]> Brief: gb-1835-12-01-02

gb-1835-12-01-02

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Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb> London, 1. Dezember 1835 Deinen letzten Brief erhielt ich im August, er ist aus Berlin vom 14ten – darauf war ich in Boulogne, und schrieb Dir gleich nach meiner Rückkehr hieher nach Leipzig, unter der Adresse von Breitkopf & Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel an Carl Klingemann in London; Berlin, 24. November 1835 Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Leipzig, 14. Dezember 1835 Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 30/196. Autograph Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; London, 1. Dezember 1835 Deinen letzten Brief erhielt ich im August, er ist aus Berlin vom 14ten – darauf war ich in Boulogne, und schrieb Dir gleich nach meiner Rückkehr hieher nach Leipzig, unter der Adresse von Breitkopf &

1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3-4 leer.

Carl Klingemann

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

1. Dezember 1835 Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)counter-resetKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) LondonGroßbritannien Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862) 37. Burystr. d 1. Dec 35. Liebster Felix!

Deinen letzten Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1835-08-16-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy, Abraham Mendelssohn Bartholdy und Johann Gustav Droysen an Carl Klingemann in London; Berlin, 14. und 16. August 1835</name> erhielt ich im August, er ist aus BerlinBerlinDeutschland vom 14tenDeinen letzten Brief erhielt ich im August, er ist aus Berlin vom 14ten – Gemeint ist Brief fmb-1835-08-16-01 (Brief Nr. 1202) Felix Mendelssohn Bartholdy, Abraham Mendelssohn Bartholdy und Johann Gustav Droysen an Carl Klingemann in London, Berlin, 14. und 16. August 1835. – darauf war ich in BoulogneBoulogne-sur-merFrankreichdarauf war ich in Boulogne – Carl Klingemann weilte vom 3. bis zum 7. September 1835 in Boulogne-sur-mer. Dort hielt sich die Familie Hensel vom 9. August bis zum 10. September 1835 auf; vgl. Klein, Briefe aus Paris, S. 9, Hensel, Tagebücher, S. 66-68, sowie Brief gb-1835-09-07-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Boulogne-sur-mer, 6. und 7. September 1835., und schrieb <name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name> <name key="gb-1835-09-22-01" style="hidden" type="letter">Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, adressiert an Breitkopf & Härtel; London, 22. September 1835</name> Dir gleich nach meiner Rückkehr hieher nach LeipzigLeipzigDeutschland, unter der Adresse von Breitkopf & HärtelBreitkopf & Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig. Seit der Zeit habe ich nichts von Dir gehört. Weißt Du daß das lange her ist? – Beinah wär ich zu Dir gekommen, wenigstens hatte ich schon Urlaub der so abgepaßt war, daß ich DirichletsDirichlet (Lejeune Dirichlet), Familie von → Johann Peter Gustav Lejeune D. am Rhein getroffen hättedaß ich Dirichlets am Rhein getroffen hätte – Die Familie Dirichlet hatte sich nach ihrer Reise in das Belgische Seebad Ostende längere Zeit in Düsseldorf und Umgebung aufgehalten., – und konnten sie Dich und MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) nach BerlinBerlinDeutschland ziehenkonnten sie Dich und Moscheles nach Berlin ziehen – Am 13. Oktober 1835 war Mendelssohn mit dem zuvor fast zwei Wochen in Leipzig weilenden Ignaz Moscheles und der inzwischen angekommenen Familie Dirichlet nach Berlin gereist, wo sie am Folgetag nachts ankamen. Am 16. Oktober reiste er frühmorgens von Berlin ab; vgl. Brief fmb-1835-10-14-01 (Brief Nr. 1229) Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Leipzig, Berlin, 14. Oktober 1835., hätten sie mich wohl mit nach LeipzigLeipzigDeutschland gezogen. – Ein widerwärtiger Canzleiwirrwarr hintertriebs. Dann ging ich auf kurze Zeit ins Land, – erst nach ManchesterManchesterGroßbritannien, – von da nach WalesWalesGroßbritannien – besuchte TaylorsTaylor, Familie von → John T.ging ich auf kurze Zeit ins Land, … nach Wales – besuchte Taylors – Die Reise fand im Oktober 1835 statt. Siehe dazu die Auszüge aus Carl Klingemanns Tagebuch in Klingemann, Briefwechsel, S. 190 f. Die Familie des Unternehmers John Taylor besaß in Coed Du nahe Rhydymwyn bei Mold in Flintshire (North Wales) ein Landgut. Mendelssohn kannte den Ort von seinem Aufenthalt dort vom 27. August bis zum 5. September 1829., wo Dein Andenken noch in Stauden und Steinen lebt, geschweige denn in Menschen, zog durch Wales, kam zu Haus in der festen Erwartung von Dir einen Brief zu finden, und traf keinen. Wir haben – gemeinschaftlich, – von Posttag zu Posttag gewartet, und uns in Vermuthungen erschöpft – die MädchenHorsley, Mary Elizabeth (1813-1881)Horsley, Frances Arabella (Fanny) → Thompson (1815-1849)Horsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894) meinen schon, es müße eine Heirathsangelegenheit seyn – bis zuletzt, um meiner zu schonen, sogar das Fragen aufgehört hat.

|2| Es wäre aber doch möglich daß mein Brief <name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name> <name key="gb-1835-09-22-01" style="hidden" type="letter">Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, adressiert an Breitkopf & Härtel; London, 22. September 1835</name> nicht an Dich gelangt wäre und so frage ich denn endlich an. Aber schreib und kläre auf. Ich würde fast glauben Du seyst krank, hätte ich nicht einen Brief von Deiner Schwester FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)einen Brief von Deiner Schwester Fanny – Der Brief Fanny Hensels ist nicht bekannt. eben mit jener Nachricht von Eurem hübschen Besuch in BerlinBerlinDeutschland.

Ich kann nicht mal weiter, nicht mal was Neues oder Altes schreiben bis ich nicht von Dir gehört habe – beim Himmel man weiß gar nicht in welche Stimmung man hineinruft, wenn Einer wie Du, so lange schweigt, und dazu an einem neuen Ort lebt und unter ganz neuen Verhältnißen. Alles das hab ich übrigens auch gehörig erwogen und darum viel längere Geduld gehabt als ichs sonst gekonnt.

RosenRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837) war eben hier, und grüßt aufs Freundlichste. Wäre er nur wohler! Er hat schon lange eine Erkältung, und wird mir dabei gar zu blaß und mager. Hier im Schreiben wirds mir klar, daß ich mit Drängen und Anrathen ärtztlicher Hülfe einschreiten muß, wenn sichs nicht schnell beßert.

Lebewohl! Morgen ist mein GeburtstagMorgen ist mein Geburtstag – Carl Klingemann feierte am 2. Dezember 1835 seinen 37. Geburtstag.. Immer Dein CKL.
            37. Burystr. d 1. Dec 35. Liebster Felix!
Deinen letzten Brief erhielt ich im August, er ist aus Berlin vom 14ten – darauf war ich in Boulogne, und schrieb Dir gleich nach meiner Rückkehr hieher nach Leipzig, unter der Adresse von Breitkopf & Härtel. Seit der Zeit habe ich nichts von Dir gehört. Weißt Du daß das lange her ist? – Beinah wär ich zu Dir gekommen, wenigstens hatte ich schon Urlaub der so abgepaßt war, daß ich Dirichlets am Rhein getroffen hätte, – und konnten sie Dich und Moscheles nach Berlin ziehen, hätten sie mich wohl mit nach Leipzig gezogen. – Ein widerwärtiger Canzleiwirrwarr hintertriebs. Dann ging ich auf kurze Zeit ins Land, – erst nach Manchester, – von da nach Wales – besuchte Taylors, wo Dein Andenken noch in Stauden und Steinen lebt, geschweige denn in Menschen, zog durch Wales, kam zu Haus in der festen Erwartung von Dir einen Brief zu finden, und traf keinen. Wir haben – gemeinschaftlich, – von Posttag zu Posttag gewartet, und uns in Vermuthungen erschöpft – die Mädchen meinen schon, es müße eine Heirathsangelegenheit seyn – bis zuletzt, um meiner zu schonen, sogar das Fragen aufgehört hat.
 Es wäre aber doch möglich daß mein Brief nicht an Dich gelangt wäre und so frage ich denn endlich an. Aber schreib und kläre auf. Ich würde fast glauben Du seyst krank, hätte ich nicht einen Brief von Deiner Schwester Fanny eben mit jener Nachricht von Eurem hübschen Besuch in Berlin.
Ich kann nicht mal weiter, nicht mal was Neues oder Altes schreiben bis ich nicht von Dir gehört habe – beim Himmel man weiß gar nicht in welche Stimmung man hineinruft, wenn Einer wie Du, so lange schweigt, und dazu an einem neuen Ort lebt und unter ganz neuen Verhältnißen. Alles das hab ich übrigens auch gehörig erwogen und darum viel längere Geduld gehabt als ichs sonst gekonnt.
Rosen war eben hier, und grüßt aufs Freundlichste. Wäre er nur wohler! Er hat schon lange eine Erkältung, und wird mir dabei gar zu blaß und mager. Hier im Schreiben wirds mir klar, daß ich mit Drängen und Anrathen ärtztlicher Hülfe einschreiten muß, wenn sichs nicht schnell beßert.
Lebewohl! Morgen ist mein Geburtstag. Immer Dein
CKL.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1835-12-01-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1835-12-01-02" xml:id="title_a36d7bf2-62e2-4321-9644-ac95e2443538">Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb> London, 1. 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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-12-01" xml:id="date_0fdfafa0-7b47-459a-98b4-ebb750aa11fa">1. 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Oktober 1835 war Mendelssohn mit dem zuvor fast zwei Wochen in Leipzig weilenden Ignaz Moscheles und der inzwischen angekommenen Familie Dirichlet nach Berlin gereist, wo sie am Folgetag nachts ankamen. Am 16. Oktober reiste er frühmorgens von Berlin ab; vgl. Brief fmb-1835-10-14-01 (Brief Nr. 1229) Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Leipzig, Berlin, 14. Oktober 1835.</note>, hätten sie mich wohl mit nach <placeName xml:id="placeName_8bbb19e6-283a-4128-9b16-370cf701bdea"><hi rend="latintype">Leipzig</hi><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gezogen. – Ein widerwärtiger Canzleiwirrwarr hintertriebs. Dann ging ich auf kurze Zeit ins Land, – erst nach <placeName xml:id="placeName_498d0ece-d18b-4181-bb52-d2595c298282"><hi rend="latintype">Manchester</hi><settlement key="STM0100186" style="hidden" type="locality">Manchester</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>, – von da nach <placeName xml:id="placeName_9bf86069-8832-4d6d-b019-c16f1308cf57"><hi rend="latintype">Wales</hi><settlement key="STM0105032" style="hidden" type="province">Wales</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> – besuchte <persName xml:id="persName_5ddcc5f4-0339-41e8-80c0-c0cc1fb27d8d"><hi rend="latintype">Taylors</hi><name key="PSN0115264" style="hidden" type="person">Taylor, Familie von → John T.</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_93f97850-f768-49d0-aaae-a24728adecf2" xml:lang="de">ging ich auf kurze Zeit ins Land, … nach Wales – besuchte Taylors – Die Reise fand im Oktober 1835 statt. Siehe dazu die Auszüge aus Carl Klingemanns Tagebuch in Klingemann, Briefwechsel, S. 190 f. Die Familie des Unternehmers John Taylor besaß in Coed Du nahe Rhydymwyn bei Mold in Flintshire (North Wales) ein Landgut. Mendelssohn kannte den Ort von seinem Aufenthalt dort vom 27. August bis zum 5. September 1829.</note>, wo Dein Andenken noch in Stauden und Steinen lebt, geschweige denn in Menschen, zog durch <hi rend="latintype">Wales</hi>, kam zu Haus in der festen Erwartung von Dir einen Brief zu finden, und traf keinen. Wir haben – gemeinschaftlich, – von Posttag zu Posttag gewartet, und uns in Vermuthungen erschöpft – die <persName xml:id="persName_09ee99be-b5eb-41f9-8650-6493bfb797fb">Mädchen<name key="PSN0112107" style="hidden" type="person">Horsley, Mary Elizabeth (1813-1881)</name><name key="PSN0112105" style="hidden" type="person">Horsley, Frances Arabella (Fanny) → Thompson (1815-1849)</name><name key="PSN0112108" style="hidden" type="person">Horsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894)</name></persName> meinen schon, es müße eine Heirathsangelegenheit seyn – bis zuletzt, um meiner zu schonen, sogar das Fragen aufgehört hat.</p> <p><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Es wäre aber doch möglich daß mein <title xml:id="title_72aae579-b582-4b21-9bfd-a18ca81aaf44">Brief <name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name> <name key="gb-1835-09-22-01" style="hidden" type="letter">Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, adressiert an Breitkopf &amp; Härtel; London, 22. September 1835</name> </title> nicht an Dich gelangt wäre und so frage ich denn endlich an. Aber schreib und kläre auf. Ich würde fast glauben Du seyst krank, hätte ich nicht einen Brief von Deiner Schwester <persName xml:id="persName_29a64c2c-00d9-434e-8778-8dd0245dc39f"><hi rend="latintype">Fanny</hi><name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b346cabd-4081-44fe-88f3-39eb8e9e9f1f" xml:lang="de">einen Brief von Deiner Schwester Fanny – Der Brief Fanny Hensels ist nicht bekannt.</note> eben mit jener Nachricht von Eurem hübschen Besuch in <placeName xml:id="placeName_90122a09-c356-4e35-ae30-520fba60cf59"><hi rend="latintype">Berlin</hi><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>.</p> <p>Ich kann nicht mal weiter, nicht mal was Neues oder Altes schreiben bis ich nicht von Dir gehört habe – beim Himmel man weiß gar nicht in welche Stimmung man hineinruft, wenn Einer wie Du, so lange schweigt, und dazu an einem neuen Ort lebt und unter ganz neuen Verhältnißen. Alles das hab ich übrigens auch gehörig erwogen und darum viel längere Geduld gehabt als ichs sonst gekonnt.</p> <p><persName xml:id="persName_5f8e6c85-21f9-4d1f-a55a-e8b068a1d7b2"><hi rend="latintype">Rosen</hi><name key="PSN0114283" style="hidden" type="person">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> war eben hier, und grüßt aufs Freundlichste. Wäre er nur wohler! Er hat schon lange eine Erkältung, und wird mir dabei gar zu blaß und mager. Hier im Schreiben wirds mir klar, daß ich mit Drängen und Anrathen ärtztlicher Hülfe einschreiten muß, wenn sichs nicht schnell beßert.</p> <closer rend="left">Lebewohl! <date cert="high" when="1835-12-02" xml:id="date_03cd596b-6784-4053-a416-e94d73e0e76b">Morgen</date> ist mein Geburtstag<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_53f665f6-4701-4782-9fbb-b6d0d383cdf6" xml:lang="de">Morgen ist mein Geburtstag – Carl Klingemann feierte am 2. Dezember 1835 seinen 37. Geburtstag.</note>.</closer> <signed rend="right">Immer Dein</signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">CKL</hi>.</signed> </div> </body> </text></TEI>