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gb-1835-11-05-01

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Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 5. November 1835 Deine Bücher und Notenkiste ist ausgepackt, in die Bücher Dein Namen eingeschrieben, ein Katalügt angefertigt; die Bücher wohnen chambre garnie in Dirichlets Bücherschrank, Liszt paradirt auf meinem Schreibtische; durch Dein Perspectiv habe ich gestern Hauser Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; Leipzig, 30. Oktober 1835 Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 13. November 1835 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 30/139. Autograph Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 5. November 1835 Deine Bücher und Notenkiste ist ausgepackt, in die Bücher Dein Namen eingeschrieben, ein Katalügt angefertigt; die Bücher wohnen chambre garnie in Dirichlets Bücherschrank, Liszt paradirt auf meinem Schreibtische; durch Dein Perspectiv habe ich gestern Hauser

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.

Rebecka Lejeune Dirichlet

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

5. November 1835 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)counter-resetDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Berlin Donnerstag den 5ten November 1835.

Deine Bücher und Notenkiste ist ausgepackt, in die Bücher Dein Namen eingeschrieben, ein Katalügt<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name><name key="CRT0112808" style="hidden" type="documents">Verzeichnis von Büchern, Musikalien, Bildern und Gegenständen von Felix Mendelssohn Bartholdy (3.? November 1835)</name>Katalügt – scherzhaft für »Katalog«. angefertigtDeine Bücher und Notenkiste ist ausgepackt … ein Katalügt angefertigt – Vor seiner Übersiedlung nach Leipzig sandte Mendelssohn vier Kisten mit persönlichen Dingen zur Aufbewahrung an den Verlag Breitkopf & Härtel; vgl. Brief fmb-1835-07-25-01 (Brief Nr. 1187) Felix Mendelssohn Bartholdy an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Düsseldorf, 25. Juli 1835. Offensichtlich schickte Mendelssohn nun einen Teil des Inhalts nach Berlin weiter. Vermutlich vom 3. November 1835 datiert ein von Fanny Hensel geschriebenes achtseitiges Verzeichnis von Büchern, Musikalien, Bildern und Gegenständen, die dem Bruder gehörten (GB-Ob, M.D.M. d. 30/204. Teildruck: Weissweiler, Briefwechsel, S. 200-203). Siehe dazu auch den Beginn von Brief fmb-1835-11-13-02 (Brief Nr. 1242) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin, Leipzig, 13. November 1835.; die Bücher wohnen chambre garniechambre garnie – frz., möbliertes Zimmer zum Vermieten; hier in der Bedeutung: als Untermieter. in DirichletsDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) Bücherschrank, LisztLiszt, Franz (Ferenc) (1811-1886)Liszt – Die Büste von Franz Liszt ist in Fanny Hensels o. g. Katalog verzeichnet (GB-Ob, M.D.M. d. 30/204, fol. 1r). paradirt auf meinem Schreibtische; durch Dein Perspectiv habe ich gestern Hauser als Figaro bewundertDein Perspectiv habe ich gestern Hauser als Figaro bewundert – Mit dem Perspektiv, einem ineinanderschiebbaren Teleskop, das ebenfalls in Fanny Hensels o. g. Katalog steht (GB-Ob, M.D.M. d. 30/204, fol. 1r), verfolgte Rebecka Lejeune Dirichlet die Aufführung von Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Le nozze di Figaro KV 492 am 4. November 1835 im Königlichen Opernhaus, in der Franz Hauser in der Rolle des Figaro mitwirkte (Repertorium der Königl. deutschen und französischen Schauspiele, für das Jahr 1835, hrsg. von Ludwig Wolff, Berlin 1836, S. 38). Hauser hielt sich zu einem Gastspiel in Berlin auf.; die Tasse von der Prinzeß FriedrichPreußen, Wilhelmine Luise von (gen. Prinzessin Friedrich) (1799-1882) u. a. Wirthschaftssachen stehen in der Speisekammer, aber die 4potigen Kisten stehn noch unausgepackt im GartensaaleGartensaale – Der auf den Park hinausgehende Gartensaal war ein ca. 105 qm großer Raum, der sich durch zurückschiebbare Glaswände in eine offene Säulenhalle verwandeln ließ. Er war ein Bestandteil des großen Anwesens in der Leipziger Str. 3, das die Familie Mendelssohn Bartholdy seit dem Jahre 1825 bewohnte. Darin fanden die Sonntagsmusiken statt. Siehe Hans-Günter Klein, Sonntagsmusiken bei Fanny Hensel, in: Die Musikveranstaltungen bei den Mendelssohns – Ein ›musikalischer Salon‹? Die Referate des Symposions am 2. September 2006 in Leipzig, hrsg. von Hans-Günter Klein, Leipzig 2006, S. 48 f., sollen aber auch nächstens ihren Gehalt von sich geben.

VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) ist mir heut mit Vorlesen durch die Lappen gegangen, und das ist mir eigentlich sehr lieb, denn ich habe bei mir 2 mal heizen lassen, und es ist göttlich warm, draußen liegt Schnee, zur Feier unsers 4jährigen VerlobungstagesFeier unsers 4jährigen Verlobungstages – Johann Peter Gustav und Rebecka Lejeune waren seit dem 5. November 1831 verlobt und seit dem 22. Mai 1832 verheiratet. – die Vorlesezeit erbst Du, sonst habe ich keine zum Schreiben.

Gestern waren wir im TheaterKönigliches OpernhausBerlinDeutschland, um unsern dicken faulen Schuhu LöwenhundchenHauser, Franz (František) (1794-1870) als Figaro<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110123" style="hidden" type="music">Le nozze di Figaro KV 492</name> zu sehenGestern waren wir im Theater, um unsern dicken faulen Schuhu Löwenhundchen als Figaro zu sehen – zu Franz Hausers (Spitzname: »Schuhu Löwenhundchen«) Auftritt am 4. November 1835 siehe Kommentar zu Z.: Dein Perspectiv habe ich gestern Hauser als Figaro bewundert. Schuhu: von Uhu; hier: Nörgler, Kritiker. Siehe Goethe, Die Vögel. Nach dem Aristophanes, Leipzig 1787: »Wir haben gehört, daß auf dem Gipfel dieses überhohen Berges ein Schuhu wohnt, der mit nichts zufrieden ist, und dem wir deßwegen große Kenntnisse zuschreiben. Sie nennen ihn im ganzen Lande den Kriticus« (zit. nach Goethe, Münchner Ausgabe, Bd. 2.1, S. 313 f.)., er hat mir sehr gefallen, seine Stimme klingt voll und schön im OpernhauseKönigliches OpernhausBerlinDeutschland; Publikum war, wie immer, kühlissimo, RellstabRellstab, Heinrich Friedrich Ludwig (Louis) (1799-1860) der Große recensirt ihn aber günstig, und |2| die mündlichen Privaturtheile über ihn sind auch günstig. Heut hatte er eine Conferenz mit dem GrafenRedern, Wilhelm Friedrich Graf von (1802-1883)Heut hatte er eine Conferenz mit dem Grafen – Wilhelm Friedrich Graf von Redern war der Generalintendant der Königlichen Schauspiele. Das Gespräch betraf ein Engagement Franz Hausers in Berlin. Dieser wechselte Ende des Jahres vom Leipziger Stadttheater an die Berliner Hofoper., nachder nach der ich ihn aber noch nicht gesprochen habe, überhaupt habe ich ihn seit 9 Uhr nicht gesehen. Wenn er nur engagirt wird, man freut sich doch einmal wieder einen musikalischen Ton auf dem Theater zu hören. Die übrige Aufführung war unter allem Nachtwächter. – Sage der Frau HauserHauser, Luise Georgine Henriette (1796-1867), ihr MannHauser, Franz (František) (1794-1870) würde hier schrecklich verzogen, FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) und ich geben uns die größte Mühe damit, er sitzt immer auf dem Sopha mit Kissen im Rücken und unter den Armen, alle Abend rühre ich ihm ein Ei mit Zucker ein, im Eingemachten weiß er auch Bescheid, geistig wird er auch verhätschelt, denn wir haben ihn alle sehr lieb. Löwenhundchen heißt er nicht, aber SchuhuSchuhu – siehe Kommentar zu Z.: Gestern waren wir im Theater, um unsern dicken faulen Schuhu Löwenhundchen als Figaro zu sehen., denn ich werfe ihm immer vor, er kritisire lieber hundertmal ein Lied, ehe er es einmal singt. Höre, gegen den muß doch FannysHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Behäbigkeit sogar, von meiner gar nicht zu reden, denn die ist nicht mehr sehr groß – einpacken; solch einen faulen Kerl habe ich doch nie gesehen.

Dienstag war der Doktor ReiterReuter, Moritz Emil (1802-1853) Abends bei uns zum KränzchenDienstag war der Doktor Reiter Abends bei uns zum Kränzchen – Der Leipziger Arzt Dr. Moritz Emil Reuter war bei Rebecka Lejeune Dirichlets Kränzchen am 3. November 1835 zugegen (Hensel, Tagebücher, S. 74). Die Treffen fanden in wöchentlichem Rhythmus reihum bei einem der drei Mendelssohn-Geschwister statt., es war aber schrecklich ennüjantennüjant – von frz. ennuyer, langweilen, verdrießen. bei DirichletsDirichlet (Lejeune Dirichlet), Familie von → Johann Peter Gustav Lejeune D.: HauserHauser, Franz (František) (1794-1870), der |3| immer den Mund sehr voll Musik nimmt, wollte vorher alles singen und alle Trios spielen, wie es dazu kam, geruhte er faul zu seyn, und weder zu singen, noch zu spielen; AlbertineMendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879) war schläfrig, kurz, es war ennüjant, und das kann mich bei mir immer schrecklich ärgern. Gestern nach Figaro<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110123" style="hidden" type="music">Le nozze di Figaro KV 492</name> waren wir noch bei Hofräthin HerzHerz, Henriette Julie (1764-1847)bei Hofräthin Herz – Henriette Julie Herz lebte in der Kronenstraße 58 (Wohnungsanzeiger für Berlin, 1835, [S. 162])., da waren SchleidensSchleiden, Elisabeth (Elise) Wilhelmine (1785-1874)Schleiden, Angelika (1813-1895)Schleiden, Rudolf Matthias (1815-1895)Schleidens – Elisabeth Wilhelmine Schleiden mit ihren Kindern Angelika und Rudolf Matthias., die führe ich morgen nach der GarnisonkircheGarnisonkircheBerlinDeutschland und zu RauchRauch, Christian Daniel (1777-1857) ins Atelierzu Rauch ins Atelier – Das Atelier des Bildhauers Christian Daniel Rauch befand sich in der Klosterstr. 76 (Wohnungsanzeiger für Berlin, 1835, [S. 315])., p. procurap. procura – lat. per procura, aufgrund erteilter Prokura (Vollmacht). für VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835). – WoringenWoringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870) kommt jetzt öfter zu uns, bleibt aber kalt und steif, nach dem systême de compensationsystême de compensation – frz., Ausgleichssystem, Kompensationssystem., von dem Vater immer spricht, muß der die übrige Familie compensiren, die eben nicht an Kälte und Steifheit leidet. A propos, ich höre, der TrendelenburgTrendelenburg, Friedrich Adolf (1802-1872) hat solche Eroberung an Dir gemachtder Trendelenburg hat solche Eroberung an Dir gemacht – Zu dem an der Universität Berlin lehrenden Philosophen Friedrich Adolf Trendelenburg teilte Mendelssohn in Brief fmb-1835-11-13-03 (Brief Nr. 1243) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 13. November 1835, mit (Z. 23 ff.): »Trendelenburg gefiel mir, weil er mir fein und von gutem Tone erschien; da ich aber gelesen habe, daß er mit Gutzkow und Consorten arbeiten will, so muß ich freilich mit meiner Zuneigung wieder abziehen, denn das ist sicher wer sich mit solchen Lumpenkerls einläßt mit dem mag ich nun einmal nichts zu thun haben.«, wieso, wieso, er ist doch ein großer Pedant. Mit dem Wort will ich ihn aber zwar nicht abthun, wie Du mirs oft vorwirfst, und ich Dir dito, aber ich begreife nur nicht, was Dir so sehr an ihm gefallen hat. Die übrigen Krümel sind ziemlich dieselben, StenzlerStenzler, Adolf Friedrich (1807-1887) war hier, ist wieder fort, eben ist Dein LimburgerLimburger, Jacob Bernhard (1770-1847) KäseDein Limburger Käse – Gemeint ist der Leipziger Kaufmann und Mitglied der Gewandhausdirektion Jacob Bernhard Limburger. eingerückt.

Weißt Du wohl, daß Du in 6 Wochen herkömmst? Es ist nicht der Mühe werth sich zu schreiben, aber schreibe nur bald. Ob Du ein FellKissen kriegst, davon bin ich noch |4| nicht fest überzeugtOb Du ein Fell kriegst, davon bin ich noch nicht fest überzeugt – Mendelssohn formulierte seinen Weihnachtswunsch mehrfach; siehe Brief fmb-1835-10-30-01 (Brief Nr. 1232) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 30. Oktober 1835, Z. 77 f.: »Kriege ich denn mein Fell zu Weihnachten, Geren?«, Brief fmb-1835-11-06-01 (Brief Nr. 1240) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy und Franz Hauser in Berlin, Leipzig, 6. November 1835, Z. 87 f.: »Beckchen, vergiß das Weihnachtsbärenfell nicht«, und Brief fmb-1835-11-13-03 (Brief Nr. 1243) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin, Leipzig, 13. November 1835, Z. 7 ff.: »Aber ein Fell muss ich durchaus HABENnnnnn!!«, da ich wenig Zeit, wenig Geld, und viel Kopfschmerzen habe, für die Sticken nicht vortheilhaft ist; aber auf jeden Fall kriegst Du was Schönes. Eben kommt mein RuhestörerchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)mein Ruhestörerchen – Rebecka Lejeune Dirichlets damals zweijähriger Sohn Walter., der bis jetzt bei BabchenHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) unten war, und debütirt damit, daß er eine Lage schönes Postpapier knudeltknudelt – auch: knuddeln: zerknüllen., und meine Veilchenbouquets zaust, nun wird wohl das Schreiben wieder zum längsten gedauert haben; wenn er in Ruhe ist, muß ich Mentor spielen, und AugusteBaerns, Elisabeth Augusta (Auguste) (1819-?) englischen Unterricht gebenmuß ich Mentor spielen, und Auguste englischen Unterricht geben – Elisabeth Augusta (Auguste) Baerns, die Nichte von Rebeckas Ehemann Peter Gustav Lejeune Dirichlet, hielt sich in den Jahren 1835/36 zur Ausbildung in Berlin auf. Sie wohnte während dieser Zeit bei den Dirichlets.. Eben frage ich WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887): was soll ich Onkel Felix schreiben? Noten, sagt er, und eine Empfehlung von VaterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859). Er kennt schon ganz gut Noten, am Ende bildest Du mir noch einen Musiker aus ihm. Auf jeden Fall ist er ein prächtiger Kerl. Die <title xml:id="title_2b5b2313-efb6-42a2-ae51-c95ff8b6e5b1">drei kleinen Tagebücher<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_4c80b9d8-40d2-4030-9658-14592500c7ee"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="miscellanea" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="varia" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="notebooks" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100925" style="hidden">Reise-Notizbuch Deutschland, Österreich, Italien, Schweiz 1830-1831: GB-Ob, M.D.M. g. 2<idno type="MWV">ZB 20</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_a9dbf22a-52d5-477e-9aaa-31cb59393968"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="miscellanea" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="varia" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="notebooks" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100929" style="hidden">Reise-Notizbuch Italien, Schweiz 1831: GB-Ob, M.D.M. g. 3<idno type="MWV">ZB 21</idno><idno type="op"></idno></name> Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Reise-Notizbuch England, Schottland, Wales 1829: GB-Ob, M.D.M. g. 1ZB 19 von Dir, die ich noch habe, sind seine große Freude, er darf sie aber nie allein sehen; da zeigt er sehr niedlich: Geistliche<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vhvcwbf1-lpmt-rzr6-yhmf-tq83inygx0bn"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="drawing_albums_and_collection_sources_with_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_sources_with_drawings" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100931" style="hidden">Wie Cardinal Zurla die Heiden tauft. […] Battisterium vom Lateran, 2. April 1831; fol. 8r<idno type="MWV">ZB 21/3</idno><idno type="op"></idno></name>, eine Stadt<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nanj4ok1-k3rn-wzjh-yy4p-yo9sufbj4of5"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="drawing_albums_and_collection_sources_with_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_sources_with_drawings" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100933" style="hidden">Genua, 3. Juli 1831; GB-Ob, M.D.M. g. 3, fol. 26r<idno type="MWV">ZB 21/8</idno><idno type="op"></idno></name>, einen Hahn<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_kekplqvy-3byd-o32w-rdzd-4scycoszbmdp"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="drawing_albums_and_collection_sources_with_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="drawing_albums" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0101027" style="hidden">Porträtstudie: Bauer mit Federvieh, GB-Ob, M.D.M. g. 3, fol. 38r<idno type="MWV">ZB 21/11</idno><idno type="op"></idno></name>, und NotenDie drei kleinen Tagebücher von Dir … Geistliche, eine Stadt, einen Hahn, und Noten – Gemeint sind die bis dato 1835 von Mendelssohn benutzten Notizbücher, die heute in der Bodleian Library in Oxford aufbewahrt werden (GB-Ob, M.D.M. g. 1-3). Rebecka Lejeune Dirichlet benannte drei Zeichnungen in dem Buch, das der Bruder 1831 in Italien und der Schweiz führte (GB-Ob, M.D.M. g. 3): Baptisterium vom Lateran (Kardinal Zurla und weitere Geistliche, fol. 8r: MWV-VB ZB 21/3), eine Stadtansicht von Genua mit Schiffen im Hafen (fol. 26r: MWV-VB ZB 21/8) und einen Bauern mit Federvieh (fol. 38r: MWV-VB ZB 21/11). Eine vollständige Auflistung aller in Mendelssohns Notiz- und Tagebüchern enthaltenen Zeichnungen findet sich bei Ralf Wehner, Vorläufiges Verzeichnis des bildkünstlerischen Werkes von Felix Mendelssohn Bartholdy, in: Mendelssohn Studien 20 (2017), S. 338-349. Notennotate sind in allen drei benannten Notizbüchern enthalten.. Wenn Du mir versprichst, mir zu Weihnachten andre mitzubringen, sollst Du sie wieder haben, sonst nicht, denn sie sind meine Lieblingsbeschäftigung zu lesen, wenn ich gerade 5 Minuten nichts zu thun habe, dann stehe ich manchmal Viertelstundelang und studire. Nu ists alle, leb wohl Schatz.

            Berlin Donnerstag den 5ten November 1835. Deine Bücher und Notenkiste ist ausgepackt, in die Bücher Dein Namen eingeschrieben, ein Katalügt angefertigt; die Bücher wohnen chambre garnie in Dirichlets Bücherschrank, Liszt paradirt auf meinem Schreibtische; durch Dein Perspectiv habe ich gestern Hauser als Figaro bewundert; die Tasse von der Prinzeß Friedrich u. a. Wirthschaftssachen stehen in der Speisekammer, aber die 4potigen Kisten stehn noch unausgepackt im Gartensaale, sollen aber auch nächstens ihren Gehalt von sich geben.
Vater ist mir heut mit Vorlesen durch die Lappen gegangen, und das ist mir eigentlich sehr lieb, denn ich habe bei mir 2 mal heizen lassen, und es ist göttlich warm, draußen liegt Schnee, zur Feier unsers 4jährigen Verlobungstages – die Vorlesezeit erbst Du, sonst habe ich keine zum Schreiben.
Gestern waren wir im Theater, um unsern dicken faulen Schuhu Löwenhundchen als Figaro zu sehen, er hat mir sehr gefallen, seine Stimme klingt voll und schön im Opernhause; Publikum war, wie immer, kühlissimo, Rellstab der Große recensirt ihn aber günstig, und die mündlichen Privaturtheile über ihn sind auch günstig. Heut hatte er eine Conferenz mit dem Grafen, nachder ich ihn aber noch nicht gesprochen habe, überhaupt habe ich ihn seit 9 Uhr nicht gesehen. Wenn er nur engagirt wird, man freut sich doch einmal wieder einen musikalischen Ton auf dem Theater zu hören. Die übrige Aufführung war unter allem Nachtwächter. – Sage der Frau Hauser, ihr Mann würde hier schrecklich verzogen, Fanny und ich geben uns die größte Mühe damit, er sitzt immer auf dem Sopha mit Kissen im Rücken und unter den Armen, alle Abend rühre ich ihm ein Ei mit Zucker ein, im Eingemachten weiß er auch Bescheid, geistig wird er auch verhätschelt, denn wir haben ihn alle sehr lieb. Löwenhundchen heißt er nicht, aber Schuhu, denn ich werfe ihm immer vor, er kritisire lieber hundertmal ein Lied, ehe er es einmal singt. Höre, gegen den muß doch Fannys Behäbigkeit sogar, von meiner gar nicht zu reden, denn die ist nicht mehr sehr groß – einpacken; solch einen faulen Kerl habe ich doch nie gesehen.
Dienstag war der Doktor Reiter Abends bei uns zum Kränzchen, es war aber schrecklich ennüjant bei Dirichlets: Hauser, der immer den Mund sehr voll Musik nimmt, wollte vorher alles singen und alle Trios spielen, wie es dazu kam, geruhte er faul zu seyn, und weder zu singen, noch zu spielen; Albertine war schläfrig, kurz, es war ennüjant, und das kann mich bei mir immer schrecklich ärgern. Gestern nach Figaro waren wir noch bei Hofräthin Herz, da waren Schleidens, die führe ich morgen nach der Garnisonkirche und zu Rauch ins Atelier, p. procura für Vater. – Woringen kommt jetzt öfter zu uns, bleibt aber kalt und steif, nach dem systême de compensation, von dem Vater immer spricht, muß der die übrige Familie compensiren, die eben nicht an Kälte und Steifheit leidet. A propos, ich höre, der Trendelenburg hat solche Eroberung an Dir gemacht, wieso, wieso, er ist doch ein großer Pedant. Mit dem Wort will ich ihn aber zwar nicht abthun, wie Du mirs oft vorwirfst, und ich Dir dito, aber ich begreife nur nicht, was Dir so sehr an ihm gefallen hat. Die übrigen Krümel sind ziemlich dieselben, Stenzler war hier, ist wieder fort, eben ist Dein Limburger Käse eingerückt.
Weißt Du wohl, daß Du in 6 Wochen herkömmst? Es ist nicht der Mühe werth sich zu schreiben, aber schreibe nur bald. Ob Du ein Kissen kriegst, davon bin ich noch nicht fest überzeugt, da ich wenig Zeit, wenig Geld, und viel Kopfschmerzen habe, für die Sticken nicht vortheilhaft ist; aber auf jeden Fall kriegst Du was Schönes. Eben kommt mein Ruhestörerchen, der bis jetzt bei Babchen unten war, und debütirt damit, daß er eine Lage schönes Postpapier knudelt, und meine Veilchenbouquets zaust, nun wird wohl das Schreiben wieder zum längsten gedauert haben; wenn er in Ruhe ist, muß ich Mentor spielen, und Auguste englischen Unterricht geben. Eben frage ich Walter: was soll ich Onkel Felix schreiben? Noten, sagt er, und eine Empfehlung von Vater. Er kennt schon ganz gut Noten, am Ende bildest Du mir noch einen Musiker aus ihm. Auf jeden Fall ist er ein prächtiger Kerl. Die drei kleinen Tagebücher von Dir, die ich noch habe, sind seine große Freude, er darf sie aber nie allein sehen; da zeigt er sehr niedlich: Geistliche, eine Stadt, einen Hahn, und Noten. Wenn Du mir versprichst, mir zu Weihnachten andre mitzubringen, sollst Du sie wieder haben, sonst nicht, denn sie sind meine Lieblingsbeschäftigung zu lesen, wenn ich gerade 5 Minuten nichts zu thun habe, dann stehe ich manchmal Viertelstundelang und studire. Nu ists alle, leb wohl Schatz.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1835-11-05-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1835-11-05-01" xml:id="title_7904b7b7-43df-48e9-9677-05d3b64f21d4">Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 5. November 1835</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_a2ede8d3-8d0b-48d3-98e8-9c4c04839ffd">Deine Bücher und Notenkiste ist ausgepackt, in die Bücher Dein Namen eingeschrieben, ein Katalügt angefertigt; die Bücher wohnen chambre garnie in Dirichlets Bücherschrank, Liszt paradirt auf meinem Schreibtische; durch Dein Perspectiv habe ich gestern Hauser</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_a27f87a3-24b8-4c18-b79d-2e6cc4aa93e2">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1835-10-30-01" type="precursor" xml:id="title_3bdfbeed-583e-4838-aab9-9ee678c88f4e">Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; Leipzig, 30. Oktober 1835</title> <title key="fmb-1835-11-13-03" type="successor" xml:id="title_ff5da5bb-0fb3-42b8-b0f8-0e7b46a08f51">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 13. November 1835</title> <author key="PSN0110673">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0110673" resp="writer">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_3bd9f325-5b68-44eb-a89e-ebc8b60b0a48"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_70ab5742-90e4-427f-89c7-828de9e2995e"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 30/139.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1835-11-05-01" type="letter" xml:id="title_f78f58f0-5d23-4325-9f72-1c0fef334024">Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 5. November 1835</title> <incipit>Deine Bücher und Notenkiste ist ausgepackt, in die Bücher Dein Namen eingeschrieben, ein Katalügt angefertigt; die Bücher wohnen chambre garnie in Dirichlets Bücherschrank, Liszt paradirt auf meinem Schreibtische; durch Dein Perspectiv habe ich gestern Hauser</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.</p> <handDesc hands="1"> <p>Rebecka Lejeune Dirichlet</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-11-05" xml:id="date_27e05014-db14-4d7c-a2dc-f3cc775270c0">5. November 1835</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0110673" resp="author" xml:id="persName_26e89607-8d9a-4575-b46d-a0f9f8c43b56">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0110673" resp="writer">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_9ecd4f46-1a47-41c5-bd09-461c46326143"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_299a66f9-f15e-4422-accd-3f9d415ac109">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_7fbce680-458b-4c5d-af4c-ccd81f15c1f3"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_8c0cb1ae-1f58-4215-921a-6f13293f1ba9"> <docAuthor key="PSN0110673" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_a229f174-01d5-45f9-8cbf-bbc98d2b377d">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_be1fd1ec-dbca-406f-add2-46438590f6cd">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin Donnerstag den <date cert="high" when="1835-11-05" xml:id="date_6e99dc53-b957-4e0a-a127-6bb9590d5d42">5ten November</date></dateline> <dateline rend="right"><date cert="high" when="1835-11-05" xml:id="date_3ff14407-d8b8-4255-85a6-187f4b7a81f9">1835</date>.</dateline> <p style="paragraph_without_indent">Deine Bücher und Notenkiste ist ausgepackt, in die Bücher Dein Namen eingeschrieben, <title xml:id="title_e218bdf9-0796-4735-9205-7e07e4760223">ein Katalügt<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name><name key="CRT0112808" style="hidden" type="documents">Verzeichnis von Büchern, Musikalien, Bildern und Gegenständen von Felix Mendelssohn Bartholdy (3.? November 1835)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_a5535fd8-0935-4d14-b5ab-65b23d02c621" xml:lang="de">Katalügt – scherzhaft für »Katalog«.</note> angefertigt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3dd1441b-600e-41d1-bd20-f98edceaaa75" xml:lang="de">Deine Bücher und Notenkiste ist ausgepackt … ein Katalügt angefertigt – Vor seiner Übersiedlung nach Leipzig sandte Mendelssohn vier Kisten mit persönlichen Dingen zur Aufbewahrung an den Verlag Breitkopf &amp; Härtel; vgl. Brief fmb-1835-07-25-01 (Brief Nr. 1187) Felix Mendelssohn Bartholdy an Breitkopf &amp; Härtel in Leipzig, Düsseldorf, 25. Juli 1835. Offensichtlich schickte Mendelssohn nun einen Teil des Inhalts nach Berlin weiter. Vermutlich vom 3. November 1835 datiert ein von Fanny Hensel geschriebenes achtseitiges Verzeichnis von Büchern, Musikalien, Bildern und Gegenständen, die dem Bruder gehörten (GB-Ob, M.D.M. d. 30/204. Teildruck: Weissweiler, Briefwechsel, S. 200-203). Siehe dazu auch den Beginn von Brief fmb-1835-11-13-02 (Brief Nr. 1242) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin, Leipzig, 13. November 1835.</note>; die Bücher wohnen <hi rend="latintype">chambre garnie</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_b2451d0f-cb63-4050-9875-b942c0acdacc" xml:lang="fr ">chambre garnie – frz., möbliertes Zimmer zum Vermieten; hier in der Bedeutung: als Untermieter.</note> in <persName xml:id="persName_c037549e-7830-499d-90cb-2b1e2d34a870">Dirichlets<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> Bücherschrank, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4545fbee-9fb1-4c9f-994d-1f8ebd0f74db">Liszt<name key="PSN0112894" style="hidden" type="person">Liszt, Franz (Ferenc) (1811-1886)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_72ae5816-0a68-4a7f-ac29-ede67ad2a5c1" xml:lang="de">Liszt – Die Büste von Franz Liszt ist in Fanny Hensels o. g. Katalog verzeichnet (GB-Ob, M.D.M. d. 30/204, fol. 1r).</note> paradirt auf meinem Schreibtische; durch Dein Perspectiv habe ich gestern <hi rend="latintype">Hauser</hi> als Figaro bewundert<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9c0056a3-037e-45cd-aa25-a8b64cbaa674" xml:lang="de">Dein Perspectiv habe ich gestern Hauser als Figaro bewundert – Mit dem Perspektiv, einem ineinanderschiebbaren Teleskop, das ebenfalls in Fanny Hensels o. g. Katalog steht (GB-Ob, M.D.M. d. 30/204, fol. 1r), verfolgte Rebecka Lejeune Dirichlet die Aufführung von Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Le nozze di Figaro KV 492 am 4. November 1835 im Königlichen Opernhaus, in der Franz Hauser in der Rolle des Figaro mitwirkte (Repertorium der Königl. deutschen und französischen Schauspiele, für das Jahr 1835, hrsg. von Ludwig Wolff, Berlin 1836, S. 38). Hauser hielt sich zu einem Gastspiel in Berlin auf.</note>; die Tasse von der <persName xml:id="persName_695799b6-0b82-4730-8ee2-94386c481ac3">Prinzeß Friedrich<name key="PSN0113998" style="hidden" type="person">Preußen, Wilhelmine Luise von (gen. Prinzessin Friedrich) (1799-1882)</name></persName> u. a. Wirthschaftssachen stehen in der Speisekammer, aber die 4potigen Kisten stehn noch unausgepackt im Gartensaale<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c306ea3f-a9f3-4aa2-84f7-1f63ebdd734c" xml:lang="de">Gartensaale – Der auf den Park hinausgehende Gartensaal war ein ca. 105 qm großer Raum, der sich durch zurückschiebbare Glaswände in eine offene Säulenhalle verwandeln ließ. Er war ein Bestandteil des großen Anwesens in der Leipziger Str. 3, das die Familie Mendelssohn Bartholdy seit dem Jahre 1825 bewohnte. Darin fanden die Sonntagsmusiken statt. Siehe Hans-Günter Klein, Sonntagsmusiken bei Fanny Hensel, in: Die Musikveranstaltungen bei den Mendelssohns – Ein ›musikalischer Salon‹? Die Referate des Symposions am 2. September 2006 in Leipzig, hrsg. von Hans-Günter Klein, Leipzig 2006, S. 48 f.</note>, sollen aber auch nächstens ihren Gehalt von sich geben.</p> <p><persName xml:id="persName_14f7bfaa-3a79-4c1b-af29-14256c7cccd9">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> ist mir <date cert="high" when="1835-11-05" xml:id="date_152b2ccb-9f51-423a-bf7a-714d9c6d425d">heut</date> mit Vorlesen durch die Lappen gegangen, und das ist mir eigentlich sehr lieb, denn ich habe bei mir 2 mal heizen lassen, und es ist göttlich warm, draußen liegt Schnee, zur Feier unsers 4jährigen Verlobungstages<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_88c10a4c-d4f0-48d3-b2aa-c64e542677fe" xml:lang="de">Feier unsers 4jährigen Verlobungstages – Johann Peter Gustav und Rebecka Lejeune waren seit dem 5. November 1831 verlobt und seit dem 22. Mai 1832 verheiratet.</note> – die Vorlesezeit erbst Du, sonst habe ich keine zum Schreiben.</p> <p><date cert="high" when="1835-11-04" xml:id="date_aa68716f-b826-4458-be94-e1710a344492">Gestern</date> waren wir im <placeName xml:id="placeName_0437c04a-b45c-4d8e-a6db-90778f9e1ad5">Theater<name key="NST0100293" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Opernhaus</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, um unsern dicken faulen <persName xml:id="persName_9501b272-9f33-479b-aa15-d7a0b7c6e706">Schuhu Löwenhundchen<name key="PSN0111775" style="hidden" type="person">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</name></persName> als <title xml:id="title_1fc3488f-e742-4e8e-a5a4-ad140248f423">Figaro<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110123" style="hidden" type="music">Le nozze di Figaro KV 492</name></title> zu sehen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_17fa5698-5d50-49cb-a293-29fe19c4993d" xml:lang="de">Gestern waren wir im Theater, um unsern dicken faulen Schuhu Löwenhundchen als Figaro zu sehen – zu Franz Hausers (Spitzname: »Schuhu Löwenhundchen«) Auftritt am 4. November 1835 siehe Kommentar zu Z.: Dein Perspectiv habe ich gestern Hauser als Figaro bewundert. Schuhu: von Uhu; hier: Nörgler, Kritiker. Siehe Goethe, Die Vögel. Nach dem Aristophanes, Leipzig 1787: »Wir haben gehört, daß auf dem Gipfel dieses überhohen Berges ein Schuhu wohnt, der mit nichts zufrieden ist, und dem wir deßwegen große Kenntnisse zuschreiben. Sie nennen ihn im ganzen Lande den Kriticus« (zit. nach Goethe, Münchner Ausgabe, Bd. 2.1, S. 313 f.).</note>, er hat mir sehr gefallen, seine Stimme klingt voll und schön im <placeName xml:id="placeName_2230200e-48b5-4085-bb81-7bf8eecf9f08">Opernhause<name key="NST0100293" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Opernhaus</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>; Publikum war, wie immer, kühlissimo, <persName xml:id="persName_2f911d5a-7b5e-4590-acea-85c5fcf3ddc9">Rellstab<name key="PSN0114136" style="hidden" type="person">Rellstab, Heinrich Friedrich Ludwig (Louis) (1799-1860)</name></persName> der Große recensirt ihn aber günstig, und<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> die mündlichen Privaturtheile über ihn sind auch günstig. <date cert="high" when="1835-11-05" xml:id="date_dc1580a4-e9fb-415f-871e-3cb4810977fa">Heut</date> hatte er eine Conferenz mit dem <persName xml:id="persName_fde3b3d9-7ab1-466c-8e18-64c7b7fe3441">Grafen<name key="PSN0114098" style="hidden" type="person">Redern, Wilhelm Friedrich Graf von (1802-1883)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_396702d3-c8be-424a-baf8-2df2cf2aff27" xml:lang="de">Heut hatte er eine Conferenz mit dem Grafen – Wilhelm Friedrich Graf von Redern war der Generalintendant der Königlichen Schauspiele. Das Gespräch betraf ein Engagement Franz Hausers in Berlin. Dieser wechselte Ende des Jahres vom Leipziger Stadttheater an die Berliner Hofoper.</note>, <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_21e080cb-c873-472e-a21e-b9b7af0d1f5d"> <sic resp="writer">nachder</sic> <corr resp="editor">nach der</corr> </choice> ich ihn aber noch nicht gesprochen habe, überhaupt habe ich ihn seit 9 Uhr nicht gesehen. Wenn er nur engagirt wird, man freut sich doch einmal wieder einen musikalischen Ton auf dem Theater zu hören. Die übrige Aufführung war unter allem Nachtwächter. – Sage der <persName xml:id="persName_f22fb12f-70b1-48b9-bffc-ee87970ab20d">Frau Hauser<name key="PSN0111777" style="hidden" type="person">Hauser, Luise Georgine Henriette (1796-1867)</name></persName>, ihr <persName xml:id="persName_a2e711aa-20bf-4c77-b281-9e35ae221182">Mann<name key="PSN0111775" style="hidden" type="person">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</name></persName> würde hier schrecklich verzogen, <persName xml:id="persName_ded36944-6af6-4c3a-bf92-d716247276fe">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> und ich geben uns die größte Mühe damit, er sitzt immer auf dem Sopha mit Kissen im Rücken und unter den Armen, alle Abend rühre ich ihm ein Ei mit Zucker ein, im Eingemachten weiß er auch Bescheid, geistig wird er auch verhätschelt, denn wir haben ihn alle sehr lieb. Löwenhundchen heißt er nicht, aber Schuhu<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_225fd578-4c8f-4dd5-8589-4bb2cf87826e" xml:lang="de">Schuhu – siehe Kommentar zu Z.: Gestern waren wir im Theater, um unsern dicken faulen Schuhu Löwenhundchen als Figaro zu sehen.</note>, denn ich werfe ihm immer vor, er kritisire lieber hundertmal ein Lied, ehe er es einmal singt. Höre, gegen den muß doch <persName xml:id="persName_28feeb63-edd7-4fee-bcc0-9190da36aadb">Fannys<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> Behäbigkeit sogar, von meiner gar nicht zu reden, denn die ist nicht mehr sehr groß – einpacken; solch einen faulen Kerl habe ich doch nie gesehen.</p> <p><date cert="high" when="1835-11-03" xml:id="date_7adfd3b2-c6e5-40b8-8d55-b40a29876e55">Dienstag</date> war der <persName xml:id="persName_82468701-e2e0-40aa-a162-93f50d1708e1">Doktor Reiter<name key="PSN0114131" style="hidden" type="person">Reuter, Moritz Emil (1802-1853)</name></persName> Abends bei uns zum Kränzchen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8ddd355e-0e6b-4dd3-bcb9-1acfc89ecb59" xml:lang="de">Dienstag war der Doktor Reiter Abends bei uns zum Kränzchen – Der Leipziger Arzt Dr. Moritz Emil Reuter war bei Rebecka Lejeune Dirichlets Kränzchen am 3. November 1835 zugegen (Hensel, Tagebücher, S. 74). Die Treffen fanden in wöchentlichem Rhythmus reihum bei einem der drei Mendelssohn-Geschwister statt.</note>, es war aber schrecklich ennüjant<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_d014996c-5071-447a-a557-aef3828eef58" xml:lang="de">ennüjant – von frz. ennuyer, langweilen, verdrießen.</note> bei <persName xml:id="persName_7ee034d1-b719-414d-bcf0-8bac7a87c0e8">Dirichlets<name key="PSN0110664" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Familie von → Johann Peter Gustav Lejeune D.</name></persName>: <persName xml:id="persName_7f4de0e7-a2c5-4c00-aa44-c60eb5c468cb">Hauser<name key="PSN0111775" style="hidden" type="person">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</name></persName>, der<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> immer den Mund sehr voll Musik nimmt, wollte vorher alles singen und alle Trios spielen, wie es dazu kam, geruhte er faul zu seyn, und weder zu singen, noch zu spielen; <persName xml:id="persName_ccfaac3c-fa44-4040-a060-175211cf8e10">Albertine<name key="PSN0113264" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> war schläfrig, kurz, es war ennüjant, und das kann mich bei mir immer schrecklich ärgern. <date cert="high" when="1835-11-04" xml:id="date_a259498c-0068-46c1-be5e-0e187035f293">Gestern</date> nach <title xml:id="title_66aa2669-8506-4e08-8e72-36abbf72f0cb">Figaro<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110123" style="hidden" type="music">Le nozze di Figaro KV 492</name></title> waren wir noch bei <persName xml:id="persName_3b7ffa6c-5e8a-489d-9d65-faa2549f5822">Hofräthin Herz<name key="PSN0111940" style="hidden" type="person">Herz, Henriette Julie (1764-1847)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b21a6506-2dd7-41a2-918b-3e36e398dd27" xml:lang="de">bei Hofräthin Herz – Henriette Julie Herz lebte in der Kronenstraße 58 (Wohnungsanzeiger für Berlin, 1835, [S. 162]).</note>, da waren <persName xml:id="persName_86448dc9-e814-4765-a9f1-da0ea2bb3ea5"><hi rend="latintype">Schleidens</hi><name key="PSN0118847" style="hidden" type="person">Schleiden, Elisabeth (Elise) Wilhelmine (1785-1874)</name><name key="PSN0119233" style="hidden" type="person">Schleiden, Angelika (1813-1895)</name><name key="PSN0118848" style="hidden" type="person">Schleiden, Rudolf Matthias (1815-1895)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_72ed76e6-ec97-4809-af79-090c32c22a1e" xml:lang="de">Schleidens – Elisabeth Wilhelmine Schleiden mit ihren Kindern Angelika und Rudolf Matthias.</note>, die führe ich <date cert="high" when="1835-11-06" xml:id="date_8ba647c9-07b8-443f-952c-88bd4f5654ff">morgen</date> nach der <placeName xml:id="placeName_3395de02-6e98-49dc-aabe-2086a4295dc5">Garnisonkirche<name key="SGH0100346" style="hidden" subtype="" type="sight">Garnisonkirche</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und zu <persName xml:id="persName_50fda45b-3de0-48cc-a2ca-8ed9b2868558">Rauch<name key="PSN0114081" style="hidden" type="person">Rauch, Christian Daniel (1777-1857)</name></persName> ins <hi rend="latintype">Atelier</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_99d1b731-cc05-4273-a3f5-8adc3a1743a6" xml:lang="de">zu Rauch ins Atelier – Das Atelier des Bildhauers Christian Daniel Rauch befand sich in der Klosterstr. 76 (Wohnungsanzeiger für Berlin, 1835, [S. 315]).</note>, <hi rend="latintype">p. procura</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_3eef4324-9f09-4c11-8982-7c6e75a9acae" xml:lang="la ">p. procura – lat. per procura, aufgrund erteilter Prokura (Vollmacht).</note> für <persName xml:id="persName_9630d75e-3521-4222-904a-7b3751aaf3fd">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>. – <persName xml:id="persName_3176465b-b17b-4812-9bd6-240d9c16e467"><hi rend="latintype">Woringen</hi><name key="PSN0115879" style="hidden" type="person">Woringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)</name></persName> kommt jetzt öfter zu uns, bleibt aber kalt und steif, nach dem <hi rend="latintype">systême de compensation</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_c6489c35-1269-41b0-877d-fcf7586dbfd7" xml:lang="fr ">systême de compensation – frz., Ausgleichssystem, Kompensationssystem.</note>, von dem Vater immer spricht, muß der die übrige Familie compensiren, die eben nicht an Kälte und Steifheit leidet. A propos, ich höre, der <persName xml:id="persName_86141d2d-5b74-4113-845e-c393a3b43f88">Trendelenburg<name key="PSN0115379" style="hidden" type="person">Trendelenburg, Friedrich Adolf (1802-1872)</name></persName> hat solche Eroberung an Dir gemacht<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1c4f4add-d0f6-4c5e-adb5-fee254d71894" xml:lang="de">der Trendelenburg hat solche Eroberung an Dir gemacht – Zu dem an der Universität Berlin lehrenden Philosophen Friedrich Adolf Trendelenburg teilte Mendelssohn in Brief fmb-1835-11-13-03 (Brief Nr. 1243) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 13. November 1835, mit (Z. 23 ff.): »Trendelenburg gefiel mir, weil er mir fein und von gutem Tone erschien; da ich aber gelesen habe, daß er mit Gutzkow und Consorten arbeiten will, so muß ich freilich mit meiner Zuneigung wieder abziehen, denn das ist sicher wer sich mit solchen Lumpenkerls einläßt mit dem mag ich nun einmal nichts zu thun haben.«</note>, wieso, wieso, er ist doch ein großer Pedant. Mit dem Wort will ich ihn <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_0f39d08c-a570-4c58-a955-dc3753809bf7">aber</del> zwar nicht abthun, wie Du mirs oft vorwirfst, und ich Dir <hi rend="latintype">dito</hi>, aber ich begreife nur nicht, was Dir so sehr an ihm gefallen hat. Die übrigen Krümel sind ziemlich dieselben, <persName xml:id="persName_1ad6c629-e790-41f4-acb1-3cdc4ee2abee">Stenzler<name key="PSN0115112" style="hidden" type="person">Stenzler, Adolf Friedrich (1807-1887)</name></persName> war hier, ist wieder fort, eben ist Dein <persName xml:id="persName_15ff0200-32c3-4f66-90e1-ca5cde28ec13">Limburger<name key="PSN0112847" style="hidden" type="person">Limburger, Jacob Bernhard (1770-1847)</name></persName> Käse<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_98573f03-04fa-4a2c-a340-7d3286f715df" xml:lang="de">Dein Limburger Käse – Gemeint ist der Leipziger Kaufmann und Mitglied der Gewandhausdirektion Jacob Bernhard Limburger.</note> eingerückt.</p> <p>Weißt Du wohl, daß Du in 6 Wochen herkömmst? Es ist nicht der Mühe werth sich zu schreiben, aber schreibe nur bald. Ob Du ein <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_c53e25de-a2c8-483e-b9b1-d352727d08f8"><corr resp="writer">Fell</corr><sic resp="writer">Kissen</sic></choice> kriegst, davon bin ich noch<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> nicht fest überzeugt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_dc389c4f-8b39-4b2b-8bf1-d852d363ba26" xml:lang="de">Ob Du ein Fell kriegst, davon bin ich noch nicht fest überzeugt – Mendelssohn formulierte seinen Weihnachtswunsch mehrfach; siehe Brief fmb-1835-10-30-01 (Brief Nr. 1232) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 30. Oktober 1835, Z. 77 f.: »Kriege ich denn mein Fell zu Weihnachten, Geren?«, Brief fmb-1835-11-06-01 (Brief Nr. 1240) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy und Franz Hauser in Berlin, Leipzig, 6. November 1835, Z. 87 f.: »Beckchen, vergiß das Weihnachtsbärenfell nicht«, und Brief fmb-1835-11-13-03 (Brief Nr. 1243) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin, Leipzig, 13. November 1835, Z. 7 ff.: »Aber ein Fell muss ich durchaus HABENnnnnn!!«</note>, da ich wenig Zeit, wenig Geld, und viel Kopfschmerzen habe, für die Sticken nicht vortheilhaft ist; aber auf jeden Fall kriegst Du was Schönes. Eben kommt mein <persName xml:id="persName_fcd7c22d-733d-40e4-8c57-b202fbb5ddcf">Ruhestörerchen<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7894836c-3ab7-4893-8fda-38f4162aedfa" xml:lang="de">mein Ruhestörerchen – Rebecka Lejeune Dirichlets damals zweijähriger Sohn Walter.</note>, der bis jetzt bei <persName xml:id="persName_f09a3dac-259f-4e2d-b7c1-5b780f61bc05">Babchen<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> unten war, und debütirt damit, daß er eine Lage schönes Postpapier knudelt<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_08b741a9-e92a-4663-a79a-f97c0d841d4d" xml:lang="de">knudelt – auch: knuddeln: zerknüllen.</note>, und meine Veilchenbouquets zaust, nun wird wohl das Schreiben wieder zum längsten gedauert haben; wenn er in Ruhe ist, muß ich Mentor spielen, und <persName xml:id="persName_cbf75f4a-ec36-4930-b172-3a373d43cf19">Auguste<name key="PSN0118918" style="hidden" type="person">Baerns, Elisabeth Augusta (Auguste) (1819-?)</name></persName> englischen Unterricht geben<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f0715e1a-971b-4556-b9b9-097e43d1a851" xml:lang="de">muß ich Mentor spielen, und Auguste englischen Unterricht geben – Elisabeth Augusta (Auguste) Baerns, die Nichte von Rebeckas Ehemann Peter Gustav Lejeune Dirichlet, hielt sich in den Jahren 1835/36 zur Ausbildung in Berlin auf. Sie wohnte während dieser Zeit bei den Dirichlets.</note>. Eben frage ich <persName xml:id="persName_cbb4e6d5-fade-4844-acb0-6365f01af7d1">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName>: was soll ich Onkel Felix schreiben? Noten, sagt er, und eine Empfehlung von <persName xml:id="persName_655a5807-89dd-40da-91f9-c0d8c9e70c32">Vater<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName>. Er kennt schon ganz gut Noten, am Ende bildest Du mir noch einen Musiker aus ihm. Auf jeden Fall ist er ein prächtiger Kerl. Die <title xml:id="title_0c02cdb4-8cb1-453c-b36b-01068c55cdd7"><title xml:id="title_2b5b2313-efb6-42a2-ae51-c95ff8b6e5b1">drei kleinen Tagebücher<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_4c80b9d8-40d2-4030-9658-14592500c7ee"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="miscellanea" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="varia" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="notebooks" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100925" style="hidden">Reise-Notizbuch Deutschland, Österreich, Italien, Schweiz 1830-1831: GB-Ob, M.D.M. g. 2<idno type="MWV">ZB 20</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_a9dbf22a-52d5-477e-9aaa-31cb59393968"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="miscellanea" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="varia" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="notebooks" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100929" style="hidden">Reise-Notizbuch Italien, Schweiz 1831: GB-Ob, M.D.M. g. 3<idno type="MWV">ZB 21</idno><idno type="op"></idno></name></title><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_njrvci10-nis3-vasl-i0sg-lcti4ibo9n1a"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="miscellanea" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="varia" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100918" style="hidden">Reise-Notizbuch England, Schottland, Wales 1829: GB-Ob, M.D.M. g. 1<idno type="MWV">ZB 19</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_0rprfuyk-jxqw-s69p-vtp1-0psmnrmx7prg"> <item n="1" sortKey="documents" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="diaries_and_notebooks,_writing_calendars_and_household_books" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="" style="hidden"></item></list></title> von Dir, die ich noch habe, sind seine große Freude, er darf sie aber nie allein sehen; da zeigt er sehr niedlich: <title xml:id="title_401a4864-7a42-4410-9e98-a8748ae0041e">Geistliche<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vhvcwbf1-lpmt-rzr6-yhmf-tq83inygx0bn"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="drawing_albums_and_collection_sources_with_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_sources_with_drawings" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100931" style="hidden">Wie Cardinal Zurla die Heiden tauft. […] Battisterium vom Lateran, 2. April 1831; fol. 8r<idno type="MWV">ZB 21/3</idno><idno type="op"></idno></name></title>, eine <title xml:id="title_c0e5a961-96bc-48f9-8cf0-90639453ee0a">Stadt<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nanj4ok1-k3rn-wzjh-yy4p-yo9sufbj4of5"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="drawing_albums_and_collection_sources_with_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_sources_with_drawings" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100933" style="hidden">Genua, 3. Juli 1831; GB-Ob, M.D.M. g. 3, fol. 26r<idno type="MWV">ZB 21/8</idno><idno type="op"></idno></name></title>, einen <title xml:id="title_5d9301aa-53c0-4803-b8fb-3f72379d567e">Hahn<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_kekplqvy-3byd-o32w-rdzd-4scycoszbmdp"> <item n="1" sortKey="art" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="drawing_albums_and_collection_sources_with_drawings" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="drawing_albums" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0101027" style="hidden">Porträtstudie: Bauer mit Federvieh, GB-Ob, M.D.M. g. 3, fol. 38r<idno type="MWV">ZB 21/11</idno><idno type="op"></idno></name></title>, und Noten<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a54769df-b9f1-48a9-82d6-f16f35268166" xml:lang="de">Die drei kleinen Tagebücher von Dir … Geistliche, eine Stadt, einen Hahn, und Noten – Gemeint sind die bis dato 1835 von Mendelssohn benutzten Notizbücher, die heute in der Bodleian Library in Oxford aufbewahrt werden (GB-Ob, M.D.M. g. 1-3). Rebecka Lejeune Dirichlet benannte drei Zeichnungen in dem Buch, das der Bruder 1831 in Italien und der Schweiz führte (GB-Ob, M.D.M. g. 3): Baptisterium vom Lateran (Kardinal Zurla und weitere Geistliche, fol. 8r: MWV-VB ZB 21/3), eine Stadtansicht von Genua mit Schiffen im Hafen (fol. 26r: MWV-VB ZB 21/8) und einen Bauern mit Federvieh (fol. 38r: MWV-VB ZB 21/11). Eine vollständige Auflistung aller in Mendelssohns Notiz- und Tagebüchern enthaltenen Zeichnungen findet sich bei Ralf Wehner, Vorläufiges Verzeichnis des bildkünstlerischen Werkes von Felix Mendelssohn Bartholdy, in: Mendelssohn Studien 20 (2017), S. 338-349. Notennotate sind in allen drei benannten Notizbüchern enthalten.</note>. Wenn Du mir versprichst, mir zu Weihnachten andre mitzubringen, sollst Du sie wieder haben, sonst nicht, denn sie sind meine Lieblingsbeschäftigung zu lesen, wenn ich gerade 5 Minuten nichts zu thun habe, dann stehe ich manchmal Viertelstundelang und studire. <seg type="closer">Nu ists alle, leb wohl Schatz.</seg></p> </div> </body> </text></TEI>