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gb-1835-10-24-03

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Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 24. Oktober 1835 Zu den unzähligen Combinationen von begleitenden Besuchern deren Reihe Benny und Alexander kürzlich für dieses Jahr wohl beschlossen haben werden, gesellt sich nun auch eine neue Combination meiner Briefe an Dich lieber Felix, denn zu Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; Leipzig, 18. Oktober 1835 Felix Mendelssohn Bartholdy an die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin, adressiert an Abraham Mendelssohn Bartholdy; Leipzig, 30. Oktober 1835 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Hauser, Franz (František) (1794-1870) Transkription: FMB- Edition: FMB- Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 30/132. Autograph Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 24. Oktober 1835 Zu den unzähligen Combinationen von begleitenden Besuchern deren Reihe Benny und Alexander kürzlich für dieses Jahr wohl beschlossen haben werden, gesellt sich nun auch eine neue Combination meiner Briefe an Dich lieber Felix, denn zu

1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse von Wolff Nathans Hand, 1 Poststempel [BERLIN 4-5 / 24/10], Siegel.

Franz Hauser, Abraham Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy. Briefteil von Abraham Mendelssohn Bartholdy notiert von Franz Hauser, mit eigenhändiger Unterschrift von Abraham Mendelssohn Bartholdy.

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

24. Oktober 1835 3 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetHauser, Franz (František) (1794-1870)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Des Herrn Musikdirector Felix Mendelssohn Bartholdy p Adresse Herrn Breitkopf & Härtel Leipzig. frey
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Hauser, Franz (František) (1794-1870) Leipzig 24ten Oct. 35.

Zu den unzähligen Combinationen von begleitenden Besuchern deren Reihe BennyMendelssohn, Georg Benjamin (Benny) (1794-1874) und AlexanderMendelssohn, Alexander (1798-1871)den unzähligen Combinationen von begleitenden Besuchern … Benny und Alexander – Zu Beginn seiner Leipziger Amtszeit wurde Mendelssohn von mehreren Familienmitgliedern besucht: Zuerst hatte die Familie Hensel nach ihrer Frankreich-Reise vom 22. bis zum Nachmittag des 26. September 1835 Station in Leipzig gemacht. Siehe dazu Hensel, Tagebücher, S. 71 f. Auf der Rückreise von ihrer Sommerreise traf die Familie Dirichlet am 11. Oktober 1835 in der Stadt ein und nahm Quartier im Hôtel de Bavière; vgl. Torzettel vom 11. Oktober 1835 in: Leipziger Tageblatt und Anzeiger Nr. 285 (12. Oktober 1835), S. 2828. Abends hörten sie das zweite Abonnementkonzert des Gewandhausorchesters, das Mendelssohn dirigierte (zum Programm siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 920 f.). Die Brüder Alexander und Georg Benjamin Mendelssohn besuchten am 22. Oktober 1835 das dritte Abonnementkonzert der Saison 1835/36 im Saal des Gewandhauses, das ihr Cousin leitete (zum Konzertprogramm siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 921 f.). Sie logierten im Hôtel des Saxe in der Klostergasse (vgl. Torzettel vom 22. Oktober 1835, in: Leipziger Tageblatt und Anzeiger Nr. 296, 23. Oktober 1835, S. 2936). kürzlich für dieses Jahr wohl beschlossen haben werden, gesellt sich nun auch eine neue Combination meiner Briefe an Dich lieber Felix, denn zu den gegenwärtigen hat sich H. H.Hauser, Franz (František) (1794-1870) als Schreiber dinstfälligst dienstfälligst erbothen, und wenn dieser Brief auf schönem Papier und zierlicher als die bisherigen geschrieben (!) eben nicht viel bringen wird, so ist das freylich meine Schuld. Eins aber wird er Dir gewiß bringen nemlich die Versicherung daß es uns allen großes Vergnügen macht, den Schreiber zum Hausgenossen zu habenden Schreiber zum Hausgenossen zu haben – Franz Hauser gastierte im Herbst zunächst in Berlin und wechselte Ende des Jahres vom Leipziger Stadttheater an die dortige Hofoper. Er traf am 20. Oktober 1835 in Berlin ein; vgl. Hensel, Tagebücher, S. 73. Hauser wohnte in Felix Mendelssohn Bartholdys ehemaligem Zimmer im Haus der Eltern in der Leipziger Straße 3.. Der dieses letztere in voller Bedeutung des Worts zu seyn sich gefallen läßt, und der hoffentlich unserm TheaterKönigliches OpernhausBerlinDeutschland soviel an ihm liegen kann wieder etwas auf die Beine helfen wird. Er tritt Mitwoch Mittwoch als Figaro (<hi rend="latintype">Mozart</hi>)<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110123" style="hidden" type="music">Le nozze di Figaro KV 492</name> zum erstenmale aufEr tritt Mitwoch als Figaro (Mozart) zum erstenmale auf – Am Mittwoch, dem 28. Oktober 1835, begannen zunächst die Proben zu Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Le nozze di Figaro KV 492 (vgl. Brief gb-1835-10-24-01 Franz Hauser an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 23. und 24. Oktober 1835, Z.: »daß auf den Mitwoch der Figaro losgehen soll«). Die erste Vorstellung im Königlichen Opernhaus fand am Mittwoch, dem 4. November 1835, mit Hauser in der Rolle des Figaro statt (Repertorium der Königl. deutschen und französischen Schauspiele, für das Jahr 1835, hrsg. von Ludwig Wolff, Berlin 1836, S. 38)., und wenn ich meine Unbehülflichkeit irgendwo überwinden kann, so mische ich mich unter die Zuhörer. Inzwischen philosophiren wir sehr viel über Staats- und andre Angelegenheiten, und unter den letztern auch über die Deinige, und sind darin einig, worüber wir beyde es auch schon längst waren, daß Du Dir durchaus nach einer musikalischen Dichtung hin Bahn brechen mußt, welche sich sonst mit jedem Jahre fester gegen Dich verschließt. Du mußt eine Oper schreibenDu mußt eine Oper schreiben – Mendelssohn beschäftigte sich seit Jahren mit Opernplänen. Das letztlich 1847 in Angriff genommene Projekt einer dreiaktigen Oper Die Lorelei (op. 90; MWV L 7) blieb unvollendet. Siehe dazu insgesamt Todd, On Mendelssohn’s Operatic Destiny, S. 113-140, Sabine Henze-Döhring, »Es treibt mich«. Warum hat Felix Mendelssohn Bartholdy sein Ziel, eine große deutsche Oper zu schreiben, nie erreicht?, in: Opernwelt, Jahrbuch 2007, S. 76-79, und Hennemann, Felix Mendelssohn Bartholdys Opernprojekte., Du mußt dazu einen Text finden, das sind lauter musikalisch kathegorische kategorische Imperative, und alle Ausflüchte, die Du Dir selbst dagegen ersinnen könntest, werden Dich selbst so wenig beschwichtigen, als die welche in verschiedensten Verhältnissen mit gleicher Liebe Antheil an Deiner Beförderung nehmen. Ich gestehe Dir daß ich die Sache allerdings für schwierig halte, zwar um so schwieriger als ich dem äußern Erfolg Deiner ersten Oper nicht so ruhig entgegen sehe als dem Deines ersten Oratoriums<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_jalxqrd5-bzon-veui-95uj-biiwpmsvt2cd"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name>. Nemlich ich kann nicht von Dir verlangen und werde es nie, daß Du Fra Diavolo<name key="PSN0109578" style="hidden" type="author">Auber, Daniel-François-Esprit (1782–1871)</name><name key="CRT0107674" style="hidden" type="music">Fra Diavolo ou L’Hôtellerie de Terracine AWV 18</name> o wie der Teufel |2| noch sonst heißen mag mit Tanz und Musik unter die Leute bringst. Ebendessen aber, und weil Du in der Oper Dich eben so wenig wirst verläugnen wollen und als in den übrigen Produkzionen Produktionen , weil Du Dir wirst eine Bahn brechen wollen und weil man mit einem Schaufelwurf keinen Schacht gräbt, wirst Du nicht auf den ersten Schlag durchdringen. Aber ich hoffe zuversichtlich, daß es Dir gelingen werde so bald Du die moralische Nothwendigkeit des Gelingens recht lebhaft in Dir erweckt haben wirst. Und so mögest Du die Ruhe welche Dir hoffentlich in LeipzigLeipzigDeutschland wird geworden seyn, zuförderst benutzen um Deinem Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_f7x6uhr5-1mr9-gvgb-rewd-awhy63tp4qy4"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> seinen Pass zu unterschreibenDeinem Paulus seinen Pass zu unterschreiben – Mendelssohn war noch bis April 1836 mit der Niederschrift des Oratoriums op. 36 (MWV A 14) beschäftigt. Zur Werkgenese siehe Erich Reimer, Mendelssohns »eigentlicher Zweck« in Düsseldorf. Zur Entstehung des »Paulus«, in: Musik-Kultur-Gesellschaft. Interdisziplinäre Aspekte aus der Musikgeschichte des Rheinlandes (Beiträge zur Rheinischen Musikgeschichte, Bd. 156), Kassel 1996, S. 64-81, sowie Siegwart Reichwald, The musical genesis of Felix Mendelssohn’s Paulus, Lanham 2001., und dann Dir die eben besprochne Angelegenheit auf ernstlich nach allen SeitenHauser, Franz (František) (1794-1870) zu durchdenken und mit entschlossenem Eifer zu bearbeiten. GluckGluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714-1787) MozartMozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791) BeethovenBeethoven, Ludwig van (1770-1827) haben Texte gefunden warum solltest Du nicht einen finden? Dramatische Sujets müssen ja ewig unerschöpflich seyn als eben eine andere künstlerische Produktion. Nun erwarten wir Deinen Wochenbrief vielleicht noch heute durch AlexanderMendelssohn, Alexander (1798-1871), und ich wünsche Dir herzlich wohl zu leben.bis hier notiert von Franz Hauser.

Dein Vater A.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)

Ich ärgere mich unläugbar immer ein bischen, wenn andre Dir weisen Jünglinge vorschreiben wollen, was von mir sollst Du also auch keine Silbe darüber hören. Wenn Du gesund und vergnügt bist, wirst Du auch schöpferischen Geistes sein und bleiben, und was Du dann hervorbringst, wird tüchtig und mir lieb sein. Beeth.Beethoven, Ludwig van (1770-1827) hat eine Oper<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108010" style="hidden" type="music">Fidelio op. 72</name> gemacht, und ist doch ein großer Mann! – Deßwegen will ich nicht läugnen, daß meiner Meinung nach, Dein Talent allerdings die größte Tendenz zum Dramatischen hat, und daß sich das sogar in Deinen Liedern ohne Worte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_eecignvl-dch6-lozu-un2v-sl2ebioxj4iv"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="unidentified_and_unspecified_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100968" style="hidden">Lieder ohne Worte<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name> kund thut. Vorläufig laß uns Dein Konc. répertoire und die Vollendung des Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nkbbfkgv-tyxw-hc6z-ypib-12fpqlgmxcbw"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> erfahren. – Hat die MoschMoscheles, Charlotte (1805-1889). vielleicht auch geschrieben?Hat die Mosch. vielleicht auch geschrieben? – Mendelssohn hatte inzwischen Brief gb-1835-10-17-02 Ignaz Moscheles und Charlotte Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Hamburg, 17. Oktober 1835, erhalten. Darin erwähnte Charlotte Moscheles das Porzellan nicht. ich bin besorgt, bis ich das kostbare Porcellan safely arrived weiß. – Was sagst Du zur courage der BeutlerBeutler, Caroline (1819-1855), als <hi rend="latintype">d</hi>. Anna<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110089" style="hidden" type="music">Don Giovanni KV 527</name> aufzutretencourage der Beutler, als d. Anna aufzutreten – Die Aufführung von Mozarts Oper Don Giovanni KV 527 mit Caroline Parrod, geb. Beutler, in der Rolle der Donna Anna hatte am 21. Oktober 1835 im Königlichen Opernhaus stattgefunden (Repertorium der Königl. deutschen und französischen Schauspiele, für das Jahr 1835, hrsg. von Ludwig Wolff, Berlin 1836, S. 37).? o wie sind die hochmüthigen BerlinerBerlinDeutschland sonderbar! es ist ihr aber auch nach Verdacht ergangen. – Wir laßen uns Bennys <hi n="1" rend="underline">germanisches</hi> <hi n="1" rend="underline">Europa</hi><name key="PSN0113222" style="hidden" type="author">Mendelssohn, Georg Benjamin (Benny) (1794–1874)</name><name key="CRT0109939" style="hidden" type="science">Das germanische Europa. Zur geschichtlichen Erdkunde</name> vorlesen, ein wißenschaftl. Buch das sogar dumme Leser wie mich intereßirt. Für ein erstes Produkt zu 41. Jahren gewiß eine Seltenheit! Wieviel Theil RitterRitter, Carl (1779-1859) daran hatBennys germanisches Europa … Wieviel Theil Ritter daran hat – Georg Benjamin Mendelssohns Hauptwerk Das germanische Europa. Zur geschichtlichen Erdkunde erschien 1835 mit der Jahreszahl 1836 im Berliner Verlag Duncker und Humblot. Er analysiert darin den Einfluss der Geschichte auf die Geographie am Beispiel von verschiedenen Völkern in ihrer Beziehung zu natürlichen Landschaftsräumen. Das Werk ist stark von dem Geographen Carl Ritter beeinfluss. Siehe dazu Felix Gilbert, Georg Benjamin Mendelssohn und Karl Mendelssohn Bartholdy. Zwei Professoren aus dem Neunzehnten Jahrhundert, in: Mendelssohn Studien 2 (1975), S. 183-201, hier S. 184 ff., und Ingeborg Stolzenberg, Georg Benjamin Mendelssohn im Spiegel seiner Korrespondenz, in: Mendelssohn Studien 3, 1979, S. 81-161, hier: S. 84 ff., weiß Gott und Du! es ist aber eine ernste und tüchtige Beschäftigung, und wenn es stellenweise etwas schwerfällig oder deutlich geschrieben ist, so enthält es auch sehr lichtvolle, anmuthige, ja poetische Beschreibungen und Bilder. – RebeckaDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) erhielt gestern Briefe v. ElisenWoringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?) und RosaWoringen, Rosa Clementina von (1810-1875)Rebecka erhielt gestern Briefe v. Elisen und Rosa – Briefe von Elisabetha (Elisa) Clementina Maria und Rosa Clementina von Woringen an Rebecka Lejeune Dirichlet lassen sich nicht nachweisen., FranzWoringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870) brachte einen Abend mit HauserHauser, Franz (František) (1794-1870) bei ihr zu, wo ein bischen Musik gemacht wurde. – Lebwohl, Geliebtester (Hauser mit dem wir gut hausen, grüßt seine FrauHauser, Luise Georgine Henriette (1796-1867) und KinderHauser, Joseph Paul (auch: Michael Carl Joseph) (1828-1903)Hauser, Moritz Heinrich (1826-1857). Er bewohnt die letzte Stube, NathanNathan, Wolff (1810-1877) die andere als Tabacksraucher verüben sie starke Duette. Ich bedanke mich schönstens, daß Du kein Raucher bist. Ueberhaupt daß Du Felix Sohn.

Lea Mendelssohn Bartholdy
            Leipzig 24ten Oct. 35. Zu den unzähligen Combinationen von begleitenden Besuchern deren Reihe Benny und Alexander kürzlich für dieses Jahr wohl beschlossen haben werden, gesellt sich nun auch eine neue Combination meiner Briefe an Dich lieber Felix, denn zu den gegenwärtigen hat sich H. H. als Schreiber dinstfälligst erbothen, und wenn dieser Brief auf schönem Papier und zierlicher als die bisherigen geschrieben (!) eben nicht viel bringen wird, so ist das freylich meine Schuld. Eins aber wird er Dir gewiß bringen nemlich die Versicherung daß es uns allen großes Vergnügen macht, den Schreiber zum Hausgenossen zu haben. Der dieses letztere in voller Bedeutung des Worts zu seyn sich gefallen läßt, und der hoffentlich unserm Theater soviel an ihm liegen kann wieder etwas auf die Beine helfen wird. Er tritt Mitwoch als Figaro (Mozart) zum erstenmale auf, und wenn ich meine Unbehülflichkeit irgendwo überwinden kann, so mische ich mich unter die Zuhörer. Inzwischen philosophiren wir sehr viel über Staats- und andre Angelegenheiten, und unter den letztern auch über die Deinige, und sind darin einig, worüber wir beyde es auch schon längst waren, daß Du Dir durchaus nach einer musikalischen Dichtung hin Bahn brechen mußt, welche sich sonst mit jedem Jahre fester gegen Dich verschließt. Du mußt eine Oper schreiben, Du mußt dazu einen Text finden, das sind lauter musikalisch kathegorische Imperative, und alle Ausflüchte, die Du Dir selbst dagegen ersinnen könntest, werden Dich selbst so wenig beschwichtigen, als die welche in verschiedensten Verhältnissen mit gleicher Liebe Antheil an Deiner Beförderung nehmen. Ich gestehe Dir daß ich die Sache allerdings für schwierig halte, zwar um so schwieriger als ich dem äußern Erfolg Deiner ersten Oper nicht so ruhig entgegen sehe als dem Deines ersten Oratoriums . Nemlich ich kann nicht von Dir verlangen und werde es nie, daß Du Fra Diavolo o wie der Teufel noch sonst heißen mag mit Tanz und Musik unter die Leute bringst. Ebendessen aber, und weil Du in der Oper Dich eben so wenig wirst verläugnen wollen und als in den übrigen Produkzionen, weil Du Dir wirst eine Bahn brechen wollen und weil man mit einem Schaufelwurf keinen Schacht gräbt, wirst Du nicht auf den ersten Schlag durchdringen. Aber ich hoffe zuversichtlich, daß es Dir gelingen werde so bald Du die moralische Nothwendigkeit des Gelingens recht lebhaft in Dir erweckt haben wirst. Und so mögest Du die Ruhe welche Dir hoffentlich in Leipzig wird geworden seyn, zuförderst benutzen um Deinem Paulus seinen Pass zu unterschreiben, und dann Dir die eben besprochne Angelegenheit auf ernstlich nach allen Seiten zu durchdenken und mit entschlossenem Eifer zu bearbeiten. Gluck Mozart Beethoven haben Texte gefunden warum solltest Du nicht einen finden? Dramatische Sujets müssen ja ewig unerschöpflich seyn als eben eine andere künstlerische Produktion. Nun erwarten wir Deinen Wochenbrief vielleicht noch heute durch Alexander, und ich wünsche Dir herzlich wohl zu leben.
Dein Vater A.
Ich ärgere mich unläugbar immer ein bischen, wenn andre Dir weisen Jünglinge vorschreiben wollen, was von mir sollst Du also auch keine Silbe darüber hören. Wenn Du gesund und vergnügt bist, wirst Du auch schöpferischen Geistes sein und bleiben, und was Du dann hervorbringst, wird tüchtig und mir lieb sein. Beeth. hat eine Oper gemacht, und ist doch ein großer Mann! – Deßwegen will ich nicht läugnen, daß meiner Meinung nach, Dein Talent allerdings die größte Tendenz zum Dramatischen hat, und daß sich das sogar in Deinen Liedern ohne Worte kund thut. Vorläufig laß uns Dein Konc. répertoire und die Vollendung des Paulus erfahren. – Hat die Mosch. vielleicht auch geschrieben? ich bin besorgt, bis ich das kostbare Porcellan safely arrived weiß. – Was sagst Du zur courage der Beutler, als d. Anna aufzutreten? o wie sind die hochmüthigen Berliner sonderbar! es ist ihr aber auch nach Verdacht ergangen. – Wir laßen uns Bennys germanisches Europa vorlesen, ein wißenschaftl. Buch das sogar dumme Leser wie mich intereßirt. Für ein erstes Produkt zu 41. Jahren gewiß eine Seltenheit! Wieviel Theil Ritter daran hat, weiß Gott und Du! es ist aber eine ernste und tüchtige Beschäftigung, und wenn es stellenweise etwas schwerfällig oder deutlich geschrieben ist, so enthält es auch sehr lichtvolle, anmuthige, ja poetische Beschreibungen und Bilder. – Rebecka erhielt gestern Briefe v. Elisen und Rosa, Franz brachte einen Abend mit Hauser bei ihr zu, wo ein bischen Musik gemacht wurde. – Lebwohl, Geliebtester (Hauser mit dem wir gut hausen, grüßt seine Frau und Kinder. Er bewohnt die letzte Stube, Nathan die andere als Tabacksraucher verüben sie starke Duette. Ich bedanke mich schönstens, daß Du kein Raucher bist. Ueberhaupt daß Du Felix Sohn.
Lea Mendelssohn Bartholdy          
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Oktober 1835</title> <author key="PSN0113247">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</author> <author key="PSN0113260">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><persName key="PSN0111775" resp="writer">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_306c3248-7388-4bfb-9f2d-1018029c2e64"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_3d8d7418-c9a2-4ef7-80bf-c33dc89dd729"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 30/132.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1835-10-24-03" type="letter" xml:id="title_cf83748c-03d1-45e7-9997-bfcf1b50963a">Abraham Mendelssohn Bartholdy und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 24. Oktober 1835</title> <incipit>Zu den unzähligen Combinationen von begleitenden Besuchern deren Reihe Benny und Alexander kürzlich für dieses Jahr wohl beschlossen haben werden, gesellt sich nun auch eine neue Combination meiner Briefe an Dich lieber Felix, denn zu</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse von Wolff Nathans Hand, 1 Poststempel [BERLIN 4-5 / 24/10], Siegel.</p> <handDesc hands="2"> <p>Franz Hauser, Abraham Mendelssohn Bartholdy, Lea Mendelssohn Bartholdy. Briefteil von Abraham Mendelssohn Bartholdy notiert von Franz Hauser, mit eigenhändiger Unterschrift von Abraham Mendelssohn Bartholdy.</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance><p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1835-10-24" xml:id="date_8dccbd85-c936-4833-8620-972bf6ab2779">24. Oktober 1835</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <note type="asynchronous_authors" xml:id="note_8558f2a6-7119-45e4-93c3-dd90070e38cd"><measure type="number_of_authors">3</measure></note> <persName key="PSN0113247" resp="author" xml:id="persName_f61485c5-267e-4084-b7af-00bf5497f9d1">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</persName> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_1b155291-0fb4-4807-a3cf-dbd0473117fc">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0111775" resp="writer">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</persName><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_7c54fd1e-6c00-4d61-89d3-0a50c4a8ae9f"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_54852e58-25c9-46dc-bcee-ae9bbb818003">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_5f313c44-892a-4b36-8970-edb3181d2ea4"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_ad2e9745-6603-446e-a1ee-269a87d69e6b"> <head> <address> <addrLine>Des</addrLine> <addrLine>Herrn Musikdirector <hi rend="latintype">Felix</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Mendelssohn Bartholdy</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">p Adresse</hi> Herrn <hi rend="latintype">Breitkopf &amp; Härtel</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Leipzig</hi>.</addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">frey</hi></addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_d6fa7680-784b-4c0c-a593-44d8977a1cb1"> <docAuthor key="PSN0113247" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_54b4bc2c-f6ff-4e66-b937-962b31850aaf">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111775" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_ca2d7190-8be3-4f75-b28f-13efffd98d54">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</docAuthor> <dateline rend="right"><hi rend="latintype">Leipzig</hi> <date cert="high" when="1835-10-24" xml:id="date_516a19c1-214f-44ab-9cf3-39a51fc9b978">24<hi rend="superscript">ten</hi> <hi rend="latintype">Oct</hi>.</date></dateline> <dateline rend="right"><date cert="high" when="1835-10-24" xml:id="date_bddbee93-9238-4ef2-8bb8-c61760ea3972">35</date>.</dateline> <p style="paragraph_without_indent">Zu den unzähligen <hi rend="latintype">Combinationen</hi> von begleitenden Besuchern deren Reihe <persName xml:id="persName_e8fd0cc6-f96a-4ec3-ae08-f8dc1b17f40b">Benny<name key="PSN0113222" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Georg Benjamin (Benny) (1794-1874)</name></persName> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d7aac37d-606d-4ee2-b32d-2fb3a81e15d0">Alexander<name key="PSN0113213" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_21f969a8-7219-421a-ac6b-45708b66f767" xml:lang="de">den unzähligen Combinationen von begleitenden Besuchern … Benny und Alexander – Zu Beginn seiner Leipziger Amtszeit wurde Mendelssohn von mehreren Familienmitgliedern besucht: Zuerst hatte die Familie Hensel nach ihrer Frankreich-Reise vom 22. bis zum Nachmittag des 26. September 1835 Station in Leipzig gemacht. Siehe dazu Hensel, Tagebücher, S. 71 f. Auf der Rückreise von ihrer Sommerreise traf die Familie Dirichlet am 11. Oktober 1835 in der Stadt ein und nahm Quartier im Hôtel de Bavière; vgl. Torzettel vom 11. Oktober 1835 in: Leipziger Tageblatt und Anzeiger Nr. 285 (12. Oktober 1835), S. 2828. Abends hörten sie das zweite Abonnementkonzert des Gewandhausorchesters, das Mendelssohn dirigierte (zum Programm siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 920 f.). Die Brüder Alexander und Georg Benjamin Mendelssohn besuchten am 22. Oktober 1835 das dritte Abonnementkonzert der Saison 1835/36 im Saal des Gewandhauses, das ihr Cousin leitete (zum Konzertprogramm siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 921 f.). Sie logierten im Hôtel des Saxe in der Klostergasse (vgl. Torzettel vom 22. Oktober 1835, in: Leipziger Tageblatt und Anzeiger Nr. 296, 23. Oktober 1835, S. 2936).</note> kürzlich für dieses Jahr wohl beschlossen haben werden, gesellt sich nun auch eine neue <hi rend="latintype">Combination</hi> meiner Briefe an Dich <seg type="salute">lieber <hi rend="latintype">Felix</hi></seg>, denn zu den gegenwärtigen hat sich <persName xml:id="persName_cf2093e4-cc9c-4f54-b163-16bbd0a904ad"><hi rend="latintype">H</hi>. <hi rend="latintype">H</hi>.<name key="PSN0111775" style="hidden" type="person">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</name></persName> als Schreiber <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_56b00456-759f-4b89-bb7a-49d7ac85086f"> <sic resp="writer">dinstfälligst</sic> <corr resp="editor">dienstfälligst</corr> </choice> erbothen, und wenn dieser Brief auf schönem Papier und zierlicher als die bisherigen geschrieben (!) eben nicht viel bringen wird, so ist das freylich meine Schuld. Eins aber wird er Dir gewiß bringen nemlich die Versicherung daß es uns allen großes Vergnügen macht, den Schreiber zum Hausgenossen zu haben<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6ef29158-a470-4212-a849-c5c2f086bfe8" xml:lang="de">den Schreiber zum Hausgenossen zu haben – Franz Hauser gastierte im Herbst zunächst in Berlin und wechselte Ende des Jahres vom Leipziger Stadttheater an die dortige Hofoper. Er traf am 20. Oktober 1835 in Berlin ein; vgl. Hensel, Tagebücher, S. 73. Hauser wohnte in Felix Mendelssohn Bartholdys ehemaligem Zimmer im Haus der Eltern in der Leipziger Straße 3.</note>. Der dieses letztere in voller Bedeutung des Worts zu seyn sich gefallen läßt, und der hoffentlich unserm <placeName xml:id="placeName_f9be531e-a8f0-44cf-bee5-ccf2e70e5864">Theater<name key="NST0100293" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Opernhaus</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> soviel an ihm liegen kann wieder etwas auf die Beine helfen wird. Er tritt <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_7b647032-bbfd-4817-996b-099ac239cc31"> <sic resp="writer"><date cert="high" when="1835-10-28" xml:id="date_7fabd27c-9e0b-4640-ab39-dfc2c5ad90d3">Mitwoch</date></sic> <corr resp="editor">Mittwoch</corr> </choice> als <title xml:id="title_63d06b73-f875-43cf-859e-326d52bed210">Figaro (<hi rend="latintype">Mozart</hi>)<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110123" style="hidden" type="music">Le nozze di Figaro KV 492</name></title> zum erstenmale auf<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2e8899ac-32a7-4d97-b6d4-5f170d1c8f93" xml:lang="de">Er tritt Mitwoch als Figaro (Mozart) zum erstenmale auf – Am Mittwoch, dem 28. Oktober 1835, begannen zunächst die Proben zu Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Le nozze di Figaro KV 492 (vgl. Brief gb-1835-10-24-01 Franz Hauser an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 23. und 24. Oktober 1835, Z.: »daß auf den Mitwoch der Figaro losgehen soll«). Die erste Vorstellung im Königlichen Opernhaus fand am Mittwoch, dem 4. November 1835, mit Hauser in der Rolle des Figaro statt (Repertorium der Königl. deutschen und französischen Schauspiele, für das Jahr 1835, hrsg. von Ludwig Wolff, Berlin 1836, S. 38).</note>, und wenn ich meine Unbehülflichkeit irgendwo überwinden kann, so mische ich mich unter die Zuhörer. Inzwischen philosophiren wir sehr viel über Staats- und andre Angelegenheiten, und unter den letztern auch über die Deinige, und sind darin einig, worüber wir beyde es auch schon längst waren, daß Du Dir durchaus nach einer musikalischen Dichtung hin Bahn brechen mußt, welche sich sonst mit jedem Jahre fester gegen Dich verschließt. Du <hi n="1" rend="underline">mußt</hi> eine Oper schreiben<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2460477b-8f46-454c-8c4b-f3c24977d8a1" xml:lang="de">Du mußt eine Oper schreiben – Mendelssohn beschäftigte sich seit Jahren mit Opernplänen. Das letztlich 1847 in Angriff genommene Projekt einer dreiaktigen Oper Die Lorelei (op. 90; MWV L 7) blieb unvollendet. Siehe dazu insgesamt Todd, On Mendelssohn’s Operatic Destiny, S. 113-140, Sabine Henze-Döhring, »Es treibt mich«. Warum hat Felix Mendelssohn Bartholdy sein Ziel, eine große deutsche Oper zu schreiben, nie erreicht?, in: Opernwelt, Jahrbuch 2007, S. 76-79, und Hennemann, Felix Mendelssohn Bartholdys Opernprojekte.</note>, Du <hi n="1" rend="underline">mußt</hi> dazu einen Text finden, das sind lauter musikalisch <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_3a5b131e-25fe-4e49-9ed2-02ece4553b09"> <sic resp="writer">kathegorische</sic> <corr resp="editor">kategorische</corr> </choice> Imperative, und alle Ausflüchte, die Du Dir selbst dagegen ersinnen könntest, werden Dich selbst so wenig beschwichtigen, als die welche in verschiedensten Verhältnissen mit gleicher Liebe Antheil an Deiner Beförderung nehmen. Ich gestehe Dir daß ich die Sache allerdings für schwierig halte, zwar um so schwieriger als ich dem äußern Erfolg Deiner ersten Oper nicht so ruhig entgegen sehe als dem Deines ersten <hi rend="latintype"><title xml:id="title_4d514add-ce56-491f-a704-2b1a8773ae54">Oratoriums<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_jalxqrd5-bzon-veui-95uj-biiwpmsvt2cd"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title></hi>. Nemlich ich kann nicht von Dir verlangen und werde es nie, daß Du <hi rend="latintype"><title xml:id="title_468c7e70-f1be-480e-9ab0-5399a52bd253">Fra Diavolo<name key="PSN0109578" style="hidden" type="author">Auber, Daniel-François-Esprit (1782–1871)</name><name key="CRT0107674" style="hidden" type="music">Fra Diavolo ou L’Hôtellerie de Terracine AWV 18</name></title></hi> o wie der Teufel<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> noch sonst heißen mag mit Tanz und Musik unter die Leute bringst. Ebendessen aber, und weil Du in der Oper Dich eben so wenig wirst verläugnen wollen und <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> als in den übrigen <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_69940617-fcfa-4026-a3d0-b6c96a6ae9cc"> <sic resp="writer">Produkzionen</sic> <corr resp="editor">Produktionen</corr> </choice>, weil Du Dir wirst eine Bahn brechen wollen und weil man mit <hi n="1" rend="underline">einem</hi> Schaufelwurf keinen Schacht gräbt, wirst Du nicht auf den ersten Schlag durchdringen. Aber ich hoffe zuversichtlich, daß es Dir gelingen werde so bald Du die moralische Nothwendigkeit des Gelingens recht lebhaft in Dir erweckt haben wirst. Und so mögest Du die Ruhe welche Dir hoffentlich in <placeName xml:id="placeName_c22831bd-cade-4db0-83d9-4e3133876398">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> wird geworden seyn, zuförderst benutzen um Deinem <hi rend="latintype"><title xml:id="title_6fca3eac-be37-41de-a187-5ff9a6003596">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_f7x6uhr5-1mr9-gvgb-rewd-awhy63tp4qy4"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title></hi> seinen <hi rend="latintype">Pass</hi> zu unterschreiben<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f0dbdac9-89f6-4492-adac-0dbcad020761" xml:lang="de">Deinem Paulus seinen Pass zu unterschreiben – Mendelssohn war noch bis April 1836 mit der Niederschrift des Oratoriums op. 36 (MWV A 14) beschäftigt. Zur Werkgenese siehe Erich Reimer, Mendelssohns »eigentlicher Zweck« in Düsseldorf. Zur Entstehung des »Paulus«, in: Musik-Kultur-Gesellschaft. Interdisziplinäre Aspekte aus der Musikgeschichte des Rheinlandes (Beiträge zur Rheinischen Musikgeschichte, Bd. 156), Kassel 1996, S. 64-81, sowie Siegwart Reichwald, The musical genesis of Felix Mendelssohn’s Paulus, Lanham 2001.</note>, und dann Dir die eben besprochne Angelegenheit <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_c2e451b4-ee1b-402e-84b2-90a4ce66b84f">auf</del> ernstlich nach allen <add place="above">Seiten<name key="PSN0111775" resp="writers_hand" style="hidden">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</name></add> zu durchdenken und mit entschlossenem Eifer zu bearbeiten. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_93aa2812-76b3-4814-a1b7-733775661382">Gluck<name key="PSN0111405" style="hidden" type="person">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714-1787)</name></persName> <persName xml:id="persName_4a4e7c80-45fb-45da-b0d8-3d5b31e7364f">Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden" type="person">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName> <persName xml:id="persName_2e1bffc9-0215-4ea4-8f70-8811f9dc53c9">Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden" type="person">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName></hi> haben Texte gefunden warum solltest Du nicht einen finden? Dramatische <hi rend="latintype">Sujets</hi> müssen ja ewig unerschöpflich seyn als eben eine andere künstlerische Produktion. Nun erwarten wir Deinen Wochenbrief vielleicht noch heute durch <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3d3a5aa8-b3d4-4260-a6ae-29d7f95cfcd9">Alexander<name key="PSN0113213" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName></hi>, und ich wünsche Dir herzlich wohl zu leben.<note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_251d15ff-3dde-45e2-8fa8-0be72e934567" xml:lang="de">bis hier notiert von Franz Hauser.</note></p> <signed rend="right">Dein Vater <hi rend="latintype">A</hi>.</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_3cf22b63-6b9c-491e-add3-9555959d84bb"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_db03f5cb-6889-48f3-a294-98b428896f5a">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_995ad49f-57d4-4b17-a879-197ee00e08ba">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Ich ärgere mich unläugbar immer ein bischen, wenn andre Dir weisen Jünglinge vorschreiben wollen, was <gap quantity="2" reason="covering" unit="words"></gap> von mir sollst Du also auch keine Silbe darüber hören. Wenn Du gesund und vergnügt bist, wirst Du auch schöpferischen Geistes sein und bleiben, und was Du dann hervorbringst, wird tüchtig und mir lieb sein. <persName xml:id="persName_ad17d360-846d-4bf1-9ea9-76d1a10692a7">Beeth.<name key="PSN0109771" style="hidden" type="person">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName> hat <hi n="1" rend="underline">eine</hi> <title xml:id="title_339e31c7-57d0-4fcc-8812-1000142492b7">Oper<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108010" style="hidden" type="music">Fidelio op. 72</name></title> gemacht, und ist doch ein großer Mann! – Deßwegen will ich nicht läugnen, daß meiner Meinung nach, Dein Talent allerdings die größte Tendenz zum Dramatischen hat, und daß sich das sogar in Deinen <title xml:id="title_9269946f-ed89-46eb-bdbc-279e851c091e">Liedern ohne Worte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_eecignvl-dch6-lozu-un2v-sl2ebioxj4iv"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="unidentified_and_unspecified_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100968" style="hidden">Lieder ohne Worte<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name></title> kund thut. Vorläufig laß uns Dein Konc. <hi rend="latintype">répertoire</hi> und die Vollendung des <title xml:id="title_fa291e18-4478-475b-8fe5-b3a679e87513">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nkbbfkgv-tyxw-hc6z-ypib-12fpqlgmxcbw"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> erfahren. – Hat die <persName xml:id="persName_63ec666f-574e-4fd9-9507-9832f89360a3">Mosch<name key="PSN0113436" style="hidden" type="person">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName>. vielleicht a<unclear reason="covering" resp="FMBC">uch</unclear> geschrieben?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_282054d2-0a72-44c0-928d-f58fdd95d988" xml:lang="de">Hat die Mosch. vielleicht auch geschrieben? – Mendelssohn hatte inzwischen Brief gb-1835-10-17-02 Ignaz Moscheles und Charlotte Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Hamburg, 17. Oktober 1835, erhalten. Darin erwähnte Charlotte Moscheles das Porzellan nicht.</note> ich bin besorgt, bis ich das kostbare <hi rend="latintype">Porcellan safely arrived</hi> weiß. – Was sagst Du zur <hi rend="latintype">courage</hi> der <persName xml:id="persName_cfb15be1-009e-4d0e-9661-9ff47ab36711">Beutler<name key="PSN0109928" style="hidden" type="person">Beutler, Caroline (1819-1855)</name></persName>, als <title xml:id="title_254d0b7a-54bb-4f97-81f9-c05b3a4b52a9"><hi rend="latintype">d</hi>. Anna<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110089" style="hidden" type="music">Don Giovanni KV 527</name></title> aufzutreten<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_474a0aee-7b47-4a82-b553-094a662f4556" xml:lang="de">courage der Beutler, als d. Anna aufzutreten – Die Aufführung von Mozarts Oper Don Giovanni KV 527 mit Caroline Parrod, geb. Beutler, in der Rolle der Donna Anna hatte am 21. Oktober 1835 im Königlichen Opernhaus stattgefunden (Repertorium der Königl. deutschen und französischen Schauspiele, für das Jahr 1835, hrsg. von Ludwig Wolff, Berlin 1836, S. 37).</note>? o wie sind die hochmüthigen <placeName xml:id="placeName_01f4a9f6-5089-4f09-982b-4a6bd4a6aa25">Berliner<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> sonderbar! es ist ihr aber auch nach Verdacht ergangen. – Wir laßen uns <title xml:id="title_61f7b72e-9119-411f-94e1-4ae7cb1c4b7b">Bennys <hi n="1" rend="underline">germanisches</hi> <hi n="1" rend="underline">Europa</hi><name key="PSN0113222" style="hidden" type="author">Mendelssohn, Georg Benjamin (Benny) (1794–1874)</name><name key="CRT0109939" style="hidden" type="science">Das germanische Europa. Zur geschichtlichen Erdkunde</name></title> vorlesen, ein wißenschaftl. Buch das sogar dumme L<unclear reason="covering" resp="FMBC">eser</unclear> wie mich intereßirt. Für ein erstes Produkt zu 41. Jahren gewiß eine Seltenheit! Wieviel Theil <persName xml:id="persName_325c0d8e-7974-40dd-b067-63613c60dce5">Ritter<name key="PSN0114225" style="hidden" type="person">Ritter, Carl (1779-1859)</name></persName> daran hat<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9515cbd8-48c9-412a-81c8-c401fcd5daa4" xml:lang="de">Bennys germanisches Europa … Wieviel Theil Ritter daran hat – Georg Benjamin Mendelssohns Hauptwerk Das germanische Europa. Zur geschichtlichen Erdkunde erschien 1835 mit der Jahreszahl 1836 im Berliner Verlag Duncker und Humblot. Er analysiert darin den Einfluss der Geschichte auf die Geographie am Beispiel von verschiedenen Völkern in ihrer Beziehung zu natürlichen Landschaftsräumen. Das Werk ist stark von dem Geographen Carl Ritter beeinfluss. Siehe dazu Felix Gilbert, Georg Benjamin Mendelssohn und Karl Mendelssohn Bartholdy. Zwei Professoren aus dem Neunzehnten Jahrhundert, in: Mendelssohn Studien 2 (1975), S. 183-201, hier S. 184 ff., und Ingeborg Stolzenberg, Georg Benjamin Mendelssohn im Spiegel seiner Korrespondenz, in: Mendelssohn Studien 3, 1979, S. 81-161, hier: S. 84 ff.</note>, weiß Gott und Du! es ist aber eine ernste und tüchtige Beschäftigung, und wenn es stellenweise etwas schwerfällig oder deutlich geschrieben ist, so enthält es auch sehr lichtvolle, anmuthige, ja poetische Beschreibungen und Bilder. – <persName xml:id="persName_16f45c50-e4a8-4eaf-adc6-d28ac339ca33">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> erhielt <date cert="high" when="1835-10-23" xml:id="date_4f263822-e23f-4c73-adab-ffc0ac3ae027">gestern</date> Briefe v. <persName xml:id="persName_18b53ce0-379e-42a2-9d14-f0eb52dfee2b">Elisen<name key="PSN0115877" style="hidden" type="person">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name></persName> und <persName xml:id="persName_6917b2d6-8725-4429-b236-cf4aa6fbcbbb">Rosa<name key="PSN0115882" style="hidden" type="person">Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_75dcf025-6c48-4971-a3a0-5a4699790ec0" xml:lang="de">Rebecka erhielt gestern Briefe v. Elisen und Rosa – Briefe von Elisabetha (Elisa) Clementina Maria und Rosa Clementina von Woringen an Rebecka Lejeune Dirichlet lassen sich nicht nachweisen.</note>, <persName xml:id="persName_8da60d78-49ce-4180-a106-6787a72d7460">Franz<name key="PSN0115879" style="hidden" type="person">Woringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)</name></persName> brachte einen Abend mit <persName xml:id="persName_939297b9-7b46-4d47-ab0b-a1625f2f86f1">Hauser<name key="PSN0111775" style="hidden" type="person">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</name></persName> bei ihr zu, wo ein bischen Musik gemacht wurde. – Lebwohl, Geliebtester (Hauser mit dem wir gut hausen, grüßt seine <persName xml:id="persName_22b41435-1af6-413c-a478-e977a3a29645">Frau<name key="PSN0111777" style="hidden" type="person">Hauser, Luise Georgine Henriette (1796-1867)</name></persName> und <persName xml:id="persName_da57fb05-e6fd-4b55-bfbd-40dbd4ad10ba">Kinder<name key="PSN0111776" style="hidden" type="person">Hauser, Joseph Paul (auch: Michael Carl Joseph) (1828-1903)</name><name key="PSN0111778" style="hidden" type="person">Hauser, Moritz Heinrich (1826-1857)</name></persName>. Er bewohnt die letzte Stube, <persName xml:id="persName_2f08bbf3-10f9-410e-aafe-a42534a4f833">Nathan<name key="PSN0113546" style="hidden" type="person">Nathan, Wolff (1810-1877)</name></persName> die <unclear reason="covering" resp="FMBC">andere</unclear> als Tabacksraucher verüben sie starke Duette. Ich bedanke mich schönstens, daß Du kein Raucher bist. Ueberhaupt daß Du Felix <gap quantity="2" reason="covering" unit="words"></gap> Sohn.</p> <signed rend="right"><add resp="FMBC" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> </body> </text></TEI>