gb-1836-01-26-01
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Berlin, 26. Januar 1836
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Bl.: S. 1-2 Brieftext.
Fanny Hensel, Rebecka Lejeune Dirichlet
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
einen Tag übertrete, da Du es doch noch zur rechten Zeit, ja einen Tag früher bekömmst.
non nobis
addio, nächstens mehr.
Nun habe ich
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Ich muß zwei Geschichten von
Berlin, 26sten Januar 36 Mein lieber Felix, ich hoffe Du wirst nicht böse seyn, wenn ich Dein Gebot umgehend zu schicken, um einen Tag übertrete, da Du es doch noch zur rechten Zeit, ja einen Tag früher bekömmst. Mittwoch, morgen gebe ich es auf die Post, und Freitag ist es dort, Sonnabend brauchst Du es, wie Du schreibst. Du kennst die Liebenswürdigkeit der hiesigen Arbeiter, seit 14 Tagen ist der Auszug beim Notenschreiber, und auf mehrfaches Erinnern antwortet er immer, er sey bald fertig, als ich nun gestern die Noten fordern lasse, findet sichs, daß er erst eben angefangen hat. Er wird nun, auf mein entsetzliches Schelten und Brummen, die Nacht durch schreiben, und morgen früh fertig seyn. Aber fertig oder nicht, schicke ich den Auszug auf mein Wort morgen ab. Besten Dank für die Melusina, wir wollen uns oft dran erfreuen. Dein Winterbildchen ist sehr schön, Du machst jetzt große Fortschritte, mache mir doch auch einmal wieder eins. Rebecka amüsirt sich prächtig mit dem Blumenmalen, und hat für die kurze Zeit wirklich schon sehr viel gelernt. Ich lese fleißig englisch, schreibe Wörter auf, und lerne sie auswendig, bemühe mich auch, meinem sehr verfallnen musikalischen Gedächtniß zu Hülfe zu kommen, und lerne ordentlich Musik auswendig. Deinen Geburtstag wollen wir durch unsern Paulus feiern, und vielleicht non nobis dazu nehmen. Sebastian, der den ganzen Winter in der Stube zubringen müssen, ist erst zweimal ausgefahren, heut aber ist das Wetter so schön und freundlich, daß ich ihn zum erstenmal ein wenig zu Fuß aus führen will, er hat sich Gott sey Dank, wieder sehr erholt. Da aber die Sonne nicht wartet, addio, nächstens mehr. Nun habe ich Mutter und Sebastian spatziren geführt. Sey doch so gut, da es doch wahrscheinlich noch lange dauert, bis Dein Auszug gedruckt wird, was Du davon fertig hast, dort abschreiben zu lassen, und mir herzuschicken. Mutter will das an uns wenden, damit wir eher die Freude haben, es zu hören. Und nun leb wohl. Fanny Hensel | Ich habe Dir so lange nicht geschrieben, weil ich eigentlich nichts zu schreiben habe, ich lebe einen Tag genau wie den Andern, und fühle mich dabei am wohlsten. Brav, daß Du solche schöne Winterpromenaden machst, Du hast ein einziges Talent, Menschen zu finden, die Dir leben helfen, freilich hast Du es leichter, wie jeder Andre, Dir zeigt sich jeder gern in Sonntagslaune. Ich mache es nicht so gut, ich habe das Gehen verlernt, komme eben hundsmüde zu Hause, und habe auch mit dem Arbeiter gezankt, der Dein Geburtstagsgeschenk schon Sonnabend hatte fertig machen sollen und heut hab ichs noch nicht, Du wirst Wunder denken, was es ist, ein Quark. Dir ist es aber auch ein Vergnügen, was zu schenken, wie reizend hast Du Karte und Farbe benutzt. Wäre ich nur erst halb so weit, ich arbeite wenigstens genug, nächstens schicke ich Dir eine Probe meines Fleißes. Ich muß zwei Geschichten von Walter erzählen. Neulich will er nicht zur Zeit zu Bett gehn, ich predige ihm Moral und sage, Du bist ja folgsam, Du wirst doch artig zu Bette gehn, wenn ich Dirs sage, er antwortet freundlich: Sags aber lieber nicht. Dann spricht er von der dicken Köchin, ich frage ihn, wo ist denn die dick? Bei ihre Schürze. Der Junge wird Deiner Liebe immer werther, folgsam, munter, gesund, Gott lasse ihn dabei, dann werden wir, und Du mit uns, Freude an dem Jungen erleben. Nun leb mir wohl, ich will nächstens sehn, ob ich Dir wieder ordentlich schreiben kann, noch will nichts in den Kopf und in die Feder. Sey gesund. Rebecka Lejeune Dirichlet
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1836-01-26-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1836-01-26-01" xml:id="title_030caa05-f105-4acf-880f-e7ca4eed2321">Fanny Hensel und Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 26. Januar 1836</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_f9ea46b1-4d8e-45df-b509-3b17438f1863">Mein lieber Felix, ich hoffe Du wirst nicht böse seyn, wenn ich Dein Gebot umgehend zu schicken, um einen Tag übertrete, da Du es doch noch zur rechten Zeit, ja einen Tag früher bekömmst. Mittwoch,</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_fe691b9f-13ca-4a76-b37c-42fa079b7471">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1836-01-16-01" type="precursor" xml:id="title_20781b2c-a540-468c-9b80-25c0628c943b">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 16. Januar 1836</title> <title key="fmb-1836-01-29-02" type="successor" xml:id="title_7d4b7ae5-caa0-441e-8a61-b698a1e0ef17">Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 29. 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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1836-01-26" xml:id="date_e7754f70-fc23-4885-90d4-a51b32a875f6">26. 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Siehe dazu Brief fmb-1836-01-01-01 (Brief Nr. 1274) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 1. Januar 1836, Z. 46 ff.: »drum bitte ich Dich auch, liebe Fanny, Dir den Clavierauszug selbst lieber gleich abschreiben zu lassen, denn ich könnte ihn sonst vielleicht allzubald brauchen müssen. 14 Tage lang kannst Du ihn aber noch bestimmt da behalten.«</note>, um <hi n="1" rend="underline">einen</hi> Tag übertrete, da Du es doch noch zur rechten Zeit, ja einen Tag früher bekömmst. <date cert="high" when="1836-01-27" xml:id="date_94ff6095-1ac8-4520-b459-8f5687c34b33">Mittwoch, morgen</date> gebe ich es auf die Post, und <date cert="high" when="1836-01-29" xml:id="date_07974563-fecf-4d8e-b901-eb6283cf9ebd">Freitag</date> ist es dort, <date cert="high" when="1836-01-30" xml:id="date_8aef0b7a-3a6e-42b2-aee1-d4c59e57a65e">Sonnabend</date> brauchst Du es, wie Du schreibst. Du kennst die Liebenswürdigkeit der hiesigen Arbeiter, seit 14 Tagen ist der Auszug beim Notenschreiber, und auf mehrfaches Erinnern antwortet er immer, er sey bald fertig, als ich nun <date cert="high" when="1836-01-25" xml:id="date_785dab50-4c69-4948-b686-be9432b4cac2">gestern</date> <title xml:id="title_71d4064c-2929-4c5c-b517-d5e6c8646236">die Noten<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qmcexwiy-qto2-szdo-eqyw-kmcvs7ld3ncp"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> fordern lasse, findet sichs, daß er erst eben angefangen hat. Er wird nun, auf mein entsetzliches Schelten und Brummen, die Nacht durch schreiben, und <date cert="high" when="1836-01-27" xml:id="date_7313ee8b-2900-4c73-b29c-302e4c7d50e6">morgen früh</date> fertig seyn. Aber fertig oder nicht, schicke ich <title xml:id="title_abe19924-6b8f-4238-915b-5ec708dd0bf0">den Auszug<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_eyyccpn8-zjcz-nho4-ppib-7lesfeftiodg"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> auf mein Wort morgen ab. Besten Dank für die <title xml:id="title_5d14229b-6b0e-465b-8656-aaf758fb06a3">Melusina<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_5nivzng3-mlgc-ksyd-m63y-fykfiqvswwnu"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5b8617c9-d3da-43d4-ae30-08669d3bef15" xml:lang="de">Besten Dank für die Melusina – Mit Brief fmb-1836-01-23-01 (Brief Nr. 1282) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 23. Januar 1836, hatte der Komponist ein für die beiden Schwestern bestimmtes Druckexemplar des von ihm erstellten Klavierauszugs zur Ouvertüre zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, op. 32 (MWV P 12). Dieser erschien im Januar / Februar 1836 im Verlag Breitkopf & Härtel in Leipzig.</note>, wir wollen uns oft dran erfreuen. Dein <title xml:id="title_68339bae-bcff-46c4-baf1-e391f7d23ba2">Winterbildchen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_tx25daqr-6uxc-flfs-ji6o-kmaeelo2l7rv"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="watercolors_and_colored_pen_and_ink_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="datable_watercolors" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100737" style="hidden">Blick aus Reichel’s Garten im Winter, [23. Januar 1836]; D-LEims, AP 25<idno type="MWV">AQ 17</idno><idno type="op"></idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0e2f842b-7649-49d2-88db-98fbf39b3dc6" xml:lang="de">Dein Winterbildchen – Ebenfalls im Brief vom 23. Januar 1836 übersandte Mendelssohn die für die Mutter Lea angefertigte aquarellierte Zeichnung Blick aus Reichel’s Garten im Winter MWV-VB AQ 17 (heutiger Standort: D-LEims, AP 25. Abbildung in Klein, Almanach, S. 35).</note> ist sehr schön, Du machst jetzt große Fortschritte, mache mir doch auch einmal wieder eins. <persName xml:id="persName_48a581ee-a9c5-4f81-a3d2-6d11103fe32f">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> amüsirt sich prächtig mit dem Blumenmalen, und hat für die kurze Zeit wirklich schon sehr viel gelernt. Ich lese fleißig englisch, schreibe Wörter auf, und lerne sie auswendig, bemühe mich auch, meinem sehr verfallnen musikalischen Gedächtniß zu Hülfe zu kommen, und lerne ordentlich Musik auswendig. <date cert="high" when="1836-02-03" xml:id="date_acc886b4-8b23-48da-ad90-963e58e7e611">Deinen Geburtstag</date> wollen wir durch unsern <title xml:id="title_cc8654ce-7e28-423c-9238-52795c07d495">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_2rwpxmmw-ohko-lnpn-hsou-tttsedk03hg7"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> feiern, und vielleicht <hi rend="latintype">non nobis</hi> <add place="above">da<name key="PSN0111893" resp="writers_hand" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name></add>zu nehmen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e901a716-2131-4823-9495-91b310f6307e" xml:lang="de">Deinen Geburtstag wollen wir durch unsern Paulus feiern, und vielleicht non nobis dazu nehmen – Über das Singen der »anwesenden Nummern des Paulus« am 3. Februar 1836, Felix Mendelssohn Bartholdy 27. Geburtstag, berichtete Fanny Hensel in Brief gb-1836-02-05-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 4. und 5. Februar 1836. Den 115. Psalm »Non nobis Domine« / »Nicht unserm Namen, Herr« op. 31 (MWV A 9) erwähnte die Schwester dagegen nicht.</note>.</p> <p><persName xml:id="persName_422cc993-1b9f-4d1d-96bb-f5bddbe85fb2">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName>, der den ganzen Winter in der Stube zubringen müssen, ist erst zweimal ausgefahren, <date cert="high" when="1836-01-26" xml:id="date_b0b46c18-1157-487d-b946-c0aebb8251ff">heut</date> aber ist das Wetter so schön und freundlich, daß ich ihn zum erstenmal ein wenig zu Fuß aus führen will, er hat sich Gott sey Dank, wieder sehr erholt. Da aber die Sonne nicht wartet, <hi rend="latintype">addio</hi>, nächstens mehr.</p> <p>Nun habe ich <persName xml:id="persName_40845ef8-ccdd-462a-a808-ff6a00e0cfa6">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> und <persName xml:id="persName_f7c7044a-d707-45b3-91dc-8ce74bb0b36b">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_e1b50f21-289e-4110-a401-0738f973e000"> <corr resp="writer">spatzieren</corr> <sic resp="writer">spatziren</sic> </choice><note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_637dd889-4cd0-4694-9de2-bc5c9dc676fa" xml:lang="de">spatzieren – korrigiert aus »spatziren«. (»r« korrigiert zu »er«).</note> geführt. Sey doch so gut, da es doch wahrscheinlich noch lange dauert, bis <title xml:id="title_b8b44f64-5dcc-4d5a-8c1f-847cca4432c7">Dein Auszug<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_1vwwlpks-dmxq-2ui1-olep-7gastmhoheif"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> gedruckt wird<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b588b69f-df0b-4176-8e09-4367c6acdd62" xml:lang="de">bis Dein Auszug gedruckt wird – Der Klavierauszug des Paulus erschien Ende 1836 im Verlag N. Simrock im Druck (PN 3281).</note>, was Du davon fertig hast, dort abschreiben zu lassen, und mir herzuschicken. <persName xml:id="persName_3134005a-e39d-40f3-a2b3-282ffd921768">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> will das an <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">uns</unclear> wenden , damit wir eher die Freude haben, es zu hören. <seg type="closer">Und nun leb wohl</seg>.</p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Fanny Hensel</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_dae1403e-7a7a-4ce8-891a-95760c569fef"> <docAuthor key="PSN0110673" resp="author" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">|<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>Ich habe Dir so lange nicht geschrieben<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8d3519ac-325e-432b-829f-fce8424de941" xml:lang="de">Ich habe Dir so lange nicht geschrieben – siehe Brief gb-1836-01-09-01 Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 9. Januar 1836.</note>, weil ich eigentlich nichts zu schreiben habe, ich lebe einen Tag genau wie den Andern, und fühle mich dabei am wohlsten. Brav, daß Du solche schöne Winterpromenaden machst<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ff2e49e1-1b9e-4c53-a915-7479d3a20861" xml:lang="de">daß Du solche schöne Winterpromenaden machst – Der Leipziger Arzt Johann Christian August Clarus hatte dem Komponisten zur Stärkung seiner Gesundheit regelmäßige Spaziergänge verordnet.</note>, Du hast ein einziges Talent, Menschen zu finden, die Dir leben helfen, freilich hast Du es leichter, wie jeder Andre, Dir zeigt sich jeder gern in Sonntagslaune. Ich mache es nicht so gut, ich habe das Gehen verlernt, komme eben hundsmüde zu Hause, und habe auch mit dem Arbeiter gezankt, der Dein Geburtstagsgeschenk<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_64dd53fb-7c70-40e5-98d2-6d056d45c91b" xml:lang="de">Dein Geburtstagsgeschenk – ein Reisenecessaire; siehe Brief gb-1836-02-01-01 Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 1. Februar 1836.</note> schon <date cert="high" when="1836-01-23" xml:id="date_85bbe7e3-2cea-4719-adac-0d846af621aa">Sonnabend</date> hatte fertig machen sollen und <date cert="high" when="1836-01-26" xml:id="date_95a1fdf6-2097-47b0-87c6-caf5ab0a305d">heut</date> hab ichs noch nicht, Du wirst Wunder denken, was es ist, ein Quark. Dir ist es aber auch ein Vergnügen, was zu schenken, wie reizend hast Du Karte und Farbe benutzt. Wäre ich nur erst halb so weit, ich arbeite wenigstens genug, nächstens schicke ich Dir eine Probe meines Fleißes. </p> <p>Ich muß zwei Geschichten von <persName xml:id="persName_3473abd7-0408-4c8f-9a80-008a2fc1c36e">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> erzählen. Neulich will er nicht zur Zeit zu Bett gehn, ich predige ihm Moral und sage, Du bist ja folgsam, Du wirst doch artig zu Bette gehn, wenn ich Dirs sage, er antwortet freundlich: Sags aber lieber nicht. Dann spricht er von der dicken Köchin, ich frage ihn, wo ist denn die dick? Bei ihre Schürze. Der Junge wird Deiner Liebe immer werther, folgsam, munter, gesund, Gott lasse ihn dabei, dann werden wir, und Du mit uns, Freude an dem Jungen erleben. <seg type="closer">Nun leb mir wohl, ich will nächstens sehn, ob ich Dir wieder ordentlich schreiben kann, noch will nichts in den Kopf und in die Feder. Sey gesund.</seg></p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Rebecka Lejeune Dirichlet</add></signed> </div> </body> </text></TEI>