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gb-1836-02-01-02

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Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, adressiert an Breitkopf & Härtel <lb></lb>Berlin, 1. Februar 1836 Mein geliebtes Herzenssöhnchen! Mögest Du heiter und froh erwachen und diese Zeilen Dich so freundlich und liebevoll begrüßen, als die zärtlichste Mutterliebe es nur immer kann! Was brauche ich Dir es am3. zu sagen? Du Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 23. Januar 1836 Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 6. Februar 1836 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Transkription: Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 31/18. Autograph Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, adressiert an Breitkopf & Härtel; Berlin, 1. Februar 1836 Mein geliebtes Herzenssöhnchen! Mögest Du heiter und froh erwachen und diese Zeilen Dich so freundlich und liebevoll begrüßen, als die zärtlichste Mutterliebe es nur immer kann! Was brauche ich Dir es am3. zu sagen? Du

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [BERLIN 5-6 / 1/2], [R18 / 1 2 / No5], Siegel.

Lea Mendelssohn Bartholdy

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

1. Februar 1836 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Herrn Breitkopf und Härtel Leipzig franko. für Herrn Ferdinand David. (mit Bitte d. 3. Febr. Herrn F. Mendelssohn Bartholdy abgeben zu wollen)
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin 1 Februar. 1836

Mein geliebtes Herzenssöhnchen! Mögest Du heiter und froh erwachen und diese Zeilen Dich so freundlich und liebevoll begrüßen, als die zärtlichste Mutterliebe es nur immer kann! Was brauche ich Dir es am 3. zu sagen?Was brauche ich Dir es am 3. zu sagen? – Felix Mendelssohn Bartholdy beging am 3. Februar 1836 seinen 27. Geburtstag. Du bist alle 365 Tage im Jahr von meinen Segenswünschen begleitet, Dein Andenken ist jeden Augenblick meines Lebens mit Dir, Du bist mein erstes Glück, meine süßeste Hoffnung, und die schönste Belohnung für alles, was ich jemals Gutes und Rechtes gethan haben mag. Gott segne Dich und laße Dich überall Glück und Freude finden, wie Du geschaffen bist, es allenthalben zu verbreiten.

Wir nehmen uns vor, den Mittag vereint zu sein, und Abends aus Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_2amomtok-19wu-gjqw-v8if-17lwoymlaokn"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> singen zu laßenAbends aus Paulus singen zu laßen – Über das Singen der »anwesenden Nummern des Paulus« am 3. Februar 1836 berichtete Fanny Hensel in Brief gb-1836-02-05-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 4. und 5. Februar 1836., wenn es anders bei allen siebentausend Schwierigkeiten hier in KrähwinkelKrähwinkel – redensartlich für kleinstädtische, spießbürgerliche Beschränktheit. noch zu Stande kömmt. Wir sind sämmtlich Gottlob alle wohl, trotz des unendlich abwechselnden Wetters, das sich im Ganzen doch aber zum Frühlinge neigt. Der sehr reichlich gefallene Schnee schmilzt aber mächtiglich vor der schönen Sonne, und die Hyacinthen an meinem Fenster blühen fast zusehends auf. Zur Erhaltung des Gartens ist die große Näße recht nothwendig. – Wie dankbar bin ich VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) mit jedem Moment, daß er den Muth gehabt, ein so kostbares Grundstück zu erwerben und zu erhalten! Noch gestern Abend mußte ich aufs Neue einsehen, welch nicht genug zu schätzender Vortheil solch Besitzthum hier zu Lande ist! Mde. HeineHeine, Henriette (Jette, Jitel) (1785-1845) und NobilingNobiling, Carl Philipp (1799-1863) waren hier, und zerstritten sich mit Plänen für den Sommer; und wie kostspielig sind obenein die sogenannten Landwohnungen! Das auf dem Charl.burgerCharlottenburgDeutschland Wege liegende Häuschen, in dem wir Mde. H.Heine, Henriette (Jette, Jitel) (1785-1845) vorigen Herbst besuchten, kostet für den Sommer 300 rt., ein andres noch viel kleineres ohne Garten 190. Nun noch alle Kosten des Umziehens, das Fahren zu den Lehrstunden der Kinder u. s. w. Gottlob, daß die SchwesternHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) einsehen, was für Annehmlichkeiten sie hier genießen! – DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) ist übrigens ein Hauptmann, und je länger ich ihn in so intimster Nähe kennen lerne, desto mehr finde ich, wie leicht sichs mit ihm leben läßt, und wie solide und brav er ist. BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) hat ihr, nicht immer ganz zephirliches zepierliches zephirliches – Zephir: in der griechischen Mythologie eine Windgottheit. Pantöffelchen zu Hülfe nehmen müßen, um ihn dazu zu bewegen, Freitag zum AlexanderMendelssohn, Alexander (1798-1871)festAlexanderfest – Gemeint ist ein Fest, das Alexander Mendelssohn am 5. Februar 1836 ausrichtete. Siehe Z.: »Alexander war gestern hier«. zu gehen und ihm anbefohlen, fein |2| Cour zu machen. Aus reinem Gehorsam sich bequemend, besuchte er aber gleich sein unpäßliches GänschenGans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839). Fallen irgend so kleine Wortwechsel vor, so nehme ich aus lauter Unparteilichkeit stets Partei für DDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)., was gewiß nicht vielen Schwiegermamas begegnet.

Ich hoffe, der gute DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) wird Dir zu rechter Zeit das für Dich bestimmte Paketlein eingehändigt haben, mein Herz! Es enthält theilweise Dein altes Eigenthum, und der Ordnung wegen will ich es hier spezificiren. Du brachtest 18 Hemden zur Revision mit; von denen mußten leider! 4 ins Greenwich hospitalGreenwich hospital – Gemeint ist eine Reparaturschneiderei, nicht das Londoner Krankenhaus. gebracht werden, bleiben

14 Oberhemden

1 weißes Halstuch

1 P. grauwollne Strümpfe

1 wollne Leibbinde.1 wollne Leibbinde.

— —

Als dumme erzprosaische Schenkerin füge ich hinzu.

12 Schnupftücher (9 leinene und 3 batist (die Du in Koncerten und sonstigen Schaustellungen einstecken, und mir auch sagen mußt, wie Dir die Art den Namen zu sticken, gefällt.)

2 P. wollne Strümpfe

1 P. schwarzseiden

1 schwarze cravate

2 P. Handschuhe.

Der dicke SchillerSchiller, Johann Christoph Friedrich (seit 1802) von (1759-1805)Der dicke Schiller – siehe dazu Brief gb-1836-02-03-02 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 3. (?) Februar 1836: »Den Schiller, den Du im Berliner Paket findest, nimm als ein Andenken von uns, diese einbändigen Editionen sind gut auf Reisen mitzunehmen.« In seiner Bücherliste »Meine Bücher« vom November 1844 verzeichnete Felix Mendelssohn Bartholdy eine einbändige Ausgabe von Schillers Werken (»Schiller 1 Bd«). Peter Ward Jones identifizierte diese Ausgabe als eine Edition von 1830 oder eine spätere Auflage der Ausgabe Sämmtliche Werke in einem Bande, die in Stuttgart im Verlag Cotta erschien. Siehe Ward Jones, Library, S. 295, Nr. 5. kömmt v. FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) und das gewünschte Reiseétui v. RebeckaDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)das gewünschte Reiseétui v. Rebecka – Mendelssohn bedanke sich für das Reisenecessaire in Brief fmb-1836-02-06-01 (Brief Nr. 1288) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 6. Februar 1836.. Ein Kasten mit einem kleinen déjeunédéjeuné – frz., Kaffee- oder Teeservice (von déjeuner, frühstücken). gehört DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873). Laß Dir von ihm sagen, ob es trotz des hier Frankirens noch etwas gekostet, wie viel bezahl es ihm und stell es mir in Rechnung: d. h. sprich es gleich aus und ich gebe es hier in Deinen Schatz. Erzähl nur genau, wie und wo Du den Geburtstag zugebracht. Mde. SchirmerSchirmer, Madame hier hat sich 2 mal nach dem Tag erkundigen laßen, ich begreife nicht warum? Sag doch einmal, ob sich der grenadier gefunden?ob sich der grenadier gefunden? – vermutlich ein Bild oder eine Figur, die Mendelssohn als Weihnachtsgeschenk erhalten hatte. Er hatte sich kurze Zeit darauf dafür bedankt; siehe Brief fmb-1835-12-29-01 (Brief Nr. 1273) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 29. Dezember 1835, Z. 60: »Den Grenadier habe ich gefunden, er liegt auf meinem Tische, und ich danke Dir noch vielmal dafür.« – Dein <hi rend="latintype">belveder</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nbz7pt8q-3hsa-hnbv-uvdx-q6lyafkufhu5"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="watercolors_and_colored_pen_and_ink_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="datable_watercolors" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100737" style="hidden">Blick aus Reichel’s Garten im Winter, [23. Januar 1836]; D-LEims, AP 25<idno type="MWV">AQ 17</idno><idno type="op"></idno></name>Dein belveder – das bis zum 23. Januar 1836 entstandene Aquarell Blick aus Reichels Garten im Winter« FMB-VB AQ 17 (heutiger Standort: D-LEims, AP 25), ein Geschenk Mendelssohns für die Mutter. ist jetzt in goldnem Rähmchen, und veranlaßt jeden Beschauer zu der Frage, hat er das wirklich gemacht? Wenn Du nicht da bist, stört mich keiner im Pralen. – Ich danke Dir auch sehr für DavidsDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) BriefDavids Brief – Briefe von Ferdinand David an Lea Mendelssohn Bartholdy sind nicht bekannt., denn Du warst so gut, ihn zu veranlaßen, damit ich mich nicht beunruhigen soll. Er schreibt ganz witzig und hübsch.

Morgen erwarten wir LuiseHensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876), die mit prinzlichemPreußen, Friedrich Carl Alexander Prinz von (1801-1883) Wagen und Bedienung nach |3| DresdenDresdenDeutschland gereist istMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)ist – nachträglich in der Zeile eingefügt.Luise, die mit prinzlichem Wagen und Bedienung nach Dresden gereist ist – Luise Hensel Hatte die preußische Oberhofmeisterin Marie Sophie Clausewitz Gräfin von Clausewitz zu einer medizinischen Therapie nach Dresden begleitet. Vgl. dazu Brief gb-1836-01-17-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 17. Januar 1836., mit Schnellpost zurückkömmtMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)zurückkömmt – »kömmt« nachträglich in der Zeile eingefügt.. Die dortigen Aerzte sagten gleich bei Ankunft der GeneralinClausewitz, Marie Sophie (seit 1827) Gräfin von (1779-1836), sie sei gefährlich krank. RustRust, Johann Nepomuk (seit 1836) Ritter von (1775-1840) behandelte sie bloß als Wahnsinnige, und wollte LuisenHensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876) große Dosen Opium mitgeben, Falls sie unterwegs wüthend werden sollte. Sie ist nun dort gestorbender Generalin … Sie ist nun dort gestorben – Marie Sophie Clausewitz Gräfin von Clausewitz starb am 28. Januar 1836 in Dresden..

<hi rend="latintype">The kings own</hi><name key="PSN0113088" style="hidden" type="author">Marryat, Sir Frederick (1792–1848)</name><name key="CRT0112932" style="hidden" type="literature">The king’s own</name>The kings own – Lea Mendelssohn Bartholdy hatte von ihrem Sohn Felix Bücher von Frederick Marryat geschenkt erhalten, darunter auch den 1830 in London erschienenen dreibändigen Roman The king’s own. fängt wunderschön, grandios, rührend an; dann muß man sich durch entsetzliche Längen und SchiffsUnendlichkeiten winden, um zu einer ganz verzwickten und grauenvollen Entwicklung zu gelangen. Es thut mir um das young people schrecklich leid, (ich habe ein gewaltig mitleidiges Herz für Liebende in Romanen) besonders wenn sie eines nicht gesagten oder zu spät ausgesprochenen Worts willen schmählich um ihr schönes Leben kommen. Nun, Gott habe sie selig! Vom <hi rend="latintype">naval officer</hi><name key="PSN0113088" style="hidden" type="author">Marryat, Sir Frederick (1792–1848)</name><name key="CRT0112939" style="hidden" type="literature">The Naval Officer, or Scenes in the Life and Adventures of Frank Mildmay</name>naval officer – The Naval Officer, or Scenes in the Life and Adventures of Frank Mildmay, Roman von Frederick Marryat, 3 Bde., London 1829. habe ich keine viel günstigere Meinung; ich habe ihm aber erst eben zum <hi rend="latintype">midshipman</hi><name key="PSN0113088" style="hidden" type="author">Marryat, Sir Frederick (1792–1848)</name><name key="CRT0112940" style="hidden" type="literature">Mr. Midshipman Easy</name>midshipman – Der Roman Mr. Midshipman Easy von Frederick Marryat, 3 Bde., London 1836. versetzten, es kann ja noch wunderschön werden.

AlexanderMendelssohn, Alexander (1798-1871) war gestern hier; sein intendirtes Koncert mußte sich in Tanz verwandeln; die ersten Ankommenden waren die BlancBlanck, Constanze (1779-1861), Zerline OppertOppert (urspr. Oppenheimer), Zerline Antonie (1784-1868) und die Dr. OppertOppert, Julie Auguste Helene (1807-1854)Zerline Oppert und die Dr. Oppert – Zerline Antonie Oppert war die Schwester, Julie Auguste Helene Oppert die Ehefrau des Berliner Arztes Carl Gustav Theodor Oppert. , nebst einigen junger Franzosen, die verwunderte Augen über die Tänzerinnen machten. – An Stoff zum Streit fehlts wieder nicht; Eisenbahnen, mit denen wir um 20 Jahre zurückbleiben, wegen der väterlichen Regierung, und deren Aktien – ungelegte Eier – an der Börse schon 1/2 Procent standen; das Verbot wegen span. Papiere, ebenfalls eine Emanation unsrer Vormundschaftlichkeit, etc. Nach LuisensHensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876) Zurückkunft werden wohl auch die Allo- und Homö-schlachtenAllo- und Homö-schlachten – Streit um medizinische Behandlungsmethoden: Allopathie (auch: Allöopathie) war ursprünglich Samuel Hahnemanns Bezeichnung für nicht-homöopathische Behandlungsmethoden. Die Homöopathie (von griech. »homoios« und »pathos«) ist eine Therapieform, bei der Ähnliches mit Ähnlichem geheilt werden soll. wieder aufgewärmt. Von letzteren kann ich Dich wenigstens versichern, daß die verspotteten Körnchen meinen sehr bösen, angreifenden Husten völlig vertrieben haben.

Leb Du mir sehr wohl und vergnügt, mein geliebtes Kind! und laß bald Erfreuliches von Dir hören. Deine treue Mutter.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)

Albert HaidemannHeydemann, Albert Gustav (1808-1877) läßt Dich sehr grüßen; er besucht uns zuweilen, bei LouisHeydemann, Ludwig Eduard (Louis) (1805-1874) winkt aber schon der zukünftige Ehestandbei Louis winkt aber schon der zukünftige Ehestand – Der Jurist Ludwig Eduard Heydemann ehelichte am 2. Juli 1837 Friederike Auguste Pauly, verw. von Siebold (1806-1845)..

            Berlin 1 Februar. 1836 Mein geliebtes Herzenssöhnchen! Mögest Du heiter und froh erwachen und diese Zeilen Dich so freundlich und liebevoll begrüßen, als die zärtlichste Mutterliebe es nur immer kann! Was brauche ich Dir es am 3. zu sagen? Du bist alle 365 Tage im Jahr von meinen Segenswünschen begleitet, Dein Andenken ist jeden Augenblick meines Lebens mit Dir, Du bist mein erstes Glück, meine süßeste Hoffnung, und die schönste Belohnung für alles, was ich jemals Gutes und Rechtes gethan haben mag. Gott segne Dich und laße Dich überall Glück und Freude finden, wie Du geschaffen bist, es allenthalben zu verbreiten.
Wir nehmen uns vor, den Mittag vereint zu sein, und Abends aus Paulus singen zu laßen, wenn es anders bei allen siebentausend Schwierigkeiten hier in Krähwinkel noch zu Stande kömmt. Wir sind sämmtlich Gottlob alle wohl, trotz des unendlich abwechselnden Wetters, das sich im Ganzen doch aber zum Frühlinge neigt. Der sehr reichlich gefallene Schnee schmilzt aber mächtiglich vor der schönen Sonne, und die Hyacinthen an meinem Fenster blühen fast zusehends auf. Zur Erhaltung des Gartens ist die große Näße recht nothwendig. – Wie dankbar bin ich Vater mit jedem Moment, daß er den Muth gehabt, ein so kostbares Grundstück zu erwerben und zu erhalten! Noch gestern Abend mußte ich aufs Neue einsehen, welch nicht genug zu schätzender Vortheil solch Besitzthum hier zu Lande ist! Mde. Heine und Nobiling waren hier, und zerstritten sich mit Plänen für den Sommer; und wie kostspielig sind obenein die sogenannten Landwohnungen! Das auf dem Charl. burger Wege liegende Häuschen, in dem wir Mde. H. vorigen Herbst besuchten, kostet für den Sommer 300 rt., ein andres noch viel kleineres ohne Garten 190. Nun noch alle Kosten des Umziehens, das Fahren zu den Lehrstunden der Kinder u. s. w. Gottlob, daß die Schwestern einsehen, was für Annehmlichkeiten sie hier genießen! – Dirichlet ist übrigens ein Hauptmann, und je länger ich ihn in so intimster Nähe kennen lerne, desto mehr finde ich, wie leicht sichs mit ihm leben läßt, und wie solide und brav er ist. Beckchen hat ihr, nicht immer ganz zepierliches Pantöffelchen zu Hülfe nehmen müßen, um ihn dazu zu bewegen, Freitag zum Alexanderfest zu gehen und ihm anbefohlen, fein Cour zu machen. Aus reinem Gehorsam sich bequemend, besuchte er aber gleich sein unpäßliches Gänschen. Fallen irgend so kleine Wortwechsel vor, so nehme ich aus lauter Unparteilichkeit stets Partei für D., was gewiß nicht vielen Schwiegermamas begegnet.
Ich hoffe, der gute David wird Dir zu rechter Zeit das für Dich bestimmte Paketlein eingehändigt haben, mein Herz! Es enthält theilweise Dein altes Eigenthum, und der Ordnung wegen will ich es hier spezificiren. Du brachtest 18 Hemden zur Revision mit; von denen mußten leider! 4 ins Greenwich hospital gebracht werden, bleiben
14 Oberhemden
1 weißes Halstuch
1 P. grauwollne Strümpfe
1 wollne Leibbinde. 1 wollne Leibbinde.
— —
Als dumme erzprosaische Schenkerin füge ich hinzu.
12 Schnupftücher (9 leinene und 3 batist (die Du in Koncerten und sonstigen Schaustellungen einstecken, und mir auch sagen mußt, wie Dir die Art den Namen zu sticken, gefällt. )
2 P. wollne Strümpfe
1 P. schwarzseiden
1 schwarze cravate
2 P. Handschuhe.
Der dicke Schiller kömmt v. Fanny und das gewünschte Reiseétui v. Rebecka. Ein Kasten mit einem kleinen déjeuné gehört David. Laß Dir von ihm sagen, ob es trotz des hier Frankirens noch etwas gekostet, wie viel bezahl es ihm und stell es mir in Rechnung: d. h. sprich es gleich aus und ich gebe es hier in Deinen Schatz. Erzähl nur genau, wie und wo Du den Geburtstag zugebracht. Mde. Schirmer hier hat sich 2 mal nach dem Tag erkundigen laßen, ich begreife nicht warum? Sag doch einmal, ob sich der grenadier gefunden? – Dein belveder ist jetzt in goldnem Rähmchen, und veranlaßt jeden Beschauer zu der Frage, hat er das wirklich gemacht? Wenn Du nicht da bist, stört mich keiner im Pralen. – Ich danke Dir auch sehr für Davids Brief, denn Du warst so gut, ihn zu veranlaßen, damit ich mich nicht beunruhigen soll. Er schreibt ganz witzig und hübsch.
Morgen erwarten wir Luise, die mit prinzlichem Wagen und Bedienung nach Dresden gereist ist, mit Schnellpost zurückkömmt. Die dortigen Aerzte sagten gleich bei Ankunft der Generalin, sie sei gefährlich krank. Rust behandelte sie bloß als Wahnsinnige, und wollte Luisen große Dosen Opium mitgeben, Falls sie unterwegs wüthend werden sollte. Sie ist nun dort gestorben.
The kings own fängt wunderschön, grandios, rührend an; dann muß man sich durch entsetzliche Längen und SchiffsUnendlichkeiten winden, um zu einer ganz verzwickten und grauenvollen Entwicklung zu gelangen. Es thut mir um das young people schrecklich leid, (ich habe ein gewaltig mitleidiges Herz für Liebende in Romanen) besonders wenn sie eines nicht gesagten oder zu spät ausgesprochenen Worts willen schmählich um ihr schönes Leben kommen. Nun, Gott habe sie selig! Vom naval officer habe ich keine viel günstigere Meinung; ich habe ihm aber erst eben zum midshipman versetzten, es kann ja noch wunderschön werden.
Alexander war gestern hier; sein intendirtes Koncert mußte sich in Tanz verwandeln; die ersten Ankommenden waren die Blanc, Zerline Oppert und die Dr. Oppert, nebst einigen junger Franzosen, die verwunderte Augen über die Tänzerinnen machten. – An Stoff zum Streit fehlts wieder nicht; Eisenbahnen, mit denen wir um 20 Jahre zurückbleiben, wegen der väterlichen Regierung, und deren Aktien – ungelegte Eier – an der Börse schon 1/2 Procent standen; das Verbot wegen span. Papiere, ebenfalls eine Emanation unsrer Vormundschaftlichkeit, etc. Nach Luisens Zurückkunft werden wohl auch die Allo- und Homö-schlachten wieder aufgewärmt. Von letzteren kann ich Dich wenigstens versichern, daß die verspotteten Körnchen meinen sehr bösen, angreifenden Husten völlig vertrieben haben.
Leb Du mir sehr wohl und vergnügt, mein geliebtes Kind! und laß bald Erfreuliches von Dir hören. Deine treue Mutter.
Albert Haidemann läßt Dich sehr grüßen; er besucht uns zuweilen, bei Louis winkt aber schon der zukünftige Ehestand.          
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Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_42d494ef-d60c-42bb-927e-fbb7a365a438"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 31/18.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1836-02-01-02" type="letter" xml:id="title_c786b453-3d15-4c99-bcb8-3e9bacbca76f">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, adressiert an Breitkopf &amp; Härtel; Berlin, 1. Februar 1836</title> <incipit>Mein geliebtes Herzenssöhnchen! Mögest Du heiter und froh erwachen und diese Zeilen Dich so freundlich und liebevoll begrüßen, als die zärtlichste Mutterliebe es nur immer kann! Was brauche ich Dir es am3. zu sagen? Du</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [BERLIN 5-6 / 1/2], [R18 / 1 2 / No5], Siegel.</p> <handDesc hands="1"> <p>Lea Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1836-02-01" xml:id="date_9eb82dd4-3ed0-45f6-9d76-6988121a8214">1. Februar 1836</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_afceef08-712f-4f8e-bb12-3253a332a4ae">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_7d20d589-d28b-4be7-929a-fadeb4a76002"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_a73108c0-324d-4c6e-ac9b-6971c89f5f9b">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_66c5cb09-5186-478c-9340-5fcc03cd6ebf"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_02f92dd1-3bf2-47b7-8b35-0fb67780bb97"> <head> <address> <addrLine>Herrn Breitkopf und Härtel</addrLine> <addrLine>Leipzig</addrLine> <addrLine>franko.</addrLine> <addrLine>für Herrn Ferdinand David.</addrLine> <addrLine>(mit Bitte d. 3. Febr. Herrn</addrLine> <addrLine>F. Mendelssohn Bartholdy abgeben zu wollen)</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_06ff5079-3597-4d8a-946a-3a258e28a577"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin <date cert="high" when="1836-02-01" xml:id="date_f7e63a6f-73a9-4438-9b29-3ab2b4b81560">1 Februar. 1836</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Mein geliebtes Herzenssöhnchen!</seg> Mögest Du heiter und froh erwachen und diese Zeilen Dich so freundlich und liebevoll begrüßen, als die zärtlichste Mutterliebe es nur immer kann! Was brauche ich Dir <unclear reason="paper_destruction" resp="UW">es am</unclear> <date cert="high" when="1836-02-03" xml:id="date_d822f8ad-22f3-47a0-8992-21c01a287b21">3.</date> zu sagen?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a0b4a835-0881-4e93-ad76-e45d9a4886df" xml:lang="de">Was brauche ich Dir es am 3. zu sagen? – Felix Mendelssohn Bartholdy beging am 3. Februar 1836 seinen 27. Geburtstag.</note> Du bist alle 365 Tage im Jahr von meinen Segenswünschen begleitet, Dein Andenken ist jeden Augenblick meines Lebens <unclear reason="paper_destruction" resp="UW">mit</unclear> Dir, Du bist mein erstes Glück, meine süßeste Hoffnung, und die schönste Belohnung für alles, was ich jemals Gutes und Rechtes gethan haben mag. Gott segne Dich und laße Dich überall Glück und Freude finden, <unclear reason="paper_destruction" resp="UW">w</unclear>ie Du geschaffen bist, es allenthalben zu verbreiten.</p> <p>Wir nehmen uns vor, den Mittag vereint zu sein, und Abends aus <title xml:id="title_5bf1c7fd-3e92-4c72-9894-cd51a4e20d82">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_2amomtok-19wu-gjqw-v8if-17lwoymlaokn"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> singen zu laßen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7ae87b9e-4256-4a7a-b920-322f4cc01e1f" xml:lang="de">Abends aus Paulus singen zu laßen – Über das Singen der »anwesenden Nummern des Paulus« am 3. Februar 1836 berichtete Fanny Hensel in Brief gb-1836-02-05-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 4. und 5. Februar 1836.</note>, wenn es anders bei allen siebentausend Schwierigkeiten hier in Krähwinkel<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_6be5e0f6-903d-4977-8198-b049e43c4e6a" xml:lang="de">Krähwinkel – redensartlich für kleinstädtische, spießbürgerliche Beschränktheit.</note> noch zu Stande kömmt. Wir sind sämmtlich Gottlob alle wohl, trotz des unendlich abwechselnden Wetters, das sich im Ganzen doch aber zum Frühlinge neigt. Der sehr reichlich gefallene Schnee schmilzt aber mächtiglich vor der schönen Sonne, und die Hyacinthen <unclear reason="paper_destruction" resp="UW">an</unclear> meinem Fenster blühen fast zusehends auf. Zur Erhaltung des Gartens ist die große Näße recht nothwendig. – Wie dankbar bin ich <persName xml:id="persName_a298a66d-ecfa-493d-8dc7-60665cb26d42">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> mit jedem Moment, daß er den Muth gehabt, ein so kostbares Grundstück zu erwerben und zu erhalten! Noch <date cert="high" when="1836-02-02" xml:id="date_cad5c568-3157-4b2a-b907-32bb8c81434e">gestern Abend</date> mußte ich aufs Neue einsehen, welch nicht genug zu schätzender Vortheil solch Besitzthum hier zu Lande ist! <persName xml:id="persName_13cf01d7-d7c9-4531-b530-18b88d60f823">Mde. Heine<name key="PSN0111818" style="hidden" type="person">Heine, Henriette (Jette, Jitel) (1785-1845)</name></persName> und <persName xml:id="persName_08bd6b35-020f-4b3b-87ce-3ecd4a2a398d">Nobiling<name key="PSN0117721" style="hidden" type="person">Nobiling, Carl Philipp (1799-1863)</name></persName> waren hier, und zer<unclear reason="paper_destruction" resp="UW">str</unclear>itten sich mit Plänen für den Sommer; und wie kostspielig sind obenein die sogenannten Landwohnungen! Das auf dem <placeName xml:id="placeName_e0aa650a-a1e8-42c6-9e7c-ff1cb0e53e99">Charl.burger<settlement key="STM0103266" style="hidden" type="locality">Charlottenburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Wege liegende Häuschen, in dem wir <persName xml:id="persName_5e196970-ad96-4d35-a1fa-7d3cf88ff2be">Mde. H.<name key="PSN0111818" style="hidden" type="person">Heine, Henriette (Jette, Jitel) (1785-1845)</name></persName> vorigen Herbst besuchten, kostet für den Sommer 300 rt., ein andres noch viel kleineres ohne Garten 190. Nun noch alle Kosten des Umziehens, das Fahren zu den Lehrstunden der Kinder u. s. w. Gottlob, daß die <persName xml:id="persName_2eb39909-6da6-415a-b564-0471534aa297">Schwestern<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> einsehen, was für Annehmlichkeiten sie hier genießen! – <persName xml:id="persName_6eeb3ae2-9172-40ba-b412-2f511e6f467b"><hi rend="latintype">Dirichlet</hi><name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> ist übrigens ein Hauptmann, und je länger ich ihn in so intimster Nähe kennen lerne, desto mehr finde ich, wie leicht sichs mit ihm leben läßt, und wie <hi rend="latintype">solide</hi> und brav er ist. <persName xml:id="persName_cef63527-68fd-4930-b31f-cd92538016ef">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> hat ihr, nicht immer ganz <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_aba5f82a-4625-48ed-b2d6-9ca5c3fefa9a"> <corr resp="writer">zephirliches</corr> <sic resp="writer">zepierliches</sic> </choice><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_28116b43-ef71-4981-96ae-5d0a96639426" xml:lang="de">zephirliches – Zephir: in der griechischen Mythologie eine Windgottheit.</note> Pantöffelchen zu Hülfe nehmen müßen, um ihn <unclear reason="paper_destruction" resp="UW">dazu</unclear> zu bewegen, <date cert="high" when="1836-02-05" xml:id="date_a7abbc57-e723-4fde-a85f-a4e9024cd0c4">Freitag</date> zum <hi n="1" rend="underline"><persName xml:id="persName_acef343c-ae76-43b2-8a72-3b49adb0147d">Alexander<name key="PSN0113213" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName>fest</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fd880d95-25e3-4683-8435-51207c86fefc" xml:lang="de">Alexanderfest – Gemeint ist ein Fest, das Alexander Mendelssohn am 5. Februar 1836 ausrichtete. Siehe Z.: »Alexander war gestern hier«.</note> zu gehen und ihm anbefohlen, fein<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg><hi rend="latintype">Cour</hi> zu machen. Aus reinem Gehorsam sich bequemend, besuchte er aber gleich sein unpäßliches <persName xml:id="persName_6c7c5988-d58f-4728-aa13-cbb884d2cb7a">Gänschen<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName>. Fallen irgend so kleine Wortwechsel vor, so nehme ich aus lauter Unparteilichkeit stets Partei für <persName xml:id="persName_686dc318-94bb-4fc2-b0c2-fcb10d2fa8a7"><hi rend="latintype">D</hi><name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName>., was gewiß nicht vielen Schwiegermamas begegnet.</p> <p>Ich hoffe, der gute <persName xml:id="persName_b5fe5bcf-8e90-4add-a783-2e85e0b7b8da">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> wird Dir zu rechter Zeit das für Dich bestimmte Paketlein eingehändigt haben, mein Herz! Es enthält theilweise Dein altes Eigenthum, und der Ordnung wegen will ich es hier spezificiren. Du brachtest 18 Hemden zur Revision mit; von denen mußten leider! 4 ins <hi rend="latintype">Greenwich hospital</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_65ce012f-e646-4865-872a-d8afc06402a2" xml:lang="de">Greenwich hospital – Gemeint ist eine Reparaturschneiderei, nicht das Londoner Krankenhaus.</note> gebracht werden, bleiben</p> <p style="paragraph_without_indent_indented">14 Oberhemden</p> <p style="paragraph_without_indent_indented">1 weißes Halstuch</p> <p style="paragraph_without_indent_indented">1 P. grauwollne Strümpfe</p> <p style="paragraph_without_indent_indented">1 wollne Leibbinde.1 wollne Leibbinde.</p> <p style="paragraph_without_indent_indented">— —</p> <p>Als dumme erzprosaische Schenkerin füge ich hinzu.</p> <p style="paragraph_without_indent_indented">12 Schnupftücher (9 leinene und 3 <hi rend="latintype">batist</hi> (die Du in Koncerten und sonstigen Schaustellungen einstecken, und mir auch sagen mußt, wie Dir die Art den Namen zu sticken, gefällt.)</p> <p style="paragraph_without_indent_indented">2 P. wollne Strümpfe</p> <p style="paragraph_without_indent_indented">1 P. schwarzseiden</p> <p style="paragraph_without_indent_indented">1 schwarze <hi rend="latintype">cravate</hi></p> <p style="paragraph_without_indent_indented">2 P. Handschuhe.</p> <p>Der dicke <persName xml:id="persName_53534a4a-bdb9-44d2-a0ea-56815b67cd52">Schiller<name key="PSN0114545" style="hidden" type="person">Schiller, Johann Christoph Friedrich (seit 1802) von (1759-1805)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_af411d42-3731-49a2-a9d5-14dd212e01b6" xml:lang="de">Der dicke Schiller – siehe dazu Brief gb-1836-02-03-02 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 3. (?) Februar 1836: »Den Schiller, den Du im Berliner Paket findest, nimm als ein Andenken von uns, diese einbändigen Editionen sind gut auf Reisen mitzunehmen.« In seiner Bücherliste »Meine Bücher« vom November 1844 verzeichnete Felix Mendelssohn Bartholdy eine einbändige Ausgabe von Schillers Werken (»Schiller 1 Bd«). Peter Ward Jones identifizierte diese Ausgabe als eine Edition von 1830 oder eine spätere Auflage der Ausgabe Sämmtliche Werke in einem Bande, die in Stuttgart im Verlag Cotta erschien. Siehe Ward Jones, Library, S. 295, Nr. 5.</note> kömmt v. <persName xml:id="persName_b14c6e7b-c323-4280-9f24-d0e21c1f9ee0">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> und das gewünschte Reise<hi rend="latintype">étui</hi> v. <persName xml:id="persName_4c650504-952b-471e-bd1d-849adb857d01">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3b76724b-82e5-4de8-ab25-f56005102fae" xml:lang="de">das gewünschte Reiseétui v. Rebecka – Mendelssohn bedanke sich für das Reisenecessaire in Brief fmb-1836-02-06-01 (Brief Nr. 1288) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 6. Februar 1836.</note>. Ein Kasten mit einem kleinen <hi rend="latintype">déjeuné</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_58902fec-b3ef-4aec-8955-f1a5f0e7869e" xml:lang="fr ">déjeuné – frz., Kaffee- oder Teeservice (von déjeuner, frühstücken).</note> gehört <persName xml:id="persName_d0f1846d-710a-4bd2-93f7-95ec38f1b02c">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName>. Laß Dir von ihm sagen, ob es trotz des hier Frankirens noch etwas gekostet, wie v<unclear reason="paper_destruction" resp="UW">iel</unclear> bezahl es ihm und stell es mir in Rechnung: d. h. sprich es gleich aus und ich gebe es hier in Deinen Schatz. Erzähl nur genau, wie und wo Du den Geburtstag zugebracht. <persName xml:id="persName_d6d5b090-1757-489d-a738-c6f380d148dc">Mde. Schirmer<name key="PSN0118128" style="hidden" type="person">Schirmer, Madame</name></persName> hier hat sich 2 mal nach dem Tag erkundigen laßen, ich begreife nicht warum? Sag doch <hi n="1" rend="underline">ein</hi>mal, ob sich der <hi rend="latintype">grenadier</hi> gefunden?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_aca8daf9-1dc0-4082-8e8b-cdee19098ece" xml:lang="de">ob sich der grenadier gefunden? – vermutlich ein Bild oder eine Figur, die Mendelssohn als Weihnachtsgeschenk erhalten hatte. Er hatte sich kurze Zeit darauf dafür bedankt; siehe Brief fmb-1835-12-29-01 (Brief Nr. 1273) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 29. Dezember 1835, Z. 60: »Den Grenadier habe ich gefunden, er liegt auf meinem Tische, und ich danke Dir noch vielmal dafür.«</note> – Dein <title xml:id="title_6cc07cf8-0667-4224-89b8-2ca19e9118af"><hi rend="latintype">belveder</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nbz7pt8q-3hsa-hnbv-uvdx-q6lyafkufhu5"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="watercolors_and_colored_pen_and_ink_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="datable_watercolors" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100737" style="hidden">Blick aus Reichel’s Garten im Winter, [23. Januar 1836]; D-LEims, AP 25<idno type="MWV">AQ 17</idno><idno type="op"></idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cebe9198-7ef3-40b7-9d7c-d8cd5fc7b62c" xml:lang="de">Dein belveder – das bis zum 23. Januar 1836 entstandene Aquarell Blick aus Reichels Garten im Winter« FMB-VB AQ 17 (heutiger Standort: D-LEims, AP 25), ein Geschenk Mendelssohns für die Mutter.</note> ist jetzt in goldnem Rähmchen, und veranlaßt jeden Beschauer zu der Frage, hat er das wirklich gemacht? Wenn Du nicht da bist, stört mich keiner im Pralen. – Ich danke Dir auch sehr für <persName xml:id="persName_5a2b9cfa-757d-46c3-ac55-8f2bcf3c6a13">Davids<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> Brief<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8feb2c98-5798-42f2-8322-e4cb7094e108" xml:lang="de">Davids Brief – Briefe von Ferdinand David an Lea Mendelssohn Bartholdy sind nicht bekannt.</note>, denn Du warst so gut, ihn zu veranlaßen, damit ich mich nicht beunruhigen soll. Er schreibt ganz witzig und hübsch.</p> <p><date cert="high" when="1836-02-04" xml:id="date_bbb93004-b6e1-4718-a4e0-30d1fdffd39c">Morgen</date> erwarten wir <persName xml:id="persName_40745067-ef51-497e-bde5-932a6f7692a2">Luise<name key="PSN0111896" style="hidden" type="person">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName>, die mit <persName xml:id="persName_91d8b62d-75b9-4343-91a0-049872d37b2a">prinzlichem<name key="PSN0113985" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Carl Alexander Prinz von (1801-1883)</name></persName> Wagen und Bedienung nach<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg><placeName xml:id="placeName_f1d3101d-cab3-4893-b939-7958f964c0e5">Dresden<settlement key="STM0100142" style="hidden" type="locality">Dresden</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gereist <add place="inline">ist<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></add><note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_df9b4307-2411-4509-b959-36741d0d4b36" xml:lang="de">ist – nachträglich in der Zeile eingefügt.</note><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b2e191c0-9fdf-4e29-ac66-ee393cbd2c11" xml:lang="de">Luise, die mit prinzlichem Wagen und Bedienung nach Dresden gereist ist – Luise Hensel Hatte die preußische Oberhofmeisterin Marie Sophie Clausewitz Gräfin von Clausewitz zu einer medizinischen Therapie nach Dresden begleitet. Vgl. dazu Brief gb-1836-01-17-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 17. Januar 1836.</note>, mit Schnellpost zurück<add place="inline">kömmt<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></add><note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_d73d0cbe-19f3-4153-ba1b-897459d1fec0" xml:lang="de">zurückkömmt – »kömmt« nachträglich in der Zeile eingefügt.</note>. Die dortigen Aerzte sagten gleich bei Ankunft der <persName xml:id="persName_4b7f57e1-7651-4e33-9900-e5eadb5a3e3b">Generalin<name key="PSN0120274" style="hidden" type="person">Clausewitz, Marie Sophie (seit 1827) Gräfin von (1779-1836)</name></persName>, sie sei gefährlich krank. <persName xml:id="persName_09f79db4-3879-46d9-aedd-130bceee0d6f">Rust<name key="PSN0118047" style="hidden" type="person">Rust, Johann Nepomuk (seit 1836) Ritter von (1775-1840)</name></persName> behandelte sie bloß als Wahnsinnige, und wollte <persName xml:id="persName_4faba39f-605f-4aa5-b6e0-e59282151b11">Luisen<name key="PSN0111896" style="hidden" type="person">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName> große Dosen Opium mitgeben, Falls sie unterwegs wüthend werden sollte. Sie ist nun dort gestorben<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_133a1f89-62b6-4fa1-999e-885a731622b1" xml:lang="de">der Generalin … Sie ist nun dort gestorben – Marie Sophie Clausewitz Gräfin von Clausewitz starb am 28. Januar 1836 in Dresden.</note>.</p> <p><title xml:id="title_79d11029-93df-402c-8f28-69e6a12e114b"><hi rend="latintype">The kings own</hi><name key="PSN0113088" style="hidden" type="author">Marryat, Sir Frederick (1792–1848)</name><name key="CRT0112932" style="hidden" type="literature">The king’s own</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_48f6fb96-b4c4-4f23-a86c-1ecebb20eb37" xml:lang="de">The kings own – Lea Mendelssohn Bartholdy hatte von ihrem Sohn Felix Bücher von Frederick Marryat geschenkt erhalten, darunter auch den 1830 in London erschienenen dreibändigen Roman The king’s own.</note> fängt wunderschön, grandios, rührend an; dann muß man sich durch entsetzliche Längen und SchiffsUnendlichkeiten winden, um zu einer ganz verzwickten und grauenvollen Entwicklung zu gelangen. Es thut mir um das <hi rend="latintype">young people</hi> schrecklich leid, (ich habe ein gewaltig mitleidiges Herz für Liebende in Romanen) besonders wenn sie eines nicht gesagten oder zu spät ausgesprochenen Worts willen schmählich um ihr schönes Leben kommen. Nun, Gott habe sie selig! Vom <title xml:id="title_828b8918-c76a-47a8-9cdf-15be8174854d"><hi rend="latintype">naval officer</hi><name key="PSN0113088" style="hidden" type="author">Marryat, Sir Frederick (1792–1848)</name><name key="CRT0112939" style="hidden" type="literature">The Naval Officer, or Scenes in the Life and Adventures of Frank Mildmay</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1ef1e0f0-6a6f-4b47-b4e1-2c49d35a1aef" xml:lang="de">naval officer – The Naval Officer, or Scenes in the Life and Adventures of Frank Mildmay, Roman von Frederick Marryat, 3 Bde., London 1829.</note> habe ich keine viel günstigere Meinung; ich habe ihm aber erst eben zum <title xml:id="title_e89117a4-33ed-4683-8883-10291eff5841"><hi rend="latintype">midshipman</hi><name key="PSN0113088" style="hidden" type="author">Marryat, Sir Frederick (1792–1848)</name><name key="CRT0112940" style="hidden" type="literature">Mr. Midshipman Easy</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_26a3283f-2721-4180-88ea-0a0b91e0b12c" xml:lang="de">midshipman – Der Roman Mr. Midshipman Easy von Frederick Marryat, 3 Bde., London 1836.</note> versetzten, es kann ja noch wunderschön werden.</p> <p><persName xml:id="persName_efa416bd-30e5-465e-be5f-84d3724e487c">Alexander<name key="PSN0113213" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName> war <date cert="high" when="1836-01-31" xml:id="date_d0917b51-3f90-48ac-a5da-853021451adc">gestern</date> hier; sein intendirtes Koncert mußte sich in Tanz verwandeln; die ersten Ankommenden waren <persName xml:id="persName_327fe878-1059-45e2-aba8-9e01ea788e65">die <hi rend="latintype">Blanc</hi><name key="PSN0109970" style="hidden" type="person">Blanck, Constanze (1779-1861)</name></persName>, <persName xml:id="persName_7d39cf43-9a30-49f5-96a1-e555fadf7481">Zerline Oppert<name key="PSN0120285" style="hidden" type="person">Oppert (urspr. Oppenheimer), Zerline Antonie (1784-1868)</name></persName> und <persName xml:id="persName_5782b892-fd42-436b-9a65-8a833784d428">die Dr. Oppert<name key="PSN0120286" style="hidden" type="person">Oppert, Julie Auguste Helene (1807-1854)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_748ce459-77f5-48f0-95fa-fb74f8393021" xml:lang="de">Zerline Oppert und die Dr. Oppert – Zerline Antonie Oppert war die Schwester, Julie Auguste Helene Oppert die Ehefrau des Berliner Arztes Carl Gustav Theodor Oppert. </note>, nebst einigen junger Franzosen, die verwunderte Augen über die Tänzerinnen machten. – An Stoff zum Streit fehlts wieder nicht; Eisenbahnen, mit denen wir um 20 Jahre zurückbleiben, wegen der väterlichen Regierung, und deren Aktien – ungelegte Eier – an der Börse schon 1/2 Procent standen; das Verbot wegen span. Papiere, ebenfalls eine Emanation unsrer Vormundschaftlichkeit, <hi rend="latintype">etc</hi>. Nach <persName xml:id="persName_7d3533db-ae86-441a-afce-921a76a5bc05">Luisens<name key="PSN0111896" style="hidden" type="person">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName> Zurückkunft werden wohl auch die Allo- und Homö-schlachten<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_a31bbfaa-c352-4ef8-9a54-b25952f0541f" xml:lang="de">Allo- und Homö-schlachten – Streit um medizinische Behandlungsmethoden: Allopathie (auch: Allöopathie) war ursprünglich Samuel Hahnemanns Bezeichnung für nicht-homöopathische Behandlungsmethoden. Die Homöopathie (von griech. »homoios« und »pathos«) ist eine Therapieform, bei der Ähnliches mit Ähnlichem geheilt werden soll.</note> wieder aufgewärmt. Von letzteren kann ich Dich wenigstens versichern, daß die verspotteten Körnchen meinen sehr bösen, angreifenden Husten völlig vertrieben haben.</p> <closer rend="left">Leb Du mir sehr wohl und vergnügt, mein geliebtes Kind! und laß bald Erfreuliches von Dir hören. </closer> <signed rend="right">Deine treue Mutter.</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_bb839ed6-23ec-4bb3-9a29-d8b286f2cda1"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><persName xml:id="persName_b865c043-1be6-426b-8a09-f372123a1988">Albert Haidemann<name key="PSN0111960" style="hidden" type="person">Heydemann, Albert Gustav (1808-1877)</name></persName> läßt Dich sehr grüßen; er besucht uns zuweilen, bei <persName xml:id="persName_3d7c1915-31bd-467b-bdf9-4d33e5dd004c"><hi rend="latintype">Louis</hi><name key="PSN0111961" style="hidden" type="person">Heydemann, Ludwig Eduard (Louis) (1805-1874)</name></persName> winkt aber schon der zukünftige Ehestand<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_051c1642-0586-422d-8488-421431e2faeb" xml:lang="de">bei Louis winkt aber schon der zukünftige Ehestand – Der Jurist Ludwig Eduard Heydemann ehelichte am 2. Juli 1837 Friederike Auguste Pauly, verw. von Siebold (1806-1845).</note>.</p> </div></body></text></TEI>