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gb-1836-02-19-02

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Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>London, 19. Februar 1836 Ich schreibe umgehend, liebster Felix, und darum nur flüchtig und vorläufig. Deine Briefe haben uns, mich wie Rosen, herzlich erfreut, fast mögte ich sagen beruhigt, denn wir hatten so lange nichts von Dir gehört, daß wir Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Leipzig, 31. Januar 1836 Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Leipzig, 21. März 1836 Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Transkription: Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 31/30. Autograph Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; London, 19. Februar 1836 Ich schreibe umgehend, liebster Felix, und darum nur flüchtig und vorläufig. Deine Briefe haben uns, mich wie Rosen, herzlich erfreut, fast mögte ich sagen beruhigt, denn wir hatten so lange nichts von Dir gehört, daß wir

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.

Carl Klingemann

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

19. Februar 1836 Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)counter-resetKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) London Großbritannien Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) 37. BuryStr. 19 Febr 36.

Ich schreibe umgehend, liebster Felix, und darum nur flüchtig und vorläufig.

Deine <title xml:id="title_dcdff37b-2d1f-4b5e-beeb-9b65964f5ac2">Briefe <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1836-02-06-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Friedrich Rosen in London; Leipzig, 6. Februar 1836</name>Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Leipzig, 31. Januar 1836 haben uns, mich wie RosenRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837), herzlich erfreut, fast mögte ich sagen beruhigt, denn wir hatten so lange nichts von Dir gehört, daß wir uns doppelt sehnten. Ich lebte dabei im Nachtheile, daß ich nicht einmal, wie früher wohl, auf Dein Stillschweigen schimpfen durfte; auf die Herzenserleichterung werde ich mich aber nun wieder legen. Und nun laß Dir für alles Gute was Du von Dir, und alles Liebe was Du mir sagst, redlichen Dank sagen – denn eigentlich mögte ich sputig verreisen, wüßte ich nur immer wie.

Wäre ich Du, so füllte ich die letzte Seite meiner Sendschreiben an die erwählte Gemeinde immer mit einem Liede oder einem Stück oder Bruchstück der neusten Composition, es thut unglaublich wohl, neben dem Lebenszeichen im Wort gleich noch ein geistigeres zu haben. Dies Lied<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_b3ef9a11-ebf6-469f-bf92-7fc7cef943f7"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100283" style="hidden">Sonntagslied (Sonntags) »Ringsum erschallt in Wald und Flur«, 28. Dezember 1834<idno type="MWV">K 84</idno><idno type="op">34/5</idno></name>Dies Lied – In Brief fmb-1836-01-31-01 (Brief Nr. 1286) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Leipzig, 31. Januar 1836, hatte Mendelssohn die am 28. Dezember 1835 entstandene Vertonung von Klingemanns Gedicht Sonntagslied (»Ringsum erschallt in Wald und Flur«) notiert (op. 34/5, MWV K 84). Klingemann hatte sein Gedicht auf der ersten Seite von Brief gb-1834-12-16-01 Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, London, 16. Dezember 1834, notiert. Es ist zudem abgedruckt in Klingemann, Briefwechsel, S. 344. gefällt mir durchaus, und wenn es mir, in der überraschenden Verklärung in der mein Eigenes<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name><name key="CRT0109543" style="hidden" type="literature">Sonntag (»Es hallt ringsum in Wald und Flur«) / Sonntagslied (»Ringsum erschallt in Wald und Flur«)</name> als ein Neues zu mir zurückkehrt, jene Sophazeiten zurückrief, wo mir das mit den <title xml:id="title_2a441416-a33d-4647-9011-1e43886900c7">Liederspielliedern<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_84473754-269d-4f9c-a1a7-76dfb6ceba12"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100325" style="hidden">Aus der Fremde (»Heimkehr aus der Fremde«), Ein Liederspiel, [September 1829] bis 19. Dezember 1829<idno type="MWV">L 6</idno><idno type="op">89</idno></name>Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)Aus der Fremde. Ein Liederspiel, gedichtet von C. Klingemann, komponiert von F. Mendelssohn-Bartholdy, Berlin, den 26. December 1829 (Libretto)Liederspielliedern – Anspielung auf das gemeinsame Entwerfen des Liederspiels Aus der Fremde (»Heimkehr aus der Fremde«) op. 89 (MWV L 6) im Herbst 1829 in London. Die Textgrundlage stammt von Carl Klingemann. zuerst widerfuhr, so machte das Rührung und Genuß noch größer – wobei freilich im Hintergrunde allerlei Reue und Bedauern aufstieg. – Merke Dir aber meinen Vorschlag, und wärs nur eine Zeile Musik – unverständlich, etwa eine Violinstimme in einem Orchestersatz; und schriebst Dus auch nicht selber, sondern Dein FamulusDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) oder Vorgeiger oder Copist.

Daß Du über alles was ich je gereimt oder ungereimt geschrieben, volle Gewalt hast, mußt Du wißen – Deine Veränderung mit Ringsum ist entschieden gutDeine Veränderung mit Ringsum ist entschieden gut – siehe zu dieser und weiteren Änderungen im Liedtext zu op. 34/5 Brief fmb-1836-01-31-01 (Brief Nr. 1286) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Leipzig, 31. Januar 1836.. Für den letzten Vers schlage ich etwa vor: “Waldhörner schallen und Feldschallmeien, was ruft ihr Klang ins Weite?” – oder „Was tönen Horn und Feldschallmeien pp – oder “Waldhorn und Flöt und Feldschallmeien, was ruft ihr froh ins Weite?” – oder etwas der Art, nach Deinem beßeren Ermessen. Setz ferner statt frohe Reise “bunte Reise, – – das froh und selig dicht hintereinander ist so dumm tautologisch. Die verwünschten Epitheta überhaupt! –

Ich habe mich natürlich nicht enthalten können das Lied MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) und HorsleysHorsley, Familie von → William H. vorzusingen und wir Alle lobens und liebens. Das lyrisch-Epigrammatische des Schlusses so herauszuheben wie es Dir gelungen, ist der Hauptzug; die Verlängerung des vorletzten Verses auf dem Moll, und das Eintreten und Ausklingen des letzten auf dem was früher Ritornell war, ist gar reizend. Dafür habe ich Dir nun abemals zu danken.

Mit Jammer hingegen melde ich, daß das Paket, enthaltend Liederbuch<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_3a6004ce-88b7-4bd6-9068-9b1ed39c337f"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100625" style="hidden">Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 2. Heft, 1835; enthält MWV U 103, U 77, U 104, U 98, U 97 und U 110<idno type="MWV">SD 9</idno><idno type="op">30</idno></name> und Psalm<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_2fb8c621-e67d-431b-8382-44772cfc81cc"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100109" style="hidden">Der 115. Psalm »Non nobis Domine« / »Nicht unserm Namen, Herr« für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1829] bis 15. November 1830<idno type="MWV">A 9</idno><idno type="op">31</idno></name> in Partitur und Clavierauszug, für die Moscheles’sMoscheles, Familie von → Ignaz M. und michdas Paket, enthaltend Liederbuch und Psalm in Partitur und Clavierauszug, für die Moscheles’s und mich – Das Paket, das Mendelssohn Mitte November 1835 nach London senden wollte, war gemäß Brief fmb-1836-03-21-01 (Brief Nr. 1317) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Leipzig, 21. März 1836, seitdem in Leipzig liegengeblieben. Es enthielt Druckexemplare der am 1. Mai 1835 im Verlag N. Simrock in Bonn im Druck erschienenen Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 2. Heft, op. 30 (MWV SD 9; PN 3204), sowie Exemplare der im Dezember 1835 bei N. Simrock herausgekommenen Partitur und des Klavierauszugs des 115. Psalms »Non nobis Domine« / »Nicht unserm Namen, Herr« für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester op. 31 (MWV A 9) (PN 3217 und PN 3228). Zudem hatte Mendelssohn dem Paket das für Klingemann bestimmte Lied ohne Worte (Abendlied) F-Dur, op. 53/4 (MWV U 114), beigefügt. Vgl. MWV, S. 329, Autograph b., nicht angekommen ist. Da Du einer andern Sendung, der <hi rend="latintype">Melusine</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_3370204a-9ccc-4896-8d17-18c7cc1dbfa5"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name>, erwähntesteiner andern Sendung, der Melusine, erwähnst – Im Brief vom 31. Januar 1836 (fmb-1836-01-31-01) ging Mendelssohn davon aus, dass Klingemann den gerade bei Breitkopf & Härtel im Druck erschienenen vierhändigen Klavierauszug der revidierten Fassung der Ouvertüre zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, op. 32 (MWV P 12), PN 5670, bereits erhalten haben müsste., und dabei versprachst, Partitur und Stimmen demnächst ebenfalls durch SchlemmersSchlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803-1890) Vermittelung zu übersendenPartitur und Stimmen demnächst … zu übersenden – Die Stimmen von Opus 32 erschienen im April / Mai 1836 im Druck (PN 5663), die Partitur folgte Mitte 1836 (PN 5688)., so hielt ich dafür, daß er |2| auch das obige Paket zu besorgen übernommen, und schrieb gleich an BeneckeBenecke, Friedrich Wilhelm (1802-1865), und beschwor ihn bei allen Schrecknißen der Unterwelt, in seinem und im Rothschildschen ComtoirRothschild (Rothschild & Söhne), Bankhaus mit Stammhaus in Frankfurt a. M. das Unterste zu oberst zu kehren ums aufzufinden. Er antwortet mir, daß es nicht vorhanden ist, und daß er heute deshalb gleich nach LeipzigLeipzigDeutschland schreiben will. Da sitzen wir also ohne Lied ohne Wort aus <hi rend="latintype">f dur</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_dd85893b-880c-45f4-9ecd-0221e9080089"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100461" style="hidden">Lied ohne Worte (Abendlied) F-Dur, November 1835 oder früher<idno type="MWV">U 114</idno><idno type="op">53/4</idno></name> und ohne das aus <hi rend="latintype">es</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_9b2dd38e-7fe2-40bb-90eb-d8c66d1e981f"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100458" style="hidden">Lied ohne Worte Es-Dur, [17. August 1835]<idno type="MWV">U 111</idno><idno type="op">85/3</idno></name> – schaffe nur daß wirs bald bekommen, falls Du von dort aus was dazu thun kannst.

Die 4händigen <hi rend="latintype">Melusinen</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_b717d15d-5b16-48f8-87b5-9ed64deb2fdf"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name> hatte ich gleichfalls aufgegeben, – die trafen aber gestern Abend ein. John HorsleyHorsley, John Callcott (1817-1903), RosenRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837) und sein Freund und MitSanskrittener PoleyPoley, Carl August Ludwig (?-1885) verherrlichten und bildeten grade mein at home. Dem ersten habe ich also gleich das Exemplar für Frl MarieHorsley, Mary Elizabeth (1813-1881) und Sophie HHorsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894) mitgeben können, und mit letztrer nachher die Ouvertüre flüchtig durchspielen um die erste Neugierde zu befriedigen. So viel ich dernach aussprechen darf, hat das wilde Element entschieden und bedeutend gewonnen, – es ist nicht mehr so blaß rythmischrhythmisch wie früher, und hat jetzt Articulation, und bildet mehr einen musikalischen Gedanken für sich, – das ist sehr schön, und wenn es dabei so geworden ist, daß das Orchester sich mit seiner ganzen Kraft drein legen und ein herzschüttelndes forte laut werden laßen kann, so thut es seine Schuldigkeit vor Göttern und Menschen. – Ich kann eigentlich gar nicht sagen daß ichs in seiner frühern Gestalt vom Orchester habe ausführen hören, so schlecht und unter meiner sichern Erwartung gings jedesmal; aber da fiel mirs immer auf daß das forte nicht mächtig genug war, nicht so mächtig wie ich mirs nach Deinem Spiel und nach der Anlage des Ganzen gedacht hatte. Ob das an der Partitur oder an der Ausführung lag, kann ich nicht wißen. Wir werden ja sehen. – Ueber die Veränderungen in dem süßen Meerfreien Element wage ich noch gar nichts zu sagen, – das muß ich mir erst mal von Moscheles oder den schönen Kindern vorspielen laßen und in himmlischer Ruhe anhören – auf alle Fälle ists damit ein eigen Ding, da mir das ganze tiefwehmüthige Gesäusel so ans Herz gewachsen oder so aus dem Herzen heraus geklungen ist, daß ich mich erst vom Alten losreißen und ans Neue gewöhnen muß. So ging es mir gestern Abend namentlich mit dem kleinen Zusatze am Schluß, – ohngefähr 12 Tacte vorm Ende. Die Aendrungen in der Mitte dagegen gefielen mir gleich, – auch das Hinvergräuen von einigen Dunkelheiten und Herbigkeiten in der Durchführung. – Der Himmel gebe nur daß wirs bald und leidlich hören!

A propos – laß sie mir zu Liebe beim Rheinfeste aufführen. Du kannst das – da hör ich sie gut, und es war ja obendrein Klage, daß beim letzten Feste nichts von Dir gegeben wurde, – eine gegründete, find ich, –

|2| Auf dasFest18. Niederrheinisches Musikfest (1836)DüsseldorfDeutschland also sehe ich mit allerlei Vorbehagen hin, – da treffen wir uns also. Nimmer fürchte Dich vor Deinem gehetzten Zustande in der Festwoche – seys noch so gehetzt, es wird ein ganz ander Ding damit als dazumal in DüsseldorfDüsseldorfDeutschland, – damals drehte sich das Hetzen um Misère und würkte demgemäß. – hier wird’s gewiß und frisch, und die guten Minuten, wenn sie auch selten kommen, werden beßer. Wir werden uns da allesamt ganz anders großstädtisch, gentlemanly und jugendlich benehmen! – Eins nur biktte ich: sorge dafür, daß Deine Schwestern hinkommen. Dann wollen wir uns schon ein Stillleben einrichten, spät Abends und frühmorgens, oder so, wo Du Dich, magisch hergezogen, einstellen mußt, unbekümmert um alles MusikRegiment. –

Mit den melankolischen Bedenken über die Urlaubszeit die ich dazu auftreiben kann, wollen wir uns das Fest nicht verkümmern. Das mögte schäbig ausfallen – ich habe noch keine Idee davon; auf alle Fälle kann ich nur auf kurze Frist Urlaub verlangen, – man sollte mir aus honetter Gesinnung mehr anbieten, und dann wärs schön und wir blieben nachher noch irgendwo ein gut Stück beisammen. – Wir machen aber bekanntlich keine Pläne, sonst spräch ich, warum Du, der Du eben keine Pläne habest, nicht so gut mit mir hieher kommen, alle Musik qua Profession auf 3 oder 4. Wochen an den Nagel hängen, und Dir einen guten Englischen Tag mit Deinen Freunden machen könntest, als irgend etwas anderes thun. Das höbe ja keinen andern Ausflug auf, – zur Schweiz namentlich wäre der July dann eben recht. Wie gesagt, das ist nur so ein Gedankenspleen – obgleich uns, Deinen treusten Freunden, der Wunsch gar nicht fremd und neu ist, – im Gegentheil, ich weiß nicht wie es zugegangen ist, aber wir haben Deiner, in den letzten Zeiten, mit neuer und verstärkter Sehnsucht gedenken müßen, und hatten Abende zugebracht, alle die vergangenen Zusammenkünfte mit ihrer Glorie und ihren Schatten zu recapituliren, und haben dann jedesmal mit dem Reigen geschloßen: Du müßtest nun mal wiederkommen.

Es war sogar komisch das letztemal. – Kurz vorher hatte Fanny H. mündliche Confessionen geliefert, – aus ihren grünen Tagen, – wie sie zum letzten Male zum Strafgericht vor dem Alten hatte erscheinen müssen. Das sey gewesen am Tage nach Deiner zweiten Abreise – warum wollte sie nicht sagen – die Rede des Alten habe aber damit geschloßen, daß er ihr das Beispiel of the excellent honey man, der uns so eben verlaßen, und der sich überall mit solcher propriety benahm, vorgehalten. – Dies letztemal, nun, letzten Montag, war eine Deutsche da, eine Fräul Mark, aus Bayreuth, gebildet u.s.w., jung genug, leidlich hübsch – die hörte uns denn abermals von Dir reden, und erzählt sie sey mit Dir vergangenen Sommer auf dem RheinDampfboot gewesen, ohne es zu wißen. Vor Bonn sey gegessen worden, – bei Bonn seyen mehrere ausgestiegen, – und nachher habe ein ältlicher Herr sie gefragt: “wißen Sie denn wer hier mit uns gegeßen hat? Der berühmte Felix Mendelssohn.” – Sie habe sich sehr gegrämt es zu spät zu erfahren. – Fanny sah mich nach der Geschichte schlau an, und sagte: I call that a nice bit of fame? –

Bald Nachher ging sie was im andern Zimmer zu suchen – und in Kürze stand ein Kerzenschirm in hellen Flammen. Mary sahs und rief aus, Rosen und ich sprangen zum Löschen hinzu und hatten das bischen Gluth bald bewältigt – mit etwas Schrecken war es abgethan. Aber dann sagte Fanny mir leise, wir mögten ihr den Gefallen thun und gehen ehe der Vater zu Haus käme, – sie würde sehr ausgescholten werden und mache das besser allein ab! – Da haben wir denn hinterdrein den ganzen Unfall mit sch Schweigen zugedeckt. –

Klapperbeinsches Magenpflaster – stärkend – handgroß – auf Herzgrube oder Magen gelegt sichert total gegen alle Seekrankheit. So sagt mir eine Dame, dies von Hamburg her probirt hat. Ich nahm mir gleich vor, Dirs zu empfehlen, hier steht es für den Journeybedarf. – Da dacht ich noch, wie komisch es wäre, wenn man auf dem Schiff der Geliebten gegenüberstünde und wüßte, sie habe handgroßes Pflaster auf dem Magen. In Hamburg ists zu haben.

Morgen ist die erste Probe zum ersten Philh Concert. Höre unsern Inhalt und staune: a dur Sinf. v. Beethoven, – eine von den Salomonschen Haydnschen, – <hi n="1" rend="underline">Meeresstille</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_42a157f2-5cda-4270-91be-59268332b6ef"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name>, und Euryanthe, Es dur Concert v. Beethoven, von Moscheles gespielt, und irgendwas von Mori gespielt. Wie wir uns drauf freuen, kannst Du denken. Vielleicht weißt Du daß Mori Deine Meeresstille 4händig herausgiebt, – Moscheles hats eingerichtet, – vorgestern spielten sies, es klingt voll und prächtig. Leider dirigirt er die Ouvertüre nicht, sondern Smart. Das Concert wird er grandios spielen, – wenigstens übte er – mehr aus dem Vollen wie sonst wohl. Ich sagtes ihm, – eine sinnreiche Critik, hoffe ich. – Sie sind beide wohl und vergnügt; – die kleine Frau, ahne ich fast, ist guter Hoffnung – wenigstens fiel mein Blick neulich auf jene Regionen, und Ueberraschung bei der plötzl Entdeckung ausgedrückt haben, und sie merkte es, und veränderte etwas ihre Stellung, – nach der alten Erfahrung, daß keine Frau oder Mädchen einen in Blick irgend einer Art aushalten kann, ohne in dessen Folge etwas zur Vertheidigung vorzunehmen. Die obige Beobachtung verlangt aber noch Bestätigung, – glaube also vorläufig noch nicht daran – ich merke daß dies überall ein sehr vorläufiger Brief ist.

Von den Deinigen habe ich lange nichts gehört; – nichts in Antwort auf meinen Brief vom 1 Jan – erwarte also bald was, – nur hat mir Mad MoschelesMoscheles, Charlotte (1805-1889) einen sehr schönen würdigen Brief Deiner Mutter mitgetheilt. –

Wie ein Mondschein aus blauem Himmel ist Dein Presto Scherzando aus fis moll unter uns niedergefallen, von Cramer gedruckt. Es hat mir groß Plaisir gemacht, ich wollte es wäre mir ohne Deinen Namen vorgekommen; ich glaube ich hätts sicher erkannt. Der Anfang ist sehr hübsch, wie ein Schwarm so herabsteigt – später wieder das hinaufklettern aus der Tiefe ist beidemal sehr schön – desgl der Agitato Zwischensatz. Ich habe ein Gefühl, als wäre mir was zu nahe geschehen, daß etwas von Dir im Druck erscheint was ich nicht früher im Manuscript gekannt oder von Dir gehört oder doch dessen Existenz gewußt. – Es sind Druckfehler darin – dem tiefen H auf S. 3. der franz. Ausgabe, kurz dem con fuoco, fehlt das Kreuz. – ich wagte nicht das unbedingt für einen Fehler zu halten, aber Moscheles bot mir eine Wette um ein Dutzend Champagner an – mit welcher Kleinigkeit habe ich also das Kreuz im Exemplar verzeichnet. – Im April ist hier ein Musikfest, in ExeterHall, – Salomon und Israel in Egypt, hat mit viel Liebhabern, – Moscheles singt auch mit, Smart dirigirt. Er wollte den deutschen Text des Salomon haben, um zu sehen wie ihr in Rollen die Aufführung eingerichtet – ich schrieb an Becher und bat ihn um und ausführliche Auskunft, – er hat mir nicht geantwortet. Ich ließ Dir ein Wort deshalb durch Moscheles sagen. Obiges also zur Explanation. Es ist jetzt kaum mehr an der Zeit darüber Anleitung zu geben – die Proben haben schon angefangen, – ich dachte mirs aber hübsch daß Deine Aufführung des Salomon den hiesigen zur Norm dienen sollte. Fühlst Du Dich aber berufen, die Grundlinien davon an Smart gelangen zu lassen, desto besser. Die Exemplare der Melusine habe ich von Hamburg aus per Steamboat erhalten, – das melde ich blos zur Rache deshalb, weil die Fracht für Partitur und Stimmen, auf gleichem Wege, was Beträchtliches betragen würde. Solltest Du dicke, doppelte Briefe, mit MusikEinlagen an mich zu schicken haben, so erhalte ichs ganz portofrei und nicht viel langsamer, wenn Dus an den Geh. CanzleiRegistrator HattendorfHattendorf (Hattendorff), Friedrich Heinrich (1772-1866) in HannoverHannoverDeutschland adressirst – der Mann besorgt Alles pünctlich und führt dort meine Geschäfte. – Grüße SchlemmerSchlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803-1890) und DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) – was Du mir über letztern schriebst, freut mich sehr, es ist so erwünscht, wenn Einer hält was er früh versprach. Er ist aus jener warmen guten Zeit, an die man mich nur zu erinnern braucht, um mich aus vieler Lethargie und Apathie zu wecken. Um so willkommener, wenn man wohl und munter ist, – ich bins Gottlob, guter Dinge und zu allerlei Humor aufgelegt, in unabhänigem Muth mein freies Liedlein pfeifend. Ein Gleiches Dir Du HerzensFreund! Ein Lebenszeichen gieb, ein kleines, aber bald!

Immer der Deine CKl.
            37. BuryStr. 19 Febr 36. Ich schreibe umgehend, liebster Felix, und darum nur flüchtig und vorläufig.
Deine Briefe haben uns, mich wie Rosen, herzlich erfreut, fast mögte ich sagen beruhigt, denn wir hatten so lange nichts von Dir gehört, daß wir uns doppelt sehnten. Ich lebte dabei im Nachtheile, daß ich nicht einmal, wie früher wohl, auf Dein Stillschweigen schimpfen durfte; auf die Herzenserleichterung werde ich mich aber nun wieder legen. Und nun laß Dir für alles Gute was Du von Dir, und alles Liebe was Du mir sagst, redlichen Dank sagen – denn eigentlich mögte ich sputig verreisen, wüßte ich nur immer wie.
Wäre ich Du, so füllte ich die letzte Seite meiner Sendschreiben an die erwählte Gemeinde immer mit einem Liede oder einem Stück oder Bruchstück der neusten Composition, es thut unglaublich wohl, neben dem Lebenszeichen im Wort gleich noch ein geistigeres zu haben. Dies Lied gefällt mir durchaus, und wenn es mir, in der überraschenden Verklärung in der mein Eigenes als ein Neues zu mir zurückkehrt, jene Sophazeiten zurückrief, wo mir das mit den Liederspielliedern zuerst widerfuhr, so machte das Rührung und Genuß noch größer – wobei freilich im Hintergrunde allerlei Reue und Bedauern aufstieg. – Merke Dir aber meinen Vorschlag, und wärs nur eine Zeile Musik – unverständlich, etwa eine Violinstimme in einem Orchestersatz; und schriebst Dus auch nicht selber, sondern Dein Famulus oder Vorgeiger oder Copist.
Daß Du über alles was ich je gereimt oder ungereimt geschrieben, volle Gewalt hast, mußt Du wißen – Deine Veränderung mit Ringsum ist entschieden gut. Für den letzten Vers schlage ich etwa vor: “Waldhörner schallen und Feldschallmeien, was ruft ihr Klang ins Weite?” – oder „Was tönen Horn und Feldschallmeien pp – oder “Waldhorn und Flöt und Feldschallmeien, was ruft ihr froh ins Weite?” – oder etwas der Art, nach Deinem beßeren Ermessen. Setz ferner statt frohe Reise “bunte Reise, – – das froh und selig dicht hintereinander ist so dumm tautologisch. Die verwünschten Epitheta überhaupt! –
Ich habe mich natürlich nicht enthalten können das Lied Moscheles und Horsleys vorzusingen und wir Alle lobens und liebens. Das lyrisch-Epigrammatische des Schlusses so herauszuheben wie es Dir gelungen, ist der Hauptzug; die Verlängerung des vorletzten Verses auf dem Moll, und das Eintreten und Ausklingen des letzten auf dem was früher Ritornell war, ist gar reizend. Dafür habe ich Dir nun abemals zu danken.
Mit Jammer hingegen melde ich, daß das Paket, enthaltend Liederbuch und Psalm in Partitur und Clavierauszug, für die Moscheles’s und mich, nicht angekommen ist. Da Du einer andern Sendung, der Melusine, erwähntest, und dabei versprachst, Partitur und Stimmen demnächst ebenfalls durch Schlemmers Vermittelung zu übersenden, so hielt ich dafür, daß er auch das obige Paket zu besorgen übernommen, und schrieb gleich an Benecke, und beschwor ihn bei allen Schrecknißen der Unterwelt, in seinem und im Rothschildschen Comtoir das Unterste zu oberst zu kehren ums aufzufinden. Er antwortet mir, daß es nicht vorhanden ist, und daß er heute deshalb gleich nach Leipzig schreiben will. Da sitzen wir also ohne Lied ohne Wort aus f dur und ohne das aus es – schaffe nur daß wirs bald bekommen, falls Du von dort aus was dazu thun kannst.
Die 4händigen Melusinen hatte ich gleichfalls aufgegeben, – die trafen aber gestern Abend ein. John Horsley, Rosen und sein Freund und MitSanskrittener Poley verherrlichten und bildeten grade mein at home. Dem ersten habe ich also gleich das Exemplar für Frl Marie und Sophie H mitgeben können, und mit letztrer nachher die Ouvertüre flüchtig durchspielen um die erste Neugierde zu befriedigen. So viel ich dernach aussprechen darf, hat das wilde Element entschieden und bedeutend gewonnen, – es ist nicht mehr so blaß rythmisch wie früher, und hat jetzt Articulation, und bildet mehr einen musikalischen Gedanken für sich, – das ist sehr schön, und wenn es dabei so geworden ist, daß das Orchester sich mit seiner ganzen Kraft drein legen und ein herzschüttelndes forte laut werden laßen kann, so thut es seine Schuldigkeit vor Göttern und Menschen. – Ich kann eigentlich gar nicht sagen daß ichs in seiner frühern Gestalt vom Orchester habe ausführen hören, so schlecht und unter meiner sichern Erwartung gings jedesmal; aber da fiel mirs immer auf daß das forte nicht mächtig genug war, nicht so mächtig wie ich mirs nach Deinem Spiel und nach der Anlage des Ganzen gedacht hatte. Ob das an der Partitur oder an der Ausführung lag, kann ich nicht wißen. Wir werden ja sehen. – Ueber die Veränderungen in dem süßen Meerfreien Element wage ich noch gar nichts zu sagen, – das muß ich mir erst mal von Moscheles oder den schönen Kindern vorspielen laßen und in himmlischer Ruhe anhören – auf alle Fälle ists damit ein eigen Ding, da mir das ganze tiefwehmüthige Gesäusel so ans Herz gewachsen oder so aus dem Herzen heraus geklungen ist, daß ich mich erst vom Alten losreißen und ans Neue gewöhnen muß. So ging es mir gestern Abend namentlich mit dem kleinen Zusatze am Schluß, – ohngefähr 12 Tacte vorm Ende. Die Aendrungen in der Mitte dagegen gefielen mir gleich, – auch das Hinvergräuen von einigen Dunkelheiten und Herbigkeiten in der Durchführung. – Der Himmel gebe nur daß wirs bald und leidlich hören!
A propos – laß sie mir zu Liebe beim Rheinfeste aufführen. Du kannst das – da hör ich sie gut, und es war ja obendrein Klage, daß beim letzten Feste nichts von Dir gegeben wurde, – eine gegründete, find ich, –
 Auf dasFest also sehe ich mit allerlei Vorbehagen hin, – da treffen wir uns also. Nimmer fürchte Dich vor Deinem gehetzten Zustande in der Festwoche – seys noch so gehetzt, es wird ein ganz ander Ding damit als dazumal in Düsseldorf, – damals drehte sich das Hetzen um Misère und würkte demgemäß. – hier wird’s gewiß und frisch, und die guten Minuten, wenn sie auch selten kommen, werden beßer. Wir werden uns da allesamt ganz anders großstädtisch, gentlemanly und jugendlich benehmen! – Eins nur biktte ich: sorge dafür, daß Deine Schwestern hinkommen. Dann wollen wir uns schon ein Stillleben einrichten, spät Abends und frühmorgens, oder so, wo Du Dich, magisch hergezogen, einstellen mußt, unbekümmert um alles MusikRegiment. –
Mit den melankolischen Bedenken über die Urlaubszeit die ich dazu auftreiben kann, wollen wir uns das Fest nicht verkümmern. Das mögte schäbig ausfallen – ich habe noch keine Idee davon; auf alle Fälle kann ich nur auf kurze Frist Urlaub verlangen, – man sollte mir aus honetter Gesinnung mehr anbieten, und dann wärs schön und wir blieben nachher noch irgendwo ein gut Stück beisammen. – Wir machen aber bekanntlich keine Pläne, sonst spräch ich, warum Du, der Du eben keine Pläne habest, nicht so gut mit mir hieher kommen, alle Musik qua Profession auf 3 oder 4. Wochen an den Nagel hängen, und Dir einen guten Englischen Tag mit Deinen Freunden machen könntest, als irgend etwas anderes thun. Das höbe ja keinen andern Ausflug auf, – zur Schweiz namentlich wäre der July dann eben recht. Wie gesagt, das ist nur so ein Gedankenspleen – obgleich uns, Deinen treusten Freunden, der Wunsch gar nicht fremd und neu ist, – im Gegentheil, ich weiß nicht wie es zugegangen ist, aber wir haben Deiner, in den letzten Zeiten, mit neuer und verstärkter Sehnsucht gedenken müßen, und hatten Abende zugebracht, alle die vergangenen Zusammenkünfte mit ihrer Glorie und ihren Schatten zu recapituliren, und haben dann jedesmal mit dem Reigen geschloßen: Du müßtest nun mal wiederkommen.
Es war sogar komisch das letztemal. – Kurz vorher hatte Fanny H. mündliche Confessionen geliefert, – aus ihren grünen Tagen, – wie sie zum letzten Male zum Strafgericht vor dem Alten hatte erscheinen müssen. Das sey gewesen am Tage nach Deiner zweiten Abreise – warum wollte sie nicht sagen – die Rede des Alten habe aber damit geschloßen, daß er ihr das Beispiel of the excellent honey man, der uns so eben verlaßen, und der sich überall mit solcher propriety benahm, vorgehalten. – Dies letztemal, nun, letzten Montag, war eine Deutsche da, eine Fräul Mark, aus Bayreuth, gebildet u. s. w., jung genug, leidlich hübsch – die hörte uns denn abermals von Dir reden, und erzählt sie sey mit Dir vergangenen Sommer auf dem RheinDampfboot gewesen, ohne es zu wißen. Vor Bonn sey gegessen worden, – bei Bonn seyen mehrere ausgestiegen, – und nachher habe ein ältlicher Herr sie gefragt: “wißen Sie denn wer hier mit uns gegeßen hat? Der berühmte Felix Mendelssohn. ” – Sie habe sich sehr gegrämt es zu spät zu erfahren. – Fanny sah mich nach der Geschichte schlau an, und sagte: I call that a nice bit of fame? –
Bald Nachher ging sie was im andern Zimmer zu suchen – und in Kürze stand ein Kerzenschirm in hellen Flammen. Mary sahs und rief aus, Rosen und ich sprangen zum Löschen hinzu und hatten das bischen Gluth bald bewältigt – mit etwas Schrecken war es abgethan. Aber dann sagte Fanny mir leise, wir mögten ihr den Gefallen thun und gehen ehe der Vater zu Haus käme, – sie würde sehr ausgescholten werden und mache das besser allein ab! – Da haben wir denn hinterdrein den ganzen Unfall mit sch Schweigen zugedeckt. –
Klapperbeinsches Magenpflaster – stärkend – handgroß – auf Herzgrube oder Magen gelegt sichert total gegen alle Seekrankheit. So sagt mir eine Dame, dies von Hamburg her probirt hat. Ich nahm mir gleich vor, Dirs zu empfehlen, hier steht es für den Journeybedarf. – Da dacht ich noch, wie komisch es wäre, wenn man auf dem Schiff der Geliebten gegenüberstünde und wüßte, sie habe handgroßes Pflaster auf dem Magen. In Hamburg ists zu haben.
Morgen ist die erste Probe zum ersten Philh Concert. Höre unsern Inhalt und staune: a dur Sinf. v. Beethoven, – eine von den Salomonschen Haydnschen, – Meeresstille, und Euryanthe, Es dur Concert v. Beethoven, von Moscheles gespielt, und irgendwas von Mori gespielt. Wie wir uns drauf freuen, kannst Du denken. Vielleicht weißt Du daß Mori Deine Meeresstille 4händig herausgiebt, – Moscheles hats eingerichtet, – vorgestern spielten sies, es klingt voll und prächtig. Leider dirigirt er die Ouvertüre nicht, sondern Smart. Das Concert wird er grandios spielen, – wenigstens übte er – mehr aus dem Vollen wie sonst wohl. Ich sagtes ihm, – eine sinnreiche Critik, hoffe ich. – Sie sind beide wohl und vergnügt; – die kleine Frau, ahne ich fast, ist guter Hoffnung – wenigstens fiel mein Blick neulich auf jene Regionen, und Ueberraschung bei der plötzl Entdeckung ausgedrückt haben, und sie merkte es, und veränderte etwas ihre Stellung, – nach der alten Erfahrung, daß keine Frau oder Mädchen einen in Blick irgend einer Art aushalten kann, ohne in dessen Folge etwas zur Vertheidigung vorzunehmen. Die obige Beobachtung verlangt aber noch Bestätigung, – glaube also vorläufig noch nicht daran – ich merke daß dies überall ein sehr vorläufiger Brief ist.
Von den Deinigen habe ich lange nichts gehört; – nichts in Antwort auf meinen Brief vom 1 Jan – erwarte also bald was, – nur hat mir Mad Moscheles einen sehr schönen würdigen Brief Deiner Mutter mitgetheilt. –
Wie ein Mondschein aus blauem Himmel ist Dein Presto Scherzando aus fis moll unter uns niedergefallen, von Cramer gedruckt. Es hat mir groß Plaisir gemacht, ich wollte es wäre mir ohne Deinen Namen vorgekommen; ich glaube ich hätts sicher erkannt. Der Anfang ist sehr hübsch, wie ein Schwarm so herabsteigt – später wieder das hinaufklettern aus der Tiefe ist beidemal sehr schön – desgl der Agitato Zwischensatz. Ich habe ein Gefühl, als wäre mir was zu nahe geschehen, daß etwas von Dir im Druck erscheint was ich nicht früher im Manuscript gekannt oder von Dir gehört oder doch dessen Existenz gewußt. – Es sind Druckfehler darin – dem tiefen H auf S. 3. der franz. Ausgabe, kurz dem con fuoco, fehlt das Kreuz. – ich wagte nicht das unbedingt für einen Fehler zu halten, aber Moscheles bot mir eine Wette um ein Dutzend Champagner an – mit welcher Kleinigkeit habe ich also das Kreuz im Exemplar verzeichnet. – Im April ist hier ein Musikfest, in ExeterHall, – Salomon und Israel in Egypt, hat mit viel Liebhabern, – Moscheles singt auch mit, Smart dirigirt. Er wollte den deutschen Text des Salomon haben, um zu sehen wie ihr in Rollen die Aufführung eingerichtet – ich schrieb an Becher und bat ihn um und ausführliche Auskunft, – er hat mir nicht geantwortet. Ich ließ Dir ein Wort deshalb durch Moscheles sagen. Obiges also zur Explanation. Es ist jetzt kaum mehr an der Zeit darüber Anleitung zu geben – die Proben haben schon angefangen, – ich dachte mirs aber hübsch daß Deine Aufführung des Salomon den hiesigen zur Norm dienen sollte. Fühlst Du Dich aber berufen, die Grundlinien davon an Smart gelangen zu lassen, desto besser. Die Exemplare der Melusine habe ich von Hamburg aus per Steamboat erhalten, – das melde ich blos zur Rache deshalb, weil die Fracht für Partitur und Stimmen, auf gleichem Wege, was Beträchtliches betragen würde. Solltest Du dicke, doppelte Briefe, mit MusikEinlagen an mich zu schicken haben, so erhalte ichs ganz portofrei und nicht viel langsamer, wenn Dus an den Geh. CanzleiRegistrator Hattendorf in Hannover adressirst – der Mann besorgt Alles pünctlich und führt dort meine Geschäfte. – Grüße Schlemmer und David – was Du mir über letztern schriebst, freut mich sehr, es ist so erwünscht, wenn Einer hält was er früh versprach. Er ist aus jener warmen guten Zeit, an die man mich nur zu erinnern braucht, um mich aus vieler Lethargie und Apathie zu wecken. Um so willkommener, wenn man wohl und munter ist, – ich bins Gottlob, guter Dinge und zu allerlei Humor aufgelegt, in unabhänigem Muth mein freies Liedlein pfeifend. Ein Gleiches Dir Du HerzensFreund! Ein Lebenszeichen gieb, ein kleines, aber bald!
Immer der Deine CKl.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1836-02-19-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1836-02-19-02" xml:id="title_dbb95051-2e73-492f-af23-835b5507bd61">Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>London, 19. Februar 1836</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_00b0156a-e6fd-412d-a961-c18924c44b50">Ich schreibe umgehend, liebster Felix, und darum nur flüchtig und vorläufig. 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Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_76cf2695-1ac0-48cb-a458-8a5097950ac5"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 31/30.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1836-02-19-02" type="letter" xml:id="title_f8a116d4-3888-46f6-b024-d3b997977f72">Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; London, 19. 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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1836-02-19" xml:id="date_72d42091-98ac-4b00-b9b4-22214fd515dc">19. 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Und nun laß Dir für alles Gute was Du von Dir, und alles Liebe was Du mir sagst, redlichen Dank sagen – denn eigentlich mögte ich sputig verreisen, wüßte ich nur immer wie.</p> <p>Wäre ich Du, so füllte ich die letzte Seite meiner Sendschreiben an die erwählte Gemeinde immer mit einem Liede oder einem Stück oder Bruchstück der neusten Composition, es thut unglaublich wohl, neben dem Lebenszeichen im Wort gleich noch ein geistigeres zu haben. Dies <title xml:id="title_ba21d85d-78f5-4db6-b9fe-12eb4825b594">Lied<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_b3ef9a11-ebf6-469f-bf92-7fc7cef943f7"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100283" style="hidden">Sonntagslied (Sonntags) »Ringsum erschallt in Wald und Flur«, 28. Dezember 1834<idno type="MWV">K 84</idno><idno type="op">34/5</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fb0baa4c-bd65-4624-b264-e2e49876c16d" xml:lang="de">Dies Lied – In Brief fmb-1836-01-31-01 (Brief Nr. 1286) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Leipzig, 31. Januar 1836, hatte Mendelssohn die am 28. Dezember 1835 entstandene Vertonung von Klingemanns Gedicht Sonntagslied (»Ringsum erschallt in Wald und Flur«) notiert (op. 34/5, MWV K 84). Klingemann hatte sein Gedicht auf der ersten Seite von Brief gb-1834-12-16-01 Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, London, 16. Dezember 1834, notiert. Es ist zudem abgedruckt in Klingemann, Briefwechsel, S. 344.</note> gefällt mir durchaus, und wenn es mir, in der überraschenden Verklärung in der <title xml:id="title_07ebce6e-8911-482b-926e-02c68ca32205">mein Eigenes<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name><name key="CRT0109543" style="hidden" type="literature">Sonntag (»Es hallt ringsum in Wald und Flur«) / Sonntagslied (»Ringsum erschallt in Wald und Flur«)</name></title> als ein Neues zu mir zurückkehrt, jene Sophazeiten zurückrief, wo mir das mit den <title xml:id="title_a429d0f7-152c-471d-8ff1-c6bb391d85cc"><title xml:id="title_2a441416-a33d-4647-9011-1e43886900c7">Liederspielliedern<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_84473754-269d-4f9c-a1a7-76dfb6ceba12"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="stage_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="singspiels_and_operas" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100325" style="hidden">Aus der Fremde (»Heimkehr aus der Fremde«), Ein Liederspiel, [September 1829] bis 19. Dezember 1829<idno type="MWV">L 6</idno><idno type="op">89</idno></name></title><name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name><name key="CRT0109527" style="hidden" type="dramatic_work">Aus der Fremde. Ein Liederspiel, gedichtet von C. Klingemann, komponiert von F. Mendelssohn-Bartholdy, Berlin, den 26. December 1829 (Libretto)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a4e42077-8371-4f02-9066-49d17e42e507" xml:lang="de">Liederspielliedern – Anspielung auf das gemeinsame Entwerfen des Liederspiels Aus der Fremde (»Heimkehr aus der Fremde«) op. 89 (MWV L 6) im Herbst 1829 in London. Die Textgrundlage stammt von Carl Klingemann.</note> zuerst widerfuhr, so machte das Rührung und Genuß noch größer – wobei freilich im Hintergrunde allerlei Reue und Bedauern aufstieg. – Merke Dir aber meinen Vorschlag, und wärs nur eine Zeile Musik – unverständlich, etwa eine Violinstimme in einem Orchestersatz; und schriebst Dus auch nicht selber, sondern Dein <persName xml:id="persName_617923a1-9f07-4863-a2a0-e2db157822e7">Famulus<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> oder Vorgeiger oder Copist.</p> <p>Daß Du über alles was ich je gereimt oder ungereimt geschrieben, volle Gewalt hast, mußt Du wißen – Deine Veränderung mit Ringsum ist entschieden gut<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8137a939-cdb0-4815-9b82-8a43ac2923d5" xml:lang="de">Deine Veränderung mit Ringsum ist entschieden gut – siehe zu dieser und weiteren Änderungen im Liedtext zu op. 34/5 Brief fmb-1836-01-31-01 (Brief Nr. 1286) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Leipzig, 31. Januar 1836.</note>. Für den letzten Vers schlage ich etwa vor: “Waldhörner schallen und Feldschallmeien, was ruft ihr Klang ins Weite?” – oder „Was tönen Horn und Feldschallmeien <hi rend="latintype">pp</hi> – oder “Waldhorn und Flöt und Feldschallmeien, was ruft ihr froh ins Weite?” – oder etwas der Art, nach Deinem beßeren Ermessen. Setz ferner statt frohe Reise “<hi n="1" rend="underline">bunte</hi> Reise, – – das froh und selig dicht hintereinander ist so dumm tautologisch. Die verwünschten Epitheta überhaupt! –</p> <p>Ich habe mich natürlich nicht enthalten können das Lied <persName xml:id="persName_dcad59b2-2396-4a80-ae0d-4cc39ad13b6e"><hi rend="latintype">Moscheles</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> und <persName xml:id="persName_35f940a2-24f6-4b4c-bf16-bba088832e2b"><hi rend="latintype">Horsleys</hi><name key="PSN0112100" style="hidden" type="person">Horsley, Familie von → William H.</name></persName> vorzusingen und wir Alle lobens und liebens. Das lyrisch-Epigrammatische des Schlusses so herauszuheben wie es Dir gelungen, ist der Hauptzug; die Verlängerung des vorletzten Verses auf dem <hi rend="latintype">Moll</hi>, und das Eintreten und Ausklingen des letzten auf dem was früher Ritornell war, ist gar reizend. Dafür habe ich Dir nun abemals zu danken.</p> <p>Mit Jammer hingegen melde ich, daß das Paket, enthaltend <title xml:id="title_9420ce5f-9326-453e-9da2-182e530cda5a">Liederbuch<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_3a6004ce-88b7-4bd6-9068-9b1ed39c337f"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100625" style="hidden">Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 2. Heft, 1835; enthält MWV U 103, U 77, U 104, U 98, U 97 und U 110<idno type="MWV">SD 9</idno><idno type="op">30</idno></name></title> und <title xml:id="title_c8e92150-d9ce-4ed4-afbd-0535243358ed">Psalm<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_2fb8c621-e67d-431b-8382-44772cfc81cc"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100109" style="hidden">Der 115. Psalm »Non nobis Domine« / »Nicht unserm Namen, Herr« für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1829] bis 15. November 1830<idno type="MWV">A 9</idno><idno type="op">31</idno></name></title> in Partitur und Clavierauszug, für die <persName xml:id="persName_15f19302-d22f-4efe-a609-c9d18f950e2c"><hi rend="latintype">Moscheles’s</hi><name key="PSN0113434" style="hidden" type="person">Moscheles, Familie von → Ignaz M.</name></persName> und mich<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_62127ba5-b80a-4368-b3d1-b7bb7c7a6695" xml:lang="de">das Paket, enthaltend Liederbuch und Psalm in Partitur und Clavierauszug, für die Moscheles’s und mich – Das Paket, das Mendelssohn Mitte November 1835 nach London senden wollte, war gemäß Brief fmb-1836-03-21-01 (Brief Nr. 1317) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Leipzig, 21. März 1836, seitdem in Leipzig liegengeblieben. Es enthielt Druckexemplare der am 1. Mai 1835 im Verlag N. Simrock in Bonn im Druck erschienenen Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 2. Heft, op. 30 (MWV SD 9; PN 3204), sowie Exemplare der im Dezember 1835 bei N. Simrock herausgekommenen Partitur und des Klavierauszugs des 115. Psalms »Non nobis Domine« / »Nicht unserm Namen, Herr« für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester op. 31 (MWV A 9) (PN 3217 und PN 3228). Zudem hatte Mendelssohn dem Paket das für Klingemann bestimmte Lied ohne Worte (Abendlied) F-Dur, op. 53/4 (MWV U 114), beigefügt. Vgl. MWV, S. 329, Autograph b.</note>, nicht angekommen ist. Da Du einer andern Sendung, der <title xml:id="title_efdab4d0-1939-4288-b2e9-b48e87ad1795"><hi rend="latintype">Melusine</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_3370204a-9ccc-4896-8d17-18c7cc1dbfa5"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name></title>, erwähntest<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_960a2973-4767-4b6d-86e8-c124687f0250" xml:lang="de">einer andern Sendung, der Melusine, erwähnst – Im Brief vom 31. Januar 1836 (fmb-1836-01-31-01) ging Mendelssohn davon aus, dass Klingemann den gerade bei Breitkopf &amp; Härtel im Druck erschienenen vierhändigen Klavierauszug der revidierten Fassung der Ouvertüre zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, op. 32 (MWV P 12), PN 5670, bereits erhalten haben müsste.</note>, und dabei versprachst, Partitur und Stimmen demnächst <hi n="1" rend="underline">ebenfalls durch <persName xml:id="persName_a0943b23-3421-407d-99f2-471d3304cc3c"><hi rend="latintype">Schlemmers</hi><name key="PSN0114573" style="hidden" type="person">Schlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803-1890)</name></persName> Vermittelung</hi> zu übersenden<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cd2cdc4c-a1ff-4d72-baff-65c344c71575" xml:lang="de">Partitur und Stimmen demnächst … zu übersenden – Die Stimmen von Opus 32 erschienen im April / Mai 1836 im Druck (PN 5663), die Partitur folgte Mitte 1836 (PN 5688).</note>, so hielt ich dafür, daß er<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> auch das obige Paket zu besorgen übernommen, und schrieb gleich an <persName xml:id="persName_74fb4093-b933-4409-a223-3fa93bdc1fef"><hi rend="latintype">Benecke</hi><name key="PSN0109825" style="hidden" type="person">Benecke, Friedrich Wilhelm (1802-1865)</name></persName>, und beschwor ihn bei allen Schrecknißen der Unterwelt, in seinem und im <persName xml:id="persName_71bf3dea-8adf-4875-8958-91a3f6ec9740"><persName xml:id="persName_97708838-0598-4e54-a48f-23b3823e1464"><hi rend="latintype">Rothschild</hi>schen</persName> <hi rend="latintype">Comtoir</hi><name key="PSN0114326" style="hidden" type="person">Rothschild (Rothschild &amp; Söhne), Bankhaus mit Stammhaus in Frankfurt a. M.</name></persName> das Unterste zu oberst zu kehren ums aufzufinden. Er antwortet mir, daß es nicht vorhanden ist, und daß er heute deshalb gleich nach <placeName xml:id="placeName_25c63d45-af31-47f6-b786-7fd65816226b"><hi rend="latintype">Leipzig</hi><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> schreiben will. Da sitzen wir also ohne <title xml:id="title_3f2c2404-b98e-479b-95d4-d230d0118428">Lied ohne Wort aus <hi rend="latintype">f dur</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_dd85893b-880c-45f4-9ecd-0221e9080089"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100461" style="hidden">Lied ohne Worte (Abendlied) F-Dur, November 1835 oder früher<idno type="MWV">U 114</idno><idno type="op">53/4</idno></name></title> und ohne <title xml:id="title_e59b7430-195a-42ab-9824-6a2cd5250b52">das aus <hi rend="latintype">es</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_9b2dd38e-7fe2-40bb-90eb-d8c66d1e981f"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100458" style="hidden">Lied ohne Worte Es-Dur, [17. August 1835]<idno type="MWV">U 111</idno><idno type="op">85/3</idno></name></title> – schaffe nur daß wirs bald bekommen, falls Du von dort aus was dazu thun kannst.</p> <p>Die 4händigen <title xml:id="title_19c8e9b2-f2a5-4afd-89e0-0980d5e722cd"><hi rend="latintype">Melusinen</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_b717d15d-5b16-48f8-87b5-9ed64deb2fdf"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name></title> hatte ich gleichfalls aufgegeben, – die trafen aber <date cert="high" when="1836-02-18" xml:id="date_a033c4a2-95ce-41a9-9850-d2008f2edb6b">gestern Abend</date> ein. <persName xml:id="persName_3a856534-63bb-4b0f-872c-5d6485a407d4"><hi rend="latintype">John Horsley</hi><name key="PSN0112106" style="hidden" type="person">Horsley, John Callcott (1817-1903)</name></persName>, <persName xml:id="persName_c236efed-2dfd-48ae-b881-3b5f63c864b1"><hi rend="latintype">Rosen</hi><name key="PSN0114283" style="hidden" type="person">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> und sein Freund und MitSanskrittener <persName xml:id="persName_cbb4e434-a9c1-4734-a140-ef37c4ded84f"><hi rend="latintype">Poley</hi><name key="PSN0113941" style="hidden" type="person">Poley, Carl August Ludwig (?-1885)</name></persName> verherrlichten und bildeten grade mein <hi rend="latintype">at home</hi>. Dem ersten habe ich also gleich das Exemplar für Frl <persName xml:id="persName_63c991c5-fac4-488f-a747-d2e13378817b"><hi rend="latintype">Marie</hi><name key="PSN0112107" style="hidden" type="person">Horsley, Mary Elizabeth (1813-1881)</name></persName> und <persName xml:id="persName_d87f7b19-6df6-440f-8278-2f9e1b713c92"><hi rend="latintype">Sophie H</hi><name key="PSN0112108" style="hidden" type="person">Horsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894)</name></persName> mitgeben können, und mit letztrer nachher die Ouvertüre flüchtig durchspielen um die erste Neugierde zu befriedigen. So viel ich dernach aussprechen darf, hat das wilde Element entschieden und bedeutend gewonnen, – es ist nicht mehr so blaß <choice resp="Editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_ef91257c-be00-460a-87d0-6535c813c08b"><sic resp="writer">rythmisch</sic><corr resp="editor">rhythmisch</corr></choice> wie früher, und hat jetzt Articulation, und bildet mehr einen musikalischen Gedanken für sich, – das ist sehr schön, und wenn es dabei so geworden ist, daß das Orchester sich mit seiner ganzen Kraft drein legen und ein herzschüttelndes forte laut werden laßen kann, so thut es seine Schuldigkeit vor Göttern und Menschen. – Ich kann eigentlich gar nicht sagen daß ichs in seiner frühern Gestalt vom Orchester habe ausführen hören, so schlecht und unter meiner sichern Erwartung gings jedesmal; aber da fiel mirs immer auf daß das <hi rend="latintype">forte</hi> nicht mächtig genug war, nicht so mächtig wie ich mirs nach Deinem Spiel und nach der Anlage des Ganzen gedacht hatte. Ob das an der Partitur oder an der Ausführung lag, kann ich nicht wißen. Wir werden ja sehen. – Ueber die Veränderungen in dem süßen Meerfreien Element wage ich noch gar nichts zu sagen, – das muß ich mir erst mal von <hi rend="latintype">Moscheles</hi> oder den schönen Kindern vorspielen laßen und in himmlischer Ruhe anhören – auf alle Fälle ists damit ein eigen Ding, da mir das ganze tiefwehmüthige Gesäusel so ans Herz gewachsen oder so aus dem Herzen heraus geklungen ist, daß ich mich erst vom Alten losreißen und ans Neue gewöhnen muß. So ging es mir gestern Abend namentlich mit dem kleinen Zusatze am Schluß, – ohngefähr 12 Tacte vorm Ende. Die Aendrungen in der Mitte dagegen gefielen mir gleich, – auch das Hinvergräuen von einigen Dunkelheiten und Herbigkeiten in der Durchführung. – Der Himmel gebe nur daß wirs bald und leidlich hören!</p> <p>A propos – laß sie mir zu Liebe beim Rheinfeste aufführen. Du kannst das – da hör ich sie gut, und es war ja obendrein Klage, daß beim letzten Feste nichts von Dir gegeben wurde, – eine gegründete, find ich, – </p> <p><seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Auf <hi n="1" rend="underline">das</hi><placeName xml:id="placeName_ac1cfa78-a9e8-4a45-b52b-e0bf94349a7e">Fest<name key="NST0100342" style="hidden" subtype="" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> also sehe ich mit allerlei Vorbehagen hin, – da treffen wir uns also. Nimmer fürchte Dich vor Deinem gehetzten Zustande in der Festwoche – seys noch so gehetzt, es wird ein ganz ander Ding damit als dazumal in <placeName xml:id="placeName_745eb070-d5d4-4afc-b311-e6cbf736535e"><hi rend="latintype">Düsseldorf</hi><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, – damals drehte sich das Hetzen um <hi rend="latintype">Misère</hi> und würkte demgemäß. – hier wird’s gewiß und frisch, und die guten Minuten, wenn sie auch selten kommen, werden beßer. Wir werden uns da allesamt ganz anders großstädtisch, <hi rend="latintype">gentlemanly</hi> und jugendlich benehmen! – Eins nur biktte ich: sorge dafür, daß Deine Schwestern hinkommen. Dann wollen wir uns schon ein Stillleben einrichten, spät Abends und frühmorgens, oder so, wo Du Dich, magisch hergezogen, einstellen mußt, unbekümmert um alles MusikRegiment. –</p> <p>Mit den melankolischen Bedenken über die Urlaubszeit die ich dazu auftreiben kann, wollen wir uns das Fest nicht verkümmern. Das mögte schäbig ausfallen – ich habe noch keine Idee davon; auf alle Fälle kann ich nur auf kurze Frist Urlaub verlangen, – man sollte mir aus honetter Gesinnung mehr anbieten, und dann wärs schön und wir blieben <hi n="1" rend="underline">nachher</hi> noch irgendwo ein gut Stück beisammen. – Wir machen aber bekanntlich keine Pläne, sonst spräch ich, warum Du, der Du eben keine Pläne habest, nicht so gut mit mir hieher kommen, alle Musik <hi rend="latintype">qua Profession</hi> auf 3 oder 4. Wochen an den Nagel hängen, und Dir einen guten Englischen Tag mit Deinen Freunden machen könntest, als irgend etwas anderes thun. Das höbe ja keinen andern Ausflug auf, – zur Schweiz namentlich wäre der <hi rend="latintype">July</hi> dann eben recht. Wie gesagt, das ist nur so ein Gedankenspleen – obgleich uns, Deinen treusten Freunden, der Wunsch gar nicht fremd und neu ist, – im Gegentheil, ich weiß nicht wie es zugegangen ist, aber wir haben Deiner, in den letzten Zeiten, mit neuer und verstärkter Sehnsucht gedenken müßen, und hatten Abende zugebracht, alle die vergangenen Zusammenkünfte mit ihrer Glorie und ihren Schatten zu recapituliren, und haben dann jedesmal mit dem Reigen geschloßen: Du müßtest nun mal wiederkommen.</p> <p>Es war sogar komisch das letztemal. – Kurz vorher hatte <hi rend="latintype">Fanny H.</hi> mündliche Confessionen geliefert, – aus ihren grünen Tagen, – wie sie zum letzten Male zum Strafgericht vor dem Alten hatte erscheinen müssen. Das sey gewesen am Tage nach Deiner zweiten Abreise – warum wollte sie nicht sagen – die Rede des Alten habe aber damit geschloßen, daß er ihr das Beispiel <hi rend="latintype">of the excellent honey man</hi>, der uns so eben verlaßen, und der sich überall mit solcher <hi rend="latintype">propriety</hi> benahm, vorgehalten. – Dies letztemal, nun, letzten Montag, war eine Deutsche da, eine Fräul <hi rend="latintype">Mark</hi>, aus <hi rend="latintype">Bayreuth</hi>, gebildet u.s.w., jung genug, leidlich hübsch – die hörte uns denn abermals von Dir reden, und erzählt sie sey mit Dir vergangenen Sommer auf dem RheinDampfboot gewesen, ohne es zu wißen. Vor <hi rend="latintype">Bonn</hi> sey gegessen worden, – bei <hi rend="latintype">Bonn</hi> seyen mehrere ausgestiegen, – und nachher habe ein ältlicher Herr sie gefragt: “wißen Sie denn wer hier mit uns gegeßen hat? Der berühmte F<hi rend="latintype">elix Mendelssohn</hi>.” – Sie habe sich sehr gegrämt es zu spät zu erfahren. – <hi rend="latintype">Fanny</hi> sah mich nach der Geschichte schlau an, und sagte: <hi rend="latintype">I call that a nice bit of fame</hi>? –</p> <p>Bald Nachher ging sie was im andern Zimmer zu suchen – und in Kürze stand ein K<unclear reason="covering" resp="FMBC">erzen</unclear>schirm in hellen Flammen. <hi rend="latintype">Mary</hi> sahs und rief aus, <hi rend="latintype">Rosen</hi> und ich sprangen zum Löschen hinzu und hatten das bischen Gluth bald bewältigt – mit etwas Schrecken war es abgethan. Aber dann sagte <hi rend="latintype">Fanny</hi> mir leise, wir mögten ihr den Gefallen thun und gehen ehe der Vater zu Haus käme, – sie würde sehr ausgescholten werden und mache das b<unclear reason="covering" resp="FMBC">esser</unclear> allein ab! – Da haben wir denn hinterdrein den ganzen Unfall mit sch<gap quantity="5" reason="covering" unit="characters"></gap> Schweigen zugedeckt. –</p> <p><hi rend="latintype">Klapperbein</hi>sches Magenpflaster – stärkend – handgroß – auf Herzgrube oder Magen ge<unclear reason="covering" resp="FMBC">legt</unclear> sichert total gegen alle Seekrankheit. So sagt mir eine Dame, dies von <hi rend="latintype">Hamburg</hi> her probirt hat. Ich nahm mir gleich vor, Dirs zu empfehlen, hier steht es für den <hi rend="latintype">Journey</hi>bedarf. – Da dacht ich noch, wie komisch es wäre, wenn man auf dem Schiff der Geliebten gegenüberstünde und wüßte, sie habe handgroßes Pflaster auf dem Magen. In <hi rend="latintype">Hamburg</hi> ists zu haben.</p> <p>Morgen ist die erste Probe zum ersten Philh Concert. Höre unsern Inhalt und s<unclear reason="covering" resp="FMBC">taune:</unclear> <hi rend="latintype">a dur</hi> Sinf. v. <hi rend="latintype">Beethoven</hi>, – eine von den <hi rend="latintype">Salomon</hi>schen <hi rend="latintype">Haydn</hi>schen, – <title xml:id="title_2672530e-123b-461b-8c48-d27c7aab02de"><hi n="1" rend="underline">Meeresstille</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_42a157f2-5cda-4270-91be-59268332b6ef"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name></title>, und <hi rend="latintype">Euryanthe</hi>, <hi rend="latintype">Es dur</hi> <hi rend="latintype">Concert</hi> v. <hi rend="latintype">Beethoven</hi>, von <hi rend="latintype">Moscheles</hi> gespielt, und irgendwas von <hi rend="latintype">Mori</hi> gespielt. Wie wir uns drauf freuen, kannst Du denken. Vielleicht weißt Du daß <hi rend="latintype">Mori</hi> Deine Meeresstille 4händig herausgiebt, – <hi rend="latintype">Moscheles</hi> hats eingerichtet, – vorgestern spielten sies, es klingt voll und prächtig. Leider dirigirt er die Ouvertüre nicht, sondern Smart. Das Concert wird er grandios spielen, – wenigstens übte er <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> – mehr aus dem Vollen wie sonst wohl. Ich sagtes ihm, – eine sinnreiche <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> Critik, hoffe ich. – Sie sind beide wohl und vergnügt; – die kleine Frau, ahne ich fast, ist guter Hoffnung – wenigstens fiel mein Blick neulich auf jene Regionen, und <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> Ueberraschung bei der plötzl Entdeckung ausgedrückt haben, und sie merkte es, und veränderte etwas ihre Stellung, – nach der alten Erfahrung, daß keine Frau oder Mädchen einen in<gap quantity="6" reason="covering" unit="characters"></gap> Blick irgend einer Art aushalten kann, ohne in dessen Folge etwas zur Vertheidigung vorzu<unclear reason="covering" resp="UW">nehmen.</unclear> Die obige Beobachtung verlangt aber noch Bestätigung, – glaube also vorläufig noch nicht daran – ich merke daß dies überall ein sehr vorläufiger Brief ist.</p> <p>Von den Deinigen habe ich lange nichts gehört; – nichts in Antwort auf mei<unclear reason="covering" resp="UW">nen</unclear> Brief vom 1 Jan – erwarte also bald was, – nur hat mir <persName xml:id="persName_9c07f2b3-3af9-4cdd-9230-75a217048649">Mad Moscheles<name key="PSN0113436" style="hidden" type="person">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName> einen sehr schönen würdigen Brief Deiner Mutter mitgetheilt. –</p> <p>Wie ein Mondschein aus blauem Himmel ist Dein Presto Scherzando aus fis moll unter uns niedergefallen, von <hi rend="latintype">Cramer</hi> gedruckt. Es hat mir groß Plaisir gemacht, ich wollte es wäre mir ohne Deinen Namen vorgekommen; ich glaube ich hätts sicher erkannt. Der Anfang ist sehr hübsch, wie ein Schwarm so herabsteigt – später wieder das hinaufklettern aus der Tiefe ist beidemal sehr schön – desgl der Agitato Zwischensatz. Ich habe ein Gefühl, als wäre mir was zu nahe geschehen, daß etwas von Dir im Druck erscheint was ich nicht früher im Manuscript gekannt oder von Dir gehört oder doch dessen Existenz gewußt. – Es sind Druckfehler darin – dem tiefen H auf S. 3. der franz. Ausgabe, kurz dem con fuoco, fehlt das Kreuz. – ich wagte nicht das unbedingt für einen Fehler zu halten, aber Moscheles bot mir eine Wette um ein Dutzend Champagner an – mit welcher Kleinigkeit habe ich also das Kreuz im Exemplar verzeichnet. – Im April ist hier ein Musikfest, in ExeterHall, – Salomon und Israel in Egypt, hat mit viel Liebhabern, – Moscheles singt auch mit, Smart dirigirt. Er wollte den deutschen Text des Salomon haben, um zu sehen wie ihr in Rollen die Aufführung eingerichtet – ich schrieb an Becher und bat ihn um <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> und ausführliche Auskunft, – er hat mir nicht geantwortet. Ich ließ Dir ein Wort deshalb durch Moscheles sagen. Obiges also zur Explanation. Es ist jetzt kaum mehr an der Zeit darüber Anleitung zu geben – die Proben haben schon angefangen, – ich dachte mirs aber hübsch daß Deine Aufführung des Salomon den hiesigen zur Norm dienen sollte. Fühlst Du Dich aber berufen, die Grundlinien davon an Smart gelangen zu lassen, desto besser. Die Exemplare der Melusine habe ich von Hamburg aus per Steamboat erhalten, – das melde ich blos zur <unclear reason="covering" resp="UW">Rache</unclear> deshalb, weil die Fracht für Partitur und Stimmen, auf gleichem Wege, was Beträchtliches betragen würde. Solltest Du dicke, doppelte Briefe, mit MusikEinlagen an mich zu schicken haben, so erhalte ichs ganz portofrei und nicht viel langsamer, wenn Dus an den <persName xml:id="persName_24be1e32-7c8a-4f3e-aa7c-25fb317f6949">Geh. CanzleiRegistrator <hi rend="latintype">Hattendorf</hi><name key="PSN0111758" style="hidden" type="person">Hattendorf (Hattendorff), Friedrich Heinrich (1772-1866)</name></persName> in <placeName xml:id="placeName_b3532e87-b4d2-4947-92da-3c7d0a9e3abb">Hannover<settlement key="STM0100118" style="hidden" type="locality">Hannover</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> adressirst – der Mann besorgt Alles pünctlich und führt dort meine Geschäfte. – Grüße <persName xml:id="persName_4caf0ec9-f66f-4980-a3c3-15cb4e3ad034">Schlemmer<name key="PSN0114573" style="hidden" type="person">Schlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803-1890)</name></persName> und <persName xml:id="persName_b0e19828-18fb-44b3-893d-f7b716f080d2">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> – was Du mir über letztern schriebst, freut mich sehr, es ist so erwünscht, wenn Einer hält was er früh versprach. Er ist aus jener warmen guten Zeit, an die man mich nur zu erinnern braucht, um mich aus vieler Lethargie und Apathie zu wecken. Um so willkommener, wenn man wohl und munter ist, – ich bins Gottlob, guter Dinge und zu allerlei Humor aufgelegt, in unabhänigem Muth mein freies Liedlein pfeifend. <seg type="closer">Ein Gleiches Dir Du HerzensFreund! Ein Lebenszeichen gieb, ein kleines, aber bald!</seg></p> <signed rend="right">Immer der Deine CKl.</signed> </div> </body> </text></TEI>