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gb-1836-02-20-01

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Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 19. und 20. Februar 1836 Diese Minute erhalte ich Deinen zweiten Brief, und schreibe gleich, ehe wieder etwas dazwischen kommt, statt, wie gewöhnlich um diese Zeit, mit Augusten Englisch zu lesen. Mde. Schunk hat mir schon vorgestern, Dienstag Abend kamen Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 17. und 18. Februar 1836 Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 28. März 1836 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Transkription: Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 31/28. Autograph Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 19. und 20. Februar 1836 Diese Minute erhalte ich Deinen zweiten Brief, und schreibe gleich, ehe wieder etwas dazwischen kommt, statt, wie gewöhnlich um diese Zeit, mit Augusten Englisch zu lesen. Mde. Schunk hat mir schon vorgestern, Dienstag Abend kamen

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext, S. 1 unterhalb der Datumszeile Jahresangabe »36« von fremder Hand.

Rebecka Lejeune Dirichlet

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

19. und 20. Februar 1836 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)counter-resetDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Berlin den 19ten Februar. Mein lieber Herzens Felix.

Diese Minute erhalte ich Deinen zweiten Brief<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1836-02-18-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 17. und 18. Februar 1836</name>,Deinen zweiten Brief – Brief fmb-1836-02-18-02 (Brief Nr. 1295) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin, Leipzig, 17. und 18. Februar 1836; der erste war ein Empfehlungsschreiben: Brief fmb-1836-02-14-01 (Brief Nr. 1291) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 14. Februar 1836. und schreibe gleich, ehe wieder etwas dazwischen kommt, statt, wie gewöhnlich um diese Zeit, mit AugustenBaerns, Elisabeth Augusta (Auguste) (1819-?) Englisch zu lesen. Mde. SchunkSchunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862) hat mir schon vorgestern, Dienstag Abend kamen sie an,Mde. Schunk … Dienstag Abend kamen sie an – Die aus Leipzig stammende Juliane Louise Schunck hielt sich seit dem 16. Februar 1836 in Berlin auf, um die Hochzeit ihrer Tochter Emmeline mit dem Berliner Privatgelehrten Victor Benecke vorzubereiten, die im April 1836 stattfand. Deinen Brief<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1836-02-14-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 14. Februar 1836</name> gebracht, und uns Allen sehr gefallen. Sie sagt, Du sähest wieder wohl aus, dafür können wir Gott nicht genug danken, und Dir für Deine Fassung und Deinen Muth. Wir erwarten SchunksSchunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862)Schunck, Emmeline (1813-1877) heut Abend, d. h. gleich, denn es ist Abend, leider können wir ihnen, außer FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847), keine musikalische lions vorsetzen, die DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882), um die wir angehalten hatten, führt selbst Oberon<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111259" style="hidden" type="music">Oberon, or the Elf King’s Oath WeV C. 10</name> auf,die Decker … führt selbst Oberon auf – Die Aufführung von Carl Maria von Webers Oper Oberon WeV C. 10 bei Rudolf Ludwig und Pauline Decker fand am 19. Februar 1836 in deren Wohnung in der Wilhelmsstraße 75 statt. Die Sopranistin veranstaltete ihre Musiken seit Herbst 1833 / Frühjahr 1834. DevrientDevrient, Philipp Eduard (1801-1877) hat, ich weiß selbst nicht was, SteffensSteffens, Familie von → Henrik S., MendelssohnsMendelssohn, Familie von → Alexander M., die wir gebeten hatten, können alle nicht, so werden wir sehr en petit comitéen petit comité – frz., im kleinen Kreise, in kleinerem Rahmen. seyn, wies wird, werde ich noch morgen hinzusetzen. Ich habe heut dem Consul WagnerWagener, Joachim Heinrich Wilhelm (1782-1861) geschrieben, um den DamenSchunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862)Schunck, Emmeline (1813-1877) |2| seine SammlungGemäldesammlung von Joachim Heinrich Wilhelm WagnerBerlinDeutschlandConsul Wagner … seine Sammlung – Der Berliner Bankier Joachim Heinrich Wilhelm Wagener stiftete seine Gemäldesammlung später testamentarisch dem preußischen Staat. Sie wurde der Grundstock der Alten Nationalgalerie. Die Bilder waren wohl in Wageners Haus in der Brüderstraße 5 aufgestellt. Siehe Gustav Friedrich Waagen, Verzeichniss der Gemälde-Sammlung des am 18. Januar zu Berlin verstorbenen königlichen schwedischen und norwegischen Konsuls J. H. W. Wagener, welche durch letztwillige Bestimmung in den Besitz Seiner Majestät des Königs übergegangen ist, Berlin 1861, S. IV ff. zu zeigen. A propos v. Sammlung, weißt Du denn, daß eine Copie v. <hi rend="latintype">Roberts</hi> Erndte<name key="PSN0114234" style="hidden" type="author">Robert, Louis Léopold (1794–1835)</name><name key="CRT0110531" style="hidden" type="art">L’arrivée des moissonneurs dans les marais pontins</name> aber von ihm selbst, hier ist. Au_ _ _therordentlich.

MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) läßt Dir sagen, Hr. Aug. BöhringerBöhringer, Gottlob August (1792-1846) wäre KassirerOekonom de conceptiblesDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) bei der BörseBörseBerlinDeutschland gewesen, hätte sich bekannt gemacht durch viele schlechte aristokratische Gedichte<name key="PSN0110014" style="hidden" type="author">Böhringer, Gottlob August (1792-1846)</name><name key="CRT0113025" style="hidden" type="literature">Gedichte</name>; daß VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) ihn anders gekannt hätte, als eben durch seine CassirerSstelle, oder von ihm gesprochen, können wir uns Beide nicht erinnern, übrigens soll er schon hier viele Schulden gemacht haben.

DavidsDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) AnstellungDavids Anstellung – Am 13. Februar 1836 sprach die Konzertdirektion des Gewandhauses Ferdinand David interimsweise die Stelle des am 4. November 1835 gestorbenen Konzertmeisters Heinrich August Matthäi zu (Dörffel, Geschichte der Gewandhausconcerte, S. 253, sowie Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 15). Davids Einführung ins Amt erfolgte bei der Probe des Gewandhausorchesters am 24. Februar 1836 für das 18. Abonnementkonzert am Folgetag (ebenda, S. 19). haben wir durch Schunks erfahren, ich freue mich sehr darüber, und sage Dir und ihm meinen Glückwunsch, es ist sehr zu brauchen, daß da jen ein alter Freund von Dir ist, den Du nicht erst kennen zu lernen brauchst. Wir leben hier wie auf einem Dorfe, gehen zu Niemand, hören Nichts, Ausnahmen GusikowGusikow, Michal Josef (eigtl.: Yehiel-Michiel) (1806-1837),Gusikow – Der Strohfiedelgeiger jüdischer Herkunft Michal Josef Gusikow gastierte im Februar 1836 in Berlin. der mich sehr amüsirt hat. Wenn nun Klavier- und andre Virtuosen nicht lernen, ihre Instrumente zu was Besserem anzuwenden, so lernen sies nie, die Satire der vollkommensten Virtuosität auf Holz und Stroh ist stark genug. Ich muß heut aufhören, WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) |3| plappert mir die Ohren zu voll, und will tausend Sachen in einer Minute. Gute Nacht.

Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)

Heut ist morgen, sagt Walter, der seit einer halben Stunde immer als Postillon von LeipzigLeipzigDeutschland kommt, und Brief von Onkel Felix mitbringt, den ich ihm vorlesen muß, was darin für Versprechungen stehn, kannst Du Dir vorstellen. Ich will wünschen, daß Schunks so mit uns pleased sind, wie wir mit ihnen gestern Abend. FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) war ein sehr liebenswürdiger Sackerloter,Sackerloter – Teufelskerl, Schlingel. und spielte Klavier, accompagnirte Miss SchunkSchunck, Emmeline (1813-1877) (so heißt sie schon lange bei uns, von den engl. Stunden her),Miss Schunk (so heißt sie schon lange bei uns, von den engl. Stunden her) – Emmeline Schuncks Verlobter Victor Benecke gab die Englischstunden, die Rebecka Lejeune Dirichlet seit Oktober 1834 nahm. Siehe Brief gb-1834-10-11-02 Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 11. Oktober 1834, Z.: »Mr. Beneke zum Englischen engagirt«. spielte ein Rondo v. <hi rend="latintype">Beeth.</hi><name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0113026" style="hidden" type="music">Rondo</name> (souvent executé par Mr. Mendelssohnsouvent executé par Mr. Mendelssohn – frz., oft ausgeführt von Mr. Mendelssohn.) und wir führten Deine <hi rend="latintype">Melusine</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_a8074e14-4fa7-48bb-8d17-56ab638137a2"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name> vor,wir führten Deine Melusine vor – Rebecka Lejeune Dirichlet spielte zusammen mit der Schwester Fanny aus dem gedruckten Klavierauszug der Ouvertüre zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, op. 32 (MWV P 12), den ihnen der Bruder mit Brief fmb-1836-01-23-01 (Brief Nr. 1282) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 23. Januar 1836, übersandt hatte. an der ich sehr fleißig gearbeitet habe. Nun höre mal, mach Dich um meinen Fleiß verdient, und schicke mir bald eins von Deinen Zeichenbüchern,schicke mir bald eins von Deinen Zeichenbüchern – siehe Mendelssohns Antwort in Brief fmb-1836-04-03-01 (Brief Nr. 1333) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet, Fanny Hensel, Lea Mendelssohn Bartholdy und Sebastian Hensel in Berlin, Leipzig, 3. April 1836, Z 30 ff.: »Dr. Benecke bringt nicht ein Zeichenbuch mit, sondern alle von der Reise, die ich habe, und ich bitte Dich, liebes Beckchen, sie mir aufzuheben und gut zu bewachen. Auch die zwei kleinen Tagebücher, die ich angefangen hatte, theils in England, theils beim Cölner Musikfest, theils auch hier, gebe ich ihm mit, ich wollte sie auf einer lustigen Reise fertig machen, namentlich das grüne, welches eins der Hauptbücher ist. Aber nun will ich ganz neue anfangen, die alten Tagebücher und Tage sind abgebrochen.« Die Zeichenbücher befinden sich in heute in Oxford (GB-Ob, M.D.M. d. 2, d. 15, d. 10, d. 3) bzw. in Berlin (D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 22/B,1) und an unbekanntem Standort. Die beiden Notizbücher werden in Oxford aufbewahrt (GB-Ob, M.D.M. g. 4 [grün eingebunden] und g. 5 [rot eingebunden]). Vgl. Crum, Catalogue II, S. 61-64 und S. 101 f., Roland Dieter Schmidt-Hensel, Ein bisher unbekanntes Zeichenbuch Felix Mendelssohn Bartholdys von seiner italienischen Reise (März bis Juli 1831), in: Mendelssohn Studien 20 (2017), S. 81-109, sowie MWV-VB, S. 309. ich gehe wieder an die Landschaften, und schicke mir dabei einige Recepte über Behandlung der Farben, etc. leider weiß KaselovskyKaselowsky, August Theodor (1810-1891) nicht sehr mit Wasserfarben Bescheid, und es ist schlimm wenn ein Lehrer nicht unfehlbar ist, die besten Lektionen haben wir aus wunderschönen Engl. Vorlageblättern bekommen, die Dr. BenekeBenecke, Victor (1809-1853) uns gebracht hat.

Ich interessire mich jetzt sehr für Dr. TrendelenburgsTrendelenburg, Friedrich Adolf (1802-1872) EinrichtungDr. Trendelenburgs Einrichtung – Friedrich Adolf Trendelenburg war mit den Vorbereitungen seiner Hochzeit mit Ferdinande Elisabeth Becker am 4. April 1836 beschäftigt., und habe öfter Conferenzen mit ihm über Tapezirer, Möbel, Domestiken u. s. w., aber weil er Dir gefällt, aber er ist doch ein Pedant, und hat neulich sehr vertheidigt, daß Adolph ErmanErman, Georg Adolph (1806-1877) wegen seines, v. Seiten RußlandsRusslandRussland und DeutschlandsDeutschlandDeutschland |4| heftig heruntergerissnen Buchs<name key="PSN0116650" style="hidden" type="author">Erman, Georg Adolph (1806–1877)</name><name key="CRT0112949" style="hidden" type="literature">Reise um die Erde durch Nord-Asien und die beiden Oceane, in den Jahren 1828, 1829 und 1830</name>, den Rothen Adlerorden 4ter Classe mit Hindernissen erhalten hat,Adolph Erman wegen seines … Buchs, den Rothen Adlerorden 4ter Classe … erhalten hat – Georg Adolph Erman erhielt 1836 für die ersten Bände seiner Reise um die Erde durch Nord-Asien und die beiden Oceane, in den Jahren 1828, 1829 und 1830 (5 Bde., Berlin 1835-1842) den roten Adlerorden 4. Klasse. Dieser wurde seit 1792 als zweithöchster preußischer Ritterorden in vier Klassen verliehen. weil, sagt Trend., das Buch dem KönigPreußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840) Vergnügen gemacht hat. DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) sagte, wenn das allein zum Orden berechtigte, müßten vor allen Dingen ElslersElßler, Theresia (Therese) (1808-1878)Elßler, Fanny (Franziska) (1810-1884) den schwarzen Adlerden schwarzen Adler – der schwarze Adlerorden, der höchste preußische Ritterorden (gestiftet 1701). bekommen.

Eben erhalte ich von GansGans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839) ein sehr reizendes VielliebchenGans – Eduard G. Vielliebchen – eigentlich eine Zwillingsfrucht, z. B. eine Mandel, mit zwei Kernen; hier wohl eher von »Vielliebe« im Sinne überschwänglicher Liebe abgeleitet (vgl. Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm, Bd. XII, II, Leipzig 1951, Sp. 241 f.). , seine eigene Büste<name key="PSN0118477" style="hidden" type="author">Unbekannt</name><name key="CRT0113032" style="hidden" type="art">Eduard Gans</name> in Lebensgröße. Was thu ich darmit, sagt der Künstler. Walter erkannte es nicht, Professor Gans sieht rund und roth aus, sagt er. Vielleicht werde ich den, wie WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) jetzt sagt, weißen Professor Gans zur Malübung mit KüchenrothKüchenroth – auch: Braunrot bzw. Caput mortuum; Pigment aus rotem Eisen-III-oxid. und Dinte anstreichen, dann wirds ähnlich. Giebt es aber so was?

Von WoringensWoringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-) bekomme ich fortwährend freundliche, liebe Briefe, sie wollen wissen, ob Du zum Musikfest18. Niederrheinisches Musikfest (1836)DüsseldorfDeutschland kommst, ich wüßte es auch gern. Du wirst es aber schon so machen, wie es für Dich am besten ist, und so fortan, sagt GoetheGoethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832).und so fortan, sagt Goethe – »und so fortan!« Zitat aus Johann Wolfgang von Goethes Brief an Carl Friedrich Zelter vom 2. und 3. Januar 1832 (Goethe, Münchner Ausgabe, Bd. 20.2, S. 1581, das Zitat S. 1582).

Ich höre, Du projectirst eine Fußreise, das ist sehr gut, und muß Dir gesund seyn, und Wald und Felder und Berge müssen Dir wieder Musik machen, wenn sie auch ernster klingt, als die durch das Musiklexicon „poetisch„ genannte. Leb wohl, und bleibe mir gut, Deiner Getreuen.

Grüß DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873), ich werde ihn bitten, eine Klatschcorrespondenz mit mir zu führen.

            Berlin den 19ten Februar. Mein lieber Herzens Felix.
Diese Minute erhalte ich Deinen zweiten Brief, und schreibe gleich, ehe wieder etwas dazwischen kommt, statt, wie gewöhnlich um diese Zeit, mit Augusten Englisch zu lesen. Mde. Schunk hat mir schon vorgestern, Dienstag Abend kamen sie an, Deinen Brief gebracht, und uns Allen sehr gefallen. Sie sagt, Du sähest wieder wohl aus, dafür können wir Gott nicht genug danken, und Dir für Deine Fassung und Deinen Muth. Wir erwarten Schunks heut Abend, d. h. gleich, denn es ist Abend, leider können wir ihnen, außer Fanny, keine musikalische lions vorsetzen, die Decker, um die wir angehalten hatten, führt selbst Oberon auf, Devrient hat, ich weiß selbst nicht was, Steffens, Mendelssohns, die wir gebeten hatten, können alle nicht, so werden wir sehr en petit comité seyn, wies wird, werde ich noch morgen hinzusetzen. Ich habe heut dem Consul Wagner geschrieben, um den Damen seine Sammlung zu zeigen. A propos v. Sammlung, weißt Du denn, daß eine Copie v. Roberts Erndte aber von ihm selbst, hier ist. Au_ _ _therordentlich.
Mutter läßt Dir sagen, Hr. Aug. Böhringer wäre KassirerOekonom de conceptibles bei der Börse gewesen, hätte sich bekannt gemacht durch viele schlechte aristokratische Gedichte; daß Vater ihn anders gekannt hätte, als eben durch seine Cassirerstelle, oder von ihm gesprochen, können wir uns Beide nicht erinnern, übrigens soll er schon hier viele Schulden gemacht haben.
Davids Anstellung haben wir durch Schunks erfahren, ich freue mich sehr darüber, und sage Dir und ihm meinen Glückwunsch, es ist sehr zu brauchen, daß da jen ein alter Freund von Dir ist, den Du nicht erst kennen zu lernen brauchst. Wir leben hier wie auf einem Dorfe, gehen zu Niemand, hören Nichts, Ausnahmen Gusikow, der mich sehr amüsirt hat. Wenn nun Klavier- und andre Virtuosen nicht lernen, ihre Instrumente zu was Besserem anzuwenden, so lernen sies nie, die Satire der vollkommensten Virtuosität auf Holz und Stroh ist stark genug. Ich muß heut aufhören, Walter plappert mir die Ohren zu voll, und will tausend Sachen in einer Minute. Gute Nacht.
Heut ist morgen, sagt Walter, der seit einer halben Stunde immer als Postillon von Leipzig kommt, und Brief von Onkel Felix mitbringt, den ich ihm vorlesen muß, was darin für Versprechungen stehn, kannst Du Dir vorstellen. Ich will wünschen, daß Schunks so mit uns pleased sind, wie wir mit ihnen gestern Abend. Fanny war ein sehr liebenswürdiger Sackerloter, und spielte Klavier, accompagnirte Miss Schunk (so heißt sie schon lange bei uns, von den engl. Stunden her), spielte ein Rondo v. Beeth. (souvent executé par Mr. Mendelssohn) und wir führten Deine Melusine vor, an der ich sehr fleißig gearbeitet habe. Nun höre mal, mach Dich um meinen Fleiß verdient, und schicke mir bald eins von Deinen Zeichenbüchern, ich gehe wieder an die Landschaften, und schicke mir dabei einige Recepte über Behandlung der Farben, etc. leider weiß Kaselovsky nicht sehr mit Wasserfarben Bescheid, und es ist schlimm wenn ein Lehrer nicht unfehlbar ist, die besten Lektionen haben wir aus wunderschönen Engl. Vorlageblättern bekommen, die Dr. Beneke uns gebracht hat.
Ich interessire mich jetzt sehr für Dr. Trendelenburgs Einrichtung, und habe öfter Conferenzen mit ihm über Tapezirer, Möbel, Domestiken u. s. w., aber weil er Dir gefällt, aber er ist doch ein Pedant, und hat neulich sehr vertheidigt, daß Adolph Erman wegen seines, v. Seiten Rußlands und Deutschlands heftig heruntergerissnen Buchs, den Rothen Adlerorden 4ter Classe mit Hindernissen erhalten hat, weil, sagt Trend., das Buch dem König Vergnügen gemacht hat. Dirichlet sagte, wenn das allein zum Orden berechtigte, müßten vor allen Dingen Elslers den schwarzen Adler bekommen.
Eben erhalte ich von Gans ein sehr reizendes Vielliebchen, seine eigene Büste in Lebensgröße. Was thu ich darmit, sagt der Künstler. Walter erkannte es nicht, Professor Gans sieht rund und roth aus, sagt er. Vielleicht werde ich den, wie Walter jetzt sagt, weißen Professor Gans zur Malübung mit Küchenroth und Dinte anstreichen, dann wirds ähnlich. Giebt es aber so was?
Von Woringens bekomme ich fortwährend freundliche, liebe Briefe, sie wollen wissen, ob Du zum Musikfest kommst, ich wüßte es auch gern. Du wirst es aber schon so machen, wie es für Dich am besten ist, und so fortan, sagt Goethe.
Ich höre, Du projectirst eine Fußreise, das ist sehr gut, und muß Dir gesund seyn, und Wald und Felder und Berge müssen Dir wieder Musik machen, wenn sie auch ernster klingt, als die durch das Musiklexicon „poetisch„ genannte. Leb wohl, und bleibe mir gut, Deiner Getreuen.
Grüß David, ich werde ihn bitten, eine Klatschcorrespondenz mit mir zu führen.          
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Februar 1836</title> <incipit>Diese Minute erhalte ich Deinen zweiten Brief, und schreibe gleich, ehe wieder etwas dazwischen kommt, statt, wie gewöhnlich um diese Zeit, mit Augusten Englisch zu lesen. Mde. Schunk hat mir schon vorgestern, Dienstag Abend kamen</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc><p>1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext, S. 1 unterhalb der Datumszeile Jahresangabe »36« von fremder Hand.</p><handDesc hands="1"><p>Rebecka Lejeune Dirichlet</p></handDesc><accMat><listBibl><bibl type="none"></bibl></listBibl></accMat></physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1836-02-19" xml:id="date_c2ea7710-9772-4ef6-a09b-b8bc0a6723e3">19.</date> und <date cert="high" when="1836-02-20" xml:id="date_9f6f454b-e724-45e2-90b6-e67f1922ebd5">20. Februar 1836</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0110673" resp="author" xml:id="persName_c0e59224-5c05-4b8b-9cd7-5917f222fb53">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0110673" resp="writer">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_65a553ef-d641-413f-bbb8-15c36e32ae4b"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_00c6bbde-fd72-4237-87df-86d1d570fc9f">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_45b564d1-ff62-4b11-ba9f-913aea41a228"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_a294bd3c-cc1e-4a18-aa9b-c1bb90fa1cb7"> <docAuthor key="PSN0110673" resp="author" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin den <date cert="high" when="1836-02-19" xml:id="date_0997f44d-0583-4a5b-a203-ed69d75b365e">19ten Februar.</date></dateline> <salute rend="left">Mein lieber Herzens Felix.</salute> <p style="paragraph_without_indent">Diese Minute erhalte ich <title xml:id="title_58efd9f6-989c-46ee-8364-bcc05aa7bbdc">Deinen zweiten Brief<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1836-02-18-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 17. und 18. Februar 1836</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a5cae7cc-e7cd-4999-ba1b-590fd20425a2" xml:lang="de">Deinen zweiten Brief – Brief fmb-1836-02-18-02 (Brief Nr. 1295) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin, Leipzig, 17. und 18. Februar 1836; der erste war ein Empfehlungsschreiben: Brief fmb-1836-02-14-01 (Brief Nr. 1291) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 14. Februar 1836.</note> und schreibe gleich, ehe wieder etwas dazwischen kommt, statt, wie gewöhnlich um diese Zeit, mit <persName xml:id="persName_8efe6dca-713f-4011-a29f-dc9a9c651ad4">Augusten<name key="PSN0118918" style="hidden" type="person">Baerns, Elisabeth Augusta (Auguste) (1819-?)</name></persName> Englisch zu lesen. <persName xml:id="persName_cffa67a1-680b-4e81-beea-b9fc09375f04"><hi rend="latintype">Mde. Schunk</hi><name key="PSN0114769" style="hidden" type="person">Schunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862)</name></persName> hat mir schon <date cert="high" when="1836-02-17" xml:id="date_c41bf685-6868-481a-85a6-ac60bba27725">vorgestern</date>, <date cert="high" when="1836-02-16" xml:id="date_73312b16-2fea-4f05-86ad-d5ccd90ffbcf">Dienstag Abend</date> kamen sie an,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7fdf54f3-f13b-427b-ab0c-854d4dee54f2" xml:lang="de">Mde. Schunk … Dienstag Abend kamen sie an – Die aus Leipzig stammende Juliane Louise Schunck hielt sich seit dem 16. Februar 1836 in Berlin auf, um die Hochzeit ihrer Tochter Emmeline mit dem Berliner Privatgelehrten Victor Benecke vorzubereiten, die im April 1836 stattfand.</note> <title xml:id="title_ae3a12a2-4c26-450e-a52d-8127e0602b46">Deinen Brief<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1836-02-14-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 14. Februar 1836</name></title> gebracht, und uns Allen sehr gefallen. Sie sagt, Du sähest wieder wohl aus, dafür können wir Gott nicht genug danken, und Dir für Deine Fassung und Deinen Muth. Wir erwarten <persName xml:id="persName_417b55c7-76f7-47b7-848a-b92c60dfef1c"><hi rend="latintype">Schunks</hi><name key="PSN0114769" style="hidden" type="person">Schunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862)</name><name key="PSN0114764" style="hidden" type="person">Schunck, Emmeline (1813-1877)</name></persName> <date cert="high" when="1836-02-19" xml:id="date_e81fe404-d392-4762-9271-9d90e820eea0">heut Abend</date>, d. h. gleich, denn es ist Abend, leider können wir ihnen, außer <persName xml:id="persName_117da4e6-9338-4432-b96e-99f6779f73a9">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, keine musikalische <hi rend="latintype">lions</hi> vorsetzen, <persName xml:id="persName_d5a7fc1b-b08c-4854-b643-90beaad21d73">die Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName>, um die wir angehalten hatten, führt selbst <title xml:id="title_8ecc8f19-fbb8-40e4-9361-1d1033d898d0">Oberon<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111259" style="hidden" type="music">Oberon, or the Elf King’s Oath WeV C. 10</name></title> auf,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1e2479b7-5210-4d76-bd97-2ade64fea95d" xml:lang="de">die Decker … führt selbst Oberon auf – Die Aufführung von Carl Maria von Webers Oper Oberon WeV C. 10 bei Rudolf Ludwig und Pauline Decker fand am 19. Februar 1836 in deren Wohnung in der Wilhelmsstraße 75 statt. Die Sopranistin veranstaltete ihre Musiken seit Herbst 1833 / Frühjahr 1834.</note> <persName xml:id="persName_f9bf90ef-e4d6-4bbd-86a9-428c8de3cd80">Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden" type="person">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName> hat, ich weiß selbst nicht was, <persName xml:id="persName_56c09724-8f5d-4dc2-a319-e781c91dfac9"><hi rend="latintype">Steffens</hi><name key="PSN0115075" style="hidden" type="person">Steffens, Familie von → Henrik S.</name></persName>, <persName xml:id="persName_36897341-d1c5-434c-8545-56fe22f2e3f3"><hi rend="latintype">Mendelssohns</hi><name key="PSN0113208" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Familie von → Alexander M.</name></persName>, die wir gebeten hatten, können alle nicht, so werden wir sehr <hi rend="latintype">en petit comité</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_624c8d54-a851-42c0-ab4b-ccb4e1a8d10f" xml:lang="fr ">en petit comité – frz., im kleinen Kreise, in kleinerem Rahmen.</note> seyn, wies wird, werde ich noch <date cert="high" when="1836-02-20" xml:id="date_780c5cc0-5106-4474-bcd6-4c72c5cc1a91">morgen</date> hinzusetzen. Ich habe <date cert="high" when="1836-02-19" xml:id="date_863a5e84-3c52-45f2-99a8-1229cfb6314e">heut</date> dem <persName xml:id="persName_1b7b4c47-7ef8-43bd-a636-e4c88a863f64">Consul <hi rend="latintype">Wagner</hi><name key="PSN0115589" style="hidden" type="person">Wagener, Joachim Heinrich Wilhelm (1782-1861)</name></persName> geschrieben, um den <persName xml:id="persName_1837f673-b026-49bd-b1b2-62aeec0c6890">Damen<name key="PSN0114769" style="hidden" type="person">Schunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862)</name><name key="PSN0114764" style="hidden" type="person">Schunck, Emmeline (1813-1877)</name></persName><seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>seine <placeName xml:id="placeName_eb1bc55e-347f-4d59-867e-bb953f8fe118">Sammlung<name key="NST0105242" style="hidden" subtype="" type="institution">Gemäldesammlung von Joachim Heinrich Wilhelm Wagner</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_33ee6624-c79b-4bf7-9301-69e2879f3a8b" xml:lang="de">Consul Wagner … seine Sammlung – Der Berliner Bankier Joachim Heinrich Wilhelm Wagener stiftete seine Gemäldesammlung später testamentarisch dem preußischen Staat. Sie wurde der Grundstock der Alten Nationalgalerie. Die Bilder waren wohl in Wageners Haus in der Brüderstraße 5 aufgestellt. Siehe Gustav Friedrich Waagen, Verzeichniss der Gemälde-Sammlung des am 18. Januar zu Berlin verstorbenen königlichen schwedischen und norwegischen Konsuls J. H. W. Wagener, welche durch letztwillige Bestimmung in den Besitz Seiner Majestät des Königs übergegangen ist, Berlin 1861, S. IV ff.</note> zu zeigen. A propos v. Sammlung, weißt Du denn, daß eine Copie v. <title xml:id="title_ff7de762-da8e-4546-a46b-92409705bd4a"><hi rend="latintype">Roberts</hi> Erndte<name key="PSN0114234" style="hidden" type="author">Robert, Louis Léopold (1794–1835)</name><name key="CRT0110531" style="hidden" type="art">L’arrivée des moissonneurs dans les marais pontins</name></title> aber von ihm selbst, hier ist. Au_ _ _therordentlich.</p> <p><persName xml:id="persName_f93a5ce7-8e01-47c4-86a0-82a2acb1fd22">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> läßt Dir sagen, Hr. <persName xml:id="persName_0f4eb851-a73d-4ac2-a039-8470a4a72fea"><hi rend="latintype">Aug. Böhringer</hi><name key="PSN0110014" style="hidden" type="person">Böhringer, Gottlob August (1792-1846)</name></persName> wäre <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_c26e923b-f989-4fa7-baf1-69ddd2586f7d">Kassirer</del><add place="above">Oekonom de <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">conceptibles</unclear><name key="PSN0110673" resp="writers_hand" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</name></add> bei der <placeName xml:id="placeName_1e0e7410-2354-4196-929b-81b2c8a18e06">Börse<name key="NST0103271" style="hidden" subtype="" type="institution">Börse</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gewesen, hätte sich bekannt gemacht durch viele schlechte aristokratische <title xml:id="title_9ec91562-6d56-4ae8-91c0-4b02c0c10b3f">Gedichte<name key="PSN0110014" style="hidden" type="author">Böhringer, Gottlob August (1792-1846)</name><name key="CRT0113025" style="hidden" type="literature">Gedichte</name></title>; daß <persName xml:id="persName_2655a54a-9be7-461f-8934-157fa3af8d21">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> ihn anders gekannt hätte, als eben durch seine <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_aed4e45b-c0ff-450d-9270-7ac745d3cc3f">Cassirer</del><choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_f226c17b-1bac-42c2-90be-0178c861c7d5"><corr resp="writer">S</corr><sic resp="writer">s</sic></choice>telle, oder von ihm gesprochen, können wir uns Beide nicht erinnern, übrigens soll er schon hier viele Schulden gemacht haben.</p> <p><persName xml:id="persName_92610e42-8ff0-4301-944b-ed4491c69d1c">Davids<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> Anstellung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ab0e73c7-6b0d-4718-913e-300308ed2ce2" xml:lang="de">Davids Anstellung – Am 13. Februar 1836 sprach die Konzertdirektion des Gewandhauses Ferdinand David interimsweise die Stelle des am 4. November 1835 gestorbenen Konzertmeisters Heinrich August Matthäi zu (Dörffel, Geschichte der Gewandhausconcerte, S. 253, sowie Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 15). Davids Einführung ins Amt erfolgte bei der Probe des Gewandhausorchesters am 24. Februar 1836 für das 18. Abonnementkonzert am Folgetag (ebenda, S. 19).</note> haben wir durch <hi rend="latintype">Schunks</hi> erfahren, ich freue mich sehr darüber, und sage Dir und ihm meinen Glückwunsch, es ist sehr zu brauchen, daß da <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_f0dc1e9c-0da6-4cde-9998-8554b8e966f4">jen</del> ein alter Freund von Dir ist, den Du nicht erst kennen zu lernen brauchst. Wir leben hier wie auf einem Dorfe, gehen zu Niemand, hören Nichts, Ausnahmen <persName xml:id="persName_7e07236a-c775-49b9-9a20-67e85f778c88"><hi rend="latintype">Gusikow</hi><name key="PSN0111631" style="hidden" type="person">Gusikow, Michal Josef (eigtl.: Yehiel-Michiel) (1806-1837)</name></persName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8465db11-321c-4f01-b8c2-8f254ca6b562" xml:lang="de">Gusikow – Der Strohfiedelgeiger jüdischer Herkunft Michal Josef Gusikow gastierte im Februar 1836 in Berlin.</note> der mich sehr amüsirt hat. Wenn nun Klavier- und andre Virtuosen nicht lernen, ihre Instrumente zu was Besserem anzuwenden, so lernen sies nie, die Satire der vollkommensten Virtuosität auf Holz und Stroh ist stark genug. Ich muß heut aufhören, <persName xml:id="persName_2099e18b-a6c8-4903-bc9c-acd2f9331147"><hi rend="latintype">Walter</hi><name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName><seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>plappert mir die Ohren zu voll, und will tausend Sachen in einer Minute. Gute Nacht.</p> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_a449b07c-48fe-45d8-b0e7-5ce5c6846347"> <docAuthor key="PSN0110673" resp="author" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <p><date cert="high" when="1836-02-20" xml:id="date_bc219ad7-2d90-4fcb-a085-66357aafe034">Heut ist morgen</date>, sagt Walter, der seit einer halben Stunde immer als Postillon von <placeName xml:id="placeName_c17a44d8-3986-4524-acc0-f942153ddc1f"><hi rend="latintype">Leipzig</hi><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> kommt, und Brief von Onkel Felix mitbringt, den ich ihm vorlesen muß, was darin für Versprechungen stehn, kannst Du Dir vorstellen. Ich will wünschen, daß <hi rend="latintype">Schunks</hi> so mit uns <hi rend="latintype">pleased</hi> sind, wie wir mit ihnen <date cert="high" when="1836-02-19" xml:id="date_42f3a229-9ac7-4dfc-8734-bbd232d01af9">gestern Abend</date>. <persName xml:id="persName_4592d372-6e7a-475e-8a02-e65395a12f15">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> war ein sehr liebenswürdiger Sackerloter,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_f90d2f42-730a-4af8-b306-becbd07fe7ad" xml:lang="de">Sackerloter – Teufelskerl, Schlingel.</note> und spielte Klavier, accompagnirte <persName xml:id="persName_ea0c0aea-cb26-4105-a299-b3930cd0a9cd"><hi rend="latintype">Miss Schunk</hi><name key="PSN0114764" style="hidden" type="person">Schunck, Emmeline (1813-1877)</name></persName> (so heißt sie schon lange bei uns, von den engl. Stunden her),<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_24e49ffa-9558-42ac-b5b1-92a45fc97f9d" xml:lang="de">Miss Schunk (so heißt sie schon lange bei uns, von den engl. Stunden her) – Emmeline Schuncks Verlobter Victor Benecke gab die Englischstunden, die Rebecka Lejeune Dirichlet seit Oktober 1834 nahm. Siehe Brief gb-1834-10-11-02 Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Berlin, 11. Oktober 1834, Z.: »Mr. Beneke zum Englischen engagirt«.</note> spielte ein <title xml:id="title_38254dfe-3520-4659-90dd-fccb99e9a790">Rondo v. <hi rend="latintype">Beeth.</hi><name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0113026" style="hidden" type="music">Rondo</name></title> (<hi rend="latintype">souvent executé par Mr. Mendelssohn</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_5ea2664b-ff56-44a9-b4a1-76d887163b6b" xml:lang="fr ">souvent executé par Mr. Mendelssohn – frz., oft ausgeführt von Mr. Mendelssohn.</note>) und wir führten Deine <title xml:id="title_f5a2be11-091a-4267-8444-392adebc00a1"><hi rend="latintype">Melusine</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_a8074e14-4fa7-48bb-8d17-56ab638137a2"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name></title> vor,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b762eb95-14cb-4233-9b53-574b3c8c17af" xml:lang="de">wir führten Deine Melusine vor – Rebecka Lejeune Dirichlet spielte zusammen mit der Schwester Fanny aus dem gedruckten Klavierauszug der Ouvertüre zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, op. 32 (MWV P 12), den ihnen der Bruder mit Brief fmb-1836-01-23-01 (Brief Nr. 1282) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 23. Januar 1836, übersandt hatte.</note> an der ich sehr fleißig gearbeitet habe. Nun höre mal, mach Dich um meinen Fleiß verdient, und schicke mir bald eins von Deinen Zeichenbüchern,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_657599a3-6e1f-43cb-9a30-10d4ca220ab1" xml:lang="de ">schicke mir bald eins von Deinen Zeichenbüchern – siehe Mendelssohns Antwort in Brief fmb-1836-04-03-01 (Brief Nr. 1333) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet, Fanny Hensel, Lea Mendelssohn Bartholdy und Sebastian Hensel in Berlin, Leipzig, 3. April 1836, Z 30 ff.: »Dr. Benecke bringt nicht ein Zeichenbuch mit, sondern alle von der Reise, die ich habe, und ich bitte Dich, liebes Beckchen, sie mir aufzuheben und gut zu bewachen. Auch die zwei kleinen Tagebücher, die ich angefangen hatte, theils in England, theils beim Cölner Musikfest, theils auch hier, gebe ich ihm mit, ich wollte sie auf einer lustigen Reise fertig machen, namentlich das grüne, welches eins der Hauptbücher ist. Aber nun will ich ganz neue anfangen, die alten Tagebücher und Tage sind abgebrochen.« Die Zeichenbücher befinden sich in heute in Oxford (GB-Ob, M.D.M. d. 2, d. 15, d. 10, d. 3) bzw. in Berlin (D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 22/B,1) und an unbekanntem Standort. Die beiden Notizbücher werden in Oxford aufbewahrt (GB-Ob, M.D.M. g. 4 [grün eingebunden] und g. 5 [rot eingebunden]). Vgl. Crum, Catalogue II, S. 61-64 und S. 101 f., Roland Dieter Schmidt-Hensel, Ein bisher unbekanntes Zeichenbuch Felix Mendelssohn Bartholdys von seiner italienischen Reise (März bis Juli 1831), in: Mendelssohn Studien 20 (2017), S. 81-109, sowie MWV-VB, S. 309.</note> ich gehe wieder an die Landschaften, und schicke mir dabei einige Recepte über Behandlung der Farben, <hi rend="latintype">etc.</hi> leider weiß <persName xml:id="persName_36e7455f-8303-4a01-bc17-0a68a969122c">Kaselovsky<name key="PSN0112320" style="hidden" type="person">Kaselowsky, August Theodor (1810-1891)</name></persName> nicht sehr mit Wasserfarben Bescheid, und es ist schlimm wenn ein Lehrer nicht unfehlbar ist, die besten Lektionen haben wir aus wunderschönen Engl. Vorlageblättern bekommen, die <persName xml:id="persName_a1fbb985-0f0f-4592-948d-5a51e1fd48b0">Dr. <hi rend="latintype">Beneke</hi><name key="PSN0109835" style="hidden" type="person">Benecke, Victor (1809-1853)</name></persName> uns gebracht hat.</p> <p>Ich interessire mich jetzt sehr für <persName xml:id="persName_959b637a-1bf0-4edc-9850-3dfd20286f06">Dr. Trendelenburgs<name key="PSN0115379" style="hidden" type="person">Trendelenburg, Friedrich Adolf (1802-1872)</name></persName> Einrichtung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a6a2dcd9-b686-4fd7-8591-a7f78dfeb7a4" xml:lang="de">Dr. Trendelenburgs Einrichtung – Friedrich Adolf Trendelenburg war mit den Vorbereitungen seiner Hochzeit mit Ferdinande Elisabeth Becker am 4. April 1836 beschäftigt.</note>, und habe öfter Conferenzen mit ihm über Tapezirer, Möbel, Domestiken u. s. w., <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_a4a98046-bebb-44cd-8d81-fb9346f10703">aber</del> weil er Dir gefällt, aber er ist doch ein Pedant, und hat neulich sehr vertheidigt, daß <persName xml:id="persName_dc0e7bf9-5b12-45c3-aae1-e74386ffd16d">Adolph <hi rend="latintype">Erman</hi><name key="PSN0116650" style="hidden" type="person">Erman, Georg Adolph (1806-1877)</name></persName> wegen seines, v. Seiten <placeName xml:id="placeName_0f964fe8-c165-443c-ae9c-f982d79e2d30">Rußlands<settlement key="STM0104846" style="hidden" type="locality">Russland</settlement><country style="hidden">Russland</country></placeName> und <placeName xml:id="placeName_239f39d8-7db0-4f5b-a24f-c4d8d16804e9">Deutschlands<settlement key="STM0104839" style="hidden" type="locality">Deutschland</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><seg type="pagebreak"> |4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>heftig heruntergerissnen <title xml:id="title_107ce1e4-08a0-4b42-9a1a-997024c07bab">Buchs<name key="PSN0116650" style="hidden" type="author">Erman, Georg Adolph (1806–1877)</name><name key="CRT0112949" style="hidden" type="literature">Reise um die Erde durch Nord-Asien und die beiden Oceane, in den Jahren 1828, 1829 und 1830</name></title>, den Rothen Adlerorden 4ter Classe mit Hindernissen erhalten hat,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_07944d20-3abc-4ca4-9864-615ebab33e98" xml:lang="de">Adolph Erman wegen seines … Buchs, den Rothen Adlerorden 4ter Classe … erhalten hat – Georg Adolph Erman erhielt 1836 für die ersten Bände seiner Reise um die Erde durch Nord-Asien und die beiden Oceane, in den Jahren 1828, 1829 und 1830 (5 Bde., Berlin 1835-1842) den roten Adlerorden 4. Klasse. Dieser wurde seit 1792 als zweithöchster preußischer Ritterorden in vier Klassen verliehen.</note> weil, sagt Trend., das Buch dem <persName xml:id="persName_bc700266-47d5-4c51-9a68-2fe697da4889">König<name key="PSN0113989" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName> Vergnügen gemacht hat. <persName xml:id="persName_9092b1a5-e8ac-423c-9f68-9aa78a89a3b7">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> sagte, wenn das allein zum Orden berechtigte, müßten vor allen Dingen <persName xml:id="persName_386e0867-01be-4fbc-9982-629cdeff63d8">Elslers<name key="PSN0110894" style="hidden" type="person">Elßler, Theresia (Therese) (1808-1878)</name><name key="PSN0110893" style="hidden" type="person">Elßler, Fanny (Franziska) (1810-1884)</name></persName> den schwarzen Adler<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3cfb2581-d907-4664-895a-b7287d7379af" xml:lang="de">den schwarzen Adler – der schwarze Adlerorden, der höchste preußische Ritterorden (gestiftet 1701).</note> bekommen.</p> <p>Eben erhalte ich von <persName xml:id="persName_9eee1d97-bf1d-40c0-8095-c2d60ef7fabc"><hi rend="latintype">Gans</hi><name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> ein sehr reizendes Vielliebchen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_60bf434c-6ba6-49f3-9175-3f78287df2b2" xml:lang="de">Gans – Eduard G. Vielliebchen – eigentlich eine Zwillingsfrucht, z. B. eine Mandel, mit zwei Kernen; hier wohl eher von »Vielliebe« im Sinne überschwänglicher Liebe abgeleitet (vgl. Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm, Bd. XII, II, Leipzig 1951, Sp. 241 f.). </note>, seine eigene <title xml:id="title_a26f05a2-04a6-4827-93c3-20bd58aebaaa">Büste<name key="PSN0118477" style="hidden" type="author">Unbekannt</name><name key="CRT0113032" style="hidden" type="art">Eduard Gans</name></title> in Lebensgröße. Was thu ich darmit, sagt der Künstler. Walter erkannte es nicht, Professor Gans sieht rund und roth aus, sagt er. Vielleicht werde ich den, wie <persName xml:id="persName_eead58ca-8b40-458f-8282-606b71aaa378">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> jetzt sagt, weißen Professor <hi rend="latintype">Gans</hi> zur Malübung mit Küchenroth<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_976d2c10-2918-445d-97cf-0f4c282245d3" xml:lang="de">Küchenroth – auch: Braunrot bzw. Caput mortuum; Pigment aus rotem Eisen-III-oxid.</note> und Dinte anstreichen, dann wirds ähnlich. Giebt es aber so was?</p> <p>Von <persName xml:id="persName_1d615b2d-b79f-4c0a-b0ee-9d5872012a36"><hi rend="latintype">Woringens</hi><name key="PSN0115873" style="hidden" type="person">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-)</name></persName> bekomme ich fortwährend freundliche, liebe Briefe, sie wollen wissen, ob Du zum <placeName xml:id="placeName_3e3a72a6-d329-4651-a5eb-19e9050e923f">Musikfest<name key="NST0100342" style="hidden" subtype="" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> kommst, ich wüßte es auch gern. Du wirst es aber schon so machen, wie es für Dich am besten ist, und so fortan, sagt <persName xml:id="persName_160be126-29c5-4a93-b93f-3e90886f380f"><hi rend="latintype">Goethe</hi><name key="PSN0111422" style="hidden" type="person">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name></persName>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5e507f73-0e2c-4199-885e-2917edbd1f58" xml:lang="de">und so fortan, sagt Goethe – »und so fortan!« Zitat aus Johann Wolfgang von Goethes Brief an Carl Friedrich Zelter vom 2. und 3. Januar 1832 (Goethe, Münchner Ausgabe, Bd. 20.2, S. 1581, das Zitat S. 1582).</note></p> <p>Ich höre, Du projectirst eine Fußreise, das ist sehr gut, und muß Dir gesund seyn, und Wald und Felder und Berge müssen Dir wieder Musik machen, wenn sie auch ernster klingt, als die durch das Musiklexicon „poetisch„ genannte. <seg type="closer">Leb wohl, und bleibe mir gut, Deiner Getreuen.</seg></p> <p>Grüß <persName xml:id="persName_8136270a-8e42-47b6-a3ec-3d4b3c4f1309">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName>, ich werde ihn bitten, eine Klatschcorrespondenz mit mir zu führen.</p> </div> </body> </text></TEI>