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gb-1836-01-09-01

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Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 9. Januar 1836 Ich habe gestern Dein Zeichenpapier abgesandt; da es Dir so gut gefiel, zwei kleine Bogen dito hinzugefügt, und ein Stück Vandyke Braun, verzehre sie mitmitmit gesund, und schicke mir Dein Backhaus. Haarrecept, wenn Du mich Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 1. Januar 1836 Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 16. Januar 1836 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Transkription: Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 31/2. Autograph Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 9. Januar 1836 Ich habe gestern Dein Zeichenpapier abgesandt; da es Dir so gut gefiel, zwei kleine Bogen dito hinzugefügt, und ein Stück Vandyke Braun, verzehre sie mitmitmit gesund, und schicke mir Dein Backhaus. Haarrecept, wenn Du mich

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext, S. 1 unter der Datumszeile Jahresangabe »36« von fremder Hand; S. 4 Adresse von Lea Mendelssohn Bartholdys Hand, 2 Poststempel [BERLIN 5-6 / 9/1], [R18 / 9 1 / No5], Siegel.

Rebecka Lejeune Dirichlet, Lea Mendelssohn Bartholdy

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

9. Januar 1836 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Herrn Musikdirektor Felix Mendelsohn Bartholdy Leipzig frei
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Berlin den 9ten Januar

Ich habe gestern Dein ZeichenpapierDein Zeichenpapier – ein von der Schwester Rebecka geschenkter Zeichenbogen, den Mendelssohn zu Weihnachten in Berlin vergessen hatte; vgl. Brief fmb-1835-12-29-01 (Brief Nr. 1273) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 29. Dezember 1835, Z. 42 ff. abgesandt; da es Dir so gut gefiel, zwei kleine Bogen dito hinzugefügt, und ein Stück Vandyke BraunVandyke Braun – Mit Van-Dyck-Braun, auch als Kasseler oder Kölner Braun bzw. Kölnisch Umbra bezeichnet, ist ein dunkelkaffeebraunes Farbmittel mit Braunkohlebestandteilen gemeint, das sich u. a. besonders zum Lasieren eignet., verzehre sie mit mir gesund, und schicke mir Dein Backhaus.Backhausen, Peter (1801-1869) HaarreceptDein Backhaus. Haarrecept – Gemeint ist ein für Rebecka Lejeune Dirichlet bestimmtes Rezept eines Birkenhaarwassers des Düsseldorfer homöopathischen Arztes Peter Backhausen. Felix Mendelssohn Bartholdy übersandte dieses im Antwortbrief vom 16. Januar 1836 (fmb-1836-01-16-01) zusammen mit einer Anweisung zur Anwendung. In Brief gb-1836-01-22-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 22. Januar 1836, nahm die Mutter darauf Bezug: »A propos des Haars! Das Recept kann jetzt nicht helfen, weil frische Birkenblätter und Knospen erst wachsen müßen.«, wenn Du mich nicht kahl wiedersehen willst. Dein Farbenkasten macht mir das allergrößte Plaisir, ich trage den Schlüssel bei mir, damit ihn WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) nicht bekommen kann, schließe ihn aber alle Augenblick auf, und freu mich drüber. Das HaminHamin – unsichere Lesart; Hamin (auch: Cholent Hamin) ist ein Begriff aus der jüdischen Küche für einen würzigen Eintopf aus Kartoffeln, Ei, Fleisch und Bohnen. ist gar zu lieblich. Ich habe auch schon angefangen, daraus zu malen, und habe eine Tulpe nach der Natur zu Stande gebracht, die kein Mensch für ein Rhinoceros hält.

Wenn bis Dienstag noch alles auf dem jetzigen Fleck steht, werden DevrientsDevrient, Philipp Eduard (1801-1877)Devrient, Marie Therese (1803-1882) herkommen, und den Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_kphzh8lb-mzow-mgdn-xvi4-q66wtbx7rlwq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> mit uns singenDienstag … werden Devrients herkommen, und den Paulus mit uns singen – Gemeint ist eine Probe des Oratoriums Paulus op. 36 (MWV A 14), die letztendlich erst am Mittwoch, dem 13. Januar 1836, stattfand. Zwei der Partien wurden von Eduard und Therese Devrient gesungen. Vgl. Brief gb-1836-01-12-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 5., 9., 11. und 12. Januar 1836, Z.: »Uebermorgen wollen wir eine Paulussitzung halten« und Brief gb-1836-01-17-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 17. Januar 1836, Z.: »Mittwoch Abend hatten wir eine kleine Probe v. den Paulus Stücken«.. HauserHauser, Franz (František) (1794-1870) ist heiserHauser ist heiser – Franz Hauser hielt sich seit dem 20. Oktober 1835 in Berlin zu einem Gastspiel auf (vgl. Hensel, Tagebücher, S. 73). Anfang Dezember erhielt er ein Engagement an der Berliner Hofoper.. – Eben war Onkel NathanMendelssohn, Nathan (eigtl. Carl Theodor Nathanael) (1781-1852) hier, unverändert, befindet sich sehr wohl, und freut sich seiner guter Gesundheit.

|2| Ich habe noch kein Schreibgenie, und sage Dir Adieu. Vielleicht wird MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) noch den Brief verherrlichen.

Rebecka Lejeune Dirichlet
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)

Eh ichs wieder vergeße, herzgeliebtes Söhnlein, laß ich vor allen Dingen die mütterliche Warnung ergehen, Du mögest Dich Abends vor Licht im Bett als schönes Blümelein hütenDu mögest Dich … als schönes Blümelein hüten – »Hüt dich schöns Blümelein« ist die jeweils letzte Zeile in fünf Strophen des Volkslieds Es ist ein Schnitter, der heißt Tod aus Des Knaben Wunderhorn von Achim von Arnim und Clemens Brentano; Textgrundlage von Felix Mendelssohn Bartholdys 1827 entstandenem Erntelied »Es ist ein Schnitter, der heißt Tod« op. 8/4 (MWV K 37).. Denn ich wollte Dir es schon neulich als Warnungstafel aufstellen, wie ich beim Nachsehen der von Dir hochgeschätzten feinen mütterlichen Bettwäsche, diverse eingebrannte Löcher im Kopfkißenzipfel gefunden, und ob der Feuergefährlichkeit einen gewaltigen Schrecken bekam. Vergiß es ja nicht, sonst muß ich Mad. PensaPensa, Maria Catharina (1767-1857)Mad. Pensa – Maria Catharina Pensa, Mendelssohns Vermieterin in seinem Logis in Reichels Garten. bitten, daß sie Dich Nachts als Elfe mit einem éteignoiréteignoir – frz., Kerzenlöscher. umschwebe. Sei so gut, pflegtest Du stampfend als Kind zu sagen, und nimm mir meinen Felix in Acht!

Verzeih, wenn ich schon wieder mit der Dir verhaßten Homöop.Homöop. – Homöopathie. angestiegen komme, lieb Herz! Ich kann Dir doch aber nicht verschweigen, daß ich den Tag als ich zuletzt schrieb <name key="PSN0113260" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name> <name key="gb-1836-01-05-01" style="hidden" type="letter">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 5. Januar 1836</name> den Tag als ich zuletzt schrieb – Gemeint ist der 5. Januar 1836; siehe Brief gb-1836-01-05-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 5. Januar 1836., unsäglich maulhängkolischmaulhängkolisch – Wortverdrehung von »melancholisch« (vgl. Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. VI, Leipzig 1885, Sp. 1805). war, und nicht ohne Grund. Denn ich hatte einen ganz furchtbaren Husten, fühlte mich fieberhaft und matt zum Sterben und beständig weinerlich und eklig, 2 Tage lang gebrauchte ich Abends und Morgens 3 Körner IpecacuanhaIpecacuanha – Brechwurzel bzw. Brechwurz (lat. Carapichea ipecacuanha); in der Homöopathie bei schweren Durchfällen, aber auch bei Migräne oder Zerschlagenheit verwendetes Mittel., die mich schon vor 5/4 Jahren von heftigem Blutspeien befreiten, und es geht mir heute unendlich beßer, so wie auch meinem lieben SebastianHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898), der daßelbe gebraucht . Auch künstliches Selterwaßer mit Milch bekömmt mir sehr gut. Klatsche ClarusClarus, Johann Christian August (1774-1854) nichts wieder, aber läugnen kann mans unmöglich. Mit einem ganz ähnlichen Husten plagt Rahe sich schon viele Jahre und HornHorn, Anton Ludwig Ernst (1774-1848) kann ihn nicht wegschaffen.

Gestern Abend war Kinderkonzert bei PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874). LouisHeydemann, Ludwig Eduard (Louis) (1805-1874), AlbertineMendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879) und BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) spielten Trios mit ihm und AlevinAlevin, Adolph (1808-1862). HenselsHensel, Familie von → Wilhelm H. blieben bei mir und Frl. KoschitzkyKoschitzky, Caroline Louise von (1804-1891) kam herüber. Du weißt, sie ist unsre Nachbarin, und wenn auch kein sehr unterhaltendes, doch ein freundliches, teilnehmendes Mädchen. – BeckchensDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Diele sieht mans nicht an, daß sie RungesRunge, Friedlieb Ferdinand (1794-1867) humoristischen, schwarzen Dich fehlenden Aufsatz in der Löschpapiernen mit Nutzen gelesen. Kaum hatten wir gestern darüber gelacht, so trat er selbst nach 1jähr. Abwesenheit ins Zimmer: heut ißt er mit uns; trotz Oranienb.OranienburgDeutschland KrähwinklichkeitKrähwinklichkeit – Krähwinkel: redensartlich für kleinstädtische, spießbürgerliche Beschränktheit. kreuzfidél. HempelHempel, Georg Friedrich Albert (1791-1836) hat bereits 4 Licenzen, jede zu tausend Pfund in Lond.LondonGroßbritannien verkauft, und denkt in Schottl.SchottlandSchottland und Irl.IrlandIrland noch mehre abzusetzen.

RungeRunge, Friedlieb Ferdinand (1794-1867) erhält d. 3. Theil des Gewinns, ohne irgend ein Risiko oder Auslage; muß aber während H.sHempel, Georg Friedrich Albert (1791-1836) Abwesenheit der Fabrik vorstehen. Wieder ein Beispiel v. VatersMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) einstiger Einsicht! Denn ich war in früher Zeit mit so vielen andern eine heftige Gegnerin dieses Mannes, den ich aus Unkenntniß für einen Projektmacher und Schwindler hielt, und der sich so glänzend gerechtfertigt. Man verwöhnt sich leider hier zu Lande zu sehr an den Affenschritt aller Gewöhnlichkeit und spießbürgerlichen Treibens, daß jeder bedeutende Industrie Aufschwung fabelhaft erscheint. HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) hat nach der Skizze v. VatersMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Prosit zur Porcellanvase 2 Copieen, für Alex.Mendelssohn, Alexander (1798-1871) und T. HinniMendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862) gemacht, die bewundernswerth ähnlich gefunden werden.

Deine Hemden laß ich aufs Schönste vorschehen, d. h. bekragen und manschetten, so daß sie wie neu werden. Nimms nicht übel, daß es mit den BerlinerBerlinDeutschland pomadigenpomadigen – auch: pommadigen; berlinerisch, gleichgültig, langsam, bequem (vgl. Hans Brendicke, Berliner Wortschatz zu den Zeiten Kaiser Wilhelms I., in: Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins, H. 33, Berlin 1897, S. 162). Arbeiterinnen etwas lange dauert. Entschuldige mich bei DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873), und sage mir, durch welche kleine Aufmerksamkeit zu seinem GeburtstageDavid … seinem Geburtstage – Der Geiger Ferdinand David beging am 19. Januar seinen 26. Geburtstag. ich ihm wohl Vergnügen machen könnte! Wie stehts um die Konc.meisterwahl?Wie stehts um die Konc.meisterwahl? – Ferdinand David erhoffte sich die Konzertmeisterstelle in der Nachfolge des am 4. November 1835 gestorbenen Heinrich August Matthäi. Am 13. Februar 1836 sprach ihm die Konzertdirektion des Gewandhauses die Stelle interimsweise zu (Dörffel, Geschichte der Gewandhausconcerte, S. 253, sowie Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 15). Davids Einführung ins Amt erfolgte bei der Probe des Gewandhausorchesters am 24. Februar 1836 für das 18. Abonnementkonzert am Folgetag (ebenda, S. 19). David lebte bis zu seinem Tod im Jahr 1873 in Leipzig.FranzillaPixis, Francilla (eigtl. Franziska Helma Göhringer) (1816-1904) hat in einer saueréesauerée – Kompositum aus »Soirée« und »Sauerei«. v. Heinr.Beer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842) sehr brillirt. – Habt Ihr auch so sehr abwechselndes Wetter? Seit 3 Tagen ist es kalt und heiter, ich pflege aber meinen Husten, und verlaße das Zimmer nicht einmal um BapchenHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) zu besuchen, der auch nicht zu mir darf.

Lebe wohl, geliebtester Mensch! pflege Dich, erheitre Dich, laß Dir die Sonne freundlich scheinen, wie sie mir eben in mein réduitchenréduitchen – Kämmerchen; von frz. réduit, Kammer. scheint. Gedenke in Liebe Deiner treuen Mutter.
            Berlin den 9ten Januar Ich habe gestern Dein Zeichenpapier abgesandt; da es Dir so gut gefiel, zwei kleine Bogen dito hinzugefügt, und ein Stück Vandyke Braun, verzehre sie mit gesund, und schicke mir Dein Backhaus. Haarrecept, wenn Du mich nicht kahl wiedersehen willst. Dein Farbenkasten macht mir das allergrößte Plaisir, ich trage den Schlüssel bei mir, damit ihn Walter nicht bekommen kann, schließe ihn aber alle Augenblick auf, und freu mich drüber. Das Hamin ist gar zu lieblich. Ich habe auch schon angefangen, daraus zu malen, und habe eine Tulpe nach der Natur zu Stande gebracht, die kein Mensch für ein Rhinoceros hält.
Wenn bis Dienstag noch alles auf dem jetzigen Fleck steht, werden Devrients herkommen, und den Paulus mit uns singen. Hauser ist heiser. – Eben war Onkel Nathan hier, unverändert, befindet sich sehr wohl, und freut sich seiner guter Gesundheit.
 Ich habe noch kein Schreibgenie, und sage Dir Adieu. Vielleicht wird Mutter noch den Brief verherrlichen.
Rebecka Lejeune Dirichlet
Eh ichs wieder vergeße, herzgeliebtes Söhnlein, laß ich vor allen Dingen die mütterliche Warnung ergehen, Du mögest Dich Abends vor Licht im Bett als schönes Blümelein hüten. Denn ich wollte Dir es schon neulich als Warnungstafel aufstellen, wie ich beim Nachsehen der von Dir hochgeschätzten feinen mütterlichen Bettwäsche, diverse eingebrannte Löcher im Kopfkißenzipfel gefunden, und ob der Feuergefährlichkeit einen gewaltigen Schrecken bekam. Vergiß es ja nicht, sonst muß ich Mad. Pensa bitten, daß sie Dich Nachts als Elfe mit einem éteignoir umschwebe. Sei so gut, pflegtest Du stampfend als Kind zu sagen, und nimm mir meinen Felix in Acht!
Verzeih, wenn ich schon wieder mit der Dir verhaßten Homöop. angestiegen komme, lieb Herz! Ich kann Dir doch aber nicht verschweigen, daß ich den Tag als ich zuletzt schrieb, unsäglich maulhängkolisch war, und nicht ohne Grund. Denn ich hatte einen ganz furchtbaren Husten, fühlte mich fieberhaft und matt zum Sterben und beständig weinerlich und eklig, 2 Tage lang gebrauchte ich Abends und Morgens 3 Körner Ipecacuanha, die mich schon vor 5/4 Jahren von heftigem Blutspeien befreiten, und es geht mir heute unendlich beßer, so wie auch meinem lieben Sebastian, der daßelbe gebraucht . Auch künstliches Selterwaßer mit Milch bekömmt mir sehr gut. Klatsche Clarus nichts wieder, aber läugnen kann mans unmöglich. Mit einem ganz ähnlichen Husten plagt Rahe sich schon viele Jahre und Horn kann ihn nicht wegschaffen.
Gestern Abend war Kinderkonzert bei Paul. Louis, Albertine und Beckchen spielten Trios mit ihm und Alevin. Hensels blieben bei mir und Frl. Koschitzky kam herüber. Du weißt, sie ist unsre Nachbarin, und wenn auch kein sehr unterhaltendes, doch ein freundliches, teilnehmendes Mädchen. – Beckchens Diele sieht mans nicht an, daß sie Runges humoristischen, schwarzen Dich fehlenden Aufsatz in der Löschpapiernen mit Nutzen gelesen. Kaum hatten wir gestern darüber gelacht, so trat er selbst nach 1jähr. Abwesenheit ins Zimmer: heut ißt er mit uns; trotz Oranienb. Krähwinklichkeit kreuzfidél. Hempel hat bereits 4 Licenzen, jede zu tausend Pfund in Lond. verkauft, und denkt in Schottl. und Irl. noch mehre abzusetzen.
Runge erhält d. 3. Theil des Gewinns, ohne irgend ein Risiko oder Auslage; muß aber während H. s Abwesenheit der Fabrik vorstehen. Wieder ein Beispiel v. Vaters einstiger Einsicht! Denn ich war in früher Zeit mit so vielen andern eine heftige Gegnerin dieses Mannes, den ich aus Unkenntniß für einen Projektmacher und Schwindler hielt, und der sich so glänzend gerechtfertigt. Man verwöhnt sich leider hier zu Lande zu sehr an den Affenschritt aller Gewöhnlichkeit und spießbürgerlichen Treibens, daß jeder bedeutende Industrie Aufschwung fabelhaft erscheint. Hensel hat nach der Skizze v. Vaters Prosit zur Porcellanvase 2 Copieen, für Alex. und T. Hinni gemacht, die bewundernswerth ähnlich gefunden werden.
Deine Hemden laß ich aufs Schönste vorschehen, d. h. bekragen und manschetten, so daß sie wie neu werden. Nimms nicht übel, daß es mit den Berliner pomadigen Arbeiterinnen etwas lange dauert. Entschuldige mich bei David, und sage mir, durch welche kleine Aufmerksamkeit zu seinem Geburtstage ich ihm wohl Vergnügen machen könnte! Wie stehts um die Konc. meisterwahl? – Franzilla hat in einer sauerée v. Heinr. sehr brillirt. – Habt Ihr auch so sehr abwechselndes Wetter? Seit 3 Tagen ist es kalt und heiter, ich pflege aber meinen Husten, und verlaße das Zimmer nicht einmal um Bapchen zu besuchen, der auch nicht zu mir darf.
Lebe wohl, geliebtester Mensch! pflege Dich, erheitre Dich, laß Dir die Sonne freundlich scheinen, wie sie mir eben in mein réduitchen scheint. Gedenke in Liebe Deiner treuen Mutter.          
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Haarrecept, wenn Du mich</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext, S. 1 unter der Datumszeile Jahresangabe »36« von fremder Hand; S. 4 Adresse von Lea Mendelssohn Bartholdys Hand, 2 Poststempel [BERLIN 5-6 / 9/1], [R18 / 9 1 / No5], Siegel.</p> <handDesc hands="2"> <p>Rebecka Lejeune Dirichlet, Lea Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1836-01-09" xml:id="date_84319cc0-09d2-4cee-b181-acfcac4d9a86">9. Januar 1836</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0110673" resp="author" xml:id="persName_72214b77-f9c2-4e28-804e-214d9642a44c">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_2e322613-44ad-4c77-a345-e3dff732dc6e">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0110673" resp="writer">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</persName><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_79a8e6d0-32cb-4baa-8666-e6781cca4ae5"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_a07e546f-6a2d-47c8-bee5-acf9c3ad4fe5">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_5db2bd03-fa7f-4dad-b1d7-f095a2659eca"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_f3dfc580-8b54-4d90-b39d-fc47fbf71585"> <head> <address> <addrLine>Herrn Musikdirektor Felix Mendelsohn</addrLine> <addrLine>Bartholdy</addrLine> <addrLine>Leipzig</addrLine> <addrLine>frei</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_889c14e9-68f9-485a-b43d-0bd5156c6a84"> <docAuthor key="PSN0110673" resp="author" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin den <date cert="high" when="1836-01-09" xml:id="date_4b62274d-6d63-4b9c-adbe-5ab0d52e11bb">9ten Januar</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent">Ich habe <date cert="high" when="1835-01-08" xml:id="date_4a01a059-2bc9-49b8-a660-b805b6fc5b48">gestern</date> Dein Zeichenpapier<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e0290871-2502-406f-a735-fc03ddcd3a40" xml:lang="de">Dein Zeichenpapier – ein von der Schwester Rebecka geschenkter Zeichenbogen, den Mendelssohn zu Weihnachten in Berlin vergessen hatte; vgl. Brief fmb-1835-12-29-01 (Brief Nr. 1273) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 29. Dezember 1835, Z. 42 ff.</note> abgesandt; da es Dir so gut gefiel, zwei kleine Bogen <hi rend="latintype">dito</hi> hinzugefügt, und ein Stück <hi rend="latintype">Vandyke</hi> Braun<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2e100865-16d3-476b-b907-29d1c01ae379" xml:lang="de">Vandyke Braun – Mit Van-Dyck-Braun, auch als Kasseler oder Kölner Braun bzw. Kölnisch Umbra bezeichnet, ist ein dunkelkaffeebraunes Farbmittel mit Braunkohlebestandteilen gemeint, das sich u. a. besonders zum Lasieren eignet.</note>, <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">verzehre</unclear> sie <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_04860187-e1a1-4c0f-b88c-47cbaaa91fa5"> <sic resp="writer">mit</sic> <corr resp="editor">mir</corr> </choice> gesund, und schicke mir Dein <persName xml:id="persName_502cf408-ad1d-4f5a-ac32-ad15502b99ef">Backhaus.<name key="PSN0109624" style="hidden" type="person">Backhausen, Peter (1801-1869)</name></persName> Haarrecept<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_58c157a3-2651-45b8-9edd-df7bd3bf4f40" xml:lang="de">Dein Backhaus. Haarrecept – Gemeint ist ein für Rebecka Lejeune Dirichlet bestimmtes Rezept eines Birkenhaarwassers des Düsseldorfer homöopathischen Arztes Peter Backhausen. Felix Mendelssohn Bartholdy übersandte dieses im Antwortbrief vom 16. Januar 1836 (fmb-1836-01-16-01) zusammen mit einer Anweisung zur Anwendung. In Brief gb-1836-01-22-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 22. Januar 1836, nahm die Mutter darauf Bezug: »A propos des Haars! Das Recept kann jetzt nicht helfen, weil frische Birkenblätter und Knospen erst wachsen müßen.«</note>, wenn Du mich nicht kahl wiedersehen willst. Dein Farbenkasten macht mir das allergrößte Plaisir, ich trage den Schlüssel bei mir, damit ihn <persName xml:id="persName_24f66166-5419-4399-9ec9-d9df0b9b2566">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> nicht bekommen kann, schließe ihn aber alle Augenblick auf, und freu mich drüber. Das Hamin<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_845b3605-15d1-4eb5-9417-c48c01df8c87" xml:lang="he ">Hamin – unsichere Lesart; Hamin (auch: Cholent Hamin) ist ein Begriff aus der jüdischen Küche für einen würzigen Eintopf aus Kartoffeln, Ei, Fleisch und Bohnen.</note> ist gar zu lieblich. Ich habe auch schon angefangen, daraus zu malen, und habe eine Tulpe nach der Natur zu Stande gebracht, die kein Mensch für ein Rhinoceros hält. </p> <p>Wenn bis <date cert="high" when="1836-01-12" xml:id="date_4de9496c-b604-4abe-b593-eb8fd311b193">Dienstag</date> noch alles auf dem jetzigen Fleck steht, werden <persName xml:id="persName_5a0bc687-aeb6-4643-98d8-2295b06f23a4">Devrients<name key="PSN0110637" style="hidden" type="person">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name><name key="PSN0110639" style="hidden" type="person">Devrient, Marie Therese (1803-1882)</name></persName> herkommen, und den <title xml:id="title_047e4dc4-c0e9-4d2a-94a4-7a19bf68133b">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_kphzh8lb-mzow-mgdn-xvi4-q66wtbx7rlwq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> mit uns singen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9df01f2f-ac7e-4597-9ece-44f219da0528" xml:lang="de">Dienstag … werden Devrients herkommen, und den Paulus mit uns singen – Gemeint ist eine Probe des Oratoriums Paulus op. 36 (MWV A 14), die letztendlich erst am Mittwoch, dem 13. Januar 1836, stattfand. Zwei der Partien wurden von Eduard und Therese Devrient gesungen. Vgl. Brief gb-1836-01-12-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 5., 9., 11. und 12. Januar 1836, Z.: »Uebermorgen wollen wir eine Paulussitzung halten« und Brief gb-1836-01-17-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 17. Januar 1836, Z.: »Mittwoch Abend hatten wir eine kleine Probe v. den Paulus Stücken«.</note>. <persName xml:id="persName_5e887f71-e3a9-46c8-b4f4-520f7ed1cdbc">Hauser<name key="PSN0111775" style="hidden" type="person">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</name></persName> ist heiser<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d5c8ac86-c0d1-4298-9590-058aae414e4e" xml:lang="de">Hauser ist heiser – Franz Hauser hielt sich seit dem 20. Oktober 1835 in Berlin zu einem Gastspiel auf (vgl. Hensel, Tagebücher, S. 73). Anfang Dezember erhielt er ein Engagement an der Berliner Hofoper.</note>. – Eben war <persName xml:id="persName_eebe13fd-d4b3-4932-9f3a-50afce407cde">Onkel Nathan<name key="PSN0113233" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Nathan (eigtl. Carl Theodor Nathanael) (1781-1852)</name></persName> hier, unverändert, befindet sich sehr wohl, und freut sich seiner guter Gesundheit.</p> <p><seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>Ich habe noch kein Schreibgenie,<seg type="closer"> und sage Dir Adieu.</seg> Vielleicht wird <persName xml:id="persName_e82aadd8-671f-46f5-b2d1-d10e796fe03a">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> noch den Brief verherrlichen. </p> <signed rend="right"><add resp="UW" type="editors_addition">Rebecka Lejeune Dirichlet</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_9f946e1b-96a8-4e04-a273-e1c58bbff1b0"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Eh ichs wieder vergeße, herzgeliebtes Söhnlein, laß ich vor allen Dingen die mütterliche Warnung ergehen, Du mögest Dich Abends <unclear reason="covering" resp="FMBC">vor</unclear> Licht im Bett als schönes Blümelein hüten<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b65e24f6-b210-4b96-8cd3-db0f326a563b" xml:lang="de">Du mögest Dich … als schönes Blümelein hüten – »Hüt dich schöns Blümelein« ist die jeweils letzte Zeile in fünf Strophen des Volkslieds Es ist ein Schnitter, der heißt Tod aus Des Knaben Wunderhorn von Achim von Arnim und Clemens Brentano; Textgrundlage von Felix Mendelssohn Bartholdys 1827 entstandenem Erntelied »Es ist ein Schnitter, der heißt Tod« op. 8/4 (MWV K 37).</note>. Denn ich wollte Dir <unclear reason="covering" resp="FMBC">es</unclear> schon neulich als Warnungstafel aufstellen, wie ich beim Nachsehen <unclear reason="covering" resp="FMBC">der</unclear> von Dir hochgeschätzten feinen mütterlichen Bettwäsche, diverse <hi n="1" rend="underline">eingebrannte</hi> Löcher im Kopfkißenzipfel gefunden, und ob der Feuergefährlichkeit e<unclear reason="covering" resp="FMBC">inen</unclear> gewaltigen Schrecken bekam. Vergiß es ja nicht, sonst muß ich <persName xml:id="persName_23eed43b-5c4d-4bc8-97e1-42b328d489bc">M<supplied reason="covering" resp="UW">ad.</supplied> Pensa<name key="PSN0113796" style="hidden" type="person">Pensa, Maria Catharina (1767-1857)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2e1f7d06-1f9b-47d3-94c9-48e040187a19" xml:lang="de">Mad. Pensa – Maria Catharina Pensa, Mendelssohns Vermieterin in seinem Logis in Reichels Garten.</note> bitten, daß sie Dich Nachts als Elfe mit einem <hi rend="latintype">éteignoir</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_ed90d7b6-ccff-4f89-9613-559a07adf42d" xml:lang="fr ">éteignoir – frz., Kerzenlöscher.</note> umschwebe. <hi n="1" rend="underline">Sei so gut</hi>, pflegtest Du stampfend als Kind zu sag<supplied reason="covering" resp="UW">en,</supplied> und nimm mir meinen Felix in Acht!</p> <p>Verzeih, wenn ich schon wieder mit der Dir verhaßten Homöop.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_e2093cca-edb2-41a0-9dec-fd86431d5928" xml:lang="de">Homöop. – Homöopathie.</note> angestiegen komme, lieb Herz! Ich kann Dir doch aber nicht verschweigen, daß ich den <date cert="high" when="1835-01-05" xml:id="date_4db077eb-3836-462e-bd6e-8f4fe14bc6bd">Tag</date> als ich zuletzt <title xml:id="title_2674e492-e526-4838-89d3-0bf89073987a">schrieb <name key="PSN0113260" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name> <name key="gb-1836-01-05-01" style="hidden" type="letter">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 5. Januar 1836</name> </title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8aa74208-2721-4659-8dd3-c9735fbe1d41" xml:lang="de">den Tag als ich zuletzt schrieb – Gemeint ist der 5. Januar 1836; siehe Brief gb-1836-01-05-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 5. Januar 1836.</note>, unsäglich maulhängkolisch<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_e820a834-4d86-41cb-bb99-0d28718bb804" xml:lang="de">maulhängkolisch – Wortverdrehung von »melancholisch« (vgl. Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. VI, Leipzig 1885, Sp. 1805).</note> war, und nicht ohne Grund. Denn ich hatte einen ganz furchtbaren Husten, fühlte mich fieberhaft und matt zum Sterben und beständig weinerlich und eklig, 2 Tage lang gebrauchte ich Abends und Morgens 3 Körner <hi rend="latintype">Ipecacuanha</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_d056895f-b129-40bd-a032-c121614a5e70" xml:lang="la ">Ipecacuanha – Brechwurzel bzw. Brechwurz (lat. Carapichea ipecacuanha); in der Homöopathie bei schweren Durchfällen, aber auch bei Migräne oder Zerschlagenheit verwendetes Mittel.</note>, die mich schon vor <formula rend="fraction_slash"><hi rend="supslash">5</hi><hi rend="barslash">/</hi><hi rend="subslash">4</hi></formula> Jahren von heftigem Blutspeien befreiten, und es geht mir heute unendlich beßer, so wie auch meinem lieben <persName xml:id="persName_06571c27-bb75-4f01-85c3-48de85058b47">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName>, der daßelbe gebraucht . Auch künstliches Selterwaßer mit Milch bekömmt mir sehr gut. Klatsche <persName xml:id="persName_de4afe81-2e4a-4da3-89d3-edf936783678">Clarus<name key="PSN0110406" style="hidden" type="person">Clarus, Johann Christian August (1774-1854)</name></persName> nichts wieder, aber läugnen kann mans unmöglich. Mit einem ganz ähnlichen Husten plagt Ra<gap quantity="3" reason="covering" unit="characters"></gap>he sich schon viele Jahre und <persName xml:id="persName_de67d6ec-f09f-4b53-9d43-b35dbc14ff05">Horn<name key="PSN0112088" style="hidden" type="person">Horn, Anton Ludwig Ernst (1774-1848)</name></persName> kann ihn nicht wegschaffen.</p> <p><date cert="high" when="1835-01-08" xml:id="date_b6e21009-aa97-4da6-903c-cdd9fd57fe7c">Gestern Abend</date> war Kinderkonzert bei <persName xml:id="persName_1920eef3-f5e0-4f4b-804b-c688d42d506d">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName>. <persName xml:id="persName_cec1e05d-178d-4ebc-9f4c-9c95c16f2aef"><hi rend="latintype">Louis</hi><name key="PSN0111961" style="hidden" type="person">Heydemann, Ludwig Eduard (Louis) (1805-1874)</name></persName>, <persName xml:id="persName_eaad368c-097e-4ac7-be48-15160eb44d51">Albertine<name key="PSN0113264" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> und <persName xml:id="persName_650a5815-5759-4388-8959-5b921b005fea">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> spielten Trios mit ihm und <persName xml:id="persName_96b4d847-4dc1-404e-9188-ea419a86d59d">Alevin<name key="PSN0119053" style="hidden" type="person">Alevin, Adolph (1808-1862)</name></persName>. <persName xml:id="persName_d2599dbc-35c0-4779-a29c-ebed0fb53444">Hensels<name key="PSN0111890" style="hidden" type="person">Hensel, Familie von → Wilhelm H.</name></persName> blieben bei mir und <persName xml:id="persName_b804adac-7f51-4e6c-a577-076b884a8825">Frl. Koschitzky<name key="PSN0112499" style="hidden" type="person">Koschitzky, Caroline Louise von (1804-1891)</name></persName> kam herüber. Du weißt, sie ist unsre Nachbarin, und wenn auch kein sehr unterhaltendes, doch ein freundliches, teilnehmendes Mädchen. – <persName xml:id="persName_edb5d2b2-ead1-42ec-baf5-b1f34a09715c">Beckchens<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> Diele sieht mans nicht an, daß sie <persName xml:id="persName_f64c227b-7aee-43b8-a39a-fc216491a7c3">Runges<name key="PSN0114358" style="hidden" type="person">Runge, Friedlieb Ferdinand (1794-1867)</name></persName> humoristischen, schwarzen Dich<gap quantity="5" reason="covering" unit="characters"></gap> fehlenden Aufsatz in der Löschpapiernen mit Nutzen gelesen. Kaum hatten wir <date cert="high" when="1836-01-08" xml:id="date_eeeea6c7-4cdd-45e7-8f99-2a7f312d5914">gestern</date> darüber gelacht, so trat er selbst nach 1jähr. Abwesenheit ins Zimmer: heut ißt er mit uns; trotz <placeName xml:id="placeName_c0652e8a-27aa-44e6-855c-4ca89691a2e7">Oranienb.<settlement key="STM0103489" style="hidden" type="locality">Oranienburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Krähwinklichkeit<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_811afba0-6c9d-4bd2-bbaf-a9fb0e95ae43" xml:lang="de">Krähwinklichkeit – Krähwinkel: redensartlich für kleinstädtische, spießbürgerliche Beschränktheit.</note> <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> kreuz<hi rend="latintype">fidél</hi>. <persName xml:id="persName_66b46f2c-764d-48d3-9ac0-8063fcdd9d92">Hempel<name key="PSN0111870" style="hidden" type="person">Hempel, Georg Friedrich Albert (1791-1836)</name></persName> hat bereits 4 Licenzen, jede zu tausend Pfund in <placeName xml:id="placeName_10fd2ecc-ee47-4746-a83f-789c161f22df">Lond.<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> verkauft, und denkt in <placeName xml:id="placeName_b12b855f-5b95-4674-9669-f9318012eb30">Schottl.<settlement key="STM0105139" style="hidden" type="area">Schottland</settlement><country style="hidden">Schottland</country></placeName> und <placeName xml:id="placeName_a5dbe08a-d1b8-4847-964a-951fb15ecede">Irl.<settlement key="STM0104815" style="hidden" type="area">Irland</settlement><country style="hidden">Irland</country></placeName> noch mehre abzusetzen.</p> <p><persName xml:id="persName_e5492543-74a5-49f7-ab35-5ef9cc7d6463">Runge<name key="PSN0114358" style="hidden" type="person">Runge, Friedlieb Ferdinand (1794-1867)</name></persName> erhält d. 3. Theil des Gewinns, ohne irgend ein Risiko oder Auslage; muß aber während <persName xml:id="persName_68a697ad-860c-476c-825f-72b3eb249fe4">H.s<name key="PSN0111870" style="hidden" type="person">Hempel, Georg Friedrich Albert (1791-1836)</name></persName> Abwesenheit der Fabrik vorstehen. Wieder ein Beispiel v. <persName xml:id="persName_ef3aa5f6-1fed-4949-9b7b-d13304cf365d">Vaters<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> einstiger Einsicht! Denn ich war in früher Zeit mit so vielen andern eine heftige Gegnerin dieses Mannes, den ich aus Unkenntniß für einen Projektmacher und Schwindler hielt, und der sich so glänzend gerechtfertigt. Man verwöhnt sich leider hier zu Lande zu sehr an den Affenschritt aller Gewöhnlichkeit und spießbürgerlichen Treibens, daß jeder bedeutende Industrie Aufschwung fabelhaft erscheint. <persName xml:id="persName_03dd4659-7b00-4bcd-9501-4a9e550f02cc">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> hat nach der Skizze v. <persName xml:id="persName_726ef5a5-365e-4448-8b1b-6d24f89fffaf">Vaters<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> Prosit zur Porcellanvase 2 Copieen, für <persName xml:id="persName_939cbe44-165d-4d38-8ff9-362570b8432a">Alex.<name key="PSN0113213" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName> und <persName xml:id="persName_e872432c-c523-4c31-8891-aa12491df63e">T. Hinni<name key="PSN0113223" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862)</name></persName> gemacht, die bewundernswerth ähnlich gefunden werden.</p> <p>Deine Hemden laß ich aufs Schönste <hi n="1" rend="underline">vorschehen</hi>, d. h. bekragen und manschetten, so daß sie wie neu werden. Nimms nicht übel, daß es mit den <placeName xml:id="placeName_a66dd922-ae75-457a-86dc-8db80a06f0b7">Berliner<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> pomadigen<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_bb195204-f011-4302-80e2-d91fa8ed4903" xml:lang="de">pomadigen – auch: pommadigen; berlinerisch, gleichgültig, langsam, bequem (vgl. Hans Brendicke, Berliner Wortschatz zu den Zeiten Kaiser Wilhelms I., in: Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins, H. 33, Berlin 1897, S. 162).</note> Arbeiterinnen etwas lange dauert. Entschuldige mich bei <persName xml:id="persName_c15b7713-b5f9-44b1-9b3a-d9059be82d6f">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName>, und sage mir, durch welche kleine Aufmerksamkeit zu seinem Geburtstage<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e70ea72a-85ce-4f2e-be11-2345b79e70fc" xml:lang="de">David … seinem Geburtstage – Der Geiger Ferdinand David beging am 19. Januar seinen 26. Geburtstag.</note> ich ihm wohl Vergnügen machen könnte! Wie stehts um die Konc.meisterwahl?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c4c7da52-d9d6-4d9c-a3ba-0905b26fd5bb" xml:lang="de">Wie stehts um die Konc.meisterwahl? – Ferdinand David erhoffte sich die Konzertmeisterstelle in der Nachfolge des am 4. November 1835 gestorbenen Heinrich August Matthäi. Am 13. Februar 1836 sprach ihm die Konzertdirektion des Gewandhauses die Stelle interimsweise zu (Dörffel, Geschichte der Gewandhausconcerte, S. 253, sowie Mendelssohns Schreibkalender von 1836, GB-Ob, M.D.M. f. 4, S. 15). Davids Einführung ins Amt erfolgte bei der Probe des Gewandhausorchesters am 24. Februar 1836 für das 18. Abonnementkonzert am Folgetag (ebenda, S. 19). David lebte bis zu seinem Tod im Jahr 1873 in Leipzig.</note> – <persName xml:id="persName_e6182dfc-cb5f-4c59-ad97-b82a2413dba7"><hi rend="latintype">Franzilla</hi><name key="PSN0113893" style="hidden" type="person">Pixis, Francilla (eigtl. Franziska Helma Göhringer) (1816-1904)</name></persName> hat in einer <hi rend="latintype">sauerée</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_8d42aaec-d7e4-4945-9f6c-0fa5a7d52b2b" xml:lang="de">sauerée – Kompositum aus »Soirée« und »Sauerei«.</note> v. <persName xml:id="persName_6a0b9660-a313-44a5-9bed-885f25b197cf">Heinr.<name key="PSN0109766" style="hidden" type="person">Beer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842)</name></persName> sehr brillirt. – Habt Ihr auch so sehr abwechselndes Wetter? Seit 3 Tagen ist es kalt und heiter, ich pflege aber meinen Husten, und verlaße das Zimmer nicht einmal um <persName xml:id="persName_f6872dbe-feaa-4c4d-b224-a21e8f9d0dbc">Bapchen<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> zu besuchen, der auch nicht <unclear reason="paper_destruction" resp="FMBC">zu mir</unclear> darf.</p> <closer rend="left"><unclear reason="paper_destruction" resp="FMBC">Lebe</unclear> wohl, geliebtester Mensch! pflege Dich, erheitre Dich, laß Dir <unclear reason="paper_destruction" resp="FMBC">die Sonne</unclear> freundlich scheinen, wie sie mir eben in mein <hi rend="latintype">réduit</hi>chen<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_c0cc24c7-5827-4e3e-b3c2-2ae52619c65c" xml:lang="fr ">réduitchen – Kämmerchen; von frz. réduit, Kammer.</note> <unclear reason="paper_destruction" resp="FMBC">scheint. Gedenke</unclear> in Liebe <seg type="signed">Deiner treuen Mutter.</seg></closer></div></body></text></TEI>