gb-1835-11-14-01

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Friedrich Rochlitz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb/>Leipzig, 14. November 1835 erinnern sich wohl noch aus vergangener Zeit, daß ich Ihnen ein Oratorium, Saul und David, dichten wollte und die Abschrift der Introduction Ihnen nach Düsseldorf sandte. Jetzt wandelt mich dann und wann die Lust an, Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Friedrich Rochlitz in Leipzig; Düsseldorf, 16. April 1835<a xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml" href="/brief-zwei-spalten/fmb-1835-04-16-01/gb-1835-11-14-01" target="_blank">Brief - fmb-1835-04-16-01</a> Felix Mendelssohn Bartholdy an Friedrich Rochlitz in Leipzig; Leipzig, 15. November 1835<a xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml" href="/brief-zwei-spalten/gb-1835-11-14-01/fmb-1835-11-15-01" target="_blank">Brief - fmb-1835-11-15-01</a> Rochlitz, Johann Friedrich (1769-1842)Rochlitz, Johann Friedrich (1769-1842) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 30/149. Autograph Friedrich Rochlitz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Leipzig, 14. November 1835 erinnern sich wohl noch aus vergangener Zeit, daß ich Ihnen ein Oratorium, Saul und David, dichten wollte und die Abschrift der Introduction Ihnen nach Düsseldorf sandte. Jetzt wandelt mich dann und wann die Lust an,

1 Bl.: S. 1 Brieftext; S. 2 Adresse, Siegel, Berechnungen und geometrische Figur von der Hand Felix Mendelssohn Bartholdys.

Friedrich Rochlitz

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

14. November 1835 Rochlitz, Johann Friedrich (1769-1842)Rochlitz, Johann Friedrich (1769–1842) LeipzigDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Herrn Musikdirector Mendels- sohn-Bartholdy Wohlgeb. hier.
Rochlitz, Johann Friedrich (1769–1842) Rochlitz, Johann Friedrich (1769–1842) v. H.[→]v. H. – von Hier. d. 14 November 1835. Ew. Wohlgeb.

erinnern sich wohl noch aus vergangener Zeit, daß ich Ihnen ein Oratorium, <hi rend="latintype">Saul und David</hi><name key="PSN0114247" style="hidden" type="author">Rochlitz, Johann Friedrich (1769–1842)</name><name key="CRT0110540" style="hidden" type="literature">Saul und David (Oratorienlibretto)</name>, dichten wollte und die Abschrift der Introduction Ihnen nach DüsseldorfDüsseldorfDeutschland sandte[→]daß ich Ihnen ein Oratorium, Saul und David … nach Düsseldorf sandte – Gemäß Mendelssohns Antwortschreiben, Brief fmb-1835-11-15-01 (Brief Nr. 1244) Felix Mendelssohn Bartholdy an Friedrich Rochlitz in Leipzig, Leipzig, 15. November 1835, war der Beginn des Librettos in einem Brief von Rochlitz notiert. Dieser Brief lässt sich nicht nachweisen; vgl. dazu Brief gb-1835-02-25-01 Friedrich Rochlitz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf, Leipzig, zwischen dem 16. Januar und 25. Februar 1835. Den Text vollendete Rochlitz möglicherweise erst im Jahr 1842; siehe dazu dessen Brief an Louis Spohr vom 8. September 1842 (D-B, Musikabteilung, Mus. ep. Spohr-Correspondenz 2,174. Druck: Spohr Briefe [Online-Edition]: Link).. Jetzt wandelt mich dann und wann die Lust an, es zu vollenden, möge damit werden, was da wolle, oder auch gar nichts: aber die Blätter der ersten Handschrift jener Introduction; die unter meine vielfältigen Papiere gerathen seyn mögen, kann ich nicht auffinden. Ich bitte Sie daher um jene Abschrift, wenn Sie sie nämlich, wie ich hoffe, aufbewahrt haben.

Zugleich habe ich Ihnen eine sonderbare Neuigkeit zu melden. Ich hatte mir seit Jahren zur Pflicht gemacht, im ConcertGewandhausLeipzigDeutschland bey wahrhaft vorzüglichen Musikstücken, wahrhaft vorzüglich ausgeführt, aber nicht rauschend, noch sonst die Masse aufregend, laut, und, wenn kein Anderer anfing, zuerst zu applaudiren; und man hatte sonst immer mich lebhaft dabey unterstützt. Dies Jahr hatte ich schon mehrmals bemerkt, daß Letzteres nicht mehr geschehn: aber kein Arges daraus genommen. Neulich beym Adagio der Symphonie<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108064" style="hidden" type="music">3. Sinfonie Es-Dur, op. 55 (»Eroica«)</name>[→]Neulich beym Adagio der Symphonie – Vermutlich ist hier das sechste Abonnementkonzert des Gewandhauses am 12. November 1835 gemeint, in dem von Mendelssohn Ludwig van Beethovens 3. Sinfonie Es-Dur, op. 55 (»Eroica«), dirigiert hatte (Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 925). Mit dem Adagio-Satz wäre dann der »Marcia funebre« gemeint., auf welches jenes Beydes so ganz vorzüglich paßte, that und ich erfuhr ichRochlitz, Johann Friedrich (1769–1842) dasselbe, und äußerte mein Befremden gegen die MitvorsteherGewandhausLeipzigDeutschland[→]die Mitvorsteher – die Direktoriumsmitglieder der Konzertdirektion des Gewandhauses in Leipzig; Rochlitz war seit 1805 deren Mitglied.. Da meldeten mir Einige, die viel mit der Welt leben, was sie Sie längst gewußt: es habe sich eine beträchtliche Anzahl junger Herren vereinigt, gerade da, wo ich anfinge, nicht zu applaudiren, weil ich das Urtheil des Publicums beherrschen wolle! Aus Liebe zum InstitutGewandhausLeipzigDeutschland werde ich daher fortan gar nicht mehr applaudiren: Sie aber, an dessen Urtheil über mein Urtheil mir gelegen, mußten die Ursache wissen, damit Sie mich nicht falsch verstehen.Rochlitz, Johann Friedrich (1769–1842)

HochachtungsvollRochlitz, Johann Friedrich (1769–1842) RochlitzRochlitz, Johann Friedrich (1769–1842)
            v. H. d. 14 November 1835. Ew. Wohlgeb.
erinnern sich wohl noch aus vergangener Zeit, daß ich Ihnen ein Oratorium, Saul und David, dichten wollte und die Abschrift der Introduction Ihnen nach Düsseldorf sandte. Jetzt wandelt mich dann und wann die Lust an, es zu vollenden, möge damit werden, was da wolle, oder auch gar nichts: aber die Blätter der ersten Handschrift jener Introduction; die unter meine vielfältigen Papiere gerathen seyn mögen, kann ich nicht auffinden. Ich bitte Sie daher um jene Abschrift, wenn Sie sie nämlich, wie ich hoffe, aufbewahrt haben.
Zugleich habe ich Ihnen eine sonderbare Neuigkeit zu melden. Ich hatte mir seit Jahren zur Pflicht gemacht, im Concert bey wahrhaft vorzüglichen Musikstücken, wahrhaft vorzüglich ausgeführt, aber nicht rauschend, noch sonst die Masse aufregend, laut, und, wenn kein Anderer anfing, zuerst zu applaudiren; und man hatte sonst immer mich lebhaft dabey unterstützt. Dies Jahr hatte ich schon mehrmals bemerkt, daß Letzteres nicht mehr geschehn: aber kein Arges daraus genommen. Neulich beym Adagio der Symphonie, auf welches jenes Beydes so ganz vorzüglich paßte, that und ich erfuhr ich dasselbe, und äußerte mein Befremden gegen die Mitvorsteher. Da meldeten mir Einige, die viel mit der Welt leben, was Sie längst gewußt: es habe sich eine beträchtliche Anzahl junger Herren vereinigt, gerade da, wo ich anfinge, nicht zu applaudiren, weil ich das Urtheil des Publicums beherrschen wolle! Aus Liebe zum Institut werde ich daher fortan gar nicht mehr applaudiren: Sie aber, an dessen Urtheil über mein Urtheil mir gelegen, mußten die Ursache wissen, damit Sie mich nicht falsch verstehen.
Hochachtungsvoll Rochlitz          
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