gb-1836-04-10-04
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Berlin, 10. April 1836
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, Siegel. – Wilhelm Tauberts Datierung bleibt unklar: Dieser hatte den Brief wohl zuerst mit dem 1. April datiert (jedoch war dieser Tag ein Freitag und kein Sonntag), und änderte dann in 9. April (dieser Tag fiel jedoch auf einen Sonnabend). Der in Z.: »Ihrer Frau Mutter, der ich heut früh meine Aufwartung machte« erwähnte Besuch Wilhelm Tauberts bei den Mendelssohn in Berlin am Tag der Briefentstehung ließe sich mit dem 10. oder 11. April 1836 datieren (siehe Kommentar ebenda). Die vorgenommene Datierung mit 10. April 1836 orientiert sich an Tauberts Angabe »Sonntag« in der Datumszeile, die zu Rebecka Lejeune Dirichlets Mitteilungen zu Tauberts Besuch und der erwähnten Aufführung von Eduard Devrients Lustspiel »Die Gunst des Augenblicks« passt.
Wilhelm Taubert
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Director Dr..
Felix Mendelssohn BartholdyBerlin Sonntag den9ten 1sten April 1836.
Verzeihen Sie, daß ich Sie mit einer recht dringenden Bitte belästige. Der Banquir H. Jacobsohnetc, gütigst und freundlichst zu Hülfe zu kommen.
Auch kann ich nicht unterlassen, Ihnen noch nachträglich meine herzlichste Theilnahme an dem großen Verluste, der Sie betroffen,
verboten. [dh. die Mitwirkung aller
ernicht selbst etwas zu diesem Zweck veranstaltet. „Es ist nicht die Sack’ des
, dabei deutet er auf
administrationsich.“] Die Sache wird noch viel Redens verursachen.
An Ihrer schönen
recht baldigeAntwort. Schenken Sie mir auch ferner Ihr freundschaftliches Wohlwollen und Gedenken. Mit wahrer Verehrung und Zuneigung
W. Taubert.
Berlin Sonntag den 1sten April 1836. Hochverehrter Freund! Verzeihen Sie, daß ich Sie mit einer recht dringenden Bitte belästige. Der Banquir H. Jacobsohn in Berlin, der in 14 Tagen nach London geht, hat die große Freundlichkeit, mich dorthin mitnehmen zu wollen. Da ich nicht leicht uner so günstigen Umständen und zu so guter Zeit wieder nach England kommen dürfte, so will ich, obgleich es nicht ausschließlicher Zweck ist, dort Concert geben zu wollen, doch keine sich etwa darbietende Gelegenheit versäumen, mich der musikalischen Welt zu empfehlen, und bitte Sie recht dringend, mir mit Rath und That, dh. mit einigen Winken vielleicht, und namentlich mit einigen Empfehlungen an Künstler, die philharmonische Gesellschaft, Musikvrlgr etc, gütigst und freundlichst zu Hülfe zu kommen. Moscheles haben Sie mich zwar in Ihrem Hause vorgestellt. Doch möchte ich unter den vielen Bekanntschaften, die er zu machen genöthigt ist, seinem Gedächtniß wieder entfallen sein. Durch einen empfehlenden Brief an ihn, und den Vorstand der philharmonischen Gesellschaft werden Sie mich also ganz besonders verbinden. In dem falschen Wahn, daß Sie nach Beendigung der Leipziger Concerte Berlin heimsuchen würden, und ich Gelegenheit hätte, Ihnen selbst meine Bitte vorzutragen, ist die Zeit schon leider etwas kurz geworden, da wir binnen 14 Tagen Berlin verlassen werden. Auf den Rath Ihrer Frau Mutter, der ich heut früh meine Aufwartung machte, habe ich keinen Anstand genommen, mich ungesäumt mit meinem Anliegen an Sie zu wenden, und bin mir der freundschaftlichen Theilnahme, die Sie so oft meinen Kunstbestrebungen geschenkt, für den vorliegenden Fall sofest überzeugt, daß ich auf eine baldige Zusendung der erwünschten Briefe bestimmt nehmen zu dürfen glaube. Wie groß meine Freude über eine erste so bedeutende Reise ist, die mir in so vielen Beziehungen von entschiedenem Nutzen sein muß, können Sie denken. Könnte ich damit einen Fortschritt in meiner Kunstlaufbahn verbinden, der vielleicht selbst nicht ohne pecuniären Nutzen wäre, so bliebe nichts zu wünschen. Daß aber zu Erreichung aller dieser Zwecke mir Ihre Empfehlung über Alles nützlich sein muß, bin ich fest überzeugt. – Auch kann ich nicht unterlassen, Ihnen noch nachträglich meine herzlichste Theilnahme an dem großen Verluste, der Sie betroffen, auszusprechen. Leider habe auch ich ein gleiches Geschick gehabt. Am grünen Donnerstag starb mein Vater. Ein solcher Verlust läßt eine Wunde fürs Leben. Es ist merkwürdig, daß in so kurzer Zeit die Väter dreier Freunde hintereinander sterben mußten. Auch Devrient ist noch immer tief erschüttert. Heut wird sein neues Lustspiel „Die Gunst des Augenblicks“ zum erstenmale gegeben. Vor meiner Reise nach England beabsichtige ich noch ein Concert zu geben für das zu errichtende Monument Beethovens, mit Ries und Mantius, in Folge einer von Bonn aus gegangenen Aufforderung. Doch kann so etwas in Berlin wohl nicht gut gedeihen. Spontini hat es verboten. dh. die Mitwirkung aller Theatermitglieder, wenn er nicht selbst etwas zu diesem Zweck veranstaltet. „Es ist nicht die Sack’ des Hrn. Ries, noch die des Hrn. Taubert, sondern die der administration, dabei deutet er auf sich. “ Die Sache wird noch viel Redens verursachen. An Ihrer schönen Melusinenouverture habe ich mich mit einigen Schülerinnen schon oft erfreut, und bin ganz durchdrungen davon. Die Änderungen sind sehr vortheilhaft, nur vermiß ich einen wunderschönen Contrapunkt, der irgendwo in der ersten Bearbeitung steckt. – Meine Zeit war diesen Winter durch Stundengeben leider außerordentlich beschränkt, und ich habe nicht so fleißig sein können, als es nötig gewesen wäre. Doch hilft kein Murren dagegen. Gott bessere es! – Ich wär wohl vergnügt, könnte ich Sie bald einmal wieder sehen, hören, und sprechen! Ihre Kunstleistungen und Erfolge sind meine einzige Anregung; und nach Devrients Theorie, daß ein Künstler dem andern ähnlich sein müsse, um ihn zu verstehen, kann ich stolz auf die Ähnlichkeit mit Ihnen sein. Ich habe durch Ihre Sachen eine wahrhafte, und erhabene Freude. Nun zum Schluß noch einmal herzlichen Gruß, und die Bitte um eine recht baldige Antwort. Schenken Sie mir auch ferner Ihr freundschaftliches Wohlwollen und Gedenken. Mit wahrer Verehrung und Zuneigung Ihr W. Taubert. Wilhelmstraße 99.
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April 1836 orientiert sich an Tauberts Angabe »Sonntag« in der Datumszeile, die zu Rebecka Lejeune Dirichlets Mitteilungen zu Tauberts Besuch und der erwähnten Aufführung von Eduard Devrients Lustspiel »Die Gunst des Augenblicks« passt.</p><handDesc hands="1"><p>Wilhelm Taubert</p></handDesc><accMat><listBibl><bibl type="none"></bibl></listBibl></accMat></physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="medium" when="1836-04-10" xml:id="date_95e83fae-44ab-46cf-8b10-a84cf864da12">10. 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Doch möchte ich unter den vielen Bekanntschaften, die er zu machen genöthigt ist, seinem Gedächtniß wieder entfallen sein. Durch einen empfehlenden <title xml:id="title_ca490619-d159-4843-803d-c56ce22a62a0">Brief<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1836-04-21-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Leipzig, 21. April 1836</name></title> an ihn, und den <placeName xml:id="placeName_aff041fc-d7bb-4865-9028-b33915b6835c"><title xml:id="title_a9ed6c16-ba4d-4929-bbb5-1549755caa0a">Vorstand der philharmonischen Gesellschaft<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1836-04-21-05" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an George Smart in London; Leipzig, 21. 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April 1836, und Brief fmb-1836-05-01-02 (Brief Nr. 1355) Felix Mendelssohn Bartholdy an George Smart in London, Leipzig, 21. April 1836. Die beiden Schreiben übersandte er Taubert am 21. April 1836 (vgl. den Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 35. Druck: Klein / Ward Jones, Schreibkalender, S. 28).</note> werden Sie mich also ganz besonders verbinden. In dem falschen Wahn, daß Sie nach Beendigung der <placeName xml:id="placeName_3ee47680-8e3f-4867-be34-e34e87af8b7a">Leipziger<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> <placeName xml:id="placeName_e67cad7f-1277-4aaf-bb90-a8fbab14b773">Concerte<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="Abonnementkonzerte, Konzerte" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cc423d70-8ca9-46ae-87fc-e175d4457ee6" xml:lang="de ">Beendigung der Leipziger Concerte – Das 20. und damit letzte Abonnementkonzert hatte am 17. März 1836 stattgefunden (Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 940).</note> <placeName xml:id="placeName_8ffd12de-af4b-45a2-9571-52c9e89c6f40">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> heimsuchen würden, und ich Gelegenheit hätte, Ihnen selbst meine Bitte vorzutragen,<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> ist die Zeit schon leider etwas kurz geworden, da wir binnen 14 Tagen Berlin verlassen werden. Auf den Rath Ihrer Frau <persName xml:id="persName_808d16fd-ba46-445b-8f5c-3117f2b43304">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>, der ich <date cert="high" when="1836-04-10" xml:id="date_65a86fe5-299e-46ff-ab82-ed1f1b794c63">heut früh</date> meine Aufwartung machte,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f0e886e3-5de2-41a9-b59f-13d7e8b332bf" xml:lang="de ">Ihrer Frau Mutter, der ich heut früh meine Aufwartung machte – Offensichtlich besuchte Taubert die Mendelssohns am Sonntag, dem 10. April 1836; vgl. Brief gb-1836-04-09-01 Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 9. und 10. April 1836 Z.: »Sonntag. Ich bereite Dich drauf vor, daß Taubert der nach London von Herrn Jacobson kostenfrei mitgenommen wird«. Gemäß der Mutter Lea kam Taubert erst am 11. April 1836 zu ihnen; vgl. Brief gb-1836-04-12-02 Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 12. April 1836, Z.: »„Wie kommt der Hund zu Pflaumen und Fleisch?“ fragte ich mich gestern bei Tauberts Besuch«.</note> habe ich keinen Anstand genommen, mich ungesäumt mit meinem Anliegen an Sie zu wenden, und bin mir der freundschaftlichen Theilnahme, die Sie so oft meinen Kunstbestrebungen geschenkt, für den vorliegenden Fall sofest überzeugt, daß ich auf eine baldige Zusendung der erwünschten Briefe bestimmt nehmen zu dürfen glaube. Wie groß meine Freude über eine erste so bedeutende Reise ist, die mir in so vielen Beziehungen von entschiedenem Nutzen sein muß, können Sie denken. Könnte ich damit einen Fortschritt in meiner Kunstlaufbahn verbinden, der vielleicht selbst nicht ohne pecuniären Nutzen wäre, so bliebe nichts zu wünschen. Daß aber zu Erreichung aller dieser Zwecke mir Ihre Empfehlung über Alles nützlich sein muß, bin ich fest überzeugt. – </p> <p>Auch kann ich nicht unterlassen, Ihnen noch nachträglich meine herzlichste Theilnahme an dem großen Verluste, der Sie betroffen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cb0df80c-33b2-4b57-b607-b311d929289f" xml:lang="de ">dem großen Verluste, der Sie betroffen – Der Vater Abraham Mendelssohn Bartholdy war am 19. November 1835 gestorben.</note> auszusprechen. Leider habe auch ich ein gleiches Geschick gehabt. Am <date cert="high" when="1836-03-31" xml:id="date_7c135f27-0e35-49de-8588-cf2dc96448c3">grünen Donnerstag</date> starb mein <persName xml:id="persName_a17b9f71-3b0a-4283-9814-1ffe06133935">Vater<name key="PSN0118897" style="hidden" type="person">Taubert, Johann Wilhelm (?-1836)</name></persName>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_23b7dc91-8dd4-4f1b-a1ea-6e183343a35d" xml:lang="de ">Am grünen Donnerstag starb mein Vater – Tauberts Vater Johann Wilhelm Taubert starb am 31. März 1836.</note> Ein solcher Verlust läßt eine Wunde fürs Leben. Es ist merkwürdig, daß in so kurzer Zeit die Väter dreier Freunde hintereinander sterben mußten. Auch <persName xml:id="persName_155ce8e0-0ded-4830-a066-bb42f8cadf6e">Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden" type="person">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName> ist noch immer tief erschüttert.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_563c2040-638b-4656-a792-424f1c7d483e" xml:lang="de ">Auch Devrient ist noch immer tief erschüttert – Eduard Devrients Vater, der Berliner Kaufmann Tobias Philipp Devrient, verstarb am 7. März 1836.</note></p> <p><date cert="high" when="1836-04-10" xml:id="date_845faf46-9e40-493e-b224-bb251d76a6ad">Heut</date> wird sein neues Lustspiel <title xml:id="title_dfd79281-c4bb-4c65-9d77-f43ad18d5a27">„Die Gunst des Augenblicks“<name key="PSN0110637" style="hidden" type="author">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name><name key="CRT0108543" style="hidden" type="dramatic_work">Die Gunst des Augenblicks</name></title> zum erstenmale gegeben.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_32d47447-3d78-425d-9b1b-65a44d8d9ff1" xml:lang="de ">Heut wird sein neues Lustspiel „Die Gunst des Augenblicks“ zum erstenmale gegeben – Die erste Berliner Aufführung von Eduard Devrients Lustspiel fand am 10. April 1836 im Königlichen Schauspielhaus statt (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung Nr. 100, 10. April 1836, S. 414). Die Uraufführung war am 5. April 1836 in Potsdam erfolgt (Almanach für Freunde der Schauspielkunst auf das Jahr 1836, hrsg. von Ludwig Wolff, Berlin 1837, S. 27).</note> Vor meiner Reise nach <placeName xml:id="placeName_ddf501d9-e0eb-4195-8271-a437f30abcdc">England<settlement key="STM0104802" style="hidden" type="locality">Großbritannien</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> beabsichtige ich noch ein Concert zu geben für das zu errichtende <placeName xml:id="placeName_372e555f-c776-49aa-b7c0-639677a06177">Monument Beethovens<name key="SGH0100104" style="hidden" subtype="-" type="sight">Ludwig van Beethoven-Denkmal</name><settlement key="STM0100103" style="hidden" type="locality">Bonn</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, mit <persName xml:id="persName_19720c70-4200-44cb-881a-133b196ec46e">Ries<name key="PSN0114192" style="hidden" type="person">Ries, Johann Peter Joseph Hubert (1802-1886)</name></persName> und <persName xml:id="persName_c614855a-86c5-4558-9026-ca865a67c570">Mantius<name key="PSN0113058" style="hidden" type="person">Mantius, Eduard (1806-1874)</name></persName>, in Folge einer von <placeName xml:id="placeName_f3599c89-f0ee-4e59-9f48-f2b993d141fe">Bonn<settlement key="STM0100103" style="hidden" type="locality">Bonn</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> aus gegangenen<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Aufforderung. Doch kann so etwas in <placeName xml:id="placeName_bd29f92f-3a2a-4472-b1b1-1e0ec6aa6260">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> wohl nicht gut gedeihen. <persName xml:id="persName_b6e278f4-f13c-434e-a5cb-dcb27de627e9">Spontini<name key="PSN0115037" style="hidden" type="person">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851)</name></persName> hat es <hi n="1" rend="underline">verboten</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cbc86c6d-d7ef-47b8-831d-d1e1c5b92bd6" xml:lang="de ">ein Concert zu geben für das zu errichtende Monument Beethovens … in Folge einer von Bonn aus gegangenen Aufforderung … Spontini hat es verboten – Auf Initiative von Carl Heinrich Breidenstein gründeten Bonner Bürger am 17. Dezember 1835 den »Bonner Verein für Beethovens Monument«. Dieser erließ am 8. April 1836 in der Neuen Zeitschrift für Musik einen Spendenaufruf, dem Musiker mehrerer Städte folgten. Das Denkmal konnte am 12. August 1845 eingeweiht werden. Nachdem das zuerst anvisierte, hier thematisierte Berliner Unterstützungs-Konzert auf Gaspare Spontinis Initiative hin verboten worden war, konnte am 16. Dezember 1836 ein von Hubert Ries, Louis Maurer, Carl Herrmann Ehrfried Böhmer, Heinrich Franz oder Julius Heinrich Griebel, Taubert und Theodor Döhler veranstaltetes Konzert stattfinden (NZfM 5, Nr. 47, 9. Dezember 1836, S. 190, und Zeitung für die elegante Welt Nr. 243, 12. Dezember 1837, S. 972).</note> [dh. die Mitwirkung aller <placeName xml:id="placeName_5f14acb2-bfa0-4842-8dcb-4ff1ba7b7c6e">Theater<name key="NST0103341" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliche Schauspiele</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>mitglieder, wenn <hi n="1" rend="underline">er</hi> nicht selbst etwas zu diesem Zweck veranstaltet. „Es ist nicht die Sack’<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_759f7749-3dfa-4d4b-990b-20412b06be0a" xml:lang="de ">die Sack’ – Anspielung auf Gaspare Spontinis Aussprache.</note> des <persName xml:id="persName_d24595ed-1443-42d4-9ba5-351227b8b672">Hrn. Ries<name key="PSN0114192" style="hidden" type="person">Ries, Johann Peter Joseph Hubert (1802-1886)</name></persName>, noch die des Hrn. Taubert, sondern die der <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">administration</hi></hi>, dabei deutet er auf <hi n="1" rend="underline">sich</hi>.“] Die Sache wird noch viel Redens verursachen.</p> <p>An Ihrer schönen <title xml:id="title_40036951-1776-4e5a-85aa-aa617c64f1ea">Melusinenouverture<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_f319c061-c97b-4d36-b3a1-38b851332f32"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_094bb3ba-517a-486f-897d-833fc26645d1" xml:lang="de ">Ihrer schönen Melusinenouverture – Gemeint ist der im Januar / Februar 1836 bei Breitkopf & Härtel im Druck erschienene vierhändigen Klavierauszug der revidierten Fassung der Ouvertüre zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, op. 32 (MWV P 12), PN 5670.</note> habe ich mich mit einigen Schülerinnen schon oft erfreut, und bin ganz durchdrungen davon. Die Änderungen sind sehr vortheilhaft, nur vermiß ich einen wunderschönen Contrapunkt, <add place="below">der<name key="PSN0115254" resp="writers_hand" style="hidden">Taubert, Carl Gottfried Wilhelm (1811–1891)</name></add> irgendwo in der ersten Bearbeitung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5acd974c-f23f-456d-bac2-ec63c0a42d6d" xml:lang="de ">der ersten Bearbeitung – Die erste Fassung von Opus 32 war 1833 entstanden.</note> steckt. – Meine Zeit war diesen Winter durch Stundengeben leider außerordentlich beschränkt, und ich habe nicht so fleißig sein können, als es nötig gewesen wäre. Doch hilft kein Murren dagegen. Gott bessere es! – Ich wär wohl vergnügt, könnte ich Sie bald einmal wieder sehen, hören, und sprechen! Ihre Kunstleistungen und Erfolge sind meine einzige Anregung; und nach <persName xml:id="persName_9a0989de-d781-4b92-89d0-7c8aabac315b">Devrients<name key="PSN0110637" style="hidden" type="person">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName> Theorie, daß ein Künstler dem andern ähnlich sein müsse, um ihn zu verstehen, kann ich stolz auf die Ähnlichkeit mit Ihnen sein. Ich habe durch Ihre Sachen eine wahrhafte, und erhabene Freude.</p> <closer rend="left">Nun zum Schluß noch einmal herzlichen Gruß, und die Bitte um eine <hi n="1" rend="underline">recht baldige</hi> Antwort. Schenken Sie mir auch ferner Ihr freundschaftliches Wohlwollen und Gedenken. Mit wahrer Verehrung und Zuneigung</closer> <signed rend="right">Ihr</signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">W. Taubert</hi>.</signed> <signed rend="right">Wilhelmstraße 99.</signed> </div> </body> </text></TEI>