gb-1835-12-03-01
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Berlin, 3. Dezember 1835
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext, S. 1 unter der Datumszeile Jahresangabe »35.« von fremder Hand; S. 3 leer; S. 4 Adresse von Lea Mendelssohn Bartholdys Hand, 1 Poststempel [BERLIN 5-6 / 3 / 12], Siegel.
Rebecka Lejeune Dirichlet, Fanny Hensel, Lea Mendelssohn Bartholdy
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Wir haben
Ich habe weiter nichts hinzuzufügen, lieber Felix, als Alles wohl. Die Nachricht Deiner glücklichen Ankunft hat uns sehr beruhigt, und daß Du gute, theilnehmende Menschen um Dich hast gereicht uns zum
Wie Deine
Gott ist so gütig, uns herrliches Wetter zu schenken; in frischer Luft und Gartenumgebung ist mir immer wohl gewesen, und auch in der herbsten Zeit – jetzt – erheitert mich die blaue Luft, und giebt mir Kraft zu wandern. Was kann ich Arme Dir sagen, als halte Dich gesund und möglichst heiter; beschäftige Dich, gebrauche die Gaben, welche der liebe Himmel Dir verliehen. – Kann dem kannst Du Dich aussprechen, er versteht Deine Schmerzen. – Ich bekomme einigen Besuch, aber nach Deinen Befehlen nehme ich wenige an; diese sind mir nicht unlieb, da ichs oft bedarf es wieder durchzusprechen. directeur des crimesavoir le cœur gros . Zeit muß etwas thun.
Mein lieber Felix. Berlin den 3ten December. Wir haben gestern zu unsrer großen Beruhigung aus Deinem Briefe Deine glückliche Ankunft erfahren. Mutter hält sich so bewundernswürdig, wie Du sie verlassen hast, körperlich gesund, wir führen sie alle Tage in den Garten, wo sie zuweilen anderthalb Stunden geht, ohne zu ermüden, und sich sehr dadurch gestärkt fühlt; Abends treiben wir sie, nach Deiner Vorschrift, früh zu Bett; eine von uns ist natürlich immer bei ihr, und so Gott will, findest Du bei Deiner Rückkehr uns drüben völlig in Ordnung. Das ist das Beste, was Du von hier jetzt hören kannst, möge Dich der Himmel stärken und trösten, wir könnens nicht, aber wie wir Dich lieben, das weißt Du. Für heut Lebewohl, bald hoffe ich Dir wieder so gute Nachrichten von Mutter geben zu können. Grüß den guten David. Rebecka Lejeune Dirichlet Ich habe weiter nichts hinzuzufügen, lieber Felix, als Alles wohl. Die Nachricht Deiner glücklichen Ankunft hat uns sehr beruhigt, und daß Du gute, theilnehmende Menschen um Dich hast gereicht uns zum guten Trost. Halte Dich gesund, und komm uns zur Freude bald wieder. Gruß an David. Deine F. Auch von mir das Herzlichste und Beste, mein geliebtester Felix. – Wie Deine Geschwister für mich da sind, möge ihnen der Himmel lohnen, ich kanns nicht. Gott ist so gütig, uns herrliches Wetter zu schenken; in frischer Luft und Gartenumgebung ist mir immer wohl gewesen, und auch in der herbsten Zeit – jetzt – erheitert mich die blaue Luft, und giebt mir Kraft zu wandern. Was kann ich Arme Dir sagen, als halte Dich gesund und möglichst heiter; beschäftige Dich, gebrauche die Gaben, welche der liebe Himmel Dir verliehen. – Kann Er uns sehen oder weiß er von uns, so erfüllst Du auf diese Weise am Besten, was Er von Dir gewünscht, gehofft, erwartet. – Jene Alle, die Dir Freundlichkeit und Theilnahme beweisen, sie sind wahre Freunde, ich bleibe ihnen dankbar. Die Nähe des guten David betrachte ich als ein Geschenk des Himmels in diesem Moment. Mit dem kannst Du Dich aussprechen, er versteht Deine Schmerzen. – Ich bekomme einigen Besuch, aber nach Deinen Befehlen nehme ich wenige an; diese sind mir nicht unlieb, da ichs oft bedarf es wieder durchzusprechen. Gestern der directeur des crimes. Er ist ungeschickt, aber nicht herzlos oder untheilnehmend. Beschäftigen kann ich mich ohnehin noch nicht. Ich lerne jetzt den Ausdruck verstehen avoir le cœur gros. Zeit muß etwas thun. Hauser ist der ewig Unentschloßene, und im Begriff hier men, hat er an viele auswärtige Bühnen geschrieben. Ich muß jetzt alles gründlich zu Beckchens Einzug rein machen; in einigen Tagen wird er dann wohl ausziehen müßen, so wie Nathan indeß als Schreiber vorläufig bleibt, nur wie sonst zu seinen Eltern ziehen wird. Gott erhalte und beruhige Dich, geliebtes Leben! Denk an uns und so erheitere Dich. Grüße Clarus, der mein Freund geworden. Pflegt Dich Mlle. Pensa? Dann soll sie auch ein Weihnachtsgeschenk haben. Tausend Liebes für David. Deine getreue Mutter.
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1835-12-03-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1835-12-03-01" xml:id="title_d6f6da20-163b-42bc-8e33-6dda1e08dd4d">Rebecka Lejeune Dirichlet, Fanny Hensel und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 3. Dezember 1835</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_9e52db5c-1829-4a04-b236-b05985944c11">Wir haben gestern zu unsrer großen Beruhigung aus Deinem Briefe Deine glückliche Ankunft erfahren. Mutter hält sich so bewundernswürdig, wie Du sie verlassen hast, körperlich gesund, wir führen sie alle Tage in den Garten, wo</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_ca224e8f-f54b-437e-b637-8db38902c12b">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1835-12-02-01" type="precursor" xml:id="title_8f03656e-5767-49c0-861f-256a6229b253">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 2. Dezember 1835</title> <title key="fmb-1835-12-10-01" type="successor" xml:id="title_15179eef-8894-4b49-a634-708f62387b61">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 10. Dezember 1835</title> <author key="PSN0110673">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</author> <author key="PSN0111893">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</author> <author key="PSN0113260">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><persName key="PSN0111893" resp="writer">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName><persName key="PSN0110673" resp="writer">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_8e6789cb-754c-4e13-b2e4-a39577fdbaa7"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_e80d8441-c22c-4c2b-9fb4-934cc31e51e7"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 30/174.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1835-12-03-01" type="letter" xml:id="title_fbd8766c-c0f1-43c4-96c0-64b75b113cd0">Rebecka Lejeune Dirichlet, Fanny Hensel und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 3. Dezember 1835</title> <incipit>Wir haben gestern zu unsrer großen Beruhigung aus Deinem Briefe Deine glückliche Ankunft erfahren. Mutter hält sich so bewundernswürdig, wie Du sie verlassen hast, körperlich gesund, wir führen sie alle Tage in den Garten, wo</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext, S. 1 unter der Datumszeile Jahresangabe »35.« von fremder Hand; S. 3 leer; S. 4 Adresse von Lea Mendelssohn Bartholdys Hand, 1 Poststempel [BERLIN 5-6 / 3 / 12], Siegel.</p> <handDesc hands="3"> <p>Rebecka Lejeune Dirichlet, Fanny Hensel, Lea Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-12-03" xml:id="date_e676dfc8-156e-467d-9b6f-fde69e498537">3. Dezember 1835</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0110673" resp="author" xml:id="persName_e1bb0f5f-94f4-4d2f-92d6-17747732bb44">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <persName key="PSN0111893" resp="author" xml:id="persName_77784c97-880b-48a8-8224-0eb12ac44ede">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_5f188e72-8fc0-4b9b-a550-bc9d21441c45">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0110673" resp="writer">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</persName><persName key="PSN0111893" resp="writer">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</persName><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_2234fe18-cb39-4d0d-976e-4a0de1749399"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_4f5e967c-4988-4c85-a90b-57811998a4ac">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_91a35b81-5500-4f7d-87ec-814c4d014b8a"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_fffde52e-8363-41f1-a2bb-94a851ddfbda"> <head> <address> <addrLine>Herrn Musikdirektor F. Mendelssohn</addrLine> <addrLine>Bartholdy</addrLine> <addrLine>Leipzig</addrLine> <addrLine>frei</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_88d1805b-565b-4c4c-a1ce-1bd714f4a633"> <docAuthor key="PSN0110673" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_5b884ee6-c309-424b-a1e7-c28424716287">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_f558f181-c023-40b5-821e-80e9b7f115ea">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <salute rend="left">Mein lieber Felix.</salute> <dateline rend="right">Berlin den <date cert="high" when="1835-12-03" xml:id="date_bbe6d513-5700-4954-aaa5-363ee39e82da">3ten December</date>.</dateline> <p style="paragraph_without_indent">Wir haben <date cert="high" when="1835-12-02" xml:id="date_5069ca59-79bd-432c-b279-c88f77906e97">gestern</date> zu unsrer großen Beruhigung aus Deinem <title xml:id="title_8a0c71e6-bdc8-471e-bc23-178d22712c22">Briefe <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-12-02-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 2. Dezember 1835</name> </title> Deine glückliche Ankunft<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c04f8681-24c9-4f2f-95c0-595b8189d249" xml:lang="de">Deine glückliche Ankunft – Mendelssohn hatte sich wegen des Todes des Vaters am 19. November 1835 seit dem 21. November in Berlin aufgehalten. Er und der von dort am 30. November mitreisende Geiger Ferdinand David trafen am Dienstagabend, dem 1. Dezember 1835, in Leipzig ein (vgl. Torzettel vom 1. Dezember 1835, in: Leipziger Tageblatt und Anzeiger Nr. 336, 2. Dezember 1835, S. 3292).</note> erfahren. <persName xml:id="persName_d29800b2-4b0b-4e48-ae94-41c15073d7d8">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> hält sich so bewundernswürdig, wie Du sie verlassen hast, körperlich gesund, wir führen sie alle Tage in den Garten, wo sie zuweilen anderthalb Stunden geht, ohne zu ermüden, und sich sehr dadurch gestärkt fühlt; Abends treiben wir sie, nach Deiner Vorschrift, früh zu Bett; eine von uns ist natürlich immer bei ihr, und so Gott will, findest Du bei Deiner Rückkehr<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_eae36852-998c-42e1-a5cc-b57ac42401b9" xml:lang="de">Deiner Rückkehr – Für die Weihnachtstage war Felix Mendelssohn Bartholdys Anwesenheit in Berlin geplant.</note> uns drüben völlig in Ordnung. Das ist das Beste, was Du von hier jetzt hören kannst, möge Dich der Himmel stärken und trösten, wir könnens nicht, aber wie wir Dich lieben, das weißt Du. Für heut Lebewohl, bald hoffe ich Dir wieder so gute Nachrichten von <persName xml:id="persName_7a6ec935-87be-4d2e-82d1-f30115bf4f81">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> geben zu können. Grüß den guten <persName xml:id="persName_7d3d4658-0a26-4aeb-b3bd-65ab6b6cc71c">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName>.</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Rebecka Lejeune Dirichlet</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_624b545c-489a-4f90-886c-aea1e4d547b8"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_c66ac422-c7b9-4041-850f-54bdef06a595">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_c3fc469a-d321-4cf8-bf94-1d9140b07623">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Ich habe weiter nichts hinzuzufügen, lieber Felix, als Alles wohl. Die Nachricht Deiner glücklichen Ankunft hat uns sehr beruhigt, und daß Du gute, theilnehmende Menschen um Dich hast gereicht uns zum <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_e54c8493-d310-410c-8503-c5de244d6ef3"> <corr resp="writer">großen</corr> <sic resp="writer">guten</sic> </choice> Trost. Halte Dich gesund, und komm uns zur Freude bald wieder.</p> <closer rend="left">Gruß an <persName xml:id="persName_b58889ce-4d16-4ac1-a72e-ac71bf459adb">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName>. </closer> <signed rend="right">Deine F.</signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_eea84cac-0646-4300-a6c4-f435b9c4c704"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_6e6040f7-8de4-4b6c-aa4e-98d38112a5df">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_df97dcf1-be5c-408b-9f2d-09559d74aa3d">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Auch von mir das Herzlichste und Beste, mein geliebtester Felix. – <hi n="1" rend="underline">Wie</hi> Deine <persName xml:id="persName_f8edab50-8933-4166-868d-0c09f6d3b15b">Geschwister<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name><name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> für mich da sind, möge ihnen der Himmel lohnen, ich kanns nicht.</p> <p>Gott ist so gütig, uns herrliches Wetter zu schenken; in frischer Luft und Gartenumgebung ist mir immer wohl gewesen, und auch in der herbsten Zeit – jetzt – erheitert mich die blaue Luft, und giebt mir Kraft zu wandern. Was kann ich Arme Dir sagen, als halte Dich gesund und möglichst heiter; beschäftige Dich, gebrauche die Gaben, welche der liebe Himmel Dir verliehen. – Kann <persName xml:id="persName_a3d7f833-0d38-45c0-a9c4-466af0e6bbac">Er<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> uns sehen oder weiß er von uns, so erfüllst Du auf diese Weise am Besten, was Er von Dir gewünscht, gehofft, erwartet. – Jene Alle, die Dir Freundlichkeit und Theilnahme beweisen, sie sind wahre Freunde, ich bleibe ihnen dankbar. Die Nähe des guten <persName xml:id="persName_f235a928-86a3-4c8c-939b-cb949725ca65">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_90e9af4b-e879-4e59-bda4-801034907c19" xml:lang="de">Die Nähe des guten David – Ferdinand David strebte eine Anstellung als Geiger im Gewandhausorchester an und erhoffte sich die Konzertmeisterstelle in der Nachfolge des am 4. November 1835 gestorbenen Heinrich August Matthäi. Am 13. Februar 1836 sprach ihm die Konzertdirektion des Gewandhauses die Stelle interimsweise zu (Dörffel, Geschichte der Gewandhausconcerte, S. 253). David lebte bis zu seinem Tod im Jahr 1873 in Leipzig.</note> betrachte ich als ein Geschenk des Himmels in diesem Moment. Mit <hi n="1" rend="underline">dem</hi> kannst Du Dich aussprechen, er versteht Deine Schmerzen. – Ich bekomme einigen Besuch, aber nach Deinen Befehlen nehme ich wenige an; diese sind mir nicht unlieb, da ichs oft bedarf es wieder durchzusprechen. <date cert="high" when="1835-12-02" xml:id="date_d6585d7a-58eb-4b1e-a857-51d35b09f6cd">Gestern</date> der <persName xml:id="persName_49f2f01e-1de3-49a6-87e7-78e38c071505"><hi rend="latintype">directeur des crimes</hi><name key="PSN0112027" style="hidden" type="person">Hitzig, Julius Eduard (bis 1799: Isaac Elias Itzig) (1780-1849)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_38285428-9e21-4d4e-b98c-35eb711b8636" xml:lang="fr ">directeur des crimes – frz., Kriminaldirektor; gemeint ist Julius Eduard Hitzig.</note>. Er ist ungeschickt, aber nicht herzlos oder untheilnehmend. Beschäftigen kann ich mich ohnehin noch nicht. Ich lerne jetzt den Ausdruck verstehen <hi rend="latintype">avoir le cœur gros</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_c097274d-8e35-4945-91b2-05eadd06af2b" xml:lang="fr ">avoir le cœur gros – frz., bedrückt sein, niedergeschlagen sein.</note>. Zeit <hi n="1" rend="underline">muß</hi> etwas thun. </p> <p><persName xml:id="persName_ca4ddad8-3807-4312-9182-132e69e639a0">Hauser<name key="PSN0111775" style="hidden" type="person">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</name></persName> ist der ewig Unentschloßene<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4c76715c-62e3-4e14-a142-33402e966987" xml:lang="de">Hauser ist der ewig Unentschloßene – Franz Hauser hielt sich seit dem 20. Oktober 1835 in Berlin zu einem Gastspiel auf (vgl. Hensel, Tagebücher, S. 73). Er wohnte seitdem in Felix Mendelssohn Bartholdys ehemaligem Zimmer im Haus der Eltern in der Leipziger Straße 3. Am 20. November 1835 hatte der Generalintendant der Königlichen Schauspiele Wilhelm Friedrich Graf von Redern Hauser »unter Vorbehalt Allerhöchster Genehmigung […] vorläufig einen Contract auf Ein Jahr mit einem Gehalte von 2000 Rthr« angeboten (Brief an Franz Hauser, GB-Ob, M.D.M. d. 30/158). Hauser nahm das Angebot letztlich an, er war bis 1836 Mitglied der Berliner Hofoper.</note>, und im Begriff hier <gap quantity="5" reason="covering" unit="characters"></gap>men, hat er an viele auswärtige Bühnen geschrieben. Ich muß jetzt alles gründlich zu <persName xml:id="persName_6787c35a-d0da-47b9-9639-aa1555f91b29">Beckchens<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> Einzug<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a795bacb-aec7-4668-a571-c72abc3ad385" xml:lang="de">Beckchens Einzug – Am Tag der Beerdigung von Abraham Mendelssohn Bartholdy, dem 23. November 1835, wurde der Beschluss gefasst, dass die Familie Dirichlet vom Gartentrakt in das Vorderhaus zu Lea Mendelssohn Bartholdy ziehen würde. Vgl. Fanny Hensels Tagebuch: »Um Neujahr zogen Dirichlets zur Mutter und fingen an gemeinschaftlich zu wirthschaften« (Hensel, Tagebücher, S. 81, Eintrag vom 8. Juli 1839).</note> rein machen; in einigen Tagen wird er dann wohl ausziehen müßen, so wie <persName xml:id="persName_3d64a34e-3a0d-44d2-99a2-b7b49a3d715b">Nathan<name key="PSN0113546" style="hidden" type="person">Nathan, Wolff (1810-1877)</name></persName> indeß als Schreiber vorläufig bleibt, nur wie sonst zu seinen <persName xml:id="persName_6536aa3b-2066-4b31-aad2-c2c06843687f">Eltern<name key="PSN0118868" style="hidden" type="person">Nathan, David (1767-1839)</name><name key="PSN0118868" style="hidden" type="person">Nathan, David (1767-1839)</name><name key="PSN0120100" style="hidden" type="person">Nathan, Ehefrau von → David N.</name></persName> ziehen wird. </p> <closer rend="left">Gott erhalte und beruhige Dich, geliebtes Leben! Denk an uns und so erheitere Dich. Grüße <persName xml:id="persName_8480cb9b-5619-4f82-9547-3645c11316bc">Clarus<name key="PSN0110406" style="hidden" type="person">Clarus, Johann Christian August (1774-1854)</name></persName>, der mein Freund geworden.</closer> <closer rend="left">Pflegt Dich <persName xml:id="persName_cb045206-be86-4e41-b20c-4b2d428a506f">Mlle. Pensa<name key="PSN0113793" style="hidden" type="person">Pensa, Auguste Elisabeth (1804-1885)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e14307e7-8be5-471e-9cce-a63bc2c57e72" xml:lang="de">Mlle. Pensa – Auguste Elisabeth Pensa., die Tochter von Maria Catharina Pensa, Mendelssohns Vermieterin in seinem Logis in Reichels Garten in Leipzig.</note>? Dann soll sie auch ein Weihnachtsgeschenk haben. Tausend Liebes für <persName xml:id="persName_933ec09a-eff4-4801-8493-9d193c2f5991">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName>. </closer> <signed rend="right">Deine getreue Mutter.</signed> </div> </body> </text></TEI>