gb-1836-01-22-01
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Berlin, 22. Januar 1836
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [BERLIN 5-6 / 22/1], [R18 / 22 1 / No5], Siegeloblate.
Lea Mendelssohn Bartholdy
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
j’ai souffert le martyre ; die schrecklichsten Ideen waren mir mit allen Vernunftgründen nicht aus dem Kopf zu bringen. Nachdem die Tafel endlich aufgehoben war, kamen Pauls und auch mein nach der Post gesandter Bote mit
jetztnur sein kann .
Eine von Canapee gehe, d. h. kein Wort spreche. Der Einfluß des unbegreiflich wechselnden Wetters äußert sich indeß, trotz daß ich die warmen Zimmer schlechterdings nicht verlaße, und sogar, was ich nie gethan, die Schlafstube heizen laße. Auch bin ich durch diese frische Luft Entziehung so empfindlich geworden, daß ich gar nicht begreife, wie ich das Ausfahren je werde ertragen können. Mein
Catels Pifferaro
A proposdes Haars! Das Recept kann jetzt nicht helfen, weil
frischeBirkenblätter und Knospen erst wachsen müßen.
apropos! hast Du den kleinen
grenadir de Waterloogefunden? – Die Hoffnung zu
engagementfreut mich herzlich;
Fama. Das ist doch gewiß ein neues Naturgenie! Sage mir doch etwas darüber, bitte! – Ueber Deine finanziellen Angelegenheiten will Dir
obligirthat, und wie jeder es als die größte Härte betrachtet, wenn man sein Eigenthum zurück fordert. Laß es auch Dir mit dem Verborgen, wogegen er Dich stets warnte, zum Beispiel dienen. Der Einzige, der ihm stets dankbar und ein pünktlicher Zahler war, der arme
|prince couronneGesellschaft, wie der Hof sich ausdrückt, Louis XVquadrille bei Ribeaupierrequadrille einnehmen dürfe. Diese Undelikateße und Gefühllosigkeit war denn doch auch dem Hofe zu stark, und es wurde geantwortet, die quadr. würde gar nicht Statt haben. –
Peter Simple
sounwahrscheinlich und theilweise abgebraucht (das Vertauschen der Kinder – das Erscheinen der Schwester auf dem Theater) – tausendmal da gewesen – und dann finde ichs so
shocking, den Helden 20 Monat in
Bedlamzu laßen , daß der sonst liebliche Eindruck mancher lebensvollen Scenen und Charakteristiken ganz in Schatten gerückt worden. Fern davon, daß
Scott
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nichtkopiren, indem es sich gedruckt doch beßer liest. Sag
Berlin 22 Januar 1836 Sonntag, mein geliebtes Kind! ging es mir noch recht schlecht, eh es mir recht gut ging. Pauls hatten mir versprochen, zu Tisch zu kommen; aber ich warte eene Stunde, ich warte zwen Stunden in die Droschke – keine Paules da! Meine schon sehr gereizte und erregte Phantasie kombinirte sich das mit Deinem – für mich – langen Stillschweigen, und ich stand eine Angst aus, die mir zu meinem argen Husten, Fieber verschaffte. Die hungrigen Gemüther hatten sich nun zu Tisch gesetzt, mir war die Kehle aber wie zugeschnürt, j’ai souffert le martyre; die schrecklichsten Ideen waren mir mit allen Vernunftgründen nicht aus dem Kopf zu bringen. Nachdem die Tafel endlich aufgehoben war, kamen Pauls und auch mein nach der Post gesandter Bote mit dem Brief . Und nun war ich so erfreut, beruhigt, beglückt wie ichs jetzt nur sein kann. Eine von Heine’ns nicht entfernte Zuckersiederei war in Brand gerathen; es war recht, daß Pauls der Mutter in ihrer Unruh Beistand leisteten, und in dem ungeheuren Gedränge in dortiger Gegend konnten sie nicht früher zurückkehren. – Da bei meinem Husten viel Nervöses obwaltet, hat diese gräßliche Angst freilich nicht vortheilhaft gewirkt und mich zurückgebracht; hingegen ist er seit den letzten ruhigen Tagen bedeutend gewichen und ich kann die Verminderung genau bemerken, vorzüglich wenn ich nach Canapee gehe, d. h. kein Wort spreche. Der Einfluß des unbegreiflich wechselnden Wetters äußert sich indeß, trotz daß ich die warmen Zimmer schlechterdings nicht verlaße, und sogar, was ich nie gethan, die Schlafstube heizen laße. Auch bin ich durch diese frische Luft Entziehung so empfindlich geworden, daß ich gar nicht begreife, wie ich das Ausfahren je werde ertragen können. Mein Sebastianchen nicht zu sehen, ist für den Augenblick die größte Entbehrung; er ist eben so an die Stube gebannt als ich; es geht ihm, Gott sei Dank! aber gut, und er findet sich in seine Gefangenschaft die ihm unser kleiner Engel Walter versüßt. Es läßt sich nicht beschreiben, wie das Kind sich täglich schöner, liebenswürdiger, gescheuter entwickelt, und wie bei so vielen Eigenschaften, durch seine strotzende Gesundheit und Kraft bedingt, die Gutmüthigkeit und der strengste Gehorsam vorwalten. Man kann sich kein vortrefflicheres Kind erdenken! – Sein Sinn und Gedächtniß für Bilder ist nebenbei eine komische Oase in der mathematischen Dirichleterei! Die Kupferstiche in d. grauen Stube muß man ihm beständig erklären, und v. Catels Pifferaro, den Hensel gebraucht und einstweilen die Skizze seines großen Bildes hingehängt, spricht er unaufhörlich, so wie v. den Bildern des großen und des kleinen Onkel Felix. Gestern betrachtete er seine Mama nachdem sie sich frisirt hatte und sagte ihr, Mama, Deine Haare sind so schön glatt, nun mußt Du keine Haube aufsetzen und sie verderben. – A propos des Haars! Das Recept kann jetzt nicht helfen, weil frische Birkenblätter und Knospen erst wachsen müßen. Dirichlet leidet nun schon d. 12. Tag an einer ungeheuer geschwollnen Backe und einem Geschwür das vorgestern aufging und nun Beßerung anzeigt. Wie hypochondrisch und einsiedlerisch ihn das stimmt, kannst Du Dir nicht denken; er lehnt bisher alle meine Einladungen zum Thee und Mittageßen ab. Es ist aber auch traurig für einen Mann, so lange das Zimmer hüten zu müßen. Nicht apropos! hast Du den kleinen grenadir de Waterloo gefunden? – Die Hoffnung zu Davids engagement freut mich herzlich; Paul hat v. Liebert gehört, daß der Quartett Abend vortrefflich ausgefallen ist: ich wünsche ihm aufrichtig Glück. Da Gusikow eine Empfehlung v. Dir an Onkel gebracht, so vermuthe ich, daß Du ihn auch so außerordentlich findest, wie die Fama. Das ist doch gewiß ein neues Naturgenie! Sage mir doch etwas darüber, bitte! – Ueber Deine finanziellen Angelegenheiten will Dir Paul schreiben, mein Herz! Was unsre gemeinschaftlichen betrifft, so geht es langsam; man glaubt nicht, wie viele Menschen der gute Vater obligirt hat, und wie jeder es als die größte Härte betrachtet, wenn man sein Eigenthum zurück fordert. Laß es auch Dir mit dem Verborgen, wogegen er Dich stets warnte, zum Beispiel dienen. Der Einzige, der ihm stets dankbar und ein pünktlicher Zahler war, der arme Hempel, mußte sterben! sein Tod in der Fremde wird doppelte Weitläuftigkeiten und Unannehmlichkeit bei Zurück Erstattung der 10, 000 rt. verursachen. Künftigen Monat ist der Wechsel fällig; wenn die traurige Sache aber in Jahr und Tag abgemacht ist, wird man von Glück zu sagen haben. Sein Neffe und Erbe, der junge Officier den er mitgenommen, hat ihn öffnen laßen, trotz der englischen schrecklichen Vorurtheile dazu. Ich finde es klug, da es ihm, hinsichtlich daß er Universalerbe und mit ihm allein in der Fremde war, vielleicht in 40 Jahren von weitläuftigen übelgesinnten Verwandten hätte Fatalitäten zuziehen können. Runge ist jetzt in Oranienb. und bereitet sich, in einigen Wochen nach London zu reisen, um so mehr, da Hempel einige deutsche Arbeiter mit hinüber genommen, die dort jetzt wie verrathen und verkauft sind. Wie schrecklich durchschneidet der bittre Tod doch die weisesten und bestens angelegten Pläne! | Trotz alles Widerrathens ist Luise gestern mit Fr. v. Clausewitz abgereist. Der Einzige v. allen Verwandten und sogenannten Freunden der Kranken, der sich thätig und brav betragen, ist Graf Brühl; er wollte mitfahren, da Luise das aber mit gewohntem Eigensinn, eben so wie die Begleitung eines Arztes, ausgeschlagen, ist er voraus gereist um das Nöthige zu bereiten, und hat vorläufig 100 rt. zu Auslagen Luisen übergeben. Prinzeß Wilhelm die jüngere hat die Gnade ihren Wagen und 2 Bedienten zu lassen!! Hatte Vater nicht Recht zu sagen, Prinzen hätten gar kein Gefühl wie andre Menschen, sie könnten nicht einmal Zahnschmerzen haben! – Der eigentliche Grund, die Kranke nach Dresden zu bringen ist – –. der prince couronne hat die undelikate Manie, bedeutenden Kranken aus der Gesellschaft, wie der Hof sich ausdrückt, Rust zuzuschicken (was auch bei Wilh. Humbold der Fall war, der bereits Dieffenbach hatte, mit dem deßhalb eine fatale Scene vorfiel) . Die Generalin und ihre Verwandte mögen ihn nicht, da aber niemand den Muth hat, das auszusprechen, schicken sie sie lieber fort. – Bei Gelegenheit des Unglücks mit Schlippenbach ist etwas geschehen, das wirklich klingt, als stamme es von Louis XV Hof und Zeit. Die Gräfin hatte Abends zuvor in einer quadrille bei Ribeaupierre getanzt, die bestimmt war, am Hof nächstens wiederholt zu werden. Kaum war den andern Morgen das Unglück bekannt, so schreibt Baron Weiher (Bruder des, et schwuppt – und dem zufriedenen Herzen dem alles wohl schmeckt –) an Gräfin Brandenburg, und bittet dringend, daß seine Tochter den Platz der Gräfin Schlipp. bei der Hofquadrille einnehmen dürfe. Diese Undelikateße und Gefühllosigkeit war denn doch auch dem Hofe zu stark, und es wurde geantwortet, die quadr. würde gar nicht Statt haben. – Peter Simple habe ich gestern unter die Haube gebracht, liebster Felix! es sind wunderhübsche Scenen darin; an dieser menschlichen Amphibie liebe ich aber nur ihr Leben auf festem Lande; die SchiffsExistenz mag für Engländer und Seeleute Intereße haben, nicht für mich. Die Entwicklung ist nicht unintereßant, aber so unwahrscheinlich und theilweise abgebraucht (das Vertauschen der Kinder – das Erscheinen der Schwester auf dem Theater) – tausendmal da gewesen – und dann finde ichs so shocking, den Helden 20 Monat in Bedlam zu laßen, daß der sonst liebliche Eindruck mancher lebensvollen Scenen und Charakteristiken ganz in Schatten gerückt worden. Fern davon, daß Scott jemals so undelikat gewesen, ists nicht einmal Bulwer, der ihn doch lange nicht erreicht. Müßen engl. Romanschreiber, so wie jetzt die franz., immer mit so dicken, grellen Pinselstrichen auftragen! Nichts desto weniger dank ich Dir sehr für dies Geschenk, das mich im Ganzen intereßirt hat; ich werde auch die andern gern lesen. Peters Gestalt ist sehr gelungen, aber wie gesagt, alles verschmerzte ich, nur nicht 20 Monat im Tollhause. – – Ich laße jetzt abschreiben, was v. Paulus hier ist, kannst Du uns nicht mehr mittheilen? etwas f. die Decker, die gern mitsingen möchte? Wann kömmt es heraus? ists bald, so laß ich das Ganze nicht kopiren, indem es sich gedruckt doch beßer liest. Sag mir wie Du kontrahirt hast. Lebwohl und erhalte Dich gesund, mir zu Liebe!
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1836-01-22" xml:id="date_c09d4a47-8d4a-478b-86f9-023448689365">22. 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Es läßt sich nicht beschreiben, wie das Kind sich täglich schöner, liebenswürdiger, gescheuter entwickelt, und wie bei so vielen Eigenschaften, durch seine strotzende Gesundheit und Kraft bedingt, die Gutmüthigkeit und der strengste Gehorsam vorwalten. Man kann sich kein vortrefflicheres Kind erdenken! – Sein Sinn und Gedächtniß für Bilder ist nebenbei eine komische Oase in der mathematischen Dirichleterei! Die Kupferstiche in d. grauen Stube muß man ihm beständig erklären, und v. <title xml:id="title_3bd9ebae-c98d-4bd1-8c8a-4a63e432e0b3"><hi rend="latintype">Catels Pifferaro</hi><name key="PSN0110319" style="hidden" type="author">Catel, Franz Ludwig (1778–1856)</name><name key="CRT0112929" style="hidden" type="art">Alter Pifferaro mit einer der Musik lauschenden jungen Frau</name></title>, den <persName xml:id="persName_01aaf34f-c751-4377-9f74-e80d86acc606">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> gebraucht und einstweilen <title xml:id="title_32408f53-fafc-4d16-9027-c31de5477ee2">die Skizze<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0112812" style="hidden" type="art">Miriam (Farbenskizze 1835)</name></title> seines großen<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg><title xml:id="title_d9bb7336-fa0e-401d-9275-48eefd22169f">Bildes<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0109197" style="hidden" type="art">Miriam (Ölgemälde 1836)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a60f5275-183c-4263-bdfd-663aecc76aa6" xml:lang="de">Catels Pifferaro, den Hensel gebraucht … die Skizze seines großen Bildes – Wilhelm Hensel arbeitete seit Ende 1835 an seinem Ölgemälde Miriam (vollendet 1836). Bei der erwähnten Skizze dürfte es sich um die 1835 entstandene Farbenskizze zu seinem Bild handeln, die Fanny Hensel zu ihrem 30. Geburtstag am 14. November 1835 geschenkt bekommen hatte (Hensel, Tagebücher, S. 80; Eintrag vom 8. Juli 1839). Franz Catels Ölgemälde Alter Pifferaro mit einer der Musik lauschenden jungen Frau in der römischen Campagna sitzend, mit Blick auf das Aquädukt Felice mit Porta Furba war wohl bereits während Wilhelm Hensels Italienaufenthalt in seinen Besitz gelangt. Es diente Hensel wohl als thematische Vorlage für sein eigenes Bild.</note> hingehängt, spricht er unaufhörlich, so wie v. den Bildern des großen und des kleinen Onkel <persName xml:id="persName_0ccbf290-6afe-45ec-883d-1bc6f10ff973">Felix<name key="PSN0000001" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name></persName>. <date cert="high" when="1836-01-21" xml:id="date_30773792-2872-4904-8efe-a78e2c34c8c6">Gestern</date> betrachtete er seine <persName xml:id="persName_300aa222-6804-44bb-a7e5-7e67f9fc4a5b">Mama<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> nachdem sie sich frisirt hatte und sagte ihr, Mama, Deine Haare sind so schön glatt, nun mußt Du keine Haube aufsetzen und sie verderben. – <hi rend="latintype">A propos</hi> des Haars! Das Recept<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_48c144c3-1112-4312-8e65-b7907239ca5d" xml:lang="de">Das Recept – Gemeint ist ein für Rebecka Lejeune Dirichlet bestimmtes Rezept eines Birkenhaarwassers des Düsseldorfer homöopathischen Arztes Peter Backhausen. Felix Mendelssohn Bartholdy hatte dieses am 16. Januar 1836 zusammen mit einer Anweisung zur Anwendung übersandt. Siehe Brief fmb-1836-01-16-01 (Brief Nr. 1277) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin, Leipzig, 16. Januar 1836.</note> kann jetzt nicht helfen, weil <hi n="1" rend="underline">frische</hi> Birkenblätter und Knospen erst wachsen müßen. <persName xml:id="persName_1946e495-9a85-40ca-ac1e-93812b4c4d52">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> leidet nun schon d. 12. Tag an einer ungeheuer geschwollnen Backe und einem Geschwür das <date cert="high" when="1836-01-20" xml:id="date_2a983e25-2e72-4de2-8a16-6bdd8b12bdac">vorgestern</date> aufging und nun Beßerung anzeigt. Wie hypochondrisch und einsiedlerisch ihn das stimmt, kannst Du Dir nicht denken; er lehnt bisher alle meine Einladungen zum Thee und Mittageßen ab. Es ist aber auch traurig für einen Mann, so lange das Zimmer hüten zu müßen. Nicht <hi rend="latintype">apropos</hi>! hast Du den kleinen <hi rend="latintype">grenadir de Waterloo</hi> gefunden?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_38ce82ff-c404-4321-9ddf-0500b706811e" xml:lang="de">hast Du den kleinen grenadir de Waterloo gefunden?– vermutlich ein Bild oder eine Figur, die Mendelssohn als Weihnachtsgeschenk erhalten hatte. Er hatte sich kurze Zeit darauf dafür bedankt; siehe Brief fmb-1835-12-29-01 (Brief Nr. 1273) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 29. Dezember 1835, Z. 60: »Den Grenadier habe ich gefunden, er liegt auf meinem Tische, und ich danke Dir noch vielmal dafür.«</note> – Die Hoffnung zu <persName xml:id="persName_6ab99ffb-0433-46b5-a912-ea6ab5d5e979">Davids<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> <hi rend="latintype">engagement</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_44e78bb8-db6c-4e83-b18c-daeb2e2dee27" xml:lang="de">Die Hoffnung zu Davids engagement – Ferdinand David erhoffte sich die Konzertmeisterstelle in der Nachfolge des am 4. November 1835 gestorbenen Heinrich August Matthäi. Am 13. Februar 1836 sprach ihm die Konzertdirektion des Gewandhauses die Stelle interimsweise zu (Dörffel, Geschichte der Gewandhausconcerte, S. 253, sowie Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 15). Davids Einführung ins Amt erfolgte bei der Probe des Gewandhausorchesters am 24. Februar 1836 für das 18. Abonnementkonzert am Folgetag (ebenda, S. 19). David lebte bis zu seinem Tod im Jahr 1873 in Leipzig.</note> freut mich herzlich; <persName xml:id="persName_59fbb192-9e01-4775-8ad5-52dfbdf7f6a5">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> hat v. <persName xml:id="persName_f4431103-f745-4527-9b3b-09dcbbeeace5">Liebert<name key="PSN0112833" style="hidden" type="person">Liebert, Herr</name></persName> gehört, daß der <placeName xml:id="placeName_6e75f518-aac8-4a97-b04f-c77fedac5839">Quartett<name key="NST0102792" style="hidden" subtype="Quartett" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Abend vortrefflich ausgefallen ist<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_565806f3-d3ab-4116-bc30-ee628318ac9a" xml:lang="de">daß der Quartett Abend vortrefflich ausgefallen ist – Mit dem Tod des Gewandhaus-Konzertmeisters und Primarius’ des Gewandhaus-Quartetts Heinrich August Matthäi am 5. Oktober 1835 endeten auch die von diesem organisierten »Quartett-Unterhaltungen«. Sie wurden von dessen Mitspielern Carl August Lange (2. Violine), Carl Traugott Queisser (Viola) und Friedrich Wilhelm Grenser (Violoncello) nicht weitergeführt. Ferdinand David organisierte im Frühjahr 1836 selbst sechs »Quartettsoireen« in zwei Zyklen: am 16., 23. und 30. Januar sowie am 27. Februar, 12. und 19. März, die gut besucht und sehr erfolgreich waren. Davids Mitspieler für diese Konzerte waren Wilhelm Carl Uhlrich (2. Violine), Carl Traugott Queisser (Viola) und Johann Andreas Grabau (Violoncello). Siehe dazu ausführlich Böhm, Das Gewandhaus-Quartett, S. 44-46 und S. 168.</note>: ich wünsche ihm aufrichtig Glück. Da <persName xml:id="persName_5f86b677-4d57-408e-b95e-2ec1dd6bfb95">Gusikow<name key="PSN0111631" style="hidden" type="person">Gusikow, Michal Josef (eigtl.: Yehiel-Michiel) (1806-1837)</name></persName> eine Empfehlung v. Dir an <persName xml:id="persName_9537298d-b5af-4ef1-9757-493b731c9457">Onkel<name key="PSN0113227" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Joseph (1770-1848)</name></persName> gebracht, so vermuthe ich, daß Du ihn auch so außerordentlich findest<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_17ea1760-c31a-4429-a2e9-ff0ab4137867" xml:lang="de">Gusikow … daß Du ihn auch so außerordentlich findest – Mendelssohn hielt den Strohfiedelgeiger jüdischer Herkunft Michal Josef Gusikow für einen Musiker, »der an Vortrag und Fertigkeit keinem Virtuosen der Welt nachzustehn braucht«. Siehe Mendelssohns Antwortbrief auf vorliegendes Schreiben: Brief fmb-1836-01-29-01 (Brief Nr. 1283) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 29. Januar 1836.</note>, wie die <hi rend="latintype">Fama</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_5fe79f2e-8a77-4348-9d9d-aa71854faa51" xml:lang="de">Fama – in der römischen Mythologie die Gottheit des Ruhmes und des Gerüchts; zugleich Bezeichnung für eine über ein Gerücht verbreitete Geschichte.</note>. Das ist doch gewiß ein neues Naturgenie! Sage mir doch etwas darüber, bitte! – Ueber Deine finanziellen Angelegenheiten will Dir <persName xml:id="persName_a288738c-5501-4165-9d36-4fb3417f5d34">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> schreiben, mein Herz! Was unsre gemeinschaftlichen betrifft, so geht es langsam; man glaubt nicht, wie viele Menschen der gute <persName xml:id="persName_f3627645-78d7-46c9-b8af-00139c75bc64">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> <hi rend="latintype">obligirt</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_713228f3-8971-4a82-b123-f6b8c9c05d1e" xml:lang="de">obligirt – (zu Dank) verpflichtet; von frz. obliger.</note> hat, und wie jeder es als die größte Härte betrachtet, wenn man sein Eigenthum zurück fordert. Laß es auch Dir mit dem Verborgen, wogegen er Dich stets warnte, zum Beispiel dienen. Der Einzige, der ihm stets dankbar und ein pünktlicher Zahler war, der arme <persName xml:id="persName_9e8bd1af-2eca-4e02-bbc0-d27c315b6d03">Hempel<name key="PSN0111870" style="hidden" type="person">Hempel, Georg Friedrich Albert (1791-1836)</name></persName>, mußte sterben! sein Tod in der Fremde wird doppelte Weitläuftigkeiten und Unannehmlichkeit bei Zurück Erstattung der 10,000 rt.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2dda1aa7-4e9c-4d96-a668-6736c16fa222" xml:lang="de">der arme Hempel … sein Tod in der Fremde … Zurück Erstattung der 10,000 rt. – Der Chemiker und Unternehmer Georg Friedrich Albert Hempel war am 1. Januar 1836 während einer Geschäftsreise nach England in Vauxhall gestorben. Seine in Oranienburg agierende chemische Fabrik Hempel & Comp. wurde von dem bisherigen technischen Leiter Friedlieb Ferdinand Runge weitergeführt. Zu dem rückzuerstattenden Darlehen, das Abraham Mendelssohn Bartholdy gewährt hatte, vgl. Brief gb-1836-01-17-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 17. Januar 1836.</note> verursachen. Künftigen Monat ist der Wechsel fällig; wenn die traurige Sache aber in Jahr und Tag abgemacht ist, wird man von Glück zu sagen haben. Sein <persName xml:id="persName_1c3ac748-1ae4-45df-a129-8f65fbfce19f">Neffe<name key="PSN0120270" style="hidden" type="person">Hempel, Neffe von → Georg Friedrich Albert H.</name></persName> und Erbe, der junge Officier den er mitgenommen, hat ihn öffnen laßen, trotz der englischen schrecklichen Vorurtheile <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_605a9bb9-618b-4ccb-a78c-4370614fe202"><corr resp="writer">dagegen</corr><sic resp="writer">dazu</sic></choice>. Ich finde es klug, da es ihm, hinsichtlich daß er Universalerbe und mit ihm allein in der Fremde war, vielleicht in 40 Jahren von weitläuftigen übelgesinnten Verwandten hätte Fatalitäten zuziehen können. <persName xml:id="persName_ad60fc02-95d9-4266-a113-d0fd1c9107c1">Runge<name key="PSN0114358" style="hidden" type="person">Runge, Friedlieb Ferdinand (1794-1867)</name></persName> ist jetzt in <placeName xml:id="placeName_097dc922-c279-44b7-b6fe-dcab2e6aff26">Oranienb.<settlement key="STM0103489" style="hidden" type="locality">Oranienburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und bereitet sich, in einigen Wochen nach <placeName xml:id="placeName_29a552cc-d7f5-467e-a86d-78a61002dd82">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> zu reisen, um so mehr, da Hempel einige deutsche Arbeiter mit hinüber genommen, die dort jetzt wie verrathen und verkauft sind. Wie schrecklich durchschneidet der bittre Tod doch die weisesten und bestens angelegten Pläne!</p> <p>|<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>Trotz alles Widerrathens ist <persName xml:id="persName_96572f17-6c76-49e3-b0c1-931fd6bc2ceb">Luise<name key="PSN0111896" style="hidden" type="person">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName> <date cert="high" when="1836-01-21" xml:id="date_597c19a1-a485-49c3-91b5-f236a79ad836">gestern</date> mit <persName xml:id="persName_96e0f209-5dfa-4cc8-820b-e3936bf3b6a7">Fr. v. Clausewitz<name key="PSN0120274" style="hidden" type="person">Clausewitz, Marie Sophie (seit 1827) Gräfin von (1779-1836)</name></persName> abgereist<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6dd29fac-986c-41c8-a85d-a2e36d0b7811" xml:lang="de">ist Luise gestern mit Fr. v. Clausewitz abgereist – Luise Hensel begleitete die preußische Oberhofmeisterin Marie Sophie Clausewitz Gräfin von Clausewitz zu einer medizinischen Therapie nach Dresden. Vgl. dazu Brief gb-1836-01-17-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 17. Januar 1836.</note>. Der Einzige v. allen Verwandten und sogenannten Freunden der Kranken, der sich thätig und brav betragen, ist <persName xml:id="persName_48ebaa1d-69b1-42cf-89b6-66a7cf34efed">Graf Brühl<name key="PSN0110159" style="hidden" type="person">Brühl, Karl Friedrich Moritz Paul Graf von (1772-1837)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_68868b5d-b1ca-4275-83c0-30f52326803b" xml:lang="de">Graf Brühl – Karl Friedrich Moritz Paul Graf von Brühl war der Cousin von Marie Sophie von Clausewitz.</note>; er wollte mitfahren, da Luise das aber mit gewohntem Eigensinn, eben so wie die Begleitung eines Arztes, ausgeschlagen, ist er voraus gereist um das Nöthige zu bereiten, und hat vorläufig 100 rt. zu Auslagen Luisen übergeben. <persName xml:id="persName_c0af39dc-8600-43fc-a622-a38c2580ca26">Prinzeß Wilhelm die jüngere<name key="PSN0113997" style="hidden" type="person">Preußen, Maria Luise Augusta Katharina von (gen. Prinzeß Wilhelm d. J.) (1811-1890)</name></persName> hat die Gnade ihren Wagen und 2 Bedienten zu lassen!! Hatte <persName xml:id="persName_3856b65c-d1cb-4073-a76f-be3bc7cd5504">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> nicht Recht zu sagen, Prinzen hätten gar kein Gefühl wie andre Menschen, sie könnten nicht einmal Zahnschmerzen haben! – Der eigentliche Grund, die Kranke nach <placeName xml:id="placeName_9c5e32f8-03b2-43d6-abaf-71dc3e2fb5b4">Dresden<settlement key="STM0100142" style="hidden" type="area">Dresden</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu bringen ist – –. der <persName xml:id="persName_77bb5567-b327-4102-b41d-948cb455bd44"><hi rend="latintype">prince couronne</hi><name key="PSN0113990" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_519b769a-ff5f-4235-9673-6db70c559e02" xml:lang="fr ">prince couronne – frz., Kronprinz.</note> hat die undelikate Manie, bedeutenden Kranken aus der <hi n="1" rend="underline">Gesellschaft</hi>, wie der Hof sich ausdrückt, <persName xml:id="persName_a8ef3b5d-e841-46ca-ab96-b369c30ca623">Rust<name key="PSN0118047" style="hidden" type="person">Rust, Johann Nepomuk (seit 1836) Ritter von (1775-1840)</name></persName> zuzuschicken (was auch bei Wilh. Humbold der Fall war, der bereits <persName xml:id="persName_d0cd7759-0a88-40f4-9ac6-47bbb35e6c38">Dieffenbach<name key="PSN0110650" style="hidden" type="person">Dieffenbach, Johann Friedrich (1792-1847)</name></persName> hatte, mit dem deßhalb eine fatale Scene vorfiel). <persName xml:id="persName_013aa8e3-c99d-4a18-afaf-56e420e1c7c0">Die Generalin<name key="PSN0120274" style="hidden" type="person">Clausewitz, Marie Sophie (seit 1827) Gräfin von (1779-1836)</name></persName> und ihre Verwandte mögen ihn nicht, da aber niemand den Muth hat, das auszusprechen, schicken sie sie lieber fort. – Bei Gelegenheit des Unglücks mit <persName xml:id="persName_62b388b1-9716-4015-b934-0b57729fb620">Schlippenbach<name key="PSN0120272" style="hidden" type="person">Schlippenbach, Carl Franz August Otto Graf von (1795-1836)</name></persName> ist etwas geschehen, das wirklich klingt, als stamme es von <persName xml:id="persName_aaae07b6-ff51-4e35-973f-64a23432dfa8"><hi rend="latintype">Louis XV</hi><name key="PSN0116742" style="hidden" type="person">Frankreich, Ludwig XV. von (1710-1774)</name></persName> Hof und Zeit. <persName xml:id="persName_bb6fbbfa-c6a8-4315-af09-bfc7bd5cfd43">Die Gräfin<name key="PSN0120273" style="hidden" type="person">Schlippenbach, Luise Gräfin von (1815-1886)</name></persName> hatte <date cert="high" when="1836-01-08" xml:id="date_81cc2314-6a1b-4d25-a044-396d7052c6a0">Abends zuvor</date> in einer <hi rend="latintype">quadrille</hi> bei <persName xml:id="persName_e62502c9-423b-465d-99e7-6b27ae90f545"><hi rend="latintype">Ribeaupierre</hi><name key="PSN0114155" style="hidden" type="person">Ribeaupierre (Ribaupierre), Alexandre (Alexander Iwanowitsch) (Aleksandr Ivanovič) Comte de (1781-1865)</name></persName> getanzt, die bestimmt war, am Hof nächstens wiederholt zu werden. Kaum war <date cert="high" when="1836-01-09" xml:id="date_6713a8ff-1eea-4506-92a2-20daa07ae87c">den andern Morgen</date> das Unglück bekannt, so schreibt Baron Weiher (Bruder des, et schwuppt<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_1a2a2405-def2-4039-bebe-eaa6773d6ed3" xml:lang="de">et schwuppt – berlinerisch, es schwuppt; schwuppen: dumpf klatschen, stoßen.</note> – und dem zufriedenen Herzen dem alles wohl schmeckt –) an <persName xml:id="persName_25ccbf59-2ae9-4594-a7c2-37fc6ae98233">Gräfin Brandenburg<name key="PSN0109501" style="hidden" type="person">Anhalt-Köthen, Sophie Julie Herzogin von (1793-1848)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a2d19608-19b9-4bc0-9636-c345ca39477f" xml:lang="de">Gräfin Brandenburg – Sophie Julie Herzogin von Anhalt-Köthen, geb. Gräfin von Brandenburg, war eine illegitime Tochter des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II.</note>, und bittet dringend, daß seine Tochter den Platz der <persName xml:id="persName_708bfda4-5aab-419c-b97d-f8231b0c0624">Gräfin Schlipp.<name key="PSN0120273" style="hidden" type="person">Schlippenbach, Luise Gräfin von (1815-1886)</name></persName> bei der Hof<hi rend="latintype">quadrille</hi> einnehmen dürfe. Diese Undelikateße und Gefühllosigkeit war denn doch auch dem Hofe zu stark, und es wurde geantwortet, die <hi rend="latintype">quadr</hi>. würde gar nicht Statt haben. – <title xml:id="title_508d168f-5e49-446a-b71c-637f9863a618"><hi rend="latintype">Peter Simple</hi><name key="PSN0113088" style="hidden" type="author">Marryat, Sir Frederick (1792–1848)</name><name key="CRT0109887" style="hidden" type="literature">Peter Simple</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6f98597c-6729-4bfd-b2e2-fdbf644db70d" xml:lang="de">Peter Simple – Roman von Frederick Marryat, 3 Bde., London 1834.</note> habe ich <date cert="high" when="1836-01-21" xml:id="date_625268b5-3d21-47a2-8bdd-2c0e7fd6f217">gestern</date> unter die Haube gebracht, liebster Felix! es sind wunderhübsche Scenen darin; an dieser menschlichen Amphibie liebe ich aber nur ihr Leben auf festem Lande; die SchiffsExistenz mag für Engländer und Seeleute Intereße haben, nicht für mich. Die Entwicklung ist nicht unintereßant, aber <hi n="1" rend="underline">so</hi> unwahrscheinlich und theilweise abgebraucht (das Vertauschen der Kinder – das Erscheinen der Schwester auf dem Theater) – tausendmal da gewesen – und dann finde ichs so <hi rend="latintype">shocking</hi>, den Helden 20 Monat in <hi rend="latintype">Bedlam</hi> zu laßen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2a0e2d26-e877-4f74-af5a-239c28acf95e" xml:lang="de">den Helden 20 Monat in Bedlam zu laßen – Frederick Marryats Romanheld Peter Simple befindet sich für ein Jahr und acht Monate in Bedlam, einer Heilanstalt für Geisteskranke.</note>, daß der sonst liebliche Eindruck mancher lebensvollen Scenen und Charakteristiken ganz in Schatten gerückt worden. Fern davon, daß <persName xml:id="persName_eb532f13-0f9a-4852-bb41-4c5bbd7a6dfd"><hi rend="latintype">Scott</hi><name key="PSN0114821" style="hidden" type="person">Scott, (seit 1820) Sir Walter (1771-1832)</name></persName> jemals so undelikat gewesen, ists nicht einmal <persName xml:id="persName_cb0132f8-55f5-4787-9b85-6e9c51dc5de8"><hi rend="latintype">Bulwer</hi><name key="PSN0110189" style="hidden" type="person">Bulwer (seit 1843: Bulwer-Lytton), (seit 1838) Sir Edward George, (seit 1866) 1st Baron Lytton of Knebworth (1803-1873)</name></persName>, der ihn doch lange nicht erreicht. Müßen engl. Romanschreiber, so wie jetzt die franz., immer mit so dicken, grellen Pinselstrichen auftragen! Nich<unclear reason="seal_tear-off" resp="FMBC">ts desto</unclear> weniger dank ich Dir sehr für dies Geschenk,<seg type="pagebreak"> |4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>das mich im Ganzen intereßirt hat; ich werde auch die andern gern lesen. <title xml:id="title_553f080e-b7ff-43ab-85b0-c8bf61fb0010"><hi rend="latintype">Peters</hi><name key="PSN0113088" style="hidden" type="author">Marryat, Sir Frederick (1792–1848)</name><name key="CRT0109887" style="hidden" type="literature">Peter Simple</name></title> Gestalt ist sehr gelungen, aber wie gesagt, alles verschmerzte ich, nur nicht 20 Monat im Tollhause. – – Ich laße jetzt abschreiben, was v. <title xml:id="title_18f5f406-1033-4b55-836a-c77059f3d5fd">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_f1zv6gbv-op3f-5cvq-pmj3-v5vhyhzp20he"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> hier ist, kannst Du uns nicht mehr mittheilen? etwas f. <persName xml:id="persName_204eec55-5f76-433a-a3cf-355adec650b6">die Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName>, die gern mitsingen möchte? Wann kömmt es heraus? ists bald, so laß ich das Ganze <hi n="1" rend="underline">nicht</hi> kopiren, indem es sich gedruckt doch beßer liest. Sag <unclear reason="seal_tear-off" resp="FMBC">mir</unclear> wie Du kontrahirt<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_78e2e284-bd35-4005-a0a5-8d5ff4531918" xml:lang="de">kontrahirt – kontrahieren: einen Vertrag abschließen (von lat. contrahere, zusammenziehen).</note> hast<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c3af6fac-a5f1-4ec0-982d-5f7acda47e45" xml:lang="de">Paulus … wie Du kontrahirt hast – Mendelssohns Oratorium Paulus op. 36 (MWV A 14) erschien im Verlag N. Simrock in Bonn. Die erste Stichvorlage sandte der Komponist Ende Februar 1836 an den Verlag; siehe Brief fmb-1836-02-27-01 (Brief Nr. 1299) Felix Mendelssohn Bartholdy an den Verlag N. Simrock in Bonn, Leipzig, 27. Februar 1836.</note>. <seg type="closer">Lebwohl und erhalte Dich gesund, mir zu Liebe!</seg></p> </div> </body> </text></TEI>