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gb-1836-03-03-01

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Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 3. März 1836 Les beaux esprits se renkontrent. – Damit sich der Spruch erst bei uns wieder verwirklicht, mein Felix! muß ich zuerst schreiben, denn sonst könnte die Wohlthat eines Briefes von Dir wohl noch lange ausbleiben. Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 18. Februar 1836Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 6. März 1836 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Transkription: Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 31/39. Autograph Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 3. März 1836 Les beaux esprits se renkontrent. – Damit sich der Spruch erst bei uns wieder verwirklicht, mein Felix! muß ich zuerst schreiben, denn sonst könnte die Wohlthat eines Briefes von Dir wohl noch lange ausbleiben. Die

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [BERLIN 3-4 / 3 / 3], [R29 / 3 / No4], Siegel abgerissen.

Lea Mendelssohn Bartholdy

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

3. März 1836 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Herrn Musikdirektor Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig. frei
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin 3 März 1836

Les beaux esprits se renkontrent.Les beaux esprits se renkontrent – frz., zwei Seelen, ein Gedanke. – Damit sich der Spruch erst bei uns wieder verwirklicht, mein Felix! muß ich zuerst schreiben, denn sonst könnte die Wohlthat eines Briefes von Dir wohl noch lange ausbleiben. Die Anwesenheit der Damen SchunkeSchunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862)Schunck, Emmeline (1813-1877)Die Anwesenheit der Damen Schunke – Die aus Leipzig stammende Juliane Louise Schunck hatte sich seit dem 16. Februar 1836 in Berlin aufgehalten, um die Hochzeit ihrer Tochter Emmeline mit dem Berliner Privatgelehrten Victor Benecke vorzubereiten, die im April 1836 stattfand. klingt jetzt nur in halbverwehten Tönen nach, liebes Herz! Die MutterSchunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862) hat nicht bloß mir allzubestochnen Mama Claudia,Mama Claudia – Lea Mendelssohn Bartholdy bezeichnete damit sich selbst; Anspielung auf Claudia Galotti, Person aus Gotthold Ephraim Lessings Drama Emilia Galotti. sondern allen Leuten ungemein gefallen. Es läßt sich ja auch vordemonstriren, daß sie klug und gut und freundlicher Natur sein muß, die ein so gar lebhaftes Anerkennen und Freundschaftsgefühl für meinen geliebten Sohn hat. Und wenn dies, ich bekenn es gern, die erste Sympathie war, die mich zu ihr zog, fanden sich auch andre Anknüpfungspunkte, was die Verheirathung und Trennung von einer Tochterdie Verheirathung … von einer Tochter – siehe Kommentar zu Z.: Die Anwesenheit der Damen Schunke. betrifft, die Einfachheit der Einrichtung etc. Als ich Höflichkeitsfrage wegen des BaumkuchentransportsBaumkuchentransports – Baumkuchen war Mendelssohns Lieblingskuchen. vorbrachte, sagte die nette Frau mit Freude, nun, es ist mir recht lieb, wenn Sie keinen schicken, denn alsdann nehme ich einen für den H. Kapellm. mit. Deßhalb ist er auch nur so bescheiden klein gerathen, daß Ihr nicht lange Schlemmer gewesen sein könnt, und ich mir das Vergnügen, Dich sattsam zu füttern, vorbehalte, falls dieser ohne Havarie angelangt ist.

Reb.Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) und ich haben heut sehr liebe Briefe v. unserm gescheuten kleinen Dr. Backh.Backhausen, Peter (1801-1869) erhalten.Reb. und ich haben heut sehr liebe Briefe v. … Dr. Backh. erhalten – Briefe des Düsseldorfer Arztes Peter Backhausen an Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy vom 26. Februar 1836 sind nicht überliefert (zum Briefdatum vgl. das Zitat aus dem Brief unten). Letzte war 1835 von Backhausen medizinisch behandelt worden, als sie nach dem Besuch des 17. Niederrheinischen Musikfestes in Köln während ihres Sommeraufenthalts in Düsseldorf schwer erkrankt war. Wir schrieben ihm nämlich sehr besorgt über die gute EliseWoringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?), die jetzt oft kränkelt, und v. der wir hörten, es möchte das Uebel Ihrer früh verstorbenen MutterWoringen, Maria Anna (Antoinette?) von (1776-1828),Elise … Ihrer früh verstorbenen Mutter – Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von Woringens Mutter Maria Anna (Antoinette?) von Woringen, geb. Reigers, war 1828 gestorben. (Krebsschaden) sein. Er hat uns Gottlob! drüber ganz beruhigt; obgleich sie freilich noch nicht ganz hergestellt ist. Schade um das herzensliebe Mädchen! Für die Wor.Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-) Bekanntschaft kann er uns nicht genug danken, wie wir denn auch v. der andern Seite Dank einerndten. Ueber das Mus.fest18. Niederrheinisches Musikfest (1836)DüsseldorfDeutschland schreibt er: „Ihre Bemühungen für d. PfingstfestIhre Bemühungen für d. Pfingstfest – siehe dazu Brief gb-1836-02-19-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 19. Februar 1836, ab Z.: »Laß Dir nun erzählen, geliebter Mensch! was sich in Musikfestangelegenheiten hier begeben.« sind nicht ohne Folgen geblieben; aber die Folgen eben scheinen zu beweisen, wie groß der Widerstand ist. Heute ist Befehl an die hies. RegierungProvinzialregierungKoblenzDeutschland angekommen, darüber zu berichten, in wiefern das Fest störend auf die kirchl. Feier des Tages wirke od. nicht. – Von d. Geburtst. Ihres H. Sohnes F.Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) im hies. GesangvereinSingvereinDüsseldorfDeutschland haben Sie wohl schon durch Wor.sWoringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-) gehört. Gestern haben wir uns an seiner Meeresstille und gl. Fahrt<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_c2813d99-b846-4b5b-aa04-db7168292650"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name> entzückt. Im vorhergeh. Konc. war die gleichbenannte Beeth. Komposit.<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108043" style="hidden" type="music">Meeresstille und glückliche Fahrt op. 112</name> gegeben worden,Im vorhergeh. Konc. war die gleichbenannte Beeth. Komposit. gegeben worden – Ludwig van Beethovens Kantate Meeresstille und glückliche Fahrt op. 112 war in der vierten musikalischen Aufführung am 9. Februar 1836 erklungen (vgl. den Konzertzettel: Link). und ich unterlaße das auszuführen, was Vergleichendes darüber in unserm Kreise vorgebracht wurde, um jeden Anschein zu vermeiden als wollte ich absichtl. Ihnen etwas Angenehmes sagen.“

|2| In my poor solitary life hab ich seit lange wieder zuerst bei FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) ein wenig Musik gehört. Die HähnelHaehnel, Amalie (1807-1849) hatte sich Sonnab. bei ihr für d. ganzen Tag melden laßen; und Abends gab sie uns mit völlig erholter, vortrefflicher Stimme vom Orpheus<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714–1787)</name><name key="CRT0111403" style="hidden" type="music">Orphée et Euridice (Orpheus und Eurydike) GluckWV 1.43</name> bis auf MalibranMalibran, María Felicità (1808-1836)lieder Viel und Schönes zu hören. Sie ist übrigens für mich stets eine der angenehmsten Personen, doppelt zu loben und zu schätzen in ihrer Lage, bei so vieler Anreizung frivol, coquette, anspruchsvoll, eitel zu sein. Vor 8 Tagen sang sie bei d. DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882) die Fatime im Oberon<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111259" style="hidden" type="music">Oberon, or the Elf King’s Oath WeV C. 10</name>;Vor 8 Tagen sang sie bei d. Decker die Fatime im Oberon – Die Aufführung von Carl Maria von Webers Oper Oberon WeV C. 10 bei Rudolf Ludwig und Pauline Decker fand am 19. Februar 1836 in deren Wohnung in der Wilhelmsstraße 75 statt (Erwähnung in Brief gb-1836-02-20-01 Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 19. und 20. Februar 1836). Die Sopranistin veranstaltete ihre Musiken seit Herbst 1833 / Frühjahr 1834. Fatime ist die die Rolle der Vertrauten der Rezia, Tochter des Kalifen von Bagdad. aus Furcht vor , der das Privatsingen (nicht mit Unrecht) so oft möglich hervortreibt, war es ohne Probe ihrerseits und im größten Geheimniß geschehen, so daß die Gesellschaft höchst gespannt auf die Unbekannte, Ungenannte war. CerfCerf (Cerfberr), Carl Friedrich (bis 1818: Friedrich Hirsch) (1771-1845) hält wieder, dank seiner Industrie und Geschicklichkeit einen Goldring, durch ein Wiener Stück „zu ebner Erde und 1. Stock“<name key="PSN0119745" style="hidden" type="author">Nestroy, Johann Nepomuk Eduard Ambrosius (1801–1862)</name><name key="CRT0113041" style="hidden" type="dramatic_work">Zu ebener Erde und erster Stock, oder: Launen des Glückes</name>,ein Wiener Stück „zu ebner Erde und 1. Stock“ – Johann Nestroys dreiaktiges Lokalposse Zu ebener Erde und erster Stock, oder: Die Launen des Glückes mit Musik von Adolf Müller (1801-1886) wurde vom 25. bis 29. Februar, vom 1. bis 15. März und wiederum vom 4. bis 12. April 1836 täglich im Königsstädtischen Theater gespielt (Repertorium des Königsstädtischen Theaters in Berlin, vom 16. Dezember 1835 bis 15. Dezember 1836, hrsg. von Carl Friedrich Just und Carl Gollmick, Berlin 1837, S. 20 f.). wo die Bühne der Höhe nach getheilt ist und eine Art Doppelkomödie geschaut wird. Schon die Ankündigung, daß wegen der Theaterveränderung einen Abend nicht gespielt und das neue Stück 8mal nach einander gegeben werden sollte, reizte die Neugier so sehr, daß man noch jetzt bei der 6. Vorstellung nur durch Begünstigung Plätze erhält. PaulsMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879) und BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) sahen es gestern und letztre kam recht ergötzt nach Hause. Unter andern wird BeckmannsBeckmann, Friedrich (1803-1866) ins Bett springen jedesmal mit da capo beehrt; kurz, die Leute da sind lustig, während man sich im königl. TheaterKönigliches SchauspielhausBerlinDeutschland höchstens dann erfreut, wenn Frl. v. HagnHagn, Caroline Charlotte Anna von (1809-1891) und Mde. CrelingerCrelinger, verw. Stich, Sophie Auguste Friederike (1795-1865) sich über eine Rolle der erstern, die Bertha StichStich, Pauline Sophie Bertha (1818-1876) in ihrer Abwesenheit bekommen, zanken, od., wie viele behaupten, prügeln. Das sind nun unser Guelfen und Ghibellinen!Guelfen und Ghibellinen – zwei verfeindete politische Gruppierungen im mittelalterlichen Italien.

Ist denn Euer Wetter auch so unglaublich abwechselnd? Ich warte nun schon lange auf einen heitern Himmel, um die Unzahl Besuche, fahrend zurück zu geben, die ich bei meinem Unglückmeinem Unglück – Gemeint ist der Tod des Ehemanns Abraham Mendelssohn Bartholdy am 19. November 1835. erhielt. Dazwischen hatten wir freilich einzelne schöne Stunden, die ich im Garten benutzte. Die Gesträuche keimen; die Schnee- und Regennäße ist der Vegetation sehr vortheilhaft. Anfangs April bekomme ich den Denkstein zum Grabe.den Denkstein zum Grabe – Abraham Mendelssohn Bartholdys Grabstele auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof vor dem Halleschen Tor trägt die Inschrift »Abraham Ernst / Mendelssohn / Bartholdy / geb. den 11ten Decbr. 1776 / gest. den 19ten Novbr. 1835«. Ich habe ihn in VatersMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Sinn so einfach und so wenig auffallend als möglich bestellt; nur mit dem Namen und den Geburts- und Sterbetagen. Ich werde dann noch zeitig genug für diesen Frühling eine schöne Trauerweide pflanzen laßen können: Blumen laßen sich eher zu jeder Jahreszeit anbringen. HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) sprach v. einem vergoldeten Ehrenkranz, ich weiß aber, daß VatMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)erVater – »Vat« nachträglich vor »er« in der Zeile eingefügt. in allen Trauerdenkmalen stets die größtmöglichste Simplicität anbefahl, und es erscheint auch wirkl. lächerlich, nach dem Tode noch prunken zu wollen, oder die Blicke auf sich ziehen zu wollen. LichtenbergLichtenberg, Georg Christoph (1786-1845) sagt: man sollte nicht glauben, daß der<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>menschl. Unverstand so weit gehe, sich beim Einsteigen in die Trauerkutsche zu bekomplimentiren<name key="PSN0117397" style="hidden" type="author">Lichtenberg, Georg Christoph (1786–1845)</name><name key="CRT0113042" style="hidden" type="literature">Sudelbücher</name>.Lichtenberg sagt … sich beim Einsteigen in die Trauerkutsche zu bekomplimentiren – nicht ganz wörtliches Zitat aus Georg Christoph Lichtenbergs Aphorismensammlung der Sudelbücher (Sudelbuch G): »Man sollte nicht glauben, daß der unnatürliche Verstand so sehr weit gehen könnte, daß sich Leute beim Einsteigen in die Trauerkutsche komplimentieren könnten.«

Fr. v. MelleMelle, Babette Helene Henriette von (1797-1875) aus Hamb.HamburgDeutschland hat mich vor kurzem besucht und mir ebenfalls erzählt wie höchst beliebt Deine Kompositionen dort sind. Jeder Fremde wundert sich jetzt, über die gänzliche Armuth unsrer Theater und MusikAnstalten. Radzvils Faust<name key="PSN0114055" style="hidden" type="author">Radziwill (Radziwiłł), Anton Heinrich (Antoni Henryk) Fürst (1775–1833)</name><name key="CRT0110373" style="hidden" type="music">Compositionen zu Goethe’s Faust</name> ist v. wegen der Prinzlichkeit ungeheuer voll gewesen,Radzvils Faust ist … ungeheuer voll gewesen – Anton Heinrich Radziwills Compositionen zu Goethe’s Faust waren am 25. Februar 1836 im Saal der Sing-Akademie erklungen (Der Wanderer Nr. 71, 11. März 1836, ohne Paginierung, und Allgemeiner Musikalischer Anzeiger Nr. 14, 7. April 1836, S. 53). DevrientDevrient, Philipp Eduard (1801-1877) hat großentheils deklamirt, MantiusMantius, Eduard (1806-1874) und die LenzLenz, Bertha Luise (1813-1819) gesungen. Eins haben sie wenigstens v. Dir gelernt; sich die Probe entréen bezahlen zu laßen. Die Paßion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name> ist auf nächstens angekündigt.Die Paßion ist auf nächstens angekündigt – Die Sing-Akademie führte Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion BWV 244 am 24. März 1836 auf (Martin Heinrich Karl Lichtenstein, Zur Geschichte der Sing-Akademie in Berlin. Nebst einer Nachricht über das Fest am funfzigsten Jahrestage ihrer Stiftung, Berlin 1843, S. XXIII).

Solltest Du, liebes Herzenslamm! nach d. SchweizSchweizSchweiz reisen,nach d. Schweiz reisen – Mendelssohns Plan, gemeinsam mit Carl Klingemann die Schweiz zu besuchen, realisierte sich nicht. so bitt ich Dich, freilich noch zu frühzeitig, ja auf Deine Gesundheit beim Bergsteigen recht sehr zu achten. Ein junger GenferSarrasin, Mr.Ein junger Genfer – Mr. Sarrasin; die Person ist bereits erwähnt in Brief gb-1836-02-09-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 9. Februar 1836. den mir Mde. DoxatDoxat, Familie in Genf empfohlen, hat mir wieder die anmuthigsten Erinnerungen,die anmuthigsten Erinnerungen – bezieht sich auf die Reise der Familie Mendelssohn in die Schweiz im Jahr 1822. Siehe dazu »… über jeden Ausdruck erhaben und schön«. Die Schweizer Reise der Familie Mendelssohn 1822, hrsg. von Hans-Günter Klein, Wiesbaden 2012, S. 151, Anm. 106, und passim. aber auch die Gefahren der Erhitzung und Ueberanstrengung zurück gerufen, die VatersMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Konstitution zuerst erschütterten. Eben so hat General SchackSchack, Ferdinand Wilhelm Carl von (1786-1831) und die arme Lilli Bernh. KleinKlein, Elisabeth (Lili) (1800-1829), das Ersteigen des RigiRigiSchweiz mit langer schrecklicher Krankheit und endlichem Tod in jungen Jahren bezahlen müßen.o hat General Schack und die arme Lilli Bernh. Klein, das Ersteigen des Rigi … bezahlen müßen – Der preußische Generalmajor Ferdinand Wilhelm Carl von Schack überanstrengte sich beim Besteigen des Rigikulm, des höchsten Gipfels (1.797,5 m) des Rigi, eines zentralschweizer Bergmassivs zwischen dem Vierwaldstättersee, dem Zugersee und dem Lauerzersee. Von Schack starb 1831 nach mehrjähriger Krankheit. Elisabeth (Lilly) Parthey, seit 1824 Ehefrau des Komponisten Bernhard Joseph Klein, wurde nur 28 Jahre alt. Sie starb 1829 an der Tuberkulose. Durchdringe Dich recht von dieser Idee, geliebtes Kind, und sprich mit Deinem ClarusClarus, Johann Christian August (1774-1854)Deinem Clarus – Johann Christian August Clarus war Mendelssohns Hausarzt. darüber. Mde. SchunkeSchunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862) sagt, Du würdest vielleicht mit SchlemmerSchlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803-1890) reisen, das wäre mir schon Eine Beruhigung. – SchwesternHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) und KinderHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) sind Gottlob sehr wohl; WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) ist ein wahrhaft étonnanter Junge, und trotz seiner Lebendigkeit und Geschwätzigkeit, herrlich um sich zu leiden.

Gott erhalte Dich und schenke uns bald angenehme Nachrichten von Dir. DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) grüße ich herzlich und bestens. Deine treue Mutter.
            Berlin 3 März 1836 Les beaux esprits se renkontrent. – Damit sich der Spruch erst bei uns wieder verwirklicht, mein Felix! muß ich zuerst schreiben, denn sonst könnte die Wohlthat eines Briefes von Dir wohl noch lange ausbleiben. Die Anwesenheit der Damen Schunke klingt jetzt nur in halbverwehten Tönen nach, liebes Herz! Die Mutter hat nicht bloß mir allzubestochnen Mama Claudia, sondern allen Leuten ungemein gefallen. Es läßt sich ja auch vordemonstriren, daß sie klug und gut und freundlicher Natur sein muß, die ein so gar lebhaftes Anerkennen und Freundschaftsgefühl für meinen geliebten Sohn hat. Und wenn dies, ich bekenn es gern, die erste Sympathie war, die mich zu ihr zog, fanden sich auch andre Anknüpfungspunkte, was die Verheirathung und Trennung von einer Tochter betrifft, die Einfachheit der Einrichtung etc. Als ich Höflichkeitsfrage wegen des Baumkuchentransports vorbrachte, sagte die nette Frau mit Freude, nun, es ist mir recht lieb, wenn Sie keinen schicken, denn alsdann nehme ich einen für den H. Kapellm. mit. Deßhalb ist er auch nur so bescheiden klein gerathen, daß Ihr nicht lange Schlemmer gewesen sein könnt, und ich mir das Vergnügen, Dich sattsam zu füttern, vorbehalte, falls dieser ohne Havarie angelangt ist.
Reb. und ich haben heut sehr liebe Briefe v. unserm gescheuten kleinen Dr. Backh. erhalten. Wir schrieben ihm nämlich sehr besorgt über die gute Elise, die jetzt oft kränkelt, und v. der wir hörten, es möchte das Uebel Ihrer früh verstorbenen Mutter, (Krebsschaden) sein. Er hat uns Gottlob! drüber ganz beruhigt; obgleich sie freilich noch nicht ganz hergestellt ist. Schade um das herzensliebe Mädchen! Für die Wor. Bekanntschaft kann er uns nicht genug danken, wie wir denn auch v. der andern Seite Dank einerndten. Ueber das Mus. fest schreibt er: „Ihre Bemühungen für d. Pfingstfest sind nicht ohne Folgen geblieben; aber die Folgen eben scheinen zu beweisen, wie groß der Widerstand ist. Heute ist Befehl an die hies. Regierung angekommen, darüber zu berichten, in wiefern das Fest störend auf die kirchl. Feier des Tages wirke od. nicht. – Von d. Geburtst. Ihres H. Sohnes F. im hies. Gesangverein haben Sie wohl schon durch Wor. s gehört. Gestern haben wir uns an seiner Meeresstille und gl. Fahrt entzückt. Im vorhergeh. Konc. war die gleichbenannte Beeth. Komposit. gegeben worden, und ich unterlaße das auszuführen, was Vergleichendes darüber in unserm Kreise vorgebracht wurde, um jeden Anschein zu vermeiden als wollte ich absichtl. Ihnen etwas Angenehmes sagen. “
 In my poor solitary life hab ich seit lange wieder zuerst bei Fanny ein wenig Musik gehört. Die Hähnel hatte sich Sonnab. bei ihr für d. ganzen Tag melden laßen; und Abends gab sie uns mit völlig erholter, vortrefflicher Stimme vom Orpheus bis auf Malibranlieder Viel und Schönes zu hören. Sie ist übrigens für mich stets eine der angenehmsten Personen, doppelt zu loben und zu schätzen in ihrer Lage, bei so vieler Anreizung frivol, coquette, anspruchsvoll, eitel zu sein. Vor 8 Tagen sang sie bei d. Decker die Fatime im Oberon; aus Furcht vor, der das Privatsingen (nicht mit Unrecht) so oft möglich hervortreibt, war es ohne Probe ihrerseits und im größten Geheimniß geschehen, so daß die Gesellschaft höchst gespannt auf die Unbekannte, Ungenannte war. Cerf hält wieder, dank seiner Industrie und Geschicklichkeit einen Goldring, durch ein Wiener Stück „zu ebner Erde und 1. Stock“, wo die Bühne der Höhe nach getheilt ist und eine Art Doppelkomödie geschaut wird. Schon die Ankündigung, daß wegen der Theaterveränderung einen Abend nicht gespielt und das neue Stück 8mal nach einander gegeben werden sollte, reizte die Neugier so sehr, daß man noch jetzt bei der 6. Vorstellung nur durch Begünstigung Plätze erhält. Pauls und Beckchen sahen es gestern und letztre kam recht ergötzt nach Hause. Unter andern wird Beckmanns ins Bett springen jedesmal mit da capo beehrt; kurz, die Leute da sind lustig, während man sich im königl. Theater höchstens dann erfreut, wenn Frl. v. Hagn und Mde. Crelinger sich über eine Rolle der erstern, die Bertha Stich in ihrer Abwesenheit bekommen, zanken, od., wie viele behaupten, prügeln. Das sind nun unser Guelfen und Ghibellinen!
Ist denn Euer Wetter auch so unglaublich abwechselnd? Ich warte nun schon lange auf einen heitern Himmel, um die Unzahl Besuche, fahrend zurück zu geben, die ich bei meinem Unglück erhielt. Dazwischen hatten wir freilich einzelne schöne Stunden, die ich im Garten benutzte. Die Gesträuche keimen; die Schnee- und Regennäße ist der Vegetation sehr vortheilhaft. Anfangs April bekomme ich den Denkstein zum Grabe. Ich habe ihn in Vaters Sinn so einfach und so wenig auffallend als möglich bestellt; nur mit dem Namen und den Geburts- und Sterbetagen. Ich werde dann noch zeitig genug für diesen Frühling eine schöne Trauerweide pflanzen laßen können: Blumen laßen sich eher zu jeder Jahreszeit anbringen. Hensel sprach v. einem vergoldeten Ehrenkranz, ich weiß aber, daß Vater in allen Trauerdenkmalen stets die größtmöglichste Simplicität anbefahl, und es erscheint auch wirkl. lächerlich, nach dem Tode noch prunken zu wollen, oder die Blicke auf sich ziehen zu wollen. Lichtenberg sagt: man sollte nicht glauben, daß der menschl. Unverstand so weit gehe, sich beim Einsteigen in die Trauerkutsche zu bekomplimentiren.
Fr. v. Melle aus Hamb. hat mich vor kurzem besucht und mir ebenfalls erzählt wie höchst beliebt Deine Kompositionen dort sind. Jeder Fremde wundert sich jetzt, über die gänzliche Armuth unsrer Theater und MusikAnstalten. Radzvils Faust ist v. wegen der Prinzlichkeit ungeheuer voll gewesen, Devrient hat großentheils deklamirt, Mantius und die Lenz gesungen. Eins haben sie wenigstens v. Dir gelernt; sich die Probe entréen bezahlen zu laßen. Die Paßion ist auf nächstens angekündigt.
Solltest Du, liebes Herzenslamm! nach d. Schweiz reisen, so bitt ich Dich, freilich noch zu frühzeitig, ja auf Deine Gesundheit beim Bergsteigen recht sehr zu achten. Ein junger Genfer den mir Mde. Doxat empfohlen, hat mir wieder die anmuthigsten Erinnerungen, aber auch die Gefahren der Erhitzung und Ueberanstrengung zurück gerufen, die Vaters Konstitution zuerst erschütterten. Eben so hat General Schack und die arme Lilli Bernh. Klein, das Ersteigen des Rigi mit langer schrecklicher Krankheit und endlichem Tod in jungen Jahren bezahlen müßen. Durchdringe Dich recht von dieser Idee, geliebtes Kind, und sprich mit Deinem Clarus darüber. Mde. Schunke sagt, Du würdest vielleicht mit Schlemmer reisen, das wäre mir schon Eine Beruhigung. – Schwestern und Kinder sind Gottlob sehr wohl; Walter ist ein wahrhaft étonnanter Junge, und trotz seiner Lebendigkeit und Geschwätzigkeit, herrlich um sich zu leiden.
Gott erhalte Dich und schenke uns bald angenehme Nachrichten von Dir. David grüße ich herzlich und bestens. Deine treue Mutter.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1836-03-03-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1836-03-03-01" xml:id="title_cce69147-23dd-4280-8268-86ab29315834">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 3. März 1836</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_c1c160f1-2a71-40f2-bd44-99e71705c11c">Les beaux esprits se renkontrent. – Damit sich der Spruch erst bei uns wieder verwirklicht, mein Felix! muß ich zuerst schreiben, denn sonst könnte die Wohlthat eines Briefes von Dir wohl noch lange ausbleiben. Die</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_5cb0c762-197f-490d-a3d7-41d2d7aecf75">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title><title key="fmb-1836-02-18-01" type="precursor" xml:id="title_e9c7d509-305d-4ea3-a762-c6fffaf1c97d">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 18. Februar 1836</title><title key="fmb-1836-03-06-01" type="successor" xml:id="title_d2a48ce9-179b-4a03-bcbd-7aa7ee4e9a0e">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 6. März 1836</title> <author key="PSN0113260">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription"></name> </respStmt> <respStmt resp="edition"><resp resp="edition">Edition: </resp><name resp="edition">FMB-</name></respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_57bad35e-d689-4208-b90a-7cfef8fbb976"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 31/39.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1836-03-03-01" type="letter" xml:id="title_00b84149-26c9-40f6-b004-40be51e11270">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 3. März 1836</title> <incipit>Les beaux esprits se renkontrent. – Damit sich der Spruch erst bei uns wieder verwirklicht, mein Felix! muß ich zuerst schreiben, denn sonst könnte die Wohlthat eines Briefes von Dir wohl noch lange ausbleiben. Die</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc><p>1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [BERLIN 3-4 / 3 / 3], [R29 / 3 / No4], Siegel abgerissen.</p><handDesc hands="1"><p>Lea Mendelssohn Bartholdy</p></handDesc><accMat><listBibl><bibl type="none"></bibl></listBibl></accMat></physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1836-03-03" xml:id="date_89db69c0-8bbd-405b-a62d-ad967f293645">3. März 1836</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_1a8e12a7-fba7-44cb-b2d4-afaaa26076fc">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_8a3cec0c-1313-40c6-9d72-36e2fe1faea0"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_f7c05007-4b38-4748-a6a9-4ba4ab688ed1">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_42d4e5b9-2b8e-4638-a1f4-bb80100f7655"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_c157ded1-8832-4fc5-9dc2-2ef4d0d6c6b8"> <head> <address> <addrLine>Herrn Musikdirektor Felix Mendelssohn</addrLine> <addrLine>Bartholdy</addrLine> <addrLine>Leipzig.</addrLine> <addrLine>frei</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_a3d8c7bb-a91f-41d1-adc8-0f51de89de15"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin <date cert="high" when="1836-03-03" xml:id="date_3469e17c-bdf5-48ae-bad5-b56d028c6544">3 März 1836</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent"><hi rend="latintype">Les beaux esprits se renkontrent</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_9184eed0-9e99-4b99-b91f-9da73fe6db15" xml:lang="fr ">Les beaux esprits se renkontrent – frz., zwei Seelen, ein Gedanke.</note> – Damit sich der Spruch erst bei uns wieder verwirklicht, <seg type="salute">mein Felix</seg>! muß ich zuerst schreiben, denn sonst könnte die Wohlthat eines Briefes von Dir wohl noch lange ausbleiben. Die Anwesenheit der <persName xml:id="persName_753c78c6-088b-4ff8-a8d1-34ea3e682bf6">Damen Schunke<name key="PSN0114769" style="hidden" type="person">Schunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862)</name><name key="PSN0114764" style="hidden" type="person">Schunck, Emmeline (1813-1877)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8af68929-4381-45f7-b2ba-d7af68bfb760" xml:lang="de">Die Anwesenheit der Damen Schunke – Die aus Leipzig stammende Juliane Louise Schunck hatte sich seit dem 16. Februar 1836 in Berlin aufgehalten, um die Hochzeit ihrer Tochter Emmeline mit dem Berliner Privatgelehrten Victor Benecke vorzubereiten, die im April 1836 stattfand. </note> klingt jetzt nur in halbverwehten Tönen nach, liebes Herz! Die <persName xml:id="persName_762a8bb0-0f08-42d6-85af-958dce92c773">Mutter<name key="PSN0114769" style="hidden" type="person">Schunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862)</name></persName> hat nicht bloß mir allzubestochnen Mama Claudia,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fa905c10-af4a-4689-9f97-ea91a48c51d7" xml:lang="de">Mama Claudia – Lea Mendelssohn Bartholdy bezeichnete damit sich selbst; Anspielung auf Claudia Galotti, Person aus Gotthold Ephraim Lessings Drama Emilia Galotti.</note> sondern allen Leuten ungemein gefallen. Es läßt sich ja auch vordemonstriren, daß sie klug und gut und freundlicher Natur sein muß, die ein so gar lebhaftes Anerkennen und Freundschaftsgefühl für meinen geliebten Sohn hat. Und wenn dies, ich bekenn es gern, die erste Sympathie war, die mich zu ihr zog, fanden sich auch andre Anknüpfungspunkte, was die Verheirathung und Trennung von einer Tochter<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bfe6b7d3-7283-4aea-93c8-7e57a920fa50" xml:lang="de">die Verheirathung … von einer Tochter – siehe Kommentar zu Z.: Die Anwesenheit der Damen Schunke.</note> betrifft, die Einfachheit der Einrichtung <hi rend="latintype">etc.</hi> Als ich Höflichkeitsfrage wegen des Baumkuchentransports<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8d897ccd-665e-4f09-9cad-30e3dd279679" xml:lang="de">Baumkuchentransports – Baumkuchen war Mendelssohns Lieblingskuchen.</note> vorbrachte, sagte die nette Frau mit Freude, nun, es ist mir recht lieb, wenn Sie keinen schicken, denn alsdann nehme <hi n="1" rend="underline">ich</hi> einen für den H. <hi n="1" rend="underline">Kapellm.</hi> mit. Deßhalb ist er auch nur so bescheiden klein gerathen, daß Ihr nicht lange Schlemmer gewesen sein könnt, und ich mir das Vergnügen, Dich <hi n="1" rend="underline">satt</hi>sam zu füttern, vorbehalte, falls dieser ohne Havarie angelangt ist.</p> <p><persName xml:id="persName_1b148586-d679-4eae-985d-d6f0cf3dec05">Reb.<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> und ich haben heut sehr liebe Briefe v. unserm gescheuten kleinen <persName xml:id="persName_dc8ae641-7e06-4900-af98-de3910a036ad">Dr. Backh.<name key="PSN0109624" style="hidden" type="person">Backhausen, Peter (1801-1869)</name></persName> erhalten.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2c6411fc-65d1-4e6f-ba46-315bebaf9d61" xml:lang="de">Reb. und ich haben heut sehr liebe Briefe v. … Dr. Backh. erhalten – Briefe des Düsseldorfer Arztes Peter Backhausen an Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy vom 26. Februar 1836 sind nicht überliefert (zum Briefdatum vgl. das Zitat aus dem Brief unten). Letzte war 1835 von Backhausen medizinisch behandelt worden, als sie nach dem Besuch des 17. Niederrheinischen Musikfestes in Köln während ihres Sommeraufenthalts in Düsseldorf schwer erkrankt war.</note> Wir schrieben ihm nämlich sehr besorgt über die gute <persName xml:id="persName_82297277-5646-41ac-93a2-f0d0002086f1">Elise<name key="PSN0115877" style="hidden" type="person">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name></persName>, die jetzt oft kränkelt, und v. der wir hörten, es möchte das Uebel Ihrer früh verstorbenen <persName xml:id="persName_7b9c0aa9-7201-4610-8183-919b1e417262">Mutter<name key="PSN0118674" style="hidden" type="person">Woringen, Maria Anna (Antoinette?) von (1776-1828)</name></persName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c2654533-7431-4d68-af55-71e9a3e29171" xml:lang="de">Elise … Ihrer früh verstorbenen Mutter – Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von Woringens Mutter Maria Anna (Antoinette?) von Woringen, geb. Reigers, war 1828 gestorben.</note> (Krebsschaden) sein. Er hat uns Gottlob! drüber ganz beruhigt; obgleich sie freilich noch nicht <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_9bf71188-d9e2-4325-a3ea-e47e85a56bf5">ganz</del> hergestellt ist. Schade um das herzensliebe Mädchen! Für die <persName xml:id="persName_af71c760-a670-4030-aacd-05e1d8377495">Wor.<name key="PSN0115873" style="hidden" type="person">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-)</name></persName> Bekanntschaft kann er uns nicht genug danken, wie wir denn auch v. der andern Seite Dank einerndten. Ueber das <placeName xml:id="placeName_b75bf530-0609-44b0-b5ac-be8033cb4e20">Mus.fest<name key="NST0100342" style="hidden" subtype="" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> schreibt er: „Ihre Bemühungen für d. Pfingstfest<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d47ffeee-bc30-4e37-9b5d-ed9d031fdaf1" xml:lang="de">Ihre Bemühungen für d. Pfingstfest – siehe dazu Brief gb-1836-02-19-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 19. Februar 1836, ab Z.: »Laß Dir nun erzählen, geliebter Mensch! was sich in Musikfestangelegenheiten hier begeben.«</note> sind nicht ohne Folgen geblieben; aber die Folgen eben scheinen zu beweisen, wie groß der Widerstand ist. <date cert="high" when="1836-03-03" xml:id="date_6979fe2b-f500-4b48-9b55-f9d63f6f5134">Heute</date> ist Befehl an die hies. <placeName xml:id="placeName_fc6fc818-aa99-42f0-a182-37fdcdc669ff">Regierung<name key="NST0103485" style="hidden" subtype="" type="institution">Provinzialregierung</name><settlement key="STM0100617" style="hidden" type="locality">Koblenz</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> angekommen, darüber zu berichten, in wiefern das Fest störend auf die kirchl. Feier des Tages wirke od. nicht. – Von d. <date cert="high" when="1836-02-03" xml:id="date_2bd182df-5b50-455f-ad36-fa30ea35df3c">Geburtst.</date> Ihres H. Sohnes <persName xml:id="persName_5e272ec3-e3cf-4cf6-9abd-ef2b95bc9de1">F.<name key="PSN0000001" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name></persName> im hies. <placeName xml:id="placeName_442786a9-4e2c-43b7-8326-9060f8e913f0">Gesangverein<name key="NST0100306" style="hidden" subtype="" type="institution">Singverein</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> haben Sie wohl schon durch <persName xml:id="persName_57cce004-e451-4f8f-8e84-bac67b663234"><hi rend="latintype">Wor</hi>.s<name key="PSN0115873" style="hidden" type="person">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-)</name></persName> gehört. <date cert="high" when="1836-03-02" xml:id="date_d4cc364f-cf86-4571-ad8e-85ae80fcf316">Gestern</date> haben wir uns an seiner <title xml:id="title_bfca790d-9564-400b-9898-e50ae6d2635d">Meeresstille und gl. Fahrt<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_c2813d99-b846-4b5b-aa04-db7168292650"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name></title> entzückt. Im vorhergeh. Konc. war die gleichbenannte <title xml:id="title_fd600732-7f73-47bc-819b-f35ea0e9e609">Beeth. Komposit.<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108043" style="hidden" type="music">Meeresstille und glückliche Fahrt op. 112</name></title> gegeben worden,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_baa0cd2c-70b3-4cef-b0e4-61d2014796ca" xml:lang="de">Im vorhergeh. Konc. war die gleichbenannte Beeth. Komposit. gegeben worden – Ludwig van Beethovens Kantate Meeresstille und glückliche Fahrt op. 112 war in der vierten musikalischen Aufführung am 9. Februar 1836 erklungen (vgl. den Konzertzettel: <ref target="https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/theaterzettel/content/titleinfo/3140394" xml:id="ref_fcfafc8f-d728-4cc7-9112-83c37beebde4">Link</ref>).</note> und ich unterlaße das auszuführen, was Vergleichendes darüber in unserm Kreise vorgebracht wurde, um jeden Anschein zu vermeiden als wollte ich absichtl. Ihnen etwas Angenehmes sagen.“</p> <p><seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>In <hi rend="latintype">my poor solitary life</hi> hab ich seit lange wieder zuerst bei <persName xml:id="persName_1492ec05-3cde-4bd2-a3b2-186ea54c06bf">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> ein wenig Musik gehört. Die <persName xml:id="persName_238c27ee-cbb5-4cd7-a1db-3912185cc5d7">Hähnel<name key="PSN0111656" style="hidden" type="person">Haehnel, Amalie (1807-1849)</name></persName> hatte sich <date cert="high" when="1836-02-27" xml:id="date_ca7e692a-20a2-48de-9277-b3c1b1c22700">Sonnab.</date> bei ihr für d. ganzen Tag melden laßen; und Abends gab sie uns mit völlig erholter, vortrefflicher Stimme vom <title xml:id="title_dd1137f4-a661-43e1-ae3a-65c1aeb08d99">Orpheus<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714–1787)</name><name key="CRT0111403" style="hidden" type="music">Orphée et Euridice (Orpheus und Eurydike) GluckWV 1.43</name></title> bis auf <persName xml:id="persName_89959221-8ff6-42ba-a429-9b5477fef4c0"><hi rend="latintype">Malibran</hi><name key="PSN0113047" style="hidden" type="person">Malibran, María Felicità (1808-1836)</name></persName>lieder Viel und Schönes zu hören. Sie ist übrigens für mich stets eine der angenehmsten Personen, doppelt zu loben und zu schätzen in ihrer Lage, bei so vieler Anreizung frivol, <hi rend="latintype">coquette</hi>, anspruchsvoll, eitel zu sein. Vor 8 Tagen sang sie bei d. <persName xml:id="persName_1142a522-7257-4a2a-aaee-ebc88c1f10cb">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> die <hi rend="latintype">Fatime</hi> im <title xml:id="title_3af6d940-963f-4624-9a63-e0cffac2dbdf">Oberon<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111259" style="hidden" type="music">Oberon, or the Elf King’s Oath WeV C. 10</name></title>;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bec289fc-d6fa-4474-a050-6700b9f15268" xml:lang="de">Vor 8 Tagen sang sie bei d. Decker die Fatime im Oberon – Die Aufführung von Carl Maria von Webers Oper Oberon WeV C. 10 bei Rudolf Ludwig und Pauline Decker fand am 19. Februar 1836 in deren Wohnung in der Wilhelmsstraße 75 statt (Erwähnung in Brief gb-1836-02-20-01 Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 19. und 20. Februar 1836). Die Sopranistin veranstaltete ihre Musiken seit Herbst 1833 / Frühjahr 1834. Fatime ist die die Rolle der Vertrauten der Rezia, Tochter des Kalifen von Bagdad.</note> aus Furcht vor , der das Privatsingen (nicht mit Unrecht) so oft möglich hervortreibt, war es ohne Probe ihrerseits und im größten Geheimniß geschehen, so daß die Gesellschaft höchst gespannt auf die Unbekannte, Ungenannte war. <persName xml:id="persName_b7b5526b-db16-460e-8731-56d7733a214d"><hi rend="latintype">Cerf</hi><name key="PSN0110337" style="hidden" type="person">Cerf (Cerfberr), Carl Friedrich (bis 1818: Friedrich Hirsch) (1771-1845)</name></persName> hält wieder, dank seiner Industrie und Geschicklichkeit einen Goldring, durch ein Wiener Stück <title xml:id="title_eba72a8e-c9b5-4f45-ad20-95cddf808aff">„zu ebner Erde und 1. Stock“<name key="PSN0119745" style="hidden" type="author">Nestroy, Johann Nepomuk Eduard Ambrosius (1801–1862)</name><name key="CRT0113041" style="hidden" type="dramatic_work">Zu ebener Erde und erster Stock, oder: Launen des Glückes</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_452c9e87-4c4a-9fe20-f876f-5aaf1ef6632a" xml:lang="de">ein Wiener Stück „zu ebner Erde und 1. Stock“ – Johann Nestroys dreiaktiges Lokalposse Zu ebener Erde und erster Stock, oder: Die Launen des Glückes mit Musik von Adolf Müller (1801-1886) wurde vom 25. bis 29. Februar, vom 1. bis 15. März und wiederum vom 4. bis 12. April 1836 täglich im Königsstädtischen Theater gespielt (Repertorium des Königsstädtischen Theaters in Berlin, vom 16. Dezember 1835 bis 15. Dezember 1836, hrsg. von Carl Friedrich Just und Carl Gollmick, Berlin 1837, S. 20 f.).</note> wo die Bühne der Höhe nach getheilt ist und eine Art Doppelkomödie geschaut wird. Schon die Ankündigung, daß wegen der Theaterveränderung einen Abend nicht gespielt und das neue Stück 8mal nach einander gegeben werden sollte, reizte die Neugier so sehr, daß man noch jetzt bei der 6. Vorstellung nur durch Begünstigung Plätze erhält. <persName xml:id="persName_d38715e6-f1f0-4aa1-a78a-cf9ae228707b">Pauls<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name><name key="PSN0113264" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> und <persName xml:id="persName_df800356-8369-4cb9-9908-0695cf8ec40e">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> sahen es <date cert="high" when="1836-03-02" xml:id="date_f84ac92e-62b1-4d22-80d0-d0f4af783cc0">gestern</date> und letztre kam recht ergötzt nach Hause. Unter andern wird <persName xml:id="persName_fa0fd7b1-b996-48fd-9bb7-4b4bb8589aa8">Beckmanns<name key="PSN0109760" style="hidden" type="person">Beckmann, Friedrich (1803-1866)</name></persName> ins Bett springen jedesmal mit <hi rend="latintype">da capo</hi> beehrt; kurz, die Leute da sind lustig, während man sich im <placeName xml:id="placeName_8dd52d27-bf7f-469d-8a8c-4037ddbde69a">königl. Theater<name key="NST0100415" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Schauspielhaus</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> höchstens dann erfreut, wenn <persName xml:id="persName_610acb3d-1728-4a1a-b5da-e6e034dc4ed9">Frl. v. Hagn<name key="PSN0111663" style="hidden" type="person">Hagn, Caroline Charlotte Anna von (1809-1891)</name></persName> und <persName xml:id="persName_22bd2b31-76c6-4ec9-b9f7-f682ab89b48b">Mde. Crelinger<name key="PSN0110496" style="hidden" type="person">Crelinger, verw. Stich, Sophie Auguste Friederike (1795-1865)</name></persName> sich über eine Rolle der erstern, die <persName xml:id="persName_1500acd7-959e-4c4f-9b68-7650c637e420">Bertha Stich<name key="PSN0115129" style="hidden" type="person">Stich, Pauline Sophie Bertha (1818-1876)</name></persName> in ihrer Abwesenheit bekommen, zanken, od., wie viele behaupten, prügeln. Das sind nun unser Guelfen und Ghibellinen!<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_78525c37-1cf1-478f-a7ce-5fc0b97e2aad" xml:lang="de">Guelfen und Ghibellinen – zwei verfeindete politische Gruppierungen im mittelalterlichen Italien.</note></p> <p>Ist denn Euer Wetter auch so unglaublich abwechselnd? Ich warte nun schon lange auf einen heitern Himmel, um die Unzahl Besuche, fahrend zurück zu geben, die ich bei meinem Unglück<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_911c2dfd-ab22-4bf1-aa13-547974389a1e" xml:lang="de">meinem Unglück – Gemeint ist der Tod des Ehemanns Abraham Mendelssohn Bartholdy am 19. November 1835.</note> erhielt. Dazwischen hatten wir freilich einzelne schöne Stunden, die ich im Garten benutzte. Die Gesträuche keimen; die Schnee- und Regennäße ist der Vegetation sehr vortheilhaft. Anfangs April bekomme ich den Denkstein zum Grabe.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b1a39ccf-2104-43bc-bcda-11058434e72b" xml:lang="de">den Denkstein zum Grabe – Abraham Mendelssohn Bartholdys Grabstele auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof vor dem Halleschen Tor trägt die Inschrift »Abraham Ernst / Mendelssohn / Bartholdy / geb. den 11ten Decbr. 1776 / gest. den 19ten Novbr. 1835«. </note> Ich habe ihn in <persName xml:id="persName_1a0f8d03-463d-4eac-9e96-00d24ee26af8">Vaters<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> Sinn so einfach und so wenig auffallend als möglich bestellt; nur mit dem Namen und den Geburts- und Sterbetagen. Ich werde dann noch zeitig genug für diesen Frühling eine schöne Trauerweide pflanzen laßen können: Blumen laßen sich eher zu jeder Jahreszeit anbringen. <persName xml:id="persName_7136763d-84a5-4ed9-b1b5-7f93f0627f71">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> sprach v. einem vergoldeten Ehrenkranz, ich weiß aber, daß <add place="inline">Vat<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></add>er<note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_f65dadc4-bf86-4daf-95c9-11802c5d3dd5" xml:lang="de">Vater – »Vat« nachträglich vor »er« in der Zeile eingefügt.</note> in allen Trauerdenkmalen stets die größtmöglichste Simplicität anbefahl, und es erscheint auch wirkl. lächerlich, nach dem Tode noch prunken zu wollen, oder die Blicke auf sich ziehen <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_5b1c3562-33c5-428d-ad0a-c95d3e92d518">zu wollen</del>. <persName xml:id="persName_daafe8c6-638b-49db-a1d7-26fe95899666">Lichtenberg<name key="PSN0117397" style="hidden" type="person">Lichtenberg, Georg Christoph (1786-1845)</name></persName> sagt: <title xml:id="title_6124bb51-7cab-4e94-9982-b107d49ab295">man sollte nicht glauben, daß der<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>menschl. Unverstand so weit gehe, sich beim Einsteigen in die Trauerkutsche zu bekomplimentiren<name key="PSN0117397" style="hidden" type="author">Lichtenberg, Georg Christoph (1786–1845)</name><name key="CRT0113042" style="hidden" type="literature">Sudelbücher</name></title>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f48211a6-2fe4-4343-bb23-c4d2a2701bde" xml:lang="de">Lichtenberg sagt … sich beim Einsteigen in die Trauerkutsche zu bekomplimentiren – nicht ganz wörtliches Zitat aus Georg Christoph Lichtenbergs Aphorismensammlung der Sudelbücher (Sudelbuch G): »Man sollte nicht glauben, daß der unnatürliche Verstand so sehr weit gehen könnte, daß sich Leute beim Einsteigen in die Trauerkutsche komplimentieren könnten.«</note></p> <p><persName xml:id="persName_91e094fa-949d-4b7b-8a73-fe3e0816ab94">Fr. v. Melle<name key="PSN0118755" style="hidden" type="person">Melle, Babette Helene Henriette von (1797-1875)</name></persName> aus <placeName xml:id="placeName_9585b21e-4400-447f-ba01-c6d3a0afaf2c">Hamb.<settlement key="STM0100127" style="hidden" type="locality">Hamburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> hat mich vor kurzem besucht und mir ebenfalls erzählt wie höchst beliebt Deine Kompositionen dort sind. Jeder Fremde wundert sich jetzt, über die gänzliche Armuth unsrer Theater und MusikAnstalten. <title xml:id="title_93465545-5750-47b9-932f-e332f23199e4">Radzvils Faust<name key="PSN0114055" style="hidden" type="author">Radziwill (Radziwiłł), Anton Heinrich (Antoni Henryk) Fürst (1775–1833)</name><name key="CRT0110373" style="hidden" type="music">Compositionen zu Goethe’s Faust</name></title> ist v. wegen der Prinzlichkeit ungeheuer voll gewesen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_de85f7f6-b5b0-4ef5-8386-450f4314fa47" xml:lang="de">Radzvils Faust ist … ungeheuer voll gewesen – Anton Heinrich Radziwills Compositionen zu Goethe’s Faust waren am 25. Februar 1836 im Saal der Sing-Akademie erklungen (Der Wanderer Nr. 71, 11. März 1836, ohne Paginierung, und Allgemeiner Musikalischer Anzeiger Nr. 14, 7. April 1836, S. 53).</note> <persName xml:id="persName_78d7720b-458d-4ec3-94dd-4482ad14db7a">Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden" type="person">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName> hat großentheils deklamirt, <persName xml:id="persName_bbcc8877-d7cd-4058-a719-c464c4414d99">Mantius<name key="PSN0113058" style="hidden" type="person">Mantius, Eduard (1806-1874)</name></persName> und die <persName xml:id="persName_af33c67c-a380-4cb3-a5b6-221712926117">Lenz<name key="PSN0112777" style="hidden" type="person">Lenz, Bertha Luise (1813-1819)</name></persName> gesungen. Eins haben sie wenigstens v. Dir gelernt; sich die Probe <hi rend="latintype">entréen</hi> bezahlen zu laßen. Die <title xml:id="title_a0b02e80-a487-4645-9cdf-bd2f7cb492a7">Paßion<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107794" style="hidden" type="music">Matthäus-Passion BWV 244</name></title> ist auf nächstens angekündigt.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fe624996-280f-4e49-a276-561a932e52c5" xml:lang="de">Die Paßion ist auf nächstens angekündigt – Die Sing-Akademie führte Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion BWV 244 am 24. März 1836 auf (Martin Heinrich Karl Lichtenstein, Zur Geschichte der Sing-Akademie in Berlin. Nebst einer Nachricht über das Fest am funfzigsten Jahrestage ihrer Stiftung, Berlin 1843, S. XXIII).</note></p> <p>Solltest Du, liebes Herzenslamm! nach d. <placeName xml:id="placeName_bc07f284-51d7-4b8b-b780-b3ea79041887">Schweiz<settlement key="STM0104801" style="hidden" type="locality">Schweiz</settlement><country style="hidden">Schweiz</country></placeName> reisen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_555610f3-e657-43b0-8035-44eba0ecce18" xml:lang="de">nach d. Schweiz reisen – Mendelssohns Plan, gemeinsam mit Carl Klingemann die Schweiz zu besuchen, realisierte sich nicht.</note> so bitt ich Dich, freilich noch zu frühzeitig, ja auf Deine Gesundheit beim Bergsteigen recht sehr zu achten. <persName xml:id="persName_dfca5dea-e0b4-4417-8b1d-10ae5e1ba7cd">Ein junger Genfer<name key="PSN0120296" style="hidden" type="person">Sarrasin, Mr.</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_660bcd31-ec7f-434e-aaf9-ce7100c891bd" xml:lang="de">Ein junger Genfer – Mr. Sarrasin; die Person ist bereits erwähnt in Brief gb-1836-02-09-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 9. Februar 1836.</note> den mir <persName xml:id="persName_66171b8c-31fa-4945-b4d4-0fbf1cbdbc26">Mde. <hi rend="latintype">Doxat</hi><name key="PSN0110723" style="hidden" type="person">Doxat, Familie in Genf</name></persName> empfohlen, hat mir wieder die anmuthigsten Erinnerungen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cc50204a-008d-4d7e-b63f-7b6c9fa53154" xml:lang="de">die anmuthigsten Erinnerungen – bezieht sich auf die Reise der Familie Mendelssohn in die Schweiz im Jahr 1822. Siehe dazu »… über jeden Ausdruck erhaben und schön«. Die Schweizer Reise der Familie Mendelssohn 1822, hrsg. von Hans-Günter Klein, Wiesbaden 2012, S. 151, Anm. 106, und passim.</note> aber auch die Gefahren der Erhitzung und Ueberanstrengung zurück gerufen, die <persName xml:id="persName_ab8cd61d-fc28-402b-a787-d03f30e47266">Vaters<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> Konstitution zuerst erschütterten. Eben so hat <persName xml:id="persName_82115326-e64f-4dd4-91bf-383ca22e9324">General Schack<name key="PSN0118756" style="hidden" type="person">Schack, Ferdinand Wilhelm Carl von (1786-1831)</name></persName> und die arme <persName xml:id="persName_db43acd4-5623-4e2b-a0fc-7354c91b90e0">Lilli Bernh. Klein<name key="PSN0117249" style="hidden" type="person">Klein, Elisabeth (Lili) (1800-1829)</name></persName>, das Ersteigen des <placeName xml:id="placeName_236abbdc-15d4-47e7-a9ca-5f9cfd416dc8">Rigi<settlement key="STM0100653" style="hidden" type="locality">Rigi</settlement><country style="hidden">Schweiz</country></placeName> mit langer schrecklicher Krankheit und endlichem Tod in jungen Jahren bezahlen müßen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fc551bed-8628-4d79-bf60-43b2da4406c6" xml:lang="de">o hat General Schack und die arme Lilli Bernh. Klein, das Ersteigen des Rigi … bezahlen müßen – Der preußische Generalmajor Ferdinand Wilhelm Carl von Schack überanstrengte sich beim Besteigen des Rigikulm, des höchsten Gipfels (1.797,5 m) des Rigi, eines zentralschweizer Bergmassivs zwischen dem Vierwaldstättersee, dem Zugersee und dem Lauerzersee. Von Schack starb 1831 nach mehrjähriger Krankheit. Elisabeth (Lilly) Parthey, seit 1824 Ehefrau des Komponisten Bernhard Joseph Klein, wurde nur 28 Jahre alt. Sie starb 1829 an der Tuberkulose.</note> Durchdringe Dich recht von dieser Idee, geliebtes Kind, und sprich mit Deinem <persName xml:id="persName_e9fe4531-07ad-451d-b258-7fa3eaee20e7">Clarus<name key="PSN0110406" style="hidden" type="person">Clarus, Johann Christian August (1774-1854)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_68d95ce1-51b7-4679-8f5e-0ea36cb14262" xml:lang="de">Deinem Clarus – Johann Christian August Clarus war Mendelssohns Hausarzt.</note> darüber. <persName xml:id="persName_e008a18c-f396-4e31-8bcf-7ae93c57dc74">Mde. Schunke<name key="PSN0114769" style="hidden" type="person">Schunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862)</name></persName> sagt, Du würdest vielleicht mit <persName xml:id="persName_5b7d3bd0-8054-4373-a5f5-169d679810bf">Schlemmer<name key="PSN0114573" style="hidden" type="person">Schlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803-1890)</name></persName> reisen, das wäre mir schon <hi n="1" rend="underline">Eine</hi> Beruhigung. – <persName xml:id="persName_0ffae2f3-51ad-43fb-b116-488347275b9d">Schwestern<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> und <persName xml:id="persName_4eb9be0d-c3d9-44a6-baf9-74761983c201">Kinder<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name><name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> sind Gottlob sehr wohl; <persName xml:id="persName_13e58afb-d7a2-49f2-93f6-354224974b58">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> ist ein wahrhaft <hi rend="latintype">étonnanter</hi> Junge, und trotz seiner Lebendigkeit und Geschwätzigkeit, herrlich um sich zu leiden.</p> <closer rend="left">Gott erhalte Dich und schenke uns bald angenehme Nachrichten von Dir. <persName xml:id="persName_20cf3951-317f-4c76-877e-29afd7db6fc8">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> grüße ich herzlich und bestens.</closer> <signed rend="right">Deine treue Mutter.</signed> </div> </body> </text></TEI>