gb-1836-02-24-01
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Breslau, 24. Februar 1836
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [BRESLAU 8-10 (?) / 24 / 2], Siegel abgerissen. – Mendelssohn leitete den Brief am 29. Februar 1836 an Heinrich Dörrien weiter; siehe Brief fmb-1836-02-29-02 (Brief Nr. 1301) Felix Mendelssohn Bartholdy an Heinrich Dörrien in Leipzig, Leipzig, 29. Februar 1836.
Adolph Friedrich Hesse
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Director Felix
Mendelssohn-Bartholdy
Leipzig
franco.Breslaud.
Febr
rSo eben erhalte ich das Schreiben des Herrn Dörrien
Ich kann Sie versichern, daß ich nach Empfang der damaligen
Daß ich in Ihr geehrtes Schreiben Decdaß weil ich die Sinfonien-Angelegenheit mit der
Schließlich bitte ich auch dieses Schreiben dem Herrn DörrienDirection
Sollten Sie mir mein Unrecht verziehen haben, so würde es mich sehr freuen, dies in ein paar Zeilen von Ihrer Hand[→] bestätigt zu sehen.
In Breslau
Adolph Hesse
Breslau d. 24 Febrr 1836 Wohlgeborner Hochgeehrtester Herr! So eben erhalte ich das Schreiben des Herrn Regierungs-Rath Dörrien, und beeile mich Sie wegen der Ihnen zugefügten unverdienten Kränkung um gütige Verzeihung zu bitten, und zugleich zu ersuchen Alles meiner leichten Erregbarkeit zuzuschreiben, obgleich ich weiß, daß man sich durchaus davon nicht hinreißen lassen. soll. Es würde mir nicht im Traume eingefallen sein an die fatale Historie zu glauben, wäre sie mir nicht von einem höchst achtbaren und glaubwürdigen Manne (der natürlich auf unverschämte Weise belogen wurde) mitgetheilt worden; auch konnte ich noch bis jetzt gar nicht begreifen, wie ein Künstler Ihres Ranges gegen aufstrebende Kunstjünger anders als tolerant sein könnte. Setzen Sie sich einen Augenblick in meine Lage. Wenn ich auch auf die in Rede stehende Sinfonie keinen besondern Werth lege, so konnte es mir doch keinesweges gleichgültig sein, wenn ein ausgezeichneter Komponist ein hartes und schonungsloses Urtheil darüber fällt. So unangenehm mir einerseits die ganze Sache ist, so freut es mich doch andrerseits an Sie geschrieben zu haben, indem ich Sie sonst vielleicht noch längere Zeit in diesem unwürdigen Verdachte gehalten hätte. Ich kann Sie versichern, daß ich nach Empfang der damaligen fatalen Nachricht so niedergeschlagen wurde, daß ich eine begonnene Orgelkomposition sofort bei Seite legen mußte, und bis jetzt noch nicht wieder die erforderliche Stimmung erlangen konnte. Daß ich in Ihr geehrtes Schreiben vom ’30 Dec einige Zweifel setzte, hatte darin seinen Grund, daß weil ich die Sinfonien-Angelegenheit mit der Konzert-Direktion wirklich für abgemacht hielt, was Sie auch aus meiner ersten Zuschrift ersehen haben werden. Daß sie in diesem Winter nicht mehr gegeben werden kann, ist mir durchaus nicht unangenehm, ich bat blos darum weil ich glaubte es könne dem Verleger von Nutzen sein. Schließlich bitte ich auch dieses Schreiben dem Herrn Regierungs-Rath Dörrien gütigst vorzulegen, damit ich in den Augen der Konzert-Direction wenn auch nicht gerechtfertigt doch einigermassen entschuldigt dastehe. Sollten Sie mir mein Unrecht verziehen haben, so würde es mich sehr freuen, dies in ein paar Zeilen von Ihrer Hand bestätigt zu sehen. In Breslau sehen wir in der Charwoche eine Aufführung Ihres lateinischen Psalms mit großem Chor und Orchester in der Bernhards Kirche (derselben wo ich angestellt bin) entgegen. Ew. Wohlg ergebenster Adolph Hesse
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Februar 1836.</p><handDesc hands="1"><p>Adolph Friedrich Hesse </p></handDesc><accMat><listBibl><bibl type="none"></bibl></listBibl></accMat></physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1836-02-24" xml:id="date_94e06cfb-f62e-41fb-9517-2f2b356cb961">24. 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Es würde mir nicht im Traume eingefallen sein an die fatale Historie zu glauben, wäre sie mir nicht von einem höchst achtbaren und glaubwürdigen Manne (der natürlich auf unverschämte Weise belogen wurde) mitgetheilt worden; auch konnte ich noch bis jetzt gar nicht begreifen, wie ein Künstler Ihres Ranges gegen aufstrebende Kunstjünger anders als tolerant sein könnte. Setzen Sie sich einen Augenblick in meine Lage. Wenn ich auch auf die in Rede stehende <title xml:id="title_3eb78057-ff97-45eb-90f4-9a26e3ab4537">Sinfonie<name key="PSN0111947" style="hidden" type="author">Hesse, Adolph Friedrich (1809–1863)</name><name key="CRT0109248" style="hidden" type="music">3. Sinfonie h-Moll, op. 55</name></title> keinen besondern Werth lege, so konnte es mir doch keinesweges gleichgültig sein, wenn ein ausgezeichneter Komponist ein hartes und schonungsloses Urtheil darüber<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_77a2cb90-f9e4-4e47-bdb3-c0abe573d0b7" xml:lang="de">die in Rede stehende Sinfonie … ein hartes und schonungsloses Urtheil darüber – Adolph Hesses 3. Sinfonie h-Moll, op. 55, war im September 1835 bei Friedrich Hofmeister in Leipzig im Druck erschienen. Siehe Hofmeister XIX (http://www.hofmeister.rhul.ac.uk), September 1835, S. 82. In Brief gb-1835-12-30-01 Adolph Friedrich Hesse an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Breslau, 30. Dezember 1835, berief sich Hesse auf ein Versprechen der Konzertdirektion des Gewandhauses, die Komposition »bald nach Neujahr« 1836 in den Gewandhauskonzerten aufzuführen. Offensichtlich lehnte Mendelssohn in seinem (nicht erhaltenen) Antwortschreiben vom 30. Dezember 1835 eine Aufführung der Sinfonie ab.</note> fällt. So unangenehm mir einerseits die ganze Sache ist, so freut es mich doch andrerseits an Sie geschrieben zu haben, indem ich Sie sonst vielleicht noch längere Zeit in diesem unwürdigen Verdachte gehalten hätte.</p> <p>Ich kann Sie versichern, daß ich nach Empfang der damaligen<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>fatalen Nachricht so niedergeschlagen wurde, daß ich eine begonnene <title xml:id="title_0ccaf5b0-b32f-44c2-a93e-e0135a354b63">Orgelkomposition<name key="PSN0111947" style="hidden" type="author">Hesse, Adolph Friedrich (1809–1863)</name><name key="CRT0113035" style="hidden" type="music">Orgelkomposition</name></title> sofort bei Seite legen mußte, und bis jetzt noch nicht wieder die erforderliche Stimmung erlangen konnte.</p> <p>Daß ich in Ihr geehrtes Schreiben <add place="above">vom ’<date cert="high" when="1835-12-30" xml:id="date_ea427fa7-53c6-496a-b275-3af455c0ce90">30 <hi rend="latintype">Dec</hi></date><name key="PSN0111947" resp="writers_hand" style="hidden">Hesse, Adolph Friedrich (1809–1863)</name></add> einige Zweifel setzte, hatte darin seinen Grund, <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_5e677168-c93c-4b36-b917-c74350ab2df1">daß</del> weil ich die Sinfonien-Angelegenheit mit der <placeName xml:id="placeName_31a37f6e-3051-4c39-b0b8-53e453abae6c">Konzert-Direktion<name key="NST0100328" style="hidden" subtype="Konzertdirektion" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> wirklich für abgemacht hielt, was Sie auch aus meiner <title xml:id="title_a21066dd-0c1b-417d-a6bd-d7c715903021">ersten Zuschrift<name key="PSN0111947" style="hidden" type="author">Hesse, Adolph Friedrich (1809-1863)</name><name key="gb-1835-12-30-01" style="hidden" type="letter">Adolph Friedrich Hesse an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Breslau, 30. Dezember 1835</name></title> ersehen haben werden. Daß sie in diesem Winter nicht mehr gegeben werden kann<del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_ebf57306-14da-4bb9-9cc1-5f285cafda2d">,</del> ist mir durchaus nicht unangenehm, ich bat blos darum weil ich glaubte es könne dem <persName xml:id="persName_1dff11bb-2094-4ca1-bbd2-3fd9083a0aa4">Verleger<name key="PSN0112046" style="hidden" type="person">Hofmeister, Johann Friedrich Carl (1782-1864)</name></persName> von Nutzen sein.</p> <p>Schließlich bitte ich auch dieses Schreiben dem Herrn <persName xml:id="persName_692bda99-d048-42d7-9d40-145739c3a6f2">Regierungs-Rath <hi rend="latintype">Dörrien</hi><name key="PSN0110715" style="hidden" type="person">Dörrien, Heinrich (1786-1858)</name></persName> gütigst vorzulegen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_99d938c1-890c-4ad7-b759-914849c010d0" xml:lang="de">dieses Schreiben dem Herrn Regierungs-Rath Dörrien gütigst vorzulegen – Mendelssohn leitete vorliegenden Brief am 29. Februar 1836 an das Gewandhaus-Direktionsmitglied Heinrich Dörrien zur Kenntnisnahme weiter; siehe Brief fmb-1836-02-29-02 (Brief Nr. 1301) Felix Mendelssohn Bartholdy an Heinrich Dörrien in Leipzig, Leipzig, 29. Februar 1836.</note> damit ich in den Augen der <placeName xml:id="placeName_591d5851-609d-4ce6-87d7-f24f8920d43d">Konzert-<hi rend="latintype">Direction</hi><name key="NST0100328" style="hidden" subtype="Konzertdirektion" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> wenn auch nicht gerechtfertigt doch einigermassen entschuldigt dastehe.</p> <p>Sollten Sie mir mein Unrecht verziehen haben, so würde es mich sehr freuen, dies in ein paar Zeilen von Ihrer Hand<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e1280d28-078f-4ff4-816f-e60bd2bd356a" xml:lang="de">ein paar Zeilen von Ihrer Hand – Eine nachfolgende Korrespondenz zwischen Mendelssohn und Hesse ist nicht bekannt.</note> bestätigt zu sehen.</p> <p>In <placeName xml:id="placeName_328e5634-c592-4f8f-94a2-5c5b03d4c6eb"><hi rend="latintype">Breslau</hi><settlement key="STM0100136" style="hidden" type="locality">Breslau</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> sehen wir in der Charwoche eine Aufführung Ihres <title xml:id="title_559631ac-0dad-48e6-b802-2e183071b612">lateinischen Psalms<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_8efeca8e-e725-4b10-afbb-f64c1c7a0ea0"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100109" style="hidden">Der 115. Psalm »Non nobis Domine« / »Nicht unserm Namen, Herr« für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1829] bis 15. November 1830<idno type="MWV">A 9</idno><idno type="op">31</idno></name></title> mit großem Chor und Orchester in der <placeName xml:id="placeName_c55d85ea-1d0a-469c-90d1-76592ec533da">Bernhards Kirche<name key="SGH0105284" style="hidden" subtype="" type="sight">St. Bernhardin</name><settlement key="STM0100136" style="hidden" type="locality">Breslau</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_755377e4-cf4b-4087-8733-101af893fbf6" xml:lang="de">In Breslau … eine Aufführung Ihres lateinischen Psalms … in der Bernhards Kirche – Die Aufführung des 115. Psalms »Non nobis Domine« / »Nicht unserm Namen, Herr« op. 31 (MWV A 9) lässt sich nicht nachweisen.</note> (derselben wo ich angestellt bin) entgegen.</p> <signed rend="center">Ew. 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