]> Brief: gb-1835-11-22-02

gb-1835-11-22-02

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Franz Ernst von Waldungen und Georg Friedrich Carl August Büttner an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb> Weimar, 22. November 1835 Der wohlwollende Antheil, welchen Ew: Wohlgeboren dem jungen Walther von Göthe bei seiner und seiner Frau Mutter Anwesenheit in Leipzig gewidmet haben, läßt uns hoffen, daß die Bitte, welche wir im Nachfolgenden vorzutragen uns veranlaßt Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt Felix Mendelssohn Bartholdy an Georg Friedrich Carl August Büttner in Weimar; Berlin, 27. November 1835 Waldungen, Franz Ernst von (1793–1859) Büttner, Georg Friedrich Carl August (1792–1843) Büttner, Georg Friedrich Carl August (1792-1843) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 30/162. Autograph Franz Ernst von Waldungen und Georg Friedrich Carl August Büttner an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Weimar, 22. November 1835 Der wohlwollende Antheil, welchen Ew: Wohlgeboren dem jungen Walther von Göthe bei seiner und seiner Frau Mutter Anwesenheit in Leipzig gewidmet haben, läßt uns hoffen, daß die Bitte, welche wir im Nachfolgenden vorzutragen uns veranlaßt

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.

Franz Ernst von Waldungen, Georg Friedrich Carl August Büttner

Green Books

Klein, Goethe sein Vorbild, S. 107 f. (Teildruck).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

22. November 1835 2 Waldungen, Franz Ernst von (1793-1859) Büttner, Georg Friedrich Carl August (1792-1843)counter-resetBüttner, Georg Friedrich Carl August (1792–1843) Weimar Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Waldungen, Franz Ernst von (1793–1859) Büttner, Georg Friedrich Carl August (1792–1843) Wohlgborener, Hochzuverehrender Herr!

Der wohlwollende Antheil, welchen Ew: Wohlgeboren dem jungen Walther von GötheGoethe, Wolfgang Walther von (seit 1859) Freiherr von (1818-1885) bei seiner und seiner Frau MutterGoethe, Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von (1796-1872) Anwesenheit in LeipzigLeipzigDeutschlanddem jungen Walther von Göthe … seiner und seiner Frau Mutter Anwesenheit in Leipzig – Mendelssohn war am 20. Oktober 1835 von Johann Wolfgang von Goethes Schwiegertochter Ottilie von Goethe und nachfolgend auch von deren eilig von Weimar nachgereistem Sohn Wolfgang Walther in Leipzig aufgesucht worden. Siehe dazu Brief fmb-1835-10-30-01 (Brief Nr. 1232) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 30. Oktober 1835, Z. 29 ff.: »So war vorige Woche Frau v. Goethe mit ihrem Sohne gekommen, um mich aufzusuchen und um meine Meinung über das musikal. Talent von Walter zu fragen.« gewidmet haben, läßt uns hoffen, daß die Bitte, welche wir im Nachfolgenden vorzutragen uns veranlaßt sehen, ebenso freundliche Aufnahme |2| und Gewährung finden werde.

Es ist jetzt der Zeitpunct eingetreten, wo es nöthig wird die Richtung genau zu bestimmen, welche den Studien des jungen von GötheGoethe, Wolfgang Walther von (seit 1859) Freiherr von (1818-1885) in der nächsten Zeit gegeben werden soll, und von der hierüber zu fassenden Entschließung hängen folgeweise auch finanzielle Maßregeln ab. Bevor nun die hiesige LandesregierungGroßherzoglich Sächsische LandesregierungWeimarDeutschland als obervormundschaftliche Behörde in dieser doppelten Beziehung Entschließung faßt, hat sie an uns, als die Vormünder der Geschwister von GötheGoethe, Wolfgang Walther von (seit 1859) Freiherr von (1818-1885)Goethe, Maximilian Wolfgang von (seit 1859) Freiherr von (1820-1883)uns, als die Vormünder der Geschwister von Göthe – Nach dem Tod von August von Goethe im Jahre 1830 hatten der Weimarer Jurist und Hofadvokat Franz Ernst von Waldungen sowie der Jurist und Regierungsrat Georg Friedrich Carl August Büttner die Vormundschaft über die beiden Söhne Wolfgang Walther und Maximilian Wolfgang von Goethe übernommen., die AuffoderungAuffoderung – eine damals noch gebräuchliche Sprachform. gerichtet Ew: Wohlgeboren ergebenst zu ersuchen, Sich darüber geneigtest gegen uns mit Bestimmtheit erklären zu wollen,

|3| ob der junge von GötheGoethe, Wolfgang Walther von (seit 1859) Freiherr von (1818-1885), wenn natürliche Anlage und Neigung ihn zum musikalischen Studium bestimmt und hinzieht, sich demselben nothwendig schon zu nächsten MichaelisMichaelis – Datumsbezeichnung für den 29. September. entschieden widmen müssezum musikalischen Studium bestimmt … sich demselben … zu nächsten Michaelis entschieden widmen müße – In seinem Antwortschreiben entwickelte Mendelssohn einen ausführlichen Plan zur musikalischen Ausbildung Wolfgang Walther von Goethes. Siehe Brief fmb-1835-11-27-01 (Brief Nr. 1257) Felix Mendelssohn Bartholdy an Georg Friedrich Carl August Büttner in Weimar, Berlin, 27. November 1835. Der Unterricht bei Mendelssohn begann am 4. Oktober 1836. Siehe weiterführend Wolfgang Vulpius, Walther Wolfgang von Goethe und der Nachlass seines Grossvaters. Aus archivalischen Quellen (Beiträge zur deutschen Klassik, Bd. 14), Weimar 1963, S. 26 ff., und Klein, Goethe sein Vorbild, S. 105 ff.?

und wenn dieses der Fall wäre, worin alsdann seine Vorbereitung bis zu jenem Zeitpunct bestehen müsse, und wieviel Stunden täglich derselben zu widmen wären? Dieser Auffoderung der Grosherzoglichen LandesregierungGroßherzoglich Sächsische LandesregierungWeimarDeutschland zu entsprechen konnten

wir um so weniger Anstand nehmen, als es uns sofort einleuchten mußte, welcher Gewinn in der Erlangung eines so competenten und einsichtsvollen Urtheils liege, als |4| Ew: Wohlgeboren hierüber zu geben vermögen, nachdem Sie unsers Mündels Befähigung einer so umsichtigen und vollständigen Prüfung unterworfen haben. Es ist diese Angelegenheit aber auch insofern für uns von hoher Wichtigkeit, als wir uns von der Befürchtung nicht ganz frei erhalten können, es möchte die in dem Alter unsers Mündels noch so nothwendige allgemeinere Ausbildung einigermaßen darunter leiden, wenn seine Studien vielleicht zu früh eine ganz specielle Richtung erhielten.

Die Gesinnungen, welche Ew: Wohlgeboren schon seit Jahren dem von Götheschen HauseGoethe, Familie von → Johann Wolfgang von G. gewidmet und bethätiget habenDie Gesinnungen, welche Ew: Wohlgeboren schon seit Jahren dem von Götheschen Hause gewidmet und bethätiget haben – siehe dazu ausführlich Klein, Goethe sein Vorbild, S. 43-103., verbürgen uns eine freundliche Aufnahme unserer Bitte, so wie die baldgefällige Abgabe einer Erklärung, welche uns zum lebhaftesten Dank verpflichten wird; die wir mit der größten Hochachtung zu unterzeichnen die Ehre haben als.

Ew: Wohlgeboren ganz ergebenste vWaldungen. C. Büttner, Regierungsrath. Weimar den 22ten Nov: 1835.
            Wohlgborener,
Hochzuverehrender Herr!
Der wohlwollende Antheil, welchen Ew: Wohlgeboren dem jungen Walther von Göthe bei seiner und seiner Frau Mutter Anwesenheit in Leipzig gewidmet haben, läßt uns hoffen, daß die Bitte, welche wir im Nachfolgenden vorzutragen uns veranlaßt sehen, ebenso freundliche Aufnahme und Gewährung finden werde.
Es ist jetzt der Zeitpunct eingetreten, wo es nöthig wird die Richtung genau zu bestimmen, welche den Studien des jungen von Göthe in der nächsten Zeit gegeben werden soll, und von der hierüber zu fassenden Entschließung hängen folgeweise auch finanzielle Maßregeln ab. Bevor nun die hiesige Landesregierung als obervormundschaftliche Behörde in dieser doppelten Beziehung Entschließung faßt, hat sie an uns, als die Vormünder der Geschwister von Göthe, die Auffoderung gerichtet Ew: Wohlgeboren ergebenst zu ersuchen, Sich darüber geneigtest gegen uns mit Bestimmtheit erklären zu wollen,
 ob der junge von Göthe, wenn natürliche Anlage und Neigung ihn zum musikalischen Studium bestimmt und hinzieht, sich demselben nothwendig schon zu nächsten Michaelis entschieden widmen müsse?
und wenn dieses der Fall wäre, worin alsdann seine Vorbereitung bis zu jenem Zeitpunct bestehen müsse, und wieviel Stunden täglich derselben zu widmen wären? Dieser Auffoderung der Grosherzoglichen Landesregierung zu entsprechen konnten
wir um so weniger Anstand nehmen, als es uns sofort einleuchten mußte, welcher Gewinn in der Erlangung eines so competenten und einsichtsvollen Urtheils liege, als Ew: Wohlgeboren hierüber zu geben vermögen, nachdem Sie unsers Mündels Befähigung einer so umsichtigen und vollständigen Prüfung unterworfen haben. Es ist diese Angelegenheit aber auch insofern für uns von hoher Wichtigkeit, als wir uns von der Befürchtung nicht ganz frei erhalten können, es möchte die in dem Alter unsers Mündels noch so nothwendige allgemeinere Ausbildung einigermaßen darunter leiden, wenn seine Studien vielleicht zu früh eine ganz specielle Richtung erhielten.
Die Gesinnungen, welche Ew: Wohlgeboren schon seit Jahren dem von Götheschen Hause gewidmet und bethätiget haben, verbürgen uns eine freundliche Aufnahme unserer Bitte, so wie die baldgefällige Abgabe einer Erklärung, welche uns zum lebhaftesten Dank verpflichten wird; die wir mit der größten Hochachtung zu unterzeichnen die Ehre haben als.
Ew: Wohlgeboren
ganz ergebenste
vWaldungen. C. Büttner,
Regierungsrath.
Weimar den 22ten Nov: 1835.          
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Dieser Auffoderung <placeName xml:id="placeName_21fe2311-39fa-4d18-a4a8-6e29582d232e">der Grosherzoglichen Landesregierung<name key="NST0105143" style="hidden" subtype="" type="institution">Großherzoglich Sächsische Landesregierung</name><settlement key="STM0100134" style="hidden" type="locality">Weimar</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu entsprechen konnten </p> <p style="paragraph_without_indent">wir um so weniger Anstand nehmen, als es uns sofort einleuchten mußte, welcher Gewinn in der Erlangung eines so competenten und einsichtsvollen Urtheils liege, als<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> Ew: Wohlgeboren hierüber zu geben vermögen, nachdem Sie unsers Mündels Befähigung einer so umsichtigen und vollständigen Prüfung unterworfen haben. Es ist diese Angelegenheit aber auch insofern für uns von hoher Wichtigkeit, als wir uns von der Befürchtung nicht ganz frei erhalten können, es möchte die in dem Alter unsers Mündels noch so nothwendige allgemeinere Ausbildung einigermaßen darunter leiden, wenn seine Studien vielleicht zu früh eine ganz specielle Richtung erhielten.</p> <p>Die Gesinnungen, welche Ew: Wohlgeboren schon seit Jahren dem <persName xml:id="persName_4c668751-f0a0-4cfd-b051-0cf5418eecec">von Götheschen Hause<name key="PSN0111419" style="hidden" type="person">Goethe, Familie von → Johann Wolfgang von G.</name></persName> gewidmet und bethätiget haben<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cea9c918-4e08-4c99-8d06-442e73843137" xml:lang="de">Die Gesinnungen, welche Ew: Wohlgeboren schon seit Jahren dem von Götheschen Hause gewidmet und bethätiget haben – siehe dazu ausführlich Klein, Goethe sein Vorbild, S. 43-103.</note>, verbürgen uns eine freundliche Aufnahme unserer Bitte, so wie die baldgefällige Abgabe einer Erklärung, welche uns zum lebhaftesten Dank verpflichten wird; die wir mit der größten Hochachtung zu unterzeichnen die Ehre haben als.</p> <signed rend="center">Ew: Wohlgeboren</signed> <signed rend="right">ganz ergebenste</signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">vWaldungen. C. Büttner</hi>,</signed> <signed rend="right">Regierungsrath.</signed> <dateline rend="left">Weimar</dateline> <dateline rend="left">den <date cert="high" when="1835-11-22" xml:id="date_81e57655-965c-4a12-aa8c-c4f8430fffb5">22<hi rend="superscript">ten</hi> Nov: 1835</date>.</dateline> </div> </body> </text></TEI>