]> Brief: gb-1835-12-02-01

gb-1835-12-02-01

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Marianne Saaling an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Wien, 2. Dezember 1835 Ob ich gleich, lieber Felix, früher schon von dem Hintritte Deines guten Vaters unterrichtet war, als ich Deinen Brief erhielt, hat mich doch Deine einfache Anzeige desselben aus Deiner Feder, unendlich gerührt. Wie traurig auch Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt unbekannt Saaling (Saling), Helene Luise Marianne (bis 1812: Mirjam Salomon) (1786-1868)Saaling (Saling), Helene Luise Marianne (bis 1812: Mirjam Salomon) (1786-1868) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 30/173. Autograph Marianne Saaling an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Wien, 2. Dezember 1835 Ob ich gleich, lieber Felix, früher schon von dem Hintritte Deines guten Vaters unterrichtet war, als ich Deinen Brief erhielt, hat mich doch Deine einfache Anzeige desselben aus Deiner Feder, unendlich gerührt. Wie traurig auch

1 Bl.: S. 1-2 Brieftext.

Marianne Saaling

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

2. Dezember 1835 Saaling (Saling), Helene Luise Marianne (bis 1812: Mirjam Salomon) (1786-1868)counter-resetSaaling (Saling), Helene Luise Marianne (bis 1812: Mirjam Salomon) (1786–1868) WienÖsterreich Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Saaling (Saling), Helene Luise Marianne (bis 1812: Mirjam Salomon) (1786–1868) Saaling (Saling), Helene Luise Marianne (bis 1812: Mirjam Salomon) (1786–1868) Wien den 2ten Dec: 35

Ob ich gleich, lieber Felix, früher schon von dem Hintritte Deines guten VatersMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)dem Hintritte Deines guten Vaters – Abraham Mendelssohn Bartholdy war am 19. November 1835 gestorben. unterrichtet war, als ich Deinen Brief erhielt, hat mich doch Deine einfache Anzeige desselben aus Deiner Feder, unendlich gerührt. Wie traurig auch die Veranlassung bei der es geschehen, muß ich Dir doch danken, daß Du, in erster Ueberzeugung meiner herzlichsten Theilnahme an mich gedacht. Ja Du hast Recht, ich habe einen braven, bewährten Freund verlohren, dessen Verlust mir das Leben nicht mehr ersetzen kann. Ich betraure ihn um so tiefer, da ich ihn in seinen letzten Tagen nicht mehr gesehen und mir, ich möchte sagen, der Schluß seines Daseins, fehlt. Und neuerdings werde ich ihn betrauern, wenn ich heimkehre und wieder eintrete in den Kreiß der Deinigen. Dann erst wird er mir fehlen und sein besonderes Wohlwollen, sein freundlicher Ernst, werden bei allen Gelegenheiten eine nicht mehr auszufüllende Lücke zurücklassen. Von dem gediegenen Charakter Deiner MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) überraschte mich die Seelenstärke nicht, die sie jetzt an den Tag legt; habe ich für sie gezittert, haben das alle ihre hiesigen Freunde gethan, geschah es nur in Bezug auf ihre Gesundheit, die solchem Schlage nicht gewachsen schien.

Es sei denn Gott gedankt, daß er nach so heftiger Erschütterung, sie vor Krankheiten bewahrt und hoffen sehr, daß er sie Euch, lieben Kinder, uns Allen lange noch erhalte in ungetrübter Geistes- und Körperkraft. – Von der Cusine PereiraPereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859) soll ich Dir |2| das herzlichste sagen, sie wird späterhin selbst an Dich schreibenCusine Pereira … wird späterhin selbst an Dich schreiben – Henriette von Pereira-Arnstein, Lea Mendelssohn Bartholdys Cousine, hatte bereits am Vortag an Mendelssohn geschrieben; siehe Brief gb-1835-12-01-04 Henriette von Pereira-Arnstein an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Wien, 1. Dezember 1835.. Da sie aber gleiches Schicksal erlebtDa sie aber gleiches Schicksal erlebt – Der Ehemann Heinrich Adam von Pereira-Arnstein war am 23. September 1835 in Wien gestorben., wie Deine arme MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842), der sie ohnehin so zugethan, so scheint es fast, als ob sie alle Banden der einzigsten Freundschaft, anfangen um sie geschl Und welcher Unterschied, war PereirasPereira-Arnstein, Heinrich Adam (Aaron) (seit 1812) Freiherr von (1773-1835) Tod, der lange erwartet und endlich, seiner Qual halber, erwünscht schien! Und ein Freund war er den Seinigen, wie erwachten nur erst alle besseren Gefühle in ihm, die zarteren zu ihm, als sein Ende nicht mehr bezweifelt werden konnte. – Ihr habt in dem Vater, zugleich den Freund, den Mittelpunkt des eignen Lebens verlohren. Vermißt Ihr ihn wie wir um so schmerzlicher, so fület Ihr doch Alle eine Befriedigung des Herzens, von ihm geliebt worden zu sein, ihn kindlich verehrt zu haben, die Euch auf alle Zeit, stillen Trost und heimliche Wehmuth heilen lassen weiß. –

Die Tanten EskelesEskeles, Zippora (Cäcilie) (seit 1822) Freiherrin von (1760-1836) und EphraimEphraim, Rebecka (1763-1847)Die Tanten Eskeles und Ephraim – Zippora Eskeles und Rebecka Ephraim waren sowohl die Tanten von Marianne Saaling als auch von Lea Mendelssohn Bartholdy. auch HenriettePereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859) der meine Schwester FrohbergFriedländer (später: Saaling), Rebecca (Pseud.: Regina Frohberg) (1783-1850)meine Schwester Frohberg – Rebecca Friedländer, geb. Salomon (1783-1850), publizierte unter dem Pseudonym »Regina Frohberg«. beauftragen mich, Dich in Kenntniß ihrer Theilnahme zu setzen.

Lebe wohl, bester Felix, laß mein Andenken in Dir nicht untergehen, verdiente ich es auch nur der treuen Anhänglichkeit willen mit der ich Deiner ganzen FamilieMendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy, wie Dir angehöre. Gott mit Dir! MSaaling
            Wien den 2ten Dec: 35 Ob ich gleich, lieber Felix, früher schon von dem Hintritte Deines guten Vaters unterrichtet war, als ich Deinen Brief erhielt, hat mich doch Deine einfache Anzeige desselben aus Deiner Feder, unendlich gerührt. Wie traurig auch die Veranlassung bei der es geschehen, muß ich Dir doch danken, daß Du, in erster Ueberzeugung meiner herzlichsten Theilnahme an mich gedacht. Ja Du hast Recht, ich habe einen braven, bewährten Freund verlohren, dessen Verlust mir das Leben nicht mehr ersetzen kann. Ich betraure ihn um so tiefer, da ich ihn in seinen letzten Tagen nicht mehr gesehen und mir, ich möchte sagen, der Schluß seines Daseins, fehlt. Und neuerdings werde ich ihn betrauern, wenn ich heimkehre und wieder eintrete in den Kreiß der Deinigen. Dann erst wird er mir fehlen und sein besonderes Wohlwollen, sein freundlicher Ernst, werden bei allen Gelegenheiten eine nicht mehr auszufüllende Lücke zurücklassen. Von dem gediegenen Charakter Deiner Mutter überraschte mich die Seelenstärke nicht, die sie jetzt an den Tag legt; habe ich für sie gezittert, haben das alle ihre hiesigen Freunde gethan, geschah es nur in Bezug auf ihre Gesundheit, die solchem Schlage nicht gewachsen schien.
Es sei denn Gott gedankt, daß er nach so heftiger Erschütterung, sie vor Krankheiten bewahrt und hoffen sehr, daß er sie Euch, lieben Kinder, uns Allen lange noch erhalte in ungetrübter Geistes- und Körperkraft. – Von der Cusine Pereira soll ich Dir das herzlichste sagen, sie wird späterhin selbst an Dich schreiben. Da sie aber gleiches Schicksal erlebt, wie Deine arme Mutter, der sie ohnehin so zugethan, so scheint es fast, als ob sie alle Banden der einzigsten Freundschaft, anfangen um sie geschl Und welcher Unterschied, war Pereiras Tod, der lange erwartet und endlich, seiner Qual halber, erwünscht schien! Und ein Freund war er den Seinigen, wie erwachten nur erst alle besseren Gefühle in ihm, die zarteren zu ihm, als sein Ende nicht mehr bezweifelt werden konnte. – Ihr habt in dem Vater, zugleich den Freund, den Mittelpunkt des eignen Lebens verlohren. Vermißt Ihr ihn wie wir um so schmerzlicher, so fület Ihr doch Alle eine Befriedigung des Herzens, von ihm geliebt worden zu sein, ihn kindlich verehrt zu haben, die Euch auf alle Zeit, stillen Trost und heimliche Wehmuth heilen lassen weiß. –
Die Tanten Eskeles und Ephraim auch Henriette der meine Schwester Frohberg beauftragen mich, Dich in Kenntniß ihrer Theilnahme zu setzen.
Lebe wohl, bester Felix, laß mein Andenken in Dir nicht untergehen, verdiente ich es auch nur der treuen Anhänglichkeit willen mit der ich Deiner ganzen Familie, wie Dir angehöre. Gott mit Dir! MSaaling          
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