]> Brief: gb-1836-01-13-01

gb-1836-01-13-01

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Eduard Franck an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Breslau, 13. Januar 1836 Gewiß wundern Sie Sich, daß ich so lange habe schweigen können, daß ich Sie so lange in Ungewißheit darüber gelassen habe, was ich treibe, und wie es mit mir geht. Aber, wahrhaftig, ich habe hier Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt Felix Mendelssohn Bartholdy an Eduard Franck in Dresden; Frankfurt a. M., 22. Juni 1837 Franck, Eduard (1817-1893)Franck, Eduard (1817-1893) Transkription: Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 31/4. Autograph Eduard Franck an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Breslau, 13. Januar 1836 Gewiß wundern Sie Sich, daß ich so lange habe schweigen können, daß ich Sie so lange in Ungewißheit darüber gelassen habe, was ich treibe, und wie es mit mir geht. Aber, wahrhaftig, ich habe hier

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.

Eduard Franck

Green Books

Andreas Feuchte, Felix Mendelssohn Bartholdy als Lehrer und Freund von Eduard Franck, in: Mendelssohn Studien 10 (1997), S. 67 f. (Teildruck).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

13. Januar 1836 Franck, Eduard (1817-1893)counter-resetFranck, Eduard (1817–1893) BreslauDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Franck, Eduard (1817–1893) Franck, Eduard (1817–1893) Breslau d. 13 Jan. 36. Verehrtester Herr Director,

Gewiß wundern Sie Sich, daß ich so lange habe schweigen könnendaß ich so lange habe schweigen können – Eduard Franck hatte zuletzt Ende des Sommers 1835 an Mendelssohn geschrieben; siehe Brief gb-1835-08-30-01 Eduard Franck an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Nordhausen, 30. August 1835., daß ich Sie so lange in Ungewißheit darüber gelassen habe, was ich treibe, und wie es mit mir geht. Aber, wahrhaftig, ich habe hier gar traurige Zeiten verlebt; meine MutterFranck, Friederike (Frida; eigtl. Ferka) (1783-1849), die zwar immer kränklich ist, hat doch fast noch nie so gelitten, als grade diesen Winter; dazu kam noch eine sehr bösartige Krankheit meines Bruders, AlbertFranck, Friedrich Albert (1809-1896), der bis dahin eigentlich noch nicht wußte, was krank seyn heißt, und jetzt eine nur allzuschlimme Erfahrung gemacht hat. Sie können leicht denken, daß alles dieß mannigfache Störungen gemacht hat, so daß ich ich auf vieles habe Verzicht leisten müssen. Ich habe für meine Mutter zum Geburtstage ein <hi rend="latintype">Trio</hi> für das <hi rend="latintype">Piano, Violon und Violoncello</hi><name key="PSN0111119" style="hidden" type="author">Franck, Eduard (1817–1893)</name><name key="CRT0112926" style="hidden" type="music">Klaviertrio E-Dur</name> componirtIch habe für meine Mutter zum Geburtstage ein Trio für das Piano, Violon und Violoncello componirt – Friedrike Franck wurde am 12. Dezember 1783 geboren, das für sie komponierte, ungedruckt gebliebene Trio hatte die Tonart E-Dur. Vgl. Feuchte, Eduard Franck und Richard Franck, S. 114., das jetzt schon länger als einen Monat alt daFranck, Eduard (1817–1893)- |2| liegt und noch immer nicht hat zur Aufführung kommen können. Außerdem habe ich noch ziemlich gearbeitet, muß esFranck, Eduard (1817–1893) jedoch vieles unvollendet liegen lassen, da ich Willens bin, zu in kurzem das Abiturientenexamen zu machenin kurzem das Abiturientenexamen zu machen – Eduard Franck war seit 1834 in Düsseldorf Mendelssohns Schüler gewesen. Mit Mendelssohns Weggang von dort Ende Juli 1835 endete der Unterricht vorübergehend. Es wurde vereinbart, dass der junge Komponist zunächst seine Schulzeit beenden sollte. Der Unterricht wurde ab Herbst 1836 bis 1838 in Leipzig fortgesetzt. Siehe dazu Feuchte, Felix Mendelssohn Bartholdy als Lehrer und Freund von Eduard Franck. und mir die Vorbereitungen dazu fast alle Zeit rauben; ich habe so spät als möglich angefangen, um mich wieder ordentlich mit den Wissenschaften zu beschäftigen, weil ich vorher noch recht fleißig in der Musik seyn wollte; obgleich ich selbst mich zum Examen entschlossen und getrieben habe, so verwünsche ich es doch jetzt, und kann die Zeit nicht mehr erwarten, wo ich mich wieder ohne Unterbrechung der lieben Musik widmen kann, besonders da ich in der letzten Zeit mit großem Vergnügen bemerkt habe, daß mir das Arbeiten leicht wird, ich in kurzer Zeit etwas schaffen kann, und mitunter manche, wie ich glaube nicht ganz schlechte Gedanken, auf’s Papier kommen. Vor mehreren Wochen war Carl MüllerMüller, Carl Friedrich (I) (1797-1873) hierVor mehreren Wochen war Carl Müller hier – Der Breslauer Konzertmeister Carl Friedrich Müller gab im Dezember 1835 drei Konzerte und drei Quartett-Unterhaltungen in Breslau (Iris im Gebiete der Tonkunst Nr. 17, 22. April 1835, S. 68)., und |3| hat uns alle nicht wenig entzückt; er will im Mai mit seinen BrüdernMüller-QuartettBraunschweigDeutschlandMüller, Franz Ferdinand Georg (1808-1855)Müller, Theodor Heinrich Gustav (1799-1855)Müller, August Theodor (1802-1875) wiederkommen und einige Quartettunterhaltungen gebenCarl Müller … will … mit seinen Brüdern … Quartettunterhaltungen geben – Das 1828 gegründete, aus den Brüdern Carl Friedrich (1. Violine), Franz Ferdinand Georg (2. Violine), Theodor Heinrich Gustav (Viola) und August Theodor Müller (Violoncello) bestehende Braunschweiger Streichquartett (»Müller-Quartett«) veranstaltet im Mai 1836 acht Quartettabende in Breslau (Der Wandrer Nr. 193, 11. Juli 1836, ohne Paginierung).. Er war bei mir und hat unter andern ein’s meiner Quartette<name key="PSN0111119" style="hidden" type="author">Franck, Eduard (1817–1893)</name><name key="CRT0112927" style="hidden" type="music">Streichquartett (vor 1836)</name>, die Sie nur zu gut kennen, gespielt; das übrige Trio hat es so gut gemacht, wie es möglich war und dabei die furchtbarste Angst ausgestanden. Wenn MüllerMüller, Carl Friedrich (I) (1797-1873) wiederkommt, dann spiele ich 2te Violine. gestern habe ich die 20ste Stunde gehabt; es ist gar zu komisch; ich wünschte, Sie sähen, wie ich michFranck, Eduard (1817–1893) dabei stelle.

Zu Weihnachten habe ich vielerlei Musikalien geschenkt bekommen, unter andern Ihren <hi rend="latintype">Psalm</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mfi7bpcj-8bfd-jan0-cfzg-pathhbrsg7fh"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100109" style="hidden">Der 115. Psalm »Non nobis Domine« / »Nicht unserm Namen, Herr« für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1829] bis 15. November 1830<idno type="MWV">A 9</idno><idno type="op">31</idno></name> in PartiturIhren Psalm in Partitur – Die Partitur sowie die Sing- und Orchesterstimmen und der Klavierauszug von Felix Mendelssohn Bartholdys Der 115. Psalm »Non nobis Domine« / »Nicht unserm Namen, Herr« für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester op. 31 (MWV A 9) waren im Dezember 1835 im Verlag N. Simrock im Druck erschienen (PN 3217, PN 3229, PN 3230 und PN 3228). der mir doppelt lieb ist, da er von Ihnen ist, und da ich mich erinnere, daß Sie Selbst mir ihn einmal vorgespielt haben. Ich freue mich unendlich auf die <hi rend="latintype">Melusine</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fvo3udbr-szat-myci-klvy-ci0vitvv4gop"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name>, die, wie ich neulich gelesen, bald erscheinen wirddie Melusine, die … bald erscheinen wird – Die Ouvertüre zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, op. 32 (MWV P 12), wurde im Verlag Breitkopf & Härtel in Leipzig unter der Opuszahl 32 gedruckt. Die Stimmen erschienen im April / Mai 1836 im Druck (PN 5663), die Partitur folgte Mitte 1836 (PN 5688).. Werden Sie die Partitur herausgeben oder sie blos vierhändig setzen? nur soll esFranck, Eduard (1817–1893) nicht 2händig jemandem einfallen, sie 2händig zu arangiren arrangiren , wie die <hi rend="latintype"><title xml:id="title_9e161dc7-fa7f-4f42-ba88-fce3719c9534">Hebriden<name key="PSN0113368" style="hidden" type="author">Mockwitz, Friedrich (1785–1849)</name><name key="CRT0111507" style="hidden" type="music">Felix Mendelssohn Bartholdy, Ouvertüre Die Hebriden h-Moll op. 26 (MWV P 7) (Bearbeitung für Klavier zu zwei Händen)</name> Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832P 7262händig zu arangiren, wie die Hebriden – zu Friedrich Mockwitz’ Bearbeitung der Ouvertüre Die Hebriden h-Moll, op. 26 (MWV P 7), zu zwei Händen, die im September / Oktober 1834 bei Breitkopf & Härtel erschienen war (PN 5532), siehe Mendelssohns Kritik in Brief fmb-1835-01-16-01 (Brief Nr. 1072) Felix Mendelssohn Bartholdy an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Düsseldorf, 16. Januar 1835, Z. 10 ff.; das ist zum davonlaufen.

Möchten Sie mir doch, wenn Sie einmal übrige Zeit haben, einige Zeilen schreiben und mir erzählen, wie es Ihnen in LeipzigLeipzigDeutschland gefällt, ob Ihnen die Leute viel zu thun machen, |4| oder ob Sie mit ihnen besser als in DüsseldorfDüsseldorfDeutschland auskommen; Sie glauben es nicht, wie neugierig ich bin, darüber etwas von Ihnen selbst zu hören. D

Bis jetzt habe ich, wegen häuslicher Störungen noch nicht dazu kommen können, etwas größeres in einer größeren Gesellschaft zu spielen. Morgen versuche ich es zum erstenmal in einer Soirée von MosewiusMosewius, Johann Theodor (1788-1858) und zwar mit dem Concertstück von <hi rend="latintype">Weber</hi><name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111254" style="hidden" type="music">Konzertstück für Klavier und Orchester f-Moll, op. 79 (WeV N. 17)</name>; da ich es noch nicht so oft gespielt habe, wie Sie, so kann ich es ohne Gefahr auswendig spielen (Erinnern Sie Sich noch,? wie Sie mir in DüsseldorfDüsseldorfDeutschland sagten, daß Sie es durchaus von Blatt spielen müßten, weil Sie es ganz anders spielen als es dasteht, und dieß daher zu Händeln zwischen mit dem Orchester Anlaß geben könnte.).

Für dießmal will ichich – nachträglich in der Zeile eingefügt. dem Briefe ein Ende machen und füge nur noch viele Empfehlungen von meiner MutterFranck, Friederike (Frida; eigtl. Ferka) (1783-1849) und meinem in der Genesung begriffenen BruderFranck, Friedrich Albert (1809-1896) hinzu. Mit innigster Hochachtung Ihr ergebener Eduard Franck.
            Breslau d. 13 Jan. 36. Verehrtester Herr Director,
Gewiß wundern Sie Sich, daß ich so lange habe schweigen können, daß ich Sie so lange in Ungewißheit darüber gelassen habe, was ich treibe, und wie es mit mir geht. Aber, wahrhaftig, ich habe hier gar traurige Zeiten verlebt; meine Mutter, die zwar immer kränklich ist, hat doch fast noch nie so gelitten, als grade diesen Winter; dazu kam noch eine sehr bösartige Krankheit meines Bruders, Albert, der bis dahin eigentlich noch nicht wußte, was krank seyn heißt, und jetzt eine nur allzuschlimme Erfahrung gemacht hat. Sie können leicht denken, daß alles dieß mannigfache Störungen gemacht hat, so daß ich ich auf vieles habe Verzicht leisten müssen. Ich habe für meine Mutter zum Geburtstage ein Trio für das Piano, Violon und Violoncello componirt, das jetzt schon länger als einen Monat alt da- liegt und noch immer nicht hat zur Aufführung kommen können. Außerdem habe ich noch ziemlich gearbeitet, muß es jedoch vieles unvollendet liegen lassen, da ich Willens bin, zu in kurzem das Abiturientenexamen zu machen und mir die Vorbereitungen dazu fast alle Zeit rauben; ich habe so spät als möglich angefangen, um mich wieder ordentlich mit den Wissenschaften zu beschäftigen, weil ich vorher noch recht fleißig in der Musik seyn wollte; obgleich ich selbst mich zum Examen entschlossen und getrieben habe, so verwünsche ich es doch jetzt, und kann die Zeit nicht mehr erwarten, wo ich mich wieder ohne Unterbrechung der lieben Musik widmen kann, besonders da ich in der letzten Zeit mit großem Vergnügen bemerkt habe, daß mir das Arbeiten leicht wird, ich in kurzer Zeit etwas schaffen kann, und mitunter manche, wie ich glaube nicht ganz schlechte Gedanken, auf’s Papier kommen. Vor mehreren Wochen war Carl Müller hier, und hat uns alle nicht wenig entzückt; er will im Mai mit seinen Brüdern wiederkommen und einige Quartettunterhaltungen geben. Er war bei mir und hat unter andern ein’s meiner Quartette, die Sie nur zu gut kennen, gespielt; das übrige Trio hat es so gut gemacht, wie es möglich war und dabei die furchtbarste Angst ausgestanden. Wenn Müller wiederkommt, dann spiele ich 2te Violine. gestern habe ich die 20ste Stunde gehabt; es ist gar zu komisch; ich wünschte, Sie sähen, wie ich mich dabei stelle.
Zu Weihnachten habe ich vielerlei Musikalien geschenkt bekommen, unter andern Ihren Psalm in Partitur der mir doppelt lieb ist, da er von Ihnen ist, und da ich mich erinnere, daß Sie Selbst mir ihn einmal vorgespielt haben. Ich freue mich unendlich auf die Melusine, die, wie ich neulich gelesen, bald erscheinen wird. Werden Sie die Partitur herausgeben oder sie blos vierhändig setzen? nur soll es nicht 2händig jemandem einfallen, sie 2händig zu arangiren, wie die HebridenMockwitz, Friedrich (1785–1849) Felix Mendelssohn Bartholdy, Ouvertüre Die Hebriden h-Moll op. 26 (MWV P 7) (Bearbeitung für Klavier zu zwei Händen) ; das ist zum davonlaufen.
Möchten Sie mir doch, wenn Sie einmal übrige Zeit haben, einige Zeilen schreiben und mir erzählen, wie es Ihnen in Leipzig gefällt, ob Ihnen die Leute viel zu thun machen, oder ob Sie mit ihnen besser als in Düsseldorf auskommen; Sie glauben es nicht, wie neugierig ich bin, darüber etwas von Ihnen selbst zu hören. D
Bis jetzt habe ich, wegen häuslicher Störungen noch nicht dazu kommen können, etwas größeres in einer größeren Gesellschaft zu spielen. Morgen versuche ich es zum erstenmal in einer Soirée von Mosewius und zwar mit dem Concertstück von Weber; da ich es noch nicht so oft gespielt habe, wie Sie, so kann ich es ohne Gefahr auswendig spielen (Erinnern Sie Sich noch, ? wie Sie mir in Düsseldorf sagten, daß Sie es durchaus von Blatt spielen müßten, weil Sie es ganz anders spielen als es dasteht, und dieß daher zu Händeln zwischen mit dem Orchester Anlaß geben könnte. ).
Für dießmal will ich dem Briefe ein Ende machen und füge nur noch viele Empfehlungen von meiner Mutter und meinem in der Genesung begriffenen Bruder hinzu. Mit innigster Hochachtung Ihr ergebener
Eduard Franck.          
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Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1836-01-13" xml:id="date_fb9b96a3-edee-4fe0-86ce-e5244e2a51ea">13. 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August 1835.</note>, daß ich Sie so lange in Ungewißheit darüber gelassen habe, was ich treibe, und wie es mit mir geht. Aber, wahrhaftig, ich habe hier gar traurige Zeiten verlebt; meine <persName xml:id="persName_bb2ec42d-ae54-4acb-a870-2280415e2a67">Mutter<name key="PSN0111122" style="hidden" type="person">Franck, Friederike (Frida; eigtl. Ferka) (1783-1849)</name></persName>, die zwar immer kränklich ist, hat doch fast noch nie so gelitten, als grade diesen Winter; dazu kam noch eine sehr bösartige Krankheit meines Bruders, <persName xml:id="persName_3141eb15-b8f8-414d-a9de-6596bb38ff4e">Albert<name key="PSN0111116" style="hidden" type="person">Franck, Friedrich Albert (1809-1896)</name></persName>, der bis dahin eigentlich noch nicht wußte, was krank seyn heißt, und jetzt eine nur allzuschlimme Erfahrung gemacht hat. Sie können leicht denken, daß alles dieß mannigfache Störungen gemacht hat, so daß <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_657b683a-3d3c-48b8-a261-6cf75ba29c61">ich</del> ich auf vieles habe Verzicht leisten müssen. Ich habe für meine Mutter zum Geburtstage ein <title xml:id="title_0690aa6d-72f1-46fc-bdd3-14adc1480501"><hi rend="latintype">Trio</hi> für das <hi rend="latintype">Piano, Violon und Violoncello</hi><name key="PSN0111119" style="hidden" type="author">Franck, Eduard (1817–1893)</name><name key="CRT0112926" style="hidden" type="music">Klaviertrio E-Dur</name></title> componirt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c7292310-35a8-47ec-8295-f28ac57e44c8" xml:lang="de">Ich habe für meine Mutter zum Geburtstage ein Trio für das Piano, Violon und Violoncello componirt – Friedrike Franck wurde am 12. Dezember 1783 geboren, das für sie komponierte, ungedruckt gebliebene Trio hatte die Tonart E-Dur. Vgl. Feuchte, Eduard Franck und Richard Franck, S. 114.</note>, das jetzt schon länger als einen Monat <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_2127bf57-31f0-4139-880e-67fba4b0d417">alt</del> <add place="above">da<name key="PSN0111119" resp="writers_hand" style="hidden">Franck, Eduard (1817–1893)</name></add>-<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>liegt und noch immer nicht hat zur Aufführung kommen können. Außerdem habe ich noch ziemlich gearbeitet, muß <add place="above">es<name key="PSN0111119" resp="writers_hand" style="hidden">Franck, Eduard (1817–1893)</name></add> jedoch <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_e37e015c-e266-4b95-9c57-7deba1a8ab95">vieles</del> unvollendet liegen lassen, da ich Willens bin, <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_b105d41b-6f00-455b-a9ea-578c1e12e687">zu</del> in kurzem das Abiturientenexamen zu machen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4c7d3a43-566b-4102-b2d5-404f620d06bd" xml:lang="de">in kurzem das Abiturientenexamen zu machen – Eduard Franck war seit 1834 in Düsseldorf Mendelssohns Schüler gewesen. Mit Mendelssohns Weggang von dort Ende Juli 1835 endete der Unterricht vorübergehend. Es wurde vereinbart, dass der junge Komponist zunächst seine Schulzeit beenden sollte. Der Unterricht wurde ab Herbst 1836 bis 1838 in Leipzig fortgesetzt. Siehe dazu Feuchte, Felix Mendelssohn Bartholdy als Lehrer und Freund von Eduard Franck.</note> und mir die Vorbereitungen dazu fast alle Zeit rauben; ich habe so spät als möglich angefangen, <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_1fa51601-9cf7-4039-8d0c-ba63a80a6c7d">um</del> mich wieder ordentlich mit den Wissenschaften zu beschäftigen, weil ich vorher noch recht fleißig in der Musik seyn wollte; obgleich ich selbst mich zum Examen entschlossen und getrieben habe, so verwünsche ich es doch jetzt, und kann die Zeit nicht mehr erwarten, wo ich mich wieder ohne Unterbrechung der lieben Musik widmen kann, besonders da ich in der letzten Zeit mit großem Vergnügen bemerkt habe, daß mir das Arbeiten leicht wird, ich in kurzer Zeit etwas schaffen kann, und mitunter manche, wie ich glaube nicht ganz schlechte Gedanken, auf’s Papier kommen. Vor mehreren Wochen war <persName xml:id="persName_e93dc24b-2426-472b-b127-ec33e096dcaa"><hi rend="latintype">Carl Müller</hi><name key="PSN0113490" style="hidden" type="person">Müller, Carl Friedrich (I) (1797-1873)</name></persName> hier<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c7a34278-73b9-432e-8d56-610b6a2561dc" xml:lang="de">Vor mehreren Wochen war Carl Müller hier – Der Breslauer Konzertmeister Carl Friedrich Müller gab im Dezember 1835 drei Konzerte und drei Quartett-Unterhaltungen in Breslau (Iris im Gebiete der Tonkunst Nr. 17, 22. April 1835, S. 68).</note>, und<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>hat uns alle nicht wenig entzückt; er will im Mai mit seinen <persName xml:id="persName_61b7ab18-9e9a-4a68-9453-bd7706d0ec7b"><placeName xml:id="placeName_ba45334d-9908-4dca-9cbc-8f61d9dd84ef">Brüdern<name key="NST0104560" style="hidden" subtype="" type="institution">Müller-Quartett</name><settlement key="STM0100373" style="hidden" type="locality">Braunschweig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><name key="PSN0113492" style="hidden" type="person">Müller, Franz Ferdinand Georg (1808-1855)</name><name key="PSN0113501" style="hidden" type="person">Müller, Theodor Heinrich Gustav (1799-1855)</name><name key="PSN0113486" style="hidden" type="person">Müller, August Theodor (1802-1875)</name></persName> wiederkommen und einige Quartettunterhaltungen geben<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cef8086c-26aa-44b2-b4d1-e10841f869b6" xml:lang="de">Carl Müller … will … mit seinen Brüdern … Quartettunterhaltungen geben – Das 1828 gegründete, aus den Brüdern Carl Friedrich (1. Violine), Franz Ferdinand Georg (2. Violine), Theodor Heinrich Gustav (Viola) und August Theodor Müller (Violoncello) bestehende Braunschweiger Streichquartett (»Müller-Quartett«) veranstaltet im Mai 1836 acht Quartettabende in Breslau (Der Wandrer Nr. 193, 11. Juli 1836, ohne Paginierung).</note>. Er war bei mir und hat unter andern ein’s meiner <title xml:id="title_2924e4a0-2acb-4fb7-8521-752eb07cc446">Quartette<name key="PSN0111119" style="hidden" type="author">Franck, Eduard (1817–1893)</name><name key="CRT0112927" style="hidden" type="music">Streichquartett (vor 1836)</name></title>, die Sie nur zu gut kennen, gespielt; das übrige Trio hat es so gut gemacht, wie es möglich war und dabei die furchtbarste Angst ausgestanden. Wenn <persName xml:id="persName_967eb146-e18a-4482-a495-80e2934d3ff2">Müller<name key="PSN0113490" style="hidden" type="person">Müller, Carl Friedrich (I) (1797-1873)</name></persName> wiederkommt, dann spiele <hi n="1" rend="underline">ich</hi> 2te Violine. <date cert="high" when="1836-01-12" xml:id="date_e59746fa-026b-4008-ad44-01312a5038e4">gestern</date> habe ich die 20ste Stunde gehabt; es ist gar zu komisch; ich wünschte, Sie sähen, wie ich <add place="above">mich<name key="PSN0111119" resp="writers_hand" style="hidden">Franck, Eduard (1817–1893)</name></add> dabei stelle.</p> <p>Zu Weihnachten habe ich vielerlei Musikalien geschenkt bekommen, unter andern Ihren <title xml:id="title_7a5c3e71-b214-442f-ad00-3c2cc2b2e8a4"><hi rend="latintype">Psalm</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mfi7bpcj-8bfd-jan0-cfzg-pathhbrsg7fh"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100109" style="hidden">Der 115. Psalm »Non nobis Domine« / »Nicht unserm Namen, Herr« für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1829] bis 15. November 1830<idno type="MWV">A 9</idno><idno type="op">31</idno></name></title> in Partitur<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1b9b38cb-39c1-4595-91e1-9f413bd7a35d" xml:lang="de">Ihren Psalm in Partitur – Die Partitur sowie die Sing- und Orchesterstimmen und der Klavierauszug von Felix Mendelssohn Bartholdys Der 115. Psalm »Non nobis Domine« / »Nicht unserm Namen, Herr« für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester op. 31 (MWV A 9) waren im Dezember 1835 im Verlag N. Simrock im Druck erschienen (PN 3217, PN 3229, PN 3230 und PN 3228).</note> der mir doppelt lieb ist, da er von Ihnen ist, und da ich mich erinnere, daß Sie Selbst mir ihn einmal vorgespielt haben. Ich freue mich unendlich auf die <title xml:id="title_ba38949f-8ea3-40f8-801c-0fbf1423eaa8"><hi rend="latintype">Melusine</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fvo3udbr-szat-myci-klvy-ci0vitvv4gop"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name></title>, die, wie ich neulich gelesen, bald erscheinen wird<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_94830a3c-538b-4cf8-92fd-c163ec973126" xml:lang="de">die Melusine, die … bald erscheinen wird – Die Ouvertüre zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, op. 32 (MWV P 12), wurde im Verlag Breitkopf &amp; Härtel in Leipzig unter der Opuszahl 32 gedruckt. Die Stimmen erschienen im April / Mai 1836 im Druck (PN 5663), die Partitur folgte Mitte 1836 (PN 5688).</note>. Werden Sie die Partitur herausgeben oder sie blos vierhändig setzen? nur <add place="above">soll es<name key="PSN0111119" resp="writers_hand" style="hidden">Franck, Eduard (1817–1893)</name></add> nicht <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_e9dedcd5-0d91-460a-92bd-fb45dac2cea2">2händig</del> jemandem einfallen, sie 2händig zu <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_651bfb4f-003b-4508-9b66-854defd27c4b"> <sic resp="writer">arangiren</sic> <corr resp="editor">arrangiren</corr> </choice>, wie die <title xml:id="title_d6deadf2-97d1-413a-81c4-7f574554d0d0"><hi rend="latintype"><title xml:id="title_9e161dc7-fa7f-4f42-ba88-fce3719c9534">Hebriden<name key="PSN0113368" style="hidden" type="author">Mockwitz, Friedrich (1785–1849)</name><name key="CRT0111507" style="hidden" type="music">Felix Mendelssohn Bartholdy, Ouvertüre Die Hebriden h-Moll op. 26 (MWV P 7) (Bearbeitung für Klavier zu zwei Händen)</name></title></hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_cxcvtwbf-ei9d-ycuq-ayoo-z7w7brgfgz9n"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b840085a-7aa4-4880-99cc-16fdaf4e9e66" xml:lang="de">2händig zu arangiren, wie die Hebriden – zu Friedrich Mockwitz’ Bearbeitung der Ouvertüre Die Hebriden h-Moll, op. 26 (MWV P 7), zu zwei Händen, die im September / Oktober 1834 bei Breitkopf &amp; Härtel erschienen war (PN 5532), siehe Mendelssohns Kritik in Brief fmb-1835-01-16-01 (Brief Nr. 1072) Felix Mendelssohn Bartholdy an Breitkopf &amp; Härtel in Leipzig, Düsseldorf, 16. Januar 1835, Z. 10 ff.</note>; das ist zum davonlaufen.</p> <p>Möchten Sie mir doch, wenn Sie einmal übrige Zeit haben, einige Zeilen schreiben und mir erzählen, wie es Ihnen in <placeName xml:id="placeName_a9d97e51-b61d-47d4-a27c-75d0adeeb148">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gefällt, ob Ihnen die Leute viel zu thun machen,<seg type="pagebreak"> |4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>oder ob Sie mit ihnen besser als in <placeName xml:id="placeName_2a9fc665-ac8a-491e-a9a9-cf11f46d1988">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> auskommen; Sie glauben es nicht, wie neugierig ich bin, darüber etwas von Ihnen selbst zu hören. <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_e4c1ee42-bccf-4bfe-b498-6514186c900c">D</del></p> <p>Bis jetzt habe ich, wegen häuslicher Störungen noch nicht dazu kommen können, etwas größeres in einer größeren Gesellschaft zu spielen. <date cert="high" when="1836-01-14" xml:id="date_f768bee9-58f2-4520-98a7-27fa80cbacb0">Morgen</date> versuche ich es zum erstenmal in einer <hi rend="latintype">Soirée</hi> von <persName xml:id="persName_b1e4a3ef-0212-4a9c-aca7-34bbd094d963">Mosewius<name key="PSN0113450" style="hidden" type="person">Mosewius, Johann Theodor (1788-1858)</name></persName> und zwar mit dem <title xml:id="title_60b14d25-9e29-40ba-976d-e1cb8b32375b">Concertstück von <hi rend="latintype">Weber</hi><name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111254" style="hidden" type="music">Konzertstück für Klavier und Orchester f-Moll, op. 79 (WeV N. 17)</name></title>; da ich es noch nicht so oft gespielt habe, wie Sie, so kann ich es ohne Gefahr auswendig spielen (Erinnern Sie Sich noch,? wie Sie mir in <placeName xml:id="placeName_978050bf-79cf-4f1c-98be-961f7296aa6f">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> sagten, daß Sie es durchaus von Blatt spielen müßten, weil Sie es ganz anders spielen als es dasteht, und dieß daher zu Händeln <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_aed99706-1984-4700-ac92-f8373c7d4fc6">zwischen</del> mit dem Orchester Anlaß geben könnte.).</p> <closer rend="left">Für dießmal will ich<note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_26c01d3d-9046-4052-ae64-94e54021f967" xml:lang="de">ich – nachträglich in der Zeile eingefügt.</note> dem Briefe ein Ende machen und füge nur noch viele Empfehlungen von meiner <persName xml:id="persName_23929e90-5063-4556-9760-954c74721a3a">Mutter<name key="PSN0111122" style="hidden" type="person">Franck, Friederike (Frida; eigtl. Ferka) (1783-1849)</name></persName> und meinem in der Genesung begriffenen <persName xml:id="persName_8edd6eed-8b0b-4e5f-8535-a6dc90bfd0c6">Bruder<name key="PSN0111116" style="hidden" type="person">Franck, Friedrich Albert (1809-1896)</name></persName> hinzu.</closer> <closer rend="right">Mit innigster Hochachtung</closer> <signed rend="right">Ihr ergebener</signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">Eduard Franck</hi>.</signed> </div> </body> </text></TEI>