gb-1836-04-11-02
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Berlin, 11. April 1836
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 leer.
Johann Philipp Samuel Schmidt
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Berlin
tenAprill
Recht sehr habe ich die traurige Veranlaßung beklagt, welche Sie auf kurze Zeit nach Berlin
Verdiensteseine Kronen!
mehrschaffen möchten, obgleich ich das
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Lächeln Sie nicht über meine Kühnheit, wenn ich erst jezt den ersten Versuch gemacht habe, eine kleine
Moeser
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tenTheil gearbeiteter seyn könnte, das
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Leider habe ich zu dem Ihnen gewidmeten
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No. 61. |:
Berlin den 11ten Aprill 1836 Hochgeehrtester Herr und Freund! Recht sehr habe ich die traurige Veranlaßung beklagt, welche Sie auf kurze Zeit nach Berlin zurückführte, wo ich Sie nicht zu belästigen wagte. Um so freudiger begrüße ich Sie, deßen genialem Geistes-Aufschwunge ich von Jugend auf theilnehmend gefolgt bin, in Ihrer neuen Doctor-Würde. Dem Verdienste seine Kronen! – Daß Sie hier nicht gefeßelt werden konnten, werden Sie hoffentlich mir nicht zur Last legen, da vieljährige Freundschaft es mir zur Pflicht machte, ein Quentchen in die Waagschaale der Wahl zu legen. Deshalb aber bin ich Ihrer Muse nicht untreu geworden und erfreue mich an allen Ihren Werken, nur wünschend, daß Sie mehr schaffen möchten, obgleich ich das non multa etc hoch achte. Lächeln Sie nicht über meine Kühnheit, wenn ich erst jezt den ersten Versuch gemacht habe, eine kleine Symphonie im Mozartschen Styl zu schreiben, welche in Moeser’s lezter Soirée nachsichtig aufgenommen ist. Ungemein erfreulich würde es mir seyn, wenn Sie so gütig und freundlich wären, diesen, Mozart’s Andenken geweiheten Versuch, dort einer Concert-Aufführung zu würdigen, zu welchem Behuf Ihnen die Herren Breitkopf et Härtel die dort befindliche Partitur aushändigen würden. Ohnedies würde es mich sehr intereßiren, Ihre Ansicht darüber zu erfahren. Wohl weiß ich, daß das erste Allegro im 2ten Theil gearbeiteter seyn könnte, das Adagio und Rondo zu kurz, lezteres auch nicht großartig genug ist; nur das Scherzo halte ich für gelungen. Die in Beethoven’s Klavier-Sonate Op. 26. in As dur befindliche Marcia funebre habe ich zur lezten Gedächtnißfeier dieses musikalischen Heros für Orchester instrumentirt. Vielleicht können Sie davon auch zur Aufführung Gebrauch machen? – Auf Verlangen kann ich Ihnen auch die Stimmen meiner Symphonie zusenden. Leider habe ich zu dem Ihnen gewidmeten Trio von Beethoven in B. dur à 4. maior keinen Verleger finden können. Wäre Ihnen dies vielleicht leichter, so kann ich Ihnen das Manuscript meines Arrangements sogleich einsenden. Den Klavier-Auszug von Radziwill’s Faust habe ich so eben beendet. Werden Sie nicht vielleicht dort das ganze Werk im Concert aufführen, da an eine heimische Vorstellung doch wohl schwerlich zu denken ist? Ihre phantasiereiche, ächt romantische Ouvertüre zur schönen Melusine setze ich der zum Sommernachtstraum gleich, wenn ich solche auch nur erst am Klavier kenne. – Haben Sie Ihr Oratorium schon beendet? ich erwarte viel davon. Um Ihre fernere harmonische Freundschaft bittend verbleibe ich stets Ihr hochachtungsvoll ergebenster Verehrer J. P. Schmidt. Ihr Octett und Es dur Quartett hat mir lezten Winter großen Genuß gewährt. Schreiben Sie doch einmal wieder eine Symphonie. Sie können es in Beethoven’s Weise aufnehmen! :| Markgrafenstraße No. 61. |:
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1836-04-11" xml:id="date_ee91a3df-676d-4aa7-be61-83992ac76e35">11. 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November 1835 gestorben. Mendelssohn hatte sich daher vom 21. bis 30. November 1835 bei der Familie in Berlin aufgehalten (Hensel, Tagebücher, S. 78; Eintrag vom 26. November 1835).</note> wo ich Sie nicht zu belästigen wagte. Um so freudiger begrüße ich Sie, deßen genialem Geistes-Aufschwunge ich von Jugend auf theilnehmend gefolgt bin, in Ihrer neuen Doctor-Würde.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_46bb5a97-76df-4971-a2b3-2bad4177e314" xml:lang="de ">Ihrer neuen Doctor-Würde – Die philosophische Fakultät der Universität Leipzig hatte Mendelssohn zum Doctor der Philosophie und Magister der freien Künste ernannt und ihm am Morgen des 20. März 1836 das Doktordiplom überreicht (siehe Brief gb-1836-03-19-01 Carl Friedrich Günther an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Leipzig, 19. März 1836, sowie Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 26. Druck: Klein / Ward Jones, Schreibkalender, S. 24).</note><title xml:id="title_0fb0514e-004b-4b14-bed2-8adc66699a7f"> Dem <hi n="1" rend="underline">Verdienste</hi> seine Kronen!<name key="PSN0114545" style="hidden" type="author">Schiller, Johann Christoph Friedrich (seit 1802) von (1759-1805)</name><name key="CRT0110652" style="hidden" type="literature">An die Freude (»Freude, schöner Götterfunken«)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b35a6886-aaee-4e08-8bd8-52c82a6c2233" xml:lang="de ">Dem Verdienste seine Kronen! – Zitat aus Friedrich Schillers Gedicht An die Freude (Erstdruck in: Thalia, Bd. 1, H. 2, 1786, S. 1-5).</note> – Daß Sie hier nicht gefeßelt werden konnten, werden Sie hoffentlich mir nicht zur Last legen, da vieljährige Freundschaft es mir zur Pflicht machte, ein Quentchen in die Waagschaale der Wahl zu legen. Deshalb aber bin ich Ihrer Muse nicht untreu geworden und erfreue mich an allen Ihren Werken, nur wünschend, daß Sie <hi n="1" rend="underline">mehr</hi> schaffen möchten, obgleich ich das <hi rend="latintype">non multa <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">etc</unclear></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_ff287926-5a05-4c1b-bf3a-072f758258c4" xml:lang="la ">non multa etc – lat. non multa, sed multum, nicht vielerlei, sondern viel.</note> hoch achte.</p> <p>Lächeln Sie nicht über meine Kühnheit, wenn ich erst jezt den ersten Versuch gemacht habe, eine kleine <title xml:id="title_8714efd9-68c5-4e7e-bfc4-21209f6ef5b1">Symphonie im Mozartschen Styl<name key="PSN0114614" style="hidden" type="author">Schmidt, Johann Philipp Samuel (1779-1853)</name><name key="CRT0110709" style="hidden" type="music">1. Sinfonie Es-Dur im Mozartschen Styl</name></title> zu schreiben, welche in <persName xml:id="persName_fc106e05-5ac8-4316-b1eb-d10a1ccd4b04"><hi rend="latintype">Moeser</hi><name key="PSN0113371" style="hidden" type="person">Moeser (Möser), Carl Heinrich Ludwig Joachim Wilhelm (1774-1851)</name></persName>’s lezter <placeName xml:id="placeName_3d0e7e43-e86d-44e6-8557-f606f0aa307b"><hi rend="latintype">Soirée</hi><name key="NST0103540" style="hidden" subtype="Sinfonie-Soireen" type="institution">Königliche Hofkapelle</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nachsichtig<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> aufgenommen ist.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1a5d6240-4414-4f7f-b6ff-3f43562a41cf" xml:lang="de ">eine kleine Symphonie im Mozartschen Styl … welche in Moeser’s lezter Soirée nachsichtig aufgenommen ist – Schmidts 1. Sinfonie Es-Dur erklang in der von Carl Moeser geleiteten Sinfonie-Soirée der Berliner Königlichen Hofkapelle am 28. März 1836. In der Zeitschrift Iris im Gebiete der Tonkunst Nr. 14 vom 1. April 1836 wurde die Sinfonie als »ein gut gemeintes aber unbedeutendes Werk« bewertet (S. 52).</note> Ungemein erfreulich würde es mir seyn, wenn Sie so gütig und freundlich wären, diesen, <persName xml:id="persName_b8529c3f-a18d-43c4-aef1-5935a0418990"><hi rend="latintype">Mozart</hi>’s<name key="PSN0113466" style="hidden" type="person">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName> Andenken geweiheten Versuch, dort einer <placeName xml:id="placeName_43881326-ffdb-4db7-8ef5-4062d951d3c3">Concert<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="Abonnementkonzerte, Konzerte" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>-Aufführung zu würdigen, zu welchem Behuf Ihnen die Herren <persName xml:id="persName_3ee61167-3fba-4645-82ed-8678d475593e"><hi rend="latintype">Breitkopf et Härtel</hi><name key="PSN0110112" style="hidden" type="person">Breitkopf & Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name></persName> die dort befindliche Partitur aushändigen würden. Ohnedies würde es mich sehr intereßiren, Ihre Ansicht darüber zu erfahren. Wohl weiß ich, daß das erste <hi rend="latintype">Allegro</hi> im 2<hi rend="superscript">ten</hi> Theil gearbeiteter seyn könnte, das <hi rend="latintype">Adagio</hi> und <hi rend="latintype">Rondo</hi> zu kurz, lezteres auch nicht großartig genug ist; nur das <hi rend="latintype">Scherzo</hi> halte ich für gelungen. </p> <p>Die in <title xml:id="title_05a86198-0a6c-494c-89fb-11068077d893"><hi rend="latintype">Beethoven’s</hi> Klavier-Sonate Op. 26. in<hi rend="latintype"> As dur</hi><name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108022" style="hidden" type="music">Klaviersonate Es-Dur, op. 26 (Les Adieux)</name></title> befindliche <hi rend="latintype">Marcia funebre</hi> habe ich zur lezten Gedächtnißfeier dieses musikalischen Heros für Orchester <title xml:id="title_243b6ba9-fbd3-4c0e-ab81-ac615e14e32f">instrumentirt<name key="PSN0114614" style="hidden" type="author">Schmidt, Johann Philipp Samuel (1779-1853)</name><name key="CRT0112001" style="hidden" type="music">Ludwig van Beethoven, Klaviersonate As-Dur, op. 26 (Bearbeitung für Orchester)</name></title>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e47998a6-bb03-4544-8c74-42ebf4183df6" xml:lang="de ">Die in Beethoven’s Klavier-Sonate Op. 26. in As dur befindliche Marcia funebre habe ich … instrumentirt – Die von Schmidt erstellte Orchesterfassung von Ludwig van Beethovens Klaviersonate As-Dur, op. 26, erschien im September 1840 im Berliner Verlag A. M. Schlesinger im Druck (Marche funèbre sur la Mort d’un Héros, instrumentée pour le grand Orchestre).</note> Vielleicht können Sie davon auch zur Aufführung Gebrauch machen? – Auf Verlangen kann ich Ihnen auch die <hi n="1" rend="underline">Stimmen</hi> meiner <title xml:id="title_f9ecc3d6-3a4a-4f80-b24d-461846d22592">Symphonie<name key="PSN0114614" style="hidden" type="author">Schmidt, Johann Philipp Samuel (1779-1853)</name><name key="CRT0110709" style="hidden" type="music">1. Sinfonie Es-Dur im Mozartschen Styl</name></title> zusenden.</p> <p>Leider habe ich zu dem Ihnen gewidmeten <title xml:id="title_ce0b7eb4-9e66-4407-a72d-ac6f89ba4640"><hi rend="latintype">Trio</hi> von <hi rend="latintype">Beethoven</hi> in <hi rend="latintype">B.dur</hi><name key="PSN0114614" style="hidden" type="author">Schmidt, Johann Philipp Samuel (1779-1853)</name><name key="CRT0110703" style="hidden" type="music">Ludwig van Beethoven, Klaviertrio B-Dur, op. 97 (Bearbeitung für Klavier zu vier Händen)</name></title><hi rend="latintype"> à 4. maior</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d787e584-223a-42dc-bcf6-7f21745504ac" xml:lang="de ">dem Ihnen gewidmeten Trio von Beethoven in B.dur à 4. maior – Schmidt hatte Mendelssohn seine Bearbeitung von Ludwig van Beethovens Klaviertrio B-Dur, op. 97, zu vier Händen im Jahr 1833 geschenkt. Siehe Brief fmb-1833-01-02-01 (Brief Nr. 648) Felix Mendelssohn Bartholdy an Johann Philipp Samuel Schmidt in Berlin, Berlin, 2. Januar 1833. Nachweis des Drucks: Berliner musikalische Zeitung, 3. Jg., Nr. 40, 3. Oktober 1846, ohne Paginierung.</note> keinen Verleger finden können.<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Wäre Ihnen dies vielleicht leichter, so kann ich Ihnen das Manuscript meines <hi rend="latintype">Arrangements</hi> sogleich einsenden.</p> <p>Den <title xml:id="title_1fd4cea9-5e49-4e77-99be-9f86a58bd6de">Klavier-Auszug<name key="PSN0114614" style="hidden" type="author">Schmidt, Johann Philipp Samuel (1779-1853)</name><name key="CRT0113103" style="hidden" type="music">Anton Heinrich Fürst Radziwill, Compositionen zu Goethe’s Faust (Bearbeitung für Klavier)</name></title> von <title xml:id="title_577b2842-e923-4e86-813c-6df150f18a6c"><hi rend="latintype">Radziwill’s</hi> <hi rend="latintype">Faust</hi><name key="PSN0114055" style="hidden" type="author">Radziwill (Radziwiłł), Anton Heinrich (Antoni Henryk) Fürst (1775-1833)</name><name key="CRT0110373" style="hidden" type="music">Compositionen zu Goethe’s Faust</name></title> habe ich so eben beendet.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cad8b809-03f5-4d88-b6df-59dd75a295f6" xml:lang="de ">Den Klavier-Auszug von Radziwill’s Faust habe ich so eben beendet – Der vollständige Klavierauszug von Anton Heinrich Radziwills Compositionen zu Goethe’s Faust erschien im Juli / August 1836 im Berliner Verlag T. Trautwein im Druck (ohne PN). Vgl. dazu Iris im Gebiete der Tonkunst Nr. 34 (19. August 1836), S. 133 f., und AMZ 38, Nr. 38 (21. September 1836), Sp. 629 f.</note> Werden Sie nicht vielleicht dort das <hi n="1" rend="underline">ganze</hi> Werk im <placeName xml:id="placeName_c0f40f26-52d4-475f-8b08-a970385e955f">Concert<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="Abonnementkonzerte, Konzerte" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> aufführen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_89701cf2-7519-4526-8d5a-69a92986bced" xml:lang="de ">dort das ganze Werk im Concert aufführen – Mendelssohn führte nur die Ouvertüre und drei Szenen aus Radziwills Faust auf, jedoch in keinem der Abonnementkonzerte: Die Stücke erklangen im Konzert zum Besten der Armen im Gewandhaus am 13. Februar 1837 (Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 961).</note> da an eine heimische Vorstellung doch wohl schwerlich zu denken ist?</p> <p>Ihre <add place="above">phantasiereiche, ächt romantische<name key="PSN0114614" resp="writers_hand" style="hidden">Schmidt, Johann Philipp Samuel (1779–1853)</name></add> <title xml:id="title_762e84e4-96b2-4550-96e8-4cc055cff540">Ouvertüre zur schönen <hi rend="latintype">Melusine</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_fe12a0b1-8c11-444a-99ac-c3af6cb5f248"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name></title> setze ich <title xml:id="title_ccb38c84-1195-46f8-a04f-488a344efd98">der zum Sommernachtstraum<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_f2d23d60-2263-40f4-a46b-8e0b2848f52c"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title> gleich, wenn ich solche auch nur erst am Klavier kenne.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_dc910396-1831-4583-ba40-351ea05a9703" xml:lang="de ">Ihre Ouvertüre zur schönen Melusine … nur erst am Klavier kenne – Schmidt hatte die Ouvertüre zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, op. 32 (MWV P 12), durch den im Januar / Februar 1836 bei Breitkopf & Härtel im Druck erschienenen vierhändigen Klavierauszug der revidierten Fassung (PN 5670) kennengelernt.</note> – Haben Sie Ihr <title xml:id="title_9d895a08-8b54-4b74-b75a-65761cb61d76"><hi rend="latintype">Oratorium</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_4d2662cb-d4e0-4751-86cf-96436cdca99a"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> schon beendet? ich erwarte viel davon.</p> <closer rend="left">Um Ihre fernere harmonische Freundschaft bittend verbleibe ich stets</closer> <signed rend="right">Ihr</signed> <signed rend="right">hochachtungsvoll</signed> <signed rend="right">ergebenster Verehrer</signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">J. P. Schmidt</hi>.</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_2ef1538c-8314-4c68-8e4b-80eaf0a20bc0"> <docAuthor key="PSN0114614" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_b853fd5c-a50d-40a0-8cd9-3a3d0e177a72">Schmidt, Johann Philipp Samuel (1779–1853)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0114614" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_be023aa6-536b-4391-8d3e-fcaaa4afc17c">Schmidt, Johann Philipp Samuel (1779–1853)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Ihr <title xml:id="title_5fa34026-7310-424c-ae6a-ea5d3196ecb3">Octett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_281f1c38-5fef-4287-8cca-8e0ca6f4aad7"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100391" style="hidden">Oktett Es-Dur für vier Violinen, zwei Violen und zwei Violoncelli, 15. Oktober 1825<idno type="MWV">R 20</idno><idno type="op">20</idno></name></title> und <title xml:id="title_543d4080-5b26-41e0-92cf-f5effcd99052"><hi rend="latintype">Es dur</hi> Quartett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_7767910a-3ad4-43b3-bd14-d17c6624c391"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100394" style="hidden">Quartett Es-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, 1. Juli bis 14. September 1829<idno type="MWV">R 25</idno><idno type="op">12</idno></name></title> hat mir lezten Winter großen Genuß gewährt. Schreiben Sie doch einmal wieder eine Symphonie. <hi n="1" rend="underline">Sie</hi> können es in <persName xml:id="persName_830adb0c-2228-4e2d-9ca0-bc37b0776d33"><hi rend="latintype">Beethoven</hi>’s<name key="PSN0109771" style="hidden" type="person">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName> Weise aufnehmen!</p> <div type="sender_address" xml:id="div_d77d3c9e-45f8-41cd-92bf-8b2829dd1a3b"> <p style="paragraph_centered"> <address> <addrLine>:| Markgrafenstraße <hi rend="latintype">No</hi>. 61. |:</addrLine> </address> </p> </div> </div> </body> </text></TEI>