gb-1835-11-07-02
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Leipzig, 7. November 1835
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1 Brieftext, oben rechts Datierung »7t Nov. 35.« von fremder Hand; S. 2-3 leer; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [LEIPZIG / 8 Nov. 35], Siegel.
Schreiber unbekannt.
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Man wundert sich allgemein, daß Sie sich dazu hergeben, in dem Concerte der Ihr eignes Spiel mitzuwirken , und dies zwar in so fern: die Arroganz des
Dies alles mögte seyn, wenn nun wenigstens die Anmaasung des Wieck
Ein inniger Verehrer von Ihnen, ein Bewunderer Ihrer Genialität und Meisterschaft konnte sich nicht enthalten Ihnen dies mitzutheilen. Seyn Sie überzeugt, daß nicht Cabale oder Chicane dieses dictirte, nein, die reine Achtung, die Ihr schaffendes großes Genie, Schreibern dieses, so wie allen die Ihre Meisterwerke hören, einflößt.
Meine Anonymität nehmen Sie nicht ungünstig auf. Sie muß aber hier seyn.
N. N.
Man wundert sich allgemein, daß Sie sich dazu hergeben, in dem Concerte der C. Wieck, die übrigens für ihr Alter recht gut spielt, durch Ihr eignes Spiel mitzuwirken, und dies zwar in so fern: die Arroganz des Hrn Wieck ist gros genug, unmittelbar nachdem das hiesige Publicum das Glück hatte, solche Meister wie Moscheles und Sie zu hören, mit dem Clavierspiele seiner Tochter vorzurücken, und so gewissermaasen stillschweigend auszudrücken: „meine Tochter spielt eben so meisterhaft, das will ich dem Publicum beweisen“ Dies alles mögte seyn, wenn nun wenigstens die Anmaasung des Herrn Wieck nicht so weit gegangen wäre, daß er Ihr eignes Spiel ungünstig bekrittelt hätte. Das kann Sie zwar nicht irre machen, da Ihre Virtuosität allgemein anerkannt ist, und längst schon dem ersten Range angehört, es ist aber nun ärgerlich daß genannter Wieck auch aus Honig Gift saugen will. Ein inniger Verehrer von Ihnen, ein Bewunderer Ihrer Genialität und Meisterschaft konnte sich nicht enthalten Ihnen dies mitzutheilen. Seyn Sie überzeugt, daß nicht Cabale oder Chicane dieses dictirte, nein, die reine Achtung, die Ihr schaffendes großes Genie, Schreibern dieses, so wie allen die Ihre Meisterwerke hören, einflößt. Meine Anonymität nehmen Sie nicht ungünstig auf. Sie muß aber hier seyn. N. N. L. 7. /11. 35.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-11-07" xml:id="date_616c9bf4-6e5a-4e74-8206-2e0a68f8a8dc">7. 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Wieck<name key="PSN0115759" style="hidden" type="person">Wieck, Clara Josephine (1819-1896)</name></persName>, die übrigens für ihr Alter recht gut spielt, durch <hi n="1" rend="underline">Ihr eignes Spiel</hi> mitzuwirken<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fed15c57-d223-4aca-a69d-e0b05f99ed97" xml:lang="de">in dem Concerte der C. Wieck … durch Ihr eignes Spiel mitzuwirken – Clara Wiecks Konzert fand am 9. November 1835 im Saal des Gewandhauses statt. Sie spielte darin u. a. zusammen mit Felix Mendelssohn Bartholdy und dem jungen Pianisten Louis Rakemann Johann Sebastian Bachs Konzert für drei Klaviere d-Moll, BWV 1063, mit Quartettbegleitung. Zum weiteren Programm vgl. Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 924 f.</note>, und dies zwar in so fern: die Arroganz des <persName xml:id="persName_b85f65a9-79fa-4147-8ed3-440e229284bc">Hrn Wieck<name key="PSN0115761" style="hidden" type="person">Wieck, Johann Gottlob Friedrich (1785-1873)</name></persName> ist gros genug, unmittelbar nachdem<note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_f9d9de2d-00e6-4bd7-81c5-bda07ecf2475" xml:lang="de">nachdem – »dem« nachträglich hinzugefügt.</note> das hiesige Publicum das Glück hatte, solche Meister wie <persName xml:id="persName_387593de-de20-438c-b8bf-df989adeb55c">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> und Sie zu hören<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f5845f64-a6fe-4765-9e1e-507159deac40" xml:lang="de">das hiesige Publicum das Glück hatte, … Moscheles und Sie zu hören – An Ignaz Moscheles’ Konzert im Saal des Gewandhauses am 9. Oktober 1835 war Mendelssohn beteiligt. Er spielte zusammen mit Moscheles dessen »Hommage à Haendel«. Grand Duo par deux Pianofortes G-Dur, op. 92. Zur weiteren Programmfolge siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 920. Moscheles’ Beschreibung des Ereignisses findet sich in Moscheles, Aus Moscheles’ Leben, Bd. 1, S. 304-306. Dasselbe Stück wiederholten beide Pianisten am 11. Oktober 1835 zum Abschluss des von Mendelssohn geleiteten zweiten Abonnementkonzerts des Gewandhauses (Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 920 f.).</note>, mit dem Clavierspiele seiner Tochter vorzurücken, und so gewissermaasen stillschweigend auszudrücken: „meine Tochter spielt eben so meisterhaft, das will ich dem Publicum beweisen“</p> <p>Dies alles mögte seyn, wenn nun wenigstens die Anmaasung des <persName xml:id="persName_92bb65d4-a6d0-4336-97d0-17e7a1ece079">Herrn Wieck<name key="PSN0115761" style="hidden" type="person">Wieck, Johann Gottlob Friedrich (1785-1873)</name></persName> nicht so weit gegangen wäre, daß er Ihr eignes Spiel ungünstig bekrittelt hätte. Das kann Sie zwar nicht irre machen, da Ihre Virtuosität allgemein anerkannt ist, und längst schon dem ersten Range angehört, es ist aber nun ärgerlich daß genannter <persName xml:id="persName_4b369293-318c-48c3-9893-4ede71de36b6"><hi rend="latintype">Wieck</hi><name key="PSN0115761" style="hidden" type="person">Wieck, Johann Gottlob Friedrich (1785-1873)</name></persName> auch aus Honig Gift saugen will.</p> <p>Ein inniger Verehrer von Ihnen, ein Bewunderer Ihrer Genialität und Meisterschaft konnte sich nicht enthalten Ihnen dies mitzutheilen. Seyn Sie überzeugt, daß nicht Cabale oder Chicane dieses dictirte, nein, die reine Achtung, die Ihr schaffendes großes Genie, Schreibern dieses, so wie allen die Ihre Meisterwerke hören, einflößt.</p> <p>Meine Anonymität nehmen Sie nicht ungünstig auf. Sie muß aber hier seyn.</p> <signed rend="right"><hi rend="latintype">N. 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