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gb-1836-03-30-03

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Ferdinand von Woringen an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Düsseldorf, 30. März 1836 Liebster Felix! und laudo-coronatus Doctor! Herzlichen Glückwunsch den ich hier oben zusetze, da ich unten nicht Platz habe. Mit großer Freude erfuhren wir aus der Zeitung die freudige ZeitungZeitungZeitung. Die Mädchen meinen: welch’ Gesicht wird Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand von Woringen in Düsseldorf; Leipzig, 26. März 1836 Felix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand von Woringen in Düsseldorf; Leipzig, 1. April 1836 Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851) Transkription: FMB-C Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 31/57. Autograph Ferdinand von Woringen an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Düsseldorf, 30. März 1836 Liebster Felix! und laudo-coronatus Doctor! Herzlichen Glückwunsch den ich hier oben zusetze, da ich unten nicht Platz habe. Mit großer Freude erfuhren wir aus der Zeitung die freudige ZeitungZeitungZeitung. Die Mädchen meinen: welch’ Gesicht wird

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 1 Poststempel: [DÜSSELD. 1-2 / 30 / 3], Siegel.

Ferdinand von Woringen

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

30. März 1836 Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)counter-resetWoringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798–1851) DüsseldorfDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
An den Herrn Musikdirektor Dr. phil. F. Mendelssohn Bartholdy, Wohlgeboren,in Leipzig. frc.
Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798–1851) Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798–1851) Düsseldorf d. 30. März 1836

Liebster Felix! und laudo-coronatus Doctor!laudo-coronatus Doctor! – Die philosophische Fakultät der Universität Leipzig hatte Mendelssohn zum Doctor der Philosophie und Magister der freien Künste ernannt und ihm am Morgen des 20. März 1836 das Doktordiplom überreicht (siehe Brief gb-1836-03-19-01 Carl Friedrich Günther an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Leipzig, 19. März 1836, sowie Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 26. Druck: Klein / Ward Jones, Schreibkalender, S. 24). Das Diplom wird in D-B, Musikabteilung, MA Ep. 377, aufbewahrt (Abbildung u. a. in Klein, Das verborgene Band, S. 231). Herzlichen Glückwunsch den ich hier oben zusetze, da ich unten nicht Platz habe. Mit großer Freude erfuhren wir aus der Zeitung die freudige ZeitungNachrichtZeitung – bis zum 18. Jahrhundert der Begriff für eine beliebige Nachricht; hier wohl recte: Nachricht.. Die MädchenWoringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875) meinen: welch’ Gesicht wird er nun aufsetzen?Sei ohne Furcht am Leben,Ich mißversteh’ Dich nicht,Wir sind uns warm ergeben,Was auch die Mutter spricht!

Dieß die kurze Antwort auf Deinen langen Eingang vom 26ten. Ich beantworte den so eben erhaltenen Brief<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1836-03-26-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand von Woringen in Düsseldorf; Leipzig, 26. März 1836</name> sogleich, da seit meinem letzten neue Bedenken sich erhoben haben, die ich Dir sofort vorbringen muß.

Du wirst Dich überzeugt haben, daß der <hi rend="latintype">Faust</hi><name key="PSN0114055" style="hidden" type="author">Radziwill (Radziwiłł), Anton Heinrich (Antoni Henryk) Fürst (1775-1833)</name><name key="CRT0110373" style="hidden" type="music">Compositionen zu Goethe’s Faust</name> uns nicht brächte, was wir wünschen.daß der Faust uns nicht brächte, was wir wünschen – Im Brief vom 26. März 1836 hatte Mendelssohn Anton Heinrich Radziwills Compositionen zu Goethe’s Faust und alternativ Carl Maria von Webers Jubel-Kantate op. 58 (WeV B. 15) als Vokalkomposition für den zweiten Tag des 18. Niederrheinischen Musikfestes in Köln, den 23. Mai 1836, vorgeschlagen. Daneben wünschte er sich Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie d-Moll, op. 125, Georg Friedrich Händels Psalm Es-Dur O preise den Herrn (O praise the Lord with one consent; Nr. 9 aus den Chandos Anthems) HWV 254, Beethovens Ouvertüre Nr. 1 zu Leonore op. 138. Letztendlich erklangen der Händel-Psalm, die beiden Werke von Beethoven sowie Wolfgang Amadeus Mozarts Kantate Davidde penitente KV 469 (Hauchecorne, Musikfeste, Anhang, S. 19). Die Jubel-Cantate von <hi rend="latintype">Weber</hi><name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111247" style="hidden" type="music">Jubel-Kantate op. 58 (WeV B. 15)</name> ist – mit neu – schlechter untergelegtem Texte 1832 bei dem Feste in Cöln14. Niederrheinisches Musikfest (1832)KölnDeutschland gegeben und ich glaube daher kaum, daß wir sie – wenn auch als Erndte CantateDie Jubel-Cantate von Weber ist – mit neu – schlechter untergelegtem Texte 1832 bei dem Feste in Cöln gegeben … Erndte Cantate – Die Jubel-Kantate op. 58 von Carl Maria von Weber erklang am 11. Juni 1832 »mit einem von Prof. [Johann Peter Balthasar] Kreuser zu Cöln unterlegten auf das Fest bezüglichen Text« beim 14. Niederrheinischen Musikfest in Köln (Hauchecorne, Musikfeste, Anhang, S. 15). – wiederholen dürfen und sollen. Wenn nun auch <hi rend="latintype">Schneider’s</hi> Hymne<name key="PSN0114646" style="hidden" type="author">Schneider, Johann Christian Friedrich (1786-1853)</name><name key="CRT0110723" style="hidden" type="music">Jehova, dir frohlockt der König op. 94</name> nicht paßt, so muß auf ganz neue Wahl gesonnen werden. Ich habe an VerkeniusVerkenius, Erich Heinrich Wilhelm (1776-1841) geschrieben und erwarte seinen Vorschlag. Wie wäre es denn aber mit dem Finale aus <hi rend="latintype">Anacreon</hi><name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108363" style="hidden" type="music">Anacréon, ou L’Amour fugitif</name>, wovon die Ouvertüre auch schon früher da war?Anacreon, wovon die Ouvertüre auch schon früher da war – Die Ouvertüre zu Anacréon, ou L’Amour fugitif hatte am ersten Tag des 12. Niederrheinischen Musikfestes (7. und 8. Juni 1829) in Aachen auf dem Programm gestanden (Hauchecorne, Musikfeste, Anhang, S. 13). Vergl. <hi rend="latintype">Dr. Becher</hi> über das Niederrh. Musikfest<name key="PSN0109738" style="hidden" type="author">Becher, Alfred Julius (Pseud.: Proteus ambulans) (1803-1848)</name><name key="CRT0107984" style="hidden" type="science">Das niederrheinische Musikfest 1835</name>.Dr. Becher über das Niederrh. Musikfest – Alfred Julius Bechers Aufsatz Das niederrheinische Musikfest 1835, in: NZfM 2 (1835), S. 103 f. Mir scheint, ehe wir etwas Unpassendes wählen oder eine Wiederholung machen, wird ein solches Musikstück, tüchtig gegeben, um so besser wirken, als der <hi rend="latintype">Haendel</hi>’sche Psalm<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108966" style="hidden" type="music">O praise the Lord with one consent HWV 254</name> die Chöre schon beschäftigt. Für den dritten Tag finden wir schon noch Etwas Anderes. Der liegt mir überhaupt um soferner, als das Comité18. Niederrheinisches Musikfest (1836)DüsseldorfDeutschland meinen Vorschlag nicht annimmt, denselben von vorne herein anzu-|2|kündigen, sondern die Absicht hat, davon gar nicht zu reden, sondern erst abzuwarten, ob eine solche Aenderung überhaupt zuläßig sein werde und sich auch Erfolg davon verspricht, wenn ein drittes Conzert, wie in 1833,ein drittes Conzert, wie in 1833 – Das »Fest-Concert« am 28. Mai 1833 war zur Deckung der Kosten des 15. Niederrheinischen Musikfestes in Düsseldorf angesetzt worden. Programmpunkte waren zum größten Teil bereits während der ersten Tage des Festes erklungene Kompositionen (vgl. Düsseldorfer Zeitung Nr. 127, 28. Mai 1833). plötzlich auftritt. Ich bin der Meinung nicht, sondern vielmehr, daß es der Sache genehm wäre, den Musikfesten, welche an ächt künstlerischern Einzelleistungen Mangel leiden, auch diesen durch öffentliche Ankündigung zu beseitigen, dabei nur denjenigen, welche sich zu beiden Tagen vorher verpflichten, auch die Theilnahme am 3ten Tage sehr billig zu geben, allen Uebrigen aber dieses Conzert, wie die einzelnen vorhergehenden, nur um hohen Preis zu geben. Der Beschluß ist suspendirt. Daß wir auf SoloVorträge, namentlich auch durch Dich rechnen, versteht sich ganz von selbst und Deine jetzige freundliche Aeußerung wird das Comité18. Niederrheinisches Musikfest (1836)DüsseldorfDeutschland gewiß höchlich erfreuen und vielleicht jeden Skrupel beseitigen, den Einzelne wegen des Arrangements des 3ten Conzerts – mit Ankündigung, denn über die Zweckmäßigkeit an sich ist gar kein Zweifel – noch haben. Ich bin jetzt auf Deinen nächsten Brief sehr gespannt, da er uns doch dem Wahl-Ziele näher bringen muß.

Was die Ouvertüre<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108036" style="hidden" type="music">Leonoren-Ouvertüre Nr. 1 C-Dur, op. 138</name> betrifft, so habe ich sofort nach AachenAachenDeutschland geschrieben, ob sie zu erlange sei. Hier war es ein Hauptbedenken, ob dieselbe, da schon die IX Synfonie<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108070" style="hidden" type="music">9. Sinfonie d-Moll, op. 125</name> gemacht wird, als zweites Stück von BeethovenBeethoven, Ludwig van (1770-1827) da noch zu machen sein dürfe. Dieses Bedenken scheint mir nicht unerheblich. Wir wollen aber jetzt erst die Antwort aus AachenAachenDeutschland abwarten. Uebrigens ist nun neben der Elise<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108367" style="hidden" type="music">Eliza ou Le Voyage aux glaciers du Mont Saint-Bernard</name>, und Olympia<name key="PSN0115037" style="hidden" type="author">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851)</name><name key="CRT0110969" style="hidden" type="music">Olimpie</name> auch noch die zum Beherrscher der Geister von <hi rend="latintype">CM. v. W.</hi><name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111260" style="hidden" type="music">Ouvertüre zum Beherrscher der Geister d-Moll, op. 27 (WeV M. 5)</name> in Vorschlag gekommen. Alles sei von Dir bedacht.

|3| Uebrigens soll Dir die Verantwortlichkeit für die Wahl eben so wenig in die Schuhe geschoben werden, als wir sie allein zu übernehmen gedenken; zusammen müssen wir um so mehr dafür stehen, als gestern noch Grf NesselrodeNesselrode-Ehreshoven, Franz Bertram Reichsgraf von (1783-1847) mir sagte: wenn man 3 oder doch mindestens 1 Jahr zum Ueberlegen der Auswahl habe, so sei es doch eigentlich nicht recht, drüber so sehr bis zum letzten Moment in Zweifel zu sein, und ich finde, daß er rechthatte. Allein damit ist jetzt nichts gebessert.

Von der DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882) haben wir – nicht direkt – als höchst wahrscheinlich gehört, daß sie nicht kommen werde.der Decker … daß sie nicht kommen werde – Pauline Decker nahm 1836 nicht am Musikfest teil. Indeß hast Du die Einladung für Frl GrabauGrabau, Eleonore Henriette (1805-1852)die Einladung für Frl Grabau – Henriette Grabau konnte als Sopransolistin für das Fest engagiert werden. erhalten und das ist jedenfalls gut. Was die Orgel betrifft, so habe ich zwar das Comité18. Niederrheinisches Musikfest (1836)DüsseldorfDeutschland darüber noch nicht gehört. Allein ich gebe Dir zu bedenken, ob der Psalm<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108966" style="hidden" type="music">O praise the Lord with one consent HWV 254</name> allein den großen Aufwand lohnen würde, den die Aufstellung einer Orgel, wenn man sie haben könnte, . Etwas anderes wäre es, wenn ein großes Werk gemacht werden sollte, dann müßte, m. E. dafür gesorgt werden. Ich möchte daher rathen, den Psalm<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108966" style="hidden" type="music">O praise the Lord with one consent HWV 254</name> zu intrumentiren<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_71252ea9-6e06-4e2c-bdfb-be9d3392baba"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="appendices" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="appendix_B:_foreign_works" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="a)_arrangements_and_performance_devices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0101041" style="hidden">Georg Friedrich Händel, »O preiset den Herrn« (O praise the Lord«) HWV 254, Erweiterung des Orchesterapparates in den Sätzen 2, 6, 7 und 8; Ergänzung von 2 Fl., Ob. II, 2 Cl., 2 Fg., 2 Cor., 2 Trb., Timp., Va.<idno type="MWV">Anh. B–a</idno><idno type="op"></idno></name> und erwarte ich daher die Nachricht, ob Du es selbst oder ob es RietzRietz, August Wilhelm Julius (1812-1877) übernehmen soll.den Psalm zu intrumentiren … ob es Rietz übernehmen soll – Die Instrumentierung des Psalms O preise den Herrn wollte Julius Rietz ursprünglich ausführen. Da dieser erkrankte, übernahm Mendelssohn am 11. Mai 1836 in Düsseldorf die Arbeit selbst (vgl. Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 41. Druck: Klein / Ward Jones, Schreibkalender, S. 33). Die autographe Partitur der zusätzlichen Stimmen ist in GB-LEbc, MS Music Mendelssohn, überliefert (vgl. MWV, S. 507). Ich glaube, daß das Comité auch meine Bedenken wegen der Orgel theilen wird. Die Beethoven’sche Sinfonie<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108070" style="hidden" type="music">9. Sinfonie d-Moll, op. 125</name> steht nun fest. Das ist sehr gut und ich hätte wahrlich auch nur dann mich darin ergeben, sie fallen zu lassen, wenn Du die Deinige<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_57e626db-2355-4a49-a40d-32c3f712f8d8"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name> gegeben hättest. Wiener Preissinfonieen traue ich nicht.Wiener Preissinfonieen traue ich nicht – bezieht sich auf Franz Lachners Sinfonie Nr. 5 c-Moll, op. 52 (Sinfonia passionata, auch Preis-Symphonie). Diese war 1835 mit dem großen Preis des Kompositionswettbewerbs der Wiener Concerts spirituels ausgezeichnet worden. Zu deren Wiener Aufführung am 18. Februar 1836 siehe Allgemeiner Musikalischer Anzeiger Nr. 10 (10. März 1836), S. 37-40. Mendelssohn dirigierte das Werk am 27. Oktober 1836 im zweiten Teil des vierten Abonnementkonzerts der Saison 1836/37 im Gewandhaus (Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 949).

Die MeinigenWoringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-) grüßen Dich herzlich, sowie die DeinigenMendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy, wenn sie noch bei Dir sind.die Deinigen, wenn sie noch bei Dir sind – Die Mutter Lea Mendelssohn Bartholdy und Schwester Fanny Hensel waren vom 14. bis 21. März 1836 nach Leipzig gereist (zu dem Aufenthalt vgl. Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 24-26. Druck: Klein / Ward Jones, Schreibkalender, S. 23 f., sowie Hensel, Tagebücher, S. 81). Wir hoffen, daß Du unsere Bitten und Vorschläge annimmst.

Ich schrieb Dir, daß wir 9 Violinpulte an jeder Seite haben. Es sind ihrer aber 10 in 1833 gewesen. Wer kann und soll hier die SoloInstrumente spielenWer kann und soll hier die SoloInstrumente spielen – In Brief fmb-1836-04-13-01 (Brief Nr. 1337) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand von Woringen in Düsseldorf, Leipzig, 13. April 1836, schlug Mendelssohn vier Instrumentalisten zur Mitwirkung am Musikfest vor: den Leipziger Konzertmeister Ferdinand David, den dortigen Posaunisten Karl Traugott Queisser, einen Elberfelder Flötisten (Herr Ruhland?) und den Kölner Fagottisten Friedrich Schröder. und für welche müssen wir Fremde engagiren? Hauptpunkt.

Ganz Dein F.
            Düsseldorf d. 30. März 1836 Liebster Felix! und laudo-coronatus Doctor! Herzlichen Glückwunsch den ich hier oben zusetze, da ich unten nicht Platz habe. Mit großer Freude erfuhren wir aus der Zeitung die freudige Zeitung. Die Mädchen meinen: welch’ Gesicht wird er nun aufsetzen?Sei ohne Furcht am Leben, Ich mißversteh’ Dich nicht, Wir sind uns warm ergeben, Was auch die Mutter spricht!
Dieß die kurze Antwort auf Deinen langen Eingang vom 26ten. Ich beantworte den so eben erhaltenen Brief sogleich, da seit meinem letzten neue Bedenken sich erhoben haben, die ich Dir sofort vorbringen muß.
Du wirst Dich überzeugt haben, daß der Faust uns nicht brächte, was wir wünschen. Die Jubel-Cantate von Weber ist – mit neu – schlechter untergelegtem Texte 1832 bei dem Feste in Cöln gegeben und ich glaube daher kaum, daß wir sie – wenn auch als Erndte Cantate – wiederholen dürfen und sollen. Wenn nun auch Schneider’s Hymne nicht paßt, so muß auf ganz neue Wahl gesonnen werden. Ich habe an Verkenius geschrieben und erwarte seinen Vorschlag. Wie wäre es denn aber mit dem Finale aus Anacreon, wovon die Ouvertüre auch schon früher da war? Vergl. Dr. Becher über das Niederrh. Musikfest. Mir scheint, ehe wir etwas Unpassendes wählen oder eine Wiederholung machen, wird ein solches Musikstück, tüchtig gegeben, um so besser wirken, als der Haendel’sche Psalm die Chöre schon beschäftigt. Für den dritten Tag finden wir schon noch Etwas Anderes. Der liegt mir überhaupt um soferner, als das Comité meinen Vorschlag nicht annimmt, denselben von vorne herein anzu-kündigen, sondern die Absicht hat, davon gar nicht zu reden, sondern erst abzuwarten, ob eine solche Aenderung überhaupt zuläßig sein werde und sich auch Erfolg davon verspricht, wenn ein drittes Conzert, wie in 1833, plötzlich auftritt. Ich bin der Meinung nicht, sondern vielmehr, daß es der Sache genehm wäre, den Musikfesten, welche an ächt künstlerischern Einzelleistungen Mangel leiden, auch diesen durch öffentliche Ankündigung zu beseitigen, dabei nur denjenigen, welche sich zu beiden Tagen vorher verpflichten, auch die Theilnahme am 3ten Tage sehr billig zu geben, allen Uebrigen aber dieses Conzert, wie die einzelnen vorhergehenden, nur um hohen Preis zu geben. Der Beschluß ist suspendirt. Daß wir auf SoloVorträge, namentlich auch durch Dich rechnen, versteht sich ganz von selbst und Deine jetzige freundliche Aeußerung wird das Comité gewiß höchlich erfreuen und vielleicht jeden Skrupel beseitigen, den Einzelne wegen des Arrangements des 3ten Conzerts – mit Ankündigung, denn über die Zweckmäßigkeit an sich ist gar kein Zweifel – noch haben. Ich bin jetzt auf Deinen nächsten Brief sehr gespannt, da er uns doch dem Wahl-Ziele näher bringen muß.
Was die Ouvertüre betrifft, so habe ich sofort nach Aachen geschrieben, ob sie zu erlange sei. Hier war es ein Hauptbedenken, ob dieselbe, da schon die IX Synfonie gemacht wird, als zweites Stück von Beethoven da noch zu machen sein dürfe. Dieses Bedenken scheint mir nicht unerheblich. Wir wollen aber jetzt erst die Antwort aus Aachen abwarten. Uebrigens ist nun neben der Elise, und Olympia auch noch die zum Beherrscher der Geister von CM. v. W. in Vorschlag gekommen. Alles sei von Dir bedacht.
 Uebrigens soll Dir die Verantwortlichkeit für die Wahl eben so wenig in die Schuhe geschoben werden, als wir sie allein zu übernehmen gedenken; zusammen müssen wir um so mehr dafür stehen, als gestern noch Grf Nesselrode mir sagte: wenn man 3 oder doch mindestens 1 Jahr zum Ueberlegen der Auswahl habe, so sei es doch eigentlich nicht recht, drüber so sehr bis zum letzten Moment in Zweifel zu sein, und ich finde, daß er rechthatte. Allein damit ist jetzt nichts gebessert.
Von der Decker haben wir – nicht direkt – als höchst wahrscheinlich gehört, daß sie nicht kommen werde. Indeß hast Du die Einladung für Frl Grabau erhalten und das ist jedenfalls gut. Was die Orgel betrifft, so habe ich zwar das Comité darüber noch nicht gehört. Allein ich gebe Dir zu bedenken, ob der Psalm allein den großen Aufwand lohnen würde, den die Aufstellung einer Orgel, wenn man sie haben könnte, . Etwas anderes wäre es, wenn ein großes Werk gemacht werden sollte, dann müßte, m. E. dafür gesorgt werden. Ich möchte daher rathen, den Psalm zu intrumentiren und erwarte ich daher die Nachricht, ob Du es selbst oder ob es Rietz übernehmen soll. Ich glaube, daß das Comité auch meine Bedenken wegen der Orgel theilen wird. Die Beethoven’sche Sinfonie steht nun fest. Das ist sehr gut und ich hätte wahrlich auch nur dann mich darin ergeben, sie fallen zu lassen, wenn Du die Deinige gegeben hättest. Wiener Preissinfonieen traue ich nicht.
Die Meinigen grüßen Dich herzlich, sowie die Deinigen, wenn sie noch bei Dir sind. Wir hoffen, daß Du unsere Bitten und Vorschläge annimmst.
Ich schrieb Dir, daß wir 9 Violinpulte an jeder Seite haben. Es sind ihrer aber 10 in 1833 gewesen. Wer kann und soll hier die SoloInstrumente spielen und für welche müssen wir Fremde engagiren? Hauptpunkt.
Ganz Dein F.          
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Die Mädchen meinen: welch’ Gesicht wird</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_10fbf102-0f24-4811-9766-bc57cbcf4223">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1836-03-26-01" type="precursor" xml:id="title_cd2bcaae-930e-4f3e-8cf0-61e249697a1b">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand von Woringen in Düsseldorf; Leipzig, 26. März 1836</title> <title key="fmb-1836-04-01-01" type="successor" xml:id="title_89168716-4875-400e-b662-be292dd95849">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand von Woringen in Düsseldorf; Leipzig, 1. April 1836</title> <author key="PSN0115884">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0115884" resp="writer">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"><resp resp="edition">Edition: </resp><name resp="edition">FMB-</name></respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_e8a38dce-b0de-4ab2-bf76-99e1478b9664"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_7f2844c0-95c7-48bc-a965-a491731e3938"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 31/57.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1836-03-30-03" type="letter" xml:id="title_0101cd34-bdd4-47ca-8dde-d043a11dffaa">Ferdinand von Woringen an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Düsseldorf, 30. März 1836</title> <incipit>Liebster Felix! und laudo-coronatus Doctor! Herzlichen Glückwunsch den ich hier oben zusetze, da ich unten nicht Platz habe. Mit großer Freude erfuhren wir aus der Zeitung die freudige ZeitungZeitungZeitung. Die Mädchen meinen: welch’ Gesicht wird</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc><p>1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 1 Poststempel: [DÜSSELD. 1-2 / 30 / 3], Siegel.</p><handDesc hands="1"><p>Ferdinand von Woringen</p></handDesc><accMat><listBibl><bibl type="none"></bibl></listBibl></accMat></physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1836-03-30" xml:id="date_467a152a-c23e-47b3-b82e-3fd5683755b3">30. März 1836</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0115884" resp="author" xml:id="persName_73414317-3902-40c3-a4e4-6d9d57560e4d">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0115884" resp="writer">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798–1851)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_690bd4b0-ea31-4b2f-a62e-eca961051285"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_7f3f1e49-05cc-42e7-964d-00d04ff580b5">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_968eac0b-4598-40a7-96f4-2969e5b4600d"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"></revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_2adee6e7-5596-4208-83fd-fa8e15d0ca22"> <head> <address> <addrLine>An den</addrLine> <addrLine>Herrn Musikdirektor <hi rend="latintype">Dr. phil.</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">F. Mendelssohn Bartholdy</hi>,</addrLine> <addrLine>Wohlgeboren,</addrLine><addrLine>in</addrLine> <addrLine><hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline">Leipzig</hi></hi>.</addrLine> <addrLine>frc.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_77124bbe-51de-4c28-99de-522593032d5c"> <docAuthor key="PSN0115884" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_639f2546-a8dd-4dc7-8456-735d3e03b65b">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798–1851)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0115884" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_9384a6d0-2777-49fe-8ddb-eadd1304fce6">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798–1851)</docAuthor> <dateline rend="right"><hi rend="latintype">Düsseldorf</hi> d. <date cert="high" when="1836-03-30" xml:id="date_2f70614d-cfdd-4f35-afd8-68c46184836a">30. <hi rend="latintype">März</hi> 1836</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent">Liebster Felix! und <hi rend="latintype">laudo-coronatus</hi> Doctor!<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f0c312c4-afab-451f-af8a-f22b1801e3c4" xml:lang="de ">laudo-coronatus Doctor! – Die philosophische Fakultät der Universität Leipzig hatte Mendelssohn zum Doctor der Philosophie und Magister der freien Künste ernannt und ihm am Morgen des 20. März 1836 das Doktordiplom überreicht (siehe Brief gb-1836-03-19-01 Carl Friedrich Günther an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Leipzig, 19. März 1836, sowie Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 26. Druck: Klein / Ward Jones, Schreibkalender, S. 24). Das Diplom wird in D-B, Musikabteilung, MA Ep. 377, aufbewahrt (Abbildung u. a. in Klein, Das verborgene Band, S. 231).</note> Herzlichen Glückwunsch den ich hier oben zusetze, da ich unten nicht Platz habe. Mit großer Freude erfuhren wir aus der Zeitung die freudige <choice resp="Editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_980433b4-791a-4b50-a0b6-a7ae658a7904"><sic resp="writer">Zeitung</sic><corr resp="editor">Nachricht</corr></choice><note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_6d5ce9d4-3bb8-41b0-a388-65fd1424694e" xml:lang="de ">Zeitung – bis zum 18. Jahrhundert der Begriff für eine beliebige Nachricht; hier wohl recte: Nachricht.</note>. Die <persName xml:id="persName_3affdce1-82fa-4ec6-8ded-288bc90c961b">Mädchen<name key="PSN0115877" style="hidden" type="person">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name><name key="PSN0115882" style="hidden" type="person">Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875)</name></persName> meinen: welch’ Gesicht wird er nun aufsetzen?<lg rend="left" type="verse" xml:id="lg_a6f14cee-a90a-4178-ad6f-7d8144433f5a"><l>Sei ohne Furcht am Leben,</l><l>Ich mißversteh’ Dich nicht,</l><l>Wir sind uns warm ergeben,</l><l>Was auch die Mutter spricht!</l></lg></p> <p>Dieß die kurze Antwort auf Deinen langen Eingang vom 26ten. Ich beantworte den so eben erhaltenen <title xml:id="title_95b8dbf3-854c-4ffa-8dc7-d422d617d23e">Brief<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1836-03-26-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand von Woringen in Düsseldorf; Leipzig, 26. März 1836</name></title> sogleich, da seit meinem letzten neue Bedenken sich erhoben haben, die ich Dir sofort vorbringen muß.</p> <p>Du wirst Dich überzeugt haben, daß der <title xml:id="title_6524f5c0-a9e5-4859-8000-d8e7df92059e"><hi rend="latintype">Faust</hi><name key="PSN0114055" style="hidden" type="author">Radziwill (Radziwiłł), Anton Heinrich (Antoni Henryk) Fürst (1775-1833)</name><name key="CRT0110373" style="hidden" type="music">Compositionen zu Goethe’s Faust</name></title> uns nicht brächte, was wir wünschen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c13b02fd-f36c-4a4d-be8a-0b69d01ff2cd" xml:lang="de ">daß der Faust uns nicht brächte, was wir wünschen – Im Brief vom 26. März 1836 hatte Mendelssohn Anton Heinrich Radziwills Compositionen zu Goethe’s Faust und alternativ Carl Maria von Webers Jubel-Kantate op. 58 (WeV B. 15) als Vokalkomposition für den zweiten Tag des 18. Niederrheinischen Musikfestes in Köln, den 23. Mai 1836, vorgeschlagen. Daneben wünschte er sich Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie d-Moll, op. 125, Georg Friedrich Händels Psalm Es-Dur O preise den Herrn (O praise the Lord with one consent; Nr. 9 aus den Chandos Anthems) HWV 254, Beethovens Ouvertüre Nr. 1 zu Leonore op. 138. Letztendlich erklangen der Händel-Psalm, die beiden Werke von Beethoven sowie Wolfgang Amadeus Mozarts Kantate Davidde penitente KV 469 (Hauchecorne, Musikfeste, Anhang, S. 19).</note> Die <title xml:id="title_58b05529-1015-4590-bfac-5f96ab49051b">Jubel-Cantate von <hi rend="latintype">Weber</hi><name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111247" style="hidden" type="music">Jubel-Kantate op. 58 (WeV B. 15)</name></title> ist – mit neu – schlechter untergelegtem Texte 1832 bei dem <placeName xml:id="placeName_5c4338ca-c6e4-4b08-8c23-8b0c245e31b3">Feste in <hi rend="latintype">Cöln</hi><name key="NST0103684" style="hidden" subtype="" type="institution">14. Niederrheinisches Musikfest (1832)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gegeben und ich glaube daher kaum, daß wir sie – wenn auch als Erndte Cantate<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ea90b3b2-1ffc-45b1-8ce4-161f03191130" xml:lang="de ">Die Jubel-Cantate von Weber ist – mit neu – schlechter untergelegtem Texte 1832 bei dem Feste in Cöln gegeben … Erndte Cantate – Die Jubel-Kantate op. 58 von Carl Maria von Weber erklang am 11. Juni 1832 »mit einem von Prof. [Johann Peter Balthasar] Kreuser zu Cöln unterlegten auf das Fest bezüglichen Text« beim 14. Niederrheinischen Musikfest in Köln (Hauchecorne, Musikfeste, Anhang, S. 15).</note> – wiederholen dürfen und sollen. Wenn nun auch <title xml:id="title_ea5e53a5-6cc4-4c8c-a8ca-d7ba5a349fef"><hi rend="latintype">Schneider’s</hi> Hymne<name key="PSN0114646" style="hidden" type="author">Schneider, Johann Christian Friedrich (1786-1853)</name><name key="CRT0110723" style="hidden" type="music">Jehova, dir frohlockt der König op. 94</name></title> nicht paßt, so muß auf ganz neue Wahl gesonnen werden. Ich habe an <persName xml:id="persName_a8401968-5160-40be-a33a-b70654ee44f6">Verkenius<name key="PSN0115488" style="hidden" type="person">Verkenius, Erich Heinrich Wilhelm (1776-1841)</name></persName> geschrieben und erwarte seinen Vorschlag. Wie wäre es denn aber mit dem <hi rend="latintype">Finale</hi> aus <title xml:id="title_e62a401b-a8ca-4ed0-acdf-c76b5c035b40"><hi rend="latintype">Anacreon</hi><name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108363" style="hidden" type="music">Anacréon, ou L’Amour fugitif</name></title>, wovon die Ouvertüre auch schon früher da war?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0fe38497-e2b3-4379-b68e-29056b159a3a" xml:lang="de ">Anacreon, wovon die Ouvertüre auch schon früher da war – Die Ouvertüre zu Anacréon, ou L’Amour fugitif hatte am ersten Tag des 12. Niederrheinischen Musikfestes (7. und 8. Juni 1829) in Aachen auf dem Programm gestanden (Hauchecorne, Musikfeste, Anhang, S. 13).</note> Vergl. <title xml:id="title_1c8adb95-6c09-4e82-a87e-358f86b32c3c"><hi rend="latintype">Dr. Becher</hi> über das Niederrh. Musikfest<name key="PSN0109738" style="hidden" type="author">Becher, Alfred Julius (Pseud.: Proteus ambulans) (1803-1848)</name><name key="CRT0107984" style="hidden" type="science">Das niederrheinische Musikfest 1835</name></title>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6c475cf9-a388-4217-8c1f-c7c40f198440" xml:lang="de ">Dr. Becher über das Niederrh. Musikfest – Alfred Julius Bechers Aufsatz Das niederrheinische Musikfest 1835, in: NZfM 2 (1835), S. 103 f.</note> Mir scheint, ehe wir etwas Unpassendes wählen oder eine Wiederholung machen, wird ein solches Musikstück, tüchtig gegeben, um so besser wirken, als der <title xml:id="title_0a770a03-7bc4-4e25-9cfe-67b52ffb44bd"><hi rend="latintype">Haendel</hi>’sche Psalm<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108966" style="hidden" type="music">O praise the Lord with one consent HWV 254</name></title> die Chöre schon beschäftigt. Für den <date cert="high" when="1836-05-24" xml:id="date_1ebf3d32-d287-474b-a068-91fa56fffc4a">dritten Tag</date> finden wir schon noch Etwas Anderes. Der liegt mir überhaupt um soferner, als das <placeName xml:id="placeName_dd54ffe4-43f0-400c-97f0-db01d4dcd5dc">Comité<name key="NST0100504" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> meinen Vorschlag nicht annimmt, denselben von vorne herein anzu-<seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>kündigen, sondern die Absicht hat, davon gar nicht zu reden, sondern erst abzuwarten, ob eine solche Aenderung überhaupt zuläßig sein werde und sich auch Erfolg davon verspricht, wenn ein drittes Conzert, wie in 1833,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3f11022b-c077-477e-a86d-879d39fdabad" xml:lang="de ">ein drittes Conzert, wie in 1833 – Das »Fest-Concert« am 28. Mai 1833 war zur Deckung der Kosten des 15. Niederrheinischen Musikfestes in Düsseldorf angesetzt worden. Programmpunkte waren zum größten Teil bereits während der ersten Tage des Festes erklungene Kompositionen (vgl. Düsseldorfer Zeitung Nr. 127, 28. Mai 1833).</note> plötzlich auftritt. Ich bin der Meinung nicht, sondern vielmehr, daß es der Sache genehm wäre, den Musikfesten, welche an ächt künstlerischern Einzelleistungen Mangel leiden, auch diesen durch öffentliche Ankündigung zu beseitigen, dabei nur denjenigen, welche sich zu beiden Tagen vorher verpflichten, auch die Theilnahme am 3<hi rend="superscript">ten</hi> Tage sehr billig zu geben, allen Uebrigen aber dieses Conzert, wie die einzelnen vorhergehenden, nur um hohen Preis zu geben. Der Beschluß ist suspendirt. Daß wir auf SoloVorträge, namentlich auch durch Dich rechnen, versteht sich ganz von selbst und Deine jetzige freundliche Aeußerung wird das <placeName xml:id="placeName_7b73e748-d076-405c-a0cf-1c59a9ea6f75">Comité<name key="NST0100504" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gewiß höchlich erfreuen und vielleicht jeden Skrupel beseitigen, den Einzelne wegen des Arrangements des 3<hi rend="superscript">ten</hi> Conzerts – mit Ankündigung, denn über die Zweckmäßigkeit an sich ist gar kein Zweifel – noch haben. Ich bin jetzt auf Deinen nächsten Brief sehr gespannt, da er uns doch dem Wahl-Ziele näher bringen muß.</p> <p>Was die <title xml:id="title_b3f9ed49-3c9a-44cf-b037-85c40ca63726">Ouvertüre<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108036" style="hidden" type="music">Leonoren-Ouvertüre Nr. 1 C-Dur, op. 138</name></title> betrifft, so habe ich sofort nach <placeName xml:id="placeName_3821773a-a610-4b63-8c14-a2584f8c808e">Aachen<settlement key="STM0100106" style="hidden" type="locality">Aachen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> geschrieben, ob sie zu erlange sei. Hier war es ein Hauptbedenken, ob dieselbe, da schon die <title xml:id="title_4a70601b-fb4d-4028-b906-9124bc3a5f27">IX Synfonie<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108070" style="hidden" type="music">9. Sinfonie d-Moll, op. 125</name></title> gemacht wird, als <hi n="1" rend="underline">zweites</hi> Stück von <persName xml:id="persName_5d3dc8a4-955f-42e3-95b9-d27140e90dad">Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden" type="person">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName> da noch zu machen sein dürfe. Dieses Bedenken scheint mir nicht unerheblich. Wir wollen aber jetzt erst die Antwort aus <placeName xml:id="placeName_38336573-fc64-40e8-b462-c7c11246811c">Aachen<settlement key="STM0100106" style="hidden" type="locality">Aachen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> abwarten. Uebrigens ist nun neben der <title xml:id="title_7583092b-0844-419c-9288-fd979e76a4f2">Elise<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108367" style="hidden" type="music">Eliza ou Le Voyage aux glaciers du Mont Saint-Bernard</name></title>, und <title xml:id="title_65379657-1888-4f49-9d6b-d1d7a5e1fd64">Olympia<name key="PSN0115037" style="hidden" type="author">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851)</name><name key="CRT0110969" style="hidden" type="music">Olimpie</name></title> auch noch <title xml:id="title_8632118c-9902-4082-b92f-f5638239c38a">die zum Beherrscher der Geister von <hi rend="latintype">CM. v. W.</hi><name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111260" style="hidden" type="music">Ouvertüre zum Beherrscher der Geister d-Moll, op. 27 (WeV M. 5)</name></title> in Vorschlag gekommen. Alles sei von Dir bedacht.</p> <p><seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Uebrigens soll Dir die Verantwortlichkeit für die Wahl eben so wenig in die Schuhe geschoben werden, als wir sie allein zu übernehmen gedenken; zusammen müssen wir um so mehr dafür stehen, als <date cert="high" when="1836-03-29" xml:id="date_b4c3d1f5-af90-435a-94e4-3c64512c596b">gestern</date> noch <persName xml:id="persName_f51b4443-d980-4f1f-b600-14183833b538"><hi rend="latintype">Grf Nesselrode</hi><name key="PSN0113573" style="hidden" type="person">Nesselrode-Ehreshoven, Franz Bertram Reichsgraf von (1783-1847)</name></persName> mir sagte: wenn man 3 oder doch mindestens 1 Jahr zum Ueberlegen der Auswahl habe, so sei es doch eigentlich nicht recht, drüber so sehr bis zum letzten Moment in Zweifel zu sein, und ich finde, daß er rechthatte. Allein damit ist jetzt nichts gebessert.</p> <p>Von der <persName xml:id="persName_e3be874a-5d45-4529-b1a3-163f5d6d277d"><hi rend="latintype">Decker</hi><name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> haben wir – nicht direkt – als höchst wahrscheinlich gehört, daß sie nicht kommen werde.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ca6f69e7-4ae9-4367-9f41-dabcce715870" xml:lang="de ">der Decker … daß sie nicht kommen werde – Pauline Decker nahm 1836 nicht am Musikfest teil.</note> Indeß hast Du die Einladung für <persName xml:id="persName_1cee81ae-3d0e-42dc-b636-8a45fcb18d89"><hi rend="latintype">Frl Grabau</hi><name key="PSN0111497" style="hidden" type="person">Grabau, Eleonore Henriette (1805-1852)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5aeb5e5e-43c4-4aaa-bf19-32cb422f9334" xml:lang="de ">die Einladung für Frl Grabau – Henriette Grabau konnte als Sopransolistin für das Fest engagiert werden.</note> erhalten und das ist jedenfalls gut. Was die Orgel betrifft, so habe ich zwar das <placeName xml:id="placeName_6d876456-db93-48b7-afda-0a7b09459add">Comité<name key="NST0100504" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> darüber noch nicht gehört. Allein ich gebe Dir zu bedenken, ob der <title xml:id="title_1c95f400-9677-4c7e-bc3e-19ca08f6e0c6">Psalm<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108966" style="hidden" type="music">O praise the Lord with one consent HWV 254</name></title> allein den großen Aufwand lohnen würde, den die Aufstellung einer Orgel, wenn man sie haben könnte, <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap>. Etwas anderes wäre es, wenn ein großes Werk gemacht werden sollte, dann <hi n="1" rend="underline">müßte</hi>, m. E. dafür gesorgt werden. Ich möchte daher rathen, den <title xml:id="title_22f201db-7f09-4397-94be-99b22ec0bd54">Psalm<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108966" style="hidden" type="music">O praise the Lord with one consent HWV 254</name></title> zu <title xml:id="title_a0890429-3c55-4a74-898a-aad63c3e84b0">intrumentiren<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_71252ea9-6e06-4e2c-bdfb-be9d3392baba"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="appendices" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="appendix_B:_foreign_works" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="a)_arrangements_and_performance_devices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0101041" style="hidden">Georg Friedrich Händel, »O preiset den Herrn« (O praise the Lord«) HWV 254, Erweiterung des Orchesterapparates in den Sätzen 2, 6, 7 und 8; Ergänzung von 2 Fl., Ob. II, 2 Cl., 2 Fg., 2 Cor., 2 Trb., Timp., Va.<idno type="MWV">Anh. B–a</idno><idno type="op"></idno></name></title> und erwarte ich daher die Nachricht, ob Du es selbst oder ob es <persName xml:id="persName_5ec4ca47-ed30-4ab3-9841-c42f68928e55"><hi rend="latintype">Rietz</hi><name key="PSN0114200" style="hidden" type="person">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name></persName> übernehmen soll.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d9235d89-9841-48a7-938e-e3b25e52d6e4" xml:lang="de ">den Psalm zu intrumentiren … ob es Rietz übernehmen soll – Die Instrumentierung des Psalms O preise den Herrn wollte Julius Rietz ursprünglich ausführen. Da dieser erkrankte, übernahm Mendelssohn am 11. Mai 1836 in Düsseldorf die Arbeit selbst (vgl. Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 41. Druck: Klein / Ward Jones, Schreibkalender, S. 33). Die autographe Partitur der zusätzlichen Stimmen ist in GB-LEbc, MS Music Mendelssohn, überliefert (vgl. MWV, S. 507).</note> Ich glaube, daß das Comité auch meine Bedenken wegen der Orgel theilen wird. Die <title xml:id="title_0976fb4d-4e24-4b2e-8f89-baae5f43e13d">Beethoven’sche Sinfonie<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108070" style="hidden" type="music">9. Sinfonie d-Moll, op. 125</name></title> steht nun fest. Das ist sehr gut und ich hätte wahrlich auch nur dann mich darin ergeben, sie fallen zu lassen, wenn Du <title xml:id="title_acb8be02-c86a-43cf-986d-de118f5c0350">die Deinige<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_57e626db-2355-4a49-a40d-32c3f712f8d8"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100339" style="hidden">Sinfonie Nr. 1 (Sinfonia XIII) c-Moll für Orchester, 31. März 1824; [1829]<idno type="MWV">N 13</idno><idno type="op">11</idno></name></title> gegeben hättest. Wiener Preissinfonieen traue ich nicht.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_30d82120-0496-4916-b4a3-8151d8ad0358" xml:lang="de ">Wiener Preissinfonieen traue ich nicht – bezieht sich auf Franz Lachners Sinfonie Nr. 5 c-Moll, op. 52 (Sinfonia passionata, auch Preis-Symphonie). Diese war 1835 mit dem großen Preis des Kompositionswettbewerbs der Wiener Concerts spirituels ausgezeichnet worden. Zu deren Wiener Aufführung am 18. Februar 1836 siehe Allgemeiner Musikalischer Anzeiger Nr. 10 (10. März 1836), S. 37-40. Mendelssohn dirigierte das Werk am 27. Oktober 1836 im zweiten Teil des vierten Abonnementkonzerts der Saison 1836/37 im Gewandhaus (Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 949).</note> </p> <p><seg type="closer">Die <persName xml:id="persName_04022047-aa70-4010-a927-87d2e293ff8a">Meinigen<name key="PSN0115873" style="hidden" type="person">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-)</name></persName> grüßen Dich herzlich, sowie die <persName xml:id="persName_d7f75db4-f14b-4c6f-a9fb-9ce9e252fac3">Deinigen<name key="PSN0113241" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName>, wenn sie noch bei Dir sind.</seg><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6f270691-1dd4-46b4-bf8f-90577e80cc6b" xml:lang="de ">die Deinigen, wenn sie noch bei Dir sind – Die Mutter Lea Mendelssohn Bartholdy und Schwester Fanny Hensel waren vom 14. bis 21. März 1836 nach Leipzig gereist (zu dem Aufenthalt vgl. Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 24-26. Druck: Klein / Ward Jones, Schreibkalender, S. 23 f., sowie Hensel, Tagebücher, S. 81).</note> Wir hoffen, daß Du unsere Bitten und Vorschläge annimmst.</p> <p>Ich schrieb Dir, daß wir 9 Violinpulte an jeder Seite haben. Es sind ihrer aber 10 in 1833 gewesen. Wer kann und soll hier die SoloInstrumente spielen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f3ee84eb-3fb4-4f4d-8e30-c10ccbda8177" xml:lang="de ">Wer kann und soll hier die SoloInstrumente spielen – In Brief fmb-1836-04-13-01 (Brief Nr. 1337) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand von Woringen in Düsseldorf, Leipzig, 13. April 1836, schlug Mendelssohn vier Instrumentalisten zur Mitwirkung am Musikfest vor: den Leipziger Konzertmeister Ferdinand David, den dortigen Posaunisten Karl Traugott Queisser, einen Elberfelder Flötisten (Herr Ruhland?) und den Kölner Fagottisten Friedrich Schröder.</note> und für welche müssen wir Fremde engagiren? Hauptpunkt.</p> <signed rend="right">Ganz Dein <hi rend="latintype">F</hi>.</signed> </div></body></text></TEI>