gb-1835-12-01-04

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Henriette von Pereira-Arnstein an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb/>Wien, 1. Dezember 1835 Wenn Du glaubst lieber Felix, ich hätte Dein nicht bei dem herben Verlust den Du erlitten gedacht, so thust Du mir Unrecht. Ich mochte Dir nur nicht im ersten Augenblick schreiben. Ich sage Dir gar Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Henriette von Pereira-Arnstein in Wien; Düsseldorf, 17. März 1834<a xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml" href="/brief-zwei-spalten/fmb-1834-03-17-01/gb-1835-12-01-04" target="_blank">Brief - fmb-1834-03-17-01</a> unbekannt Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859)Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 30/172. Autograph Henriette von Pereira-Arnstein an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Wien, 1. Dezember 1835 Wenn Du glaubst lieber Felix, ich hätte Dein nicht bei dem herben Verlust den Du erlitten gedacht, so thust Du mir Unrecht. Ich mochte Dir nur nicht im ersten Augenblick schreiben. Ich sage Dir gar

1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [WIEN / ?], Siegel, Stempel »ARNSTEIN / & / ESKELES.«

Henriette von Pereira-Arnstein

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

1. Dezember 1835 Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859)Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780–1859) WienÖsterreich Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
à Monsieur Monsieur Felix Mendelsohn Mendelssohn Bartholdy à Leipsic.
Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780–1859) Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780–1859) Wien d 1sten Dec: 1835

Wenn Du glaubst lieber Felix, ich hätte Dein nicht bei dem herben Verlust den Du erlitten gedacht, so thust Du mir Unrecht. Ich mochte Dir nur nicht im ersten Augenblick schreiben. Ich sage Dir gar nichts über den Tod Deines VatersMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)[→]den Tod Deines Vaters – Abraham Mendelssohn Bartholdy war am 19. November 1835 gestorben.; der Trost kömmt von oben und von innen, aber nicht von außen. Daß Deines Vaters Verdienste und Tugenden so allgemein Anerkennung finden, ist aber ein großer Trost und eine Freude, die ich Euch alle bitte recht zu genießen, denn dieß ist der erste helle Punkt in so dunkeln Augenblicken. Du bist nun eine doppelte Liebe, eine Stüze und Freude, Gott gebe nun daß ihreMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Gesundheit nicht zu viel leide und sie den Schmerz und den Schrecken glücklich überwinde. Ich war recht besorgt, und freue mich zu erfahren daß sie gefast und wohl ist. Mariane SaalingSaaling (Saling), Helene Luise Marianne (bis 1812: Mirjam Salomon) (1786-1868) und ich sprechen von Euch und denken viel von Euch allen. – Nun wirst Du wohl schwerlich |2| daran denken wieder einmal zu uns zu kommen sondern immer nach BerlinBerlinDeutschland gehen. Schade, wir möchten Dich doch auch gern haben; Du bist uns nun um so vieles näher, die Kommunikationen[→]die Kommunikationen – (Reise)verbindungen. sind so leicht, daß ich immerhin hoffe Dich in nicht gar zu langer Zeit wiederzusehen[→]Dich in nicht gar zu langer Zeit wiederzusehen – Mendelssohn ist zeit seines Lebens nicht noch einmal nach Wien gereist..

Ich zweifle nicht an Deiner Theilnahme an allem was mir schmerzliches und freudiges geschehen ist[→]was mir schmerzliches … geschehen ist – Henriette von Pereira-Arnsteins Ehemann Heinrich Adam war am 23. September 1835 in Wien gestorben., wenn Du auch recht schweigsam gegen mich warst[→]wenn Du auch recht schweigsam gegen mich warst – Mendelssohns letzter Brief lag eineinhalb Jahre zurück: Brief fmb-1834-03-17-01 (Brief Nr. 877) Felix Mendelssohn Bartholdy an Henriette von Pereira-Arnstein in Wien, Düsseldorf, 17. März 1834. Ende Januar 1836 war vorliegender Brief noch nicht beantwortet; vgl. Brief fmb-1836-01-29-01 (Brief Nr. 1283) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 29. Januar 1836, Z. 56 ff. Die Mutter Lea sah sich veranlasst ihre Cousine um »Nachsicht für seine [Mendelssohns] bisherige Nichtbeantwortung Deines lieben Briefes« zu bitten (Brief vom 12. Februar 1836, D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 15, 84. Druck: Dinglinger / Elvers, Ewig die deine, Bd. 1, S.354-358, das Zitat S. 356. Der Brief blieb unbeantwortet.. Mich soll Dein Verstummen nicht hindern Dir zu sagen daß ich Deinem Weg mit gleichem Interesse nachblicke, und Dir von Herzen zugethan bin. Ich hoffe es ist Dir lieb, es thut doch immer wohl zu wißen daß man in der Welt freundliche und treue Seelen hat.

FloraPereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859) grüßt Dich herzlich, so wie Marianne SaalingSaaling (Saling), Helene Luise Marianne (bis 1812: Mirjam Salomon) (1786-1868) und alle die Meinigen, und versichern ihres innigsten Antheils. – Deine Henriette Pereira.
            Wien d 1sten Dec: 1835 Wenn Du glaubst lieber Felix, ich hätte Dein nicht bei dem herben Verlust den Du erlitten gedacht, so thust Du mir Unrecht. Ich mochte Dir nur nicht im ersten Augenblick schreiben. Ich sage Dir gar nichts über den Tod Deines Vaters; der Trost kömmt von oben und von innen, aber nicht von außen. Daß Deines Vaters Verdienste und Tugenden so allgemein Anerkennung finden, ist aber ein großer Trost und eine Freude, die ich Euch alle bitte recht zu genießen, denn dieß ist der erste helle Punkt in so dunkeln Augenblicken. Du bist nun eine doppelte Liebe, eine Stüze und Freude, Gott gebe nun daß ihre Gesundheit nicht zu viel leide und sie den Schmerz und den Schrecken glücklich überwinde. Ich war recht besorgt, und freue mich zu erfahren daß sie gefast und wohl ist. Mariane Saaling und ich sprechen von Euch und denken viel von Euch allen. – Nun wirst Du wohl schwerlich daran denken wieder einmal zu uns zu kommen sondern immer nach Berlin gehen. Schade, wir möchten Dich doch auch gern haben; Du bist uns nun um so vieles näher, die Kommunikationen sind so leicht, daß ich immerhin hoffe Dich in nicht gar zu langer Zeit wiederzusehen.
Ich zweifle nicht an Deiner Theilnahme an allem was mir schmerzliches und freudiges geschehen ist, wenn Du auch recht schweigsam gegen mich warst. Mich soll Dein Verstummen nicht hindern Dir zu sagen daß ich Deinem Weg mit gleichem Interesse nachblicke, und Dir von Herzen zugethan bin. Ich hoffe es ist Dir lieb, es thut doch immer wohl zu wißen daß man in der Welt freundliche und treue Seelen hat.
Flora grüßt Dich herzlich, so wie Marianne Saaling und alle die Meinigen, und versichern ihres innigsten Antheils. – Deine Henriette Pereira.          
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