gb-1835-12-11-02
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Dessau, 11. Dezember 1835
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext, S. 1 rechts über dem Briefbeginn Datierung »11t Dec. 35« von fremder Hand; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [DESSAU / 11. DEC], Siegel.
Julius Schubring
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Felix Mendelssohn-Bartholdy
Leipzig.
frei
Dein
Aber viel habt Ihr jetzt allesamt zu thun. Denn indem aus Eurem engen Kreise das Herz und der Mittelpunkt herausgerissen ist, fühlt jeder schmerzlich die große Lücke. Ach Felix, es soll keiner an Liebe verlieren, wenn Einer stirbt, der ihn lieb gehabt. Nun müßt Ihr alle euch untereinander um so herzlicher lieben, damit keiner zu kurz komme und bitter werde, sondern so lieben, wie Dein ab nicht so einsam fühlst – eben so wirksam wie das fleißige Arbeiten, was natürlich seinerseits auch ganz gut ist.
Deine Vorsätze über den
Cantaten
Weißt Du wol, daß der alte Basedowgeschrieben.
Lieber, guter Felix Dein Brief mit der traurigen Nachricht hätte mich ganz unerwartet überrascht, wenn ich nicht zufällig drei Tage vorher wäre gefragt worden, ob ich den Mend. Barth. kenne, dessen Todesanzeige in den Berliner Zeitungen gestanden hätte. Näheres wußte man mir damals nicht anzugeben, ich konnte auch das Blatt nicht sobald auftreiben und habe daher so lange geschwankt, bis ich durch Dich die traurige Bestätigung erhielt. Ihr Armen! und besonders Du Armer, der Du so ganz allein Deinen Schmerz tragen mußt. Wenn man, wie ich, das herzliche Familienverhältniß und besonders das herrliche Verhältniß, in welches Euer Vater sich zu Euch gestellt hatte und in dem Ihr ihn so lieb hattet näher gekannt hat, so muß man wol mitfühlen, hätte ich Dich auch nur ums Viertel so lieb als ich Dich habe. Wäre ich nicht zu sehr hier gebunden, so käme ich auf ein paar Tage wenigstens hinüber, um Dirs mündlich zu sagen, Du Lieber. Doch aber hoffe ich zu Gott, daß wenn nur erst noch etwas lindernde Zeit dazwischen liegt, wird der Trost und die Freude der Erinnerung an die lange überaus glückliche Zeit des Zusammenlebens, über den Schmerz Herr werden. Denn, genau genommen, kommt in Deinem Falle Alles zusammen, was zwar anfangs um so schmerzlicher ergreift, nachher aber um so tröstlicher nachklingt. Ihr habt die Erinnerung eines vieljährigen Glücks, das Ihr in Gemeinschaft mit dem Vater und großentheils durch ihn, ununterbrochen genossen habt; als ein liebender, gesegneter Vater und Mensch hat er vor euch gestanden, der nicht bloß eure volle kindliche Liebe sondern auch Hochachtung von Allen erfahren und verdient hat, die ihn näher kannten. Ihr wißt, daß er freudig von hinnen gehn konnte, nicht bloß weil sein Ende so leicht und schnell war, wie Du schreibst, sondern weil er auch ruhig und freudig auf das, was ihm näher angehörte, zurückblicken konnte. Wie erhebend muß es für Dich sein, lieber Felix, an so manche Zeiten zurückzudenken, wo Du in sein herrliches Gemüth tiefere Blicke thun konntest, wo er Dir recht in seiner Achtungswürdigkeit erschienen war. Wie kannst Du Dich freuen und Gott danken, einen solchen Vater gehabt zu haben! Wer also so viel voraus hat vor Tausenden, die es nicht haben or nur kurze Zeit kannten, wäre es nicht Undank, wenn bei dem nur die Klage wollte vorherrschen, daß es nicht mehr so ist? Aber ich bin auch der guten Zuversicht zu Dir, daß Du Dich männlich erweisest, wie Du weißt, daß Er selbst über diesen Fall gedacht hast. Du hast ihm Liebe mit Liebe vergolten, und wenn Du Dir vielleicht auch in manchen einzelnen Fällen nicht genügen magst, so denke ich doch, hast Du im Ganzen gegen ihn ein gutes Gewissen, mit dem Du an den Geschiedenen denken, mit dem Du ihn fortlieben kannst – denn die Liebe hört nimmer auf. Darum hoffe ich auch, daß das eine zweifelnde Wort in Deinem Briefe nicht in ganzer, schwerer Wahrheit aus Deiner Seele gekommen ist, wo Du sagst: eine Prüfung, die ich nun entweder bestehe „oder daran erliegen muß“. – Dazu schickt Dirs der Herr wahrhaftig nicht. Unser Herz muß bisweilen bluten – aber der die Wunden schlägt, hat auch Balsam für sie, wenn wir nur seinem Worte das Herz getrost öffnen. Die sichtbare Gemeinschaft ists nicht, worin wir das höchste Gut suchen sollen; auf das Unsichtbare sollen wir Wünsche und Hoffnungen richten, wenn das Sichtbare uns dahinschwindet. Aber viel habt Ihr jetzt allesamt zu thun. Denn indem aus Eurem engen Kreise das Herz und der Mittelpunkt herausgerissen ist, fühlt jeder schmerzlich die große Lücke. Ach Felix, es soll keiner an Liebe verlieren, wenn Einer stirbt, der ihn lieb gehabt. Nun müßt Ihr alle euch untereinander um so herzlicher lieben, damit keiner zu kurz komme und bitter werde, sondern so lieben, wie Dein Vater es würde gethan haben, wenn er noch lebte. Die Werke des Gerechten sollen ihm ja auch im Tode noch nachfolgen. Du, lieber Felix, bist mir auch diesmal wieder, als ich bei Dir war, gerade in diesem Punkte etwas räthselhaft vorgekommen, daß ich nicht recht weiß, was ich denken soll. Einerseits sehe ich Dein freundliches Entgegenkommen (ich meine nicht gegen mich, sondern überhaupt gegen andre Menschen) ich kenne die Liebe, mit welcher Du die umfassest, die Dir recht nahe stehn, und doch kannst Du auch bisweilen bitter, ich möchte fast sagen menschenfeindlich gesinnt sein, unduldsam u s. w gegen diejenigen, die Du etwa in das Wort Philisterthum könntest zusammenfassen wollen. Ich kann Dir grade nichts Einzelnes anführen, um das zu belegen; aber wenn ich Dich sehe mit fremden Menschen äußerst freundlich umgehn, es kommt mir oft wie Falschheit vor, die sich nur hinter der glatten, freundlichen Oberfläche verbirgt; als ob Du viel lieber geneigt wärest zum Mißtraun als zum Gegentheil. Du sprichst dann auch wenig und nicht von innen heraus, so daß Dich dann mancher verkennen mag. Ich weiß nicht, ob ich unrecht drin habe; ganz wol schwerlich. Darum wollte ich Dir sagen, worin Du könntest in rechter Liebe wachsen; ich glaube, Du würdest dadurch mancher Unzufriedenheit vorbeugen, die Du manchmal ausgesprochen hast. Sage mirs einmal, ob Du verstanden hast, was ich meine. Ich glaube gewiß, daß das eine eben so wirksame Art ist, die Dich jetzt vor übergroßem Schmerz bewahren kann, indem Du Dich dann, wenn Du Dein Herz mehr öffnest, ab nicht so einsam fühlst – eben so wirksam wie das fleißige Arbeiten, was natürlich seinerseits auch ganz gut ist. Deine Vorsätze über den Paulus freuen mich sehr. Ich bin aber nicht im Stande Dir noch etwas hinzuzusetzen, wenn ich das Textbuch nicht vor mir habe – und auch dann vielleicht nur wenig. Dagegen möchte ich Dich bitten, wenn Du nun das Bachsche Tripel Concert vielleicht entbehren kannst mir Stimmen und Partitur (wo möglich ja) auf einige Zeit herzuschicken; Schneider ergriff es mit vielem Eifer. Ihr habt es nun ja doch gespielt. Sonst erfahre ich über Deine dortigen Verhältnisse und Thaten nichts, und es ist mir Alles sehr willkommen, was Du mir berichtest über Concerte und dergl, ob Du fleißig spielst und was, oder was Du sonst treibst. – Schneiders Bachianenregister ist immer noch nicht zu Dir gekommen, da einige Stücke noch in Anspach liegen, die er gleich Anfangs zurückbeordert hat, sonst hättest Dus längst. Er sagt, er habe etwa 10 Cantaten. Auch manche Orgelstücke. Nun lebe wohl, lieber Freund, Gott tröste und segne euch alle. Schubring. Deßau d. 11. Dcbr 35. Weißt Du wol, daß der alte Basedow, Vater der Hofräthin Müller, heut vor 8 Tagen auch gestorben ist? Du besinnst Dich doch auf unsre Verhältnisse Ich habe daher der Müller geschrieben.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-12-11" xml:id="date_8f060a23-67b7-409a-adae-5b0eb0407795">11. 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Wenn man, wie ich, das herzliche Familienverhältniß und besonders das herrliche Verhältniß, in welches Euer <persName xml:id="persName_ff1c3b06-7d62-467a-a9ba-8242bfd0ba29">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> sich zu Euch gestellt hatte und in dem Ihr ihn so lieb hattet näher gekannt hat, so muß man wol mitfühlen, hätte ich Dich auch nur ums Viertel so lieb als ich Dich habe. Wäre ich nicht zu sehr hier gebunden, so käme ich auf ein paar Tage wenigstens hinüber, um Dirs mündlich zu sagen, Du Lieber. Doch aber hoffe ich zu Gott, daß wenn nur erst noch etwas lindernde Zeit dazwischen liegt, wird der Trost und die Freude der Erinnerung an die lange überaus glückliche Zeit des Zusammenlebens, über den Schmerz Herr werden. Denn, genau genommen, kommt in Deinem Falle Alles zusammen, was zwar anfangs um so schmerzlicher ergreift, nachher aber um so tröstlicher nachklingt. Ihr habt die Erinnerung eines vieljährigen Glücks, das Ihr in Gemeinschaft mit dem <persName xml:id="persName_ee715dc5-738c-43e2-851f-51beef8b9290">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> und großentheils durch ihn, ununterbrochen genossen habt; als ein liebender, gesegneter Vater und Mensch hat er vor euch gestanden, der nicht bloß eure volle kindliche Liebe sondern auch Hochachtung von Allen erfahren und verdient hat, die ihn näher kannten. Ihr wißt, daß er freudig von hinnen gehn konnte, nicht bloß weil sein Ende so leicht und schnell war, wie Du schreibst, sondern weil er auch ruhig und freudig auf das, was ihm näher angehörte, zurückblicken konnte. Wie erhebend muß es für Dich sein, lieber Felix, an so manche Zeiten zurückzudenken, wo Du in sein herrliches Gemüth tiefere Blicke thun konntest, wo er Dir recht in seiner Achtungswürdigkeit erschienen war. Wie kannst Du Dich freuen und Gott danken, einen solchen Vater gehabt zu haben! Wer also so viel voraus hat vor Tausenden, die es nicht haben or nur kurze Zeit kannten, wäre es nicht Undank, wenn bei dem nur die Klage wollte vorherrschen, daß es nicht mehr so ist?<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Aber ich bin auch der guten Zuversicht zu Dir, daß Du Dich männlich erweisest, wie Du weißt, daß Er selbst über diesen Fall gedacht <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_76a11241-8ffa-48e0-815d-8564ea4de5c9"> <sic resp="writer">hast</sic> <corr resp="editor">hat</corr> </choice>. Du hast ihm Liebe mit Liebe vergolten, und wenn Du Dir vielleicht auch in manchen einzelnen Fällen nicht genügen magst, so denke ich doch, hast Du im Ganzen gegen ihn ein gutes Gewissen, mit dem Du an den Geschiedenen denken, mit dem Du ihn fortlieben kannst – denn die Liebe hört nimmer auf. Darum hoffe ich auch, daß das eine zweifelnde Wort in Deinem <title xml:id="title_34f36c4e-a5c6-4a25-9bfd-8d7e26cb23bd">Briefe <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-12-06-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Schubring in Dessau; Leipzig, 6. Dezember 1835</name> </title> nicht in ganzer, schwerer Wahrheit aus Deiner Seele gekommen ist, wo Du sagst: eine Prüfung, die ich nun entweder bestehe „oder daran erliegen muß“. – Dazu schickt Dirs der Herr wahrhaftig nicht. Unser Herz muß bisweilen bluten – aber der die Wunden schlägt, hat auch Balsam für sie, wenn wir nur seinem Worte das Herz getrost öffnen. Die sichtbare Gemeinschaft ists nicht, worin wir das höchste Gut suchen sollen; auf das Unsichtbare sollen wir Wünsche und Hoffnungen richten, wenn das Sichtbare uns dahinschwindet.</p> <p>Aber viel habt Ihr jetzt allesamt zu thun. Denn indem aus Eurem engen Kreise das Herz und der Mittelpunkt herausgerissen ist, fühlt jeder schmerzlich die große Lücke. Ach Felix, es soll keiner an Liebe verlieren, wenn Einer stirbt, der ihn lieb gehabt. Nun müßt Ihr alle euch untereinander um so herzlicher lieben, damit keiner zu kurz komme und bitter werde, sondern so lieben, wie Dein <persName xml:id="persName_c81c7353-4776-472e-8da8-ce7e0abf5a30">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> es würde gethan haben, wenn er noch lebte. Die Werke des Gerechten sollen ihm ja auch im Tode noch nachfolgen. Du, lieber Felix, bist mir auch diesmal wieder, als ich bei Dir war<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_619ca3fb-a134-4349-a1c2-82934a877ee7" xml:lang="de">diesmal … als ich bei Dir war – Julius Schubring war am 28. September 1835 nach Leipzig gekommen; vgl. dazu Brief fmb-1835-10-06-01 (Brief Nr. 1223) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 6. Oktober 1835, Z. 50 ff.: »Aber noch ehe Chopin reis’te, war Schubring angekommen; der gute war in seinen einzigen freien Ferientagen zu Fuß herübergekommen, um mich auf ein Paar Tage zu besuchen und bei mir zu wohnen«.</note>, gerade in diesem Punkte etwas räthselhaft vorgekommen, daß ich nicht recht weiß, was ich denken soll. Einerseits sehe ich Dein freundliches Entgegenkommen (ich meine nicht gegen mich, sondern überhaupt gegen andre Menschen) ich kenne die Liebe, mit welcher Du die umfassest, die Dir recht nahe stehn, und doch kannst Du auch bisweilen bitter, ich möchte fast sagen menschenfeindlich gesinnt sein, unduldsam u s. w gegen diejenigen, die Du etwa in das Wort Philisterthum könntest zusammenfassen wollen. Ich kann Dir grade nichts Einzelnes anführen, um das zu belegen; aber wenn ich Dich sehe mit fremden Menschen äußerst freundlich umgehn, es kommt mir oft wie Falschheit vor, die sich nur hinter der glatten, freundlichen Oberfläche verbirgt; als ob Du viel lieber<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> geneigt wärest zum Mißtraun als zum Gegentheil. Du sprichst dann auch wenig und nicht von innen heraus, so daß Dich dann mancher verkennen mag. Ich weiß nicht, ob ich unrecht drin habe; ganz wol schwerlich. Darum wollte ich Dir sagen, worin Du könntest in rechter Liebe wachsen; ich glaube, Du würdest dadurch mancher Unzufriedenheit vorbeugen, die Du manchmal ausgesprochen hast. Sage mirs einmal, ob Du verstanden hast, was ich meine. Ich glaube gewiß, daß das eine eben so wirksame Art ist, die Dich jetzt vor übergroßem Schmerz bewahren kann, indem Du Dich dann, wenn Du Dein Herz mehr öffnest, <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_27aa7ffc-a607-463c-bdaf-3455178ae63a">ab</del> nicht so einsam fühlst – eben so wirksam wie das fleißige Arbeiten, was natürlich seinerseits auch ganz gut ist.</p> <p>Deine Vorsätze über den <title xml:id="title_018b3b5d-21c4-4fa8-ab17-d53520217bd0">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_0czz3l6o-we4v-m9dx-atos-o9frgvuufouf"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_14d67ad4-b58c-49e3-b228-159ac00f955f" xml:lang="de">Deine Vorsätze über den Paulus – Im Brief vom 6. Dezember 1835 hatte Mendelssohn ausgeführt (Z. 36 ff.): »Überhaupt mache ich mich nun mit doppeltem Eifer an die Vollendung des Paulus, da der letzte Brief des Vaters mich dazu trieb, und er in der letzten Zeit sehr ungeduldig die Beendigung die[ser] Arbeit erwartete; mir ists als müßte ich nun alles anwenden, um den Paulus so gut als möglich zu vollenden, und mir dann denken, er nähme Theil daran«. Mendelssohn nahm sich vor, nun täglich am Paulus op. 36 (MWV A 14) zu arbeiten, er war noch bis April 1836 mit der Niederschrift des Oratoriums beschäftigt. Zur Werkgenese siehe Erich Reimer, Mendelssohns »eigentlicher Zweck« in Düsseldorf. Zur Entstehung des »Paulus«, in: Musik-Kultur-Gesellschaft. Interdisziplinäre Aspekte aus der Musikgeschichte des Rheinlandes (Beiträge zur Rheinischen Musikgeschichte, Bd. 156), Kassel 1996, S. 64-81, sowie Siegwart Reichwald, The musical genesis of Felix Mendelssohn’s Paulus, Lanham 2001.</note> freuen mich sehr. Ich bin aber nicht im Stande Dir noch etwas hinzuzusetzen, wenn ich das Textbuch nicht vor mir habe – und auch dann vielleicht nur wenig. Dagegen möchte ich Dich bitten, wenn Du nun das <title xml:id="title_6ffbc106-da41-4dd2-bcbc-d4f6727584a8">Bachsche Tripel Concert<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107780" style="hidden" type="music">Konzert für drei Cembali d-Moll, BWV 1063</name></title> vielleicht entbehren kannst mir Stimmen und Partitur (wo möglich ja) auf einige Zeit herzuschicken<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_28c9385e-9d3c-401b-8a33-dde47f1cf24d" xml:lang="de">das Bachsche Tripel Concert … mir Stimmen und Partitur (wo möglich ja) auf einige Zeit herzuschicken – Johann Sebastian Bachs Konzert für drei Cembali d-Moll, BWV 1063, sandte Mendelssohn Schubring nicht zu; vgl. Schubrings erneute Anfrage danach in Brief gb-1836-02-11-01 Julius Schubring an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Dessau, 11. Februar 1836. Seine Abschrift hatte Mendelssohn nach dem Exemplar von BWV 1063 aus der Musikaliensammlung der Sing-Akademie in Berlin (D-B, Musikabteilung, Mus. ms. Bach P 243) anfertigen lassen. Vgl. Brief fmb-1835-10-05-03 (Brief Nr. 1222) Felix Mendelssohn Bartholdy an Erich Heinrich Wilhelm Verkenius in Köln, Leipzig, 5. Oktober 1835, Z. 45 ff.</note>; <persName xml:id="persName_b5413f22-0655-4494-922c-0ff952e7a416">Schneider<name key="PSN0114646" style="hidden" type="person">Schneider, Johann Christian Friedrich (1786-1853)</name></persName> ergriff es mit vielem Eifer. Ihr habt es nun ja doch gespielt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f22f6e42-4bb2-416d-8cde-0000074efc87" xml:lang="de">das Bachsche Tripel Concert … Ihr habt es nun ja doch gespielt – In ihrem Konzert am 9. November 1835 im Saal des Gewandhauses hatte Clara Wieck zusammen mit Felix Mendelssohn Bartholdy und dem jungen Pianisten Louis Rakemann das Konzert BWV 1063 mit Quartettbegleitung vorgestellt (Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 924 f.).</note>. Sonst erfahre ich über Deine dortigen Verhältnisse und Thaten nichts, und es ist mir Alles sehr willkommen, was Du mir berichtest über <placeName xml:id="placeName_c671d8d8-e409-409a-9faf-41213c80a9ee">Concerte<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="Abonnementkonzerte, Konzerte" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und dergl, ob Du fleißig spielst und was, oder was Du sonst treibst. – <persName xml:id="persName_8fb3a5f6-5fd8-414c-92b8-6ed48c97bae5">Schneiders<name key="PSN0114646" style="hidden" type="person">Schneider, Johann Christian Friedrich (1786-1853)</name></persName> <persName xml:id="persName_ad3cde20-4b4f-4b5c-9197-333652adc620">Bachianen<name key="PSN0109617" style="hidden" type="person">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName>register ist immer noch nicht zu Dir gekommen, da einige Stücke noch in <placeName xml:id="placeName_39cef07a-a681-4693-9c8e-4cac5b9c2406">Anspach<settlement key="STM0105144" style="hidden" type="area">Ansbach</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> liegen, die er gleich Anfangs zurückbeordert hat, sonst hättest Dus längst. Er sagt, er habe etwa <title xml:id="title_650bccff-4799-4d5b-8ef2-b60ff2323000">10 <hi rend="latintype">Cantaten</hi><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107773" style="hidden" type="music">Kantaten</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0903cfb5-e98b-4bf7-b29f-fcd52b32adf8" xml:lang="de">Schneiders Bachianenregister … etwa 10 Cantaten – Friedrich Schneider hatte Mendelssohn bereits mit Brief gb-1835-11-26-01 Friedrich Schneider an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Dessau, 26. November 1835, Partiturabschriften von neun dieser zehn Kantaten Johann Sebastian Bachs übersandt.</note>. Auch manche <title xml:id="title_231b80c9-1281-4fbb-b95f-c5d1930a7fe7">Orgelstücke<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107857" style="hidden" type="music">Orgelwerke</name></title>.</p> <closer rend="left">Nun lebe wohl, lieber Freund, Gott tröste und segne euch alle.</closer> <signed rend="right">Schubring.</signed> <dateline rend="left">Deßau d. <date cert="high" when="1835-12-11" xml:id="date_7ade9d4d-51c5-46dc-862b-a22bbb14d711">11. Dcbr 35</date>. </dateline> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_bc918fdc-101b-4a6e-9f8c-069717008187"> <docAuthor key="PSN0114732" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_68c84e80-c536-4120-92b0-97de7ea2db2d">Schubring, Karl Julius (1806–1889)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0114732" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_cd3d40ce-297e-4859-b8cd-616d6af5e7d0">Schubring, Karl Julius (1806–1889)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Weißt Du wol, daß der alte <persName xml:id="persName_105fb079-b2e7-4a2d-bc80-b37fb26d48c1"><hi rend="latintype">Basedow</hi><name key="PSN0109684" style="hidden" type="person">Basedow, Ludwig (seit 1833) von (1774-1835)</name></persName>, Vater der <persName xml:id="persName_feac1d4f-b956-4d66-b6dd-ec8471dc8541">Hofräthin Müller<name key="PSN0113483" style="hidden" type="person">Müller, Adelheid (1800-1883)</name></persName>, <date cert="high" when="1835-12-04" xml:id="date_9e601338-6e9f-4bee-a28f-8ef5077e66b4">heut vor 8 Tagen</date> auch gestorben ist<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_78538f80-bbb0-4917-b7d1-90528ff2d39b" xml:lang="de">daß der alte Basedow, Vater der Hofräthin Müller, heut vor 8 Tagen auch gestorben ist – Der Dessauer Regierungspräsident Ludwig von Basedow, Vater von Adelheid Müller, war am 4. Dezember 1835 gestorben.</note>? Du besinnst Dich doch auf unsre Verhältnisse Ich habe daher der Müller <hi n="1" rend="underline">geschrieben</hi>.</p> </div> </body> </text></TEI>