehe Brief gb-1836-03-19-01 Carl Friedrich Günther an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Leipzig, 19. März 1836, sowie Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 26. Druck: Klein / Ward Jones, Schreibkalender, S. 24). Lebe wohl und komme bald, Du kannst bey uns logiren, wenn Du es uns nur einen Tag vorher verkündigest.

Deine Dich liebende Tante Dorothea Schlegel-MendelsohnMendelssohn
Schlegel, gesch. Veit, Dorothea Friederike (bis 1815 Brendel) (seit 1815) von (1764–1839) Schlegel, gesch. Veit, Dorothea Friederike (bis 1815 Brendel) (seit 1815) von (1764–1839)

Wenn Du gelegentlich etwas nach BerlinBerlinDeutschland zu übersenden haben möchtest, so schicke doch gefälligst |4| die Einlage an Deinen OnkelMendelssohn, Joseph (1770-1848)die Einlage an Deinen Onkel – Brief von Dorothea von Schlegel an Joseph Mendelssohn in Berlin, 18. April 1836; heutiger Standort: D-B, Handschriftenabteilung, Nachl. Familie Mendelssohn, Kasten 4,6, Bl. 1-2. mit hin, Porto dafür zu zahlen ist der Brief nicht werth

            Frankf: a/M 18ten April 36 Mein sehr lieber Neffe Felix, erhält dieses Blatt durch Herrn Oldenbourg, einem uns Bekannten jungen Mann aus der Schmerberschen Buchhandlung hier, der zur Messe nach Leipzig reißt, und mich um eine Empfehlung an Dich angegangen hat, die ich ihn sehr gern, und mit bestem Gewissen gebe. Außerdem dem daß er ein sehr wohlgesinnter, unterrichteter und guter Mann ist, so ist er auch noch ein großer Musik Freund, und besonders ein Verehrer der Werke und des Geistes meines theuern Neffen. Laß ihn Dir daher bestens empfohlen seyn. Herr Oldenbourg bringt Dir unsre besten herzlichsten Grüße, und Berichte unsers sämmtlichen Wohlbefindens, nächstdem auch unsre Wünsche und Erwartung Dich bald hier zu sehen, als woran alle Gerüchte uns Hoffnung machen. Wir denken nicht daß Du grausam genug seyn möchtest an den Rhein zu gehen, und eine andre Reiseroute zu wählen als die über Frankfurth, wäre es auch nur um sich Dich seine kleine Muhmen wieder vorstellen zu lassen, und zu sehen, daß sie /dank sey es der Schelbelschen Methode/ jetzt mehr, als drey zählen können. Daß dieser gute Schelble wieder auf dem Wege der Besserung ist, und man sich der Hoffnung überläßt ihn völlig wieder hergestellt zu sehen, wird Dich gewiß, so wie uns insgesammt erfreuen. Seine Krankheit war eine ganz allgemeine Calamitaet. Ob aber auch das Interdikt des Arztes, gar sich nicht mit Musik zu beschäftigen, nicht einmal welche zu hören, wie viel weniger welche zu machen, schon wieder aufgehoben ward, weiß man noch nicht. Im Sing Verein ist es bis jetzt noch nicht erschienen. Es sind Vorbereitungen getroffen, daß, wenn Du her kommst, und etwa Lust bekömmst die neue Orgel in der Paulskirche zu probiren, Du nicht etwa, wie das Erste Mal, missverständlich daran verhindert wirst. Ein Herr Vogler aus Berlin hat sich in der vergangnen Woche auf dieser Orgel hören lassen, den hiesigen Kennern und Liebhabern aber nicht gefallen. Du hast den Besuch Deiner lieben Mutter und Schwester kürzlich gehabt; ich habe mich recht mit diesem Entschluß gefreut, er zeugt von guter Gesundheit, und muthiger Entschlossenheit, wozu ich viel Glück wünsche; Dich muß dieser Besuch doch sehr erfreut haben! Wären nur erst die Eisen bahnen von denen so viel in den Zeitungen steht, auch wirklich schon auf Wegen und Stegen zu sehen; ich würde gewiß nicht die Letzte seyn mich ihnen zu überlassen, und rasche Besuche nach allen Seiten hin zu machen! —
Ich nehme mir die Freyheit Dir ein paar Pantoffeln mitzuschicken, mit der Bitte daß Du sie von Deinem Schuhmacher nach dem Maaße Deines Fußes verfertigen läßt, damit es nicht mit diesem geht, wie mit einem frühern Paar; ich hatte es sie für Deinen lieben Vater genäht, ließ es in Mainz bey einem eleganten Schuhkünstler verfertigen, und der aus Vorliebe für kleine Füße, machte sie zu klein für Deinen seeligen Vater. Ich überschickte sie ihm demungeachtet, fing aber gleich die hier folgenden nach einem viel größern Maßstabe an, die Dein lieber Vater nicht mehr erwartete! Lass sie nun nach Deinem Fuße richten, und trage sie zu meinem Andenken auf, als ein Dir zukommendes Erbtheil, und halte mir die Kinderey einer alten Tante zu Gute, eben so den obrigen Tintenfleck, der, ich weiß nicht wie, hier her fiel. – Philipp läßt Dich herzlich grüßen, eben so die übrigen tutti quanti, und wir gratuliren auch zur ernsten Doctor Würde. Lebe wohl und komme bald, Du kannst bey uns logiren, wenn Du es uns nur einen Tag vorher verkündigest.
Deine Dich liebende Tante
Dorothea Schlegel-Mendelsohn
Wenn Du gelegentlich etwas nach Berlin zu übersenden haben möchtest, so schicke doch gefälligst die Einlage an Deinen Onkel mit hin, Porto dafür zu zahlen ist der Brief nicht werth          
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M.</name></persName> hier, der zur <placeName xml:id="placeName_090223ad-18be-4d24-b53f-fc205cc598d4">Messe<name key="NST0100509" style="hidden" subtype="" type="institution">Messe</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nach <placeName xml:id="placeName_f98d9bbc-aea2-418a-a02e-3e601a393424">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0a149356-72f7-436d-aab5-c60659706942" xml:lang="de ">Messe nach Leipzig – Leipziger Ostermesse vom 17. April bis 7. Mai 1836 (Leipziger Adreßbuch auf das Jahr 1836, I. Abtheilung, Leipzig [1836], S. II).</note> reißt, und mich um eine Empfehlung an Dich angegangen hat, die ich ihn sehr gern, und mit bestem Gewissen gebe. Außerdem <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_d41f5b9c-3a26-47a7-93e5-23592c098349">dem</del> daß er ein sehr wohlgesinnter, unterrichteter und guter Mann ist, so ist er auch noch ein großer Musik Freund, und besonders ein Verehrer der Werke und des Geistes meines theuern Neffen. Laß ihn Dir daher bestens empfohlen seyn. <persName xml:id="persName_6afd6b9c-76c7-4aa9-95d1-986099ac51e6">Herr Oldenbourg<name key="PSN0113659" style="hidden" type="person">Oldenbourg, Rudolf (1811-1903)</name></persName> bringt Dir unsre besten herzlichsten Grüße, und Berichte unsers sämmtlichen Wohlbefindens, nächstdem auch unsre Wünsche und Erwartung Dich bald hier zu sehen, als woran alle Gerüchte uns Hoffnung machen. Wir denken nicht daß Du grausam genug seyn möchtest an den <placeName xml:id="placeName_8fe7990c-9dab-4069-977c-eee7397e6866">Rhein<settlement key="STM0100336" style="hidden" type="locality">Rheinland</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu gehen, und eine andre Reiseroute zu wählen als die über <placeName xml:id="placeName_be81c629-1f1d-4a4b-a5da-0e884217256f">Frankfurth<settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_20573b02-d9a0-4f60-b40b-7c152b60e3c8" xml:lang="de ">an den Rhein zu gehen … über Frankfurth – Felix Mendelssohn Bartholdy reiste am 1. Mai 1836 von Leipzig nach Düsseldorf ab, um dort das 18. Niederrheinische Musikfest vorzubereiten, das er am 22. und 23. Mai 1836 leitete. Auf dem Weg hielt er sich vom 4. bis zum 6. Mai in Frankfurt a. M. auf und besuchte dort auch die Familie seines Cousins Philipp Veit, bei der Dorothea von Schlegel wohnte. Vgl. Mendelssohns Schreibkalender von 1836 (GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 38 f. Druck: Klein / Ward Jones, Schreibkalender, S. 30).</note> wäre es auch nur um <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_75a920e7-62fa-40bc-8f43-183b0b240cef">sich</del> <add place="above">Dich<name key="PSN0114561" resp="writers_hand" style="hidden">Schlegel, gesch. Veit, Dorothea Friederike (bis 1815 Brendel) (seit 1815) von (1764–1839)</name></add> <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_fcf7f51e-f0d5-4897-b99c-789aec52ab53"><corr resp="writer">Deine kleinen</corr><sic resp="writer">seine kleine</sic></choice> <persName xml:id="persName_ca86fc17-0106-4b3d-92c4-023000518d68">Muhmen<name key="PSN0115468" style="hidden" type="person">Veit, Maria Dorothea Aloisia (1822-1897)</name><name key="PSN0115470" style="hidden" type="person">Veit, Maria Theresia (1824-1870)</name><name key="PSN0115469" style="hidden" type="person">Veit, Maria Franziska (1826-1912)</name><name key="PSN0115467" style="hidden" type="person">Veit, Maria Benedicta Domitilla (1828-1838)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8405182d-f264-4aa5-b98c-bce4d301f021" xml:lang="de ">Deine kleinen Muhmen – Gemeint sind Philipp Veits Töchter Dorothea (geb. 1822), Theresia (geb. 1824), Franziska (geb. 1826) und Benedicta (geb. 1828), Mendelssohns Nichten zweiten Grades.</note> wieder vorstellen zu lassen, und zu sehen, daß sie /dank sey es der <persName xml:id="persName_b03db09d-5e56-4b82-a7a0-0e4ee2e0436c">Schelbelschen<name key="PSN0114524" style="hidden" type="person">Schelble, Johann Nepomuk (1789-1837)</name></persName> Methode/ jetzt mehr, <hi n="1" rend="underline">als drey</hi> zählen können. Daß dieser gute <persName xml:id="persName_f8eedc9f-a7c4-42f5-ac7d-028e6e563827">Schelble<name key="PSN0114524" style="hidden" type="person">Schelble, Johann Nepomuk (1789-1837)</name></persName> wieder auf dem Wege der Besserung ist,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cfa10345-17a0-4ae7-b5e4-1c646f022da4" xml:lang="de ">Daß dieser gute Schelble wieder auf dem Wege der Besserung ist – Aufgrund seiner Erkrankung konnte Johann Nepomuk Schelble den Cäcilienvereins nicht wieder dirigieren. Nach Mendelssohn übernahm Ferdinand Hiller interimistisch die Leitung des Chores. Ihm folgte nach Schelbles Tod am 6. August 1837 Ferdinand Ries bis zu seinem eignen frühen Tod am 13. Januar 1838. Danach wurde Carl Voigt in den Jahren 1838-1840 provisorischer Direktor.</note> und man sich der Hoffnung überläßt ihn völlig<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> wieder hergestellt zu sehen, wird Dich gewiß, so wie uns insgesammt erfreuen. Seine Krankheit war eine ganz allgemeine <hi rend="latintype">Calamitaet</hi>. Ob aber auch das Interdikt des Arztes, gar sich nicht mit Musik zu beschäftigen, nicht einmal welche zu hören, wie viel weniger welche zu machen, schon wieder aufgehoben ward, weiß man noch nicht. Im <placeName xml:id="placeName_08ccb97f-e2fb-46a3-ac72-98888a5b5b88">Sing Verein<name key="NST0100338" style="hidden" subtype="" type="institution">Cäcilienverein</name><settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ist <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_3f1f719e-c4c3-402e-b64f-630b858b2069"><corr resp="writer">er</corr><sic resp="writer">es</sic></choice> bis jetzt noch nicht erschienen. Es sind Vorbereitungen getroffen, daß, wenn Du her kommst, und etwa Lust bekömmst die neue <placeName xml:id="placeName_75c2b682-5b51-4907-abcc-3d31398cdff4">Orgel<name key="SGH0105351" style="hidden" subtype="Orgel" type="sight">Paulskirche</name><settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> in der <placeName xml:id="placeName_e2cc8a70-8761-4296-965f-2f1a99dd1384">Paulskirche<name key="SGH0100514" style="hidden" subtype="" type="sight">Paulskirche</name><settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu probiren,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4e0e73e4-1001-4bb4-a5a7-ffc4f6f709b3" xml:lang="de ">die neue Orgel in der Paulskirche zu probiren – Es lässt sich kein Spiel Mendelssohns auf der 1833 von Eberhard Friedrich Walcker fertiggestellten Orgel nachweisen (vgl. Little, Mendelssohn and the Organ). Zu dem Instrument siehe Kurze Beschreibung der in der St. Paulskirche zu Frankfurt a. M. von Eberhard Friedrich Walcker aus Ludwigsburg neu erbauten grossen Orgel, in: AMZ 35, Nr. 41 (9. Oktober 1833), Sp. 679-682. </note> Du nicht etwa, wie das Erste Mal, missverständlich daran verhindert wirst. Ein <persName xml:id="persName_7aca8156-f9f4-4e4b-8c34-8817c58186fc">Herr Vogler<name key="PSN0118905" style="hidden" type="person">Vogel, Friedrich Wilhelm Ferdinand (1807-1892)</name></persName> aus <placeName xml:id="placeName_8820b579-ff8a-4fc9-81ac-f3e20baa6a49">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> hat sich in der vergangnen Woche auf dieser Orgel hören lassen, den hiesigen Kennern und Liebhabern aber nicht gefallen. Du hast den Besuch Deiner lieben <persName xml:id="persName_f66d3049-3168-4531-9a30-9b92dc107816">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> und <persName xml:id="persName_425d6a60-4ed1-487d-b6f7-939b4a8ae45d">Schwester<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> kürzlich<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_56079bcb-38ab-42e4-bf5a-63c8e9d9abe2" xml:lang="de ">den Besuch Deiner lieben Mutter und Schwester kürzlich – Lea Mendelssohn Bartholdy und die Schwester Fanny Hensel waren vom 14. bis 21. März 1836 nach Leipzig gereist (zu dem Aufenthalt vgl. Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 24-26. Druck: Klein / Ward Jones, Schreibkalender, S. 23 f., sowie Hensel, Tagebücher, S. 81).</note> gehabt; ich habe mich recht mit diesem Entschluß gefreut, er zeugt von guter Gesundheit, und muthiger Entschlossenheit, wozu ich viel Glück wünsche; Dich muß dieser Besuch doch sehr erfreut haben! Wären nur erst die Eisen bahnen von denen so viel in den Zeitungen steht, auch wirklich schon auf Wegen und Stegen zu sehen; ich würde gewiß nicht die Letzte seyn mich ihnen zu überlassen, und rasche Besuche nach allen Seiten hin zu machen! —</p> <p>Ich nehme mir die Freyheit Dir ein paar Pantoffeln<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> mitzuschicken, mit der Bitte daß Du sie von Deinem Schuhmacher nach dem Maaße Deines Fußes verfertigen läßt, damit es nicht mit diesem geht, wie mit einem frühern Paar; ich hatte <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_c69a72a7-e181-488f-92d7-1668870698a7">es</del> <add place="above">sie<name key="PSN0114561" resp="writers_hand" style="hidden">Schlegel, gesch. Veit, Dorothea Friederike (bis 1815 Brendel) (seit 1815) von (1764–1839)</name></add> für Deinen lieben <persName xml:id="persName_9b0b1f1a-9bb8-4837-b660-296a0efbbf8c">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> genäht, ließ <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_7eb2f90a-65be-40f1-9cd7-39d9ed8e0383"><corr resp="writer">sie</corr><sic resp="writer">es</sic></choice> in <placeName xml:id="placeName_2faf3215-a4e6-4349-8887-bbc517588c01">Mainz<settlement key="STM0100523" style="hidden" type="locality">Mainz</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> bey einem eleganten Schuhkünstler verfertigen, und der aus Vorliebe für kleine Füße, machte sie zu klein für Deinen seeligen Vater. Ich überschickte sie ihm demungeachtet, fing aber gleich die hier folgenden nach einem viel größern Maßstabe an, die Dein lieber Vater nicht mehr erwartete! Lass sie nun nach Deinem Fuße richten, und trage sie zu meinem Andenken auf, als ein Dir zukommendes Erbtheil, und halte mir die Kinderey einer alten Tante zu Gute, eben so den obrigen Tintenfleck,<note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_a949f588-d738-4b29-9989-5a6bc4304756" xml:lang="de ">den obrigen Tintenfleck – unter der Textstelle »demungeachtet, fing«.</note> der, ich weiß nicht wie, hier her fiel. – <persName xml:id="persName_03782d59-2b22-481a-aef6-69006aa85bf9">Philipp<name key="PSN0115472" style="hidden" type="person">Veit, Philipp (1793-1877)</name></persName> läßt Dich herzlich grüßen, eben so die übrigen <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3b2cb1f9-4edf-46b0-9aae-7b248895e6a9">tutti quanti<name key="PSN0113241" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_e47808e0-efeb-4be3-a3ed-e9221ab5007a" xml:lang="it ">tutti quanti – ital., alle zusammen.</note>, und wir gratuliren auch zur ernsten Doctor Würde.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a4547d61-392b-4293-b411-1acbe5099c15" xml:lang="de ">Doctor Würde – Die philosophische Fakultät der Universität Leipzig hatte Mendelssohn zum Doctor der Philosophie und Magister der freien Künste ernannt und ihm am Morgen des 20. März 1836 das Doktordiplom überreicht (siehe Brief gb-1836-03-19-01 Carl Friedrich Günther an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Leipzig, 19. März 1836, sowie Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 26. Druck: Klein / Ward Jones, Schreibkalender, S. 24).</note> Lebe wohl und komme bald, Du kannst bey uns logiren, wenn Du es uns nur einen Tag vorher verkündigest.</p> <signed rend="right">Deine Dich liebende Tante</signed> <signed rend="right">Dorothea Schlegel-<choice resp="Editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_5866405c-ff2d-48ce-ad86-9238924f73db"><sic resp="writer">Mendelsohn</sic><corr resp="editor">Mendelssohn</corr></choice></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_9769d002-808f-4e68-a549-e2cb902ce8b6"> <docAuthor key="PSN0114561" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_5c1def99-cbe7-406f-b9c6-b7ace75bce33">Schlegel, gesch. Veit, Dorothea Friederike (bis 1815 Brendel) (seit 1815) von (1764–1839)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0114561" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_e89ce60d-066b-4071-b1dc-d728a664d226">Schlegel, gesch. Veit, Dorothea Friederike (bis 1815 Brendel) (seit 1815) von (1764–1839)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Wenn Du gelegentlich etwas nach <placeName xml:id="placeName_7420912c-293b-4b15-ba68-1ed65e15fb86">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu übersenden haben möchtest, so schicke doch gefälligst<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> die Einlage an Deinen <persName xml:id="persName_467981c9-fdf6-4b77-affe-d5824be98b7e">Onkel<name key="PSN0113227" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Joseph (1770-1848)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a21a835a-4784-4f1a-8972-ef4913513b0e" xml:lang="de ">die Einlage an Deinen Onkel – Brief von Dorothea von Schlegel an Joseph Mendelssohn in Berlin, 18. April 1836; heutiger Standort: D-B, Handschriftenabteilung, Nachl. Familie Mendelssohn, Kasten 4,6, Bl. 1-2.</note> mit hin, Porto dafür zu zahlen ist der Brief nicht werth</p> </div> </body> </text></TEI>