gb-1835-12-05-01
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Berlin, 5. Dezember 1835
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [BERLIN 4-5 / 5/12], Siegel.
Paul Mendelssohn Bartholdy
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Felix Mendelssohn Bartholdy
Leipzig
Es wird um geneigte, möglichst prompte Abgabe
dieses Briefes ergebenst ersucht.
Gern hätte ich Dir Deinem Wunsche gemäß schon selben Tags ebenfalls pPost nach
Die Fehler, welche in der Dir gesandten Copie des TestamentsNathanwir ich das Document erst ganz kurz vor 5 Uhr erhielt, und Noth hatte selbst
Copia vidimata, welche das
befindet
nicht“ ausgelassen ist. – So verstehen wir es alle; so versteht es auch der
Bergling
Dirunterzeichnete Exemplar , mit der von
unsunterzeichneten
Copia vidimatanicht genau stimmt, so wird dies doch nichts ausmachen, und
Bergling
proceduren, nicht so entsetzlich streng zu seyn braucht, da unser aller Character wohl der Art ist, daß wir eigentlich gar keiner Gerichte und Notare bedürfen! –
HauserSpontininicht auf ihn rechnen, und mußt seinen Platz durch etwas Andres ausfüllen. –
Ich und 17 ten
Bei uns ist Alles wohl auf. es muß sich ja Alles machen. Wir hoffen bald ausführlich von Dir zu hören.
P.
Berlin, 5 December 1835 Lieber Felix Gern hätte ich Dir Deinem Wunsche gemäß schon gestern geschrieben; allein Dein Brief kam mir erst zu, nachdem die Post nach dort schon geschlossen war, und so mußte meine Antwort denn bis heute unterbleiben. Hoffentlich empfängst Du sie aber noch zur Zeit; denn ich kann sie wohl morgen Nachmittag in Deinem Besitz schätzen, bis wohin Du sie ja zu erhalten erwartetest. – Für die Folge und in wichtigen Fällen ist es Dir aber vielleicht willkommen zu wissen, daß nur selten darauf zu rechnen ist, Briefe welche man mit der Leipziger Post erhält, selben Tags ebenfalls pPost nach Leipzig beantworten zu können; denn in der Regel, und selbst wenn man die Briefe abholen läßt, empfängt man sie erst kurz vor 5 Uhr; und dies ist zugleich der letzte Termin, um Leipziger Briefe auf die Post zu bringen. – Die Fehler, welche in der Dir gesandten Copie des Testaments enthalten waren, entschuldige! Nathan hat die Copie sehr rasch machen müssen, und ist weder ein guter Stylist noch Ortograph, so daß man seine Arbeiten eigentlich stets genau durchsehen muß. Hierzu blieb mir aber nicht Zeit, da wir ich das Document erst ganz kurz vor 5 Uhr erhielt, und Noth hatte selbst die flüchtigen Zeilen an Dich zu Stande zu bringen, um die Zeit nicht zu versäumen. Ich danke Dir daher für die Besorgung einer correcten Abschrift; muß Dir indessen sagen, daß der von Dir gerügte Hauptfehler im § 1. wirklich sich auch in der Copia vidimata, welche das Gericht ausgefertigt hat, befindet und daher auch höchst wahrscheinlich im Original, das bei dem Stadtgerichte verbleibt, existirt. Der § bekömmt aber dadurch gar keinen Sinn, und es unterliegt keinem Zweifel, daß das Wort „nicht“ ausgelassen ist. – So verstehen wir es alle; so versteht es auch der Justizrath Bergling, und obgleich mithin das von Dir unterzeichnete Exemplar, mit der von uns unterzeichneten Copia vidimata nicht genau stimmt, so wird dies doch nichts ausmachen, und Bergling, dem ich Deine Anerkennung zuschicken werde, höchstwahrscheinlich nichts dagegen einwenden. Es ist ja überhaupt ein Glück, lieber Felix, daß unsre ganze Familie bei solchen proceduren, nicht so entsetzlich streng zu seyn braucht, da unser aller Character wohl der Art ist, daß wir eigentlich gar keiner Gerichte und Notare bedürfen! – Hauser wird nicht zum nächsten Concert nach Leipzig kommen, wenigstens nicht gewiß, da ihn Spontini nicht fortlassen will, und er auch seine Unterhandlungen noch nicht ganz ins Reine gebracht hat. Du kannst daher nicht auf ihn rechnen, und mußt seinen Platz durch etwas Andres ausfüllen. – Ich und Albertine werden Dich aber vorgesetzter Maaßen besuchen. Das Concert ist ja wohl am 17ten, nicht wahr? Bei uns ist Alles wohl auf. Mutter räumt schon in der Wohnung auf, um Rebecca Platz zu machen, und es muß sich ja Alles machen. Wir hoffen bald ausführlich von Dir zu hören. Dein P.
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1835-12-05-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1835-12-05-01" xml:id="title_5444936f-dfda-4ebe-b49e-f06709f3f530">Paul Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb> Berlin, 5. Dezember 1835</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_88b365ea-a280-4303-a4aa-97ccc79eff35">Gern hätte ich Dir Deinem Wunsche gemäß schon gestern geschrieben; allein Dein Brief kam mir erst zu, nachdem die Post nach dort schon geschlossen war, und so mußte meine Antwort denn bis heute unterbleiben. Hoffentlich</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_8d5a8cf2-839c-4a73-80d2-a623c55e3ea2">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor" xml:id="title_64ca9814-7ed5-4b0c-be16-8f491c1ae76d">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor" xml:id="title_c9b567fc-ebbe-4f18-860b-7f47e302667f">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0113263">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0113263" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_45b8932c-1ab6-4d50-acd3-19b968bfccc9"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_a6ead4b1-72a6-42ed-9afa-6bcd3e5518bb"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 30/176.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1835-12-05-01" type="letter" xml:id="title_6ae8e110-1abd-472c-920e-894b764725f6">Paul Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 5. Dezember 1835</title> <incipit>Gern hätte ich Dir Deinem Wunsche gemäß schon gestern geschrieben; allein Dein Brief kam mir erst zu, nachdem die Post nach dort schon geschlossen war, und so mußte meine Antwort denn bis heute unterbleiben. Hoffentlich</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [BERLIN 4-5 / 5/12], Siegel.</p> <handDesc hands="1"> <p>Paul Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-12-05" xml:id="date_b63beac5-996a-4f39-b186-ed8238dfbd7f">5. Dezember 1835</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113263" resp="author" xml:id="persName_535a8d91-5900-4b33-a8bf-2555ac7e42e8">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0113263" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812–1874)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_45604512-af8e-4ca5-adef-7def7a893c6e"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_67417d0e-707e-4fa8-b745-c2ecb8a4f978">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_ccd3e175-c484-40f4-a67c-84cf328e02f5"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"></revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_65a11da2-dcf1-462d-ad1a-d30373946e21"> <head> <address> <addrLine>Herrn</addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Felix Mendelssohn Bartholdy</hi></addrLine> <addrLine>Wohlgeb</addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Leipzig</hi></addrLine> <addrLine>Im Reichelschen Garten.</addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline">Es wird um geneigte, möglichst prompte Abgabe</hi></addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline">dieses Briefes ergebenst ersucht.</hi></addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_9be0a74f-1bbf-405a-a864-8119b94d6cff"> <docAuthor key="PSN0113263" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_a715e8a8-de2c-454d-a3d5-3a86f0cc8abd">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812–1874)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113263" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_547027e0-9213-4d18-b0bf-f5dd484cd59e">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812–1874)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin, <date cert="high" when="1835-12-05" xml:id="date_d79fb248-c143-46f7-8c44-07bf3bed71d9">5 December 1835</date></dateline> <salute rend="left">Lieber Felix</salute> <p style="paragraph_without_indent">Gern hätte ich Dir Deinem Wunsche gemäß schon <date cert="high" when="1835-12-04" xml:id="date_ee022ce8-97ef-421d-9bf2-a23605ae498a">gestern</date> geschrieben; allein Dein Brief kam mir erst zu, nachdem die Post nach dort schon geschlossen war, und so mußte meine Antwort denn bis <date cert="high" when="1835-12-05" xml:id="date_26d80de2-fdc5-46e5-83dd-8023b963aeaa">heute</date> unterbleiben. Hoffentlich empfängst Du sie aber noch zur Zeit; denn ich kann sie wohl <date cert="high" when="1835-12-06" xml:id="date_33fc4bbd-3a43-4e15-97f3-452bece8f801">morgen Nachmittag</date> in Deinem Besitz schätzen, bis wohin Du sie ja zu erhalten erwartetest. – Für die Folge und in wichtigen Fällen ist es Dir aber vielleicht willkommen zu wissen, daß nur selten darauf zu rechnen ist, Briefe welche man mit der <placeName xml:id="placeName_6e1cbdef-7d36-4cd2-9a52-26a2c1bf95b7">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>er Post erhält, <hi n="1" rend="underline">selben</hi> Tags ebenfalls <hi rend="latintype">p</hi>Post<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_96419851-a813-4977-90bf-faeb241b3bba" xml:lang="de">pPost – per Post.</note> nach <placeName xml:id="placeName_e48c0158-6877-4b54-a9a4-69896042145c">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> beantworten zu können; denn in der Regel, und selbst wenn man die Briefe abholen läßt, empfängt man sie erst kurz vor 5 Uhr; und dies ist zugleich der letzte Termin, um Leipziger Briefe auf die Post zu bringen. –</p> <p>Die Fehler, welche in der Dir gesandten Copie des Testaments<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_144160dc-f531-435f-840c-322afbb3e9f6" xml:lang="de">der Dir gesandten Copie des Testaments – Paul Mendelssohn Bartholdy schickte seinem Bruder Felix am 1. Dezember 1835 eine Abschrift des Testaments der Eltern Abraham und Lea von der Hand Wolff Nathans zu (heutiger Standort: GB-Ob, M.D.M. d. 30/190) und bat um Gegenzeichnung; siehe Brief gb-1835-12-01-01 Paul Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 1. Dezember 1835.</note> enthalten waren, entschuldige! <persName xml:id="persName_43e23ef0-af3f-4515-b58a-f5a57140bcc8"><hi rend="latintype">Nathan</hi><name key="PSN0113546" style="hidden" type="person">Nathan, Wolff (1810-1877)</name></persName> hat die Copie sehr rasch machen müssen, und ist weder ein guter Stylist noch Ortograph, so daß man seine Arbeiten eigentlich stets genau durchsehen muß. Hierzu blieb mir aber nicht Zeit, da <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_af5e66b3-2748-414e-b04c-1241e2102ffa">wir</del> ich das Document erst ganz kurz vor 5 Uhr erhielt, und Noth hatte selbst <title xml:id="title_d98af27f-5cdf-44e2-baef-f95c858860bb">die flüchtigen Zeilen <name key="PSN0113263" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name> <name key="gb-1835-12-01-01" style="hidden" type="letter">Paul Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 1. Dezember 1835</name> </title> an Dich zu Stande zu bringen, um die Zeit nicht zu versäumen. Ich danke Dir daher für die Besorgung einer correcten Abschrift; muß Dir indessen sagen, daß der von Dir gerügte Hauptfehler im § 1. wirklich sich auch in der <hi rend="latintype">Copia vidimata</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_6d1e4960-9992-49c8-8b68-355eead61141" xml:lang="la ">Copia vidimata – lat., beglaubigte Abschrift.</note>, welche das <placeName xml:id="placeName_649f3e89-905c-42b4-af7d-dc940d7f1547">Gericht<name key="NST0105148" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Stadtgericht</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ausgefertigt hat, <hi n="1" rend="underline">befindet</hi><seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> und daher auch höchst wahrscheinlich im Original, das bei dem <placeName xml:id="placeName_ead7bd30-4d13-4488-921b-2c185865bcaa">Stadtgerichte<name key="NST0105148" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Stadtgericht</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> verbleibt, existirt. Der § bekömmt aber dadurch gar keinen Sinn, und es unterliegt keinem Zweifel, daß das Wort „<hi n="1" rend="underline">nicht</hi>“ ausgelassen ist. – So verstehen wir es alle; so versteht es auch der <persName xml:id="persName_5bee8489-ab29-4c83-9858-8f43d4ff4993">Justizrath <hi rend="latintype">Bergling</hi><name key="PSN0118869" style="hidden" type="person">Bergling, Eduard Friedrich (1795-?)</name></persName>, und obgleich mithin das von <hi n="1" rend="underline">Dir</hi> unterzeichnete Exemplar<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_03ffb93e-ee37-4f62-8e4d-8b526ea722b1" xml:lang="de">von Dir unterzeichnete Exemplar – Felix Mendelssohn Bartholdy sandte höchstwahrscheinlich am 3. Dezember 1835 eine eigene »correcte[…] Abschrift« des Testaments an den Bruder Paul zurück. Dieses mit dem 2. Dezember 1835 datierte, von Mendelssohn signierte und vom Leipziger Stadtgericht am 3. Dezember 1835 beglaubigte Schriftstück befindet sich heute in D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 5,I / XII,2.</note>, mit der von <hi n="1" rend="underline">uns</hi> unterzeichneten <hi rend="latintype">Copia vidimata</hi> nicht genau stimmt, so wird dies doch nichts ausmachen, und <persName xml:id="persName_de01c887-896a-4f76-b171-69dd91e31d71"><hi rend="latintype">Bergling</hi><name key="PSN0118869" style="hidden" type="person">Bergling, Eduard Friedrich (1795-?)</name></persName>, dem ich Deine Anerkennung zuschicken werde, höchstwahrscheinlich nichts dagegen einwenden. Es ist ja überhaupt ein Glück, lieber Felix, daß unsre ganze <persName xml:id="persName_b8b6b3bd-056b-4aa6-91f2-19c643927a60">Familie<name key="PSN0113241" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName> bei solchen <hi rend="latintype">proceduren</hi>, nicht so entsetzlich streng zu seyn braucht, da unser aller Character wohl der Art ist, daß wir eigentlich gar keiner Gerichte und Notare bedürfen! –</p> <p><persName xml:id="persName_85fc3c16-1e13-408d-a7b2-2dcfe15dd6ab"><hi rend="latintype">Hauser</hi><name key="PSN0111775" style="hidden" type="person">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</name></persName> wird nicht <add place="above">zum nächsten <placeName xml:id="placeName_ee1a74ed-f085-469f-be63-584117fccaf5">Concert<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="Abonnementkonzerte, Konzerte" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nach <placeName xml:id="placeName_e1bea44c-08d1-4151-bfee-e998c9f32ffc">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><name key="PSN0113263" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812–1874)</name></add> kommen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cd21a6c3-5638-4ee2-b03e-6ce8360974e0" xml:lang="de">Hauser wird nicht zum nächsten Concert nach Leipzig kommen – Entgegen dieser Ankündigung wirkte Franz Hauser im neunten Abonnementkonzert der Saison 1835/36 am 10. Dezember 1835 im Saal des Gewandhauses unter Mendelssohns Leitung mit. Vgl. Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 929.</note>, wenigstens nicht gewiß, da ihn <persName xml:id="persName_e826ee58-98b9-4790-8c2e-dc2eb335f195"><hi rend="latintype">Spontini</hi><name key="PSN0115037" style="hidden" type="person">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851)</name></persName> nicht fortlassen will, und er auch seine Unterhandlungen noch nicht ganz ins Reine gebracht hat<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_58c8ecef-5ef9-4c13-afec-c91b167fddaf" xml:lang="de">seine Unterhandlungen noch nicht ganz ins Reine gebracht hat – Franz Hauser hielt sich seit dem 20. Oktober 1835 in Berlin zu einem Gastspiel auf (vgl. Hensel, Tagebücher, S. 73). Am 20. November 1835 hatte der Generalintendant der Königlichen Schauspiele Wilhelm Friedrich Graf von Redern Hauser »unter Vorbehalt Allerhöchster Genehmigung […] vorläufig einen Contract auf Ein Jahr mit einem Gehalte von 2000 Rthr« angeboten (Brief an Franz Hauser, GB-Ob, M.D.M. d. 30/158). Hauser nahm das Angebot letztlich an, er war bis 1836 Mitglied der Berliner Hofoper.</note>. Du kannst daher <hi n="1" rend="underline">nicht</hi> auf ihn rechnen, und mußt seinen Platz durch etwas Andres ausfüllen. –</p> <p>Ich und <persName xml:id="persName_becbf0e8-88f4-4652-a047-d16f4ab9158c">Albertine<name key="PSN0113264" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> werden Dich aber vorgesetzter Maaßen besuchen. Das <placeName xml:id="placeName_0d219384-0d85-407c-9fa7-dd22bd2a9698">Concert<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="Abonnementkonzerte, Konzerte" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ist ja wohl am <date cert="high" when="1835-12-17" xml:id="date_57f4c1cd-f479-4674-9e36-7a30a485720d"><hi n="1" rend="underline">17<hi rend="superscript">ten</hi></hi></date><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2aa9a974-cc2d-4c95-aa28-c09a4b6016a5" xml:lang="de">Ich und Albertine werden Dich … besuchen … Das Concert … am 17ten – siehe dazu Brief fmb-1835-12-14-01 (Brief Nr. 1271) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Leipzig, 14. Dezember 1835, Z. 52 ff.: »Nun wird in den nächsten Tagen Paul mit seiner Frau [Albertine Mendelssohn Bartholdy] hieher kommen, um das letzte Concert in diesem Jahre (den 17ten) anzuhören, und mit mir dann zurückzufahren, dem zu Ehren halten wir eine Extraprobe, und spielen ihm die Melusine vor, weil wir sie im Concerte diesmal nicht geben konnten.« Der Bruder traf mit seiner Ehefrau am Konzerttag in Leipzig ein (Torzettel vom 17. Dezember 1835, in: Leipziger Tageblatt und Anzeiger Nr. 353, 19. Dezember 1835, S. 3492). Sie hörten das zehnte Abonnementkonzert der Saison 1835/36 im Saal des Gewandhauses am 17. Dezember 1835 unter Mendelssohns Leitung; zum Programm siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 930.</note>, nicht wahr?</p> <p>Bei uns ist Alles wohl auf. <persName xml:id="persName_bdf5c18a-7b67-47ba-b99a-de5dfbfe32ec">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> räumt schon in der Wohnung auf, um <persName xml:id="persName_2e7acd2c-bf10-4e55-b3eb-18164240c25f">Rebecca<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> Platz zu machen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_695ad094-1675-404d-9885-c0bd8e8fc3a6" xml:lang="de">Mutter räumt schon in der Wohnung auf, um Rebecca Platz zu machen – Am Tag der Beerdigung von Abraham Mendelssohn Bartholdy, dem 23. November 1835, wurde der Beschluss gefasst, dass die Familie Dirichlet vom Gartentrakt in das Vorderhaus zu Lea Mendelssohn Bartholdy ziehen würde. Vgl. Fanny Hensels Tagebuch: »Um Neujahr zogen Dirichlets zur Mutter und fingen an gemeinschaftlich zu wirthschaften« (Hensel, Tagebücher, S. 81, Eintrag vom 8. Juli 1839).</note>, und <hi n="1" rend="underline">es</hi> <hi n="1" rend="underline">muß</hi> sich ja Alles machen. Wir hoffen bald ausführlich von Dir zu hören.</p> <signed rend="right">Dein <hi rend="latintype">P</hi>.</signed> </div> </body> </text></TEI>